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Gebiet der
Erfindung
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Die Erfindung betrifft organische
Elektrolumineszenz-Vorrichtungen
mit Resonanzhohlraum.
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Allgemeiner
Stand der Technik
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Resonanzhohlraum-Elektrolumineszenz-Vorrichtungen
(Bezeichnung für
lichtemittierende Vorrichtungen mit einem Resonanzhohlraum, auch
als RCLEDs bezeichnet), und, insbesondere organische Mikrohohlraum-Lichtemitter
sind aus dem Stand der Technik bekannt. Eine RCLED wird als "organisch" bezeichnet, wenn
das darin verwendete Elektrolumineszenz-Material ("EL-Material") organisch ist.
Wie aus der Bezeichnung hervorgeht, weist eine Mikrohohlraumstruktur
eine Hohlraumebene im Mikrometerbereich auf.
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Im allgemeinen ist das Fluoreszenzspektrum
mancher elektrolumineszenzfähiger
organischer Materialien breit und deckt in einigen Fällen den
gesamten sichtbaren Bereich ab. Eine Beeinflussung der spontanen Emissionsraten
und Profile von Leuchtsystemen läßt sich
erzielen, indem diese in Strukturen, wie beispielsweise Mikrohohlraumstrukturen,
eingebunden werden, die ihre nominalen Freiraumdichten und Photonenzustände verändern. Eine
planare Mikrohohlraumstruktur kann die spontane Emission von organischen
Dünnschichten
geeignet anpassen. Somit ist es möglich, mit nur einer Emissionsschicht
eines organischen Materials in einer planaren Mikrohohlraumstruktur,
beispielsweise rote, grüne
oder blaue Lichtemitter zu konstruieren. Dies ist aus dem Stand
der Technik bekannt und eingehender beschrieben in A. Dodabalapur,
et al., "Microcavity
Effects In Organic Semiconductors", 64(19) Appl. Phys.
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Lett. 2486 (9. Mai 1994) ("Dodabalapur I"); A. Dodabalapur,
et al., "Electroluminescence
From Organic Semiconductors In Patterned Microcavities", 30 Elect. Lett.
1000 (1994) ("Dodabalapur
II"); A. Dodabalapur,
et al., "Color Variation
With Electroluminescent Organic Semiconductors In Multimode Resonant
Cavities", 65(18) Appl.
Phys. Lett. 2308 (31. Okt. 1994) ("Dodabalapur III") und in der US-Patentschrift 5 405
710 (dem "Dodabalapur-Patent").
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Kurz gesagt, ist eine Verschmälerung der
Bandbreite des ausgesandten Lichts auf eine einzelne Farbe innerhalb
einer planaren Mikrohohlraumstruktur beispielsweise auf die Verbesserung
durch die in der Vorrichtung verwendeten reflektierenden Schichten
zurückzuführen. Dies
ist in Nakayama, et al., "Organic
Photo- And Electroluminescent Devices With Double Mirrors", 63(5) Appl. Phys.
Letter 594 (2. Aug. 1993) beschrieben. Die Wellenlänge des
ausgesandten Lichts bestimmt sich ferner durch die (auch als optische
Länge bezeichnete)
optische Dicke des Hohlraums, die durch eine Änderung der Dicke der Schichten,
die den Hohlraum bilden, veränderbar
ist. Andere optische Eigenschaften können variiert werden, um diese
Wirkung zu erzielen, beispielsweise der Brechungsindex der Schichten
oder die Mittenwellenlänge
des Sperrbereichs eines Viertelwellenstapels, der als eine reflektierende
Oberfläche
verwendet wird. Wie in dem Dodabalapur-Patent offenbart, kann in
die Mikrohohlraumstruktur eine Füllschicht
geeigneter Dicke integriert werden, um die ausgestrahlte Wellenlänge zu steuern.
Indem in einzelnen Bereichen einer planaren Mikrohohlraumstruktur
verschiedene Dicken für
die Füllschicht
vorgesehen werden, ist es möglich,
mittels einer einzigen Emissionsschicht aus einem organischen Material
Elemente aufzubauen, die in den abgegrenzten Bereichen rotes, grünes oder blaues
Licht aussenden.
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Folglich sind organische Mikrohohlraum-Lichtemissionsvorrichtungen
(LEDs), die eine veränderliche Füllschicht
verwenden, von Vorteil, da sie eingesetzt werden können, um
ein vollfarbiges Display zu erzeugen, ohne daß hierzu eine Kombination verschiedenartiger
emissiver Materialien erforderlich ist. Nachdem entschieden ist,
welche Schicht oder Eigenschaft variiert werden soll, um die spezielle
Farbe für
den speziellen Lichtemitter zu erreichen, ist lediglich diese spezielle
Schicht oder Eigenschaft zu variieren, um die gewünschte Farbe
zu erreichen. Sämtliche
der übrigen
Schichten, aus denen sich der spezielle Mikrohohlraum zusammensetzt,
einschließlich
der organischen EL-Schicht, bleiben für die verschiedene Farbe abgebenden
Emitter konstant.
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Kurzdarstellung
der Erfindung
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Die vorliegenden Erfindung begründet sich
auf der Erkenntnis, daß elektrolumineszente
Vorrichtungen mit einem Resonanzhohlraum, und insbesondere organische
Mikrohohlraum-Lichtemitter, im allgemeinen ein Emissionsspektrum
aufweisen, das abhängig
von dem Winkel; unter dem die Vorrichtung betrachtet wird, unerwünscht variiert.
D. h., mit einem Vergrößern des
Betrachtungswinkels zwischen der Normalen und der Strahlungsfläche der
Vorrichtung geht eine Blauverschiebung der ausgestrahlten Wellenlänge einher
(d. h. eine Verschiebung in Richtung kürzerer Wellenlängen). In
Mikrohohlraumvorrichtungen verringert sich mit steigendem Betrachtungswinkel
der Abstand zwischen den stehenden Wellenknoten einfallender und
reflektierter Wellen. Um zu der charakteristischen Abmessung des
Hohlraums zu passen, sind daher kürzere Wellenlängen erforderlich.
Dementsprechend kann die maximale Wellenlänge eines typischen organischen
Mikrohohlraum-Lichtemitters bei einer Änderung des Betrachtungswinkels
zwischen der Normalen und der Ebene der Lichtemission um 45° um etwa
25 bis 50 nm abnehmen.
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Die Blauverschiebung begrenzt die
Einsatzfähigkeit
von Mikrohohlraum-LEDs in einer Reihe von wichtigen Anwendungen,
wie beispielsweise Displays, bei denen visuelle Wahrnehmung und
Eindrücke
eine große Rolle
spielen.
