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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf dreidimensionales Drucken und auf ein
Verfahren und eine Vorrichtung, um dreidimensionale Strukturen auf Oberflächen
auszubilden.
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Die vorliegende Erfindung spricht das Problem der genauen und schnellen
Formatierung von dreidimensionalen Merkmalen auf Oberflächen an. Dieses Problem ist
wichtig in einem weiten Bereich von Gebieten, von denen eine Anzahl unten
beschrieben sind.
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In einem Beispiel sind Menschen, die Braille zur Kommunikation benutzen, durch
einen Mangel an genauen und schnellen Mitteln zur Herstellung der Braille-
Symbole besonders betroffen. Ein bekanntes Verfahren ist Anschlagsdrucker zu
benutzen, um Papier mit erhöhten Abschnitten, die die Braille-Symbole
repräsentieren, zu prägen. Verglichen mit herkömmlichen Druckern, können jedoch die
Anschlagsdrucker wegen ihrer Komplexität teuer sein, wegen des konstanten
Anschlagens des Druckerkopfs laut sein und wegen der hohen Anforderungen an die
beweglichen Teile unzuverlässig sein.
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Das Tropfen-nach-Bedarf-Drucken ist eine bekannte Drucktechnik, wobei ein
Tintentröpfchen von einem Tintenstrahldruckkopf ausgestoßen wird. Das Tröpfchen
schlägt auf eine Druckoberfläche auf, trocknet und bildet einen Punkt aus, der eine
erkennbare Struktur bzw. ein erkennbares Muster, wie z. B. einen Buchstaben,
ausbildet. Diese Technik hat sich als ein effektiver und wirtschaftlicher Weg des
Druckens unter Verwendung von Tinte erwiesen und ihr Gebrauch ist nun weit
verbreitet.
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Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum Ausbilden eines
dreidimensionalen fühlbaren Merkmales auf einer Oberfläche unter Verwendung der Technik
der Tropfenausstoßung bereit, um Tropfen eines Abscheidungsmaterials
abzuscheiden, wobei das Verfahren aufweist, dass mehrere Tröpfchen auf der Oberfläche
abgeschieden werden, um ein fühlbares Merkmal zu bilden, das mehrere diskrete
Abschnitte aufweist, wobei zumindest zwei benachbarte Abschnitte aus
unterschiedlichem Abscheidungsmaterial ausgebildet sind.
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Vorzugsweise umfassen die Vielzahl der Tröpfchen zumindest ein Tröpfchen aus
einem Material und zumindest ein Tröpfchen von einem anderen Material.
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Die Anwendung der Erfindung ist breit. Zum Beispiel können fühlbare
Symbolsätze für die Blinden, wie z. B. Braille, Dotsplus, ASTeR, Moonprint und
dergleichen, so leicht wie herkömmliche Zeichensätze bzw. Symbolsätze ausgebildet
werden. Dementsprechend erstreckt sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren
zum Ausbilden eines Braille-Symbols bzw. -Zeichens auf einer Oberfläche unter
Verwendung der Technik der Tropfenausstoßung, um Tröpfchen eines
Abscheidungsmaterials abzuscheiden, wobei das Verfahren aufweist, dass eine Vielzahl
von Tröpfchen auf der Oberfläche abgeschieden werden, um ein Symbol zu bilden,
das mehrere diskrete Abschnitte aufweist, wobei zumindest zwei benachbarte
Abschnitte aus unterschiedlichem Abscheidungsmaterial ausgebildet sind.
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Herkömmliche Druckaufgaben können unter Verwendung der vorliegenden
Erfindung ausgeführt werden, einschließlich z. B. warnender Symbole, Produktwerbung,
'thermografisches' Drucken oder Tapetendrucken. Fühlbare Digitalfotografie ist
für die Produktion von Reliefkarten bzw. Reliefplänen möglich. Das Foto wird aus
Digitaldaten konstruiert, einschließlich der Höhe des Bodens, der als diskreter
Schritt gespeichert ist, der die Größe oder Anzahl von Tropfen des
Druckmaterials, das angewendet ist, definiert. Nach dem Auswurf oder dem Aushärten des
Abscheidungsmaterials verbinden sich die einzelnen Tropfen mit benachbarten
Tropfen, so dass die Höhe kontinuierlich und nicht in diskreten Schritten variiert.
Verschiedene Abscheidungsmaterialien können auf die Oberfläche getropft werden, um
verschiedene Beschaffenheiten bzw. Texturen zu geben bzw. zu verleihen.
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Eine andere Anwendung ist die textile Musterung, wo z. B. Namen oder Embleme
direkt auf T-Shirts oder Sweatshirts gedruckt werden. Alternativerweise kann eine
Stoffrolle oder ein Teppich mit einem wiederkehrenden Muster bedruckt werden.
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Eine andere Anwendung liegt in der Beschichtung von ganzen Bereichen, wobei
die Dicke des Laminates gesteuert werden kann. Die besondere Nutzung bzw.
Anwendung kann bei der Leiterplatten-Produktion, bei Klebstoffen, bei transparenten
Elektroden (die z. B. copolyanylin-basierende Lösungen verwenden), bei optischen
Elementen (z. B. Antireflexbeschichtung von Augenlinsen) und in dem Schutz von
Anzeigefenstern bzw. Bildschirmfenstern gefunden werden. Alternativ kann die
Beschichtung nur auf einem gewählten Bereich sein. Zum Beispiel das direkte
Schreiben von Masken auf Leiterplatten, selektiven bzw. trennscharfen Klebstoffen
und diskreten transparenten Elektroden. Die Düsen können zum Sprayen bzw.
Sprühen des Abscheidungsmaterials angepasst sein, wobei der
Abscheidungsbereich durch die Anzahl der Düsen, die aktiviert bzw. abgeschossen sind, diktiert
bzw. bestimmt ist. Hochpräzisionsbeschichtungen sind unter Verwendung dieses
Verfahrens des Auswurfs eines abdeckenden Materialbereichs möglich.
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Eine wichtige Anwendung ist die Zusammensetzung bzw. Formung von
Oberflächenstrukturen, wie z. B. Wellenleitern für Mikrowellen und für Licht. Im letzteren
Fall kann ein ferroelektrischer optischer Hohlleiter mit Tropfen eines
ferroelektrischen Materials gebaut werden, das zum Kristallisieren thermisch geglüht sein
kann und die ferroelektrischen Eigenschaften setzt.
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Dünnfilmtechniken, wie z. B. die Abscheidung amorphen Siliziums, die LCD-
Anzeigenfabrikation, die Gassensorfabrikation und die
Mikrolinsenzusammensetzung bzw. Mikrolinsenformung sind alles mögliche Anwendungen. Die
Zusammensetzung bzw. Formung von nichtlinearen optischen Geräten und polymeren
Transistorstrukturen sind auch mögliche Anwendungen.
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Vorzugsweise umfassen die Abscheidungsmaterialien zwischen 20% und 60%
festes Material. Vorteilhafterweise umfasst das Abscheidungsmaterial zwischen 30%
und 50% festes Material bzw. Festkörpermaterial und noch vorteilhafter umfasst
das Abscheidungsmaterial im Wesentlichen 40% festes Material.
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Unter Verwendung solch eines Verfahrens kann ein spezifisches Merkmal mit
einem wählbaren Profil abgeschieden werden, das nicht einzig bestimmt ist durch
das abgeschiedene Material (z. B. Fließeigenschaft, Oberflächennässe bzw.
Oberflächenfeuchte, Thixotropie). Das Verfahren erlaubt die Anwendung einer Vielzahl
von Tropfen, die bei einem Punkt zusammenfallen, um das benötigte Merkmal
aufzubauen.
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Vorzugsweise besitzt das Abscheidungsmaterial eine dynamische Viskosität im
Bereich von 1 cps und 1000 cps und noch bevorzugter zwischen 1 cps und 200 cps.
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Vorteilhafterweise umfasst das Verfahren weiter den Schritt, dass das
Abscheidematerial vor, während oder nach der Abscheidung einer Strahlenbehandlung
unterworfen wird. Die Druckoberfläche kann einer Strahlung unterworfen werden,
um sie für das Abscheidematerial vorzubereiten. Eine eingesetzte lokale UV- und
Infrarotstrahlungsbelichtung stellt einen beträchtlichen Umfang zur Modifizierung
der Reaktion des Tropfens bereit, um das benötigte Merkmal und Profil zu
erreichen.
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Vorzugsweise ist die Strahlung ultraviolettes Licht. In diesem Fall umfasst das
Abscheidematerial geeignete Oligomere, wie z. B. Epoxidacryle oder Urethanacryle,
und noch geeigneter sind die Epoxidacryle mit Silikon angereichert. Die
Silikonanreicherung verringert die Oberflächenenergie des gedruckten Materials und geben
das Druckmaterial nicht klebend wieder. Alternativ umfasst das geeignete
Abscheidungsmaterial Urethanacryle.
