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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
walzbaren Polyesterpolyurethans mit erhöhter Hydrolysebeständigkeit
bei Aufrechterhaltung der gegebenen Festigkeit von Polyurethanen.
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Beschreibung
des Stands der Technik
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Polyurethanelastomere
werden in gießbare
Polyurethane, walzbare Polyurethane und thermoplastische Polyurethane
eingeteilt. Darunter werden im allgemeinen die gießbaren Produkte
verwendet, da sie sich in bezug auf verschiedene Eigenschaften hervorragend
verhalten. Auf der anderen Seite sind walzbare Polyurethane insofern
von Vorteil, als sie unter Verwendung von Walzen, Pressen und ähnlichen
Vorrichtungen, die im allgemeinen zur Verarbeitung von Kautschuk
verwendet werden, verarbeitet werden können.
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Von
den gießbaren
und thermoplastischen Polyurethanen ist bekannt, dass sie repräsentative
Beispiele von segmentierten Elastomeren, wie thermoplastischen Elastomeren,
darstellen und sowohl eine Kautschukelastizität als auch Abriebbeständigkeit
und Festigkeit aufweisen. Wenn unter anderem Wert auf die Festigkeit,
die Abriebbeständigkeit
und ähnliche
Eigenschaften von derartigen Polyurethanen gelegt wird, werden Polyurethane
verwendet, die folgendes umfassen: weiche Segmente, die eine kristallisierbare,
lange Polyolkette, wie Polyethylenglykoladipat, Polybutylenglykoladipat,
Polyhexandioladipat und Poly-ε-caprolacton,
umfassen, und harte Segmente, die ein Polyisocyanat und ein kurzkettiges
Polyol und Polyamin umfassen, wobei die harten Segmente die Kristallisation
der weichen Segmente verhindern. Insbesondere werden unter üblichen
Bedingungen die Enden der weichen Segmente willkürlich durch die harten Segmente
fixiert, so dass die Kristallisation der weichen Segmente unter
Bildung von amorphen Polymerketten verhindert wird. Im Ergebnis weist
das Polymere insgesamt eine kautschukelastische Beschaffenheit auf.
Wenn das Polymere übermäßig deformiert
wird, zeigen die willkürlich
fixierten weichen Segmente eine Orientierungskristallisierbarkeit.
Demzufolge variieren Polyurethane bezüglich der Kristallbedingungen
der weichen Segmente, je nachdem, ob sie sich unter üblichen
Bedingungen befinden oder ob sie einer übermäßigen Deformation unterliegen.
Dies ist der Grund, warum Polyurethane sich in bezug auf Abriebbeständigkeit
und Festigkeit hervorragend verhalten. Somit können Polyurethane der gießbaren und
thermoplastischen Typen Polyole von hoher Kristallisierbarkeit enthalten.
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Auf
der anderen Seite bewirkt im Fall von walzbaren Polyurethanen, die
keine derartigen harten Segmente, die in den gießbaren oder thermoplastischen
Polyurethanen vorhanden sind, enthalten, die Verwendung von hochgradig
kristallisierbaren Polyolen eine Kristallisation bei niederen Temperaturen
oder bei normalen Temperaturen, so dass sie keine Kautschukelastizität aufweisen.
Wie vorstehend ausgeführt,
ist es bei der Konzeption von walzbaren Polyurethanen unmöglich, solche
Polyole, die eine hohe Kristallisierbarkeit bei üblichen Bedingungen aufweisen,
zu verwenden. Daher wurden verschiedene Anstrengungen gemacht, Polyole so
zu konzipieren, dass sie eine verringerte Kristallisierbarkeit aufweisen,
z. B. durch Einführung
von Seitenketten, statistische Copolymerisation und dergl. Angesichts
dieser Umstände
umfassen die in der Praxis eingeführten Polyole Produkte auf
Polyesterbasis, wie Polyethylenpropylenadipat und Polyethylenbutylenadipat, Produkte
auf Polyetherbasis, wie Tetrahydrofuran (THF)-Alkylglycidylether-Copolymere
und dergl., bei denen es sich um Polyole handelt, die durch statistische
Polymerisation hergestellt worden sind, so dass die strukturelle
Regelmäßigkeit
des Polymeren zur Verringerung der Kristallisierbarkeit gestört wird.
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Ferner
werden die walzbaren Polyurethane in Polyesterpolyurethane und Polyetherpolyurethane
eingeteilt. Im allgemeinen weisen die Polyesterpolyurethane eine
geringe Beständigkeit
gegen Hydrolyse auf, während
Polyetherpolyurethane eine schlechte Beständigkeit gegen Wärmealterung
zeigen. Die geringe Beständigkeit
der Polyetherpolyurethane gegen Wärmealterung stellt ein erhebliches
Problem dar, während
die geringe Beständigkeit
der Polyesterpolyurethane gegenüber
einer Hydrolyse nicht so schwerwiegend ist, da die Hydrolysebeständigkeit
relativ leicht durch Verringerung der Konzentration der Estergruppen
verbessert werden kann. Jedoch führt
für den
Fall von Polyesterpolyurethanen die Verwendung von langkettigen
Dioladipaten, wie 1,4-Butylenadipat und 1,6-Hexylenadipat, mit dem Ziel, die Konzentration
der Estergruppen zu verringern, zu einer höheren Kristallisierbarkeit,
so dass die erhaltenen Polyurethane nicht als walzbare Polyurethane
(insbesondere bei niederen Temperaturen) verwendet werden können, so
dass sich keine für
die Praxis geeigneten Polyurethane mit einem breiten Einsatzbereich
ergeben.
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Obgleich
Poly-ε-caprolacton
allgemein in Polyurethanen vom gießbaren oder thermoplastischen
Typ als Ausgangsmaterial zur Herstellung von hydrolysebeständigen Polyurethanen
verwendet wird, kann es in walzbaren Polyurethanen aufgrund seiner
hohen Kristallisierbarkeit nicht verwendet werden. Außerdem stellt es
die allgemein übliche
Praxis dar, ein langkettiges Diol mit einer Seitenkette, z. B. einer
Methylgruppe, einer Homo- oder Copolymerisation zu unterwerfen,
um die Konzentration der Estergruppen und somit die Kristallisierbarkeit
des Produkts zu verringern. Beispielsweise tritt bei Verwendung
eines Homopolymeren von 3-Methyl-1,5-pentandioladipat oder bei Verwendung
eines Copolyesters von Hexandiol und Neopentylglycol kein Kristallisationsproblem
bei niederen Temperaturen auf, so dass Elastomere mit hervorragender
Hydrolysebeständigkeit
erhalten werden können.
Jedoch lässt
sich auf der anderen Seite nicht die bei Polyurethanen von Natur
aus gegebene ausreichende mechanische Festigkeit, z. B. in bezug
auf Abriebbeständigkeit,
erzielen. Bei Verwendung von zweibasigen Säuren, die von Adipinsäure abweichen,
werden die gleichen Ergebnisse erhalten. Wie vorstehend ausgeführt, hat
man sich zur Lösung
der Probleme in bezug auf die Kristallisation bei niederen Temperaturen
einer willkürlichen
Störung
der strukturellen Regelmäßigkeit
von Polyolen bedient. Wenn daher das Polymere übermäßig deformiert wird, wird eine
Kristallisation verhindert, so dass die Orientierungskristallisation
nur unter Schwierigkeiten abläuft,
so dass eine ausreichende mechanische Festigkeit, die bei Polyurethanen
von Natur aus gegeben ist, nicht erzielt wird.
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Zusammenfassende Darstellung
der Erfindung
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Angesichts
dieser Sachlage besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung
in der Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung eines walzbaren
Polyurethans auf Polyesterbasis, wobei das Verfahren zu einem Polyurethan
führt,
das eine hervorragende Hydrolysebeständigkeit besitzt, keine Kristallisation
bei niederen Temperaturen zeigt und hervorragende mechanische Eigenschaften,
z. B. in bezug auf Abriebbeständigkeit,
aufweist. Somit wird erfindungsgemäß folgendes bereitgestellt:
- 1) Ein Verfahren zur Herstellung eines walzbaren
Polyurethans, welches folgende Stufen umfasst:
Herstellen eines
Poly-ε-caprolacton
basierenden Diols der Formel (I) worin
[] eine Caprolactoneinheit ist, m und n die Anzahl der Caprolactoneinheiten
sind und R1 eine zweiwertige Gruppe ist,
die von einem Polymerisationsinitiator der Formel R1(OH)2 stammt, wobei das Poly-ε-caprolacton
basierende Diol ein kontrolliertes Zahlenmittel der Caprolactoneinheiten
und eine Molekulargewichtsverteilung Mw/Mn von 1,0 bis 1,5 aufweist
wobei
der Polymerisationsinitiator der Formel R1(OH)2 mindestens einer ist, der aus der Gruppe
ausgewählt ist,
die aus geradkettigen Glycolen mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, Diolen
mit bis zu 12 Kohlenstoffatomen und einer Seitenkette und Diolen
mit einer ungesättigten
Gruppe, die bis zu 12 Kohlenstoffatome enthält, besteht, und wobei die
Caprolactoneinheit mit einem Zahlenmittel von 3 bis 6 enthalten
ist, oder
wobei der Polymerisationsinitiator R1(OH)2 mindestens einer ist, der aus der Gruppe
ausgewählt
ist, die aus Diolen mit einem aromatischen Ring und alicyclischen
Diolen besteht, und wobei die Caprolactoneinheit mit einem Zahlenmittel
von 4 bis 8 enthalten ist;
und Umsetzen des Poly-ε-caprolacton
basierenden Diols mit einem Diisocyanat, wobei ein Polyurethan mit einer
eingeschränkten
Kristallisationsfähigkeit,
welches Gummielastizität
hat, hergestellt wird.
