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1. Bereich der Erfindung:
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Feuerwaffen. Im Besonderen betrifft die vorliegende Erfindung die
Installation von metallischen vorderen und hinteren Schienen in
eine polymere Handfeuerwaffe.
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2. Diskussion des Hintergrunds:
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Halbautomatische Handfeuerwaffen
werden bereits seit Jahrzehnten hergestellt und eingesetzt. Verbesserungen
an halbautomatischen Handfeuerwaffen haben deren Komplexität und Effektivität erhöht. Im Allgemeinen
werden diese Handfeuerwaffen von Angehörigen des Militärs und der
Polizei in Dienstarten bevorzugt, wo eine Handfeuerwaffe genau, zuverlässig und
sicher im Gebrauch sein muss. Von einer Handfeuerwaffe wird verlangt,
dass sie das anvisierte Ziel trifft, dass sie ohne Ladehemmung wiederholt
Schüsse
abgeben kann, und dass sie nur dann einen Schuss abgibt, wenn der
Benutzer die Handfeuerwaffe abfeuern will. Neben diesen drei grundlegenden
Dingen sollte eine Handfeuerwaffe auch dauerhaft, gut ausbalanciert,
leicht zu betätigen und
zu pflegen, einfach und billig in der Herstellung sein und gleichbleibende,
vernünftige
Auslöse-/Abzugs-Charakteristika
aufweisen.
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Eine halbautomatische Handfeuerwaffe fängt einen
Teil der beim Abfeuern eines Schusses freiwerdenden Energie und
benutzt ihn, um den nächsten
Schuss in die Feuerkammer zu laden. Üblicherweise wird die vom Rückprall eines
Schlittens aufgenommene Energie dazu verwendet, den nächsten von
mehreren Schüssen
in die Feuerkammer zu schieben. Der Schlitten ist Teil einer Komponentengruppe
einer Handfeuerwaffe, welche den Lauf und den Verschlussblock enthält. Neben
dem Schlitten weist eine halbautomatische Handfeuerwaffe weitere Komponentengruppen
auf. Es gibt den Rahmen, welcher den Griff und den Abzugsbügel umfasst.
Der Griff kann hohl sein, um einen Patronenrahmen mit mehreren Schuss
Munition aufzunehmen. Die Schüsse
werden jeweils einer nach dem anderen in den Verschlussblock eingeführt. Schließlich gibt
es das Feuerkontrollsystem, welches den Abzug, die Abzugsstange,
den Abzugsstollen, den Schlagbolzen und die Schlagbolzenfeder umfasst.
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Die FR-A-669 393 offenbart eine Handfeuerwaffe
mit einem Rahmen und einem oberen Schlitten. Der obere Schlitten
ist von dem Rahmen entfernbar, und zu diesem Zweck sind zwei Flansche,
welche den Schlitten tragen, mit Öffnungen versehen, die mit
entsprechenden Öffnungen
in zwei Kanälen
in dem Schlitten in Übereinstimmung
gebracht werden können.
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Die US-A-5 343 650 offenbart einen
erweiterten starren Interface-Rahmen mit oberen und unteren Schienen,
welche mit einer Feuerwaffenaufnahme verbunden sind und sich vorwärts oberhalb
des Laufs der Feuerwaffe zu einer Kopfanordnung erstrecken, welche
das normale Korn der Feuerwaffe ersetzt. Ein Weber-Interface-Rücklaufbereich
ist unterhalb des Laufs von der Kopfanordnung zu der Aufnahme vorgesehen.
Der Lauf des Gewehrs ist frei schwebend insofern, als er die erweiterte
starre Rahmenaufnahmehülse
in keiner Weise berührt.
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Halbautomatische Handfeuerwaffen,
die aus gegossenen oder maschinell bearbeiteten Metallen oder Polymeren
hergestellt sind, haben eine integral geformte Rahmenstruktur, welche
Schienen enthält, die
zur Aufnahme des hin- und herbeweglichen Schlittens vorgesehen sind.
Bei dieser Art von Konstruktion sind die Schienen im Allgemeinen
so gestaltet, dass sie mit dem Rahmen integral geformt und aus dem
gleichen Material hergestellt sind.
