-
Hintergrund
der Erfindung
-
Anorganischer
Stickstoff, der von Pflanzen aufgenommen wird, wird letztendlich
in Ammoniak umgewandelt, bevor er im organischen Stickstoff-Stoffwechsel assimiliert
wird. Ein Enzym, von dem angenommen wird, dass es am Assimilationsvorgang
beteiligt ist, ist die Glutamat-dehydrogenase (GDH), eine Gruppe
von weitverbreiteten Enzymen, die in fast sämtlichen Organismen, angefangen
von Mikroorganismen bis zu höheren
Pflanzen und Tieren, vorhanden sind (H. S. Srivastava, R. P. Singh,
Phytochem., Bd. 26 (1987), S. 597-610). GDH katalysiert die reversible
Umwandlung von α-Ketoglutarat
zu Glutamat über
eine reduktive Aminierung, bei der reduziertes β-Nicotinamid-adenin-dinucleotid
(NADH) oder reduziertes β-Nicotinamid-adenin-dinucleotidphosphat
(NADPH) als Cofaktor dient. Die Rolle von Pflanzen-GDHs bei der
Assimilation von Ammoniak zu Aminosäuren wurde seit der Entdeckung
des Glutamin-synthetase/Glutamatsynthase (GS/GOGAT)-Stoffwechselwegs,
von dem angenommen wird, dass es sich um den bevorzugten Weg der
Ammoniak-Assimilation in höheren
Pflanzen handelt, in Frage gestellt (B. J. Miflin, P. J. Lea, Phytochem.,
Bd. 15 (1976), S. 873-885).
-
Der
Haupteinwand gegen die Annahme einer Schlüsselrolle von GDH im Pflanzen-Stickstoff-Stoffwechsel
besteht in ihrer geringen Affinität zu Ammoniak, die hohe intrazelluläre Ammoniak-Konzentrationen erforderlich
machen würde,
um eine anabolische Funktion zu gewährleisten. Es gab frühe Anzeichen,
dass GDH ein katabolisches Enzym darstellt, das die Desaminierung
von Glutamat katalysiert und nur eine partielle anabolische Funktion
bei der Synthese von Glutamat aufweist (J. C. Wallgrove, N. P. Hall,
A. C. Kendall, Plant Physiol., Bd. 83 (1987), S. 155-158). Die physiologische
Rolle von großen
Mengen an GDH, die in verschiedenen Pflanzengeweben und -organellen
vorhanden ist, ist noch unklar. Mögliche Bedingungen, unter denen GDH
eine wichtige Rolle im Kohlenstoff- und Stickstoff-Stoffwechsel spielt,
sind noch nicht geklärt.
-
Der
Großteil
von Pflanzen-GDHs, die bisher charakterisiert worden sind, findet
sich in den Mitochondrien; jedoch wurde eine GDH-Spezies, die sich
in mehreren Eigenschaften unterscheidet (z. B. Cofaktor, Spezifität, Km-Werte, Organellenlokalisierung, thermische
Stabilität
und dergl.), aus den Chloroplasten der einzelligen Grünalge Chlorella
sorokiniana charakterisiert. Von C. sorokiniana-Zellen wurde gezeigt,
dass sie eine konstitutive, mitochondrielle, tetramere NAD-spezifische
GDH (nachstehend als "NAD-GDH" bezeichnet) (M. J.
Meredith, R. M. Gronostajski, R. R. Schmidt, Plants Physiol., Bd.
61 (1978), S. 967-974) und sieben Ammoniuminduzierbare, Chloroplasten-lokalisierte,
homo- und heterohexamere NADP- spezifische
GDH-Isoenzyme (nachstehend als "NADP-GDH" bezeichnet) (D.
E. Prunkard, N. F. Bascomb, R. W. Robinson, R. R. Schmidt, Plant
Physiol., Bd. 81 (1986), S. 349-355; N. F. Bascomb, R. R. Schmidt,
Plant Physiol., Bd. 83 (1987), S. 75-84) aufweisen. Von den sieben
Chloroplasten-NADP-GDH-Isoenzymen wurde gezeigt, dass sie während nativer
PAGE eine unterschiedliche elektrophoretische Beweglichkeit besitzen,
die zur Bildung von Homo- und Heterohexameren führen kann, die aus variierenden
Verhältnissen
von α- und β-Untereinheiten
(53,5 und 52,3 Kilodalton) zusammengesetzt sind.
-
Chlorella-Zellen,
die in 1 bis 2 mM Ammoniummedium gezüchtet werden, reichern nur
das α-Homohexamere
an (Bascomb und Schmidt, a.a.O.). Die Zugabe höherer Ammoniumkonzentrationen
(3,4 bis 29 mM) zu Nitrat-gezüchteten
Zellen führt
zur Anreicherung sowohl der α-
als auch β-Untereinheiten
in NADP-GDH-Holoenzymen
(Prunkard et al., a.a.O.; Bascomb und Schmidt, a.a.O.; N. F. Bascomb,
D. E. Prunkard, R. R. Schmidt, Plant Physiol., Bd. 83 (1987), S.
85-91). Prunkard et al. (D. E. Prunkard, N. F. Bascomb, W. T. Molin,
R. R. Schmidt, Plant Physiol., Bd. 81 (1987), S. 413-422) wiesen
nach, dass das NADP-GDH-Untereinheitenverhältnis und das Isoenzymmuster
sowohl durch die Kohlenstoff- als auch durch die Stickstoffquelle
sowie durch die Lichtbedingungen, unter denen die Zellen gezüchtet werden,
beeinflusst wird.
-
Die α- und β-NADP-GDH-Homohexameren,
die aus Chlorella-Zellen gereinigt worden sind, weisen auffallend
unterschiedliche Ammonium-Km-Werte auf;
jedoch sind die Km-Werte für ihre übrigen Substrate
sehr ähnlich.
Das α-Homohexamere
(aus sechs identischen α-Untereinheiten
zusammengesetzt), das die Biosynthese von Glutamat katalysiert,
wird allosterisch durch NADPH reguliert und besitzt einen ungewöhnlich niedrigen
Km-Wert für Ammonium, der im Bereich
von 0,02 bis 3,5 mM liegt, und zwar je nach der NADPH-Konzentration
(Bascomb und Schmidt, a.a.O.). Der Km-Wert
für Ammonium
des α-Homohexameren
ist der niedrigste Ammonium-Km-Wert für
sämtliche
bisher charakterisierten Pflanzen-GDHs. Im Gegensatz dazu handelt
es sich beim β-Homohexameren
(katabolische Form) um ein nicht-allosterisches
Enzym mit einem Ammonium-Km-Wert von etwa
75 mM. Aufgrund dieser Untersuchungen unter Beteiligung von gereinigten
Enzymen wurde bisher die Auffassung vertreten, dass die Heterohexameren
variierende Affinitätsgrade
für Ammonium aufweisen,
die im Bereich zwischen den Km-Werten für die α- und β-Homohexameren liegen. Überraschenderweise
haben wir jedoch festgestellt, dass bestimmte Heterohexamere ein
Aktivitätsverhältnis von
Aminierung zu Desaminierung aufweisen können, das größer als
das für
die α- und β-Homohexameren ist.
-
Obgleich
die α- und β-Untereinheiten
unterschiedliche in vivo-Turnover-Geschwindigkeiten aufweisen (Bascomb
et al., a.a.O.) und die entsprechenden Homohexameren deutlich unterschiedliche
Ammonium-Km-Werte aufweisen, leiten sich
die α- und β-Untereinheiten
von Vorläuferproteinen
mit nahezu identischer Größe ab (etwa
58000 Dalton), und es wurde gezeigt, dass sie sehr ähnliche
Peptidkarten aufweisen (Prunkard et al., a.a.O.; Bascomb und Schmidt,
a.a.O.). Außerdem
sind polyklonale Antikörper,
die gegen das β-Homohexamere
hergestellt worden sind, zur Immunopräzipitation sämtlicher
NADP-GHD-Isoenzyme befähigt (Yeung
et al., Anal. Biochem., Bd. 10 (1981), S. 216-228; Bascomb et al.,
a.a.O.), gehen jedoch keine Kreuzreaktion mit der mitochondriellen
NAD-GDH ein.
-
Cock
et al., Plant Mol. Biol, Bd. 17 (1991), S. 17-27 beschreiben eine
Nucleotidsequenz, die für
die gesamte reife β-Untereinheit
von Glutamatdehydrogenase (GDH) von Chlorella sorokiniana und für mindestens
98 % der reifen α-Untereinheit
kodiert. Dieser Artikel liefert auch genomische Klonierungs- und Southern-Blot-Beweise,
die zeigen, dass das C. sorokiniana-Genom ein einziges NADP-GDH-Strukturgen
besitzt.
-
Die
nuklear-kodierten, C. sorokiniana-Chloroplasten-NADP-GDH-Isoenzyme
stellen die einzigen, in den Chloroplasten lokalisierten GDH-Sequenzen
dar, die aus Pflanzen isoliert und charakterisiert worden sind.
-
Zusammenfassende Darstellung
der Erfindung
-
Es
wurde nunmehr festgestellt, dass die beiden reifen Untereinheiten
von Chlorella-GDH-Isoenzymen über
eine spezifische Prozessierung von zwei ähnlichen Vorläuferproteinen
entstehen, die durch zwei mRNAs kodiert werden, die durch alternatives
Spleißen
einer prä-mRNA,
die sich von einem einzigen nuklearen Gen ableitet, gebildet werden.
Ferner wurden die Spaltungsstelle und die aminoterminale Peptidsequenz
der reifen, funktionellen GDH-Untereinheiten identifiziert.
-
Speziell
wird erfindungsgemäß die Isolierung
und Charakterisierung von zwei cDNAs von voller Länge aus
mRNAs, die aus der einzelligen Grünalge Chlorella sorokiniana
isoliert worden sind, bereitgestellt. Die beiden cDNAs kodieren
für die
Vorläuferproteine
(α-Vorläufer: 56,35
kD; β-Vorläufer: 57,85
kD), die unter Bildung der reifen α- und β-Untereinheiten (53,5 kD; bzw.
52,3 kD), die die hexameren NADP-GDH-Isoenzyme bilden, prozessiert
werden. Die vorliegende Erfindung betrifft ein einzelnes NADP-GDH-Gen,
das alternativ unter Bildung von zwei mRNAs gespleißt wird,
die für
zwei verschiedene Chloroplasten-Vorläuferproteine kodieren. Diese
Vorläuferproteine
können
anschließend
zu den reifen α-
und β-Untereinheiten
der NADP-GDH-Isoenzyme prozessiert werden. Ferner werden geeignete
Fragmente oder Mutanten der Nucleotid- und Aminosäuresequenzen
beschrieben, bei denen die angegebene Aktivität oder Verwendungsmöglichkeit
erhalten bleibt. Beispielsweise können bestimmte Fragmente der
hier bereitgestellten Aminosäuresequenzen
als Transitpeptide geeignet sein, die dem Protein die Fähigkeit
verleihen, in bestimmte Zellkompartimente zu gelangen und dort zu
verbleiben. Die hier beschriebenen Nucleotidsequenzen und die Fragmente
dieser Nucleotidsequenzen eignen sich beispielsweise als Primer
bei Amplifikationsverfahren oder als Sonden zur Hybridisierung mit komplementären Sequenzen
von Interesse. Die hier beschriebenen Nucleotid- und Aminosäuresequenzen und
Fragmente davon können
sich auch als Molekulargewichtsmarker oder bei der Feststellung
oder Bestätigung
der Verwandtschaft anderer Nucleotidsequenzen, Polypeptide oder
Isoenzyme, die zur NADP-GDH-Gruppe gehören, eignen.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ferner Verfahren bereit, mit denen
die Assimilation von anorganischem Stickstoff in den organischen
Stickstoff-Stoffwechsel von höheren
Pflanzen verändert
werden kann, indem man GDH aus C. sorokiniana oder GDHs, die aus
anderen Organismen isoliert worden sind, exprimiert. Die Veränderung
der Stickstoff-Assimilation kann die Wirkung aufweisen, dass die
Stickstoffassimilation erhöht wird,
was gemäß den Erkenntnissen
aus dem Stand der Technik die Zusammensetzung der Pflanze über einen inversen
Einfluss auf den Kohlenstoff-Stoffwechsel, z. B. Anreicherung von
Kohlenhydraten, beeinflussen kann. Die vorliegende Erfindung betrifft
ferner DNA-Konstrukte zur Verwendung in den beschriebenen Verfahren.