- 2) Verfahren zur Herstellung eines walzbaren Polyurethans gemäß dem vorstehenden
Abschnitt 1), wobei die Molekulargewichtsverteilung Mw/Mn des Poly-ε-caprolacton
basierenden Diols 1,0 bis 1,3 ist.
- 3) Verfahren zur Herstellung eines walzbaren Polyurethans gemäß den vorstehenden
Abschnitten 1) oder 2), wobei der Polymerisationsinitiator aus der
Gruppe ausgewählt
ist, die aus Neopentylglycol, 3-Methyl-1,5-pentandiol, 3-Allyloxy-1,2-propandiol,
1,4-Bis-(hydroxyethoxy)-benzol,
p-Xylolglycol, Cyclohexandiol und Cyclohexandimethanol besteht.
- 4) Verfahren zur Herstellung eines walzbaren Polyurethans gemäß dem vorstehenden
Abschnitt 3), wobei der Polymerisationsinitiator R1(OH)2 mindestens einer ist, der aus der Gruppe
ausgewählt
ist, die aus geradkettigen Glycolen mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen
besteht, wobei die Glycole keine Seitenketten haben.
- 5) Verfahren zur Herstellung eines walzbaren Polyurethans gemäß den vorstehenden
Abschnitten 1) bis 4), wobei das Polyol ferner einen Kettenverlängerer umfasst.
- 6) Verfahren zur Herstellung eines walzbaren Polyurethans gemäß den vorstehenden
Abschnitten 1) bis 5), wobei das walzbare Polyurethan eine Glasübergangstemperatur,
Tg, von nicht höher
als –20°C hat.
- 7) Verfahren zur Herstellung eines walzbaren Polyurethans gemäß den vorstehenden
Abschnitten 1) bis 6), wobei das Diisocyanat mindestens eines ist,
das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus 2,6-Toluylendiisocyanat
(TDI), Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat
(MDI), p-Phenylendiisocyanat
(PPDI), 1,5-Naphtalindiisocyanat (NDI) und 3,3'-Dimethyl-4,4'-biphenyl-diisocyanat
(TODI) besteht.
- 8) Verfahren zur Herstellung eines walzbaren Polyurethans gemäß den vorstehenden
Abschnitten 1) bis 7), wobei das Poly-ε-caprolacton basierende Diol
bei einer Temperatur von nicht höher
als 130°C
unter Verwendung eines Zinnkatalysators der Formel (II) hergestellt
wird, worin R ein Wasserstoffatom,
eine Alkylgruppe oder eine Arylgruppe ist und X eine Hydroxylgruppe,
eine Alkoxidgruppe oder ein Halogenatom, außer Fluorid, ist.
- 9) Verfahren zur Herstellung eines Polyurethanelastomers, welches
folgende Stufen umfasst:
Herstellen eines walzbaren Polyurethans
nach einem der Ansprüche
1 bis 8;
Vernetzen des walzbaren Polyurethans mit einem Härtungsmittel
und Formen des resultierenden gehärteten Polyurethans, wobei
ein Polyurethanelastomer gebildet wird.
- 10) Verfahren zur Herstellung eines Polyurethanelastomers gemäß dem vorstehenden
Abschnitt 9), wobei das Härtungsmittel
mindestens eines ist, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus organischen
Peroxiden, Schwefel, organischen Stickstoff enthaltenden Verbindungen
und Isocyanatverbindungen besteht.
Beim erfindungsgemäßen Polyurethan
handelt es sich um ein walzbares Polyurethan, das unter Verwendung
herkömmlicher
Kautschuk-Verarbeitungseinrichtungen
hergestellt werden kann, das aber aufgrund seines Gehalts an dem
speziellen Glycol, das als Hauptkomponente ein Diol auf der Basis
von Poly-ε-caprolacton
enthält,
dessen Zahlenmittel des Molekulargewichts in einem vorgegebenen
Bereich liegt und dessen Molekulargewichtsverteilung Mw/Mn 1,0 bis
1,5 beträgt,
keine
- 11) Polyurethanformkörper,
welcher ein Gemisch eines walzbaren Polyurethans, das durch ein
Verfahren gemäß einem
der vorstehenden Abschnitte 1) bis 8) hergestellt wird, und eines
Härtungsmittels
umfasst, wobei das Gemisch vernetzt und geformt wird.
- 12) Polyurethanformkörper
gemäß dem vorstehenden
Abschnitt 11, wobei das Härtungsmittel
mindestens eines ist, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus organischen
Peroxiden, Schwefel, organischen Stickstoff enthaltenden Verbindungen
und Isocyanatverbindungen besteht.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnung
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1 ist
ein Diagramm zur Erläuterung
der Temperaturabhängigkeit
der Kugelrückprallelastizität.
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2 ist
ein Diagramm zur Erläuterung
der Ergebnisse der DSC-Messung
von Beispiel 3.
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3 ist
ein Diagramm zur Erläuterung
der Ergebnisse der DSC-Messung
von Vergleichsbeispiel 7.
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4 ist
ein Diagramm zur Erläuterung
der Ergebnisse der DSC-Messung
von Beispiel 4.
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5 ist
ein Diagramm zur Erläuterung
der Ergebnisse der DSC-Messung
von Vergleichsbeispiel 8.
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6 ist
ein Diagramm zur Erläuterung
der Ergebnisse der DSC-Messung
von natürlichem
Kautschuk.
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7 ist
ein Diagramm zur Erläuterung
der Ergebnisse der WAXD-Messung
von Beispiel 3.
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8 ist
ein Diagramm zur Erläuterung
der Ergebnisse der WAXD-Messung
von Vergleichsbeispiel 7.
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9 ist
ein Diagramm zur Erläuterung
der Ergebnisse der WAXD-Messung
von Beispiel 4.
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10 ist
ein Diagramm zur Erläuterung
der Ergebnisse der WAXD-Messung
von Vergleichsbeispiel 8.
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11 ist
ein Diagramm zur Erläuterung
der Ergebnisse der Hydrolysierbarkeitstests.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren
werden im Gegensatz zu herkömmlichen
Verfahren die Anzahl und die Molekulargewichtsverteilung von Caprolactoneinheiten
kontrolliert, was es ermöglicht, Polyurethanketten
unter Verwendung von ε-Caprolacton,
das als Monomeres zu stark kristallisierbar ist, als dass es in
herkömmlichen
Verfahren eingesetzt werden könnte,
zu konzipieren. Demzufolge wird erfindungsgemäß der Freiheitsgrad bei der
Bildung von Polyurethanen mit den angestrebten Eigenschaften erhöht. Insbesondere
verhindert die Kontrolle des Zahlenmittels und der Verteilung des
Molekulargewichts der Caprolactoneinheiten die Kristallisation von ε-Caprolacton
aufgrund des Einflusses eines Verbindungsteils, der mit dem ε-Caprolacton verbunden
ist. Dabei umfasst der Verbindungsteil einen Rest, der sich vom
Initiator für
die Ringöffnung
von Polyurethanen ableitet. Auf diese Weise hergestellte Polyurethane
weisen vorzugsweise eine Glasübergangstemperatur
von nicht mehr als –20 °C auf, damit
sie bei alleiniger Verwendung als Elastomeres geeignet sind. Aus
dem Stand der Technik ist es bekannt, dass durch Zugabe von Weichmachern
oder anderen Komponenten und dergl. zu den Polyurethanen deren Tg-Wert
erheblich abnimmt, so dass sie für
die vorgesehenen Zwecke geeigneter sind.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
die Kontrolle des Zahlenmittels und der Molekulargewichtsverteilung
von Caprolactoneinheiten in kristallisierbaren Oligomeren, die ε-Caprolacton-Monomere umfassen,
wodurch wiederum die Kristallisierbarkeit und die amorphen Eigenschaften
des erhaltenen Polyurethans in reversibler Weise kontrolliert werden.
Im Ergebnis ist es möglich,
hochwertige oder hochgradig funktionelle Elastomere herzustellen,
die als ein entropieelastischer Körper bei den Deformationsbedingungen
unter einer normalen Umgebung aufgrund einer Verhinderung der Kristallisation
wirken, während
sie unter übermäßigen Deformationsbedingungen
eine kristallisierbare Beschaffenheit zeigen.
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Es
ist darauf hinzuweisen, dass Polyurethane, die ein auf Polycaprolacton
basierendes Polyol mit einer engen Molekulargewichtsverteilung umfassen,
beispielsweise in der japanischen Patentschrift (Kokoku) 39007/1988
beschrieben sind. Die Absicht dabei besteht in der Entwicklung von
Polyurethanen mit einer verbesserten elastischen Erholung. Polyole
mit enger Molekulargewichtsverteilung sind in der japanischen Patentschrift
(Kokoku) 56251/1991, der Japanischen Offenlegungsschrift (Kokai)
292083/1995 und in der Japanischen Offenlegungsschrift (Kokai) 196623/1988
beschrieben. Das Ziel dieser Veröffentlichungen
besteht in der Bereitstellung von neuen Polyolen.