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Vorzugsweise ist die Strahlung infrarotes Licht. In diesem Fall umfassen die
geeigneten Abscheidungsmaterialien wassermischbare teilweise reagierte Polymere.
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Vorzugsweise umfasst eine der Schichten eine
Druckoberflächenbehandlungsschicht, die vorzugsweise Epoxidacryl umfasst.
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Vorteilhafterweise umfasst das Verfahren weiter den Schritt des Erhöhens der
Temperatur des Abscheidungsmaterials vor der Abscheidung. Dies erniedrigt bzw.
verringert die dynamische Viskosität des Abscheidungsmaterials, so dass es benutzt
werden kann in dem Tropfen-nach-Bedarf-Verfahren. Solch ein Material ist ein
heißschmelzendes Material.
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Vorteilhafterweise umfasst das Verfahren weiter die Nutzung eines Tropfens oder
zusammenfallender Tropfen von einem kreuzverbindbaren bzw. vernetzbaren
polymeren Material und die Initiierung der Vernetzung während des Fluges oder
sofort nach der Abscheidung. Die Initiierung der Vernetzung kann durch chemische
Mittel, die einen weiteren gleichzeitig ankommenden Tropfen benutzen, oder durch
die Strahlungsbehandlung erfolgen.
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Das Merkmal kann unter Verwendung einer Tröpfchenabscheidungsvorrichtung
ausgebildet werden, der mehrere Tröpfchenabscheidungsdüsen zur Abscheidung
von verschiedenen Abscheidungsmaterialien auf einer Druckoberfläche besitzt, um
ein dreidimensionales Merkmal auszubilden, das mehrere diskrete Abschnitte aufweist,
wobei benachbarte Abschnitte aus verschiedenen Abscheidungsmaterialien
ausgebildet sind.
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Die Düsen können in Richtung auf eine einzelne Tröpfchenabscheidungsstelle
gerichtet sein. Vorzugsweise scheiden die Düsen verschiedene
Abscheidungsmaterialien ab, um ein Merkmal auszubilden, das drei oder mehr Abschnitte umfasst,
wobei die Abschnitte einen Abdichtungsabschnitt, einen Körperabschnitt und einen
Abschnitt, der aus nicht klebendem bzw. nicht haftendem Material ausgebildet ist,
umfassen.
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Vorzugsweise umfasst die Tröpfchenabscheidungsvorrichtung weiterhin
elektromagnetische Mittel zur Etablierung eines elektromagnetischen Feldes zur
Behandlung des von den Düsen ausgestoßenen Materials. Die elektromagnetischen Mittel
können zumindest einen Wellenleiter oder eine optische Faser aufweisen, die mit
einem kontinuierlichen oder gepulsten Ultraviolett, sichtbarem Licht oder einer
Infrarotquelle kommunizieren.
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Die elektromagnetischen Mittel können bei zumindest zwei diskreten Wellenlängen
betriebsbereit sein.
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Die elektromagnetischen Mittel können weiter eine Fokussieranordnung zur
Ausrichtung der elektromagnetischen Strahlung umfassen. Alternativerweise können
die elektromagnetischen Mittel weiter eine abtastende Anordnung, wie z. B. einen
rotierenden Spiegel, umfassen.
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Vorzugsweise umfasst der Apparat bzw. die Vorrichtung eine
Abscheidungskammer und einen betätigbaren Verschluß bzw. eine betätigbare Klappe, um das
Material innerhalb der Kammer von einem elektromagnetischen Feld abzuschirmen.
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Vorzugsweise umfasst der Apparat bzw. die Vorrichtung weiter eine
Abscheidungskammer und eine Betätigungseinrichtung in der oder angrenzend an die
Abscheidungskammer, zur Anwendung eines Druckimpulses auf die
Abscheidungskammer, wobei die Betätigungseinrichtung ein bimorphes Laminat bzw.
Schichtanordnung umfasst, das bzw. die zumindest zwei Schichten aus piezoelektrischem
Material und zumindest zwei Metallschichten einschließt. Die
Betätigungseinrichtung kann zumindest drei Bedienteile bzw. Aktoren umfassen, die angeordnet sind,
um zusammen die Wand oder zumindest einen Teil der Kammer zu definieren.
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Alternativ kann die Vorrichtung weiter eine Abscheidungskammer und eine
Betätigungseinrichtung in der oder angrenzend an die Abscheidungskammer zur
Anwendung eines Druckimpulses auf die Abscheidungskammer umfassen, wobei die
Betätigungseinrichtung zumindest drei Bedienteile bzw. Aktoren umfasst, die
angeordnet sind, um zusammen die Wand oder zumindest einen Teil der Kammer zu
definieren.
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Die Betätigungseinrichtung kann vier Bedienteile bzw. Aktoren umfassen, die für
den Teil der Kammer einen rechtwinkligen Querschnitt bereitstellen.
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Der Apparat bzw. die Vorrichtung kann weiter Mittel zum simultanen Abschuss
bzw. zur simultanen Zündung des Bedienteils bzw. des Auslösers umfassen.
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Vorzugsweise umfasst der Apparat bzw. die Vorrichtung weiter eine Düsenklappe
bzw. einen Düsenschließer, der mit jeder jeweiligen Düse zum Schließen der Düse
verbunden ist. Die Düsenklappe bzw. der Düsenschließer kann einen Kolben
umfassen, der in der Abscheidungskammer untergebracht ist, und der zwischen einer
geschlossenen Position, in welcher der Kopf des Kolbens sich mit der Lochblende
bzw. dem Durchlass der Düsen ausrichtet, und einer geöffneten Position, in
welcher der Kolben in die Abscheidungskammer zurückgezogen ist, beweglich ist.
Vorzugsweise umfasst die Düsenklappe bzw. der Düsenschließer eine bimorphe
Schichtanordnung, die zumindest zwei Schichten aus piezoelektrischem Material
einschließt.
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Die Vorrichtung kann weiter Mittel zur Variierung der Größe der Lochblende bzw.
des Durchlasses von zumindest einer der Düsen umfassen. Die Mittel können eine
Membran des Iristyps, die verbunden ist mit der oder jeder Düse, umfassen.
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Beispiele der vorliegenden Erfindung werden nun nur anhand einer Darstellung
und mit Bezug auf die Figuren gegeben, in welchen:
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Fig. 1 mehrere Schichten des Abscheidungsmaterials an einer übereinstimmenden
Tropfenstelle auf der Druckoberfläche zeigt;
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Fig. 2 drei Abscheidungsköpfe zeigt, die auf eine übereinstimmende Tropfenstelle
auf der Druckoberfläche gerichtet ist;
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Fig. 3 drei Abscheidungsköpfe, die auf einen zusammenfallenden bzw.
übereinstimmenden Punkt über einer Druckoberfläche gerichtet ist, zeigt;
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Fig. 4 eine Anordnung von Abscheidungsköpfen zeigt;
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Fig. 5 ein Braille-Symbol mit Oberflächentextur zeigt;
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Fig. 6(a), 6(b) und 6(c) Stufen in der Zusammensetzung bzw. Formung von einer
zugespitzten Düse durch Ätzen zeigen;
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Fig. 7 einen 45º-Spiegel zeigt;
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Fig. 8A, 8B und 8C Querschnitte von einem Doppelreihenabscheidungskopf
entsprechend einer ersten Ausführungsform zeigen;
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Fig. 9(a), 9(b), 9(c) und 9(d) verschiedene begrenzte Softwaremodellgrafiken
zeigen, die Druckimpulse in einer Zuführungskammer und einer
Abscheidungskammer zeigen;
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Fig. 10A und 10B eine Draufsicht und einen Querschnitt von jeweils einem
Verschluss eines Abscheidungskopfes entsprechend einer zweiten
Ausführungsform zeigen;
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Fig. 11 eine perspektivische Ansicht eines Abscheidungskopfes entsprechend
einer vierten Ausführungsform zeigt;
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Fig. 12 eine Draufsicht eines Abscheidungskopfes mit vier Plattenaktoren
entsprechend einer dritten Ausführungsform zeigt;
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Fig. 13A und 13B eine Draufsicht und eine Querschnittsansicht einer Anordnung
von Abscheidungsköpfen zeigen;
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Fig. 14 verschiedene Querschnittsansichten eines Stapelaktors zeigt;
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Fig. 15 eine Querschnittsansicht eines Abscheidungskopfes in Kombination mit
einer UV-Lichtquelle zeigt; und
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Fig. 16 eine Explosionszeichnung einer weiteren Ausführungsform zeigt.