Die vorliegende Erfindung umfasst die Identifizierung der aminoterminalen
Sequenzen der α-
und β-Untereinheiten,
die zur Bildung der NADP-GDH-Isoenzyme zusammengesetzt werden können, z.
B. zum nativen, hexameren NADP-GDH, die in C. sorokiniana-Chloroplasten
auftritt. Die präzise
molekulare Information kann dazu eingesetzt werden, NADP-GDH mit
den besonderen kinetischen Eigenschaften der C. sorokiniana-Chloroplasten-NADP-α- und β-GDH-Homohexameren
zu exprimieren. Die vorliegende Erfindung stellt ferner rekombinante
Zellen oder Organismen bereit, z. B. transgene Pflanzen, die durch
Expression der Gene der beschriebenen Polynucleotidsequenzen zur
Bildung der entsprechenden Polypeptide erhöhte Erträge, verbesserte Ammoniak-Assimilationseigenschaften,
die in vorteilhafter Weise die Toleranz der Feldfrüchte oder
Pflanzen gegenüber
der Toxizität
von Ammoniak erhöhen
können,
eine verbesserte osmotische Stresstoleranz und verbesserte Zusammensetzungen
der Früchte
oder Pflanzen aufweisen.
-
Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
-
1 zeigt
ein Muster der NADP-GDH-Aktivitäten
in Homogenisaten von synchronen C. sorokiniana-Zellen, die 240 min
in 29 mM Ammoniummedium unter kontinuierlicher Belichtung gezüchtet worden
sind. Aliquotanteile von geklärten
Homogenisaten aus Zellen, die in verschiedenen Zeitabständen gewonnen
wurden, wurden spektrophotometrisch sowohl auf aminierende (•) als auch
auf desaminierende (o) NADP-GDH-Aktivitäten analysiert.
-
2 zeigt
Muster der Anreicherung von NADP-GDH-Antigenen in belichteten Zellen,
die 240 min in 29 mM Ammoniummedium gezüchtet worden sind. Zum Zeitpunkt
0 wurde Ammonium zu synchronen C. sorokiniana-Tochterzellen gegeben
und die Kultur wurde belichtet. Autoradiographien von Western-Blots
wurden durch Laser-Densitometrie analysiert, um die relativen Konzentrationen
der NADP-GDH-α-Untereinheit (•) und β-Untereinheit
(o) während
der 240-minütigen
Induktionsperiode zu bestimmen.
-
Kurze Beschreibung der
Sequenzen
-
SEQ
ID NO. 1 ist die cDNA für
das Vorläuferprotein
der α-Untereinheit
einer NADP-spezifischen Glutamat-dehydrogenase.
-
SEQ
ID NO. 2 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz des Polynucleotids
von of SEQ ID NO. 1.
-
SEQ
ID NO. 3 ist die cDNA für
das Vorläuferprotein
der β-Untereinheit
einer NADP-spezifischen Glutamat-dehydrogenase.
-
SEQ
ID NO. 4 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz des Polynucleotids
von SEQ ID NO. 3.
-
SEQ
ID NO. 5 ist die N-terminale Sequenz für die NADP-GDH-α-Untereinheit.
-
SEQ
ID NO. 6 ist die N-terminale Sequenz für die NADP-GDH-β-Untereinheit.
-
SEQ
ID NO. 7 ist die cDNA-Sequenz im Klon mit der Bezeichnung pBGDc53.
-
SEQ
ID NO. 8 ist ein Primer, der mit der konservierten Region von NADP-GDH-mRNAs hybridisiert.
-
SEQ
ID NO. 9 ist ein poly(dT)-Polynucleotid, das erfindungsgemäß als Adapterprimer
verwendet wird.
-
SEQ
ID NO. 10 ist ein Polynucleotid, das erfindungsgemäß als Primer
verwendet wird.
-
SEQ
ID NO. 11 ist ein Polynucleotid, das erfindungsgemäß als Primer
verwendet wird.
-
SEQ
ID NO. 12 ist ein Polynucleotid, das erfindungsgemäß als Adapterprimer
verwendet wird.
-
SEQ
ID NO. 13 ist das Polynucleotid-Insert im Klon mit der Bezeichnung
pRGDc 60.
-
SEQ
ID NO. 14 ist das Polynucleotid-Insert im Klon mit der Bezeichnung
pRGDc 61.
-
SEQ
ID NO. 15 ist das Polynucleotid, das erfindungsgemäß als ein
Primer verwendet wird.
-
SEQ
ID NO. 16 ist das Polynucleotid-Insert in einem Klon mit der Bezeichnung
pGDc 63.
-
SEQ
ID NO. 17 ist das Polynucleotid-Insert eines Klons mit der Bezeichnung
pGDc 64.
-
SEQ
ID NO. 18 ist das Polynucleotid, das sich aus der Ligation von gereinigten
Fragmenten der Inserts in den Klonen mit den Bezeichnungen pBGDc
53 und pGDc 63, erfindungsgemäß ergibt.
-
SEQ
ID NO. 19 ist das Polynucleotid, das sich aus der Ligation der gereinigten
Inserts der Klone mit den Bezeichnungen pGDc 64 und pBGDc 53 ergibt.
-
SEQ
ID NO. 20 ist ein Polynucleotid, das erfindungsgemäß als ein
Primer verwendet wird.
-
SEQ
ID NO. 21 ist ein Polynucleotid, das erfindungsgemäß als ein
Primer verwendet wird, der mit dem 3'-Terminus der Matrizen-DNA hybridisiert.
-
SEQ
ID NO. 22 ist ein Polynucleotid, das erfindungsgemäß als ein
Primer verwendet wird.
-
SEQ
ID NO. 23 ist eine Polynucleotidsequenz (cDNA) der prozessierten,
reifen NADP-GDH-α-Untereinheit.
-
SEQ
ID NO. 24 ist die Aminosäuresequenz
der prozessierten, reifen NADP-GDH-α-Untereinheit.
-
SEQ
ID NO. 25 ist die Polynucleotidsequenz (cDNA) der prozessierten,
reifen NADP-GDH-β-Untereinheit.
-
SEQ
ID NO. 26 ist die Aminosäuresequenz
der prozessierten, reifen NADP-GDH-β-Untereinheit.
-
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung stellt bisher nicht beschriebene Polynucleotidsequenzen
bereit, beispielsweise cDNAs für
Vorläuferproteine
von α- und β-Untereinheiten
einer Ammonium-induzierbaren, in den Chloroplasten lokalisierten,
NADP-spezifischen Glutamat-dehydrogenase (nachstehend als NADP-GDH bezeichnet) aus
Chlorella sorokiniana bereit. Die Nucleotidsequenz für die Vorläuferproteine
der α- und β-Untereinheiten,
die NADP-GDH bilden, sind in SEQ ID NO. 1 bzw. 3 dargestellt. Die
abgeleiteten Aminosäuresequenzen für die Vorläuferproteine
der α- und β-Untereinheiten
des NADP-GDH-Enzyms von Chlorella sorokiniana sind in SEQ ID NO.
2 bzw. 4 dargestellt.
-
E.
coli-Wirte, die die vorliegenden cDNA-Inserts umfassen, wurden bei
der American Type Culture Collection (ATCC), 12301 Parklawn Drive,
Rockville, Maryland 20852, USA, hinterlegt. Die Kulturen erhielten
von der Hinterlegungsstelle die nachstehend angegebenen Hinterlegungsnummern:
-
Durch
eine automatisierte Aminosäure-Sequenzanalyse
werden die 20 bzw. 10 aminoterminalen Aminosäurereste der α- und β-Untereinheiten
identifiziert. Eine Ausrichtung der Peptidsequenzen der α- und β-Untereinheiten
ergibt, dass die beiden Untereinheiten identisch sind, mit der Ausnahme
einer in der größeren α-Untereinheit vorhandenen
Erweiterung mit 11 Aminosäuren.
Von monoklonalen Antikörpern,
die gegen die α-Untereinheit
erzeugt wurden, wurde gezeigt, dass sie die β-Untereinheit erkennen, was
einen weiteren Beweis dafür
darstellt, dass die beiden Untereinheiten nahezu identisch sind.
Die Identifizierung der besonderen α- und β-Untereinheit-Prozessierungsstellen
innerhalb der Vorläuferproteine
führt zum
molekularen Mechanismus, um die unterschiedlichen kinetischen Eigenschaften
der α- und β-NADP-GDH-Homohexamer-Isoenzyme zu
erklären.
-
Die
vorerwähnten
Daten liefern Informationen, die auf die genetische Manipulation
von Pflanzen anwendbar sind, die eine spezifische GDH mit günstigen
kinetischen Eigenschaften aufweisen, die sowohl den Kohlenstoff-
als auch den Stickstoff-Stoffwechsel beeinflussen können. Auf
der Grundlage des hohen Gehalts an Guanin/Cytosin sind die cDNAs
in hohem Maße
einer heterologen Expression in höheren Pflanzen zugänglich.
Die Einführung
von einer der beiden Untereinheiten mit ihren auf Chloroplasten
abzielenden Sequenzen oder mit anderen, auf Organellen abzielenden
Sequenzen in heterologe Pflanzensysteme kann die Stickstoff-Assimilation
verbessern und das Kohlenstoff/Stickstoff-Gleichgewicht beeinflussen.
-
Es
wurde festgestellt, dass die Chloroplasten-Lokalisierung mit dem
N-Terminus des α- oder β-Vorläuferproteins
in Zusammenhang steht und davon abhängig sein kann. Die Abspaltung
des N-Terminus der Vorläufer
führt zu
den reifen Proteinen. Demgemäß umfasst
das Chloroplasten-Transitpeptid ein Peptid, das den vom Vorläuferprotein
abgespaltenen N-Terminus bildet oder ein aktives Fragment davon
ist. Peptide mit ähnlichen
oder gleichwertigen Aminosäuresequenzen
oder Peptide, die eine tertiäre
Struktur oder Konformation, die ähnlich
mit denen der abgespaltenen Peptide sind, aufweisen, können ebenfalls
als Transitpeptide fungieren. Das Chloroplasten-Transitpeptid umfasst
das aktive Fragment des N-terminalen Peptids, das vom α-Vorläufer (ein
40-meres) oder vom β-Vorläufer (ein
37-meres) abgespalten wird. Die Polynucleotidsequenzen, die für die Chloroplasten-Transitpeptide
kodieren, können
vom Fachmann zur Herstellung von Chloroplasten-Transitpeptiden eingesetzt
werden, die zusammen mit den hier beschriebenen Peptiden oder anderen
bekannten Produkten verwendet werden.
-
Eine
Addition, eine Entfernung oder ein Ersatz des Chloroplasten-Transitpeptids, das
mit einem Protein, z. B. einem GDH-Enzym, assoziiert ist, kann je
nach den Bedürfnissen
zur Lokalisierung des Proteins mittels bekannter Maßnahmen
verwendet werden. Beispielsweise kann die Lokalisierung des Enzyms
in einem Chloroplast einer Zelle erreicht werden, indem man ein
Chloroplasten-Transitpeptid in die Aminosäuresequenz, der ein derartiges
Transitpeptid fehlt, einführt.