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Nach
Kenntnis der Erfinder gab es bisher keinen Hinweis auf die Kontrolle
beispielsweise des Molekulargewichts und der Molekulargewichtsverteilung
eines Polyols innerhalb eines geeigneten Bereiches vor der Umsetzung
mit einem Diisocyanat, um die Kristallisierbarkeit des Polyols für walzbare
Polyurethane zu kontrollieren.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf dem Befund, dass bei Polyolen auf
der Basis von Poly-ε-caprolacton
das Auftreten von ε-Caprolactoneinheiten
in einer über
das vorbestimmte Maß hinausgehenden
Anzahl zu einer Kristallisation des betroffenen Teils führt und
dass eine Zunahme der Anzahl von Molekülen mit einem Molekulargewicht,
das nicht über
einem vorbestimmten Molekulargewicht liegt, dazu führt, dass
die Glasübergangstemperatur
Tg des Polyurethans nicht gesenkt werden kann, so dass die erwünschte Entropieelastizität nicht
erreicht werden kann.
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Nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren
kommt es zu keiner Verringerung der mechanischen Eigenschaften,
z. B. der Abriebbeständigkeit,
im Gegensatz zu herkömmlichen
Verfahren, bei denen Monomere mit einer Seitenkette, z. B. einer
Methylgruppe, für
die Copolymerisation verwendet werden, um die Kristallisierbarkeit
des erhaltenen Polymeren zu verringern. Es wird angenommen, dass
der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
der Fähigkeit
zuzuschreiben ist, dass die Polyurethane bei Dehnung oder Streckung
rascher kristallisieren können.
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Insbesondere
können
beim erfindungsgemäßen Verfahren
die Kristallisierbarkeit von kristallisierbaren Monomeren kontrolliert
und die Hydrolysebeständigkeit
verbessert werden, indem man Initiatoren verwendet, die keine Seitenkette,
wie eine Methylgruppe, aufweisen. Mit anderen Worten, durch Verwendung
von Initiatoren ohne Seitenkette lässt sich nicht nur die Hydrolysebeständigkeit
verbessern, sondern es können
auch die mechanischen Eigenschaften des erhaltenen Polyurethans
auf Polyesterbasis verbessert werden. Selbst wenn Initiatoren mit
Seitenketten verwendet werden und sich mechanische Eigenschaften
ergeben, die schlechter sind als bei Verwendung von Initiatoren
ohne Seitenkette, lassen sich walzbare Polyurethane mit einem Gehalt
an ε-Caprolactoneinheiten
erhalten, die eine hervorragende Hydrolysebeständigkeit aufweisen.
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Das
erfindungsgemäß verwendete
walzbare Polyurethan lässt
sich durch Umsetzung eines langkettigen Polyols mit einem Diisocynat
erhalten.
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Was
das erfindungsgemäß verwendete
Polyol betrifft, wird als Hauptkomponente ein Diol auf der Basis
von Poly-ε-caprolacton
verwendet. Unter dem Diol auf der Basis von Poly-ε-caprolacton
ist ein Produkt der Ringöffnungspolymerisation
von ε-Caprolacton
in Gegenwart eines Polymerisationsinitiators mit aktiven Wasserstoffatomen
zu verstehen, das durch die vorstehende Formel (I) wiedergegeben
wird. Darunter werden erfindungsgemäß insofern stark eingeschränkte Produkte
verwendet, als das Zahlenmittel der Caprolactoneinheiten (d. h.
die Mittelwerte von m und n gemäß den nachstehenden
Angaben) in einem vorgegebenen Bereich liegt und die Molekulargewichtsverteilung
Mw/Mn der Caprolactoneinheit 1,0 bis 1,5 und vorzugsweise 1,0 bis 1,3
beträgt.
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Der
Grund, warum das Zahlenmittel der Caprolactoneinheiten im erfindungsgemäß zu verwendenden Diol
auf der Basis von Poly-ε-caprolacton
auf einen vorgegebenen Bereich beschränkt ist, z. B. 3 bis 6, besteht darin,
dass im erfindungsgemäßen walzbaren
Polyurethan, das eine Caprolactoneinheit und eine Polyurethanverknüpfung umfasst,
die Caprolactoneinheit reversible Zustände aufrechterhält, so dass
unter Bedingungen, bei denen keine starke Belastung ausgeübt wird,
sich ein amorpher Zustand unter dem Einfluß der vom Diisocyanat und R1 in der vorstehenden Formel abgeleiteten
Urethanverknüpfungen
einstellt, so dass die Caprolactoneinheit insgesamt den amorphen
Zustand aufrechterhält
und sich als elastisch erweist, während in einem außergewöhnlichen
Zustand, bei dem die Poly-ε-caprolactoneinheit
einer Kraft, z. B. einer Zugkraft, ausgesetzt wird und zu einer
Beschädigung
neigt, die Poly-ε-caprolactoneinheit
ihre von Natur aus gegebene Orientierungskristallisierbarkeit zeigt
und zur Festigkeit des Polyurethans beiträgt. Ferner ist die Molekulargewichtsverteilung
Mw/Mn der Caprolactoneinheit auf 1,0 bis 1,5 und vorzugsweise auf
1,0 bis 1,3 festgelegt, um den Anteil der Moleküle außerhalb der Obergrenze des
vorgegebenen Bereichs der Anzahl der Caprolactoneinheiten zu beschränken. Dies
bedeutet, dass dann, wenn die Anzahl an Caprolactoneinheiten beispielsweise
mehr als 6 oder 8 beträgt,
wobei die Zahl je nach R1 variieren kann,
die Caprolactoneinheiten zu einer Kristallisation unter Belastung
neigen, insbesondere bei Lagerung bei niederen und normalen Temperaturen.
Nachdem die Kristallisation in diesen 6 oder 8 Caprolactoneinheiten
begonnen hat, kristallisieren auch die Bereiche mit 3 bis 6 oder
4 bis 8 Caprolactoneinheiten leicht. Die Kristallisation bei niederen
Temperaturen stellt eine erhebliche Beeinträchtigung der Viskoelastizität, des hohen
Reibungskoeffizienten und ähnlicher
Funktionen des Polyurethans als elastomeres Produkt dar und erweist
sich insofern als nachteilig, als sich starke Einschränkungen in
bezug auf die Umgebung bei der Verwendung und Lagerung des Polyurethans
ergeben.
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Auf
der anderen Seite erhöht
sich bei einer Anzahl der Caprolactoneinheiten, die unter der vorgegebenen
Anzahl liegt, der Tg-Wert,
so dass bei den Polyurethanen die Entropieelastizität nicht
zur Verwendung als Elastomere ausreicht. Der Bereich, in dem sich
keine annehmbare kautschukartige Elastizität ergibt, ist abhängig vom
Typ von R1 in der vorstehend angegebenen
Formel. Eine Anzahl der Einheiten von 2 oder weniger ist unerwünscht, wenn
R1 beispielsweise von aliphatischen Diolen
abgeleitet ist. Eine Anzahl der Einheiten von 3 oder weniger ist
unerwünscht,
wenn R1 beispielsweise von Diolen mit aromatischen
Ringen abgeleitet ist. Der Tg-Wert des Elastomeren kann durch Zugabe
von Weichmachern und dergl. eingestellt werden. Somit können je
nach den Angaben kürzere,
sich wiederholende Struktureinheiten gewählt werden.
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Die
Japanische Offenlegungsschrift (Kokai) 628/1990 beschreibt beispielsweise
Lactonpolymere mit enger Molekulargewichtsverteilung und weist auf
die Eignung derartiger Lactonpolymerer als Rohmaterialien für Polyurethane
hin. Jedoch zielt der vorstehend angegebene Stand der Technik auf
eine Senkung der Viskosität
des Lactonpolymeren ab, um dessen Handhabungseigenschaften zu verbessern,
wobei sich aber kein Hinweis auf das erfindungsgemäße Verfahren
findet. Ferner bedeuten die Ausführungen
in dieser Druckschrift, dass das Lactonpolymere als Ausgangsmaterial
für Polyurethane
geeignet ist, und zwar auf der Grundlage des damaligen Stands der
Technik, dass es als Ausgangsmaterial für gießbare Polyurethane und thermoplastische Polyurethane
verwendet werden kann. Das Verfahren zur Herstellung von Lactonen
mit enger Molekulargewichtsverteilung, das in der Japanischen Offenlegungsschrift
(Kokai) 196623/1988 beschrieben ist, ist auf die Erzielung ähnlicher
Effekte abgestellt, wie sie vorstehend angegeben wurden, und ergibt
keinerlei Hinweis auf die vorliegende Erfindung.