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Bei Handfeuerwaffen, die aus einer
Kombination von Materialien, z. B. metallischen und polymeren Werkstoffen,
hergestellt sind, ist es jedoch inhärent unmöglich, die Polymer- und Metallstrukturen integral
zu formen. Dementsprechend hat man unterschiedliche Herstellungstechniken
erdacht, um zwei oder mehr Materialien zu einer einzigen Handfeuerwaffe
zu kombinieren. Ein Beispiel hierfür sind Handfeuerwaffen, bei
denen der Rahmen aus einem Polymer hergestellt ist und die Schienen
aus einem Metall hergestellt sind. In der Vergangenheit wurden die
Metallschienen während
des Formungsprozesses des Polymers in das Polymer inkorporiert.
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Dieses Herstellungsverfahren hat
jedoch wesentliche Nachteile. Erstens ist der Vorgang des Inkorporierens
einer Struktur mit unterschiedlichen Materialeigenschaften in eine
Polymerform sowohl schwierig als auch teuer. Zweitens kommt es aufgrund
der Tatsache, dass die Metallschienen in die Struktur des Polymers
inkorporiert sind, in manchen Fällen
dazu, dass das Äußere der
Handfeuerwaffe verformt oder verzogen erscheint. Ursache für die Verformung
des Äußeren des
Polymers ist im Allgemeinen der Unterschied in den Wärmeausdehnungskoeffizienten
zwischen dem Metall und dem Polymer, so dass, wenn der Polymerrahmen
um die Metallschienen kontrahiert, die Schienen eine Ausbauchung
des Polymers in bestimmten Bereichen verursachen. Diese Verformung
verhindert nicht nur ein ästhetisches
Erscheinungsbild des Äußeren der Handfeuerwaffe,
sondern – und
das ist noch wichtiger – sie
führt zu
inneren Spannungen in der Polymerkonstruktion des Rahmens und damit
verbunden zu nicht ganz optimalen Eigenschaften für die Handfeuerwaffe.
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Es besteht also Bedarf an einem neuen Handfeuerwaffenrahmen
und einem Verfahren zum Zusammenbauen des Rahmens, welche es ermöglichen,
polymere und metallische Werkstoffe zu dieser Konstruktion zu kombinieren
und zusammenwirken zu lassen. Im Einzelnen besteht Bedarf an einem Handfeuerwaffenrahmen
und einem Verfahren zum Zusammenbauen desselben, wobei die Handfeuerwaffe
einen polymeren Rahmen mit metallischen Schienen aufweist, welche
es ermöglichen,
einen metallischen hin- und herbeweglichen Schlitten gleitbeweglich
darauf anzuordnen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird eine Handfeuerwaffe gemäß Anspruch 1 bereitgestellt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Zusammenbauen einer
Handfeuerwaffe gemäß Anspruch 15
bereitgestellt.
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Die bevorzugte Ausführungsform
stellt eine Handfeuerwaffe bereit, umfassend einen polymeren Rahmen
mit metallischen Schienen, wobei das Einführen der Schienen in den polymeren
Rahmen nach dem Formungsprozess und nicht während des Formungsprozesses
durchgeführt
wird. Die Handfeuerwaffe umfasst einen Rahmen, der aus einem polymeren
Material hergestellt ist, und einen Schlitten und Schienen, welche
jeweils aus einem metallischen Werkstoff hergestellt sind. Die Handfeuerwaffe
weist weitere Komponenten auf, die zu ihrem Betrieb notwendig sind;
aber für
den Durchschnittsfachmann wird die Platzierung und Betätigung dieser
anderen Komponenten erkennbar sein.
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Der Rahmen der Handfeuerwaffe umfasst den
Abzugsbügel
und den Griff. Ferner weist der Rahmen einen in ihm gebildeten Kanal
auf, wo typisch der Lauf- und
Federmechanismus sitzt. Der Kanal weist eine Basis und Seiten auf,
wobei in der Basis zwei Nuten ausgebildet sind und in den Seiten hintere
Ausnehmungen ausgebildet sind.
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Die Schienen funktionieren auf ungefähr die gleiche
Weise wie bei anderen Handfeuerwaffen: sie stellen eine Struktur
bereit, auf der der Schlitten bewegt werden kann. In der bevorzugten
Ausführungsform
aber sind die Schienen aus Metall hergestellt und werden in den
polymeren Rahmen eingeführt, nachdem
der Rahmen geformt worden ist. Die Schienen umfassen ein Paar von
vorderen Schienen und ein Paar von hinteren Schienen. Die vorderen
Schienen sind symmetrisch miteinander, aber die hinteren Schienen
differieren je nachdem, auf welcher Seite der Handfeuerwaffe sie
platziert sind.