Speziestypische Chloroplasten-Transitpeptide können an vorhandene Peptide
addiert werden oder diese ersetzen, um die Insertion in den Chloroplast
einer erwünschten
Spezies zu optimieren. Ferner kann eine Lokalisierung eines Proteins,
das in Chloroplasten exprimiert wird, im Innern des Chloroplasten
durch direkte Transformation des Plastids mit den Polynucleotidsequenzen,
die für
ein exprimiertes Protein kodieren, erreicht werden. Gleichermaßen kann
eine Entfernung eines Chloroplasten-Transitpeptids oder eine Erzeugung
eines rekombinanten Proteins, dem das Peptid fehlt, dazu herangezogen
werden, das Protein in einem zellulären Kompartiment, das vom Chloroplasten
abweicht, zu sequestrieren.
-
Transformierte
Pflanzen, die ein α-Homohexameres
exprimieren, können
gegenüber
der Ammoniak-Toxizität
toleranter sein, Ammonium wirksamer assimilieren und rascher auf
eine osmotische Belastung, die in vorübergehend salzhaltigen Böden auftritt,
reagieren, indem sie Glutamat, den Vorläufer für das osmotische Schutzmittel
Prolin, bereitstellen. Beispielsweise kann die Expression des β-Homohexameren
oder der GDH-Heterohexameren dazu eingesetzt werden, die Geschwindigkeit
der Stickstoff-Assimilation zu verändern, um die Anreicherung
von Kohlenhydraten in Früchten
und anderen Speicherorganen zu begünstigen.
-
Überraschenderweise
wurde festgestellt, dass ein Hexameres, das mindestens eine α-Untereinheit und
mindestens eine β-Untereinheit
enthält,
d. h. ein Heterohexameres, eine vorteilhafte Aktivität aufweisen kann.
Speziell lässt
sich das Aktivierungsverhältnis
von Aminierung zu Desaminierung (d. h. die biosynthetische Kapazität zur Synthese
von Glutamat) eines Chloroplasten-NADP-GDH-Isoenzyms erhöhen, indem
man sowohl die α-
als auch die β-Untereinheiten
in das hexamere Protein einbaut, anstelle der Verwendung eines Homohexameren,
das nur die α- oder nur die β-Untereinheiten
umfasst. In einer Ausführungsform
der Erfindung kann es vorteilhaft sein, cDNAs, die für beide
Typen der Untereinheiten kodieren, in der gleichen Pflanze in unterschiedlichen
Geschwindigkeiten/Konzentrationen zu koexprimieren, so dass ein
bestimmtes Verhältnis von α- und β-Untereinheiten
im Heterohexameren erzielt wird. Beispielsweise haben wir festgestellt,
dass ein NADP-GDH-Heterohexameres
mit mindestens einer der Untereinheiten in der β-Form für die Erhöhung des Aktivierungsverhältnisses
von Aminierung zu Desaminierung bevorzugt ist. Ein besonders bevorzugtes
Heterohexameres weist 2-5 β-Untereinheiten auf.
Die unterschiedliche Expressionsgeschwindigkeit der beiden cDNAs
kann erreicht werden, indem man sie unter die Kontrolle von Pflanzenpromotoren
mit unterschiedlichen Stärken
oder unter den gleichen Promotor, der so modifiziert worden ist,
dass er unterschiedliche Expressionsgrade erzeugt, stellt. Die Verwendung
dieses Algen-NADP-GDH-Isoenzymsystems in der Pflanzenbiotechnik weist
Vorteile gegenüber
NADP-GDHs aus Organismen, wie Bakterien, auf, die nur eine einzige
Form des Enzyms (d. h. keine Isoenzyme) enthalten.
-
Es
ist bekannt, dass die Expressionsgrade bestimmter rekombinanter
Proteine in transgenen Pflanzen über
eine erhöhte
Expression von stabilisierten mRNA-Transkripten verbessert werden kann,
und dass umgekehrt der Nachweis dieser stabilisierten RNA-Transkripte
zur Messung der Expression eines translationalen Produkts (Protein)
verwendet werden kann. Eine geringe Expression von Protein-RNA in Pflanzen und
daher eine geringe Proteinexpression kann zur Verwendung eines verbesserten,
synthetischen Gens, das das erwünschte
Protein aus dem Gen-Quellenorganismus
spezifiziert, behoben werden.
-
Somit
werden in einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung Bakterien und Pflanzen gentechnisch so
bearbeitet, dass die angestrebten Expressionsgrade neuer Proteine,
die landwirtschaftlich oder anderweitig gewerblich wertvoll sind,
erreicht werden. Zur Bereitstellung von Genen mit erhöhter Expression
in Pflanzen kann die DNA-Sequenz des Gens so modifiziert werden,
dass sie Codons, die von hochgradig exprimierten Pflanzengenen bevorzugt
werden, umfasst, so dass ein A+T-Gehalt in einer Nucleotidbasenzusammensetzung
erreicht wird, wie er im wesentlichen in Pflanzen auftritt, und
vorzugsweise eine Pflanzeninitiationssequenz gebildet wird und Sequenzen,
die eine Destabilisierung, eine ungeeignete Polyadenylierung, einen
Abbau und eine Termination von RNA verursachen, beseitigt werden
und Sequenzen, die sekundäre Struktur-Haarnadeln
und RNA-Spleißstellen
darstellen, vermieden werden. Beispielsweise können in synthetischen Genen,
die zur Spezifizierung einer gegebenen Aminosäure verwendeten Codons im Hinblick
auf die Verteilungsfrequenz des Codons, das in hochgradig exprimierten
Pflanzengenen verwendet wird, ausgewählt werden, um diese Aminosäure zu spezifizieren.
Der Fachmann erkennt, dass die Verteilungsfrequenz der Codonanwendung,
die im synthetischen Gen verwendet wird, eine Determinante des Expressionsgrads
darstellt.
-
Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung bezieht sich der Ausdruck "Frequenz der bevorzugten
Codonverwendung" auf
die Bevorzugung einer bestimmten Wirtszelle bei der Verwendung von
NucleotidCodons, um eine gegebene Aminosäure zu spezifizieren. Zur Bestimmung
der Frequenz der Verwendung eines bestimmten Codons in einem Gen
wird die Anzahl des Auftretens dieses Codons im Gen durch die Gesamtzahl des
Auftretens sämtlicher
Codons, die die gleiche Aminosäure
im Gen spezifizieren, dividiert. Gleichermaßen lässt sich die Frequenz einer
bevorzugten Codonverwendung durch eine Wirtszelle berechnen, indem
man die Frequenz der bevorzugten Codonverwendung in einer großen Anzahl
von Genen, die durch die Wirtszelle exprimiert werden, mittelt.
Es ist bevorzugt, dass diese Analyse auf Gene beschränkt wird,
die von der Wirtszelle hochgradig exprimiert werden.
-
Bei
der Synthese eines Gens zur verbesserten Expression in einer Wirtszelle
ist es erstrebenswert, das Gen so zu konstruieren, dass seine Häufigkeit
der Codonverwendung sich der Häufigkeit
der bevorzugten Codonverwendung der Wirtszelle nähert.
-
Die
prozentuale Abweichung der Frequenz der bevorzugten Codonverwendung
für ein
synthetisches Gen von der Frequenz, die von der Wirtszelle verwendet
wird, wird berechnet, indem man zunächst die prozentuale Abweichung
der Frequenz der Verwendung eines einzelnen Codons von der Frequenz
der Wirtszelle bestimmt und anschließend die durchschnittliche
Abweichung über
sämtliche
Codons hinweg ermittelt. Gemäß der hier
gegebenen Definition umfasst diese Berechnung einmal vorkommende
Codons (d. h. ATG und TGG). Allgemein ausgedrückt, wird die gesamte durchschnittliche
Abweichung der Codonverwendung eines synthetischen Gens von der
Verwendung einer Wirtszelle gemäß der folgenden
Gleichung berechnet:
wobei X
n die
Frequenz der Verwendung für
das Codon n in der Wirtszelle bedeutet und Y
n die
Frequenz der Verwendung für
das Codon n im synthetischen Gen bedeutet. Während n ein individuelles Codon,
das eine Aminosäure
spezifiziert, wiedergibt, beträgt
die Gesamtzahl der Codons Z. Die gesamte Abweichung der Frequenz
der Codonverwendung A für
sämtliche
Aminosäuren
soll vorzugsweise weniger als etwa 25 % und insbesondere weniger
als 10 % bedeuten. Somit lässt
sich ein Gen so konstruieren, dass seine Verteilungsfrequenz der
Codonverwendung vorzugsweise nicht mehr als 25 % vom Wert von hochgradig
exprimierten Pflanzengenen und insbesondere um nicht mehr als 10
% abweicht. Ferner wird der prozentuale G+C-Gehalt der degenerierten
dritten Base beachtet (Monocotyledone scheinen in dieser Position
G+C zu bevorzugen, während
dies bei Dicotyledonen nicht der Fall ist). Ferner ist ersichtlich,
dass das XCG-Nucleotid (wobei X A, T, C oder G bedeutet) das am
wenigsten bevorzugte Codon in Dicotyledonen darstellt, während das
XTA-Codon sowohl in Monocotyledonen als auch in Dicotyledonen vermieden
wird. Erfindungsgemäße synthetische
Gene weisen vorzugsweise CG- und
TA-Dublett-Vermeidungsindices auf, die nahe bei den Werten der gewählten Wirtspflanze
liegen. Insbesondere weichen diese Indices von denen des Wirts um
nicht mehr als etwa 10-15 % ab.
-
Das
Zusammensetzen des erfindungsgemäßen NADP-GDH-Gens
lässt sich
unter Anwendung der üblichen,
aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren durchführen. Ein
Strukturgen, das für
eine verstärkte
Expression in Pflanzen der speziellen Ausführungsform konzipiert ist,
lässt sich
enzymatisch innerhalb eines DNA-Vektors aus chemisch synthetisierten
Oligonucleotid-Duplexsegmenten zusammensetzen. Das Gen kann sodann
durch aus dem Stand der Technik bekannte Maßnahmen in eine Pflanzenwirtszelle
eingeführt und
exprimiert werden. Vorzugsweise ist das bei Expression des synthetischen
Gens in Pflanzen erzeugte Protein funktionell mit einem nativen
Protein insofern gleichwertig, als es eine vergleichbare oder verbesserte
Aktivität
der Aminierung/Desaminierung aufweist. Erfindungsgemäß bezieht
sich der Ausdruck "funktionell
gleichwertig" auf
eine identische oder nahezu identische Funktion. Ein synthetisches
Genprodukt, das mindestens eine Eigenschaft bezüglich seiner Aktivität oder Funktion,
die gleich oder ähnlich
wie bei einem natürlichen Protein
ist, aufweist, wird als funktionell gleichwertig damit angesehen.
