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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft die Herstellung mikrobieller Zellulose unter
Verwendung eines rotierenden Plattenfilmreaktors. Die Erfindung
konzentriert sich auf das Konzept der Verwendung von Filmbioreaktoren
zur Herstellung eines kohäsiven
Häutchens
aus bakterieller Zellulose. Der eingesetzte Filmreaktor ist vom
Typ eines rotierenden Scheibenbioreaktors, der für das anhaftende Wachstum von
extrazellulare Zellulose erzeugenden Organismen und für die Herstellung
eines gallertartigen mikrobiellen Zelluloseprodukts ausgelegt ist.
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Die
Erfindung betrifft auch ein mikrobielles Zelluloseprodukt mit einzigartigen
Eigenschaften und insbesondere ein stark hydratisiertes Häutchen aus
mikrobieller Zellulose. Dieses hydratisierte Zelluloseprodukt ist
durch einen hohen Anteil (etwa die zweifache Menge) an Wasser pro
Einheitsgewicht trockener Zellulose gekennzeichnet, verglichen mit
bakterieller Zellulose, die durch ähnliche Zellulose erzeugende
Organis men unter statischen Bedingungen erzeugt wird.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung des hydratisierten,
bakteriellen Zellulosehäutchens
durch nicht-statische Kultivierung von Zellulose erzeugenden Organismen
in einem Filmbioreaktor. Bei Verwendung eines rotierenden Scheibenbioreaktors
ergab sich eine unerwartet hohe Produktionsrate eines einförmigen kohäsiven Gels.
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Hintergrund
der Erfindung
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Eine
Reihe von Bakterien, wie insbesondere Stämme von Acetobacter, kann zur
Herstellung bakterieller Zellulose kultiviert werden. In Gegenwart
von Zucker und Sauerstoff synthetisieren Zellen von Acetobacter
Zellulose extrazellular in Form von an der Zelle anhaftenden Fäserchen.
Die von den anderen Zellen erzeugten Fäserchen greifen ineinander,
um ein hydrophiles Netzwerk zu bilden, das als Häutchen bekannt ist. Typische
Prozesse zur Herstellung mikrobieller Zellulose nutzen eine statische
Kulturbildung (GB Nr. 2131701). Das Häutchen aus mikrobieller Zellulose
wird an dem Luft/Flüssigkeits-Übergang
einer bewegungslosen und ungestörten
Kultur ausgebildet, die üblicherweise
von einer flachen Schale aufgenommen wird. Dieses kohärente, gelartige
Häutchen
ist für
viele Anwendungen, wie beispielsweise einen Wundverband, nach dem
Verarbeitungsschritt der Entfernung der Zellen geeignet.
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Das
US-Patent Nr. 4942128 beschreibt die Herstellung von Zellulose in
einer statischen Kultur, wobei ein Polysaccharid, wie Carboxymethylcellulose,
mit einem Zellulose erzeugenden Mikroorganismus inkubiert wird.
Das 128-Patent beschreibt, dass in einer bewegten Kultur hergestellte
Zellulose kein Häutchen
erzeugen kann.
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Ein
weiteres Verfahren zur Herstellung bakterieller Zellulose nutzt
herkömmliche,
einen Tieftank aufweisende, gerührte
Bioreaktoren. Unter diesen bewegten Bedingungen wird eine nicht-häutchenbildende Form bakterieller
Zellulose hergestellt. Diese Art von Produktionsablauf ist höchst anfällig für eine Bakterienstamminstabilität, die durch
den Verlust der Fähigkeit
zur Herstellung von Zellulose und ein graduelles, übermäßiges Wachstum
der Zellen zum Ausdruck kommt (Valla, S. und Kjosbakken, J., Cellulose
negative mutants of Acetobacter xylinum, Journal of General Microbiology,
128, 1401-(1982)). Nichtsdestotrotz wurde über die verstärkte Produktion
netzförmig
angelegter, bakterieller Zellulose unter bewegten Bedingungen für mehr als 70
Stunden unter Verwendung mutagenisierter und ausgewählter Stämme berichtet
(US-Patent 4,863,565).
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Auch
umfasst ein vierstufiger Prozess zur Herstellung eines mikrobiellen
Zelluloseprodukts (US-Patent 5,273,891) die Verwendung einer gerührten Batch-Kultur.