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Bezugnehmend auf Fig. 1 sind dort mehrere Schichten eines
Abscheidungsmaterials an einer zusammenfallenden bzw. übereinstimmenden Tropfenstelle auf einer
Druckoberfläche ein dreidimensionales Merkmal ausbildend, gezeigt. Die erste
Schicht 10 (unterste Schicht) ist eine oberflächen-vorbehandelte Schicht aus
Epoxidacryl, die in die Papieroberfläche vertieft ist, um ein gutes Haftvermögen für die
nächste Schicht bereitzustellen. Die zweite Schicht 12, dritte Schicht 14 und vierte
Schicht 16 sind über der ersten Schicht aufgebaute bzw. zusammengesetzte
Schichten. Die fünfte Schicht 18 (oberste Schicht) ist eine silikonangereicherte
Schicht, die eine nicht klebende Oberfläche bereitstellt.
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Das dreidimensionale Merkmal ist auf der Druckoberfläche unter Verwendung der
Tropfen-nach-Bedarf-Technik ausgebildet, um mehrere Tröpfchen 20 von einem
Abscheidungsmaterial von einem Abscheidungskopf 22 (Fig. 2) zu tropfen. Der
Abscheidungskopf 22 hat eine Höhe über der Druckoberfläche zwischen 5 um und
1000 um. Der Abscheidungskopf 22 hält das Abscheidungsmaterial und stößt einen
Tropfen auf Befehl auf die Druckoberfläche aus. Die Abscheidungsmaterialien
umfassen mehr als 40% feste Substanz und können aus irgendeinem der Materialien,
die in der Einleitung diskutiert sind, sein.
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Das dreidimensionale Merkmal wird mit zumindest drei verschiedenen
Abscheidungsmaterialien ausgebildet und folglich werden zumindest drei Abscheidungsköpfe
22A, 22B und 22C benötigt. Fig. 2 zeigt eine schematische Anordnung von
drei Abscheidungsköpfen 22, die ihre jeweiligen Tröpfchen zu einer
übereinstimmenden Tropfstelle 24 auf einer Druckoberfläche leiten bzw. führen. Ein
Abscheidungskopf 22 umfasst einen Druckerzeugungshohlraum 26 mit einer profilierten
zylindrischen Düse 28 in einer Wand des Hohlraums und einen bimorphen PZT-
Aktor 30 in einer gegenüber liegenden Wand. Jede Düse 28 definiert eine
Auswurflinie, die für den Weg, den ein Tröpfchen des Abscheidungsmaterials nach
dem Ausstoßen nehmen wird, repräsentativ ist. Die drei Düsen 28 sind so geformt,
dass ihre jeweiligen Auswurflinien in einem Punkt auf der Druckoberfläche bei
einer bekannten Höhe unterhalb der Abscheidungsköpfe zusammenfallen. Eine
zusammenfallende bzw. übereinstimmende Tropfstelle 24 erlaubt bzw. ermöglicht es
dem dreidimensionalen Merkmal, ohne Bewegung der Anordnung der Köpfe
ausgebildet zu werden. Dies löst das Problem der Ausrichtung verschiedener
Abscheidungsköpfe 22 auf eine Tropfstelle 24. Ein erster Abscheidungskopf 22A tropft die
erste Schicht 10 und eine kurze Zeit später tropft der zweite Abscheidungskopf
22B jeweils die zweite Schicht 12, die dritte Schicht 14 und die vierte Schicht 16.
Danach tropft der dritte Abscheidungskopf 22C die fünfte und letzte Schicht 18.
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In Fig. 3 sind drei schematische Abscheidungsköpfe 32A, 32B, 32C, die auf einen
übereinstimmenden Punkt 34 über eine Druckoberfläche gerichtet sind, gezeigt.
Diese Anordnung stellt eine Mischung 'im Flug' von verschiedenen ausgelassenen
Materialien bereit.
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Die Fig. 4 zeigt eine zweidimensionale Anordnung von schematischen
Abscheidungsköpfen 36, wobei jeder eher wie ein herkömmlicher Druckkopf auf die
jeweiligen Tropfstellen gerichtet ist. Diese zweidimensionale Anordnung
gewährleistet die simultane Abscheidung mehrerer Tropfen, um Zeichen, wie z. B. Braille-
Symbole, auszubilden.
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Die Düsen können Mittel zur direkten Variierung der Größe der Düsenblende bzw.
des Düsendurchlasses umfassen, wie z. B. eine Anordnung vom Iristyp. Durch
Variierung der Größe der Blende bzw. des Durchlasses von zumindest einer der
Düsen einer Mehrfachdüsentröpfchen-Abscheidungsvorrichtung, kann die
Abscheidungsvorrichtung Tröpfchen von variierender Größe abscheiden. Dies
berücksichtigt die Erzeugung eines dreidimensionalen Merkmals, z. B. eines Braille-Symbols,
das eine gesteuerte Oberflächentextur besitzt. Fig. 5 zeigt solch ein Merkmal, in
dem die Oberflächenabschnitte 40, 42, 44 und 46 auf der Oberfläche des
Abschnitts 48 abgeschieden sind, der auf dem Substrat 50 ausgebildet ist. Der
Abschnitt 48 kann in einer ähnlichen Art und Weise wie das dreidimensionale
Merkmal, das in Fig. 1 gezeigt ist, ausgebildet sein. Die Oberflächenabschnitte 40, 42,
44 und 46 werden von den jeweiligen Düsen abgeschieden, die entweder dieselbe
oder verschiedene Düsenblenden bzw. Düsendurchlässe besitzen, und können aus
demselben Abscheidungsmaterial ausgebildet sein. Vorzugsweise hat dieses
Abscheidungsmaterial in dem Abscheidungsmaterial, das den Abschnitt 48 ausbildet,
eine gesteuerte Löslichkeit.
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Durch Variierung der Anzahl und Größe (das heißt Höhe) der
Oberflächenabschnitte haben die dreidimensionalen Merkmale einen weiten Bereich von
Oberflächentexturen, die ausgebildet werden können. Dies findet besonders Anwendung
bei der Produktion von Braille-Karten, in denen Merkmale Straßen, Flüsse,
Küstenlinien repräsentieren und derart können sie gleichermaßen mit den jeweiligen
Oberflächentexturen ausgebildet werden.
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Eine andere Anwendung liegt in der Abscheidung von ausgeprägten Schichten der
Materialien, die verschiedene Ätzraten für die Produktion einer breiten Vielfalt
von Artikeln besitzen, z. B. eine mikroelektromechanisch hergestellte (MEMS)
Struktur. Die selektive bzw. trennscharfe Bereichsabscheidung von verschiedenen
Schichten des Materials auf demselben Substrat stellt die Fähigkeit, eine Vielfalt
von Strukturen bzw. Formen in dem Substrat unter Verwendung eines oder mehrerer
gemeinsamer trockener Ätzprozesse zu ätzen, bereit. Die Fig. 6 zeigt anhand
von Beispielen die Zusammensetzung bzw. Struktur einer zulaufenden bzw.
zugespitzten Düse in einem Substrat.
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Fig. 6(a) zeigt zwei Schichten 60 und 62, die auf der Oberfläche eines Substrat 64
für die Zusammensetzung bzw. Formung solch einer Düse abgeschieden sind. Die
Materialien, die abgeschieden sein können, um die Schichten 60 und 62
auszubilden, schließen Fotolacke bzw. lichtundurchlässige Lacke, organisch modifizierte
Keramiken, Ormosile, metallorganische Lösungen (z. B. Aluminiumbutoxid),
strahlungstrockenbare bzw. strahlungshärtbare Polymere (wie z. B. Acrylate,
Urethane, Epoxide) und Polyimide ein. Geeignete Ätzmittel für diese Materialien
hängen von der Natur der Anwendung, wie z. B. des Materials, das geätzt wird und
der gewünschten resultierenden Struktur ab. Typische Ätzmittel schließen Plasma,
das auf inaktiven Gasen (Argon, Helium usw.), fluorierten Gasen (CH&sub4;, CHF&sub3;
usw.), chlorierten Gasen (CCl&sub2;, Cl&sub2; usw.), jodierten Gasen und bromierten Gasen
basiert, ein.
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In Fig. 6(a) bleibt ein Bereich 66 der oberen Oberfläche 68 des Substrats
unbedeckt. Für das gewählte Ätzmittel hat das Abscheidungsmaterial, aus dem die
Schicht 60 ausgebildet ist, eine niedrigere Ätzungsrate als für das, aus dem die
Schicht 62 ausgebildet ist, und eine niedrigere Ätzungsrate als das Material, aus
dem das Substrat 64 ausgebildet ist. Die Schicht 60 ist mit einer im wesentlichen
gleichmäßigen Dicke auf der Oberfläche der Schicht 62 abgeschieden. Die Schicht
62 ist derart abgeschieden, dass die Dicke der Schicht zu dem Bereich 66 des
Substrates 64 abnimmt; dabei ist die Dicke der Schicht ausgewählt, um eine
spezifische Verzögerungszeit bereitzustellen, um das gewünschte Profil des geätzten
Merkmals zu steuern.