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Während somit
Ausgangsmaterialien mit hoher Kristallisierbarkeit, wie ε-Caprolactonpolymere,
als geeignete Polyolausgangsmaterialien für gießbare oder thermoplastische
Polyurethane, die ein hartes Segment aus einem Isocyanat und einem
Kettenerweiterungsmittel und ein weiches Polyolsegment umfassen,
in Betracht gezogen wurden, hat man angenommen, dass kein Ausgangsmaterial
mit hoher Kristallisierbarkeit für walzbare Polyurethane,
die durch Isocyanate erweiterte Polyole enthalten, verwender werden
kann, und dass nur Polyole mit geringer Kristallisierbarkeit aufgrund
der Einführung
von Verzweigungsketten oder Comonomeren verwendet werden können. Demzufolge
ist ein Fachmann auf dem eingschlägigen Gebiet nicht auf Maßnahmen
gestoßen,
die zur Verwirklichung der Idee der Verwendung des Lactonpolymeren
mit hoher Kristallisierbarkeit als Ausgangsmaterial zur Herstellung
von walzbaren Polyurethanen von für die Praxis geeigneter Qualität unter
Berücksichtigung
einer längeren
Anwendung bei niedrigen Temperaturen beigetragen hätten. Derzeit
umfasst das Polyol-Ausgangsmaterial, das herkömmlicherweise für walzbare
Polyurethane verwendet wird, nur begrenzte Mitglieder der Polyolfamilie,
wie Ethylenpropylenglycoladipat und Ethylenbutylenadipat.
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Erfindungsgemäß wird die
herkömmliche,
allgemein anerkannte technische Erkenntnis überwunden, indem gemäß den vorstehenden
Angabe die Anzahl der Einheiten in der Caprolactoneinheit kontrolliert
wird, wodurch die Kristallisation der Einheit aus dem Polyol auf
der Basis von Poly-ε-caprolacton, das
von Natur aus eine hohe Kristallisierbarkeit aufweist, mittels Isocyanateinheiten,
die die Urethanverknüpfungen
darstellen, und des R1-Restes in der vorstehend
angegebenen Formel verhindert wird, wodurch ein walzbares Polyurethan
elastischer Beschaffenheit erhalten wird.
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Erfindungsgemäß unterliegt
der Polymerisationsinitiator zur Bildung des auf Poly-ε-caprolacton
basierenden Polyols, d. h. die ursprüngliche Verbindung zur Bildung
des vorstehend beschriebenen Restes R1 keinen
speziellen Beschränkungen.
Es können
beliebige Verbindungen verwendet werden, sofern sie ein oder mehr
aktive Wasserstoffatome aufweisen und nach Ringöffnungspolymerisation ein oder
mehr Diole bilden. Für
diesen Zweck können
Diole und Diamine verwendet werden. Um jedoch die Wirkungen der
vorliegenden Erfindung in ausgeprägterer Weise zu erzielen, ist
es bevorzugt, Solche Produkte zu verwenden, die keine Molekulargewichtsverteilung
aufweisen, d. h. kurzkettige Polymerisationsinitiatoren. Die Polyole
auf der Basis von Poly-ε-caprolacton, die
mit derartigen kurzkettigen Polymerisationsinitiatoren gebildet
worden sind, lassen sich beispielsweise als Produkte mit einem Molekulargewicht
von R1 von nicht mehr als 500 definieren.
Alternativ lassen sie sich als Produkte mit einem gesamten Molekulargewicht
des Polyols auf der Basis von Poly-ε-caprolacton von 800 bis 1500
definieren.
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Ein
derartiger Initiator übt
einen Einfluß auf
die Kristallisierbarkeit der Caprolactoneinheit auf die vorstehend
beschriebene Weise aus. Somit muß für den Fall, dass R1 beispielsweise
einen geradkettigen Kohlenwasserstoff bedeutet, das vorstehend beschriebene
Zahlenmittel der Caprolactoneinheit auf 3 bis 6 eingestellt werden.
Wenn R1 beispielsweise von einem Initiator
mit starker sterischer Hinderung, z. B. einem aromatischen Ring,
einem aliphatischen Ring und dergl., abgeleitet ist, muß das Zahlenmittel
der Caprolactoneinheiten auf 4 bis 8 eingestellt werden. Somit wird
im erfindungsgemäßen Verfahren
das Zahlenmittel der Carpolactoneinheiten in Abhängigkeit vom Typ des Polymerisationsinitiators
auf einen vorgegebenen Wert eingestellt.
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Zu
Beispielen für
kurzkettige Initiatoren, die erfindungsgemäß verwendet werden können, gehören geradkettige
Glycole mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen in der Hauptkette, wie Ethylenglycol,
1,3-Propylenglycol
und 1,4-Butylenglycol; Diole mit einer Seitenkette und bis zu 12
Kohlenstoffatomen, wie Neopentylglycol und 3-Methyl-1,5-pentandiol;
Diole mit einer ungesättigten
Gruppe und bis zu 12 Kohlenstoffatomen, wie 3-Allyloxy-1,2-propandiol;
und Diole mit einem aromatischen Ring mit bis zu 12 Kohlenstoffatomen,
wie 1,4-Bis-(hydroxyethoxy)-benzol und p-Xylolglycol; alicyclische Diole, wie
Cyclohexandiol und Cyclohexanmethanol; und dergl. Diese kurzkettigen
Initiatoren können
einzeln oder in einer Kombination aus 2 oder mehr Bestandteilen verwendet
werden.
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Zur
Herstellung von Polyolen auf der Basis von Poly-ε-caprolacton, die erfindungsgemäß verwendet werden,
ist die Auswahl der Katalysatoren sowie des ε-Caprolactons und des Polymerisationsinitiators
von Bedeutung. Als Katalysator, der die Molekulargewichtsverteilung
des Polyols auf enge Bereiche kontrollieren kann, werden vorzugsweise
Katalysatoren in Form von Metallverbindungen, die Halogenatome oder
Reste organischer Säure
enthalten, verwendet, z. B. Zinndihalogenide, wie das Chlorid, Bromid,
Iodid und dergl., sowie Katalysatoren auf Zinnbasis der vorstehenden
Formel (II).
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Bei
der Herstellung der Polyole auf der Basis von Poly-ε-caprolacton
mit enger Molekulargewichtsverteilung, die in vorteilhafter Weise
erfindungsgemäß eingesetzt
werden, ist es bevorzugt, die entsprechenden ε-Caprolactonmonomeren bei niedrigen
Temperaturen, beispielsweise 130 °C
oder darunter, für
eine ausreichende Zeitspanne unter Verwendung des Katalysators auf
Zinnbasis gemäß der vorstehenden
Formel (II), z. B. unter Verwendung von Monobutylzinnoxid oder
Zinnhalogeniden mit Ausnahme von Zinnfluorid, zu polymerisieren.
Auf diese Weise lassen sich unter Verwendung von Monobutylzinnoxid
oder Zinnhalogeniden (unter Ausschluß des Fluorids) monodisperse
Poly-ε-caprolactone
mit einer Molekulargewichtsverteilung im Bereich von 1,0 bis 1,3
selbst bei Temperaturen im Bereich von 100 bis 200 °C erhalten,
wobei die Möglichkeit, dass
bei fortschreitender Polymerisationsreaktion eine Kristallisation
eintritt, auf ein Minimum beschränkt
wird, was es ermöglicht,
die Umsetzung in Abwesenheit von Lösungsmitteln durchzuführen. Demgegenüber wird gemäß der in
der Japanischen Offenlegungsschrift (Kokai) 196623/1988 beschriebenen
Technik Lacton durch eine Polymerisationsreaktion unter Ringöffnung mit
einer anorganischen Säure
als Katalysator bei einer Temperatur von 100 °C oder darunter anstelle der
Temperatur von 100 bis 200 °C,
die bei den vorhergehenden Techniken angewandt wurde, polymerisiert,
wodurch man hochgradig monodisperse Lactonpolymere mit einer Molekulargewichtsverteilung
im Bereich von 1,0 bis 1,2 erhält.
Im Fall von Polymerisationsreaktionen in Masse bei derart niederen
Temperaturen besteht eine Tendenz zur Kristallisation mit fortschreitender
Polymerisationsreaktion, so dass empfohlen wird, die Umsetzung in
Gegenwart von inerten organischen Lösungsmitteln, wie Benzol und
Toluol durchzuführen.
Jedoch erfordert dies eine zusätzliche
Stufe der Entfernung oder Gewinnung von Lösungsmitteln aus dem Reaktionsgemisch
nach Beendigung der Umsetzung, was ein Hindernis bei der Durchführung der
Reaktion im großtechnischen
Maßstab
darstellen kann.
-
Erfindungsgemäß wird das
vorstehend angegebene Diol auf der Basis von Poly-ε-caprolacton,
bei dem es sich um ein langkettiges Polyol handelt, als Hauptkomponente
des Polyols verwendet. Zusätzlich
können
ein langkettiges Polyol und Kettenverlängerungsmittel, die allgemein
verwendet werden, in solchen Mengen eingesetzt werden, die keine
Beeinträchtigung
der erfindungsgemäß angestrebten
Ziele bedeuten. Als allgemein verwendete langkettige Polyole können Polyesterpolyole,
Polyetherpolyole oder gemischte Copolymerisationsprodukte oder partiell
modifizierte Produkte davon verwendet werden. Zu Beispielen für die Kettenverlängerungsmittel
gehören
geradkettige Glycole mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen in der Hauptkette,
wie Ethylenglycol, Thiodiethanol, Propylenglycol und Butylenglycol;
Diole mit einem aromatischen Ring und bis zu 20 Kohlenstoffatomen,
wie 1,4-Bis-(hydroxyethoxy)-benzol und p- Xylolglycol und hydrierte Produkte davon.