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Die vorderen Schienen sind in den
vorderen Ausnehmungen des Kanals mit Hilfe einer Mehrzahl von metallischen
Teilen gesichert. Die vorderen Schienen weisen jeweils drei Aussparungen
auf, welche in der Nähe
des oberen Teils des Kanals angeordnet sind, wenn sich die vorderen
Schienen in Position in den Ausnehmungen befinden. Die metallischen
Teile umfassen ein Hufeisen, einen Entsicherungsblock und einen
Spreizerblock. Das Hufeisen weist ein Paar von Laschen auf, und
der Entsicherungsblock weist zwei Paare von Laschen auf, welche
mit den entsprechenden Aussparungen der vorderen Schienen passend
in Kontakt stehen und sie in den Ausnehmungen des Kanals in Position
halten. Ferner steht das Hufeisen mit einer der Nuten in der Basis
des Kanals in Kontakt, um so für
weiteres In-Position-Halten zu sorgen. Der Spreizerblock ist in die
andere Nut in der Basis des Kanals einführbar, so dass er unterhalb
der vorderen Schienen sitzt und sich unter den Ausnehmungen erstreckt.
Der Spreizerblock hält
die vorderen Schienen auseinander und sichert sie in den Ausnehmungen
von der Basis der Schienen.
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Die hinteren Schienen sind in den
hinteren Ausnehmungen in den Seiten des Kanals durch den Abzugsstollenblock
der Handfeuerwaffe gesichert. Die vorderen Schienen sowie die hinteren
Schienen erstrecken sich oberhalb des oberen Teils des Kanals, und
stellen so einen vorderen und hinteren Satz von Zungen bereit, die
mit den Nuten des Schlittens in Kontakt stehen. Ferner weisen die
vorderen Schienen sowie die hinteren Schienen mehrere Löcher auf, die
sich durch die Breite der Handfeuerwaffe hindurch erstrecken. Diese
Löcher
korrespondieren zum Hebel zum Zerlegen, zum Abzugsstift und zum
Abzugsstollenblockstift.
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Im Zuge des Fertigungs- und Zusammenbauprozesses
der Handfeuerwaffe wird der Rahmen aus einem polymeren Material
geformt. Während
der Rahmen noch warm ist, das heißt, bevor er vollständig kontrahiert
ist, wird der Spreizerblock in seine Nut eingeführt und die Metallschienen
werden in die Ausnehmungen in dem Kanal eingeführt. Die anderen metallischen
Teile, einschließlich
Hufeisen und Entsicherungsblock, werden dann zwischen den vorderen Schienen
gesichert. Ferner werden die hinteren Schienen positioniert und
der Abzugsstollenblock in Position gebracht. Es ergibt sich daraus,
dass mit fortgesetzter Kontraktion des Rahmens der Rahmen die vorderen
Schienen und die hinteren Schienen mit gutem Sitz in ihrer Position
sichert.
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Einer der Hauptvorteile der bevorzugten Ausführungsform
liegt im Zusammenwirken der Metallschienen und der anderen metallischen
Teile mit dem polymeren Rahmen und dem Abzugsstollenblock. Dieses
Zusammenwirken ermöglicht
eine einfache Herstellung und einen leichten Zusammenbau der Handfeuerwaffe
ohne die bisherigen Probleme bezüglich
Kosten, ausbauchenden Seiten und inneren Spannungen. Das Zusammenwirken
der polymeren und metallischen Teile liefert also eine ästhetisch gefällige und
robust hergestellte Handfeuerwaffe.
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Ein weiteres Merkmal sind die metallischen Einsätze, welche
die vorderen Schienen in Position in den vorderen Ausnehmungen in
den Seiten des Kanals halten. Die metallischen Einsätze, einschließlich Hufeisen,
Entsicherungsblock und Spreizerblock, stehen mit den in den vorderen
Schienen gebildeten Aussparungen und den Nuten in der Basis des
Kanals in Kontakt, um die vorderen Schienen sicher in dem Rahmen
zu halten.
