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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Pflanzen mit neuen Eigenschaften, genauer ein Verfahren zur Herstellung
von temperaturtoleranten Pflanzen, die gegenüber Umgebungsstress hoch resistent
sind.
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Stand der Wissenschaft
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Viele
Organismen adaptieren sich an starkem Umgebungsstress, in dem sie
eine spezifische Verbindung, die „kompatibler gelöster Stoff" genannt wird, in
ihrem Cytoplasma synthetisieren und akkumulieren, um sich gegen
solchen Stress zu schützen.
Umgebungsstress, von dem gezeigt wurde, dass sich Organismen durch
einen solchen Mechanismus adaptieren, beinhalten Salze (Imhoff et
al., FEMS Microbiol. Rev. 39: 57–66; Mackay et al., J. Gen.
Microbiol. 130: 2177–2191,
1984; Rhodes und Hanson, Annu. Rev. Plant Physiol. Plant Mol. Biol.
44: 357–384,
1993), Dehydrierung (Yancy et al., Science 217: 1214–1222, 1982)
und niedrige Temperaturen (Ko et al., J. Bacteriol. 176: 426–431, 1994).
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Unter
diesen kompatiblen gelösten
Stoffen ist Glycinbetain (hier im Folgenden als Betain bezeichnet) in
höheren
Pflanzen (Robinson und Jones, Aust. J. Plant Physiol. 13: 659–668, 1986),
Bakterien (Csonka, Microbiol. Rev. 53: 121–147, 1989) und Tieren (Garcia-Perez
und Burg, Physiol. Rev. 71: 1081–1115; Lever et al., Biochim.
Biophys. Acta. 1200: 259–264,
1994) weit verbreitet. Wie in 1 gezeigt
wird, ist Betain eine bipolare Verbindung mit einer positiven Ladung
und einer negativen Ladung in ihren Molekülen (Rhodes und Hanson, Annu.
Rev. Plant Physiol. Plant Mol. Biol. 44: 357–384, 1993). Eine lange Diskussion
bezüglich
der physiologischen Funktionen von Betain hat nahe gelegt, dass
Betain durch Erhaltung eines osmotischen Gleichgewichtes mit der
Umgebung Zellen schützen
könnte
(Robinson und Jones, Aust. J. Plant Physiol. 13: 659–668, 1986)
und dass Betain Strukturen von Proteinen höherer Ordnung stabilisieren
könnte
(Bernard et al., Acad. Sci. 111, 307: 99–104, 1988; Papageorgiou and
Murata, Phtosynth. Res. 44: 243–252,
1995). Betain wird jedoch nicht ausschließlich in Zellen unter Salzstress
oder Dehydrierungsstress synthetisiert. So konnte nicht geschlossen
werden, dass Betain einen direkten Effekt auf den Schutz von Zellen
gegen einen solchen Stress aufweist.
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In
Escherichia coli und Spinat (Spinacia oleracea) wird Betain aus
Cholin über
zwei Oxidationsschritte biosynthetisiert, wie in 1 gezeigt
wird. Auf der anderen Seite kann Cholinoxidase, die aus dem Gram-positiven
Erdbakterium Arthrobacter globiformis erhalten wird, Cholin in einer
Ein-Schritt-Oxidationsreaktion zu Betain oxidieren (Ikuta, S. et
al., J. Biochem. 82: 1741–1749,
1977).
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Bei
einem Versuch, einen direkten Effekt von Betain zu untersuchen,
isolierten wir das codA-Gen, das eine neue Cholinoxidase kodiert,
die die Oxidation von Cholin zu Betain katalysiert (Japanese Society
of Plant Physiologist, Annual meeting of 1994, the 34th Symposium
held March 28–30,
1994) und integrierten sie in Zellen des Cyanobakteriumstammes Synechococcus
PCC7942 und kohlartige Pflanzen, wodurch sie erfolgreich bei dem
Erhalt von salztoleranten und/oder osmotoleranten Pflanzen waren
(
Japanische Patentanmeldung
Nr. 106819/95 ). Dies bestätigte, dass Betain wirkt, um
Organismen gegen Salzstress zu schützen.
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Kein
Bericht hat jedoch gezeigt, dass Betain Temperaturtoleranz für Pflanzen
oder Bakterien verleiht.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Pflanzen herzustellen,
die tolerant gegenüber
Umgebungsänderungen,
wie hohen Temperaturen oder niedrigen Temperaturen, durch Gen-Rekombinationstechniken
sind.
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Offenbarung der Erfindung
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Als
ein Ergebnis sorgfältiger
Studien, um die obigen Probleme zu lösen, hatten wir Erfolg bei
dem Erhalt von temperaturtoleranten Pflanzen durch Integration und
Expression eines Gens, das Cholinoxidase in kohlartigen Pflanzen
und Graspflanzen kodiert.
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Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von temperaturtoleranten Pflanzen
bereit, welches die Transformation einer höheren Pflanze mit einem rekombinanten
Vektor, der ein Gen trägt,
das Cholinoxidase kodiert, umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch temperaturtolerante Pflanzen bereit,
die durch das Verfahren hergestellt wurden, oder Vorläufer davon
mit denselben Eigenschaften.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1:
Schematische Darstellung, die den Oxidationsprozess von Cholin zu
Betain zeigt.
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2A: (nur zur Referenz) Schematische Darstellung,
die Konstrukte zeigt, die für
die Transformation von Synechococcus PCC7942 verwendet werden. PAM
bezieht sich auf Synechococcus PCC7942, transformiert mit pAM1044,
und PAMCOD bezieht sich auf Synechococcus PCC7942, transformiert
mit pAM1044, das das codA-Gen trägt.
Gestrichelte Pfeile weisen auf Primer hin, die für die PCR verwendet werden.
Dreiecke stellen den conII-Promotor dar. Pfeile weisen auf die Orientierung
von Genen hin.
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2B: (nur zur Referenz) SDS-PAGE (Fotografie
von Elektrophorese), die den kompletten Ersatz von Chromosomen durch
das Spectinomycin-resistente Gen und codA-Gen in DNA von Synechococcus PCC7942
zeigt. Bahn a: λ-HindIII/ϕx174-HaeIII-Fragment;
Bahn b: der Wildtyp-Stamm von Synechococcus PCC7942; Bahn c: der
Stamm PAM; Bahnen d und e: der Stamm PAMCOD (Bahnen b, c und d zeigen
die Ergebnisse der PCR mit den Primern 1 und 2, und Bahn e zeigt
die Ergebnisse der PCR mit den Primern 1 und 3).
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3:
(nur zur Referenz) Westernblot-Analyse (Fotografie der Elektrophorese),
die die Expression von Cholinoxidase in den Synechococcus PCC7942-Stämmen PAM
und PAMCOD zeigt. Bahn a: Proteinextrakte aus dem Stamm PAMCOD;
Bahn b: Proteinextrakte aus dem Stamm PAM; Bahn c: gereinigte Cholinoxidase.
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4:
(nur zur Referenz) Ergebnisse des Wachstums von Synechococcus PCC7942-Stämmen, die bei
verschiedenen Temperaturen für
10 Tage auf einer Agar-Platte in BG 11-Medium, ergänzt mit 1 mM Cholinchlorid
gezüchtet
wurden (Fotografien zeigen die Morphologie von Organismen). 1 und
4: PAM-Stamm; 2 und 3: PAMCOD-Stamm.
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5:
(nur zur Referenz) Wachstum der Synechococcus-Stämme PCC7942 PAM (O) und PAMCOD
in
BG11-Medium, ergänzt
mit 1 mM Cholinchlorid unter Beleuchtung. A: Wachstum bei 42°C; B: Wachstum bei
20°C.
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6:
(nur zur Referenz) Photosynthetische Sauerstoff-Freisetzungsspiegel aus den Synechococcus-Stämmen PCC7942
PAM (O) und PAMCOD
die
bei niedrigen Temperaturen in der Gegenwart von 1 mM NaHCO
3 (A) oder in der Gegenwart von 1,4-Benzochinon
und 1 mM K
3Fe(CN)
6 (B)
gezüchtet
wurden.
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7:
Schematische Darstellung, die die Restriktionsenzymkarte des codA-Gens
zeigt.
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8:
Schematische Darstellung, die die Struktur des binären Vektorplasmids
pGAH/codA zeigt, der für
die Transformation von Arabidopsis verwendet wurde.
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9:
Westernblot-Analyse (Fotografie der Elektrophorese) von Cholinoxidase
in löslichen
Fraktionen der Wildtyp- und transformierten Pflanzen von Arabidopsis.
Bahn 1: Cholinoxidase, stammend aus kommerziell erhältichen
Arthrobacter globiformis (Sigma Chemical Co., St. Louis, MO, USA);
Bahn 2: lösliche
Fraktion der Wildtyppflanze; Bahn 3: lösliche Fraktion einer transformierten
Pflanze.
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10:
Einfluss von niedriger Temperatur auf fotochemisches System II in
Blättern
der Wildtyp- und transformierten Pflanzen von Arabidopsis. (O):
Wildtyp-Pflanze;
transformierte
Pflanze.
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11:
Inhibition der Photosynthese bei niedriger Temperatur (A) und Erholung
von der Inhibition der Photosynthese bei niedriger Temperatur (B)
in Blättern
der Wildtyp- und transformierten Pflanzen von Arabidopsis. (O):
Wildtyp-Pflanze;
transformierte
Pflanze.
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12:
Ergebnisse von Gefrier-Resistenz-Tests auf Blätter der Wildtyp- und transformierten
Pflanzen von Arabidopsis. (O): Wildtyp-Pflanze;
transformierte
Pflanze.
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13:
Einfluss von niedriger Temperatur im Wasser-Absorptionsstadium bei der Keimung von
Saaten der Wildtyp- und
transformierten Pflanzen von Arabidopsis (Fotografien zeigen die
Morphologie der Organismen). A: Saaten, die ohne Niedrigtemperaturbehandlung
im Wasser-Absorptionsstadium keimten; B: Saaten, die nach Niedrigtemperaturbehandlung
im Wasserabsorptionsstadium keimten. Sowohl bei A wie auch bei B zeigte
W auf der linken Seite die Ergebnisse von Saaten der Wildtyp-Pflanze
und T auf der rechten Seite zeigt die Ergebnisse von Saaten der
transformierten Pflanze.