Modifikationen in der Nucleotidsequenz der Kodierungsregion können vorgenommen
werden, um den A+T-Gehalt in der DNA-Basenzusammensetzung eines synthetischen
Gens zu verändern,
um die Zusammensetzung widerzuspiegeln, die normalerweise in Genen
für hochgradig
exprimierte Proteine, die für
die Wirtszelle nativ sind, auftreten. Vorzugsweise ist der A+T-Gehalt
des synthetischen Gens im wesentlichen gleich mit dem Gehalt dieser
Gene für
hochgradig exprimierte Proteine. In Genen, die für hochgradig exprimierte Pflanzenproteine
kodieren, beträgt
der A+T-Gehalt etwa 55 %. Vorzugsweise weist das synthetische Gen
einen A+T-Gehalt auf, der nahe bei diesem Wert liegt und nicht so
hoch ist, dass eine Destabilisierung von RNA hervorgerufen wird
und dadurch die Proteinexpressionsgrade gesenkt werden. Insbesondere
beträgt
der A+T-Gehalt nicht mehr als etwa 60 % und ganz besonders etwa
55 %. Ferner kann für
die letztendliche Expression in Pflanzen die synthetische Gen-Nucleotidsequenz
vorzugsweise so modifiziert werden, dass eine Pflanzeninitiationssequenz
am 5'-Ende der Kodierungsregion
gebildet wird. Außerdem
wird vorzugsweise besonders darauf geachtet, dass gewährleistet
ist, dass sich besondere Restriktionsstellen an strategischen Positionen
befinden, um ein wirksames Zusammensetzen von Oligonucleotidsegmenten
während
der Konstruktion des synthetischen Gens zu ermöglichen und die anschließende Nucleotidmodifikation
zu erleichtern. Als Ergebnis dieser Modifikationen in der Kodierungsregion des
nativen Gens wird das bevorzugte synthetische Gen in Pflanzen in
einem erhöhten
Maß exprimiert,
verglichen mit dem Wert, der bei natürlichen Strukturgenen beobachtet
wird.
-
Es
ist bekannt, dass die relative Verwendung von synonymen Codons zwischen
Monocotylidonen und Dicotylidonen unterschiedlich ist. Im allgemeinen
besteht der wichtigste Faktor bei der Unterscheidung zwischen Monocotylidonen- und Dicotylidonen-Mustern
der Codonverwendung im prozentualen G+C-Gehalt der degenerierten
dritten Base. Bei Monocotylidonen begünstigen 16 von 18 Aminosäuren G+C
in dieser Position, während
Dicotylidone G+C nur bei 7 von 18 Aminosäuren begünstigen.
-
Bei
Sojabohne und Mais besitzt das Codon-Verwendungsmuster von Mais
eine Ähnlichkeit
mit dem von Monocotylidonen im allgemeinen, während das Codon-Verwendungsmuster
der Sojabohne mit dem Muster von üblichen Dicotylidonen fast
identisch ist.
-
Bei
der Konstruktion eines synthetischen Gens zur Expression in Pflanzen
ist es bevorzugt, Sequenzen zu beseitigen, die die Wirksamkeit der
Genexpression beeinträchtigen.
-
Ein
synthetisches Gen kann neben dem Ziel, einen erhöhten Expressionsgrad zu erreichen,
auch für andere
Zwecke synthetisiert werden. Beispielsweise kann erfindungsgemäß eine der
Nucleotidsequenzen, die für
die α-Untereinheit
oder die β-Untereinheit von
NADP-GDH kodieren, so modifiziert werden, dass die Produkte unterschiedlich
exprimiert werden, wobei eine Expression von einer der Untereinheiten
begünstigt
wird. Als Ergebnis einer derartigen unterschiedlichen Expression
entsteht ein Heterohexameres, das von einer Untereinheit einen größeren Anteil
als von der anderen Untereinheit umfasst. Die Modifikation kann
eine Substitution von einem oder mehreren, wenn nicht allen Oligonucleotidsequenzen,
die zur Konstruktion des synthetischen Gens durch eine entsprechende
Region einer natürlichen
Sequenz verwendet werden, umfassen. Vorzugsweise kann man sich einer
unterschiedlichen Expression der Nucleotidsequenzen, die für die α- und β-Untereinheiten der
NADP-GDH-Polypeptide kodieren, bedienen, um ein Heterohexameres
zu erzeugen, das mindestens eine β-Untereinheit,
vorzugsweise 2-5 β-Untereinheiten
und ganz besonders 3 β-Untereinheiten
aufweist.
-
Das
rekombinante DNA-Molekül,
das eine erfindungsgemäße Nucleotidsequenz
umfasst, kann im Pflanzengewebe durch beliebige, dem Fachmann geläufige Maßnahmen
eingeführt
werden. Die Technik, die für
eine gegebene Pflanzenspezies oder einen bestimmten Typ von Pflanzengewebe
herangezogen wird, hängt
von den bekannten erfolgreichen Techniken ab. Mit der Entwicklung
von neuartigen Maßnahmen
zur stabilen Insertion von fremden Genen und Pflanzenzellen und
zur Manipulation der modifizierten Zellen sind die Fachleute in
der Lage, eine Auswahl unter bekannten Maßnahmen zu treffen, um ein angestrebtes
Ergebnis zu erreichen. Zu Maßnahmen
zur Einführung
von rekombinanter DNA in Pflanzengewebe gehören (ohne Beschränkung hierauf)
eine direkte DNA-Aufnahme (J. Paszkowski et al., EMBO J., Bd. 3
(1984), S. 2717), die Elektroporation (M. Fromm et al., Proc. Natl.
Acad. Sci., USA, Bd. 82 (1985), S. 5824), die Mikroinjektion (A. Crossway
et al., Mol. Gen. Genet., Bd. 202 (1986), S. 179) oder der T-DNA-vermittelte
Transfer von Agrobacterium tumefaciens in das Pflanzengewebe. Es
scheint keine grundlegende Beschränkung der T-DNA-Transformation auf
den natürlichen
Wirtsbereich von Agrobacterium zu geben. Es wurde über eine
erfolgreiche T-DNA-vermittelte Transformation von Monocotylidonen
(G. Hooykaas-Van Slogteren et al., Nature, Bd. 311 (1984), S. 763),
Gymnospermen (A. Dandekar et al., Biotechnology, Bd. 5 (1987), S.
587) und Algen (R. Ausich, EP-A-108580)
berichtet. Repräsentative
T-DNA-Vektorsysteme werden in folgenden Druckschriften beschrieben:
G. An et al., EMBO J., Bd. 4 (1985), S. 277; L. Herrera-Estrella et al.,
Nature, Bd. 303 (1983), S. 209; L. Herrera-Estrella et al., EMBO
J., Bd. 2 (1983), S. 987; L. Herrera-Estrella et al., Plant Genetic
Engineering, New York, Cambridge University Press (1985), S. 63.
Nach der Einführung
in das Pflanzengewebe kann die Expression des Strukturgens durch
beliebige, aus dem Stand der Technik bekannte Maßnahmen bestimmt werden und
die Expression kann als transkribierte mRNA oder als synthetisiertes
Protein gemessen werden. Es sind Techniken für die in vitro-Züchtung von
Pflanzengeweben und in zahlreichen Fällen für die Regeneration zu vollständigen Pflanzen
bekannt. Verfahren zur Übertragung
des eingeführten
Expressionskomplexes auf gewerblich verwendbare Kulturvarietäten sind
dem Fachmann geläufig.
-
In
einer der bevorzugten Ausführungsformen
umfasst die hier beschriebene Erfindung die Expression eines NADP-GDH-Gens
unter der Kontrolle eines in Pflanzen exprimierbaren Promotors in
Pflanzenzellen, d. h. durch Insertion des Gens in T-DNA unter der
Kontrolle eines in Pflanzen exprimierbaren Promotors und durch Einführen der
T-DNA, die das Insert enthält,
in eine Pflanzenzelle unter Heranziehung bekannter Maßnahmen.
Nachdem Pflanzenzellen, die das Gen unter der Kontrolle eines in
Pflanzen exprimierbaren Promotors exprimieren, erhalten worden sind,
lassen sich Pflanzengewebe und vollständige Pflanzen daraus regenerieren,
wobei man aus dem Stand der Technik bekannte Methoden und Techniken
heranzieht. Die regenerierten Pflanzen werden sodann durch herkömmliche
Maßnahmen
reproduziert und die eingeführten
Gene können
auf andere Stämme
und Kulturvarietäten
durch herkömmliche
Pflanzenzuchttechniken übertragen werden.
-
Die
Einführung
und Expression des NADP-GDH-Gens kann dazu verwendet werden, beispielsweise die
Feldfruchtausbeute zu verbessern. Weitere Anwendungsmöglichkeiten
für die
Erfindung, bei denen die Eigenschaften der in Pflanzenspezies eingeführten Gene
ausgenützt
werden, sind für
den Fachmann leicht ersichtlich.
-
Es
können
auch Unterschiede zwischen der Codonwahl in Pflanzenkerngenen und
in Chloroplasten bestehen. Chloroplasten unterscheiden sich von
höheren
Pflanzen insofern, als sie nur 30 tRNA-Spezies kodieren. Da Chloroplasten
ihre tRNA-Gene beschränkt
haben, erscheint die Verwendung von bevorzugten Codons durch Chloroplasten-kodierte
Proteine extremer. Jedoch wurde über
eine positive Korrelation zwischen dem Grad der Isoakzeptanz von
tRNA für
eine gegebene Aminosäure
und der Frequenz, mit der dieses Codon im Chloroplastengenom verwendet
wird, berichtet (Pfitzinger et al., Nucl. Acids Res., Bd. 15 (1987),
S. 1377-1386). Im
allgemeinen besitzt das Chloroplasten-Codonprofil eine stärkere Ähnlichkeit
mit dem von einzelligen Organismen, wobei eine starke Tendenz hin
zur Verwendung von A+T in der degenerierten dritten Base besteht.
-
Nachstehend
finden sich Beispiele, die Verfahren zur Durchführung der Erfindung unter Einschluss
der besten Ausführungsform
erläutern.
Diese Beispiele sind nicht als Beschränkung anzusehen. Sämtliche
Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht und sämtliche
Lösungsmittelverhältnisse
beziehen sich auf das Volumen, sofern nichts anderes angegeben ist.
-
Beispiele
-
Beispiel 1 – Kinetik
der C. sorokiniana-Chloroplasten-Glutamatdehydrogenasen
-
Die
Chloroplasten-Glutamat-dehydrogenase-α- und β-Isoenzyme, die in den folgenden
Experimenten verwendet werden, werden in natürlicher Weise durch einen Organismus,
der als Chlorella sorokiniana charakterisiert wird, erzeugt.
-
C. sorokiniana-Züchtungsbedingungen:
-
Zur
kinetischen Charakterisierung in Richtung sowohl der Aminierung
als auch der Desaminierug wurden die α- und β-Holoenzyme aus Zellen gereinigt, die
nur eine Form von homohexamerem GDH-Isoenzym anreicherten.
-
Die
C. sorokiniana-Zellen (UTEX-1230, Kultursammlung der University
of Texas, 3B2NA, Robert R. Schmidt, University of Florida, Microbiology
Cell Science Department) wurden in autotropher Weise gemäß den Angaben
von Prunkard et al. (a.a.O.) in einem modifizierten Basalsalzmedium
gezüchtet.
Das modifizierte Medium wies folgende Konzentrationen in mM auf:
CaCl2, 0,34; K2SO4, 6,0; KH2PO4, 18,4; MgCl2, 1,5;
in μM-Konzentrationen:
CoCl2, 0,189; CuCl2,
0,352; EDTA, 72; FeCl3, 71,6; H3BO3, 38,8; MnCl2, 10,1;
NH4VO4, 0,20; (NH4)6MO7O24, 4,19; NiCl2,
0,19; SnCl2, 0,19; ZnCl2,
0,734. Das Medium wurde mit 1 mM NH4Cl,
29 mM NH4Cl oder 29 mM KNO3 als
Stickstoffquelle, je nach den experimentellen Bedingungen, ergänzt. Das
Medium mit einem Gehalt an NH4Cl wurde auf
den pH-Wert 7,4 eingestellt und das Medium mit einem Gehalt an KNO3 wurde nach dem Autoklavisieren mit KOH
auf den pH-Wert 6,8 eingestellt. Die Zellen wurden mit einem 2 % (Vol./Vol.)-CO2-Luftgemisch und einer Lichtintensität, die zur
Zellteilung bis zur vierten Nachkommengeneration ausreichte, versorgt.