Die Verwendung von luftunterstützten
Fermentoren, bei denen Luftblasen anstelle von Flügelrädern zum
Vermischen eingesetzt werden, wurde ebenfalls für die Herstellung bakterieller
Zellulose ausgelegt (Okiyama, A., Schirae, H., Kano, H. und Yamanaka,
S., Bacterial cellulose I. Two-stage fermentation process for cellulose
production by acetobacter aceti, Food Hydrocolloids, 6, Nr. 5, 471
bis 477. (1992)). Somit wurde vordem abgesehen von der ungestörten statischen
Kulturbildung in Schalen kein alternativer Bioreaktor erwähnt, der
zur Herstellung kohärenter
Membranhäutchen
aus bakterieller Zellulose geeignet ist.
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Obwohl
Filmbioreaktoren seit mehr als 20 Jahren in der Abwasserbehandlungsindustrie üblich sind, wird
dieser Typ einer Bioreaktoranordnung nicht zur Herstellung eines
Biopolymers eingesetzt. Das Grundprinzip von Filmreaktoren besteht
darin, die wachsenden Zellen mit einem Strukturelement des Reaktors
zu verknüpfen,
um einen Film zu bilden und dann das Zellwachstum entweder durch über den
Film strömende
Nährstoffe
oder durch Bewegung des in dem Strukturelement enthaltenen Films
in ein mit Nährstoffen
gefülltes
Gefäß zu fördern.
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Am
weitesten verbreitet ist bei diesem Typ eines Filmbioreaktors der Tropfkörper, bei
dem der Film stationär
ist und Medien durch den Film perkulieren. Das US-Patent Nr. 4,320,198
beschreibt die Herstellung mikrobieller Zellulose durch Kultivierung
des Mikroorganismus sphaerotilus natans auf einer Metallplatte mit
körniger
Oberfläche
und durch Zufuhr eines Nährstoffstroms über die
Platte. Eine zweite Anwendung betrifft den rotierenden biologischen
Contactor (CWC), bei dem der Film in das Medium getaucht wird.
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Neben
der Abwasserbehandlung liegt eine bekannte Anwendung dieses Typs
eines Filmbioreaktors in der Produktion von Fadenpilzen (US-Patent 5,246,854).
Der zugeordnete biologische Wachstumsreaktor nutzt einen rotierenden
Zylinder, mit dem die Fadenpilze verknüpfen, während der Zylinder teilweise
in eine Wanne getaucht wird, die mit einem Nährstoffmedium gefüllt ist.
Obwohl viel getan wurde, um die Verwendung dieser konventionellen
Filmbioreaktoren für
umwelttechnische Anwendungen zu fördern, wurde zuvor nirgends erwähnt, dass
das Konzept der Bewegung eines mikrobiellen Films in ein stationäres Medium
bei der Herstellung von Biopolymeren, wie einem extrazellularen
Zelluloseprodukt, angewendet werden kann.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft zumindest zum Teil ein Verfahren
zur Herstellung eines stark gelatisierten, mikrobiellen Zellulosehäutchens
durch Kulturbildung von Zellulose erzeugenden Organismen über eine
längere
Zeitdauer unter nicht-statischen Bedingungen in einem rotierenden
Plattenfilmbioreaktor. Die Produktionsrate an häutchenbildender, mikrobieller
Zellulose ist überraschend
hoch angesichts früherer
Studien, in denen ausgesagt ist, dass ein Mischen in der Regel die
Menge an produzierter Zellulose verringert (Schramm, M. und Hestring,
S., Factors affecting production of Cellulose at the Air/Liquid
Interface of a culture of Acetobacter xylinum, Journal of General
Microbiology, 11, 123 bis 129. (1954)). Zudem sind die hohe Syntheserate
und die stark gelatisierte Beschaffenheit des erfindungsgemäßen, mikrobiellen
Zellulosehäutchens, das
unter Verwendung des rotierenden Plattenfilmbioreaktors nach der
vorliegenden Erfindung hergestellt wird, vollkommen unerwartet.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch ein stark hydratisiertes, mikrobielles
Zelluloseprodukt mit neuen Eigenschaften. Dieses bakterielle Zellulosehäutchen,
das mittels eines rotierenden Plattenfilmbioreaktors hergestellt
wird, umfasst im Vergleich zu bakteriellen Zellulosehäutchen,
die mittels Zellulose erzeugender Organismen unter statischen Bedingungen
hergestellt werden, die doppelte Menge an Wasser pro Gewichtseinheit
Zellulose. Dieses mikrobielle Zellulosehäutchen kann etwa das 200-Fache
seines Gewichts an Wasser absorbieren und weist eine stark gelatisierte
dreidimensionale Struktur auf. Sein hoher Wassergehalt ist eine
Folge des neuen Herstellungsverfahrens gemäß der Erfindung.