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14:
Strukturen von zwei chimären
codA-Genen, die für
die Transformation von Reis verwendet wurden, sprich 35SINTPcodA
und 35SINcodA.
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15:
NMR-Diagramme, die die Betain-Akkumulierung in Reispflanzen des
Wildtyp-Stammes, einer Transformante (A), die das codA-Gen nicht
exprimiert, und einer Transformante (B), die das codA-Gen exprimiert,
darstellen. In den Figuren stellen GB und Ch Peaks dar, die zu Betain
bzw. Cholin korrespondieren.
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16:
(nur zur Referenz) Effekt der Einführung des codA-Gens in Synechococcus
PCC7942 auf den Electron-Transport, der durch das fotochemische
System II vermittelt wird, in Begriffen der relativen Werte gegen
die maximale Aktivierung, die bei 100% angenommen wird. (O): PAM-Zellen
unter Beleuchtung;
PAMCOD-Zellen
unter Beleuchtung; (☐): PAM-Zellen in der Dunkelheit;
PAMCOD-Zellen
in der Dunkelheit.
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17:
Erholung des Electron-Transportes, der durch das fotochemische System
II vermittelt wird, von der Fotoinhibition bei niedriger Temperatur,
wenn das codA-Gen in Synechococcus PCC7942 eingeführt wurde.
(O): PAM-Zellen unter Beleuchtung;
PAMCOD-Zellen
unter Beleuchtung.
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18:
(nur zur Referenz) Effekt von Niedrigtemperatur-Behandlung unter dunklen Bedingungen
auf die photosynthetische Sauerstoff-Freisetzung, wenn das codA-Gen
in Synechococcus PCC7942 eingeführt wurde.
(O): PAM-Zellen unter Beleuchtung;
PAMCOD-Zellen
unter Beleuchtung.
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19:
(nur zur Referenz) Effekt von Niedrigtemperatur-Behandlung auf die Lipidphasen-Transition, wenn
das codA-Gen in Synechococcus PCC7942 eingeführt wurde. (O): PAM-Zellen
unter Beleuchtung;
PAMCOD-Zellen
unter Beleuchtung.
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20:
(nur zur Referenz) Electrophoretogramm, das die Änderungen an Protein in den
löslichen Fraktionen
und Membranfraktionen zeigt, wenn das codA-Gen in Synechococcus
PCC7942 eingeführt
wurde. Bahn 1: Cholinoxidase; 2: protoplasmatische Membran von PAM-Zellen;
3: protoplasmatische Membran von PAMCOD-Zellen; 4: Thylakoidmembran
von PAM-Zellen; 5: Thylakoidmembran von PAMCOD-Zellen; 6: lösliche Fraktion
von PAM-Zellen; 7: lösliche
Fraktion von PAMCOD-Zellen. Ein Pfeil weist auf Cholinoxidase hin.
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Die besten Ausführungsarten
der Erfindung
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Wie
hier verwendet, bedeutet Temperaturtoleranz eine Fähigkeit
einer transformierten Pflanze, bei höheren oder niedrigeren Temperaturen
zu wachsen, als den Temperaturen, die es normalerweise der nicht Transformierten
erlauben zu wachsen.
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Das
Gen, das Cholinoxidase kodiert, das bei der vorliegenden Erfindung
verwendet wird, ist ein Gen, das ein Protein kodiert, das in der
Lage ist, Cholin zu Betain in einer Ein-Schritt-Reaktion zu konvertieren, und das
aus Gram-positiven Erdbakterien der Gattung Arthrobacter, namentlich
Arthrobacter globiformis und Arthrobacter pascens, insbesondere
Arthrobacter globiformis, stammt.
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Wir
klonierten das codA-Gen, das Cholinoxidase kodiert, aus Arthrobacter
globiformis und bestimmten seine Nucleotidsequenz. Das codA-Gen
enthält
einen offenen Leserahmen von 1.641 bp, der 547 Aminosäuren kodiert.
Die Nucleotidsequenz und Aminosäuresequenz
des codA-Gens werden als SEQ ID Nr. 1 im Sequenzprotokoll gezeigt.
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Ein
solches Gen, das Cholinoxidase kodiert, kann in geeignete Vektoren
integriert werden, um eine Pflanze zu transformieren. Dann kann
ein geeigneter Promotor oder eine Sequenz, die in die Expression
eines Merkmales involviert ist, in diese Vektoren eingeführt werden,
um das Gen in der Pflanze zu exprimieren.
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Das
Gen, das Cholinoxidase kodiert, kann nicht nur die Nucleotidsequenz
enthalten, die die Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr. 1 im Sequenzprotokoll kodiert, sondern auch Nucleotidsequenzen,
bei denen ein oder mehrere Aminosäuren zugefügt, deletiert oder substituiert
in der Aminosäuresequenz
wurden, vorausgesetzt, dass sie ein Protein kodieren, das Cholinoxidase-Aktivität aufweist.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann Temperaturtoleranz einer
großen
Bandbreite von Pflanzen verleihen, die von Cyanobakterien zu höheren Pflanzen
reichen. Cyanobakterien werden breit als Modellorganismen für höhere Pflanzen
verwendet, da sie grundsätzlich
den gleichen photosynthetischen Mechanismus wie denjenigen von höheren Pflanzen
aufweisen, und sie einfach transformiert werden können, um Ergebnisse
in einer kurzen Zeit zu liefern. Einige einfach zu transformierende
Cyanobakterien nehmen bereitwillig extrazelluläre DNA in ihre Zellen auf,
um effiziente Rekombinationen hervorzurufen. Solche Cyanobakterien
beinhalten Synechococcus PCC7942, Synechococcus PCC6301 (ATCC 27144)
und Synechocystis PCC6803 (ATCC 27184) (Protein, Nucleic Acid, Enzyme,
Vol. 35, Nr. 14, S. 2542–2551,
1991; Crit. Rev. Microbiol. Vol. 13, Nr. 1, S. 111–132, 1985).
Sie werden hier nur zur Referenz verwendet.
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Höhere Pflanzen
beinhalten Dicotyledone und Monocotyledone. In den Beispielen, die
unten beschrieben werden, konnten hochtemperaturtolerante Pflanzen
aus kohlartigen Pflanzen, wie einem Dicotyledon, erhalten werden,
aber dies ist nicht begrenzend und andere Familien und Gattungen
von Dicotyledonen können verwendet
werden. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung kann auch auf Monocotyledone
anwendbar sein. Es wurde herausgefunden, dass ein monocotyledoner
Pflanzenreis, dem es ursprünglich
an Betain-synthetisierender Fähigkeit
fehlte, diese Fähigkeit
nach Transformation durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung
erwarb.
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Der
Vektor, in den das Cholinoxidase-kodierende Gen integriert werden
kann, und das Verfahren zur Transformation und Selektion von transformierten
Pflanzen kann passend ausgewählt
werden, abhängig
von der Natur der Pflanze, die transformiert werden soll, einschließlich Pflanzenzellen.
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Zum
Beispiel kann ein Plasmid, wie pCU303, für Cyanobaktieren verwendet
werden. Dann können Transformanten,
die die erwünschten
Eigenschaften aufweisen, durch ein Antibiotika-Resistenzgen, das in das Plasmid inseriert
wurde, ausgewählt
werden. Pflanzen, die sowohl Toleranz gegenüber hohen und niedrigen Temperaturen
zeigten, wurden erfolgreich durch Transformation des Cyanobakteriums
Synechococcus PCC7942 mit dem codA-Gen, das Cholinoxidase kodiert,
das von Arthrobacter globiformis stammte, erhalten.
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Als
das Synechococcus PCC7942, transformiert mit dem codA-Gen, in BG11-Medium,
ergänzt
mit Cholinchlorid, kultiviert wurde, wurde herausgefunden, dass
transformierter Synechococcus exogen zugefügtes Cholin aufnahm, um es
in Betain zu konvertieren und Beatin bis zu einem Spiegel von ungefähr 80 mM
zu akkumulieren. Eine solche Akkumulierung wurde jedoch nicht bei
einer Kontrollgruppe von Synechococcus-Stamm, dem es an dem codA-Gen
fehlte, beobachtet.
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Als
der Synechococcus-Stamm, der mit dem codA-Gen transformiert wurde,
und eine Kontrollgruppe des nicht transformierten Stammes in BG11-Medium,
ergänzt
mit Cholinchlorid, bei 42°C
kultiviert wurden, um ihre Reaktion auf hohe Temperaturen zu untersuchen,
hörte der
transformierte Synechococcus für
einen Tag auf zu wachsen und begann dann wieder zu wachsen. Die
nicht transformierte Kontrollgruppe wuchs bei 42°C überhaupt nicht. Als sie bei
20°C kultiviert
wurden, um ihre Reaktion auf niedrige Temperaturen zu untersuchen,
wuchs der transformierte Stamm langsam für vier Tage, aber begann dann
schnell zu wachsen. Die nicht transformierte Kontrollgruppe wuchs
jedoch sogar nach vier Tagen weiterhin sehr langsam. Ein Wachstumstest,
der ein festes Medium verwendete, zeigte auch, dass der transformierte
Stamm sowohl bei hohen wie auch bei niedrigen Temperaturen im Vergleich
mit dem nicht transformierten Stamm gut wuchs. Diese Ergebnisse
enthüllten,
dass der Synechococcus-Stamm, der mit dem codA-Gen transformiert
wurde, signifikant besser wächst
als der nicht transformierte Stamm, sowohl bei hohen wie auch bei
niedrigen Temperaturen.