Zusätzlich
können
auch Triole, wie Trimethylol oder Stearylalkohol, Hydroxyethylacrylat
und dergl. verwendet werden.
-
Sofern
das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhaltene Polyurethan mit Schwefel vernetzt wird, wird eine Verbindung
mit einer ungesättigten
Bindung als Bestandteil des Polymerisationsinitiators oder Kettenverlängerungsmittels
entsprechend der üblichen
Praxis verwendet.
-
Die
Polyisocyanate, die mit einem derartigen, vorstehend beschriebenen
Polyol zur Herstellung des erfindungsgemäßen Polyurethans umgesetzt
werden, umfassen 2,6-Toluoldiisocyanat (TDI), 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat (MDI), p-Phenylendiisocyanat
(PPDI), 1,5-Naphthalindiisocyanat
(NDI), 3,3-Dimethyldiphenyl-4,4'-diisocyanat
(TODI) und dergl. Die Verwendung von 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat (MDI) wird
besonders bevorzugt, da es bekannt ist, dass es als Vernetzungsstelle
für die
Vernetzung mit Peroxiden wirkt.
-
Das
Mischungsverhältnis
von Polyol zu Diisocyanat kann innerhalb der allgemein verwendeten
Bereiche liegen. Beispielsweise können ein aktives Wasserstoffatom,
wie eine Hydroxylgruppe im Diol, und das Isocyanat in äquimolaren
Mengen vermischt werden. Insbesondere werden 25 Gewichtsteile MDI
pro 100 Gewichtsteile des Diols für eine Hydroxylzahl (OHv: KOH
mg/g) von 112, 20,8 Gewichtsteile MDI pro 100 Gewichtsteile Diol
für OHv
von 94 und 16,7 Gewichtsteile MDI pro 100 Gewichtsteile Diol für OHv 75
verwendet.
-
Das
erfindungsgemäße walzbare
Polyurethan wird mit einem Härtungsmittel
verknetet und unter Wärmeeinwirkung
gehärtet
(vernetzt). Zu Beispielen für
ein derartiges Härtungsmittel
gehören
organische Peroxide, Schwefel, organische, schwefelhaltige Verbindungen,
Isocyanate und dergl. für
herkömmliche
synthetische Kautschukarten. Erfindungsgemäß werden im allgemeinen organische
Peroxide verwendet. Zu Beispielen für die organischen Peroxide
gehören
Dicumylperoxid, α,α'-Bis-(tert.-butylperoxyisopropyl)-benzol
und dergl. Der Anteil des zuzusetzenden organischen Peroxids liegt
im Bereich von 0,5 bis 10 Gewichtsteilen und vorzugsweise von 1,5
bis 5 Gewichtsteilen auf 100 Gewichtsteile der Gesamtmenge aus Polyol
und Isocyanat. Sofern der Polymerisationsinitiator oder das Kettenerweiterungsmittel
eine ungesättigte
Bindung aufweisen, z. B. 3-Allyl-1,2-propandiol, können Schwefel
und organische, schwefelhaltige Verbindungen als Härtungsmittel verwendet
werden. Zu Beispielen für
organische, schwefelhaltige Verbindungen gehören Vulkanisationspromotoren
auf der Basis von Thiuram, wie Tetramethylthiuramdisulfid (TMTD),
Tetraethylthiuramdisulfid (TETD) und Dipentamethylenthiuramtetrasulfid
(DPTT), 4,4'-Dithiomorpholin
und dergl.
-
Beim
Kneten und Härten
auf die vorstehend angegebene Weise können üblicherweise verwendete Additive,
d. h. Verstärkungsmaterialien,
wie Ruß,
Siliciumdioxid und dergl., Antiklebmittel, wie Wachs, Weichmacher,
wie Dioctylphthalat (DOP), verwendet werden.
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Das
erfindungsgemäße Polyurethan
kann ein Mittel zur Verhinderung der Hydrolyse, z. B. Polycarbodiimid,
in Anteilen von 0,2 bis 3 Gewichtsteilen auf 100 Gewichtsteile des
Polyurethans enthalten, und zwar in der gleichen Weise wie bei herkömmlichen
Verfahren. Das erfindungsgemäße Polyurethanprodukt
weist im Vergleich zu herkömmlichen
hitzehärtenden,
walzbaren Polyurethanen eine zweifach oder stärker verbesserte Hydrolysebeständigkeit
auf. Die Verwendung von Mitteln zur Verhinderung der Hydrolyse im
erfindungsgemäßen Polyurethan
in der gleichen Menge wie bei herkömmlichen Polyurethanen erhöht die Hydrolysebeständigkeit
des erfindungsgemäßen Polyurethanmaterials
in entsprechender Weise, während
zur Erzielung des gleichen Grads an Hydrolysebeständigkeit
wie bei herkömmlichen
Polyurethanmaterialien die Additivmenge um etwa 20 bis 50 % der
Menge des herkömmlichen
Additivs verringert werden kann. Dies trägt zu einer erheblichen Verringerung
der Herstellungskosten bei, da die Mittel zur Verhinderung der Hydrolyse
im allgemeinen teuer sind.
-
Das
erfindungsgemäße walzbare
Polyurethan kann im allgemeinen bei 70 bis 150 °C für 30 bis 10 Stunden umgesetzt
und anschließend
gegebenenfalls etwa 6 bis 48 Stunden bei 90 bis 120 °C gealtert
werden. Die Hitzehärtungsbedingungen
des walzbaren Polyurethans lassen sich je nach den Zersetzungseigenschaften
des zu verwendenden organischen Peroxids festlegen, wobei es im
allgemeinen bevorzugt ist, die Hitzehärtungsbedingungen auf 3 bis
60 Minuten bei 150 bis 180 °C
einzustellen.
-
Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen
-
Nachstehend
wird die Erfindung ausführlich
anhand von Ausführungsformen
beschrieben.
-
Herstellungsbeispiel 1
-
Herstellung von Diolen
auf Basis von Poly-ε-caprolacton
-
Ethylenglycol
als Polymerisationsinitiator und ε-Caprolacton
wurden in den in Tabelle 1 angegebenen Mengen in Gegenwart von SnCl2 oder TBT als Katalysator zur Herstellung
verschiedener Diole auf der Basis von Poly-ε-caprolacton umgesetzt.
-
Dabei
wiesen die Diole der Gruppe der Beispiele 1 bis 4 und A) eine enge
Molekulargewichtsverteilung von etwa 1,4 auf, während die Diole der Gruppe
der Vergleichsbeispiele 4 bis 10 (nachstehend als Gruppe B) bezeichnet)
eine enge Molekulargewichtsverteilung von nur etwa 2,2 aufwiesen,
was einen Wert darstellt, der im Bereich der üblicherweise eingesetzten herkömmlichen
Techniken liegt. Tabelle 1 gibt die bei jeder Umsetzung verwendete
Katalysatormenge und Reaktionstemperatur, die zugeordneten und berechneten
Werte der Anzahl der ε-Caprolactoneinheiten,
die zugeordneten und gefundenen Werte des Molekulargewichtsmittels und
die Molekulargewichtsverteilung (Mw/Mn) an.
-
Dabei
wurden die Werte für
das Molekulargewichtsmittel durch Messung der Hydroxylzahl von Polyolen
gemäß JIS K1557-6,4
und durch Berechnung gemäß der folgenden
Gleichung bestimmt:
- Molekulargewicht = 56,1 × N × 1000/Hydroxylzahl,
- wobei N die Anzahl der funktionellen Gruppen im Polymerisationsinitiator
bedeutet.
-
Ferner
wurde die Molekulargewichtsverteilung durch Gelpermeationschromatorgraphie
(GPC) unter den folgenden Bedingungen bestimmt:
- Apparat:
LC-3A, SHIMAZU SEISAKUSHO;
- Lösungsmittel:
Tetrahydrofuran (1 ml/min)
- Temperatur: 50 °C
- Säule:
Shodex KF801 1 Rohr
- KF8025 1 Rohr
- KF804 1 Rohr
- Detektor: RID-6A, SHIMAZU SEISAKUSHO
-
-
- Bsp.: Beispiel, Vgl.-bsp.: Vergleichsbeispiel
- Ini.: Initiator, K.: Arten, P.: Teile
- ε-CL: ε-Caprolacton,
P.: Teile
- KAT: Katalysator, K.: Arten
- RT: Raumtemperatur
- NCl (Dd.): zugeordnete Werte der Anzahl der ε-Caprolactoneinheiten
- AMG (Dd.): zugeordnete Werte des Molekulargewichtsmittels
- AMG (Md.): gemessene Werte des Molekulargewichtsmittels
- NCl (Cd.): berechnete Werte der Anzahl der ε-Caprolactoneinheiten
-
Herstellungsbeispiel 2:
Herstellung eines walzbaren Polyurethans
-
Die
einzelnen Polyole auf der Basis von Poly-ε-caprolacton und äquimolare
Mengen an 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat
(MDI) wurden 5 Stunden bei 100 °C
zur Bildung verschiedener walzbarer Polyurethane umgesetzt.