-
Reinigung der NADP-GDH-Isoenzyme.
-
Zur
Reinigung des Glutamatdehydrogenase-α-Isoenzyms wurden C. sorokiniana-Zellen
unter anhaltender Belichtung in 29 mM-Ammoniummedium in einer 30
Liter fassenden Kammer aus Plexiglas gemäß Literaturangaben gezüchtet (A.
L. Baker, R. R. Schmidt, Biochim. Biophys. Acta, Bd. 74 (1963),
S. 75-83). Zellen wurden bei 4,0 OD640 durch
Zentrifugation mit 30 000 U/min mit einer Sharples-Zentrifuge geerntet
und zweimal in 10 mM Tris (pH-Wert 8,5, bei 4 °C) gewaschen. Pelletisierte
Zellen (130 g) wurden bei –20 °C in 250
ml fassenden Zentrifugenflaschen bis zur Verwendung aufbewahrt.
Die Reinigung von NADP-GDH wurde unter Anwendung eines modifizierten
Verfahrens gemäß Yeung
et al., a.a.O., erreicht. Die Verfahrensmodifikationen umfassten
die Verwendung von Sephadex G-200-Gel (Pharmacia) anstelle des G-150-Gels in der Gelfiltrationssäule und
die Zugabe von NADP+ als Stabilisator in
einer Endkonzentration von 0,1 mM zum Gelfiltrationspuffer und zu
allen folgenden Aufbewahrungspuffern. Als letzte Modifikation wurde
die NADP+-Affinitätsharzstufe weggelassen und
stattdessen wurde eine nicht-denaturierende präparative PAGE-Stufe durchgeführt (P. W.
Miller, W. D. Dunn, R. R. Schmidt, BioRad US/EG Bulletin (1994),
S. 1897).
-
Die
GDH-Desaminierungs-Enzym-Testlösung
bestand aus 44 mM Tris, 20,4 mM Glutamat und 1,02 mM NADP+, pH-Wert 8,8. Die Aminierungstestlösung bestand
aus 50 mM Tris, 25 mM α-Ketoglutarat,
0,357 mM NADPH und 0,356 M (NH4)2SO4, pH-Wert 7,4.
1 Einheit Enzymaktivität
war die Menge an NADP-GDH, die zur Reduktion oder zur Oxidation
von 1,0 μMol
NADP+ oder NADPH pro Minute bei 38,5 °C erforderlich
war.
-
Sephadex
G-200-Säulenfraktionen
mit NADP-GDH-Aktivität
wurden vereinigt und durch Diaflow-Filtration eingeengt. Das lösliche Enzym
(68 mg) wurde durch Zugabe von DTT in einer Endkonzentration von
10 mM gegen Oxidation geschützt
und 30 Minuten gegen 28,8 mM Tris, 192 mM Glycin, 2 mM DTT (pH-Wert
8,4) dialysiert. Das Dialysat wurde durch 10-minütige Zentrifugation mit 20
000 g bei 4 °C
geklärt
und mit 3 ml 40 %-iger (Gew./Gew.) Saccharoselösung und 1 ml 0,02 % Bromphenolblau
vereinigt.
-
Für die präparative,
nicht-denaturierende PAGE wurden ein 3 cm hohes 7 % Acrylamid-Trenngel (Gew./Vol.,
28 Acrylamid: 0,735 Bis-Acrylamid, pH-Wert 8,8) und ein 2 cm hohes
2 % Acrylamid-Stapelgel (Gew./Vol., 1,6 Acrylamid: 0,4 Bis-Acrylamid, pH-Wert
6,6) in das Gelrohr mit 28 mm Innendurchmesser der Modell 491-Prep
Cell gegossen. Sämtliche
Acrylamid-Materialien wurden mit AG501-X8 Mischbettharz vorbehandelt,
um etwaige verunreinigende Acrylsäurereste zu entfernen und dadurch
die in vitro-N-Acylierung von Proteinen während der Elektrophorese zu
verhindern. Die Proteinprobe wurde 20 Minuten bei einem konstanten
Strom von 15 mA und sodann 3,5 Stunden bei einem konstanten Strom
von 30 mA der Elektrophorese unterzogen. 6 ml-Fraktionen wurden
gesammelt und auf NADP-GDH-Desaminierungsaktivität getestet. GDH enthaltende
Fraktionen wurden vereinigt. Das Enzym in den vereinigten Fraktionen
in 10 mM KPO4 (pH-Wert 6,2), 0,1 mM NADP+,
wurde durch Diaflow-Ultrafiltration auf 1 mg/ml (bestimmt durch
das Verfahren von Bradford unter Verwendung von BSA als Standard)
eingeengt. Das eingeengte Enzympräparat wurde bei –20 °C aufbewahrt.
Die Reinheit des Präparats
wurde durch Silberfärbung
zur Sichtbarmachung von Proteinen, die durch 10 % (Gew./Vol.) Tris-Tricin-SDS-PAGE
aufgetrennt worden waren, bestimmt (H. Schagger, G. von Jagow, Anal.
Biochem., Bd 166 (1987), S. 368-379).
-
Das
NADP-GDH-β-Isoenzym
wurde aus einem Gemisch von Zellen gereinigt, die 240 Minuten in
1 mM Ammoniummedium (14 g), 90 Minuten in 1 mM Ammoniummedium (6
g) und 20, 40, 60 und 80 Minuten in 29 mM Ammoniummedium (1 g/Zeitpunkt)
gemäß Bascomb
und Schmidt, a.a.O., gezüchtet
worden waren. Das NADP-GDH-β-Isoenzym
wurde partiell unter Anwendung des im Maßstab verkleinerten, modifizierten
Verfahrens von Yeung et al., a.a.O., gereinigt. Die DEAE-Sephacel-Ionenaustauschsäulen (pH-Wert
7,4 und pH-Wert 6) wurden auf ein Bettvolumen von 40 ml verkleinert
und ein linearer KCl-Gradient von 400 ml (0 bis 0,4 M) wurde zur
Elution der Proteine in Fraktionen von 3 ml verwendet. Die pH-Wert 6-DEAE-Ionenaustauschersäulen-Fraktionen
mit einem Gehalt an NADP-GDH wurden zu zwei Pools vereinigt: entsprechend
der vorderen und der hinteren Hälfte
des NADP-GDH-Aktivitätspeaks.
Die getrennt vereinigten Fraktionen wurden gegen 10 mM KPO4 (pH-Wert 6,2), 2 mM DTT 16 Stunden dialysiert
und der Affinitätsreinigung
unter Verwendung von Typ 3-NADP+-Affinitätsgel (Pharmacia)
gemäß Literaturangaben
(Bascomb und Schmidt, a.a.O.) unterzogen. Die NADP-GDH in den vereinigten
Fraktionen wurde durch Diaflow-Ultrafiltration auf 2 mg/ml Protein
gemäß dem Verfahren
von Bradford (M. M. Bradford, Anal. Biochem., Bd. 72 (1976), S.
248-254) eingeengt und bis zur weiteren Verwendung bei 4 °C aufbewahrt.
Nach Auftrennung der Proteine durch 8 % (Gew./Vol.) Tris-Tricin-SDS-PAGE wurde die Reinheit
des Präparats
durch Silberfärbung
bestimmt.
-
In
Tabelle 1 sind die K
m-Werte, die für die α- und β-Homohexamer-Isoenzym-Aminierungsreaktion
bestimmt wurden, zusammengestellt. Tabelle
1
- * gemäß V. R.
Shatilov, W. L. Kretovich, Mol. Cell Biochem., Bd. 15 (1977), S.
201-212.
-
In
Tabelle 2 sind die Km-Werte, die für die α- und β-Homohexamer-Isoenzym-Desaminierungsreaktion bestimmt
wurden, zusammengestellt.
-
-
Aktivität des α-,β-Heterohexameren.
-
Die
Aminierungs- und Desaminierungsaktivitäten des Gemisches von nativen
NADP-GDH-Isoenzymen (Heterohexamere, zusammengesetzt aus verschiedenen
Verhältnissen
der α- und β-Untereinheiten) wurden
ferner bei Sättigungskonzentrationen
von Substraten während
der gesamten 240-minütigen
Induktionsperiode gemessen (1). Die
Aminierungs- und Desaminierungsaktivitäten zeigten anfängliche
Induktionsverzögerungen
von 20 bzw. 40 Minuten. Die Aminierungsaktivität nahm während der ersten 100 Minuten
rasch zu, fiel zwischen 100 und 140 Minuten scharf ab und stieg
erneut zwischen 140 und 240 Minuten scharf an. Im Gegensatz dazu
nahm die Desaminierungsaktivität
während
der gesamten Induktion nach der anfänglichen Induktionsverzögerung in
fast linearer Weise zu.
-
Während der
240-minütigen
Induktionsperiode in 29 mM Ammoniummedium wurden ferner die Muster der
Anreicherung der Chlorella sorokiniana NADP-GDH- α- und β-Untereinheiten
in Isoenzymen geprüft,
wobei man sich eines Western-Blot-Immunonachweisverfahrens und einer anschließenden SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
bediente (vergl. 2). Die NADP-GDH-β-Untereinheit
wurde bei T0 nachgewiesen und nahm während der
ersten 40 Minuten zu, wonach ein allmählicher Abfall während der
restlichen Induktionsperiode folgte. Die α-Untereinheit wurde erstmals nach 20
Minuten nachgewiesen. Diese Untereinheit reicherte sich während der
ersten 80 Minuten langsam an, zeigte eine ausgeprägte Zunahme
zwischen 80 und 100 Minuten und reicherte sich anschließend für die restliche
Induktionsperiode in linearer Weise mit einer langsameren Geschwindigkeit
an. Der Übergang
von der β-Untereinheit
als überwiegende
Spezies zur α-Untereinheit als überwiegender
Spezies erfolgte zwischen 60 und 80 Minuten.
-
Das
Aktivitätsverhältnis von
Aminierung zu Desaminierung und das Verhältnis von α- und β-Untereinheit wurde berechnet,
um festzustellen, ob Veränderungen
im Untereinheitsverhältnis
im Gemisch von NADP-GDH-Isoenzymen mit dem vorhergesagten Aktivitätsverhältnis der
Aminierung zur Desaminierung im zeitlichen Verlauf der Induktionsperiode
korrelierten (Tabelle 3). Überraschenderweise
wurde das höchste
Verhältnis
von Aminierung zu Desaminierung nach 60 Minuten festgestellt, als
das Untereinheitsverhältnis
zeigte, dass die β-Untereinheit
das überwiegende
NADP-GDH-Antigen darstellte, während
die α-Untereinheit
die überwiegende
Form darstellte, wenn das Aktivitätsverhältnis von Aminierung zu Desaminierung
am niedrigsten war. Dieses letztgenannte Ergebnis war nicht vorhersehbar.
-
Vor
dieser Entdeckung wurde aufgrund von Substrat-Kinetik-Untersuchungen
an gereinigten α-
und β-Homohexameren
angenommen, dass das α-Homohexamere
mit seiner sehr hohen Affinität
für Ammonium (relativ
zum β-Homohexameren)
die Isoenzymform mit der höchsten
Aminierungsaktivität
(d. h. biosynthetische Kapazität
für die
Glutamat-Synthese) darstellt. Die Ergebnisse ließen darauf schließen, dass
die einzelnen Untereinheiten in unabhängiger Weise in bezug auf ihre
kinetischen Eigenschaften in Homo- und Heterohexameren wirken.
-
Ein
Vergleich des Aktivierungsverhältnisses
von Aminierung zu Desaminierung mit dem α:β-Untereinheitsverhältnis während der
gesamten 240-minütigen
Induktion in 29 mM Ammoniummedium ergab eine unerwartete Korrelation
zwischen den Maxima in diesen Verhältnissen (Tabelle 3).