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Wie in Fig. 6(b) gezeigt, bleibt die Schicht 62 unbelichtet, bis die Schicht 60 durch
das Ätzmittel entfernt worden ist, wobei an dieser Stelle eine Wanne 70 in dem
Substrat 64 durch das Ätzmittel ausgebildet wird. Während die Ätzung der Schicht
62 beginnt, wird ein erhöhter Bereich der oberen Oberfläche 68 des Substrates
dem Ätzmittel ausgesetzt, was, wie in Fig. 6(c) gezeigt, in einer Reduzierung bzw.
Zuspitzung der Seitenwände der Wanne 70 führt.
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Mit der Abscheidung mehrerer Schichten variierender Dicke und variierenden
Materialtyps ist es möglich, komplexe Ätzstrukturen zu erhalten.
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Eine weitere Anwendung liegt in der Herstellung von optischen
Mehrschichtgeräten, wie z. B. einem 45º-Spiegel, wie in Fig. 7 gezeigt. Der Spiegel umfasst eine
erste Oberflächenschicht 80, die auf einem Substrat 82 abgeschieden ist, um die
Anhaftung des Spiegels auf dem Substrat zu fördern bzw. zu begünstigen und/oder
um die Oberflächennässe bzw. Oberflächenfeuchte zu steuern. Die Schichten 84,
86, 88 ... sind nachfolgend der Reihe nach in einer abgestuften Anordnung derart
abgeschieden, dass die Seitenwand 90, 92, 94 ... von jeder Schicht in der Richtung
des Pfeils 96 von der (den) angrenzenden Schicht(en) beabstandet ist. Die
Schichtdicke und die Beabstandung der Seitenwände beeinflusst den Winkel des Spiegels
und die Natur der Streuung des auf die Seitenwände einfallenden Lichtes; wobei es
notwendig sein kann, die sich daraus ergebende Struktur einer Hitzebehandlung zu
unterwerfen bzw. zu unterziehen, um die einzelnen Seitenwände 90, 92, 94 ... zu
vereinigen bzw. zusammenzufügen, um eine weiche bzw. feine Wandstruktur
bereitzustellen, um die gewünschten Reflexionen zu produzieren. Es ist deshalb
möglich, unter Verwendung der obigen Abscheidungstechniken ein Merkmal mit
einer variabel gewinkelten Wand abzuscheiden, um das Licht abzulenken, wie z. B.
ein Oberflächenkollektor.
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Komplexe Brechzahlmuster können auch mit der Ablagerung von
Materialbereichen mit verschiedenen Brechzahlen erreicht werden, die ein Mittel zur Filterung
oder Vorfilterung bzw. Zwischenfilterung von darauf einfallendem Licht
bereitstellen können.
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Die Fig. 8A, 8B und 8C zeigen einen ersten Vorschlag eines Abscheidungskopfes,
wobei dies ein Doppelreihenabscheidungskopf 100 ist. Der Doppelreihenkopf 100
umfasst einen Kammerkörper 102, der eine Abscheidungskammer 104 und eine
Zuführungskammer 106 besitzt, die darin ausgebildet und durch einen Kanal 108
verbunden sind. Wie in Fig. 8A (ein 'Aus-Werfer') umfasst in einer Variation des
Vorschlags die Abscheidungskammer einen Auslass oder eine Düse 110 in einer
Wand an einem Ende der Abscheidungskammer. Bei einer anderen Variation des
Vorschlags, ist der Auslass oder die Düse 110 in einer Wand an der Seite der
Abscheidungskammer in Fig. 8B und SC (ein 'Seiten-Werfer'). Die
Zuführungskammer 106 umfasst einen Zugang bzw. Einlass 112 für das Abscheidungsmaterial,
das in einem größeren Reservoir (nicht gezeigt) gespeichert ist. Die Membranen
114, 116 am oberen Ende und am unteren Ende definieren eine Wand oder eine
Wand der Hohlräume, die mit dem Kammerkörper verbunden sind und durch den
Kammerkörper getragen werden. Die Membranen 114, 116 sind flexibel und
stabil, so dass durch sie ein Druckimpuls in die Hohlräume übertragen werden kann.
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Die obere Membran 114 an der Abscheidungskammer 104 trägt einen
Abscheidungsaktor bzw. eine Abscheidungsbetätigungseinrichtung 118, wobei die
Membran am oberen Ende der Zuführungskammer einen Zuführungsaktor 120 trägt und
die Membran am unteren Ende 116 der Zuführungskammer einen Aktor bzw. eine
Betätigungseinrichtung 122 am unteren Ende trägt. Jeder Aktor 118, 120, 122
umfasst ein bimorphes Laminat, das zwei Schichten aus piezoelektrischem Material
einschließt, das derart angeordnet ist, dass, wenn eine Potentialdifferenz zwischen
ihnen angelegt ist, sich eine dehnt und die andere zusammenzieht, wobei eine
Durchbiegungsaktion ungefähr wie bei einem Bimetallstreifen bereitgestellt wird.
Wenn das Potential gepulst ist, dann stellt die Durchbiegungsaktion bzw.
-betätigung einen einfallenden Druckimpuls auf die Membran bereit, der dann in die
Kammer übertragen wird.
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Bei einer anderen Variation des Vorschlags sind Doppelaktoren 124, 126, 128 auf
den Membranen, wie in Fig. 8C gezeigt, bereitgestellt. Verwendet man mehr als
einen Aktor parallel, vermindert sich die benötigte Spannung für einen gegebenen
Druckimpuls. In Fig. 8C ist ein Aktor an jeder Seite der Membran positioniert
bzw. befestigt, aber es ist auch möglich, zusammengesetzte bzw. verbundene
Aktoren, wie in Fig. 14 gezeigt, zu haben. Es ist vorteilhaft, einen Aktor zu haben,
der verschiedene dünnere Schichten aus piezoelektrischem Material als eine dicke
Schicht umfasst, da die dünneren Schichten große Kapazitäten garantieren, die
einen hohen Energietransfer bei niedriger Betriebsspannung begünstigen.
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Ein Abscheidungszyklus ist folgendermaßen. Die Hohlräume sind anfänglich mit
Abscheidungsmaterial gefüllt. Eine Spannungsdifferenz ist über den
Abscheidungssteuerungsaktor angelegt und ein Druckimpuls wird in die
Abscheidungskammer 104 übertragen. Der Druckimpuls treibt ein Tröpfchen des
Abscheidungsmaterials aus der Abscheidungskammer 104 durch den Auslass 110 und auf
eine Druckoberfläche, die an den Auslass 110 angrenzt.
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Simultan oder gleich nachdem der Abscheidungssteuerungsaktor 118 gepulst wird,
pulsiert ein synchrones Signal den Zuführungsaktor 120 und den Aktor 122 am
unteren Ende, der das Abscheidungsmaterial von der Zuführungskammer 106 in
den vakanten bzw. freien Raum in der Abscheidungskammer 104 treibt, der durch
das ausgeworfene Tröpfchen ausgespart ist. Die Zuführungskammer 106 wird von
dem Reservoir wieder aufgefüllt und ein neuer Abscheidungszyklus kann beginnen.
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Mit diesem Abscheidungszyklus kann, wenn der Abscheidungssteuerungsaktor
gepulst wird, das Abscheidungsmaterial in die Zuführungskammer 106 sowie durch
den Auslass 110 getrieben werden. Auf jeden Fall wird der Druck, der in die
Abscheidungskammer 104 induziert wird, in die Zuführungskammer 106 durch die
Röhre bzw. Führung 108 transferiert, wie schematisch in dem begrenzten
Differenzsoftwaremodelldiagramm dargestellt, das in Fig. 9(a) gezeigt ist, in der die
Höhe der Säulen den Druck in der Abscheidungskammer, in der
Zuführungskammer 106 und in der Röhre bzw. in der Führung 108 repräsentieren.
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Dieser nachteilige "Verlust" des Druckes in der Abscheidungskammer 104 kann
durch Betätigung der Zuführungskammer 106 eine kurze Zeitperiode vor der
Betätigung der Abscheidungskammer 104, wie in Fig. 9(b) gezeigt, verhindert werden.
Dies erzeugt einen Druckimpuls, der durch die Röhre bzw. Führung 108 in die
Abscheidungskammer 104 fließt. Dieser Druckimpuls ermöglicht die Steuerung des
Abscheidungsmaterials in der Abscheidungskammer 104 insbesondere in dem
Meniskus des Abscheidungsmaterials an der Öffnung bzw. an dem Durchlass des
Auslasses 110, wobei die resultierende Form bzw. Struktur des Meniskus von der
Größe des Druckimpulses abhängt.
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Die Betätigung des Abscheidungssteueraktors 118 kann zeitlich angepasst sein, um
mit einer besonderen Druckbedingung zusammenzufallen, die in der
Abscheidungskammer 104 durch die Betätigung des Zuführungsaktors 106 induziert ist.