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Dementsprechend beseitigt die vorliegende
Erfindung die oben erwähnten
Probleme im Zusammenhang mit herkömmlichen Mikrohohlraum-LEDs
durch Schaffung eines Mikrohohlraum-Lichtemitters, der die mit der Änderung
des Betrachtungswinkels auftretende Änderung der Wellenlänge von
ausgestrahltem Licht reduziert oder minimiert. In einem der Veranschaulichung
dienenden Ausführungsbeispiel
umfaßt
eine elektrolumineszente Vorrichtung mit Mikrohohlraum: ein Substrat,
das eine Oberfläche
mit wenigstens einem symmetrischen, nicht planaren, vorragenden
Oberflächenmerkmal
aufweist, bei dem die Geometrie des symmetrischen, nicht planaren
vorragenden Oberflächenmerkmals
des Substrats so gestaltet ist, daß sie eine Reduzierung der
Abweichung der Emissionswellenlänge
in Abhängigkeit
von dem Winkel, unter dem die Vorrichtung betrachtet wird, bewirkt,
und eine Mikrohohlraumschichtstruktur, die über das nicht planare Oberflächenmerkmal
gestapelt ist. Die Mikrohohlraumschichtstruktur umfaßt wenigstens
eine erste reflektierende Schicht auf dem nicht planaren Substratoberflächenmerkmal,
eine zweite reflektierende Schicht, die über die erste Schicht geschichtet
ist, und eine aktive Schicht, die ein zur Elektrolumineszenz fähiges organisches
Material zwischen der ersten und zweiten reflektierenden Schicht
enthält.
Das Substrat kann gegenüberliegend
zu seinem symmetrischen, nicht planaren, vorragenden Oberflächenmerkmal
eine planare Oberfläche
aufweisen, und die symmetrische, nicht planare Oberfläche des
Substrats kann ein Konus sein, der sich von der gegenüberliegenden,
planaren Oberfläche
weg erstreckt. Der Konus kann ein gerader, kreisförmiger Konus
mit einem Konuswinkel zwischen 8° und
15° sein.
Alternativ kann das nicht planare vorragende Oberflächenmerkmal
ein Kegelstumpf, eine kuppelförmige
Fläche
oder eine Kombination davon sein. Die von gegenüberliegenden Bereichen der
nicht planaren Oberfläche
ausgehende Elektrolumineszenz addiert sich im Fernfeld in der Weise,
daß die
von dem Betrachtungswinkel abhängige
Wellenlängenabweichung
des ausgesandten Lichts im Vergleich zu planaren Mikrohohlraum-LEDs
reduziert wird.
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Ein Display kann erfindungsgemäß mit einer
Vielzahl von Mikrohohlraum-LEDs hergestellt werden, die auf einem
gemeinsamen Substrat ausgebildet sind. Das Substrat weist auf der
einen Seite eine planare Oberfläche
auf und ist auf der gegenüberliegenden
Oberfläche
mit einer Vielzahl von vorragenden, nicht planaren Oberflächenmerkmalen
ausgebildet. Die LEDs sind auf den vorragenden, nicht planaren Oberflächenmerkmalen
in der Weise hergestellt, daß eine
jede ein Subpixel bildet. Jedes Pixel des Displays umfaßt beispielsweise mindestens
drei aneinandergrenzende Subpixel verschiedener Farbe.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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Die Merkmale der vorliegenden Erfindung
werden anhand der nachfolgenden detaillierten Beschreibung eines
der Veranschaulichung dienenden Ausführungsbeispiels eines Mikrohohlraum-Lichtemitters
in Verbindung mit den beigefügten
Zeichnungen leichter einsehbar und ohne weiteres klar:
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1 zeigt
eine repräsentative
Darstellung der Schichten, die einen typischen Mikrohohlraum-Lichtemitter umfassen;
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2 zeigt
eine Tabelle mit exemplarischen Mikrohohlraum-Schichtmaterialien
und Dicken;
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3 zeigt
in einem Graph für
eine Reihe von Betrachtungswinkeln die gemessene Intensität des ausgesandten
Lichts, abgetragen gegen die Wellenlänge für den Lichtemitter der 1–2;
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4A und 4B stellen in perspektivischen
bzw. geschnittenen Ansichten einen erfindungsgemäßen Lichtemitter eines konischen
Typs dar;
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5A veranschaulicht
für eine
Anzahl von Betrachtungswinkeln die berechnete Intensität von ausgesandtem
Licht, abgetragen gegen die Wellenlänge im Falle des in 2 und 4 dargestellten Lichtemitters;
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5B und 5C veranschaulichen Vergleiche
der Elektrolumineszenzleistung zwischen einer planaren LED und einer
konischen LED;
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6A zeigt
eine perspektivische Ansicht eines Abschnitts eines erfindungsgemäßen Displays;
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6B zeigt
die Ansicht längs
der Schnittlinie BB nach 6A;
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7–9 zeigen Schnittansichten
von abgewandelten Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung; und
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10 zeigt
für eine
Anzahl von Betrachtungswinkeln die berechnete Intensität des ausgesandten Lichts,
abgetragen gegen die Wellenlänge
für den
Lichtemitter nach 1–2.
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Detaillierte
Beschreibung des bevorzugten Ausführungsbeispiels
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1 stellt
eine repräsentative
perspektivische Ansicht eines typischen organischen Mikrohohlraum-Lichtemitters 10 dar,
wie er aus dem Stand der Technik bekannt ist. Der Emitter 10 weist
eine im wesentlichen solide rechteckige Geometrie auf und kann als
ein Subpixel oder ein Pixel eines Flachbildschirms eingesetzt werden.
Emitter dieser Art sind ebenfalls in den oben erwähnten Schriften
Dodabalapur I–III
und dem Dodabalapur-Patent beschrieben. Desgleichen finden sich
in diesen Bezugsdokumenten Beschreibungen darüber, wie sich die Emitter,
wie aus dem Stand der Technik bekannt, durch wiederholtes Abscheiden,
Spinbeschichten und Maskieren aufbauen lassen. Ferner wird ein mathematisches
Model des Schichtsystems, das den Aufbau eines Emitters mit einer
ausgesuchten Wellenlänge
ermöglicht,
beschrieben.
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Der Lichtemitter 10 umfaßt eine
organische Mikrohohlraumschichtstruktur 15, die auf einer
ersten planaren Oberfläche 17 eines
Substrats 12 ausgebildet ist. Das Substrat 12 weist
eine der planaren Oberfläche 17 gegenüberliegende
zweite planare Oberfläche 13 auf,
durch die hindurch von der Mikrohohlraumstruktur 15 erzeugtes
Licht ausgestrahlt wird. Ein wesentlicher Unterschied zwischen weiter
unten beschriebenen, veranschaulichenden Ausführungsbeispielen der vorliegenden
Erfindung und dem Lichtemitter 10 besteht darin, daß das Substrat 12 durch
ein Substrat mit einer nicht planaren Oberfläche, auf der die Mikrohohlraumstruktur ausgebildet
ist, ersetzt ist. In diesen Ausführungsbeispielen
weist die Mikrohohlraumschichtstruktur eine im wesentlichen gleichbleibende
Dicke längs
der gesamten nicht planaren Oberfläche des Substrats auf. Dementsprechend
trifft die nachfolgende Erörterung
der Schichtzusammensetzung der Mikrohohlraumstruktur 15 sowohl
auf den planaren Lichtemitter 10 aus dem Stand der Technik
als auch auf die unten beschriebenen Lichtemitter der vorliegenden
Erfindung zu.