-
Tabelle
3 NADP-GDH-Aktivitätsverhältnis von
Aminierung zu Desaminierung und Verhältnisse von α-Untereinheit
zu β-Untereinheit
während
der Ammonium-Induktionsperiode
in C. sorokiniana-Zellen
-
Der
Peak im Verhältnis
von Aminierung zu Desaminierung trat nach 60 Minuten auf, wobei
zu diesem Zeitpunkt die β-Untereinheit
das vorherrschende, jedoch nicht das ausschließliche Antigen darstellte,
während die α-Untereinheit
dann überwog,
wenn das Verhältnis
von Aminierung zu Desaminierung am niedrigsten war. Interessanterweise
war die Aminierungsaktivität
am höchsten,
wenn beide Untereinheiten vorhanden waren, was darauf schließen lässt, dass
das oder die durch Kombination der α- und β-Untereinheiten gebildeten Heterohexameren
eine höhere
Aminierungsaktivität
als ein Homohexameres aufweisen können. Auf der Grundlage des
wesentlich niedrigeren Km-Werts des gereinigten α-Homohexameren
im Vergleich zum β-Homohexameren
in bezug auf Ammonium wurde früher
vorausgesagt, dass das α-Homohexamere
eine höhere
Aminierungsaktivität
als beliebige, aus zwei Untereinheiten zusammengesetzte Heterohexamere
aufweisen sollten (Bascomb und Schmidt, 1987).
-
Beispiel 2 – Sequenzierung
von Polypeptiden und Polynucleotiden Aminoterminale Sequenzierung
der reifen Untereinheiten.
-
Ein
Aliquotanteil eines Präparats
einer gereinigten NADP-GDH-α-Untereinheit
(120 pMol) und ein partiell gereinigtes Präparat einer NADP-GDH-α-Untereinheit
(80 pMol) und einer β-Untereinheit (50
pmol) wurden mit 8 % (Gew./Vol.) Tris-Tricin-SDS-PAGE aufgetrennt
und einem Elektroblotting an einer PVDF-Membran (Immobilon-PSQ, Millipore) gemäß den Angaben von Plaugh et
al. (M. Plough, A. L. Jensen, V. Barkholt, Anal. Biochem. Bd. 181
(1989), S. 33-39) unterzogen. Um eine in vitro-Acylierung der aminoterminalen Reste
des Proteins zu verhindern, wurden sämtliche bei der PAGE verwendeten
Polyacrylamid-Lösungen
mit AG501-X8-Mischbettharz behandelt, um verunreinigende Acrylsäure zu entfernen.
Das Gasphasen-Sequenzierbett
der Firma Applied Biosystems Inc., Modell 470 A wurde für die automatisierte
Edman-Abbau-Aminosequenzanalyse herangezogen. Die PTH-Aminosäurederivate
wurden durch RP-HPLC identifiziert. Die Proteinsequenzanalyse der
dem Elektroblotting unterzogenen Proteine wurde vom Interdisciplinary
Center for Biotechnology Research Protein Chemistry Core, der University
of Florida, durchgeführt.
-
Die
folgende N-terminale Sequenz wurde für die α-Untereinheit bestimmt: AVSLEEQISAMDATTGDFTA
(SEQ ID NO. 5). Die folgende N-terminale Sequenz wurde für die β-Untereinheit
bestimmt: DATTGDFTAL (SEQ ID NO. 6). Diese Sequenzen sind mit dem
ORF, der in den beiden NADP-GDH-cDNAs identifiziert worden ist,
identisch und geben die Positionen der internen Spaltungsstellen
an, die zur Entfernung der Chloroplasten-Zielpeptidsequenzen verwendet
wurden. Die Chloroplasten-Zielpeptidsequenzen (oder Chloroplasten-Transitpeptide)
können
für die
Zellkompartiment-Lokalisierung mit diesen und anderen Aminosäuresequenzen
geeignet sein. Die Polynucleotide, die für die Chloroplasten-Transitpeptide
kodieren, können zusammen
mit anderen Polynucleotidsequenzen zur Kodierung von Chloroplasten-Transitpeptiden
verwendet werden.
-
cDNA-Isolierung und -Sequenzierung.
-
Ein
Pellet von C. sorokiniana-Zellen, das bei –70 °C gelagert worden war, wurde
in 1 bis 10 (Gew./Vol.) in RNA-Aufbrechpuffer
resuspendiert: 0,1 M Tris (pH-Wert 8,5), 0,4 M LiCl, 10 mM EGTA,
5 mM EDTA, 100 Einheiten/ml Natriumheparin (Sigma, 100 Einheiten/mg)
und 1 mM Aurintricarbonsäure
(Sigma). Die Zellsuspension wurde 5 Minuten bei 4 °C mit 7000
g zentrifugiert und der Überstand
wurde verworfen. Das Zellpellet wurde 1:10 (Gew./Vol.) in RNA-Aufbrechpuffer
resuspendiert und durch Passage durch eine French-Druckzelle bei
20 000 psi aufgebrochen. Das Zellhomogenisat wurde in einem 50 ml
fassenden konischen Einwegröhrchen
mit einem Gehalt an dem 0,05-fachen
Volumen 20 % (Gew./Vol.) SDS, dem 0,05-fachen Volumen 0,5 M EDTA
(pH-Wert 8), 200 μg/ml Proteinase
K gesammelt und 15 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Ein halbes
Volumen von mit TE-Puffer (Tris 10 mM: EDTA 1 mM, pH-Wert 8,0) äquilibriertem
Phenol wurde zum Homogenisat gegeben und nach 3-minütiger Inkubation
wurde ein halbes Volumen Chloroform:Isoamylalkohol (24:1, Vol./Vol.)
zugegeben und 10 Minuten mit einem Schüttler mit "wrist"-Wirkung vermischt. Das extrahierte Homogenisat
wurde in ein 30 ml fassendes, siliconisiertes Corex-Röhrchen übertragen und 10 Minuten bei
4 °C mit
1000 g zentrifugiert. Die obere wässrige Phase wurde entfernt
und wiederholt mit einem gleichen Volumen an Chloroform:Isoamylalkohol
(24:1, Vol./Vol.), wie vorstehend beschrieben, extrahiert, bis die
wässrige Grenzfläche klar
war. Nach der letzten Extraktion wurde die wässrige Phase mit einem gleichen
Volumen an 2 × LiCl-Harnstoffpuffer
(4 M LiCl, 4 M Harnstoff, 2 mM EDTA, 1 mM Aurintricarbonsäure; Sigma)
vereinigt und die RNA wurde auf Eis 16 Stunden bei 4 °C ausgefällt. Der
RNA-Niederschlag wurde 20 Minuten bei 4 °C mit 4000 g zentrifugiert.
Das erhaltene Pellet wurde einmal mit 1 × LiCl-Harnstoffpuffer gespült und erneut
zur Pelletisierung der RNA zentrifugiert. Das RNA-Pellet wurde in
TE (pH-Wert 7,5) in Lösung
gebracht und ein Aliquotanteil wurde spektrophotometrisch bei 260
nm quantitativ bestimmt. Nach der quantitativen Bestimmung wurde
die mRNA-Fraktion aus der gesamten zellulären RNA unter Verwendung eines
oligo(dT)-Schleudersäulen-Kits
isoliert. Poly(A)+-RNA (50 μg) aus jedem
Präparat
wurde vereinigt und für
die gewerbliche Herstellung einer maßgeschneiderten λUni-ZAP XR-C.
sorokiniana-cDNA-Bibliothek (Stratagene Cloning Systems, Palo Alto,
CA) verwendet.
-
Die
amplifizierte λ-ZAP-Bibliothek
mit einem Gehalt an 2 × 1010 pfu/ml wurde auf 20 150 mm-Petri-Schalen
mit 50000 pfu pro Platte für
insgesamt 1 × 106 abgesuchte pfu ausgestrichen. Die Phagen-Plaques wurden
an doppelte Hybond-N-132
mm-Kreismembranen absorbiert und gemäß dem Plaque-Blotting-Verfahren
von Amersham behandelt (Amersham International plc, Arlington Heights,
IL, 1985). Die Membranen wurden in einem üblichen Behälter in 200 ml 2 × PIPES
(0,8 M NaCl, 20 mM PIPES, pH-Wert 6,5), 50 % (Gew./Vol.) Formamid,
0,5 % (Gew./Vol.) SDS, 100 μg/ml
denaturierte, einer Scherbehandlulng unterworfene Lachssperma-DNA
bei 40 °C
vorhybridisiert. Blockierte Membranen wurden bei 42 °C in 10 heißsiegelbaren Beuteln
(vier Membranen/Beutel) in Vorhybridisierungspuffer mit einem Gehalt
an 1 × 106 cpm/Membran in einer 32P-markierten
NADP-GDH-242 bp-HCR-cDNA-Sonde auf einem Laboratoriumsschwenkgerät hybridisiert. Die
Membranen wurden dreimal in 200 ml 0,1 × SSC, 0,1 % (Gew./Vol.) SDS
20 Minuten pro Waschvorgang bei 50 °C gewaschen. Doppelte Membranen
wurden in Kunststoff eingewickelt und 28 Stunden bei –70 °C auf einen
Kodak X-Omat-AR-Film gelegt. Mutmaßliche NADP-GDH-cDNA-Plaques, die
auf doppelten Membranen nachgewiesen worden waren, wurden auf der
Platte ausgebohrt und einer Plaquereinigung durch sekundäre und tertiäre Screeningvorgänge mit
der 242 bp-Konservierungsregion-Sonde unterzogen. Mutmaßliche NADP-GDH-cDNA-Phagenklone,
die beim primären
Screening selektiert worden waren, wurden vereinigt und ein zweites
Mal einem Screening mit einem 32P-markierten
130 bp-Eco RI/Bgl II-cDNA-Fragment, das vom 5'-Terminus des vollständigsten 5'-NADP-GDH-cDNA-Klon isoliert worden
war, unterzogen. 10 plaquegereinigte NADP-GDH-Klone wurden in pBluescript
KS+ (Stratagene) subkloniert und über ein
in vivo-Exzisionsverfahren der Firma Stratagene in E. coli DH5α F' (Bethesda Research
Laboratories, BRL) transformiert. Sämtliche Plasmidisolierungen
wurden gemäß den Angaben
von Kraft et al. durchgeführt
(R. Kraft, J. Tardiff, K. S. Krauter, L. A. Leinwand, Biotechniques,
Bd. 6 (1988), S. 544-547).
Eine Sequenzanalyse ergab, dass sämtliche 10 Klone an ihren 3'-Termini identisch
waren und sich durch verschiedene Grade der Verkürzung an ihren 5'-Termini unterschieden. Der längste cDNA-Klon
mit einem vollständigen
3'-Terminus mit
der Bezeichnung pBGDc53 (SEQ ID NO. 7) wies keine ausreichende Länge auf,
um für
eine der Untereinheiten zu kodieren; daher wurden die 5'-terminalen Sequenzen
durch RACE-PCR bestimmt.
-
Die
5'-terminalen NADP-GDH-cDNA-Sequenzen
wurden unter Anwendung eines modifizierten Anker-PCR-Verfahrens
für die
rasche Amplifikation von cDNA-Enden
kloniert (M. A. Frohman, in D. H. Gelford, J. J. Snincky, T. J.
White, Herausg., PCR Protocols, Academic Press, San Diego, CA, (1990)
S. 28-38; R. Jain, R. N. Gorner, J. J. Murtagh, Biotechniques, Bd.
12 (1992), S. 58-59). Ein Gemisch von Poly(A)+-RNA,
das bei der Synthese der λ-ZAP-Bibliothek
verwendet wurde, wurde zur Klonierung des 5'-Endes der NADP-GDH-mRNA eingesetzt.