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Es
wurde darauf hingewiesen, dass Betain nicht nur als ein Osmoprotektant
wirkt, sondern auch eine wesentliche Rolle bei dem Schutz eines
photosynthetischen Mechanismus bei photoautotrophen Organismen spielt
(Murata et al., FEBS Lett. 296: 187–189, 1992). So wurde der transformierte
Synechococcus-Stamm und der nicht transformierte Stamm in der Dunkelheit
bei verschiedenen niedrigen Temperaturen kultiviert, um die Temperaturtoleranz
der Photosynthese zu untersuchen. Als ein Ergebnis wurde eine große Differenz
zwischen dem transformierten und dem nicht transformierten Stamm
bei dem photosynthetischen Sauerstoff-Freisetzungsspiegel und bei der Inaktivierung
von Elektronentransport, der durch das fotochemische System II in
Zellen bei niedrigen Temperaturen vermittelt wird, beobachtet. Namentlich
der photosynthetische Sauerstoff-Freisetzungsspiegel
des transformierten Stammes war gegenüber niedrigen Temperaturen
toleranter als der des nicht transformierten Stammes. Die Elektron-Transport-Aktivität, die durch
das fotochemische System II in Zellen des transformierten Stammes
vermittelt wird, war auch gegenüber
niedrigen Temperaturen toleranter als diejenige des nicht tranfsormierten
Stammes, sprich die Aktivität
des nicht transformierten Stammes wurde auf 50% des ursprünglichen
Spiegels bei 5°C
gesenkt, während
die Aktivität
des transformierten Stammes bei fast dem ursprünglichen Spiegel bei 5°C verblieb
und unter 5°C
abzunehmen begann.
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Es
war zuvor bekannt, dass die optimale Temperatur für das Wachstum
von Synechococcus PCC7942 in dem Bereich von 30 bis 38°C liegt.
So wurde geschlossen, dass der nicht transformierte Stamm durch
die Denaturierung der Strukturen von einigen Proteinen bei solch
einer hohen Temperatur wie 42°C
am Zellwachstum gehindert wird. Der transformierte Stamm, der das
codA-Gen trug, konnte jedoch vermutlich wachsen, da ungefähr 80 mM
Betain, das in Zellen akkumulierte, die Denaturierung von Proteinen
verhinderte. Bei 20°C konnte
der nicht transformierte Stamm nicht wachsen, aber der transformierte
Stamm, in den das codA-Gen integriert worden war, konnte wachsen.
Dies könnte
auch aus der Akkumulierung von Betain resultieren. Weiter glaubt
man, dass Betain-Akkumulierung in Zytoplasma die Toleranz von cyanobakteriellen
Zellen gegenüber
niedrigen Temperaturen in der Dunkelheit steigert. Die vorliegende
Erfindung ist jedoch nicht auf einen solchen Wirkmechanismus begrenzt.
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Diese
Ergebnisse bedeuten, dass dem Synechococcus, der mit dem Gen transformiert
wurde, das Cholinoxidase kodiert, eine ausgezeichnete Toleranz sowohl
gegenüber
hohen wie auch niedrigen Temperaturen verliehen wurde.
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Dicotyledone
können
durch Gentransfer-Techniken, die Protoplasten oder einen Teil des
Gewebes verwenden, transformiert werden. Im Falle des Gentransfers
unter Verwendung von Gewebefragmenten kann das Ti-Plasmid von Agrobacterium
verwendet werden. Gewebefragmente einer callösen Pflanze können mit Agrobacterium,
in das das Cholinoxidase-kodierende Gen integriert wurde, infiziert
werden, durch Resistenz gegenüber
einen Antibioticum, wie Canamycin, ausgewählt werden, und dann in Schösslingen
differenziert werden, um eine transformierte Pflanze zu ergeben.
Bei der vorliegenden Erfindung konnte eine hochtemperaturtolerante
Pflanze durch Transformation der kohlartigen Pflanze Arabidopsis
thaliana mit dem Cholinoxidase-kodierenden Gen, wie folgt, erhalten
werden.
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Es
wurde ein binäres
Vektorplasmid pGAH-codA, das das codA-Gen trug, hergestellt und in Agrobacterium
tumefaciens EHA101, das das Ti-Plasmid trug, integriert. Hypocotylcalli
von Arabidopsis wurden mit dem resultierenden Agrobacterium EHA101
(pGAH/codA), das das codA-Gen in sich trug, infiziert, dann wurden
Schösslinge
gebildet und durch Kanamycin und Hygromycin-Resistenz ausgewählt, um
Wurzeln zu induzieren und Samen zu bilden. Die Pflanzen, die aus
dem resultierenden heterocygoten T2-Samen erhalten wurden, wurden
selbstbefruchtet, um homocygote T3-Individuen zu ergeben, die ausgesät wurden,
um eine transformierte Pflanze zu ergeben.
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Die
so erhaltene transformierte Pflanze zeigte, dass Cholinoxidase zu
den Chloroplasten transportiert wurde. Als die Cholin- und Betain-Spiegel
in dem Blatt gemessen wurden, wurde nur Cholin in der Wildtyppflanze
beobachtet, während
sowohl Cholin wie auch Betain in der transformierten Pflanze beobachtet
wurden, was nahelegt, dass Betain in Pflanzen durch Transfer des
codA-Gens akkumuliert wird. Die transformierte Pflanze zeigte eine
bemerktenswerte Temperaturtoleranz, wenn sie mit Wildtyp verglichen
wurde.
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Die
monocotyledone Pflanze Reis (Oryza sativa L. cv. Nippon bare) kann
mit z. B. zwei chimären
codA-Genen, die auf dem Plasmid pUC119 hergestellt werden, welches
im Cytosol oder Plastid nach der Translation unter transkriptioneller
Kontrolle des Blumenkohl-Mosaik-Virus 35S-Promotors lokalisiert
ist, transformiert werden. Beide chimäre Gene beinhalten ein vom
Reis stammendes Intron in der 5' nicht
translatierten Sequenz, um den Expressionsspiegel zu steigern.
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Ein
transformierter Reis kann durch das folgende Vorgehen hergestellt
werden. Namentlich kann eine transformierte Pflanze durch Einführung der
chimären
codA-Gene in Suspensionskulturzellen von Scutellum-Calli von Reissaaten
zusammen mit einem Selektionsmarker-Hygromycin-Resistenzgen durch
ein Teilchenkanonen-Gerät,
dann Auswahl der transformierten Calli, basierend auf der antibiotischen
Resistenz, und Redifferenzierung von ihnen zu einer Pflanze erhalten
werden.
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Obwohl
es dem Wildtyp-Reis an Betain-synthetisierender Fähigkeit
mangelt, erwarb der Reis, der durch das Verfahren der vorliegenden
Erfindung transformiert wurde, Betain-synthetisierende Fähigkeit. Der transformierte
Reis, der das codA-Gen exprimierte, wuchs ähnlich wie die nicht transformierte
Pflanze ohne irgendwelche offensichtlichen Abnormitäten unter
sowohl geoponischen wie auch hydroponischen Bedingungen zu zeigen.
Dies könnte
darauf schließen
lassen, dass Wasserstoff-Peroxid, das als Nebenprodukt der Betainsynthese
gebildet wurde, effizient in den Zellen entgiftet wurde. Im Hinblick
auf die Beziehung zwischen Erwerb von Betain-synthetisierender Fähigkeit
und Temperaturtoleranz bei Cyanobakterien und Dicotyledonen, kann
von dem transformierten Reis, der durch das Verfahren der vorliegenden
Erfindung erhalten wurde, erwartet werden, dass er auch Temperaturtoleranz
erworben hat. Dies ist der erste Fall, in dem Reis eine Betain-synthetisierende
Fähigkeit
durch gentechnische Techniken erworben hat.
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Als
die Erholung des fotochemischen Systems II von transformierten und
nicht transformierten Pflanzen, nachdem sie unter dunkle Bedingungen
platziert wurden, in Experimenten unter Verwendung von Synechococcus
verglichen wurde, erholte sich die transformierte Pflanze schneller,
was darauf hinweist, dass die Gegenwart von Betain die Erholung
des fotochemischen Systems II beschleunigte. Es wurde auch gezeigt, dass
die Photosynthese der transformierten Pflanze toleranter gegenüber niedrigen
Temperaturen ist, als diejenige der nicht transformierten Pflanze.
Im Hinblick darauf, dass kein großer Unterschied im Membranlipid
und Protein zwischen der transformierten Pflanze und der nicht transformierten
Pflanze gefunden wurde, schien der Schutz des fotochemischen Systems
II, der in der transformierten Pflanze bei niedrigen Temperaturen
beobachtet wurde, ein Effekt von Betain zu sein.
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Der
Umfang der vorliegenden Erfindung deckt nicht nur temperaturtolerante
Pflanzen, die wie oben beschrieben hergestellt wurden, oder Abkömmlinge
davon mit denselben Eigenschaften ab, sondern auch Pflanzenzellen
(z. B. Callus-kultivierte
Zellen) und Pflanzenteile (z. B. Blumen, Saaten, Früchte, Knollen
etc.), die davon erhalten werden, wie auch Nachkommen davon.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung können
temperaturtolerante transformierte Pflanzen, die hochresistent gegenüber Umgebungsstress
sind, erhalten werden. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung
kann verwendet werden, um Pflanzen herzustellen, die unter Hochtemperatur-
oder Niedrigtemperatur-Bedingungen, unter denen Pflanzen normalerweise
nicht wachsen können,
wachsen können.
Die Bandbreite an Pflanzen, auf die Temperaturtoleranz durch das
Verfahren der vorliegenden Erfindung übertragen werden kann, ist sehr
weit, sprich erstreckt sich auf höhere Pflanzen. Insbesondere
ist die vorliegende Erfindung gewerblich sehr nützlich, da sie der erste Fall
ist, in dem stabil transformierte Pflanzen von Monocotyledonen,
einschließlich
den meisten Hauptanbaupflanzen erhalten und auf ihre Betainsynthese
bestätigt
wurden.