Fig. 9(c) zeigt den Druck in der Abscheidungskammer 104 und der
Zuführungskammer 106, wenn gleiche Drücke an beiden Kammern angelegt sind. Der
Druckausgleich findet auf beiden Seiten der Röhre bzw. Führung 108 statt, wobei dies
nicht zu einer Nettoströmung des Abscheidungsmaterials durch die Röhre bzw.
Führung führt. Dadurch, dass ein größerer Druckimpuls an die Zuführungskammer
106 angelegt wird, kann ein Fluss des Abscheidungsmaterials durch die Röhre
bzw. Führung 108 zu dem Auslass sichergestellt werden.
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Die Fig. 9(d) zeigt den Effekt des Druckimpulses auf das
Tröpfchenabscheidungsmaterialreservoir 140, der schematisch in Fig. 9(b) gezeigt ist. Während einiger
Druck von der Zuführungskammer 106 zu dem Reservoir 140 transferiert wird,
kann dieser Verlust des Druckes durch Steuerung der Geometrie des Einlasses 112
gesteuert werden.
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Wenn die Aktoren bzw. Betätigungseinrichtungen der Abscheidungskammer 104
und der Zuführungskammer 106 simultan betätigt werden, ist es besonders
vorteilhaft, die stehenden Wellenmuster zu synchronisieren, die in der Flüssigkeit durch
diese Aktoren konfiguriert sind, so dass eine konstruktive Störung bzw.
Beeinträchtigung der Wellenmuster während des Ausstoßens eines Tröpfchens aus dem
Auslass 110 stattfindet, um den Druck, der auf die Tröpfchen während des
Ausstoßens einwirkt, zu maximieren und so dass eine destruktive Störung bzw.
Beeinträchtigung der Wellenmuster während des "Abbrechens" der Tröpfchen von dem
Abscheidungsmaterial stattfindet, die in der Abscheidungskammer 104 bleiben, um
den Druck, der auf die Tröpfchen einwirkt, zu minimieren. Dies gewährleistet eine
erhöhte Energieeffizienz des Tröpfchenabscheidungskopfes. Die Frequenz des
Druckimpulses, der an die Abscheidungskammer 104 und an die
Zuführungskammer 106 angelegt ist können unterschiedlich sein; wobei es bevorzugt ist, dass die
Frequenz des Druckimpulses, der an der Zuführungskammer 106 angelegt ist,
größer ist als die des Druckimpulses, der an die Abscheidungskammer 104 angelegt
ist, um flüssige Trägheitseffekte der Flüssigkeit auf Tropfenausstöße zu
eliminieren.
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Ein zweiter Vorschlag einer einzelnen Kammerauswerferanordnung ist in Fig. 10
gezeigt. Ein Abscheidungskopf 150 umfasst eine längserstreckte Kammer, die sich
von einem breiten Reservoirabschnitt 152 durch einen Druckerzeugungsabschnitt
154 zu einem schmalen Düsenabschnitt 156 verjüngt bzw. zuspitzt. Drei Aktoren
sind bereitgestellt: wobei ein Transportunterstützungsaktor 158 auf den
Reservoirabschnitt 152 einwirkt, ein Druck erzeugender Aktor 160 auf den Druck
erzeugenden Abschnitt 154 einwirkt und ein Tröpfchensteuerungsaktor 162 auf den
Düsenabschnitt 156 einwirkt. Der Düsenabschnitt 156 kommuniziert mit dem Druck
erzeugenden Abschnitt 154 über eine Drossel 164, die als ein Einbahnventil für das
Abscheidungsmaterial tätig ist. Die Düse ist eine zylindrische Zwangsdüse mit 1
mm Durchmesser. Der Reservoirabschnitt kommuniziert mit dem Druck
erzeugenden Abschnitt 60B durch den Kanal bzw. die Leitung 66. Der Abscheidungszyklus
ist dem der ersten Ausführungsform ähnlich. Die Hohlräume sind anfänglich voll
und ein Druckimpuls ist an den Düsenabschnitt 156 angelegt, um ein Tröpfchen
daraus auszustoßen. Synchronisierte Impulse sind jeweils an den
Druckerzeugungsabschnitt 154 und an den Reservoirabschnitt 152 angelegt, so dass ein Fluss
des Abscheidungsmaterials durch die Kammer konfiguriert ist, um den
Düsenabschnitt 156 wieder aufzufüllen.
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Ein dritter Vorschlag stellt einen Doppelkammerabscheidungskopf bereit, der eine
Abscheidungskammer 167 und eine Zuführungskammer 168 umfasst, wie in Fig.
11 gezeigt. Die Abscheidungskammer 167 hat ein Abscheidungsaktor 170, der in
einer obersten Wand der Kammer positioniert ist, und eine Düse auf der gegenüber
liegenden Bodenwand. Die Seitenwände verjüngen sich von einem breiten oberen
Abschnitt zu einem engen unteren Abschnitt. Ein Abscheidungsmaterialreservoir
umfasst einen Aktor in einer Wand und einen Verteilerabschnitt 172, der mit der
Abscheidungskammer durch zwei Röhren bzw. Führungen 174 kommunizieren, die
mit dem oberen und unteren Abschnitt der Abscheidungskammer 167 verbunden
sind. Ähnliche Druckimpulse können an diesen Abscheidungskopf, wie mit Bezug
auf den Doppelreihenabscheidungskopf 100 beschrieben, angelegt werden. In einer
alternativen Struktur dieser dritten Ausführungsform kann die Zuführungskammer
168 einen Teil eines abgedichteten "Hohlraums" ausbilden, der nicht mit
Tröpfchenabscheidungsmaterial gefüllt zu sein braucht, aber mit irgendeinem geeigneten
Material zur effizienten Übertragung von akustischer Energie zu den
Abscheidungskammern. In dieser Struktur kann das Tröpfchenabscheidungsmaterial der
Abscheidungskammer direkt zugeführt werden.
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Ein vierter Vorschlag stellt einen Doppelreihenabscheidungskopf bereit, der eine
Reservoirkammer besitzt, die vier Aktoren 176A, 176B, 176C, 176D an den
Seitenwänden einschließt, wie in Draufsicht in Fig. 12 gezeigt. Die
Zuführungskammer 168 kommuniziert mit einer Abscheidungskammer 167 durch eine
Einschränkungsdrossel bzw. Beschränkungsdrossel 178. In dieser Anordnung können die
vier Aktoren angepasst sein, um die Volumenänderung in der Reservoirkammer zu
maximieren oder die Steuerungsspannung durch simultane Pulsung aller vier
Aktoren zu minimieren.
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Fig. 13 zeigt, wie eine erste 180A und zweite 180B zweidimensionale Anordnung
von Abscheidungsköpfen in einer gestaffelten Anordnung positioniert ist, um eine
Auflösung 183 von 250 Punkten pro Inch mit einem Düsendurchmesser von 150
um zu erreichen. Die erste Anordnung 180A umfasst Lücken oder Löcher 182
zwischen den Abscheidungsköpfen und die zweite Anordnung 180B ist über der
ersten gestaffelt. Die Lücken oder Löcher 182 von der ersten Anordnung 180A
sind zu den Düsen in der zweiten Anordnung ausgerichtet, so dass die Tröpfchen
ohne Behinderung hindurch können.
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Fig. 14 zeigt eine zusammengesetzte Aktorstruktur. Wie in Verbindung mit Fig.
8C erwähnt, reduziert mehr als ein paralleler Aktor die Spannung, die für einen
gegebenen Druckimpuls benötigt wird. Ein Umformerstapel 184 stellt einen
effizienteren Aktor bereit, der einen Aktor 30 mit sechs Schichten umfasst. Unter
Verwendung schmaler Wandler werden die Schichten hohe Kapazitäten annehmen,
die einen hohen Energietransfer bei niedriger Betriebsspannung begünstigen. Die
Polungsrichtung ist durch einen Pfeil 186 gezeigt. Die elektrischen Kontakte 188A,
188B sind an dem oberen und unteren Ende von jedem Aktor 30 positioniert bzw.
angebracht und zwischen den anderen Aktoren 30 in dem Stapel 184 eingelegt
bzw. dazwischen gelegt.
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Eine Spannung, die an eine Parallelverbindung 190 angelegt ist, verursacht eine
Verstellung bzw. Verschiebung des Aktors. In dieser Ausführungsform wird der
Umformerstapel 184 durch eine Metallmembran 196 getragen. Der Hohlraum 26
ist begrenzt durch die Membran 196 und eine Düsenplatte 192, die einen
mehrfachen Düsenausgang 194 hat.
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Fig. 15 zeigt einen Abscheidungskopf 22 als Teil eines X-Y-Plottersystems bzw.
Koordinatenschreibersystems 198. Der Plotter bzw. Kurvenschreiber 198 schließt
eine Quarzhalogenlampe 200, die UV-Licht durch eine optische Faser 202 zu der
Druck-Oberfläche 204 liefert, auf der die Tröpfchen 206 abgeschieden werden,
ein. Dieses System 198 unterwirft das Abscheidungsmaterial, nachdem es
abgeschieden ist, einer Strahlungsbehandlung zum Zwecke der Aushärtung des
Materials oder für eine andere Verarbeitung.