100 ng des mRNA-Gemisches
wurden mit 10 ng eines genspezifischen Primers (5'-CTCAAAGGCAAGGAACTTCATG-3', SEQ ID NO. 8),
der zur Hybridisierung der konservierten Region von NADP-GDH-mRNAs
konstruiert worden war, vereinigt, 5 Minuten erwärmt und sodann auf Eis gekühlt. Eine
Erststrang-DNA-Synthese wurde unter Verwendung von Superskript®-reverser
Transkriptase (BRL) gemäß dem vom
Lieferanten angegebenen Verfahren durchgeführt. Das Reaktionsgemisch nach
Beendigung der reversen Transkription wurde mit 1 Einheit Ribonuclease
H 20 Minuten bei 37 °C
und 5 Minuten bei 95 °C behandelt
und einmal mit Chloroform:Isoamylalkohol (24:1, Vol./Vol.) extrahiert. Überschüssige Primer
und dNTPs wurden durch Zentrifugation mit 2000 U/min unter Verwendung
eines Ultrafree-MC-Filterzentrifugen-Röhrchens (Trenngrenze 30000
MG Millipore) entfernt und das Retentat wurde mit einem Savant-Speedvac-Gerät auf 10 μl eingeengt.
Die Produkte der Erststrangsynthese wurden mit 10 μl Tailing-Gemisch
(1X Tailing-Puffer (Promega Corp.), 0,4 mM dATP, 10 Einheiten terminale
Desoxytransferase) vereinigt und 10 Minuten bei 37 °C inkubiert.
Sodann wurde das Reaktionsgemisch 5 Minuten auf 95 °C erwärmt, mit
TE (pH-Wert 8) auf 0,5 ml verdünnt
und als cDNA-Pool verwendet. Ein Gemisch aus 5 μl des cDNA-Pools, 5 μl Vent®-Polymerase-10X-Puffer (New England
Biolabs), 200 μM
der einzelnen dNTPs, 25 pMol eines genspezifischen Primers (SEQ
ID NO. 8), 5 pMol poly(dT)-Adapterprimer (5'-GGGTCGACATTCTAGACAGAATTCGTGGATCC(T)18-3';
SEQ ID NO. 9), 0,2 Einheiten Perfectmatch®-DNA-Polymerase-Verstärker (Stratagene)
und 1 Einheit Vent®-Polymerase (NEB) in 50 μl wurden
gemäß den Angaben
von Jain et al., a.a.O., amplifiziert. Die PCR-Produkte wurden durch
Zentrifugation durch eine Ultrafree-MC-Anlage mit 2000 U/min gereinigt.
Das Retentat wurde gewonnen und 2 weiteren Amplifikationsrunden
unter Verwendung eines neuen genspezifischen "nested"-Primerpakets bei jeder Stufe (5'-GGACGAGTACTGCACGC-3', SEQ ID NO. 10;
bzw. 5'-GATCTCGGTCAGCAGCTG-3', SEQ ID NO. 11)
und eines Adapterprimers (5'-GGGTCGACATTCTAGACAGAA-3'; SEQ ID NO. 12)
unterworfen. PCR-Amplifikationen wurden in einem Thermocyclermodell 480
(Perkin- Elmer Cetus)
durchgeführt
und sämtliche
maßgeschneiderten
Oligonucleotide wurden von der ICBR-DNA-Syntheseeinrichtung, University
of Florida, synthetisiert. Das standardmäßige PCR-Reaktionsgemisch bestand
aus 10 μl
10 × Vent®-Polymerase-Puffer,
100 μM der
einzelnen dNTPs, 0,4 Einheiten Perfektmatch®, 50
pMol der einzelnen Primer, 1 Einheit Vent®-DNA-Polymerase
in einem Reaktionsvolumen von 100 μl. Die 5'-RACE-PCR-Produkte wurden der Gelreinigung
unterzogen, in die SmaI-Stelle von pUC18 subkloniert und zur weiteren
Charakterisierung in E. coli-DH5α transformiert.
Durch RACE-PCR wurden zwei 5'-cDNA-Klone identifiziert,
die sich mit dem früher
identifizierten pBGDc-53-Klon überlappten,
der sich durch ein 42 nt-Insert, das in einem Klon mit der Bezeichnung
pRGDc 60 (SEQ ID NO. 13) identifiziert worden war und das in der
zweiten cDNA mit der Bezeichnung pRGDc 61 (SEQ ID NO. 14) fehlte,
unterschied.
-
Zwei
weitere cDNA-Klone, denen der RACE-PCR-Polylinker fehlte, die aber
die vollständigen
5'-Termini, entsprechend
pRGDc 60 und 61, aufwiesen, wurden durch RT-PCR-Amplifikation aus
mRNA unter Anwendung der vorstehend beschriebenen Reaktionsbedingungen
und des genspezifischen Primerpaars (5'-CTTTCTGCTCGCCCTCTC-3', SEQ ID NO. 15 und
SEQ ID NO. 11, wie oben) konstruiert. Die beiden PCR-Produkte wurden
in die SmaI-Stelle von pBluescript SK+ (Stratagene)
kloniert und zur weiteren Charakterisierung in E. coli-DH5α transformiert.
Der cDNA-Klon, der das 42 nt-Insert aufwies, erhielt die Bezeichnung pGDc
63 (SEQ ID NO. 16), während
die cDNA ohne das Insert die Bezeichnung pGDc 64 (SEQ ID NO. 17) erhielt.
-
NADP-GDH-cDNAs
von voller Länge
wurden durch Restriktionsendonuclease-Behandlung von pGDc 63 und 64 mit EcoRI/ApaLI
und durch Gelreinigung der erhaltenen Fragmente (264 bzw. 222 bp)
konstruiert. Die gelgereinigten Fragmente wurden mit einem gereinigten
ApaLI/XhoI-Restriktionsfragment von pBGDc53 verknüpft und
die Ligationsprodukte von voller Länge (SEQ ID NO. 18; SEQ ID
NO. 19) wurden der Gelreinigung an Agarosegel unterworfen und in
den folgenden PCR-Reaktionen
eingesetzt.
-
Expression von α- und β-Homohexameren
in E. coli.
-
Unter
Verwendung des gelgereinigten Produkts (SEQ ID NO. 18) wurde eine
PCR-Mutagenese durchgeführt,
um das Chloroplasten-Zielsignal von der cDNA von voller Länge zu entfernen
und cDNAs zu erhalten, die spezifisch für die reifen α- und β-Untereinheiten kodieren.
Zwei Sätze
von Primerpaaren wurden konstruiert, um α- und β-GDH-Untereinheiten-Gene
zu synthetisieren.
-
Der
folgende Primer wurde konstruiert, um Methionin an den Aminoterminus
der prozessierten, reifen α-NADP-GDH-Untereinheit
(Alanin-41) zu addieren, um eine Translationsinitiation zu ermöglichen
und eine 5'-NdeI-Stelle
für Subklonierungszwecke
zu erzeugen: 5'-CATATGGCCGTCTCGCTGGAGGAG-3' (SEQ ID NO. 20).
Der folgende zweite Primer wurde konstruiert, um eine Hybridisierung
mit dem 3'-Terminus
der Matrizen-DNA in einer Position im Abstand von 20 nt in 3'-Richtung vom endogenen
TAA-TerminationsCodon vorzunehmen: 5'-GTTGGATTGCCGGTGAGCC-3' (SEQ ID NO. 21).
-
Der
folgende Primer wurde konstruiert, um ein Methionin an den Aminoterminus
der prozessierten, reifen β-Untereinheit
(Aspartat-38) zu addieren, um eine Translationsinitiation zu ermöglichen
und eine 5'-NdeI-Stelle
für Subklonierungszwecke
zu erzeugen: 5'-CATATGGACGCCACCACCGGC-3' (SEQ ID NO. 22).
Beim zweiten 3'-Primer,
der bei der PCR-Amplifikation verwendet wurde, handelte es sich
um den 3'-Terminusprimer
(SEQ ID NO. 21), der für
die Amplifikation der α-Untereinheit
beschrieben worden ist.
-
Folgende
PCR-Cyclisierungsbedingungen wurden eingehalten: 95 °C, 50 Sekunden;
64 °C, 1
Minute; 72 °C,
1 Minute und 35 Sekunden (30 Zyklen). Die Konzentrationen von Primer,
dNTP, Vent-Polymerase und der übrigen
Reaktionskomponenten entsprachen den vorstehenden Angaben. Die PCR-Produkte
des 1506 bp-α-NADP-GDH-Untereinheit-Gens
(SEQ ID NO. 23) und des 1473 bp-β-GDH-Untereinheit-Gens
(SEQ ID NO. 25) wurden der Gelreinigung unterzogen und erhielten
einen 3'-Adenin-Nucleotid-Überhang
durch 15-minütiges
Inkubieren des gereinigten Fragments bei 72 °C mit 100 μM dATP und Taq-Polymerase. Die
modifizierten PCR-Produkte wurden in den PCRII-T/A-Klonierungsvektor
(Invitrogen) kloniert und in kompetente E. coli-Zellen transformiert.
Klone mit den Inserts wurden durch Blau-Weiß-Screening selektiert, einer
Plasmidreinigung unterzogen und mit NdeI/BamHI verdaut, um eine
Selektion auf die richtige Orientierung im Klonierungsvektor vorzunehmen.
Die selektierten Plasmide wurden einer Restriktion mit NdeI und
BamHI (vom Vektor bereitgestellte BamHI-Stelle) unterzogen und direktional
unter der Kontrolle des IPTG-induzierbaren T7-Polymerase-Promotors
der pET 11a- und pET 15b-Bakterien-Expressionsvektoren (Novagen),
die mit NdeI/BamHI linearisiert waren, kloniert und in DH5α transformiert.
Transformanten wurden durch NdeI/BamHI-Restriktionsanalyse einem
Screening unterzogen und Klone, die die in geeigneter Weise orientierten α- und β-Untereinheiten-cDNAs
(SEQ ID NO. 23; SEQ ID NO. 25) enthielten, wurden selektiert, einer
Plasmidreinigung unterzogen und für Protein-Expressionszwecke
in E. coli BL21(DE3) transformiert.
-
E.
coli-BL21(DE3)-Zellen, die mit pET-11a-α-cDNA- und pET-11a-β-cDNA-Konstrukten transformiert worden
waren, wurden 1 Stunde mit 100 mM IPTG induziert. Proteinextrakte
aus den induzierten Zellen wurden durch Enzymanalyse auf NADP-GDH-Aktivität getestet
und die denaturierten Proteine wurden durch SDS-Gelelektrophorese aufgetrennt und durch
Coomassie-Färbung
sichtbar gemacht. Die Proteine, die durch die reife α-Untereinheit-cDNA
(SEQ ID NO. 23) und die β-Untereinheit-cDNA
(SEQ ID NO. 25) exprimiert wurden, weisen die in SEQ ID NO. 24 (α-Untereinheit)
und SEQ ID NO. 26 (β-Untereinheit)
dargestellten Aminosäuresequenzen
auf. Die rekombinanten GDH-Untereinheiten wurden durch Kreuzreaktivität mit Kaninchen-anti-Chlorella-NADP-GDH-Antikörpern verifiziert.
-
Unter
Bedingungen, die nicht für
eine maximale Induktion optimiert waren, zeigten E. coli-Zellen,
die die α-
und β-GDH-cDNAs
aufwiesen und mit IPTG induziert worden waren, eine 60- bzw. 7000-fache
Zunahme der NADP-GDH-Aktivität
relativ zu nicht-induzierten Kontrollen. Die rekombinanten α- und β-NADP-GDHs
werden derzeit analysiert, um ihre kinetischen und biochemischen
Eigenschaften zu verifizieren.