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Das
Verfahren zur Herstellung von temperaturtoleranten Pflanzen gemäß der vorliegenden
Erfindung ist sehr nützlich,
da es verwendet werden kann, um Pflanzen herzustellen, die sowohl
hohe wie auch niedrige Temperaturen tolerieren können. Die folgenden Beispiele
veranschaulichen die vorliegende Erfindung ausführlicher, aber sie sollten
nicht so aufgefasst werden, dass sie den Umfang davon begrenzen.
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Beispiele
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Beispiel 1: Transformation des Cyanobakteriums
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Synechococcus PCC7942 mit dem codA-Gen
(nur zur Referenz)
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(1) Klonierung des codA-Gens
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Das
Cholinoxidasegen wurde aus Arthrobacter globiformis durch das Verfahren,
das in den Abstracts of Oral Reports, veröffentlicht in dem 34th symposium
of the annual meeting of the Japanese Society of Plant Physiologists,
1994, beschrieben wurde, isoliert. In Kürze wird 1) Cholinoxidase mit
Cyanogenbromid fragmentiert, 2) die N-terminale Aminosäuresequenz
eines geeigneten Fragments bestimmt, 3) geeignete Anteile von der
Aminosäure-Teilsequenz
ausgewählt,
um Oligonucleotide, die dazu korrespondieren, zu synthetisieren,
4) eine partielle Sequenz des Cholinoxidasegens durch PCR (Polymerase-Kettenreaktion)
unter Verwendung dieser Oligonucleotide als Primer amplifiziert,
5) die amplifzierte Teilsequenz des Cholinoxidasegens als eine Sonde
verwendet, um die genomische DNA-Bibliothek von Arthrobacter globiformis
zu screenen.
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So
erhaltene positive Klone wurden in das Plasmid pBluescript (SK+) (Stratagene) subkloniert, um positive
Klone zu isolieren, die Southernblot-Analyse unterworfen wurden.
Ein 3,6 kbp XbaI-XhoI-Fragment, das mit der Sonde hybridisierte,
wurde in pBluescript subkloniert und mit Restriktionsenzymen kartiert.
Die Nucleotidsequenz der Region, die sich von dem ersten SalI-Ort
bis zum XhoI-Ort (ungefähr
2,5 kbp) erstreckte, wurde bestimmt.
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Die
Ergebnisse zeigten, dass das Cholinoxidasegen einen offenen Leserahmen
von 1.641 bp enthält, der
ein Polypeptid von 547 Aminosäureresten
kodiert. Die Aminosäuresequenz
und die Nucleotidsequenz des Cholinoxidase-kodierenden Gens werden
in SEQ ID Nr. 1 im Sequenzprotokoll gezeigt.
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(2) Transformation von Synechococcus PCC7942
mit dem codA-Gen
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Das
Plasmid pBluescript, das das codA-Gen trug, wurde mit den Restriktionsenzymen
BstEII (an Position -40 von dem Translationsursprung) und SmaI (stromabwärts des
Stop-Codons) verdaut. Das BstEII-kohäsive Ende wurde mit einem Klenow-Fragment (Takara,
Tokyo, Japan) aufgefüllt.
Das abgestumpft endende Fragment, das die Kodierungsregion des codA-Gens
und einen möglichen
Ribosom-Bindungsort enthielt, wurde in den SmaI-Ort des Plasmids
pAM1044 inseriert. Die korrekte Orientierung des Gens, welches unter
Kontrolle des conII-Promotors
von pAM1044 exprimiert zu werden schien, wurde durch Restriktionsenzymanalyse bestätigt. Der
conII-Promotor ist eine Konsensus-Sequenz von E. coli-Promotoren,
enthaltend die Nucleotidsequenzen TTGGACA (-35) und TATAAT (-10).
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Das
Plasmid pAM1044 und das Plasmid, das das codA-Gen enthielt, wurden
verwendet, um Synechococcus PCC7942 durch das Verfahren von Elhai
et al. zu transformieren. Die resultierende Transformante wurde
als der Stamm PAMCOD bezeichnet. Als eine Kontrolle wurde Synechococcus
PCC7942 mit pAM1044 allein transformiert und als der Stamm PAM bezeichnet.
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Die
Selektion der Transformanten wurde auf BG11-Agarplatten, die 30 μg/ml Spectinomycin
enthielten, durchgeführt.
Nach mehreren Passagen einer einzelnen Kolonie auf frische BG11-Platten, die Spectinomycin
enthielten, wurde die komplette Insertion des Spectinomycin-Resistenzgens
und des codA-Gens in alle Kopien von Chromosomen durch PCR (Polymerase-Kettenreaktion) unter
Verwendung der Primer, die in 2A gezeigt
werden, bestätigt.
Die vollständie
Insertion des Spectinomycin-Resistenzgens und des codA-Gens in Synechococcus-Chromosomen
wurde durch PCR unter Verwendung einer Kombination aus den Primern
1 und 2 bestätigt.
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Die
Kultivierung der Stämme
PAMCOD und PAM wurde in BG11-Medium
(Stanier et al., Bacteriol. Rev. 35: 171–205, 1971), ergänzt mit
1 mM Cholinchlorid (Kitayama Chemical) unter Belüftung bei 1% CO2 bei
30°C unter
Beleuchtung mit einer Leuchtstoffröhre von 70 μE m–2s–1 durchgeführt. Logarithmisch
wachsende Zellen wurden in allen Experimenten, die unten beschrieben
werden, verwendet. Die photosynthetische Aktivität wurde bei einer Zelldichte
gemessen, die auf eine Chlorophyllkonzentration von 5–10 μg/ml eingestellt
war.
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Beispiel 2: Bestätigung, dass das Gen in die
Transformanten inseriert war (nur Referenz)
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Es
wurden DNAs von den Stämmen
des Wildtyps, PAM und PAMCOD von Synechococcus PCC7942 als Matrizen
für die
PCR verwendet und die amplifizierten Produkte wurden durch SDS-PAGE
analysiert. Die Ergebnisse werden in 2B gezeigt.
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Die
PCR von DNA von dem Wildtyp-Stamm produzierte ein amplifiziertes
Produkt von ungefähr
400 bp (2, Bahn b). PCR unter Verwendung
von DNA von dem Stamm PAM als einer Matrize produzierte eine Bande
von ungefähr
2,4 kb, was darauf hinweist, dass pAM1044 in die Chromosomen inseriert
wurde. Die Bande von ungefähr
400 bp, wie sie in dem Wildtyp-Stamm
beobachtet wurde, existiert nicht, was darauf hinweist, dass native
Chromosomen durch mutierte Chromosomen im Stamm PAM vollständig ersetzt
wurden.
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Wenn
DNA von PAMCOD als eine Matrize verwendet wurde, wurde die Bande,
die zu den Wildtyp-Chromosomen korrespondiert, nicht beobachtet
(2B, Bahn c). Die vorhergesagte Bande
von ungefähr 4,1
kb wurde jedoch auch nicht amplifziert, vermutlich aufgrund der
großen
Größe des Inserts
und des hohen GC-Gehaltes in der codA-Sequenz. Daher wurde Primer
3, korrespondierend zu der Kodierungsregion des codA-Gens (2A) in Kombination mit Primer 1 verwendet.
Die vorhergesagte Bande von ungefähr 2,6 kb wurde amplifiziert
(2B, Bahn d), was darauf hinweist,
dass das codA-Gen in Chromosomen des Stammes PAMCOD existiert.
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Beispiel 3: Expression des codA-Gens in
dem Synechococcus-Stamm
PAMCOD (nur Referenz)
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Die
Expression des codA-Gens in dem Stamm PAMCOD, erhalten in Beispiel
1, wurde durch Westernblot-Analyse unter Verwendung eines polyklonalen
Antiserums gegen gereinigte Cholinoxidase untersucht. Die Ergebnisse
werden in 3 gezeigt. Signale wurden bei
60 kDa in Proteinextrakten von dem Stamm PAMCOD (Bahn a) und gereinigter
Cholinoxidase (Bahn c) nachgewiesen. Dieses Signal wurde nicht in
Proteinextrakten von dem Stamm PAM nachgewiesen (Bahn b). Dieses
Ergebnis bestätigte,
dass das codA-Gen in Synechococcus PCC7942 unter Kontrolle des conII-Promotors
exprimiert wurde.
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Beispiel 4: Analyse von Betainkonzentration
in Zellen (nur Referenz)
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Transformierte
Zellen wurde in einen Liter von BG11-Medium, ergänzt mit 5 mM Cholinchlorid,
gezüchtet.
Es wurde Salz- Stress
durch Zugabe von NaCl in verschiedenen Konzentrationen ausgeübt. Die
geernteten Zellen wurden mit 1 M H2SO4 bei 25°C
für 20
Stunden behandelt und Betain wurde aus der Mischung durch die Periodat-Präzipitationstechnik
(Wall, J. S. et al., Analyt. Chem. 32: 870–874, 1960) gewonnen. Betainperiodat
wurde in 1 ml Methanol-d4 (Wako), enthaltend
2 mM 2-Methyl-2-propanol
(Wako) als einen inneren Standard, aufgelöst. Diese Lösung wurde auf 1H
NMR-Spektren in einem NMR-Röhrchen
unter Verwendung eines Bruker AMX 360 Wb gemessen. Betain wurde
durch Vergleich der integrierten Peaks mit einer Standardkurve quantifiziert.
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Die
Betainkonzentration in Zellen des Stammes PAMCOD wurde auf der Basis
von Zellvolumen, die aus dem Elektron-Mikrograph von negativ gefärbten Zellen
geschätzt
wurden, bestimmt. Das Cytoplasma einer einzelnen Zelle hatte eine
zylindrische Form von 2,14 μm
in Länge
und 0,82 μm
im Durchmesser und das Zellvolumen wurde auf ungefähr 1,13 μm3 geschätzt.
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Als
ein Ergebnis wurde die Betainkonzentration in Zellen des Stammes
PAMCOD auf ungefähr
80 mM berechnet. Es konnte jedoch keine Spur von Betain in dem Stamm
PAM, dem es an dem codA-Gen
fehlte, nachgewiesen werden.