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Im Mindesten umfaßt die Mikrohohlraumstruktur 15 eine
untere Spiegelschicht 14, die ein aus mehreren Schichten
aufgebauter dielektrischer Stapel ist, eine (die "aktive" Schicht definierende)
organische Elektrolumineszenzschicht 22 (EL-Schicht), einen
oberen Metallspiegel 24 und ein beliebiges Mittel, das
dazu dient, das Anlegen eines elektrischen Feldes quer durch die
EL-Schicht 22 zu ermöglichen,
um diese dazu zu veranlassen, Licht durch den unteren Spiegel 14 auszusenden.
Optional kann die aktive Schicht allerdings zusätzlich zu der organischen EL-Schicht 22 eine
oder mehrere zusätzliche
Schichten umfassen, beispielsweise eine Löchertransportschicht 20 und/oder
eine zwischen der EL-Schicht 22 und dem oberen Spiegel 24 (nicht gezeigte)
Elektronen/Löchersperrschicht.
Das EL-Material der Schicht 22 kann einschichtig sein oder
aus zwei oder mehr Schichten aufgebaut sein, die unterschiedliche
Emissionscharakteristiken aufweisen. Jede der EL-Materialschichten
kann dotiert oder undotiert sein.
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Das Substrat 12, sowie die
nicht planare Oberflächen
aufweisenden Substrate, die in den unten beschriebenen Ausführungsbeispielen
der Erfindung verwendet werden, sind für die Strahlung der maßgebenden
Wellenlänge
weitgehend transparent. Unter dem Begriff "weitgehend transparent" ist hier zu verstehen, daß die Dämpfung der
Strahlung der betreffenden Wellenlänge über die maßgebende Entfernung gewöhnlich nicht
mehr als 25% beträgt.
Als Substrat dienen beispielsweise Materialien wie Hartglas, Glas,
Saphir, Quarz oder transparenter Kunststoff, z. B. Poly(ethylsulfon).
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Der mehrschichtige Spiegel 14 umfaßt abwechselnde,
aus weitgehend nicht absorbierenden Materialien bestehende Schichten
geeignet gewählter
Dicke (gewöhnlich λ/4). Solche
Spiegel sind hinlänglich
bekannt. Das Reflexionsvermögen
des Spiegels hängt
in bekannter Weise von der Anzahl von Schichtpaaren und den Brechungsindices
der verwendeten Materialien ab. Beispiele für Paare von Materialien sind
SiO2 und SixNy; SiO2 und SiNx sowie SiO2 und
TiO2. In 1 weist
der gezeigte Spiegel 14 beispielsweise sich abwechselnde
Schichten 14a–14f aus
SiO2 und SixNy, d. h. drei Schichtpaare auf. Selbstverständlich können mehr oder
auch weniger Paare verwendet werden.
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Die organische EL-Schicht 22 ist
die Quelle der Lichtemission. EL-Materialien sind beispielsweise tris-(8-Hydroxichinolin)aluminium(Alq),
Perylenderivate, Anthracen, Poly(phenylenvinylene), Oxadiazol und Stilbenderivate.
Die EL-Materialien können
optional dotiert sein, beispielsweise mit Cumarin, mit einem DCM oder
einem Rhodaminderivat, um das EL-Spektrum des Materials nach Bedarf
zu formen und/oder den Wirkungsgrad der Vorrichtung zu verbessern.
Das EL-Material
kann sich aus mehreren Schichten zusammensetzen, von denen einige,
wie in Jordan et al., Appl. Phys. Lett. 68, 1192 (1996) beschrieben,
dotiert sind.
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Optional ist eine Löchertransportschicht 20 einbezogen,
die aus einem beliebigen, weitgehend transparenten Material bestehen
kann, das in der Lage ist, den Transport von Löchern zu der EL-Schicht 22,
an der die Elektron-Loch-Rekombination stattfindet, zu erleichtern.
Beispiele geeigneter Materialien sind Diamin (z. B. Triphenyldiamin
oder TAD) und Poly(thienylen-Vinylen).
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Eine (nicht gezeigte) Elektronentransportschicht
kann (optional) zwischen der EL-Schicht 22 und dem oberen
Spiegel 24 verwendet werden. Die Elektronentransportschicht
kann aus einem beliebigen weitgehend transparenten Material bestehen,
das in der Lage ist, den Elektronentransport von dem oberen Spiegel
zu der EL-Schicht zu fördern.
Beispiele solcher Materialien sind 2-(4-Biphenyl)-5-phenyl-1,3-,4-Oxadiazol
(PBD), Butyl-PBD oder jedes dieser Materialien, in ein inertes Polymer,
beispielsweise Poly(methyl-Methacrylat) (PMMA), oder ein Poly(carbonat)
dotiert.
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Die obere Metallspiegelschicht 24 injiziert
Elektronen in die benachbarte Schicht. Beispiele reflektierender
Materialien sind Al, Ag oder Au, oder Legierungen wie beispielsweise
Mg/Al, Mg/Ag oder Li/Al. Sowohl bei Displayanwendungen aus dem Stand
der Technik als auch in den hier beschriebenen Ausführungsbeispielen
ist die Spiegelschicht 24 strukturiert, um benachbarte
LEDs voneinander zu trennen. Dementsprechend lassen sich gezielt
an die oberen Metallspiegel der einzelnen LEDs Spannungen anlegen,
um Elektrolumineszenz zu erzeugen.
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Eine geeignete Wahl eines EL-Materials
ermöglicht
es, entweder die Löchertransportschicht
oder die Elektronentransportschicht (oder gegebenenfalls beide Schichten)
zu eliminieren. Beispielsweise läßt sich
Alq sowohl als EL-Material als auch als Elektronentransportmedium
einsetzen, und Poly(phenylenvinylen) kann sowohl als EL-Material
als auch als Löchertransportmedium
dienen.
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Eine (optionale) Füllschicht 16 kann
aus einem beliebigen, weitgehend transparenten Material bestehen,
das unter den betreffenden Herstellungs- und Betriebsbedingungen
chemisch stabil ist und sich durch eine geeignete Technik strukturieren
läßt. Füllermaterialien
sind beispielsweise transparente Polymere (z. B. Polyimid) oder
transparente Dielektrika (z. B. SixNy oder SiO2).
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Vorzugsweise wird als das Mittel
zum Erleichtern des Anlegens eines elektrischen Feldes quer durch die
eine oder vielen aktiven Schichten eine transparente (oder semitransparente)
Elektrodenschicht 18 verwendet. Als Elektrodenschicht 18 können beispielsweise
Indiumzinnoxid (ITO); ein anderes elektrisch leitfähiges Oxid,
wie z. B. GaInO3 oder Zn1,2In1,9Sn0,1Ox; ein elektrisch leitfähiges Polymer, wie beispielsweise
Polyanilin; oder eine dünne
Schicht (einer Dicke von beispielsweise ca. 10 Angström) aus Metall
(z. B. Au oder Al) ausgewählt
werden.