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Die Düse 28 hat einen großen Einfluss auf die Weise, in der das
Abscheidungsmaterial abgeschieden wird. Der Winkel der Düsen 28 in Bezug auf den
Kammerkörper definiert die Auswurflinie des Tröpfchens 206, wie es mit Bezug auf die
Fig. 2 und 3 diskutiert worden ist. Die Struktur und die Oberfläche der Düse 28
bestimmt die Energie, die nötig ist, um das Tröpfchen aus der Düse auszustoßen.
Eine geglättete bzw. polierte Düse 28 wird eine niedrigere Oberflächenenergie als
eine ungeglättete bzw. nicht polierte Düse haben und wird deshalb ein Tröpfchen
leichter auslassen.
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Ein Düsenausgang mit niedriger Oberflächenenergie kann unter Verwendung einer
Vielfalt von flüssigen Farbschichten bzw. Überzügen erreicht werden (das heißt
Montedison Galydene), jedoch ist es ein praktikabler Weg, einen
silikonangereicherten acrylatischen UV-aushärtenden Film auf der Vorderseite der Düsenplatte
zu gravieren (dies weist eine Oberflächenenergie von weniger als oder gleich 19
dyn cm (190 uJoule) auf). Dies bedeutet im Wesentlichen eine Nicht-Befeuchtung
bzw. Nicht-Durchnässung auf Epoxid und Urethanacrylabscheidungsmaterialien.
Ein Vorteil der Benutzung derartiger Beschichtungsmaterialien ist, dass die Düse
sowohl aus Kupfer (befeuchtend) als auch aus Laminatmaterial (befeuchtend oder
nicht befeuchtend) hergestellt sein kann, was eine flexiblere Steuerung über die
Richtung des Tropfenauswurfs gibt. Beide Materialien können in einer Vielfalt von
Metall- und Laminatkerndicken erhalten werden.
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Die Düse kann eine einstückige piezoelektrische biomorphe Düsenklappe bzw.
einen einstückigen piezoelektrischen biomorphen Düsenverschluß (nicht gezeigt)
enthalten, um für das in der Düse zurückbehaltene Abscheidungsmaterial wie ein
Dichtungsmittel zu wirken. Dieses Merkmal verhindert das Eindringen von
ultraviolettem Licht und Wasserdampf in die Düse, wenn sie nicht in Gebrauch ist. Die
Klappe bzw. der Verschluss kann einen Kolben, der in der Abscheidungskammer
des Abscheidungskopfes zurückbehalten ist, umfassen. Solch ein Kolbenmittel hat
eine relativ koaxial gleitende Passform mit der Düse, wodurch ein Kolbenkopf der
Düsenblende bzw. dem Düsendurchlass ausgerichtet ist, um die Düse zu schließen,
und in einer offenen Position ist der Kolben in die Kammer zurückgezogen. Durch
Steuerung der Position des Kolbenkopfes in Bezug auf die Düsenblende bzw. den
Düsendurchlass kann die Größe der Abscheidungskammer gesteuert werden, wobei
dadurch einem einstellbaren Tröpfchen des Abscheidungsmaterials erlaubt bzw.
ermöglicht wird, ausgestoßen zu werden.
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Fig. 16 zeigt einen weiteren Vorschlag eines Abscheidungskopfes in einer
perspektivischen Explosionszeichnung. Niedrige tragende Strukturen 214 umfassen
einen Reservoirabschnitt 152, einen Druckerzeugungsabschnitt 154 und einen
Düsenabschnitt 156. Diese Abschnitte haben eine gemeinsame oberste Wand, die eine
Aktormembran 216 umfasst und zur Aktivierung der Membran liegen auf der
Membran die Elektrodenschichten 218A, 218B, 218C. Die obere tragende Struktur
220 umfasst ein Tintenreservoir, das den Reservoirabschnitt 152 beliefert.
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Ein anderes zusätzliches Merkmal von irgendeinem der Vorschläge ist ein
elektrischer Abscheidungssteuerungs-Feldgenerator (nicht gezeigt). Dieser erzeugt ein
elektrisches Feld in der Nähe der Düsen, um die Form eines Meniskus des
elektrisch reagierenden bzw. ansprechenden Abscheidungsmaterials zu steuern. Dies
wird angewendet, um eine Zugkraft auf die Tröpfchen auszuüben, so dass weniger
Energie durch den Aktor benötigt wird, um die Tröpfchen von der Düsenkammer
auszustoßen.
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Anhand von Beispielen ist veranschaulicht worden, die Anwendung zur Ausbildung
einer fühlbaren Karte unter Verwendung eines UV-aushärtenden Polymers in
Betracht zu ziehen, das von einem Einzelpunkt-Mehrfachtropfendruckkopf
ausgegeben worden ist. Der Schreibtischplotter bzw. kurvenschreiber von Fig. 15 setzt
digitale Abscheidungsservoantriebsmotoren für die x-Achsen-und y-Achsen-
Transportbewegung ein. Ein ersetzbarer Polymer-Abscheidungskopf 22 befindet
sich zusammen mit seiner (seinen) verbundenen Polymer-Reservoirpatrone(n) bzw.
kartusche(n) 208 auf der Achsenantriebstransportplatte. In die Transportplatte sind
eine Reihe von ringförmigen Fasern 202 integriert, die eine UV- und
Infrarotbestrahlung in unmittelbarer Nähe zur Oberflächenvorbehandlung, zur Behandlung
im Fluge und/oder zur Behandlung nach der Abscheidung zulassen. Die
ringförmigen Strahlungsemitter werden von einer Faseroptik 202 gespeist, die an dem
gegenüber liegenden Ende an eine geeignete Lichtquelle 200 angekoppelt ist. Die
Oberfläche 204, die zu beschichten ist, ist elektrostatisch an dem
Plotterabscheidungsrahmen befestigt. Der Gebrauch eines Kühlungsventilators 210 und eines
kühlenden luftführenden Leitungsnetzes 212 hält den x-y-Plotter bzw.
Kurvenschreiber auf Betriebstemperatur.
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Die Merkmale der Karte bzw. der Abbildung, die zu produzieren ist, sind auf
einem Computerbildschirm unter Verwendung eines geeigneten Zeichnungs-
Einrichtungs-Softwarepakets gezeichnet oder sind unter Verwendung einer digital
scannenden Einrichtung (mit integrierter Zeichenerkennungsfähigkeit, wie
gefordert) in den Computerspeicher des Plotterantriebs geladen. Typische Dimensionen
der Merkmale, die zu produzieren sind, sind:
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Braille-Punktdurchmesser = 1,5 mm
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Braille-Punkthöhe = 200 um (ideal 600 um)
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Randbreite = 0,5 bis 3 mm
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Randhöhe = 200 bis 300 um
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Die fertige Karte bzw. Abbildung wird digitalisiert und die dazugehörigen x-y-
Koordinaten werden in das Plotterinterface bzw. in die Plotterschnittstelle
eingegeben, so dass das benötigte Oberflächenmerkmal an der angeforderten bzw.
gewünschten Stelle ausgebildet wird. Die Antriebswellenform auf dem
Tropfenausgabedruckgenerator bzw. Tropfenverteilerdruckgenerator (Polymerausgabekopf) ist
synchronisiert mit den x-y-Platzierungskoordinaten, so dass das benötigte
dreidimensionale Merkmal exakt platziert wird. Für spezifische Oberflächen ist es
möglich, einen Klebstoff bzw. eine Anhaftung einzusetzen, die die flüssige
Vorbehandlung vor der Abscheidung der benötigten polymeren Strukturen verbessert.
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Die Tröpfchenabscheidungsvorrichtung kann weiter eine einstückige
kontinuierliche oder gepulste UV-Lichtquelle (auch in Verbindung mit
infrarotstrahlungsunterstützter thermischer Aushärtung) mit Beleuchtung des in Ausscheidung
befindlichen verteilenden Tropfens über einen faseroptisch gespeisten fokussierenden
Ringraum aufweisen, der in unmittelbarer Nähe zu dem Ausgabe- bzw.