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Ein weiteres Merkmal liegt im Zusammenwirken
des Abzugsstollenblocks mit den hinteren Schienen. Der Abzugsstollenblock,
eine notwendige Komponente des Feuerkontrollsystems der Handfeuerwaffe,
funktioniert nicht nur auf die übliche
Weise, sondern übt
noch eine zweite Funktion aus, nämlich die,
die hinteren Schienen sicher in den hinteren Ausnehmungen in den
Seiten des Kanals zu halten.
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Weitere Merkmale und Vorteile der
vorliegenden Erfindung werden sich für den Fachmann aus der aufmerksamen
Lektüre
der nachfolgenden Detailbeschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
in Verbindung mit der zeichnerischen Darstellung ergeben.
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KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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In der Zeichnung zeigen:
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1 eine
Explosionsdarstellung einer Handfeuerwaffe gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung, wobei der Klarheit halber der Rahmen und der Schlitten
durch unterbrochene Linienzüge
dargestellt sind;
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2 ist
eine querschnittliche Darstellung der Handfeuerwaffe entlang der
Linie 2-2 von 1 gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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3 ist
eine Draufsicht auf eine Handfeuerwaffe bei entferntem Schlitten,
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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4 ist
eine Draufsicht auf eine Handfeuerwaffe gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung, der Klarheit halber ohne den Schlitten,
die Schienen und die metallischen Teile dargestellt; und
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5 ist
eine querschnittliche Darstellung der Handfeuerwaffe entlang der
Linie 5-5 von 2 gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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DETAILBESCHREIBUNG EINER
BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Es wird nun auf die zeichnerische
Darstellung Bezug genommen, gemäß welcher
eine Kipplauf-Handfeuerwaffe 10 gezeigt ist, die aus einer Kombination
von Materialien hergestellt ist. Die Handfeuerwaffe 10 umfasst
einen Rahmen 30, einen Schlitten 24 und Schienen 70.
Die Handfeuerwaffe 10 umfasst ferner einen Lauf 12,
einen Federmechanismus 14, eine Abzugsanordnung 16,
einen Abzugsstollenblock 18 und einen Hebel 20 zum
Zerlegen; aber für
den Durchschnittsfachmann werden Funktion und Betätigung dieser
Elemente der vorliegenden Erfindung erkennbar sein.
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Der Rahmen 30 ist aus einem
polymeren Material hergestellt, und zwar nach einem beliebigen bekannten
Verfahren; in der bevorzugten Ausführungsform aber ist der Rahmen
nach einem Formverfahren hergestellt. Ferner weist der Rahmen 30 einen Kanal 40 auf,
der sich von dem hinteren Ende 34 zu dem vorderen Ende 36 der
Handfeuerwaffe 10 erstreckt; das vordere Ende 36 liegt
in der Nähe
des Ortes, wo ein abgefeuerter Schuss den Lauf 12 verlässt. Ferner
sind eine Mehrzahl von Vorsprüngen 32 vorhanden,
welche sich in den Kanal 40 hinein erstrecken. Alle der
Vorsprünge 32 verleihen
dem Rahmen 30 zusätzliche
konstruktive Integrität;
einige der Vorsprünge
haben jedoch noch zusätzliche
Funktionen, auf die weiter unten noch näher eingegangen werden wird.
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Die Schienen 70 sind aus
einem metallischen Werkstoff hergestellt, der in der bevorzugten Ausführungsform
Edelstahl 410 ist, und sind in dem Kanal 40 des
Rahmens 30 angeordnet. Die Schienen 70 umfassen
ferner eine rechte vordere Schiene 72, eine linke vordere
Schiene 74, eine rechte hintere Schiene 76 und
eine linke hintere Schiene 78. Während die rechte vordere Schiene 72 und
die linke vordere Schiene 74 symmetrisch zueinander sind,
ist die linke hintere Schiene 78 nicht symmetrisch relativ
zu der rechten hinteren Schiene 76. Jedoch hat jede der Schienen 70 eine
Zunge 80, die sich oberhalb des oberen Teils 38 des
Rahmens 30 erstreckt, wenn die Schienen 70 sich
in Position in dem Kanal 40 befinden. Die Zunge 80 der
Schienen 70 korrespondiert zu Nuten 26, welche
sich in dem Schlitten 24 erstrecken, der in der bevorzugten
Ausführungsform
aus Edelstahl 416 gebildet ist. Die Zungen-und-Nut-Kombination von Schienen 70 und
Schlitten 24 erlaubt somit dem Schlitten 24 eine
Hin- und Herbewegung längs der
Schienen 70.