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Das durch die EL-Schicht verlaufende,
Elektrolumineszenz hervorrufende elektrische Feld wird vorzugsweise
erzeugt, indem zwischen der oberen Spiegelschicht 24 und
der Elektrodenschicht 18 eine Spannung angelegt wird. Wenn
zwischen diesen Schichten eine Spannung von etwa 10 Volt angelegt
wird, ist Elektrolumineszenz zu beobachten. Die Vorrichtung arbeitet
gewöhnlich
mit einem internen Quantenwirkungsgrad (d. h. Photonen pro injiziertem
Elektron) von etwa 10%.
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Um die Herstellung einer großen Anzahl
von Lichtemittern, die, wie beispielsweise in Displayanwendungen,
mehrere (z. B. drei) ausgewählte
Farben emittieren, auf einem gemeinsamen Substrat zu vereinfachen,
wird die Füllschicht 16 vorzugsweise
als die Schicht verwendet, die zur Steuerung der ausgestrahlten Farbe
dient. Dementsprechend kann zur Erzeugung der verschiedenen Farben
dasselbe organische EL-Material über
das gesamte Display hinweg verwendet werden. Diese Technik ist in
dem Dodabalapur-Patent beschrieben und läßt sich ebenso für die unten
beschriebenen Lichtemitter der vorliegenden Erfindung verwenden.
Grundsätzlich
wird die Dicke der Füllschicht
dazu verwendet, die optische Gesamtlänge des Hohlraums und dementsprechend
die Hauptwellenlängen
der Emission gezielt zu beeinflussen. (Wie in dem Dodabalapur-Patent
festgestellt, können
beispielsweise die Dicken und Brechzahlen der übrigen Schichten der Mikrohohlraumschichtstruktur 15 ebenfalls
geeignet gestaltet werden, um die optische Gesamtlänge des
Hohlraums nach Bedarf einzustellen. Der "Hohlraum" selbst ist durch seine optische Länge definiert).
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2 zeigt
in einer Tabelle exemplarische Dicken und Materialien, die für die vielfältigen Schichten des Emitters 10 nach 1 verwendet werden können. Weiter
ist ein typischer Brechungsindex für jede Schicht vorgegeben.
Diese spezielle Konfiguration ergibt eine senkrecht zu der planaren
Unterseite 13 des Substrats 12 (d. h. längs der
Z-Achse nach 1) ausgestrahlte
gelbe Emission.
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In 3 sind
Kurven der gemessenen Intensität
der Elektrolumineszenz (EL) gezeigt, wie sie durch den planaren
Mikrohohlraumemitter 10 nach 1 ausgestrahlt
werden, wenn dieser die in 2 gegebenen Schichtcharakteristiken
aufweist. Die Elektrolumineszenz ist für vielfältige Betrachtungswinkel θ gegenüber der
Wellenlänge
aufgetragen, wobei θ der
Fernfeldwinkel zwischen der senkrechten Achse z und dem Substrat 12 ist
(siehe 1). In senkrechter
Richtung (θ =
0°) ist
bei etwa 590 nm eine schmale Spitze mit einer Spektralbreite von
etwa 25 nm zu sehen. Die maximale Emissionswellenlänge nimmt
in Abhängigkeit
von einem Ansteigen des Betrachtungswinkels θ ab. Dementsprechend verschiebt
sich die maximale Wellenlänge
der Emission in dem Beispiel von etwa 590 nm bei θ = 0° hin zu 565
nm bei θ =
45°, was
einer "Blauverschiebung" von 25 nm entspricht.
Mit ansteigendem Betrachtungswinkel wächst die Bandbreite der Wellenlänge ferner
an, und die maximale Intensität
nimmt ab. Die maximale EL-Intensität bei θ = 45° beträgt etwa
ein Drittel des bei θ =
0° beobachteten
Wertes. Zu beachten ist, daß sich
auf analytischem Wege Näherungswerte
für die
EL-Intensität
und die Emissionswellenlängen
errechnen lassen, die weitgehend mit den gemessenen Ergebnissen nach 3 übereinstimmen. Diese Analyse
wird im einzelnen weiter unten erörtert.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird die von dem Betrachtungswinkel abhängige Abweichung der Emissionswellenlänge verringert,
indem eine Mikrohohlraumstruktur auf einer symmetrischen, nicht
planaren Oberfläche
eines Substrats geschaffen wird. Die nicht planare Oberfläche ist
geeignet ausgewählt,
um eine derartige Emissionswellenlängenabweichung zu reduzieren
oder zu minimieren.
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In einem ersten Ausführungsbeispiel
ist diese nicht planare Oberfläche
konisch. 4A zeigt eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Mikrohohlraumlichtemitters 40 konischer
Bauart. Ein Substrat 42, z. B. aus Hartglas, weist einen
festen rechteckigen Basisabschnitt auf, der einstückig mit
einem konischen Abschnitt ausgebildet ist. Eine gleichmäßige Mikrohohlraumschichtstruktur 15,
die sich aus lichtemittierenden Schichten der Vorrichtung zusammensetzt,
ist auf dem konischen Abschnitt des Substrats 42 ausgebildet.
Der konische Abschnitt ist vorzugsweise ein gerader kreisförmiger Konus.
Dementsprechend ist der Emitter 40 um eine durch die Spitze
des Konus verlaufende Z-Achse symmetrisch. Wie in 4B gezeigt, die eine Ansicht längs der
Schnittlinie AA nach 4A darstellt,
sind der Basisabschnitt und der konische Abschnitt des Substrats 42 mit 42a bzw. 42b bezeichnet.
Licht wird durch eine planare Unterseite 43 des Basisabschnitts 42a ausgestrahlt.
Der konische Abschnitt 42b weist einen stumpfen Konuswinkel Ψ auf, der
im Bereich von 8–15° liegen kann.
Ein Betrachtungswinkel θ' zwischen der (senkrecht
zur Fläche 43 angeordneten)
Z-Achse entspricht analog dem Betrachtungswinkel θ der oben
erörterten
planaren LED 10 (siehe 1).
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Die geschichtete Struktur 15 wird
vorzugsweise mittels Verdunstungs-/Verdampfungssublimation der aufeinanderfolgenden
Schichten auf dem konischen Abschnitt 42b ausgebildet.
Dieses Verfahren ermöglicht eine
Herstellung der Schichten mit einer über die gesamte konische Oberfläche durchgehend
weitgehend gleichmäßigen Dicke.
(Zu beachten ist, daß es
möglich
ist, die geschichtete Struktur 15 auf dem konischen Abschnitt 42b durch
Spinbeschichten aus einer Lösung
zu erzeugen). Die geschichtete Struktur 15 entspricht daher
derjenigen, die für
die planare LED nach 1 verwendet
wurde, und bildet eine Mikrohohlraumstruktur, wobei die Dicke und
der Brechungsindex einer jeden Schicht das Emissionsspektrum, das
einem jeden Bereich der Mikrohohlraumstruktur 15 eigen
ist, mitbeeinflußt.