-
Um
die Eigenschaften der auf diese Weise erhaltenen walzbaren Polyurethane
als amorphe Polymerketten zu bewerten, wurden ihre Glasübergangstemperatur,
ihr Tg-Wert und ihre Stabilität
bei Lagerung bei niederen Temperaturen geprüft. Die Stabilität während der
Lagerung bei niederen Temperaturen wurde aufgrund ihrer Flexibilität bei Temperaturen
von –15 °C, 5 °C und 25 °C beurteilt.
In Tabelle 2 sind die erhaltenen Ergebnisse aufgeführt.
-
Dabei
wurde festgestellt, dass sowohl in der Gruppe A mit einer engeren
Molekulargewichtsverteilung als auch in der Gruppe B mit einer breiteren
Molekulargewichtsverteilung die Kristallisierbarkeit der Polyurethane
mit Anstieg des Zahlenmittels der ε-Caprolactoneinheiten zunahm.
Die Gruppe A wies einen breiteren Temperaturbereich als die Gruppe
B auf, bei der der amorphe Zustand aufrechterhalten werden konnte.
-
-
- Bsp.: Beispiel, Vgl.-bsp.: Vergleichsbeispiel
- Ini.: Initiator, K.: Arten, P.: Teile
- Tg: Glasübergangstemperatur
- NCl (Dd.): zugeordnete Werte der Anzahl der ε-Caprolactoneinheiten
- Eigenschaften von GUM: Eigenschaften von Polyurethan
- Eigenschaften nach 3 Tagen: Eigenschaften nach 3-tägigem Stehenlassen
bei den jeweiligen Temperaturen
- Am: Amorph
- Cry: Kristallisation
-
Herstellungsbeispiel 3:
Herstellung von vernetztem Polyurethan
-
100
Gewichtsteile der einzelnen, auf die vorstehende Weise hergestellten
walzbaren Polyurethane wurden mit 1,5 Gewichtsteilen Dicumylperoxid
(Nippon Fats & Oil,
Percumyl D (Warenbezeichnung)) versetzt. Das Gemisch wurde in einer
offenen Walze verknetet und 20 Minuten einer Pressformung bei 160°C unterzogen,
wodurch man verschiedene vernetzte Elastomere erhielt.
-
Messung von physikalischen
Eigenschaften
-
Diese
vernetzten Elastomeren wurden einer Messung der Härte (Hs:
JIS A-Skala) gemäß JIS K6253, der
Kugel-Rückprallelastizität (RB: %)
gemäß JIS K6255
(beruhend auf ISO 4662), der Zugfestigkeit (Tb: MPa) und der Dehnung
(Eb: %) gemäß JIS K6251
(beruhend auf ISO 37), der Reißfestigkeit
unter Verwendung eines gekerbten, winkelförmigen Prüfkörpers (Tr: N/mm) gemäß JIS K6252
(beruhend auf ISO 34) unterzogen. In Tabelle 3 sind die erhaltenen
Ergebnisse zusammengestellt. Ferner wurden die vernetzten Elastomeren
einer Messung ihrer Härte
nach 3-tägigem
Stehenlassen bei verschiedenen Temperaturen unterzogen. In Tabelle
3 sind die Ergebnisse dieser Tests ebenfalls angegeben. Ferner wurden
die Proben 3, 4, 9 und 10 einer Messung der Temperaturabhängigkeit
der Kugel-Rückprallelastizität bei –20 °C bis 60 °C unterzogen.
Die Ergebnisse sind in 1 dargestellt.
-
Die
einzelnen vernetzten Elastomeren wurden in bezug auf die Erscheinung
der "Kalthärtung" beobachtet, d. h.
ein Anstieg der Härte
nach 3-tägigem
Stehenlassen bei verschiedenen Temperaturen aufgrund von Kristallisation.
Die unter Verwendung von Poly-ε-caprolacton
mit einem Molekulargewicht von 1500 (Zahlenmittel der Einheiten:
6), die sich zur Verwendung in herkömmlichen gießfähigen Elastomeren
eignen, zeigten auch bei Temperaturen in der Nähe von Normaltemperatur einen
Anstieg der Härte.
Elastomere, die unter Verwendung von 3 Poly-ε-caprolactoneinheiten oder weniger
hergestellt worden waren, zeigten keine Kristallisierbarkeit, jedoch
stieg die Temperaturabhängigkeit
der physikalischen Eigenschaften des Elastomeren um Normaltemperatur
herum in inakzeptabler Weise an, so dass sich das erhaltene Elastomere
als ungeeignet erwies. Auf der anderen Seite führte die Verwendung von Poly-ε-caprolacton zu Elastomeren,
die ohne Zunahme der Härte
weniger temperaturabhängig
waren.
-
Diese
Tatsachen lassen darauf schließen,
dass eine Zunahme der Härte
aufgrund einer Kristallisation von der Anzahl der Lacton-Monomereinheiten
abhängt
und dass dagegen dann, wenn die Anzahl der Einheiten einen vorgegebenen
Wert übersteigt,
die Kristallisierbarkeit des Polymeren so stark zunimmt, dass das
Polymere nicht mehr als amorphe polymere Kette in Elastomeren geeignet
ist. Wenn das Zahlenmittel der Monomereinheiten unter einem vorgegebenen
Wert (z. B. unter 3) liegt, so nimmt die Konzentration der Urethangruppen
in der amorphen polymeren Kette zu, so dass die Glasübergangstemperatur
der polymeren Kette ansteigt und sich ein nachteiliger Einfluss
auf die Temperaturabhängigkeit
ergibt. Um somit Elastomere zu erhalten, die für praktische Zwecke ausreichend
niedere Glasübergangstemperaturen
aufweisen (z. B. –20 °C oder darunter),
wobei sie an einer Kristallisation gehindert werden, erweist es
sich als geeignete Maßnahme,
die Molekulargewichtsverteilung von Poly-e-caprolacton hochgradig zu kontrollieren.
Ferner ist es auf der Grundlage der Kenntnisse, welcher Teil in
der Poly-ε-caprolactoneinheit
kristallisiert möglich,
eine Feinkontrolle der Kristallisierbarkeit der Poly-ε-caprolactoneinheit
vorzunehmen, was gemäß herkömmlichen
Techniken nicht möglich
war, und zwar indem man selektiv Moleküle anordnet, die die Kristallisation
der Verknüpfungseinheit an
beiden Enden kontrollieren.
-
-
- Bsp.: Beispiel, Vgl.-bsp.: Vergleichsbeispiel
- Hs (nach 3 Tagen): Härte
nach 3-tägigem
Stehenlassen bei verschiedenen Temperaturen
-
Herstellungsbeispiel 4:
Herstellung von Diolen auf der Basis von Poly-ε-caprolacton
-
Ethylenglycol
als Polymerisationsinitiator und ε-Caprolacton
in den in Tabelle 5 angegebenen jeweiligen Mengen wurden unter Verwendung
verschiedener Mengen an Katalysator und bei verschiedenen Temperaturen zur
Herstellung von verschiedenen Diolen auf Basis von Poly-ε-caprolacton
umgesetzt.
-
Dabei
wiesen die Diole der Gruppe der Beispiele 5 bis 7 und der Vergleichsbeispiele
11 und 12 (nachstehend als Gruppe C bezeichnet) ein festes Zahlenmittel
der ε-Caprolactoneinheiten
von 6 und eine unterschiedliche Molekulargewichtsverteilung im Bereich
von 1,15 bis 2,13 auf, während
die Diole der Gruppe der Beispiele 8 bis 10 und der Vergleichsbeispiele
13 und 14 (nachstehend als Gruppe D bezeichnet) ein festes Zahlenmittel
der ε-Caprolactoneinheiten
von 5 und eine unterschiedliche Molekulargewichtsverteilung im Bereich
von 1,18 bis 2,21 aufwiesen. In Tabelle 4 sind die Menge des Katalysators
und die Reaktionstemperatur bei den einzelnen Umsetzungen, die zugeordneten
und berechneten Werte der Anzahl der ε-Caprolactoneinheiten, die zugeordneten
und gefundenen Werte des Molekulargewichtsmittels und die Molekulargewichtsverteilung
(Mw/Mn) angegeben.
-
-
- Bsp.; Beispiel, Vgl.-bsp.: Vergleichsbeispiel
- Ini.: Initiator, K.: Arten, P.: Teile
- ε-CL; ε-Caprolacton,
P.; Teile
- KAT: Katalysator, K.: Arten
- RT: Raumtemperatur
- NCl (Dd.): zugeordnete Werte der Anzahl der ε-Caprolactoneinheiten
- AMG (Dd.): zugeordnete Werte des Molekulargewichtsmittels
- AMG (Md.): gemessene Werte des Molekulargewichtsmittels
- NCl (Cd.): berechnete Werte der Anzahl der ε-Caprolactoneinheiten
-
Herstellungsbeispiel 5:
Herstellung von walzbarem Polyurethan
-
Auf
die gleiche Weise wie im vorstehenden Herstellungsbeispiel 1 wurden
die einzelnen Polyole auf der Basis von Poly-ε-caprolacton und äquimolare
Mengen an 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat
(MDI) 5 Stunden bei 100 °C
zur Herstellung von verschiedenen walzbaren Polyurethanen umgesetzt.
-
Zur
Bewertung der Eigenschaften der auf diese Weise erhaltenen walzbaren
Polyurethane als amorphe Polymerkette wurden ihre Glasübergangstemperatur,
Tg, gemessen und ferner wurde ihre Stabilität bei der Lagerung bei niederen
Temperaturen bewertet und ihre Kristallisierbarkeit aufgrund ihrer
Flexibilität
bei Temperaturen von –15 °C , 5 °C und 25 °C beurteilt.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 5 aufgeführt.