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Der Kanal 40 in dem Rahmen 30 weist
ferner Seiten 42 und eine Basis 44 auf. In den Seiten 42 sind
eine Mehrzahl von Ausnehmungen 50 gebildet, welche eine
rechte vordere Ausnehmung 52, eine linke vordere Ausnehmung 54,
eine rechte hintere Ausnehmung 56 und eine linke hintere
Ausnehmung 58 umfassen. Jede der Ausnehmungen 50 ist
in dem Rahmen 30 durch die Vorsprünge 32 definiert und
ist zum Aufnehmen der Schienen 70 vorgesehen, so dass jede
der Schienen 70 in die jeweilige Ausnehmung 50 passt.
Die Basis 44 des Kanals 40 weist eine erste Nut 46 und
eine zweite Nut 48 in dem Rahmen 30 auf. Es ist
nicht unbedingt notwendig, dass sich die erste Nut 46 über den
ganzen Kanal 40 erstreckt; die zweite Nut 48 aber
sollte sich über
den ganzen Kanal 40 erstrecken.
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Die rechte vordere Schiene 72 und
die linke vordere Schiene 74 weisen eine in ihnen gebildete erste
Aussparung 90 auf, wobei die erste Aussparung 90 im Wesentlichen
eine quadratische Öffnung ist,
die in einem Winkel angeordnet ist und sich durch die Schienen 70 hindurch
erstreckt. Durch die rechte vordere Schiene 72 und die
linke vordere Schiene 74 erstrecken sich ferner eine zweite Aussparung 92 und
eine dritte Aussparung 94. Die zweite Aussparung 92 und
die dritte Aussparung 94 sind ähnlich ausgeführt und
befinden sich in Richtung des hinteren Endes 34 des Rahmens 30,
wenn die rechte vordere Schiene 72 und die linke vordere
Schiene 74 in Position sind. Ferner weisen die rechte vordere Schiene 72 und
die linke vordere Schiene 74 eine große Öffnung 100 und eine
kleine Öffnung 102 auf, die
sich durch dieselben hindurcherstrecken. Die große Öffnung 100 ist so
ausgebildet, dass der Hebel 20 zum Zerlegen sich durch
den Rahmen 30 und die rechte vordere Schiene 72 und
die linke vordere Schiene 74 erstrecken kann. Die kleine Öffnung 102 ist
zur Aufnahme eines Stiftes 110 ausgebildet, der sich durch
den Rahmen 30, die linke vordere Schiene 74 und
die rechte vordere Schiene 72 erstreckt, so dass die Abzugsanordnung 16 drehbar
darauf angeordnet werden kann.
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Die rechte vordere Schiene 72 und
die linke vordere Schiene 74 sind im Wesentlichen in Form
einer Platte vorgesehen, wobei sich die Zunge 80 in einem
Winkel von etwa 90° von
derselben wegerstreckt. Wie im Vorstehenden gesagt, ist die Zunge 80 so
bemessen, dass sie von den Nuten 26 des Schlittens 24 aufgenommen
wird. Ferner sind die rechte vordere Schiene 72 und die
linke vordere Schiene 74 zum Einführen in die rechte vordere
Ausnehmung 52 bzw. linke vordere Ausnehmung 54 ausgebildet.
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Die rechte vordere Schiene 72 und
die linke vordere Schiene 74 sind in der rechten vorderen
Ausnehmung 52 bzw. linken vorderen Ausnehmung 54 mit
Hilfe einer Reihe von metallischen Teilen in ihrer Position gesichert.
Diese Teile umfassen ein Hufeisen 120, einen Entsicherungsblock 130 und
einen Spreizerblock 140. Das Hufeisen 120 weist
eine U-förmige
Gestalt auf, definiert durch ein Paar Arme 122. An den
Enden jedes Arms 122 ist eine Lasche 124 vorgesehen,
welche so bemessen ist, dass sie in die erste Aussparung 90 der
rechten vorderen Schiene 72 und der linken vorderen Schiene 74 passt.