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Eine als Funktion des Betrachtungswinkels θ' auftretende Abweichung
der Wellenlänge
von ausgesandtem Licht wird mit dem Lichtemitter 40 im
Vergleich zu der Abweichung, wie sie bei einem wie in 1 gezeigten, planaren Lichtemitter
zu beobachten ist, verringert. Diese Verringerung der Abweichung
der Wellenlänge
ist auf die im Fernfeld auftretende Addition der von den vielfältigen Bereichen
der konischen Struktur ausgehenden Lichtspektren zurückzuführen. Gemäß 4B läßt sich die Fernfeldlichtemission
für jeden
Winkel Θ' in der X-Z-Ebene
in grober Näherung
als Summe des Licht, das von gegenüberliegenden Hälften 15a und 15b der
LED-Schichtstruktur 15 ausgestrahlt wird, berechnen. Somit
können
beispielsweise die Abschnitte 15a und 15b als
zwei "schielend" gegeneinander gerichtete
planare Mikrohohlraum-LEDs betrachtet werden, deren Emissionscharakteristiken
jenen ähneln,
die in 3 gezeigt sind.
Dementsprechend läßt sich
aus der Geometrie ersehen, daß die
Summe der Spektren eine Verringerung der von dem Betrachtungswinkel
abhängigen
Abweichung der Wellenlänge
ermöglicht.
Aufgrund der Symmetrie der Vorrichtung stimmt das Fernfeldspektrum
in sämtlichen
Ebenen (einschließlich
der X-Z-Ebene) weitgehend überein.
Der konische Fall läßt sich verhältnismäßig einfach
analytisch nachbilden, da sich das Fernfeldmuster im wesentlichen
durch Mittelwertbildung der Beiträge beider Hälften des Konus in jeder Ebene
berechnen läßt.
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In 5A ist
die von der Wellenlänge
abhängige,
berechnete EL-Intensität
des konischen Lichtemitters 40 für Betrachtungswinkel θ' von 0°, 15,8°, 25,2° und 45°, im Falle
eines Lichtemitters 40, dessen Schichtcharakteristiken
denjenigen in 2 entsprechen,
aufgetragen. Dementsprechend wird eine 90 nm dicke Alq-Schicht als die EL-Schicht 22 verwendet,
etc. Als Substrat 42 ist Hartglas mit einem Brechungsindex von
1,5 und einem Basisabschnitt 42a der Dicke 1–10 Millimeter
vorausgesetzt. Der Konuswinkel Ψ des
konischen Abschnitts beträgt
im vorliegenden Fall 12°.
Den Kurven ist zu entnehmen, daß die
von dem Betrachtungswinkel abhängige
Abweichung der Emissionswellenlänge
im Vergleich zu dem herkömmlichen
Lichtemitter 10 nach 1 verringert
ist. Die Emissionshauptwellenlänge
bei θ' = 0° beträgt etwa
588 nm – diese
erfährt bis
zum Erreichen eines Winkels θ' von 25,2° eine geringfügige Verschiebung
auf etwa 594 nm nach oben und nimmt danach bei einem θ' von 45° bis auf
einen Wert von etwa 583 nm ab. Die LED 40 erfährt somit
für Betrachtungswinkel θ' im Bereich von 0° bis 45° eine maximale
Emissionswellenlängenverschiebung
von +6/–5 nm,
im Vergleich zu einer Verschiebung von –25 nm, wie sie im Falle nach
dem Stand der Technik nach 1–3 auftritt. Wie in 5B gezeigt, wird mittels
der konischen LED 40 auch die von dem Betrachtungswinkel
abhängige
maximale Veränderung
der EL-Intensität
reduziert, wobei eine niedrigere EL-Intensität der Vorrichtung als die übliche in
Kauf zu nehmen ist. Eine Kurve 54 repräsentiert einen Graph der maximalen
EL-Intensität
der LED 10 nach 1–3, aufgetragen gegen den
Betrachtungswinkel, während
eine Kurve 52 für
die konische LED 40 mit der gleichen Mikrohohlraumschichtstruktur 15 steht.
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5C zeigt
ein CIE-Farbmaßzahldiagramm
der ringförmigen
Abhängigkeit
für die
vielfältigen
hier offenbarten LEDs. Das angenommene System für die quantitative Farbwahrnehmung
ist die CIE-Darstellung in Farbmaßzahlkoordinaten x, y und z,
die im Sinne einer Annäherung
an menschliche visuelle Empfindlichkeit der Farbwahrnehmung gestaltet
sind. Siehe beispielsweise Colorimetry, 2. Ausgabe, CIE Publication
15.2, Wien, Österreich
(1986). Die Empfindlichkeit für
jedes Spektrum läßt sich
auf diese Koordinaten reduzieren und die Ähnlichkeit zwischen zwei Sätzen von
Spektren kann gemessen werden.
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In dem CIE-Diagramm nach 5C sind normierte x- und
y-Koordinaten aufgetragen, wobei sich z aus der Normalisierung x
+ y + z = 1 errechnet. Reine monochromatische Farben liegen längs der
aufgetragenen Ortskurve 59 und Überlagerungen liegen daher
innerhalb des eingegrenzten Gebiets 54, das durch die Ortskurve
definiert ist. Die Spektren der planaren LED nach 1–3 sind durch die gefüllten Quadrate 55 angegeben.
Die Streuung gibt die abhängig
von dem Winkel wahrgenommene Farbabweichung wieder. Zu beachten
ist, daß Punkte
für eine
analoge, grünes
Alq verwendende Mikrohohlraumvorrichtung mit identischer Struktur,
anders als die Füllschichtdicke,
näher beabstandete
sein würden,
was darauf hindeutet, daß eine Winkeländerung
in diesem Fall ein geringeres Problem darstellt. Der Grund hierfür liegt
darin, daß das menschliche
Auge, wie durch Experimente der menschlichen Wahrnehmung nachgewiesen,
in dem oberen Bereich des CIE-Phasenraums gegenüber einer Abweichung der Wellenlänge weniger
empfindlich ist. Siehe beispielsweise D. L. MacAdam, J. Opt. Soc.
Am. 32, 247 (1942).
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Außerdem sind in 5C die berechneten Ergebnisse (Datenwerte 56)
in dem CIE-Raum für
die konische LED 40 mit einem Konuswinkel von 12 Grad aufgetragen.
Es wurde die gleiche Mikrohohlraumschichtstruktur 15 wie
im Falle der planaren LED 10 verwendet, mit dem Unterschied,
daß die
Füllschichtdicke um
3 nm erhöht
wurde, um die durch die Konusstruktur hervorgerufene leichte Blauverschiebung
bei einem Betrachtungswinkel von 0° zu kompensieren. Die abgetragenen
Datenwerte gelten in beiden Fällen
für Betrachtungswinkel θ (bzw. θ' für den konischen
Fall) von 0°,
15,8°, 25,2° und 45°.