-
Die Überexpression
und der Zusammenbau der C. sorokiniana-Chloroplasten-GDHs zu aktiven Enzymen
liefern den Beweis, dass die über
PCR bearbeiteten DNA-Konstrukte zu authentischen Proteinen transkribiert
und translatiert werden. Die vorerwähnten Konstrukte wurden sodann
für die
Cytosol-Expression der Algen-GDHs
in transgenen Pflanzen verwendet.
-
Transformation von Pflanzen.
-
Ein
Verfahren zur Erzeugung von genetisch transformierten Pflanzen,
die erhöhte
Konzentrationen einer spezifischen GDH exprimieren, erfordert die
Einführung
eines doppelsträngigen,
rekombinanten DNA-Moleküls in das
nukleare Genom einer Pflanzenzelle. Das DNA-Molekül muss folgende
Eigenschaften besitzen: (1) Es muss eine strukturelle DNA für das GDH-Enzym, die in die
Pflanzenzelle eingeführt
wird, enthalten; (2) es muss einen Promotor aufweisen, der in Pflanzen
eine Regulation der Erzeugung einer RNA-Sequenz in konstitutiver oder gewebespezifischer
Weise durch RNA-Polymerase-Enzym
bewirkt; und (3) es muss eine 3'-untranslatierte
Region aufweisen, die bewirkt, dass eine transkriptionelle Termination
und die Addition von polyadenylierten Nucleotiden am 3'-Ende der RNA verursacht
wird. Das erhaltene primäre
RNA-Molekül wird anschließend im
Kern prozessiert, ein Verfahren, das die Entfernung von Intron-Sequenzen
und die Addition von Polyadenylat-nucleotiden an das 3'-Ende der mRNA beinhaltet.
-
Bei
Promotoren, die erfindungsgemäß geeignet
sind, handelt es sich um solche, die die Transkription in konstitutiver
Weise oder in gewebespezifischer Weise an der Stelle, wo eine Erzeugung
oder ein Katabolismus von Glutamat erwünscht ist, initiieren können. Ein
Beispiel für
einen geeigneten konstitutiven Promotor ist der CaMV-verstärkte 35S-Promotor,
der die Synthese von RNA in gewebeunabhängiger Weise dirigiert. Promotoren,
die die Erzeugung von GDH spezifisch in Samen, Stängeln, Wurzeln,
Blättern
oder spezifischen Zelltypen in diesen Geweben hervorrufen, sind
erfindungsgemäß geeignet.
Beispielsweise handelt es sich beim samenspezifischen Phaseolin-Promotor
um einen derartigen gewebespezifischen Promotor. Somit lassen sich
native Promotoren für
Mais, Weizen, Gerste und Reis erhalten und erfindungsgemäß verwenden, ebenso
heterologe Promotoren aus anderen Organismen, von denen gezeigt
worden ist, dass sie in konstitutiver/gewebespezifischer Weise wirken.
-
Introns.
-
Im
allgemeinen wird eine optimale Expression in einkeimblättrigen
Pflanzen erreicht, wenn eine Intronsequenz zwischen die Promotorsequenz
und die Strukturgensequenz eingeführt wird. Ein Beispiel für eine derartige
Intronsequenz ist das in WO-93/19189 beschriebene HSP 70-Intron.
-
Polyadenylierungssignal.
-
Die
erfindungsgemäßen DNA-Konstrukte
können
eine 3'-untranslatierte
Region besitzen, die in Pflanzen bewirkt, dass die Addition von
Polyadenylat-Nucleotiden zum 3'-Ende
der RNA dirigiert wird. Ein Beispiel für eine geeignete 3'-untranslatierte
Region ist das Polyadenylierungssignal des Agrobacterium-Tumor-Induktionsplasmids,
d. h. das Nopalin-synthetase (NOS)-Gen.
-
Plastid-Zielsequenz.
-
Die
erfindungsgemäßen DNA-Konstrukte
können
optional eine Plastid-Zielsequenz enthalten. Die Plastid-Zielsequenz
dirigiert den Import des Proteins in das Plastid und wird während des
Importvorgangs entfernt. Bei der Plastid-Zielsequenz kann es sich
(ohne Beschränkung
hierauf) um das native Chloroplasten-Zielspeptid (CTP) handeln,
das in C. sorokineana-NADP-GDH-cDNAs von voller Länge, die
die Vorläuferproteine kodieren,
identifiziert wird. Eine Fusion einer gewählten Plastid-Zielsequenz der
reifen α-
und β-NADP-GDH-Untereinheitsequenzen
kann nach üblichen
Verfahren vorgenommen und erfindungsgemäß eingesetzt werden. GDH-Untereinheiten,
denen diese Zielsequenzen fehlen, finden sich typischerweise im
Zytoplasma der Zelle. Ein derartiges, im Zytosol lokalisiertes Enzym
kann sich zum Abfangen von Ammonium oder Glutamat, das im Zytosol
der Zelle kompartimentalisiert ist, eignen.
-
GDH-Genquellen.
-
Bei
dem in den erfindungsgemäßen DNA-Konstrukten
verwendeten GDH-Gen kann es sich um ein beliebiges GDH-Gen handeln.
Es ist nicht auf die vorstehend beschriebenen C. sorokineana-GDH-Gene
beschränkt,
obgleich diese bevorzugt sind. Beispielsweise kann ein GDH-Gen aus
Bakterien oder Pilzen verwendet werden. Die vorgelegten Beispiele
verwenden die α-
und β-GDH-Gene von C. sorokineana,
was aber in keiner Weise als eine Einschränkung des Schutzumfangs der
Erfindung zu interpretieren ist. Für den Fachmann ist es ersichtlich,
dass verschiedene andere Gene, sowie Abänderungen an den hier beschriebenen
Genen und Verfahren herangezogen werden können, ohne vom Geist und vom
Schutzumfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Beispielsweise
können
eine Mutagenese und ein routinemäßiges Screening
unter Anwendung von aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren
herangezogen werden, um mutante Varianten zu erzeugen, denen die
Regulation durch den Cofaktor NADPH fehlt.
-
Vorübergehende Expression in Mais-Protoplasten.
-
Um
die Expression der C. sorokiniana-GDH-Untereinheiten und ihren Zusammenbau
zu aktiven Enzymen in Zea mais-Zellen zu testen, wurden Vektoren
konstruiert, die den CaMV E35S-Promotor,
die Kodierungssequenz für
die reife α-Untereinheit
(pMON21904) oder β-Untereinheit (pMON21905),
die NOS-3'-untranslatierte
Polyadenylierungsregion und die Kanamycin-Resistenz für die Selektion
in E. coli enthalten. Die α-
und β-Untereinheit-Gene
wurden als XbaI-EcoRI-Fragment aus pET-11a-α-cDNA bzw. pET-11a-β-cDNA isoliert.
Die GDH-Gene wurden in die den XbaI-EcoRI-E35S-Promotor, NOS-3' und die Kanamycin-Resistenz tragende
Region von pMON22072 unter Bildung von pMON21904 und pMON21905 ligiert.
Die DNA-Konstruke wurden der Elektroporation in Mais- und Weizen-Protoplasten
gemäß dem Verfahren
von Sheen et al. (The Plant Cell, Bd. 3, S. 225-245) unterzogen.
-
Analyse von transformierten
Mais-Protoplasten.
-
Pelletisierte
Protoplastenproben, die mit pMON21904 (α-Untereinheit), pMON21905 (β-Untereinheit), pMON21709
(Kanamycin-negative Kontroll-DNA) und ohne DNA transformiert worden
waren, wurden in 0,2 ml GDH-Zellaufbrechpuffer (Yeung et al., a.a.O.)
auf Eis aufgetaut. Die Zellen in jeder Suspension wurden zweimal
30 Sekunden homogenisiert, auf Eis gekühlt und 10 Minuten mit 14000
U/min geklärt.
Zellextrakte wurden bei 38,5 °C
gemäß Yeung
et al., a.a.O., in der Desaminierungsrichtung getestet. Der gesamte
Proteingehalt der Zellextrakte wurde unter Anwendung des BioRad-Mikroproteintests
gemäß den Angaben
des Herstellers bestimmt. Die Aktivitäten wurden gegen den gesamten
Proteingehalt zum Vergleich unter den verschiedenen Präparaten
normiert. 1 Einheit GDH-Aktivität
ist als die Enzymmenge definiert, die erforderlich ist, um pro Minute
bei 38,5 °C
1 μMol NADP
zu reduzieren.
-
Mit
dem Kontrollvektor pMON21709 (n=3) transformierte Protoplasten oder
nicht transformierte Protoplasten (n=3) wiesen keine nachweisbare
NADP-GDH-Aktivität auf. Mit
pMON21904 (n=3) transformierte Protoplasten exprimierten 3,31 Einheiten/mg
Protein GDH-Aktivität,
während
mit pMON21905 transformierte Protoplasten (n=3) 1,96 Einheiten/mg
Protein exprimierten.
-
Der
hohe Aktivitätsgrad,
der bei den Protoplasten beobachtet wurde, die mit den zytoplasmatisch
exprimierten C. sorokineana α-
und β-NADP-GDH-Genen
transformiert worden sind, liefert den Beweis, dass die GDH-Untereinheiten
in heterologen Pflanzensystemen exprimiert werden. Zusätzlich belegen
die Expressionsgrade, dass die Untereinheiten zu aktiven Enzymen
zusammengesetzt werden. Im allgemeinen ist es für den Fachmann leicht ersichtlich,
dass überflüssige Sequenzen,
die zu den beschriebenen Sequenzen addiert sind, oder Fragmente
der hier beschriebenen Nucleotid- oder Aminosäuresequenzen, die zu Polynucleotiden oder
Aminosäuresequenzen
führen,
die in ähnlicher
oder gleichwertiger Weise wie die hier ausdrücklich beschriebenen Sequenzen
wirken, als Teil der Erfindung anzusehen sind. Sie lassen sich leicht
und routinemäßig nach
aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren herstellen, z. B.
durch zeitgesteuerten Bal31-Exonuclease-Verdau
der DNA von voller Länge,
gefolgt von einer Expression der erhaltenen Fragmente und einem routinemäßigen Screening
der Expressionsprodukte, wie es im vorstehenden Beispiel beschrieben
wurde. Ferner ist es für
den Fachmann leicht ersichtlich, dass die Funktion, die Eigenschaften
oder die Eignung der beschriebenen Sequenzen durch Insertion von
Mutationen dieser Sequenzen durch übliche Techniken und Verfahren
unwirksam gemacht werden können.
Diese Mutationen, die infolgedessen in wirksamer Weise zur Beseitigung
der Eigenschaften oder Funktionsweise, die den hier beschriebenen
Sequenzen innewohnen, verwendet werden können, werden hierbei ausdrücklich als
Teil der Erfindung angesehen. Beispielsweise besteht ein klarer
Unterschied zwischen den α- und β-Untereinheiten
von C. sorokineana in der Polypeptidsequenz mit 11 Aminosäuren am
N-Terminus der α-Untereinheit,
die in der β-Untereinheit
aber fehlt. Diese Sequenz kann die Affinität, die Spezifität und die
Modulation von Ammoniumverbindungen durch das Enzym beeinflussen. Daher
ist es ersichtlich, dass eine Insertion (falls abwesend) oder eine
Entfernung (falls vorhanden) der geeigneten Sequenz oder eines funktionellen Äquivalents
davon mit dem Ziel, einen Unterschied in bestimmten Eigenschaften
von anderen GDH-Genen oder deren Produkten herbeizuführen, vom
Fachmann leicht vorgenommen werden können.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-