Ferner ist das untere Ende 126 des Hufeisens 120 so
gestaltet, dass es von der ersten Nut 46 in der Basis 44 des
Kanals 40 aufgenommen wird. Wenn sich also die rechte vordere
Schiene 72 und die linke vordere Schiene 74 in
Position in ihren jeweiligen Ausnehmungen 50 befinden,
stehen die Laschen 124 des Hufeisens 120 passend
in Kontakt mit den ersten Aussparungen 90 und das un tere
Ende 126 des Hufeisens 120 steht passend in Kontakt
mit der ersten Nut 46 des Kanals 40. Bei der bevorzugten
Ausführungsform
ist das Hufeisen 120 in dem Kanal 40 in einem
Winkel angeordnet, wobei das untere Ende 126 näher zu dem
hinteren Ende 34 des Rahmens 30 angeordnet ist.
Ferner ist die durch die Arme 122 definierte Öffnung so
gestaltet, dass ein Zwischenraum für den Federmechanismus 14 hierzwischen
bereitgestellt wird.
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Der Entsicherungsblock 130 weist
ein erstes Paar von Laschen 132 und ein zweites Paar von
Laschen 134 auf, die in der bevorzugten Ausführungsform
in ihren Abmessungen den Laschen 124 des Hufeisens 120 ähneln. Das
erste Paar von Laschen 132 und das zweite Paar von Laschen 134 sind
so gestaltet, dass sie von zweiten Aussparungen 92 und dritten
Aussparungen 94 der rechten vorderen Schiene 72 bzw.
der linken vorderen Schiene 74 aufgenommen werden. Der
Entsicherungsblock 130 weist ferner einen vorderen schrägen Bereich 137 in
der Nähe
des vorderen Endes 36 des Rahmens 30 und einen
hinteren schrägen
Bereich 136 in der Nähe
des hinteren Endes 34 des Rahmens 30 auf. Der
vordere schräge
Bereich 137 sowie der hintere schräge Bereich 136 verlaufen
schräg
nach unten in Richtung des hinteren Endes 34 des Rahmens 30.
Wenn sich also die rechte vordere Schiene 72 und die linke
vordere Schiene 74 in Position in ihren jeweiligen Ausnehmungen 50 befinden,
steht das erste Paar von Laschen 132 passend in Kontakt
mit den zweiten Aussparungen 92 und das zweite Paar von
Laschen 134 steht passend in Kontakt mit dem dritten Paar von
Aussparungen 94 der rechten vorderen Schiene 72 und
linken vorderen Schiene 74.
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Der Spreizerblock 140 weist
ein rechtes Ende 142 und ein linkes Ende 144 auf,
die einen Mittelbereich 146 definieren. In seiner Position
ist der Spreizerblock 140 in der zweiten Nut 48 in
der Basis 44 des Kanals 40 eingeführt, so
dass sich der Spreizerblock 140 über den Kanal 40 erstreckt.
Somit erstreckt sich das rechte Ende 142 des Spreizerblocks 140 unter
der rechten vorderen Ausnehmung 52, während sich das linke Ende 144 unter
der linken vorderen Ausnehmung 54 erstreckt. Wenn die rechte vordere
Schiene 72 und die linke vordere Schiene 74 sich
in Position in ihren jeweiligen Ausnehmungen 50 befinden,
liegen die rechte vordere Schiene 72 und die linke vordere
Schiene 74 oben auf dem rechten Ende 142 bzw.
linken Ende 144 auf. Somit erstreckt sich der Mittelbereich 146 zwischen
der rechten vorderen Schiene 72 und der linken vorderen
Schiene 74 und sichert so den unteren Teil der Schienen 72, 74 in
den Ausnehmungen 50.
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Hufeisen 120, Entsicherungsblock 130 und Spreizerblock 140 wirken
zusammen, um die rechte vordere Schiene 72 und die linke
vordere Schiene 74 sicher in Position in ihren jeweiligen
Ausnehmungen 50 zu halten. Während die bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung drei separate Teile verwendet, um das
vordere Paar Schienen in Position zu halten, wird für den Durchschnittsfachmann
erkennbar sein, dass Änderungen
und Modifikationen möglich
sind, ohne den Bereich der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
So könnte
zum Beispiel ein einziger Einsatz zwischen die rechte vordere Schiene 72 und
die linke vordere Schiene 74 platziert werden, um so die
zwei Schienen zwangsweise auseinander und in ihren jeweiligen Ausnehmungen
zu halten.