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6A zeigt
einen Ausschnitt eines Displays 60, das LED Mikrohohlraumstrukturen 151 –154 aufweist, die auf einem beispielsweise
aus Hartglas gefertigten gemeinsamen Substrat 62 ausgebildet
sind. Das Substrat 62 umfaßt eine feste, rechteckige
Basis 62a und oberhalb dieser Basis 62a mehrere
konische Abschnitte. Jede LED-Struktur 15i überdeckt
einen zugehörigen
konischen Abschnitt. Dies ist deutlicher in der Querschnittsansicht
BB (welche die den Mikrohohlraumstrukturen 152 und 153 zugeordneten Konen halbiert) in 6B zu sehen, in der die
konischen Abschnitte 62b2 und 62b3 des Substrats 62 veranschaulicht
sind. Das Substrat 62 kann mit derartigen konischen Strukturen
durch Gesenkschmieden von Silika aus einer Spritzform ausgebildet werden.
Die Gesenkschmiedeform kann beispielsweise hergestellt werden, indem
die inversen konischen Strukturen in einen Halbleiter geätzt werden
und die Form anschließend
metallisiert wird. Alternativ kann im Falle von verhältnismäßig großen konischen
oder sonstigen nicht planaren Strukturen das Substrat unmittelbar spanabhebend
bearbeitet werden, um die Strukturen zu bilden. Mikrolinsenfelder
sind möglicherweise
als Substrate geeignet und handelsüblich.
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Wie weiter in 6A und 6B zu
sehen, ist jede LED-Struktur 15i auf einem zugehörigen der konischen Abschnitte 62bi des Substrats gezüchtet, um ein Subpixel zu bilden.
Jede LED-Struktur 15i ist geeignet
konstruiert, um eine spezielle Farbe auszustrahlen, was sich erreichen
läßt, indem
für jede
LED eine unterschiedliche SixNy-Füllschicht 16i verwendet wird. Wenn zur Erzeugung
von Subpixeln unterschiedlicher Farbe ausschließlich die Füllschicht variiert wird, ist
dies für
die Herstellung insofern von Vorteil, als für sämtliche Subpixel die gleiche
organische aktive Schicht verwendet werden kann. Beispielsweise
können
drei, zu einem Cluster zusammengefaßte LEDs, beispielsweise 151 –153 , gemeinsam ein Pixel bilden, wobei
jedes Subpixel geeignet konstruiert ist, um eine der Primärfarben
Rot, Grün
oder Blau auszustrahlen. Dementsprechend läßt sich jede beliebige Farbe
mittels des Gesamtpixels durch Anlegen geeigneter Spannungen und
durch Überlagerung
der drei Primärfarben
erzeugen. Zu beachten ist, daß der
Konuswinkel Ψi, der für
einen (einer gegebenen Farbe zugeordneten) Subpixeltyp verwendet
wird, jeweils unterschiedlich sein kann. Der Grad der von dem Betrachtungswinkel
abhängigen
Abweichung der Emissionswellenlänge
ist in planaren Mikrohohlraum-LEDs im allgemeinen für jede Farbe
verschieden, und der Konuswinkel kann daher genau angepaßt werden,
um die Abweichung für
jeden Subpixeltyp zu minimieren. Jedes Subpixel kann entweder durch
die kreisförmige
Basis des zugeordneten konischen Abschnitts 15i oder
durch eine einen konischen Abschnitt 15i umfassende
quadratische Plattform mit (durch gestrichelte Linien 65 angedeuteten)
Seitenlängen
S, definiert sein. Jede Seite S kann eine Länge in der Größenordnung
von beispielsweise 100 Mikrometer aufweisen. Ein typisches Display enthält Tausende
von Pixeln, wobei sich jedes Pixel aus drei oder vier Subpixeln
zusammensetzt.
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Der Durchmesser eines jeden konischen
Abschnitts 62i des Substrats ist
gewöhnlich
geringfügig
kleiner als die Länge
der zugeordneten Seiten S. In den Bereichen 67 zwischen
den konischen LEDs ist mindestens die obere Spiegelschicht 24 nicht
vorhanden, so daß die
einzelnen Mikrohohlraumstrukturen 15i elektrisch isoliert
sind. Dies wird durch ein Strukturieren der Spiegelschicht 24 erreicht,
z. B. indem die Bereiche 67 vor dem Abscheiden der Schicht 24 maskiert
werden, oder indem die Schicht 24 fotolithographisch behandelt
und geätzt
wird.
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Vorzugsweise bleibt mindestens die
transparente Elektrodenschicht 18 in den Bereichen 67 bestehen, um
das Anlegen einer Vorspannung an die einzelnen Subpixel zu erleichtern.
Auf diese Weise ist es möglich, in
dem Gebiet, das entweder das gesamte Display oder große Streifen
des Displays ausmacht, eine großflächig ITO-Platte einzusetzen.
Diese Platte oder der Satz von Streifen würde in diesem Falle die ITO-Schicht 18 für Hunderte
oder Tausende von Subpixeln umfassen und einem konstanten Referenzpotenzial
unterworfen werden, um das Anlegen der Vorspannung zu erleichtern.
Um die Herstellung zu vereinfachen, sind die übrigen Schichten der LED-Strukturen 15i (abgesehen von der oberen Spiegelschicht)
vorzugsweise auch in den Bereichen 67 vorhanden und in
Form großflächiger Materialschichten
abgeschieden. Von dieser Art ist die Konfiguration, die in 6B gezeigt ist, aus der
sich entnehmen läßt, daß in dem
Bereich 67 zwischen den Mikrohohlräumen 152 und 153 lediglich die oberen Spiegelschichten 242 und 243 unterbrochen
sind. Ferner weisen die Füllschichten 162 und 163 in
diesem Beispiel unterschiedliche Dicken auf. Dementsprechend bringen
die beiden Mikrohohlräume
verschiedene Farben hervor, wobei die übrigen Schichten im wesentlichen
aus dem gleichen Material sind und gleiche Dicken aufweisen. (Zu
beachten ist, daß die
Dicken der Schichten der Mikrohohlraumstrukturen 152 und 153 in 6B aus
Gründen
der Anschaulichkeit gegenüber
der Abmessung der konischen Abschnitte maßstäblich übertrieben dargestellt sind).
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Die Dicke der Füllschicht liegt gewöhnlich im
Bereich von 50–2000
nm. Es ist auch möglich,
daß in einem
der LED-Mikrohohlräume 15i eines jeden Pixels überhaupt
keine Füllschicht
vorhanden ist (d. h. die Füllschichtdicke
in einem der Mikrohohlräume
kann Null betragen). Gewöhnlich
ist eine Füllschicht
durchgehend mit im wesentlichen konstanter Dicke auf dem unteren
Spiegel 14 ausgebildet, z. B. durch Spinbeschichten und
Wärmebehandlung
von Polyimid, gefolgt von einem Strukturieren durch geeignete Mittel,
z. B. Fotolithographie und Ätzen.