Verteilerkopf (oder Düsenanordnung) oder diesen umgebend angebracht ist. Es wird
angemerkt, dass im Grenzfall (Anwendungen mit hohen Werten oder hohen
Polymerausgabemengen bzw. -volumen) diese Lichtquelle ein Excimerlaser sein könnte, der
eine rotierende Spiegelanordnung einsetzt, um einen feinlinigen UV-Lichtstrahl zu
erzeugen, der kontinuierlich rotierend um einen wählbaren zirkularen bzw.
kreisförmigen Radius oder um noch komplexere elliptische Strukturen bzw. Formen
rotiert. Der Ringraum kann durch Verwendung einer geeigneten
zurückspringenden Form in der y-Spinnen- bzw. -Strukturplatte und mit dem Gebrauch einer
vorgeformten oberen Gusskappe bzw. Deckels ausgebildet sein, wobei PMMA oder
ein alternatives Polymer in die Einheit für einen UV übertragenden Ringraum mit
einer besonderen optischen Fokussierung eingespritzt werden kann. Es wird ins
Auge gefasst, dass eine geeignete Lichtquelle hergestellt werden kann, die es
ermöglichen würde, den Ringraum von einer Quelle zu speisen, das heißt auch fest
eingebaut bzw. einstückig auf der y-Achsentransportplatte.
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Die Abscheidungsmaterialien, die von primärem Interesse sind, basieren auf
Epoxid und Urethanacrylaten (Oligomeren), kationischen Harzen und Probimid und
thiolin-aromatischen Polymeren. Derartige Materialien sind in der Herstellung von
Farben, Lacken, organisch modifizierten Keramiken (ORMOCERS), organisch
modifizierten Silikaten (ORMOSILS), Flüssigkristallsiloxane, Fotowiderständen
und anderen flüssigen Kunststoffen und Polymeren eingesetzt. Der
Viskositätsbereich, der von Interesse ist, ist 1 bis 10.000 Centipoise (cps) basierend auf 100% -
igen Festkörper- und Verdünnungssystemen. Die Oberflächenenergie (Spannung)
solcher Materialien liegt typischerweise im Bereich von 30 bis 75 Dynes cm&supmin;¹ und
konsequenterweise wird diese mit niedriger Oberflächenenergie benötigt, um die
Oberflächennässe bzw. Oberflächenfeuchte zu minimieren und die Spannung wird
benötigt, um einen Tropfen aus der Düse auszustoßen.
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Eine derartige Düse kann ein Hohlraumdüsenkanal in dem Abscheidungskopf mit
einer integrierten bzw. einstückigen erweiterten PTFE-basierenden niedrigen
Energie der Oberflächennässe bzw. Oberflächenfeuchte sein, um die Steuerung über
den Umfang bzw. das Ausmaß der Oberfläche, die befeuchtet bzw. benässt durch
das austretende Polymer sein kann, zu erreichen. Das PTFE wird als ein dünner
Film angewandt, der fotolithografisch strukturiert und nachfolgend trockengeätzt
wird, um den gewünschten Zylinder mit der variablen Wanddicke zu erhalten.
Dies stellt die reproduzierbare und zuverlässige Tropfenausstoßung und -
platzierung sicher.
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Mehrere Röhren bzw. Führungen für die Polymerzuführung, die Druckerzeugungs-
und die Tröpfchensteuerungs(Rückkopplungsschleife)-Hohlräume versorgen,
können die Strömungsleitungssteuerung (kritische Dämpfung), während die akustische
Impedanzfehlanpassung bzw. unausgeglichenheit minimiert wird, bereitstellen.
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Die Betätigung des Einlasshohlraumes des Polymerreservoirs kann bereitgestellt
werden, um die Steuerung des Polymerauffüllungsprozessess bzw.
Nachfüllungsprozessess zu vereinfachen.
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Eine Verbesserung der Vorschläge wird durch Ausgabe des Materials in einem
Vakuum bereitgestellt, um die Abscheidung von Tröpfchen mit einem
Durchmesser, der wesentlich geringer als oder gleich 1 um ist, zu vereinfachen. Wenn dies
in Luft versucht werden würde, dann würde die Zugkraft bzw. der Widerstand, der
durch den Luftwiderstand induziert ist, den Tropfen deformieren und seine
Abmessungsstabilität und genaue Platzierung beeinträchtigen. Dies würde die Fabrikation
eines piezoelektrischen Dünnschichtaktors für das Nano-Ausspritzen von auf
Polymer basierenden Materialien und anderen ausgabefähigen bzw. verteilbaren
Lösungen nötig machen. Diese Aktorgestaltung setzt ferroelektrisches Dünn- und
Dickschichtmaterial ein, um den Druckerzeugungshohlraum auszubilden.
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Verschiedene Wege der Herstellung der Abscheidungskammer sind ins Auge
gefasst worden.
A. Mechanisches Bearbeiten bzw. maschinelle Bearbeitung der
mikroelektromechanischen Siliziumstruktur
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Dies ist die bevorzugte Methode und die Schritte sind wie folgt.
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1. Beide Seiten des Siliziumsubstrates der Cz-Schwebezone, das zu dem
Kammerkörper ausgebildet wird, sind vorzubereiten und zu glätten bzw. zu
polieren. Vorzugsweise ist das Substrat mit Bor p-Typ-dotiert, die
Halbleiterscheibe 100 mm im Durchmesser und ein Wafer mit < 110 > -Orientierung.
Die Halbleiterscheibe bzw. der Wafer ist vorzugsweise kantengenau bis +/-
0,1 und hat eine M1-92 SEMI-Oberflächengüte bzw. Endoberfläche. Die
Dicke der Halbleiterscheibe ist vorzugsweise 525 +/- 15 um dick. Das Präparieren
schließt die Behandlung mit einem Entfetter und einer
Deionatspülung bzw. einer Spülung mit vollentsalztem Wasser, einer
Lösungsmittelspülung und einer Deionatspülung bzw. einer Spülung mit
vollentsalztem Wasser und dann einer gepufferten hochfrequenten
Oberflächenoxidnassätzung ein.
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2. Danach wird Bor unter Verwendung eines herkömmlichen thermischen
Diffusionsrohrprozesses bzw. Diffusionstunnelprozesses bei 1000ºC thermisch
in die Halbleiterscheibe eindiffundiert, um als Ätzstopp zu dienen.
3. Eine Polyimidmembran wird durch Rotationsbeschichtungs bzw.
Aufschleuderung von Toray-Photoneece oder einem gleichwertigen fotoaktiven
Flüssigpolyimide bis zu einer Dicke von 25 um abgeschieden.
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4. Danach werden die Membranschichten und der PZT-Basiskontakt auf dem
Polyimid z. B. durch eine Magnetronzerstäuberabscheidung einer Ti-Cu-Au-
Dreierschicht abgeschieden. Die Dicken sind vorzugsweise Ti - 100 Å, Cu -
30 Å, Au - 100 Å.
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5. Eine fotolithografische Strukturierung der Basiskontaktschicht wird erreicht
durch z. B. Aufschleuderung bzw. Rotationsbeschichtung mit einem
fotoaktiven AZ 1350 J Resist bzw. Photolack und anschließender Belichtung der
Basismetallstruktur. Der Resist bzw. Photolack wird entwickelt und gespült
vor der Trocken- oder Nassätzung der Struktur.
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6. Eine schützende Silizium-Nitrid-Beschichtung kann dann durch PECVD
abgeschieden werden. Zum Beispiel unter Verwendung der folgenden
Parameter: SiH&sub4;+N&sub2;, Abscheidungsdruck = 200 mlorr, Energie der
Auflagenplatte = 200 Watt, Abscheidungstemperatur = 325ºC,
Abscheidungsrate = 1000 Å pro Minute und Filmdicke = 1 um. Ein Siliziumnitrid mit
hoher Dichte, das stöchiometrisch ist und mit ECR-CVD aufgewachsen ist,
ist als eine alternative schützende Barriere geeignet.
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7. Das hintere Teil des Substrates ist mit einem fotoaktiven AZ 1350 J Resist
durch Aufschleudern beschichtet.
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8. Eine fotolithografische Strukturierung der kristallografischen Ätzstruktur
wird durch Belichtung von kristallografischen Ätzfensterstrukturen und
durch Entwicklung/Spülung und Nassätzung, die unter Verwendung einer
BHF-Lösung - 10 : 1 bei 25ºC - ätzt, übertragen.
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9. Eine kristallografische Ätzung der Hohlräume, der Transportführung und
der Düse wird unter Verwendung einer orientierten Ausrichtung bis auf
besser als 0,05º durchgeführt. Die Strukturübertragungsgenauigkeit sollte
besser als 0,5 um sein. Das Substrat wird in die Ätzungslösung, die in
einem Ätzungstank beinhaltet ist, um z. B. KOH (44 g), D.O.-Wasser (90
ml), IPA (10 ml) getaucht. Die Ätztemperatur sollte 85ºC und die Ätzrate 1
um pro Minute sein. Die geätzte Halbleiterscheibe sollte, nachdem die
kristallografische Ätzung beendet ist, sauber gereinigt, in Deionat bzw.
vollentsalztem Wasser gespült werden.
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10. Die Siliziumnitridbeschichtung wird von beiden Oberflächen unter
Verwendung einer H&sub3;PO&sub4; oder HF-basierenden Ätzungslösung abhängig von deren
Verfahren entfernt, das benutzt wird, um die
Siliziumnitridschutzbeschichtung abzuscheiden.