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Beispiel 5: Wachstum unter Hoch- und Niedrigtemperatur-Stress
(nur Referenz)
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(1) Wachstumstests in einem festen Medium
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Wachstum bei hohen Temperaturen
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Die
Synechococcus-Stämme
PAM und PAMCOD wurden auf eine Agar-Platte in BG11-Medium, ergänzt mit
1 mM Cholinchlorid, transferiert und auf Wachstum bei 40°C, 42°C und 44°C beobachtet.
Die Ergebnisse werden in 4A gezeigt.
Beide Stämme
wuchsen fast gleich bei 40°C.
Kein Stamm wuchs bei 44°C. Bei
42°C wuchs
der Stamm PAM sehr langsam, während
der Stamm PAMCOD sehr gut wuchs.
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Wachstum bei niedrigen Temperaturen
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Die
Synechococcus-Stämme
PAM und PAMCOD wurden auf einer Agar-Platte in BG11-Medium, ergänzt mit
1 mM Cholinchlorid, transferiert und auf Wachstum bei 22°C, 20°C und 18°C beobachtet.
Die Ergebnisse werden in 4B gezeigt.
Beide Stämme
wuchsen fast gleich bei 22°C.
Bei 20°C
wuchs der Stamm PAMCOD schneller als der Stamm. Kein Stamm wuchs
bei 18°C
gut.
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(2) Wachstumstests in einem flüssigen Medium
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Wachstum bei hohen Temperaturen
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Zellen
der Synechococcus-Stämme
PAM und PAMCOD, die vorläufig
in BG11-Medium, ergänzt
mit 1 mM Cholinchlorid, bei 30°C
gezüchtet
wurden, wurden auf 42°C
transferiert und auf Wachstum durch Beobachtung der Trübung bei
einer Wellenlänge
von 730 nm beurteilt. Die Ergebnisse werden in 5A gezeigt. Die
Zellen des Stamms PAMCOD hörten
an dem ersten Tag auf zu wachsen, aber sie begannen dann wieder zu
wachsen. Die Zellen des Stamms PAM wuchsen jedoch überhaupt
nicht.
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Wachstum bei niedrigen Temperaturen
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Zellen
der Synechococcus-Stämme
PAM und PAMCOD, die vorläufig
in BG11-Medium, ergänzt
mit 1 mM Cholinchlorid, bei 30°C
gezüchtet
wurden, wurden auf 20°C
transferiert und auf Wachstum durch Beobachtung der Trübung bei
einer Wellenlänge
von 730 nm beurteilt. Die Ergebnisse werden in 5B gezeigt. Die
Zellen des Stammes PAMCOD wuchsen langsam für 4 Tage, aber begannen dann,
schnell zu wachsen. Die Zellen des Stamms PAM wuchsen jedoch noch
nach 4 Tagen langsam.
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Beispiel 6: Photosynthetische Aktivität unter
Niedrigtemperatur-Stress (nur Referenz)
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Es
wurde die Inaktivierung von photosynthetischer Sauerstoff-Freisetzung, induziert
durch Niedrigtemperatur-Stress, untersucht. Die Zellen der Stämme PAM
und PAMCOD, die vorläufig
bei 30°C
gezüchtet
wurden, wurden in der Dunkelheit bei verschiedenen Temperaturen
gezüchtet.
Danach wurde die photosynthetische Sauerstoff-Freisetzungs-Aktivität bei 30°C in der
Gegenwart von 1 mM NaHCO3 oder in der Gegenwart von
1,4-Benzochinon und 1 mM K3Fe(CN)6 unter Verwendung einer Clark-Typ-Sauerstoffelektrode
gemessen.
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Photosynthetische Aktivität bei niedrigen
Temperaturen
-
Zellen
wurden in der Dunkelheit bei verschiedenen Temperaturen von 0 bis
20°C für 1 Stunde,
dann bei 30°C
für 5 Minuten
gezüchtet.
Nach dem Wachstum wurde die photosynthetische Sauerstoff-Freisetzungs-Aktivität auf die
Weise, die oben beschrieben wurde, gemessen. Die Zellen der Stämme PAM
und PAMCOD zeigten absolute Aktivitäten der photosynthetischen
Sauerstoff-Freisetzung von 387 ± 23 bzw. 379 ± 19 μmol O2/mg Chlorophyll/Stunde in der Gegenwart
von CO2 und die absoluten Aktivitäten von
photosynthetischer Sauerstoff-Freisetzung von 802 ± 36 bzw.
740 ± 82 μmol O2/mg Chlorophyll/Stunde in der Gegenwart von
1,4-Benzochinon und K3Fe(CN)6.
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Die
Ergebnisse werden in 6 gezeigt (A: in der Gegenwart
von NaHCO3; B: in der Gegenwart von 1,4-Benzochinon
und K3Fe(CN6). Wie
in 6A gezeigt wird, war die photosynthetische
Sauerstoff-Freisetzungs-Aktivität
des Stammes PAMCOD gegenüber
niedrigen Temperaturen toleranter als die des Stammes PAM. Wie in 6B gezeigt wird, war die Elektron-Transport-Aktivität, die durch
das fotochemische System II des Stammes PAMCOD vermittelt wird,
auch toleranter gegenüber
niedrigen Temperaturen als die des Stammes PAM, sprich die Aktivität des Stammes
PAM verringerte sich auf 50% des Anfangsspiegels bei 5°C, während die
Aktivität
des Stammes PAMCOD fast an dem Anfangsspiegel bei 5°C verblieb
und unter 5°C
abzunehmen begann.
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Beispiel 7: Herstellung eines binären Vektorplasmids,
das das codA-Gen trägt
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Ein
rbcS (Ribulose-1,5-Biphosphatcarboxylase-kleine Untereinheit)-Transitsignal-XbaI-NdeI-Fragment
(ungefähr
200 bp) von Tabak (Nicotiana silvestris) wurde durch PCR unter Verwendung
von 5'CTGTCTAGATGTAATTAACAATGGCT3' und 5'CCACATATGCATGCATTGCACTCT3' als Primern amplifziert
und XbaI- und NdeI-Orte wurden eingeführt.
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Dann
wurde ein N-terminales BamHI-Fragment (ungefähr 100 bp) von dem codA-Gen
durch PCR unter Verwendung von 5'AACCATATGCACATCGACAACATC3' und 5'GCTCCATCCAGCGGTCCAGC3' als Primern amplifiziert,
dann wurde ein NdeI-Ort eingeführt.
Ein BamHI-SmaI-Fragment (ungefähr
1,6 kbp) des codA-Gens wurde durch Restriktionsenzyme hergestellt.
Schließich
wurde ein SmaI-C-Terminalfragment (ungefähr 80 bp) des codA-Gens durch
PCR unter Verwendung von 5'GAAACAGTCCTGCTTCCACAC3' und 5'GCGAGCTCTGCCTACACCGCCAT3' als Primern amplifiziert
und ein SacI-Ort wurde eingeführt.
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Das
GUS (β-Glucuronidase)-Gen
in dem binären
Vektorplasmid pBI221 wurde durch diese Fragmente ersetzt.
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Die
Restriktionsenzym-Karte des codA-Gens wird in 7 gezeigt.
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Ein
HindIII-EcoRI-Fragment, das den Blumenkohl-Mosaikvirus 35S Promotor
und den NOS (Nopalinsynthase)-Terminator enthielt, wurde in das
binäre
Vektorplasmid pGAH eingeführt,
um ein Plasmid pGAH/codA herzustellen (8). Dieses
Plasmid enthält
Kanamycin- und Hygromycin-resistente Gene.
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Beispiel 8: Einführung des binären Vektorplasmids
in Agrobacterium
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Das
Agrobacterium tumefaciens EHA 101, das das Ti-Plasmid trägt, wurde
mit dem binären
Vektorplasmid pGAH/codA, das in Beispiel 7 erhalten wurde, gemischt,
dann gefroren und geschmolzen und auf LB-Platten, die Tetracyclin
und Kanamycin enthielten, gescreent. Das resultierende Agrobacterium,
in das das codA-Gen integriert wurde, wurde als EHA 101 (pGAH/codA)
bezeichnet.
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Beispiel 9: Transformation von Arabidopsis
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Man
ließ den
Arabidopsis thaliana-Stamm WS keimen, um ein Hypocotylsegment herzustellen.
Man ließ dieses
Hypocotyl in B5-Medium (ICN Biochemicals) (pH 5,7), enthaltend 0,05
mg/l Kinetin (Wako) und 0,5 mg/l 2,4-D (Wako), callös werden,
um Hypocotylcallil zu bilden.
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Dann
wurden die Calli mit dem codA enthaltenden Agrobacterium EHA 101
(pGAH/codA), hergestellt in Beispiel 8, infiziert und co-kultiviert.
Nach der Entfernung von Agrobacterium durch B5-Medium, das 250 mg/l
Vancomycin, 500 mg/l Carbenicillin und 200 mg/l Claforan enthielt,
wurden die Kulturen auf ein Differenzierungsmedium transferiert,
das Kanamycin und Hygromycin enthielt (B5-Medium, das 25 mg/l Kanamycin und
15 mg/l Hygromycin enthielt), um Schösslinge zu bilden. So wurden
Kanamycin- und Hygromycin-resistente Schösslinge selektiert, um Wurzeln
zu induzieren und Saaten zu bilden. Die resultierenden T2-Saaten waren
heterocygote Individuen, in denen nur eines der Chromosomen transformiert
worden war.
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Dann
wurden die Pflanzen, die aus den T2-Saaten erhalten wurden, selbst
befruchtet und durch Kanamycin und Hygromycin selektiert, um homocygote
T3-Saaten zu geben.
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Die
Pflanzen der Wildtyp- und transformierten Stämme wurden für die Experimente,
nachdem sie in einem Medium (pH 5,2), das 0,1% HYPONEX (Hyponex
Corporation, Marysville, OH, USA) enthielt, bei 22°C für 30 Tage
auf Wasser oder Erde, die aus Vermiculite und Perlite bestand, unter
Beleuchtung von 75 μmol m–2s–1 für 16 Stunden
eines Tages und in der Dunkelheit für die verbleibenden 8 Stunden
gezüchtet
wurden, verwendet, außer
es wird anders angegeben.