Das Strukturieren dient dazu, optische Hohlräume zu schaffen, die sich in
ihren optischen Längen
unterscheiden, so daß sich
unterschiedliche Farben erzeugen lassen.
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Das Anlegen einer Vorspannung an
die Subpixel kann durch ein herkömmliches
Mittel erfolgen, in dem die Elektrodenschicht 18 an einem
gemeinsamen Referenzpotenzial liegt, und an die obere Spiegelschicht 24i einer jeden Mikrohohlraumstruktur 15i wahlweise Spannungen angelegt werden.
Die Subpixel lassen sich auf diese Weise anregen, um zu geeigneten
Zeitpunkten ein beliebiges gewünschtes
Bild auf dem Display zu erzeugen. Um die Subpixel anzusprechen,
kann eine beliebige geeignete Schaltung verwendet werden. Siehe beispielsweise
R. Murata, Display Devices, 47–50
ff., 1992. Auf Seite 49 in 9a jenes
Bezugsdokuments ist eine Matrixtreiberschaltung offenbart, die in
einem erfindungsgemäßen Display
verwendet werden könnte.
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Gemäß 7 ist in einem weiteren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung der Lichtemitter 70 in einer
Schnittansicht gezeigt. Ein Substrat 72 ist mit einem festen
rechteckigen Basisabschnitt 72a und einem oberen Abschnitt 72b in
Gestalt eines abgeschnitten Konus (Kegelstumpfs) hergestellt. Eine LED-Schichtstruktur 15 ist
anschließend
auf dem oberen Abschnitt 72b ausgebildet, um eine LED in
Gestalt eines Kegelstumpfes mit einer ebenen Oberseite 74 zu
schaffen. Die LED-Schichten
der Schichtstruktur 15 stimmen im wesentlichen mit jenen überein,
die für
den konischen Lichtemitter 40 verwendet wurden. Der Konuswinkel Ψ des Kegelstumpfs
kann im Bereich von 8–15° liegen.
Wie in dem konischen Fall ist die von dem Betrachtungswinkel θ' abhängige Abweichung
der Emissionswellenlänge
im Vergleich zu dem planaren Lichtemitter nach 1. verringert. Die Kappungsstelle des
Kegelstumpfs, die das Gebiet der ebenen Oberfläche 74 definiert,
kann empirisch oder auf analytischem Wege optimiert werden.
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8 zeigt
einen weiteren erfindungsgemäßen Lichtemitter 80,
der ebenfalls eine Verbesserung der von dem Betrachtungswinkel abhängigen Abweichung
der Emissionswellenlänge
ermöglicht.
Der Lichtemitter 80 ähnelt
dem Emitter 70 der Kegelstumpfbauart, mit dem Unterschied,
daß die
ebene Oberseite 74 durch einen kuppelförmigen oberen Abschnitt 84 ersetzt
ist. Ein Substrat 82 umfaßt einen Basisabschnitt 82a,
einen Stumpfabschnitt 82b und einen oberhalb des Stumpfabschnitts
angeordneten Kuppelabschnitt 82c. Der Kuppelabschnitt 82c ist
vorzugsweise kugelförmig,
jedoch sind selbstverständlich
auch andere symmetrische Formen möglich. Eine LED-Schichtstruktur 15 ist
auf den Kegelstumpf abschnitt und dem Kuppelabschnitt des Substrats
ausgebildet. Die Kappungsstelle des Stumpfabschnitts 82b,
die Gestalt des Kuppelabschnitts 82c und der Konuswinkel Ψ des Kegelstumpfs
(gewöhnlich
zwischen 8–15°) kann empirisch
oder auf analytischem Wege variiert werden, um die von dem Betrachtungswinkel
abhängige
Emissionswellenlänge
für eine
vorgegebene LED-Schichtstruktur 15 zu optimieren.
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In 9 stellt
der Lichtemitter 90 ein weiteres alternatives Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung dar. Ein Substrat 92 ist mit
einem festen rechteckigen Basisabschnitt 92a und einem
Kuppelabschnitt 92b, der als ein flach gewölbter Kugeloberflächenausschnitt
gestaltet sein kann, hergestellt. Beispielsweise kann die Kuppe 92b mit
einer Höhe
H von 20 μm,
kombiniert mit einer Breite W von 100 μm bemessen sein. Eine LED-Schichtstruktur 15 ist
gleichmäßig auf
der Kuppe ausgebildet. Für
vorgegebene Zusammenstellungen von LED-Schichten und Dicken kann
die Gestalt der Kuppe 92b variiert werden, um die von dem
Betrachtungswinkel abhängige Emissionswellenlänge im Vergleich
zu dem Fall der planaren LED unbeeinflußter zu machen.
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Es versteht sich, daß es möglich ist,
eine Vielzahl der Lichtemitter 70, 80 und 90 nach 7–9 auf einem
gemeinsamen Substrat herzustellen, um ein Display in einer analogen
Weise zu erzeugen, wie anhand des Displays nach 6A–6B beschrieben. Es ist ebenfalls
möglich,
jedes Pixel mit unterschiedlich gestalteten Subpixeln auszubilden.
Beispielsweise kann der Lichtemitter 80 für eine Farbe
verwendet werden, während
der Lichtemitter 70 für
eine andere Farbe verwendet wird, so daß jedes Pixel mindestens ein
Subpixel als Emitter 70 und mindestens ein Subpixel als
Emitter 80 aufweist.
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Berechnungsverfahren
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Die EL-Intensität und das Spektrum des Lichts,
das von einer organischen Mikrohohlraumstruktur abhängig von
dem Betrachtungswinkel gegenüber
der Struktur ausgestrahlt wird, läßt sich auf der Grundlage der weiter
unten erläuterten
Faktoren berechnen. Die Berechnung ist für eine Mikrohohlraumstruktur
ausgeführt, die
auf einem planaren Substrat angeordnet ist, wie es in 1 gezeigt ist. Die EL-Intensität und das
Spektrum für
eine LED mit der, gleichen Mikrohohlraumstruktur, die auf einem
symmetrischen, nicht planaren Substrat, wie es in den Ausführungsbeispielen
nach 4–9 gezeigt ist, angeordnet
ist, läßt sich
dann für
jede Ebene durch Addieren der berechneten Beiträge der beiden Hälften der
symmetrischen Struktur ermitteln. Beispielsweise wurde das in 5(A–C)
gezeigte Ergebnis für
den Fall der LED konischer Bauart auf der Grundlage dieses Ansatzes
erlangt.
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FAKTOR I: von der Wellenlänge abhängiger Wert
der Molekularemission. Dieser wird mittels der Fotolumineszenz gemessen
oder ermittelt, indem die Emission gemessen wird, welche die organischen
Schichten in einer nicht mit einem Hohlraum versehenen LED zeigen.