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11. Der PZT(PZT: piezoelektrische Aktoren)-Stapel wird an dem strukturierten
Basiskontakt unter Verwendung des elektrisch leitfähigen
Einkomponentenepoxids (Epo-Tek H31) gebondet. Walzen übertragen Klebstoff und wenden
Druck an, um eine sehr dünne Klebeverbindungslinie und die Aushärtung
bei 120ºC nach zwei Stunden sicherzustellen.
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12. Die zwei Hälften einer Siliziumträgerplatte (die die Struktur verschließt
bzw. abdichtet) werden durch Abscheidung von mit Alkali angereicherten
Oxiden auf einer Trägerplattenoberfläche elektrostatisch geklebt bzw.
gebondet und die zwei Hälften werden unter Verwendung einer geeigneten
Ausrüstung und einer optischen/infraroten Ausrichtung im Register
platziert. Man wendet Druck an und legt eine hohe (über 450 Volt)
Gleichspannung für fünf Minuten an.
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13. Die fertigen bzw. vollendeten Halbleiterscheiben werden unter Verwendung
eines herkömmlichen Hochgeschwindigkeits-Siliziumhalbleiterscheiben-
Würfelschneiders, der angewendet wird, um die einzelnen Köpfe zu
trennen, zu einzelnen Komponenten zerteilt.
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14. Die Düsenausgangsseite der Komponente wird durch Halten der
Komponenten in einer glättenden Ausrüstung und Glätten unter Verwendung einer
auf Wasser basierenden Lösung, die Schleifmittel bzw. Poliermittel von der
Größe nicht größer als 0,1 um beinhalten, abschließend geglättet.
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15. Nicht benetzendes (niedrige Oberflächenenergie) Material wird über der
Düsenspitze und dem umgebenden Bereich, unter Verwendung eines
Walzensatzübertragungsverfahrens abgeschieden. Galydene hat eine niedrige
Oberflächenenergie von < 18 Dynes cm². Fluorierter diamantenähnlicher
Kohlenstoff kann in einem PECVD-Reaktor als eine Alternative zu dem
Galydene abgeschieden werden.
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16. In das Druckkopfgehäuse wird unter Verwendung des elektrisch leitfähigen
Einkomponentenepoxids (Epo-Tek H31) eingeklebt bzw. gebondet. Der
Klebstoff wird durch Walze(n) übertragen. Druck wird verwendet, um sehr
dünne Klebeverbindungslinien, die bei 120ºC nach 2 Stunden aushärten,
sicherzustellen.
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17. Die externen Klebeverbindungen zu den Aktorkontakten werden an den
Excimerlaser, der die Kontaktfinger definiert und die dünne
Filmkontaktmetallisierung anpasst, angeschlossen.
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18. Die den Aktor schützende Abdeckung ist eine gespritzte
Kunststoffabdeckung und ist über dem ganzen Druckkopfzusammenbau bzw.
Druckkopfaufbau geklebt bzw. gebondet oder geklippt, um einen Unfallschaden des
Aktors und seiner externen Kontaktklebestellen zu vermeiden.
B. Extrusion
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Dieses Fabrikationsverfahren macht von einem Polycarbonat oder eines ähnlich
gespritzten Sektionsmaterials, das so designt ist, um die Tragesäulen und die
flexiblen Membranen einer Form bereitzustellen, Gebrauch. Es ist möglich, dass
Aluminium ein mögliches Bewerbermaterial sein könnte.
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Sowohl Kunststoffinjektionsformung als auch die LIGA-Formungsverfahren
werden für die Herstellung des Abschnittes in Betracht gezogen.
C. Leiterplatten-Mikrolithografischer - Polyamid geformter Körper mit
integrierten Düsen
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Ein Gerät wird wie folgt hergestellt:
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1. Eine dicke (100 um bis 500 um) Polyimidplatte, die auf einer Seite
metallisiert ist. Eine UBE-"S"-Polyimidplatte ist das bevorzugte Material, aber ein
beliebiges Polyimid (z. B. Du Pont Kapton) würde akzeptiert sein.
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2. Fotolithografische Strukturierung von Polyimid-Metall.
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3. Nass- oder Trockenätzung des Polyimid-Metalls.
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4. Ein PZT-Stapel wird auf Polyimid mit dem strukturierten Metall verklebt
bzw. gebondet.
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5. Die dreidimensionale Struktur wird mit Excimerlaser in die nicht
metallisierte Seite der Polyimidplatte geätzt. Strukturieren, um eines oder
mehreres des Folgenden einzuschließen: Reservoirkammer - zweite Aktorstelle;
Druckerzeugungskammer - primäre Aktorstelle; Flüssigkeitstransportröhre
bzw. Flüssigkeitstransportführung - variablen Querschnitt, um den
Flüssigkeitsfluss zu steuern, der die umgekehrt zugespitzte Kreuzsektionen
einschließt, um eine Blockierung bzw. Verstopfung zu vermeiden; vertiefte
Düsenausgänge - Strukturierung bzw. Formung eines minimalen
Ringraumbereichs, um die Tropfenanhängung zu unterstützen; verlängerte Vertiefung
über die Düse hinaus - Ort bzw. Stelle der elektrostatischen Feldelektroden.
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6. Excimerlaserätzung der Auswurfdüsen. Die Strukturierung bzw. Formung,
um Folgendes einzuschließen: einzelner 0º-Winkelauswurf. Mehrfachdüsen,
die Ätzwinkel einsetzen, um Tropfen auf eine einzelne Seite bzw. Stelle auf
der Oberfläche zu leiten bzw. zu führen. Mehrfachdüsen, die Ätzwinkel
einsetzen, um Tropfen auf eine einzelne Seite bzw. Stelle im Flug zu leiten
bzw. zu führen. Angenommen sind Düsen, die nicht während der
Strukturierung bzw. Formung der Komponenten ausgebildet sind, wie unter 5.
oben definiert ist.
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7. Trägerplatte, die mit der maschinell bzw. mechanisch hergestellten Struktur
mit einem geeigneten Klebstoff dicht angebracht ist. Die komplementär
strukturierte Polyimidplatte ist das bevorzugte Material, aber andere, die
Metalle, Glas, Kunststoffe, Keramiken und Laminate einschließen, sind
akzeptabel. Diese Trägerplatte braucht für das Gerät nicht strukturiert zu sein,
um zu funktionieren.
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8. Anordnen auf der nicht benetzenden Oberfläche mit dem Düsenbereich.
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9. Klebung in dem Druckkopfgehäuse/Aufbau.
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10. Die geklebten bzw. gebondeten externen TAB-Verbindungen werden an das
grundlegend strukturierte Metall und den obersten Kontakt des PZT-Stapels
angeschlossen.
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11. Druckkopfaufbauschutzüberzug.
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Ein alternatives Verfahren würde sein, das LIGA-Verfahren zu benutzen, um eine
Kunststoff (auf Urethan basierende)-Form mit den Merkmalen auszubilden, wie
unter 5. und 6. definiert, oben eingebaut sind.
D. Lithografie, Galvanoformung, Abformung (LIGA) oder Lithografie,
Elektroplattierung bzw. Galvanik und Mikroformung
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Ein Gerät kann wie folgt fabriziert werden:
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1. Man bestrahlt das Formpolymer (z. B. Polymethylmethacrylat (PMMA) oder
Polyurethan, Polyester, Acrylat) unter Verwendung einer geeigneten
strukturierten Maske (Gold befestigt auf Diamantenfilm) und Synchrotron-
(hochintensive parallele Röntgenstrahlenwellenlänge 0,2 nm bis 0,5 nm)-
Bestrahlung.
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2. Man entwickelt eine Struktur.
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3. Magnetronabscheidung von Titan als Impfmetall und oxidieren, was die
Elektrodenposition des metallischen Formmaterials erlaubt.
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4. Galvanische Abscheidung von Metall (z. B. Nickel, Kupfer). Formung einer
metallischen Form.
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5. Man produziert die benötigte Kopie der Struktur aus dem Kopiermodell.
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Dieses Fabrikationsverfahren könnte für die Herstellung von mikrogeformten
Filtern mit exakten Poren, vordefinierter Größe in Frage kommen und so aufgebaut
sein, dass sie weg von der Eingabeseite zugespitzt sind, um ein Verstopfen bzw.
Blockieren zu vermeiden.
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Piezoelektrische bimorphe angetriebene dreidimensionale geformte Ausleger bzw.
Konsolen könnten in der Strukturentwicklung eingesetzt werden, um eine
dynamisch gesteuerte Abdichtung der Flüssigtransportführung zu bewirken, die an den
Druckerzeugungsimpuls angrenzt.
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Es wird klar sein, dass die vorliegende Erfindung oben lediglich anhand von
Beispielen beschrieben ist und Modifikationen von Details innerhalb des Umfangs der
Erfindung, wie beansprucht, gemacht werden können.