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Beispiel 10: Immunologische Studie der
exprimierten Cholinoxidase
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Es
wurde ein Antikörper
gegen Cholinoxidase gemäß dem Verfahren,
das in der Literatur durch die Erfinder der vorliegenden Erfindung
beschrieben wird (Deshniumu, P. et al., Plant Mol. Biol. 29: 897–907, 1995) hergestellt.
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Blätter von
20 Tage alten Pflanzen der Wildtyp- und transformierten Stämme von
Arabidopsis thaliana wurden in einer Mikrozentrifuge bei 0°C zermahlen
und die Homogenate wurden bei 10.000 × g für 10 Minuten zentrifugiert,
um lösliche
Fraktionen herzustellen. Lösliche
Proteine des Überstandes
wurden durch SDS-PAGE getrennt und auf eine Nylonmembran transferiert
(Immobilon PVDF; Millipore, Redford, MA, USA). Die Membran wurde
mit dem obigen Antikörper
gegen Cholinoxidase inkubiert und mit einem System untersucht, das
aus einem biotinylierten sekundären
Antikörper,
Avidin und biotinylierter Meerrettich-Peroxidase (ABC Kit; Vectastain,
Burlingane, CA, USA) bestand.
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Die
Ergebnisse der Westernblot-Analyse werden in 9 gezeigt.
Die Gegenwart eines Immun-reaktiven Proteins von 64 kDa, korrespondierend
zu Cholinoxidase, wurde identifiziert. Eine kleine Menge eines Proteins
von 70 kDa, korrespondierend zu einem Precursor von Cholinoxidase
und dem rbcS-Transitpeptid, wurde auch beobachtet. Diese Ergebnisse
zeigen, dass das codA-Gen korrekt integriert und in Chromosomen exprimiert
wurde und dass der exprimierte Precursor in ein reifes Protein weiter
verarbeitet wurde.
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Dann
wurde die Lokalisierung der exprimierten Cholinoxidase in Pflanzen
mit dem obigen Antikörper gegen
Cholinoxidase durch ein Verfahren, das in der Literatur (Mustardy,
L. et al., Plant Physiol. 94: 334–340, 1990) beschrieben wird,
nachgewiesen. Ein kleiner Teil eines jungen Blattes von einer Pflanze
wurde mit 1% Glutaraldehyd in 0,1 M Natriumphosphatpuffer (pH 7,2)
für 1 Stunde
fixiert. Nachdem sie mit demselben Puffer gespült wurde, wurde die Probe mit
Ethanol dehydriert und in Lowicryl K4M-Harz (TAAB Laboratories Equipment
Ltd., Berkshire, U.K.) platziert. Immun-Gold-Markierung wurde durch
ein Verfahren, das in der Literatur beschrieben wird (Mustardy et
al., supra) durchgeführt.
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Als
ein Ergebnis wurde beobachtet, dass die exprimierte Cholinoxidase
im Stroms von Chloroplasten lokalisiert war, was darauf hinweist,
dass Cholinoxidase zu den Chloroplasten transportiert wurde.
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Beispiel 11: Bestimmung von Betain und
Chlorophyllspiegeln in transformierten Pflanzen
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Der
Betaingehalt in Blättern
von Pflanzen wurde durch Messung von NMR-Spektren einer quaternären Ammoniumverbindung
berechnet (Wall, J. et al., Analyt. Chem. 32: 870–874, 1960).
5 g Blätter
der Wildtyp- und transformierten Pflanzen wurden in flüssigem Stickstoff
durch einen keramischen Motor pulverisiert. Dieses Pulver wurde
in 25 ml 1,0 M H2SO4 suspendiert
und bei 25°C
für 2 Stunden
inkubiert. Nachdem unlösliche Teilchen
entfernt wurden, wurde der Überstand
durch Zentrifugation bei 1.000 × g
für 10
Minuten gewonnen. Der Überstand
wurde mit 10 ml einer KI-I2-Lösung bei
0°C für 2 Stunden
inkubiert. Betain und Cholin, modifiziert mit Periodid, wurden durch
Zentrifugation bei 1.000 × g
für 30
Minuten gewonnen und in 0,5 ml CD4OH (Wako),
enthaltend 0,5 mM 2-Methyl-2-propanol (Wako) als einem inneren Standard,
aufgelöst,
um 1H NMR-Spektren zu messen. Es wurden
zwei Hauptpeaks, die zu Betain und Cholin korrespondierten, beobachtet
und die integrierten Betainpeaks wurden zur Bestimmung der Konzentration
verwendet.
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Der
Chlorophyllgehalt im Blatt wurde durch das folgende Verfahren gemessen.
Blatt (1 g) wurde in flüssigem
Stickstoff durch einen keramischen Motor pulverisiert. Das Pulver
wurde in 10 ml Aceton:Wasser (4:1, v/v) suspendiert. Nach der Inkubation
für 30
Minuten wurden unlösliche
Teilchen entfernt und der Überstand wurde
Spectrophotometrie unterworfen (Arnon, D. I. Plant Physiol. 24:
1–15,
1949).
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Als
ein Ergebnis wurde sowohl Betain wie auch Cholin in der transformierten
Pflanze beobachtet, während
in der Wildtyp-Pflanze
nur Cholin beobachtet wurde. Der Betaingehalt betrug 1,0 μmol/g frisches
Blatt. Der Chlorophyllgehalt betrug 0,3 μmol/g frisches Blatt.
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Beispiel 12: Toleranz von transformierten
Arabidopsis gegenüber
Niedrigtemperatur-Stress
-
Es
wurde ein Test durchgeführt,
um zu bestimmen, ob oder ob nicht die Einführung des codA-Gens und die
Akkumulierung von Betain Toleranz gegen Niedrigtemperatur-Stress
verleiht.
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Die
Wildtyp- und transformierten Pflanzen wurden bei 5°C für 7 Tage
unter fortgesetzter Beleuchtung von 250 μmol m–2s–1 inkubiert.
Es wurde kein signifikanter Unterschied mit dem nackten Auge zwischen
den Wildtyp- und transformierten Pflanzen beobachtet. Als diese
Pflanzen bei 22°C
für weitere
2 Tage inkubiert wurden, begannen die Blätter der Wildtyp-Pflanze herabzuhängen und
weißer
zu werden. Die transformierte Pflanze wurde jedoch offensichtlich überhaupt
nicht durch diese Behandlung beeinträchtigt.
-
Beispiel 13: Inaktivierung der fotochemischen
System II-Aktivität durch
niedrige Temperaturen
-
Die
Einflüsse
von Niedrigtemperatur-Stress auf die fotochemische System II-Aktivität von Blättern der transformierten
Pflanze wurden durch Beobachtung der Fluoreszenz von Chlorophyll
beurteilt. Die Aktivität
des fotochemischen Systems II wurde als ein Verhältnis von variabler Chlorophyll-Fluoreszenz
zu maximaler Chlorophyll-Fluoreszenz
(Fv/Fm) unter Verwendung eines Puls-Intensitäts-modulierten Fluorometers (PAM-2000; Walts,
Effeltrich, Deutschland) gemessen (Annu. Rev. Plant Physiol. Plant
Mol. Biol. 42: 313–349,
1991).
-
Die
Ergebnisse werden in 10 gezeigt. Nach der Inkubation
bei 5°C
für 7 Tage
unter kontinuierlicher Beleuchtung von 250 μmol m–2s–1 nahm
die photosynthetische System II-Aktivität sowohl
in den Wildtyp- wie auch transformierten Pflanzen ab. Die Abnahme
war deutlich an dem ersten Tag und verlangsamte sich dann sowohl
in den Wildtyp- wie auch transformierten Pflanzen. Die transformierte
Pflanze zeigte jedoch eine viel langsamere Inaktivierung als die
Wildtyp-Pflanze
zu jedem Zeitpunkt. Nach der Inkubation für 5 Tage verlor die Wildtyp-Pflanze
fast vollständig
die Aktivität,
aber die transformierte Pflanze erhielt ungefähr 30% des ursprünglichen
Spiegels an Aktivität.
Es wurde jedoch kein signifikanter Unterschied zwischen ihnen in
der photosynthetischen System II-Aktivität bei 10 bis 15°C beobachtet.
-
Beispiel 14: Inhibition der Photosynthese
durch niedrige Temperaturen und ihre Erholung, wie auch Gefrier-Resistenz
-
(1) Tests zur Inhibition der Photosynthese
durch niedrige Temperaturen und Erholung von der Inhibition von Photosynthese
-
Das
Ausmaß der
Inhibition der Photosynthese wurde bei einer so niedrigen Temperatur
wie 1°C
gemessen. Die Ergebnisse werden in 11A gezeigt.
Die Blätter
der transformierten Pflanze waren gegenüber Inhibition von Photosynthese
durch niedrige Temperaturen toleranter als Blätter der Wildtyp-Pflanze. Namentlich
die Blätter
der Wildtyp-Pflanze verloren ungefähr 75% der photosynthetischen
System II-Aktivität
nach 2,5 Stunden, während
es ungefähr
3,5 Stunden oder mehr dauerte, bis die Blätter der transformierten Pflanze
in dem gleichen Ausmaß inaktiviert
wurden.
-
11B zeigt die Ergebnisse des Erholungstests
von der Photosynthese-Inhibition durch niedrige Temperaturen. Nach
dem obigen Niedrigtemperatur-Test wurden die Blätter bei 17°C mit 70 μmol m–2s–1 inkubiert.
Die Blätter
sowohl der Wildtyp- wie
auch transfomierten Pflanzen zeigten Erholung von der Photosynthese-Inhibition
durch niedrige Temperaturen. Die transformierte Pflanze zeigte jedoch
ein größeres Ausmaß an Erholung
als die Wildtyp-Pflanze. Nach Inkubation für 4 Stunden gewannen die Blätter der
Wildtyp-Pflanze 25 bis 50% der ursprünglichen Aktivität zurück. Die
Blätter
der transformierten Pflanze zeigten jedoch eine Erholung von 25
bis 75%.