Im allgemeinen stellt sich die molekulare Emission als eine von
der Wellenlänge
abhängige
sehr breite Verteilung dar. (Für
organische Materialien, die eine schmale molekulare Emission von
beispielsweise < –10 nm aufweisen,
wäre das
hier gezeigte ringförmige
Remediationsschema nicht im gleichen Maße nützlich, da sich die Farbe in
diesem Fall ohnehin nicht sehr stark mit dem Betrachtungswinkel ändern kann).
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FAKTOR II: Verbesserung der Zustandsdichte
in dem Hohlraum im Verhältnis
zu dem freien Raum. Diese wird beschrieben durch den Betrag und
die Frequenzabhängigkeit
der Finesse des Hohlraums, die als der freie Spektralbereich (Modusabstand),
dividiert durch die Hohlraummodusbreite, definiert ist. Beispielsweise
ergibt sich die Finesse bei einem Betrachtungswinkel von Null Grad
(senkrecht zu den Schichten der Vorrichtung) mathematisch aus der
Formel:
wobei die Reflexionszahlen
R
1 und R
2 des Hohlraumspiegels
mittels der Fresnel-Gleichungen berechnet werden, wie sie in M.
Born und E. Wolf, "Principles
of Optics", Pergamon
Press, Norwich 1975 (5th Edition) 40–49 ff., 55–70 aufgeführt sind. Die Frequenzabhängigkeit
ist lorentzförmig
mit einer Spektralbreite und Mittenfrequenz, die durch die Hohlraummodusbreite
und Resonanzposition vorgegeben ist. Letztere werden durch Anwenden
eines Übertragungsmatrixformalismus
auf die gesamte mehrschichtige Struktur der LED berechnet. Ein Übertragungsmatrixformalismus
ist in G. Bjork und O. Nilsson, "New
Matrix Theory of Complicated Laser Structures", Jnl. of Lightwave Technology, Bd.
LT-5, Nr. 1, Jan. 1987, 143–146
ff. beschrieben. Zu beachten ist, daß die Verbesserung der Zustandsdichte
nicht allein von der Wellenlänge,
sondern auch von der Richtung abhängt, in der das Licht ausgestrahlt
wird.
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FAKTOR III: die Position des emissiven
Bereichs in Bezug auf die Maxima und Minima des Feldes in dem Hohlraummodus.
Der Verlauf der Feldlinien für
eine gegebene Wellenlänge
und Emissionsrichtung wird ebenfalls mittels des Übertragungsmatrixformalismus
berechnet. Der Wert an der Emissionsschicht im Verhältnis zu
dem Wellenbauch läßt sich
leicht bestimmen.
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FAKTOR IV: der Bruchteil des ausgesandten
Lichts, das tatsächlich
aus der LED austritt (d. h., durch den dielektrischen Stapelspiegel
dringt). Dieser errechnet sich durch die Formel
einem Ausdruck, der auch
den Finesse-Faktor II aufweist. Siehe E. F. Schubert et al., infra.
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FAKTOR V: die durch den Hohlraum
verursachte Reduzierung der molekularen Lebensdauer. Diese Lebensdauerverringerung
hat sich im Experiment als sehr gering herausgestellt. Das Ergebnis
kann geringfügig
schwanken, falls die Moleküle
in der Probe variierende Emissionsspektren aufweisen.
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Die Berechnung läßt sich durchführen, indem
der Mittelwert der molekularen Emissionsraten sämtlicher Richtungen gebildet
wird, einschließlich
jenen, bei denen das gesamte Licht im Inneren reflektiert wird und
nicht der Vorrichtung entweicht. (Siehe beispielsweise Vredenberg
et al., Phy. Rev. Lett. 71, 517 (1993).)
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Berechnungen, die auf der Grundlage
der obigen fünf
Faktoren der EL-Intensität
und des Spektrums als Funktion des Betrachtungswinkel gegenüber einer
planaren Mikrohohlraumvorrichtung durchgeführt wurden, ergaben eine enge Übereinstimmung
mit den gemessenen Ergebnissen. 10 zeigt
beispielsweise die berechneten Werte der EL-Intensität und des
Spektrums für
die in 1 dargestellte
LED 10, welche die in 2 gegebenen
Schichtcharakteristiken aufweist. Das Reflexionsvermögen der
Al-Schicht 24 wurde mit 0,826 + 11,5 angenommen. Die Ergebnisse
zeigen enge Übereinstimmung
mit den in 3 gezeigten
Meßergebnissen.
Wie erwähnt,
können
rechnerische Ergebnisse für
Mikrohohlraum-LEDs, die auf erfindungsgemäßen nicht planaren Substraten
hergestellt sind, durch Addieren der Ergebnisse vielfältiger Bereiche
der Vorrichtung erlangt werden. Der konische Fall läßt sich
am leichtesten analysieren, insofern die beiden Hälften des
Falls in jeder Ebene in Näherung
als planare Vorrichtungen angesehen werden können. Die oben in 5 aufgeführten Ergebnisse wurden auf
der Grundlage dieses Ansatz erlangt. Mikrohohlraumstrukturen, die
auf kuppelförmigen
Substratoberflächen
hergestellt wurden, lassen sich durch Integration über jede
Ebene der Fernfeldbeiträge
eines jeden Bereiche der gekrümmten
kuppelförmigen
Oberfläche
berechnen.
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Obwohl erfindungsgemäße Mikrohohlraum-LEDs
sich besonders für
Farbdisplays eignen, sind sie auch in anderen Anwendungen nützlich.
Beispielsweise können
die LEDs in einem Sender in optischen Vermittlungseinrichtungen
oder in optischen Faserdatenübertragungsmitteln,
oder in einem Druckkopf einer LED-Druckereinrichtung verwendet werden.
Solche Mittel unterscheiden sich von den entsprechenden aus dem
Stand der Technik im wesentlichen lediglich bei den verwendeten
Lichtquellen.
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Selbstverständlich sind vielfältige Abwandlungen
der hier offenbarten verschiedenen Ausführungsbeispiele der vorliegenden
Erfindung möglich.
Wie oben erwähnt,
lassen sich beispielsweise vielfältige
geometrische Konfigurationen einer Oberfläche des Substrats in Betracht
ziehen, um die Blauverschiebung der Mikrohohlraum-Elektrolumineszenz-Vorrichtung
zu minimieren. Ferner läßt sich
die Anzahl der Schichten, die Materialien und die Charakteristiken
des Materials, aus denen sich eine Mikrohohlraum-Elektrolumineszenz-Vorrichtung zusammensetzt
in weitem Rahmen auswählen.
Sämtliche
Kombinationen fallen in den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung.
Wie erwähnt,
kann ein mathematisches Modell der Vorrichtung verwendet werden, um
eine Konstruktion einer Mikrohohlraum-EL-Vorrichtung zu verfeinern
und/oder zu verwirklichen, die dazu dient, die Blauverschiebung
zu minimieren, oder dafür
eingesetzt werden, um die Konstruktion selbst zu erstellen. Demzufolge
sollte die obige Beschreibung nicht als beschränkend für die Erfindung zu bewerten
sein, sondern lediglich der Veranschaulichung bevorzugter Ausführungsbeispiele
der Erfindung dienen.