-
-
- Bsp.: Beispiel, Vgl.-bsp.: Vergleichsbeispiel
- Ini.: Initiator, K.: Arten, P.: Teile
- Tg: Glasübergangstemperatur
- NCl (Dd.): zugeordnete Werte der Anzahl der ε-Caprolactoneinheiten
- Eigenschaften von GUM: Eigenschaften von Polyurethan
- Eigenschaften nach 3 Tagen: Eigenschaften nach 3-tägigem Stehenlassen
bei den jeweiligen Temperaturen
- Am: Amorph
- Cry: Kristallisation
-
Herstellungsbeispiel 6:
Herstellung von vernetztem Polyurethan
-
Verschiedene
vernetzte Polyurethane wurden auf die gleiche Weise wie in Herstellungsbeispiel
1 aus den in Herstellungsbeispiel 2 gebildeten walzbaren Polyurethanen
hergestellt. Die einzelnen vernetzten Polyurethane wurden auf die
vorstehend beschriebene Weise einer Messung ihrer physikalischen
Eigenschaften unterzogen. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle
6 aufgeführt.
-
Die
Veränderung
der Härte
der vernetzten Polyurethane zeigte, dass die Molekulargewichtsverteilung des
Diols auf der Basis von Poly-ε-caprolacton (Ausgangsmaterial)
einen erheblichen Einfluß auf
die Zunahme der Härte
aufgrund einer verminderten Kristallisation bei niederen Temperaturen
(Kalthärtung)
von Elastomeren hatte und die Verwendung von Polyolen mit einer
sehr engen Molekulargewichtsverteilung es ermöglichte, walzbare Elastomere
mit einer kontrollierten Niedertemperatur-Kristallisierbarkeit bereitzustellen.
Erfindungsgemäß wurden
maximale Wirkungen durch die Verwendung von Polyolen, die monodispersen
Polyolen ähnlich
waren, mit einer Molekulargewichtsverteilung von 1,5 oder weniger
und vorzugsweise von 1,3 oder weniger erzielt, was die Verteilung
der Caprolactoneinheiten angibt. Mit anderen Worten, da die durchschnittliche Anzahl
an Einheiten unter Bedingungen, bei denen die Kristallisierbarkeit
kontrolliert oder begrenzt ist, größer gemacht werden kann, ist
es möglich,
eine Glasübergangstemperatur
zu erzielen, die für
die praktische Anwendung als elastischer Kautschukkörper ausreicht,
so dass im Gegensatz zum Stand der Technik amorphe Elastomere mit
einem Gehalt an hochgradig kristallisierbaren Einheiten unter Anwendung
von in der Kautschukindustrie üblichen
Herstellungsanlagen hergestellt werden können. Dabei lässt sich
als eine "Glasübergangstemperatur,
die für
die praktische Anwendung ausreicht" beispielsweise ein Wert von –20 °C definieren.
Der Grund hierfür
ist, dass bei einer Glasübergangstemperatur
von –20 °C oder darüber, die
bei Normaltemperatur beobachtete Kautschukelastizität nicht
bei üblicherweise
auftretenden niederen Temperaturen, z. B. 0 °C, aufrechterhalten werden kann.
-
-
- Bsp.: Beispiel, Vgl.-bsp.: Vergleichsbeispiel
- Hs (nach 3 Tagen): Härte
nach 3-tägigem
Stehenlassen bei verschiedenen Temperaturen
-
Herstellungsbeispiel 7:
Herstellung von Diolen auf der Basis von Poly-ε-caprolacton
-
Wie
in Tabelle 9 aufgeführt,
wurden einzelne Polymerisationsinitiatoren, die unter 1,4-Butandiol (1,4-BD),
1,5-Pentandiol (1,5-PD),
1,6-Hexandiol (1,6-HD), Nonandiol (ND), Neopentylglycol (NPG), 3-Methyl-1,5-pentandiol
(3MPG), Cyclohexandimethanol (CHDM), p-Xylolglycol (PXG), 1,4-Bis-(hydroxyethoxy)-benzol
(BHEB) und BPE-20 (Sanyo Kasei Kogyo Co., Ltd., Handelsbezeichnung
für ein
Addukt von Bisphenol A mit 1 Mol Ethylenoxid, das an jedem Ende
addiert ist) ausgewählt
waren, wurden unter vorgegebenen Bedingungen mit ε-Caprolacton
zur Herstellung von Diolen auf der Basis von Poly-ε-caprolacton
der Beispiele 11 bis 53 umgesetzt. Für jeden Ansatz wurde die Umsetzung
unter einem Stickstoffstrom durchgeführt, wobei man das Produkt
reifen ließ,
bis der durch Gaschromatographie gemessene Anteil an restlichem
Caprolacton-Monomerem auf 1 % oder weniger gesunken war.
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In
Tabelle 7 sind die bei den einzelnen Umsetzungen verwendeten Katalysatormengen
und Reaktionstemperaturen, die zugeordneten und berechneten Werte
für die
Anzahl der ε-Caprolactoneinheiten,
die zugeordneten und gefundenen Werte des durchschnittlichen Molekulargewichts
und die Molekulargewichtsverteilung (Mw/Mn) angegeben.
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-
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- Bsp.: Beispiel, Vgl.-bsp.: Vergleichsbeispiel
- Ini.: Initiator, K.: Arten, P.: Teile
- ε-CL: ε-Caprolacton,
P.: Teile
- KAT: Katalysator, K.: Arten
- RT: Raumtemperatur
- NCl (Dd.): zugeordnete Werte der Anzahl der ε-Caprolactoneinheiten
- AMG (Dd.): zugeordnete Werte des Molekulargewichtsmittels
- AMG (Md.): gemessene Werte des Molekulargewichtsmittels
- NCl (Cd.): berechnete Werte der Anzahl der ε-Caprolactoneinheiten
- MBTO: Monobutylzinnoxid
- TBT: Tetrabutyltitanat
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Herstellungsbeispiel 8:
Herstellung von walzbarem Polyurethan
-
Die
einzelnen Polyole auf der Basis von Poly-ε-caprolacton und äquimolaren
Mengen an 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat
(MDI) wurden auf die gleiche Weise wie im vorstehenden Herstellungsbeispiel
1 fünf Stunden
bei 100 °C
unter Bildung von verschiedenen walzbaren Polyurethanen umgesetzt.
Um die Eigenschaften der auf diese Weise erhaltenen walzbaren Polyurethane
als amorphe Polymerketten zu bewerten, wurden ihre Glasübergangstemperaturen
(Tg) gemessen. Ihre Stabilität
bei Lagerung bei niederen Temperaturen wurde geprüft und ihre
Kristallisierbarkeit wurde aufgrund ihrer Flexibilität bei Temperaturen
von –15 °C, 5 °C und 25 °C bewertet.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 5 aufgeführt. Dabei
wurde die relative Kristallisierbarkeit durch Messen der Schmelzwärme einer
Probe unter Verwendung eines Differentialscanningkalorimeters (DSC)
nach 10-stündigem
Belassen der Probe bei –10 °C und durch
Vergleich der Daten mit den Werten von natürlichem Kautschuk erhalten.
Eine Beurteilung wurde auf der Grundlage der folgenden Klassen vorgenommen:
schwach (W), mittel (M) und stark (S). Die erhaltenen Ergebnisse
sind in Tabelle 8 aufgeführt.
-
Dabei
wurde festgestellt, dass durch Einstellung einfacher Parameter,
z. B. der Art des Polymerisationsinitiators und des Zahlenmittels
der Monomereinheiten, es möglich
ist, die Kristallisierbarkeit der amorphen Polymerkette in Elastomeren
fein oder genau zu kontrollieren.
-
Während die
Kristallisierbarkeit von vernetzten Elastomeren in einem gewissen
Ausmaß durch
Vernetzung oder durch Verwendung von Additiven kontrolliert werden
kann, sind Elastomere mit einer "starken" relativen Kristallisierbarkeit
bei Normaltemperatur (20 °C)
nur schwer zu verwenden, da die Befürchtung besteht, dass sich
aufgrund der Kristallisierbarkeit Unannehmlichkeiten ergeben. Daher
soll in Systemen unter Verwendung von aliphatischen Diolen als Polymerisationsinitiator
das Zahlenmittel der Monomereinheiten 6 oder weniger betragen. Mit
anderen Worten, bei einem Zahlenmittel der Monomereinheiten von
7 oder mehr erfolgt eine Kristallisation selbst bei Raumtemperatur,
so dass das Polyurethan nicht als Polymerkette in Elastomeren verwendet
werden kann. Wenn ferner der Polymerisationsinitiator eine Methylgruppe
als Seitenkette aufweist, so sinkt die Kristallisation, wobei aber
die Festigkeit ebenfalls erheblich abnimmt. Andererseits führt die
Einführung
von Substituenten, die in einer Ebene voluminös sind, z. B. eines Benzolrings
und eines Cyclohexanrings, anstelle einer Methylgruppe in gewissem
Umfang zu einer Relaxation der Kristallisierbarkeit, während gleichzeitig
die Fähigkeit
zur Ausbildung einer Orientierungskristallisierbarkeit beim Strecken
verliehen wird, wodurch man Elastomere von hoher Festigkeit erhält. Bei
Einführung
von cyclischen Strukturen in das Molekül, wie vorstehend beschrieben,
ergibt sich eine Relaxation der Kristallisierbarkeit, so dass Polyurethane
mit einem Zahlenmittel der Lactoneinheiten bis zu etwa 8 verwendet
werden können.