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Die
makroskopischen und mikroskopischen Eigenschaften des mikrobiellen
Zelluloseprodukts, das gemäß den rotierenden
Zuchtbedingungen der Erfindung hergestellt wird, unterscheiden sich
von denen jener Produkte, die unter bekannten statischen Bedingungen
hergestellt werden. In makroskopischer Hinsicht bildet die Zellulose,
die mittels des rotierenden Plattenfilmbioreaktors hergestellt wird,
einen stark gelatisierten Film, der nach fünf Tagen Zucht eine Dicke von
etwa 20 bis 30 mm aufweist, verglichen mit einem mikrobiellen Zellulosefilm
von 3 bis 5 mm Dicke, der an der Luft/Flüssigkeits-Grenzfläche einer
statischen Kultur, die über
dieselbe Zeitspanne herangezogen wird, ausgebildet wird. Dieses
kontinuierliche Häutchen,
das unter Verwendung des Filmreaktors erzeugt wurde, weist auch
eine offenere Struktur auf, die ein höheres Wasserabsorptionsvermögen im Vergleich
zu dem unter statischen Bedingungen gewonnenen Zelluloseprodukt
bedingt. In mikroskopischer Hinsicht wird ebenfalls von dem Vorhandensein
von Unterschieden ausgegangen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung extrazellularer
mikrobieller Zellulose, bei dem ein bakterieller Stamm, der zur
Herstellung extrazellularer mikrobieller Zellulose geeignet ist,
aerob in einem Nährmedium
kultiviert wird, das eine Kohlenstoffquelle und weitere Nährstoffe
enthält,
wobei das Verfahren die Verwendung eines rotierenden Plattenfilmbioreaktors
einschließt.
Der biologische Reaktor umfasst:
- a) eine Reihe
kreisförmiger
Scheiben (obwohl jede Form möglich
ist) mit der geeigneten Maschengröße, die sowohl die Anlagerung
und das Wachstum mikrobieller, Zellulose erzeugender Organismen
als auch die Produktion extrazellularer, mikrobieller Zellulose
ermöglicht,
wobei die Scheiben auf einer Welle montiert sind, um eine Drehung
zu unterstützen;
- b) einen horizontal angeordneten Trog (vorzugsweise zylindrisch)
ausreichender Länge
und Tiefe, um ein biologisches Medium aufzunehmen, in dem, wenn
enthalten, zumindest ein Teil der aufgenommenen Scheiben eingetaucht
ist; der abgedeckte Trog sollte auch Öffnungen aufweisen, um eine
Medienzufuhr, eine Luft/Sauerstoff-Zufuhr, eine Inokulation, eine
pH-Überwachung
und eine Probenentnahme zu ermöglichen;
und
- c) ein externes rotierendes Mittel, das an der Welle befestigt
ist, um die in dem Trog angeordneten Scheiben in Drehung zu versetzen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist das Verfahren zur Herstellung extrazellularer mikrobieller
Zellulose mittels Zellulose erzeugender Organismen wie folgt gekennzeichnet:
- 1) Bereitstellen eines biologischen Reaktionsgefäßes, wie
oben beschrieben;
- 2) Einleiten des biologischen Mediums in den Trog;
- 3) Einleiten eines Inokulums eines extrazellularen Zellulose
erzeugenden Organismus in den Trog;
- 4) Drehen der eingetauchten Scheiben, die in dem biologischen
Reaktor enthalten sind, mit einer effektiven Drehzahl;
- 5) Zugabe der Medien Nährstoffe,
Chemikalien und Polymere, Sauerstoff und Überwachen der Bedingungen in
dem biologischen Reaktor, wie z. B. des pH-Wertes, wann immer erforderlich;
und
- 6) Ernten des auf den Scheiben gebildeten Zellulosefilms durch
geeignete Mittel.