-
(2) Gefrier-Resistenz-Tests an Blättern
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Die
Blätter
der Wildtyp- und transformierten Pflanzen von Arabidopsis wurden
zerrissen und in Wasser bei einer Temperatur, die mit einer Geschwindigkeit
von 3°C/Minute
abnahm, getaucht. Als die Temperatur auf –3°C abgesenkt war, wurde eine
Nadel, die durch Flüssigstickstoff
gekühlt
wurde, an die Blätter
gebracht, um sie zu gefrieren. Dann wurden die Blätter mit
einer Geschwindigkeit von 1°C/Stunde
auf verschiedene Messtemperaturen, die von –2°C bis –12°C reichten, abgekühlt. Die
Blätter
wurden entfernt und man ließ sie über Nacht
bei 4°C
so stehen, dass sie schmolzen. An dem folgenden Tag wurde die Temperatur
auf Raumtemperatur zurückgebracht
und die fotochemische System II-Aktivität wurde gemessen. Die Ergebnisse
werden in 12 gezeigt. Bei jeder Temperatur
zeigte die transformierte Pflanze eine höhere Aktivität als die
Wildtyp-Pflanze.
-
Beispiel 15: Einflüsse von Niedrigtemperatur-Behandlung
im Wasser-Absorptions-Stadium auf die Keimung von Saaten
-
Saaten
der Wildtyp-Pflanze und T3-Saaten der transformierten Pflanze wurden
in Eiswasser (ungefähr 0°C) für 2 Stunden
erhalten und sterilisiert, dann ließ man sie auf MS (Murashige-Skoog)-Medium,
das 2% Saccharose und 0,5% Gellangummi enthielt, keimen. Man ließ die Saaten
bei 22°C
für 20
Tage mit Licht für 16
Stunden und in der Dunkelheit für
8 Stunden jeden Tages keimen.
-
Die
Ergebnisse werden in 13 gezeigt. Wie aus der Figur
offensichtlich wird, keimten sowohl die Wildtyp- wie auch die transformierten
Pflanzen, wenn ihre Saaten nicht einer Abkühlungsbehandlung im Wasser-Absorptions-Stadium
unterworfen wurden (13A). Wenn die
Saaten eine Abkühlungsbehandlung
in dem Wasser-Absorptions-Stadium unterworfen wurden, keimte die
Wildtyp-Pflanze nicht, aber die transformierte Pflanze keimte und
wuchs ähnlich
zu unbehandelten Saaten (13B).
-
Beispiel 16: Herstellung eines chimären codA-Gens,
das für
die Transformation von Reis verwendet wird
-
Es
wurden zwei chimäre
codA-Gene (bezeichnet als 35SINcodA bzw. 35SINTPcodA), die im Cytosol oder
Plastid nach der Translation des Cholinoxidasegens (codA) lokalisiert
sind, stammend von Arthrobacter globiformis, unter transkriptioneller
Kontrolle des Blumenkohl-Mosaikvirus 35S-Promtors auf dem Plasmid pUC119 durch
das Verfahren, das in Beispiel 6 beschrieben wird, hergestellt (siehe 14).
-
Unter
Berücksichtigung,
dass die Gegenwart eines Introns für die hohe Expression eines
Gens in Reis erforderlich ist (siehe z. B. Tanaka, A. et al., Nucleic
Acids Res. 18: 6767–6770,
1990), wurde ein Intron in die 5' nicht-translatierte Sequenz
des Superoxid-Dismutasegens von Reis (SodCc2: Sakamoto, A. et al.,
FEBS Lett. 358: 62–66,
1995) in beide chimäre
Gene eingeführt.
Weiter wurde eine DNA-Sequenz, die von dem rbcS-Transitpeptid (Coruzz,
G. et al., EMBO J. 3: 1671–1679,
1984) von Erbsen stammte, zu 35SINTPcodA zugefügt, um das codA-Protein zu
Chloroplasten zu transferieren.
-
Beispiel 17: Transformation von Reis
-
Jedes
der zwei chimären
codA-Gene, die in Beispiel 16 hergestellt wurden, wurde in Suspension-Kulturzellen
von Scutellum-Calli von Reissaaten zusammen mit dem Selektionsmarker
Hygromycin-Resistenzgen durch ein Teilchenkanonengerät eingeführt. Die
transformierten Calli wurden basierend auf der antibiotischen Resistenz
selektiert und zu Pflanzen redifferenziert. Man führte Polymerase-Kettenreaktion (PCR)
auf den transformierten Calli oder transformierten/redifferenzierten
Individuen, die Hygromycin-Resistenz
zeigten, durch, um Integration und Transkription des codA-Gens in
das nukleäre
Genom durch Northernblot-Technik
zu beurteilen und 80 bis 100 oder mehr Transformanten für jedes
codA-Gen auszuwählen.
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Beispiel 18: Analyse der Expression des
codA-Gens in transformiertem Reis
-
Die
Transformanten, die in Beispiel 17 erhalten wurden, wurden durch
Westernblot-Technik gescreent, um den transformierten Reis (die
vorliegende Generation), der das codA-Gen auf dem Proteinniveau
exprimiert, zu erhalten, wobei letztendlich 6 Individuen, die das
Gen lokalisiert in Plastid und 10 Individuen, die das Gen lokalisiert
in Cytosol trugen, mit eingeschlossen wurden.
-
Reis
fehlt es an endogener Cholinoxidase-Aktivität, aber lösliche Fraktionen, die aus
Blättern
oder Wurzeln der Transformanten hergestellt wurden, zeigten Cholinoxidase-Aktivität. Entgegen
der Erwartung wurde von allen Individuen der Plastid-Typ-Transformanten
gefunden, dass sie eine niedrigere Menge des Cholinoxidase-Proteins
exprimieren als der Cytosol-Typ, trotzdem derselbe Expressionspromotor
verwendet wurde.
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Als
die Expression des codA-Gens durch Northernblot-Technik weiter untersucht
wurde, wurde keine signifikante Differenz in der Menge beider Gene,
exprimiert auf dem Transkriptionsniveau, gefunden. Als die Weiterverarbeitung
des Introns durch reverse transkriptive PCR untersucht wurde, wurde
eine Vielzahl von Splicing-Varianten, die verschiedene 3'-Acceptor-Orte enthielten,
die keine normale Translation zu Protein herbeiführen könnten, aus der mRNA, die aus
dem Plastidtypgen transkribiert wurde, nachgewiesen. Dies legte nahe,
dass die Niedrigspiegel-Proteinexpression durch die Pflanze, die
mit dem Plastid-Typ-Gen transformiert wurde, durch eine abnormale
Verarbeitung des mRNA-Precursors hervorgerufen sein könnte. Dieses
Phänomen
scheint mit der Tatsache in Zusammenhang zu stehen, dass die Sequenz,
die das Transitpeptid, das für die
Plastidzielgebung der Cholinoxidase verwendet wurde, kodiert, von
einem Dicodyledon (Erbsen-rbcS-Gen) stammte. Daher kann einfach
angenommen werden, dass die Expression des codA in Reischloroplasten
effizienter sein würde
und der resultierende transformierte Reis toleranter gegenüber Temperaturstress
sein würde,
wenn die Sequenz, die das Transitpeptid kodiert, von einem Monocotyledon
stammt, wie Reis-rbcS.
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Beispiel 19: Betain-Biosynthese in transformiertem
Reis
-
Betain,
das in Geweben von Transformanten, die Cholinoxidase exprimieren,
akkumulierte, wurde durch Proton-NMR nachgewiesen. 15 zeigt
die Ergebnisse des NMR vom Wildtyp-Stamm, einer Transformante, die
nicht codA-Gen exprimiert (15A) und
einer Transformante, die das codA-Gen exprimiert (15B).
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Die
Transformante, die Cholinoxidase exprimiert, biosynthetisiert Betain
und die akkumulierende Menge des Betains zeigte eine positive Korrelation
mit der Menge an Cholinoxidase, die durch Westernblot-Technik nachgewiesen
wurde. Die akkumulierende Menge an Betain war in Blättern größer als
in Wurzeln und erreichte 4 μmol/g
frische Blätter
in Individuen, die das codA-Gen hoch exprimierten. Dies ist der
erste Fall, in dem Reis eine Betain-synthetisierende Fähigkeit
durch eine gentechnische Technik erlangte.
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Beispiel 20: Inaktivierung der Photosynthese
unter Beleuchtung bei niedrigen Temperaturen (nur Referenz)
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Um
zu untersuchen, ob transformierte Pflanzen Temperaturtoleranz durch
die Gegenwart von Betain oder durch andere Ursachen erwarben, wurden
die folgenden Tests durchgeführt,
die die Transformante, die durch Transformation des Synechococcus
PCC7942 mit einem Plasmid, das das codA-Gen enthielt, hergestellt
wurde, und PAM, das durch Transformation von ihm mit pAM1044 allein
in Beispiel 1 hergestellt wurde, verwendeten.
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PAM-
und PAMCOD-Zellen, die zuvor bei 30°C in der Gegenwart von 1 mM
Cholinchlorid gezüchtet wurden,
wurden bei 20°C
unter Beleuchtung oder dunklen Bedingungen gezüchtet. Unter dunklen Bedingungen
wurde die Aktivität
des fotochemischen Systems II erhalten. Die Aktivität des fotochemischen
Systems II von PAM-Zellen verringerte sich jedoch auf 35% des ursprünglichen
Spiegels nach der Kultivierung mit 500 μEm–2s–1 für 120 Minuten
(16A). Die Aktivität des fotochemischen Systems
II in PAMCOD-Zellen verringerte sich auch, aber in einem geringeren
Ausmaß als
bei PAM-Zellen (16A). Dies enthüllte, dass
das fotochemische System II von PAMCOD-Zellen gegenüber Fotoinhibition
toleranter ist als das von PAM-Zellen.