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Ferner sind Hufeisen 120,
Entsicherungsblock 130 und Spreizerblock 140 in
dem Rahmen 30 so angeordnet und gehalten, dass ihre Anwesenheit normale
Funktionen der Handfeuerwaffe 10 nicht störend beeinflusst.
Weiter sind die schrägen
Bereiche 136 und 137 des Entsicherungsblocks 130 in
der Tat hilfreich für
die Betätigung
der Kipplauf-Handfeuerwaffe 10.
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Wie im Vorstehenden erwähnt, weisen
die linke hintere Schiene 78 und die rechte hintere Schiene 76 unterschiedliche
Gestalt auf, wobei die rechte hintere Schiene 76 kürzer ist
als die linke hintere Schiene 78. Die rechte hintere Schiene 76 ist
in die rechte hintere Ausnehmung 56 einführbar, und
die linke hintere Schiene 78 ist in die linke hintere Ausnehmung 58 einführbar. Die
rechte hintere Schiene 76 und die linke hintere Schiene 78 sind
in ihren jeweiligen Ausnehmungen 50 durch den Abzugsstollenblock 18 gesichert.
Funktion und Betätigung
des Abzugsstollenblocks 18 sind dem Durchschnittsfachmann
bekannt; er erfüllt
jedoch die Doppelfunktion des Sicherns der rechten hinteren Schiene 76 und der
linken hinteren Schiene 78 in der Handfeuerwaffe 10.
Ferner weisen die rechte hintere Schiene 76 und die linke
hintere Schiene 78 eine Öffnung 104 auf, die sich
durch dieselben hindurch erstreckt. Die Öff nung 104 ist zum
Aufnehmen eines Stiftes 112 gestaltet, der sich durch den
Rahmen 30, den Abzugsstollenblock 18, die linke
hintere Schiene 78 und die rechte hintere Schiene 76 hindurch
und über
den Kanal 40 erstreckt. Der Stift 112 stellt eine
sichere Befestigung für
den Abzugsstollenblock 18 bereit.
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Zwar ist es möglich, die obengenannten Teile zur
Bildung der Handfeuerwaffe 10 zu jedem beliebigen Zeitpunkt
zusammenzubauen; in der bevorzugten Ausführungsform wird der Vorgang
des Zusammenbauens jedoch durchgeführt, während der polymere Rahmen 30 noch
warm ist. In anderen Worten, sobald der polymere Rahmen 30 nach
dem Formverfahren geformt worden ist, wird er aus der Form entnommen.
Nach der Entnahme ist der Rahmen 30 noch warm und noch
nicht vollständig
auf seine endgültige
Größe kontrahiert.
Dementsprechend sind die Ausnehmungen 50 in dem Rahmen 30 und
die Entfernung über
den Kanal 40 größer als
normal. In diesem Zeitraum ist es leichter, den Spreizerblock 140 in die
zweite Nut 48 und die Schienen 70 in ihre entsprechenden
Ausnehmungen 50 einzuführen.
Ebenso ist es leichter, die anderen metallischen Teile, einschließlich des
Hufeisens 120 und des Entsicherungsblocks 130 zwischen
den vorderen Schienen 52, 54 und des Abzugsstollenblocks 18 zwischen
den hinteren Schienen 56, 58, zu positionieren.
Bei der Kontraktion des polymeren Rahmens 30 auf seine endgültige Größe werden
die metallischen Teile sicher in Position gehalten, und zwar noch
fester, als wenn sie nach der vollständigen Kontraktion des polymeren
Rahmens 30 eingeführt
werden.
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Der Ausdruck "warm",
wie er hierin verwendet wird, ist definiert durch den Wärmeausdehnungskoeffizienten
einer gegebenen polymeren Verbindung. In anderen Worten, der Rahmen 30 sollte
soweit abgekühlt
und kontrahiert sein, dass er nicht mehr unter Druck verformbar
oder flexibel ist, sondern so starr, dass er seine Gestalt beibehält. Der Rahmen 30 sollte
jedoch noch nicht vollständig
auf seinen endgültigen
Zustand kontrahiert sein. Für
den Durchschnittsfachmann wird es möglich sein, die entsprechenden
Temperaturbereiche zwischen "warm" und Umgebungstemperatur
für die
spezifische, zum Einsatz kommende polymere Verbindung zu berechnen.