Da jedoch die Einführung
von cyclischen Strukturen auch zu einer Erhöhung der Glasübergangstemperatur
der Polymerkette führt,
ist es erstrebenswert, Polyurethane mit einem Zahlenmittel der Lactoneinheiten
von 4 oder mehr zu verwenden, um einen Tg-Wert von –20 °C oder niedriger
zu erhalten.
-
-
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- KAT: Katalysator, K.: Arten
- NCl (Dd.): zugeordnete Werte der Anzahl der ε-Caprolactoneinheiten r. Krist.:
relative Kristallisierbarkeit
-
Herstellungsbeispiel 9:
Herstellung eines vernetzten Polyurethans
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Verschiedene
vernetzte Polyurethane wurden aus dem walzbaren Polyurethan der
Beispiele 10, 13, 18, 23, 25, 28, 33, 37, 42, 46 und 50 auf die
vorstehend beschriebene Weise erhalten. Diese vernetzten Elastomeren
wurden folgenden Messungen unterzogen: Härte (Hs: JIS A-Maßstab) gemäß JIS K6253,
Kugel-Rückprallelastizität (Rb: %)
gemäß JIS K6255
(beruhend auf ISO 4662), Zugfestigkeit (Tb: MPa) und Dehnung (Eb: %)
gemäß JIS K6251
(beruhend auf ISO 37), Reißfestigkeit
unter Verwendung eines gekerbten, winkelförmigen Prüfkörpers (Tr: N/mm) gemäß JIS K6252
(beruhend auf ISO 34). Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle
9 aufgeführt.
-
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Vergleichstests in bezug
auf die Kristallisierbarkeit
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Die
Kristallisierbarkeit wurde zwischen der Gruppe A mit den Beispielen
3 und 4, bei denen die Molekulargewichtsverteilung des ε-Caprolactons eng
war und der Gruppe B mit den Vergleichsbeispielen 7 und 8, bei denen
die Molekulargewichtsverteilung des ε-Caprolactons breit war, verglichen.
-
1. Messung der Kristallisierbarkeit
einer amorphen Polymerkette vor der Vernetzung, Messung unter Verwendung
eines Differential-Scanning-Kalorimeters
(DSC)
-
Die
einzelnen Proben wurden vor der Vernetzung unter Verwendung eines
Differential-Scanning-Kalorimeters (DSC) einer Messung der Kristallisierbarkeit
der amorphen Polymerkette unterzogen. In den 2 bis 5 sind
die Ergebnisse von DSC-Messungen über das Schmelzverhalten der
einzelnen Proben nach Stehenlassen für eine vorbestimmte Zeitspanne
bei –10 °C dargestellt.
Zum Vergleich zeigt 6 die Ergebnisse der DSC-Messung
an natürlichem
Kautschuk (NR).
-
Es
wurde festgestellt, dass die Vergleichsbeispiele 7 und 8 der Gruppe
B mit einer breiteren Molekulargewichtsverteilung eine raschere
Kristallisation zeigten als die Proben der Beispiele 3 und 4 der
Gruppe A mit einer engen Molekulargewichtsverteilung. Ferner wurde
festgestellt, dass die Proben mit einem Zahlenmittel der Verknüpfungen
von 5 langsamer kristallisierten als die Proben mit einem Zahlenmittel
der Verknüpfungen
von 6. Hieraus ergibt sich, dass die Verwendung von Oligomeren mit
enger Molekulargewichtsverteilung eine Feinkontrolle der Kristallisierbarkeit
der amorphen Polymerkette ermöglicht,
indem man ein ausgewähltes Zahlenmittel
der Verknüpfungen
festlegt.
-
2. Vergleich der Kristallisation
von vernetzten Elastomeren durch Messung der Breitwinkel-Röntgenbeugung (WAXD)
-
Die
einzelnen Proben wurden einer Messung der Breitwinkel-Röntgenbeugung der amorphen Polymerkette
unterworfen. In den 7 bis 10 sind
die Ergebnisse von WAXD-Messungen dargestellt. Die Prüfkörper lagen
jeweils in Form einer 1 mm dicken und 3 mm breiten bearbeiteten
Platte vor. Die Messung wurde bei unterschiedlicher Dehnung (%)
bei 22 °C
durchgeführt.
-
Die
Proben der Vergleichsbeispiele 7 und 8 in Gruppe B mit einer breiten
Molekulargewichtsverteilung zeigten einen Beugungspeak aufgrund
von Kristallisation, selbst wenn die Proben nicht gestreckt waren.
Der Peak von 2θ =
etwa 21° entsprach
der Peakposition von ε-Caprolacton.
Somit wird angenommen, dass die Kristallisation aufgrund des Streckvorgangs
der vernetzten Elastomeren auf die Kristallisation der Wiederholungseinheiten
von Caprolacton-Monomeren zurückzuführen ist.
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Andererseits
befanden sich die Proben der Beispiele 3 und 4 der Gruppe A mit
geringer Molekulargewichtsverteilung in einem amorphen Zustand,
wenn sie gar nicht oder nur wenig gestreckt waren. Aus ihrer niederen
Glasübergangstemperatur
wird angenommen, dass sie einen kautschukförmigen elastischen Körper oder
ein Elastomeres bilden können.
Bei verstärkter
Dehnung wurde eine Kristallisation beobachtet. Dies zeigt, dass
die erfindungsgemäßen Proben
sich zwar unter Deformationsbedingungen, denen übliche Elastomere unterliegen,
als kautschukelastische Körper
verhalten, dass sie aber einer starken Orientierung unterliegen und
sich ähnlich
wie kristallisierte Polymere verhalten, wenn sie übermäßig oder
drastisch deformiert werden, wie es im Fall von Abrieb, Bruch oder
dergl. der Fall ist. Ferner kann der Kristallisationsgrad fein kontrolliert werden,
indem man das Zahlenmittel der Caprolactoneinheiten einstellt.
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Vergleichsbeispiele 15
bis 18
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Es
wurden folgende Produkte hergestellt: Ethylenglycol:Butandiol-Coadipat (EG:BG =
1:1) (Vergleichsbeispiel 15), 3-Methyl-1,5-pentandioladipat (Vergleichsbeispiel
16) und Neopentylglycoladipat/Caprolacton-Copolymeres (NPG/AA:CL
= 1:2) (Vergleichsbeispiel 17). Ferner wurde ein handelsübliches
walzbares Polyestertyp-Polyurethan vom Ethylenglycol-Butylen-Coadipat-Typ
(SUMIPAN 640S): Handelsbezeichnung, SUMITOMO BAYER URETHANE Co.,
Ltd.) als Vergleichsbeispiel 18 verwendet.
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Hydrolysierbarkeitstest
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Die
Formkörper,
die aus den in den Beispielen 10, 11, 33, 37 und 42 und den Vergleichsbeispielen
13 und 15 bis 18 erhaltenen vernetzten Elastomeren hergestellt worden
waren, wurden einer Messung der Veränderung ihrer Härte (JIS
A) beim Stehenlassen in Wasser von 85 °C unterzogen. Die erhaltenen
Ergebnisse sind in 11 dargestellt. Ferner wurden
die vernetzten Elastomeren folgenden Messungen unterzogen: Härte (Hs:
JIS A-Skala) gemäß JIS K6253,
Kugel-Rückprallelastizität (RB: %)
gemäß JIS K6255
(beruhend auf ISO 4662), Zugfestigkeit (Tb: MPa) und Dehnung (Eb:
%) gemäß JIS K6251
(beruhend auf ISO 37) und permanente Druckspannung (Cs: %) für 22 Stunden
bei 70 °C
gemäß JIS K6262
(beruhend auf ISO 815). In Tabelle 10 sind die erhaltenen Ergebnisse
zusammen mit Angaben über
die Zusammensetzung und Eigenschaften der Polyole und den Glasübergangstemperaturen
der walzbaren Polyurethane aufgeführt.
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Die
Ergebnisse zeigen, dass die Formkörper der Beispiele unter Verwendung
des erfindungsgemäßen walzbaren
Polyurethans sich im Vergleich zu den Formkörpern der Vergleichsbeispiele
in bezug auf die Hydrolysebeständigkeit
als überlegen
erweisen. Während
die Formkörper
der Vergleichsbeispiele 16 und 17 eine akzeptable Hydrolysebeständigkeit
aufgrund ihrer verringerten Kristallisierbarkeit (als Folge der
Einführung
einer Methylgruppe als Seitenkette) aufwiesen, zeigten sie nicht
mehr die für
Polyurethane typischen hochwertigen physikalischen Eigenschaften,
da sie beim Strecken kaum einer Orientierungskristallisierung unterlagen.
Im Gegensatz dazu wiesen die Formkörper der Beispiele beim Strecken
eine Orientierungskristallisierung auf, so dass sie die für Polyurethane
typischen hochwertigen physikalischen Eigenschaften zeigten.