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Die
Fotoinhibition des fotochemischen Systems II wird durch Wettbewerb
zwischen lichtinduzierter Inaktivierung von D1-Protein und Erholung des fotochemischen
Systems II durch Aufnahme von neu synthetisierten D1-Protein hervorgerufen
(Aro, E.-M. et al., Biochim. Biophys. Acta 1019: 269–275, 1990;
Aro, E.-M. et al., Biochim. Biophys. Acta 1143: 113–134, 1993).
Um zu untersuchen, ob die Toleranz von PAMCOD-Zellen gegenüber Fotostress
bei niedrigen Temperaturen von Suppression der Inaktivierung von
D1-Protein oder Promotion von D1-Proteinsynthese stammt, wurde Fotoinhibition
in der Gegenwart von einem Proteinsynthese-Inhibitor, Linomycin
(400 mg/ml), induziert. Unter dunklen Bedingungen hatte Linomycin
keinen Einfluss auf die fotochemische System II-Aktivitä von PAM-
und PAMCOD-Zellen. Unter Beleuchtung wurden die fotochemischen System
II-Komplexe mit der gleichen Geschwindigkeit in Zellen von beiden
Transformanten inaktiviert (16B).
Dieses Ergebnis zeigt, dass die Verbesserung der Toleranz von PAMCOD-Zellen
gegenüber
Fotostress bei niedrigen Temperaturen nicht aus der Suppression
der Inaktivierung von D1-Protein stammt. Die Gegenwart von Betain
schien die Erholung des fotochemischen Systems II zu fördern.
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Beispiel 21: Erholung von Fotoinhibition
(nur Referenz)
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PAM-
und PAMCOD-Zellen wurden auf die Erholung des fotochemischen Systems
II von Fotoinhibition durch Messung der Sauerstoff-Freisetzungsaktivität getestet.
Die Zellen wurden gegenüber
Licht von 3.500 μEm–2s–1 exponiert,
um fotochemisches System II-Komplexe auf 15% des ursprünglichens
Spiegels zu inhibieren. Dann wurden Zellen bei 60°C oder 30°C unter Beleuchtung
von 70 μEm–2s–1 gezüchtet. Die
Ergebnisse werden in 17 gezeigt.
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Bei
20°C zeigten
PAM-Zellen nur eine geringe Erholung der fotochemischen System II-Komplexe
von Fotoinhibition. PAMCOD-Zellen
erlangten jedoch 60% des ursprünglichen
Spiegels nach 2 Stunden zurück (17A). Bei 30°C erlangten Zellen von beiden
Stämmen
vollständig
die Aktivität
des fotochemischen Systems II nach 2 Stunden zurück. PAMCOD-Zellen erholten
sich jedoch viel schneller als PAM-Zellen (17B).
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Beispiel 22: Inaktivierung der Photosynthese
unter dunklen Bedingungen bei niedrigen Temperaturen
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Die
Toleranzen von PAM- und PAMCOD-Zellen gegenüber Niedrigtemperatur-Stress
wurden unter dunklen Bedingungen bei niedrigen Temperaturen verglichen.
Die Effekte von verschiedenen Niedrigtemperatur-Behandlungen auf
Inaktivierung von Gesamtphotosynthese und Elektrontransport, vermittelt
durch fotochemisches System II in beiden Zellen, werden in 18 gezeigt.
Die Sauerstoff-Freisetzungsaktivität durch Photosynthese
von PAMCOD-Zellen war gegenüber
niedrigen Temperaturen toleranter als die von PAM-Zellen (18A). Ähnliche
Ergebnisse wurden für
Elektrontransport, vermittelt durch fotochemisches System II, erhalten.
Die Aktivität
von PAM-Zellen nahm auf 50% des ursprünglichen Spiegels bei 5°C ab, während die
Aktivität
von PAMCOD-Zellen fast auf dem gleichen Spiegel wie demjenigen der
Kontrolle bei 5°C
verblieb und unter 5°C
abnahme (18B). Diese Ergebnisse zeigen,
dass die Photosynthese von PAMCOD-Zellen gegenüber niedrigen Temperaturen
toleranter ist als die von PAM-Zellen.
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Beispiel 23: Phasenübergang von protoplasmatischen
Membranen (nur Referenz)
-
Von
cyanobakteriellen Zellen, die gegenüber niedrigen Temperaturen
ausgesetzt waren, wurde berichtet, dass sie Wachstum oder die photosynthetische
Aktivität
aufgrund der Änderung
der Lipidphase von protoplasmatischen Membranen vom Flüssigkristallzustand
zu Phasentrennungszustand verringern (Murata, N., J. Bioenerg. Biomembr.
21: 61–75,
1989). Es wurde ein Test durchgeführt, um zu untersuchen, ob
oder ob nicht die Verbesserung der Niedrigtemperatur-Toleranz von
PAMCOD-Zellen mit der Änderung
der Lipidphase von Membranen im Zusammenhang steht.
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Der Übergang
der Lipidphase von protoplasmatischen Membranen kann durch Agglutinierung
von Zeaxanthin durch die Beobachtung von Änderung in der Absorption bei
Zellen von Synechococcus PCC7942 und PCC6301 (zuvor als Anacystis
nidulans bezeichnet) bei 388 nm getestet werden (Brand, J. J., Plant
Physiol. 59: 970–973,
1977: Gombos, Z. et al., Plant Physiol. 80: 415–419, 1986; Murata N., J. Bioenerg.
Biomembr. 21: 61–75,
1989; Ono, T. et al., Plant Physiol. 67: 176–181, 1981; Wada, H. et al.,
Nature 347: 200–203,
1990; Yamamoto, H. Y. et al., Biochim. Biophys. Acta 507: 119–127, 1978). 19 zeigt
die Ergebnisse von PAM-Zellen und PAMCOD-Zellen, die durch ein ähnliches
Verfahren getestet wurden. 19 zeigt,
dass der Phasenübergang
von Membranlipid von PAM-Zellen bei 10°C auftritt und bei 2°C aufhört, wobei
die durchschnittliche Temperatur 6°C beträgt. Auf der anderen Seite beginnt
der Übergang
von Membranlipid von PAMCOD-Zellen bei 5°C. Dies bedeutet, dass der Lipidübergang
von protoplasmatischen Membranen von PAMCOD-Zellen bei einer Temperatur 5° niedriger
als bei PAM-Zellen auftritt.
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Beispiel 24: Änderung von Membranlipid und
Protein (nur Referenz)
-
Von
der Übergangstemperatur
von Membranlipid von Cyanobakterien war bekannt, dass sie von dem Ausmaß der Ungesättigtheit
von Fettsäuren
und der Natur des Lipids abhängt
(Murata, N., J. Bioenerg. Biomembr. 21: 61–75, 1989). So wurde das Membranlipid
von PAMCOD-Zellen getestet.
-
Tabellen
1 und 2 zeigen Bestandteile der Fettsäure und Glycerolipid in protoplasmatischen
Membranen und Thylakoidmembranen von PAM- und PAMCOD-Zellen. Tabelle
1 zeigt die Lipidzusammensetzung in Zellen, die bei 30°C in der
Gegenwart von 1 mM Cholinchlorid gezüchtet wurden. Tabelle 2 zeigt
Glycerolipidzusammensetzung in Zellen, die bei 30°C in der
Gegenwart von 1 mM Cholinchlorid gezüchtet wurden. Tabelle 1
| Fettsäure |
14:0 | 14:1 | 16:0 | 16:1 | 18:0 | 18:1
(9) | 18:1
(11) |
mol% |
Protoplasmatische Membran | PAM | 1 | 1 | 54 | 36 | 3 | 2 | 2 |
PAMCOD | 2 | 2 | 53 | 38 | 2 | 2 | 2 |
Thylakoidmembran | PAM | 1 | 2 | 52 | 40 | 2 | 2 | 2 |
PAMCOD | 1 | 2 | 50 | 40 | 2 | 2 | 2 |
-
Abkürzungen:
-
- 14:0: Myristinsäure
- 14:1: Δ9-Myristinsäure
- 16:0: Palminsäure
- 16:1: Δ9-Palminsäure
- 18:0: Stearinsäure
- 18:1 (9): Δ9-Stearinsäure
- 18:1 (11): Δ11-Stearinsäure
-
Alle
Doppelbindungen liegen in cis-Form vor. Tabelle 2
| Tylakoidmembran | Protoplasmatische
Membran |
Lipidklasse | PAM | PAMCOD | PAM | PAMCOD |
| (mol%) | (mol%) |
MGDG | 54 | 53 | 56 | 55 |
DGDG | 22 | 23 | 19 | 19 |
SQDG | 14 | 14 | 15 | 15 |
PG | 10 | 10 | 10 | 11 |
-
Abkürzungen:
-
- MGDG: Monogalactosyldiacylglycerol
- DGDG: Digalactosyldiacylglycerol
- SQDG: Sulfochinovosyldiacylglycerol
- PG: Phosphatidylglycerol
-
Wie
es aus den Tabellen 1 und 2 offensichtlich wird, wurde kein signifikanter
Unterschied zwischen beiden beobachtet.
-
20 zeigte
elektrophoretische Muster von Proteinen aus Membran- und löslichen
Fraktionen von PAM- und PAMCOD-Zellen. Ein geringer Unterschied
wurde bei den Membranfraktionen beobachtet. Namentlich zeigten PAMCOD-Zellen
eine Steigerung in der Menge des Proteins von 14 kDa und eine Abnahme
in der Menge des Proteins von 16 kDa. Kein anderer Unterschied wurde
in löslichen
Fraktionen gefunden, außer dass
PAMCOD-Zellen eine Bande zeigten, die zu Cholinoxidase korrespondierte.
-
So
wurde kein signifikanter Unterschied im Membranlipid oder Protein
zwischen PAM- und PAMCOD-Zellen gefunden, was darauf hinweist, dass
der Schutz des fotochemischen Systems II, wie er in PAMCOD-Zellen
bei niedrigen Temperaturen gesehen wird, ein Effekt von Betain ist. SEQUENPROTOKOLL