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Das
Verfahren zur Herstellung mikrobieller Zellulose unter Verwendung
eines rotierenden Plattenfilmreaktors nach der Erfindung weist mehrere
Vorteile gegenüber
den bestehenden Prozessen und geläufigen Verfahren zur Herstellung
mikrobieller Zellulose auf. Diese Vorteile der vorliegenden Erfindung
betreffen große Flächen, die
zur Zelluloseherstellung verfügbar
sind, die Fähigkeit
der Änderung
von Medienbedingungen während
der Zellulosesynthese, hohe Zelluloseproduktionsraten und eine leichte
Maßstabsvergrößerung für die Herstellung
großer
Volumina häutchenbildender
mikrobieller Zellulose.
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Jeder
Bakterienstamm, der zur Herstellung extrazellularer mikrobieller
Zellulose geeignet ist, kann bei dem Verfahren nach der Erfindung
verwendet werden. Geeignete Stämme
umfassen Stämme,
die zu der Gattung Acetobacter gehören, beispielsweise Acetobacter-Xylinium-Stämme der
Gattungen ATCC 10245, 23769, 1082.
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Eine
große
Auswahl an Kohlenstoffquellen kann verwendet werden, einschließlich Lactat,
Ethanol, Glycerol, Melasse, Saccharose und andere Zucker, wie Fructose
und insbesondere Glucose. Die geeignete anfängliche Kohlenstoffquellenkonzentration
liegt in dem Bereich zwischen 2 und 100 gm/l. Zucker kann der in
dem Reaktor wachsenden Kultur zugegeben werden, um eine bestimmte
gewünschte
Konzentration für eine optimale
Zelluloseherstellung aufrecht zu erhalten. Für eine Produktion in großem Maßstab können verschiedene
Rohstoffe als Stickstoffquellen eingesetzt werden, einschließlich in
Wasser eingeweichter Mais (corn steep liquor).
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Der
anfängliche
pH-Wert, bei dem gemäß der Erfindung
der Zellulose erzeugende Organismus zu kultivieren ist, liegt zwischen
3 und 6, bevorzugt zwischen 4,5 und 5,5, und besonders bevorzugt
bei 5,0. Der pH-Wert in dem Bioreaktor kann durch Puffer, wie Citrat,
oder durch Zugabe von Base oder Säure zu dem Medium gesteuert
werden, um den pH-Wert in dem gewünschten Bereich zu halten.
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Die
Luftzufuhr in den Reaktor kann bezüglich ihrer Zusammensetzung
von Luft (21% Sauerstoff) bis 100% Sauerstoff und bezüglich ihrer
Einströmrate
in Abhängigkeit
davon, was am besten für
die Herstellung mikrobieller Zellulose geeignet ist, verändert werden.
Die Aufrechterhaltung eines positiven Sauerstoffdrucks in dem Bioreaktor
vergrößert die
Produktionsrate und verhindert Kontamination.
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Die
Drehzahl ist üblicherweise
abhängig
von der Größe oder
dem Durchmesser der Scheibe, die in dem biologischen Reaktor verwendet
wird. Beispielsweise sollte bei einer Scheibe mit 12 cm Durchmesser
die Drehzahl in dem Bereich zwischen 1 und 30 rpm liegen, wobei
6 bis 12 rpm bevorzugt werden. Die Drehzahl der Scheiben während der
Zelluloseherstellung hat einen merklichen Einfluss auf die Produktionsrate
an Zellulose während
der Fermentation.
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Der
Betrieb des biologischen Reaktors kann durch Batch-Fermentierung,
Zufuhr-Batchfermentierung und kontinuierliche Fermentierung erfolgen,
wobei jedes Verfahren seine eigenen Vorteile aufweist. Batch-Fermentierung kann
ausreichend sein zur Herstellung häutchenbildener, mikrobieller
Zellulose für
Massenanwendungen. Zufuhr-Batchfermentierung oder kontinuierliche
Verarbeitung kann insbesondere bei der Herstellung modifizierter
oder zusammengesetzter mikrobieller Zellulo sehäutchen wünschenswert sein.
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Die
verschiedenen neuen Merkmale, die die Erfindung charakterisieren,
sind detailliert in den beigefügten
Ansprüchen
herausgestellt und bilden einen Teil dieser Offenbarung. Für ein besseres
Verständnis
der Erfindung, von deren Vorteilen im Betrieb und von speziellen
Aufgaben, die durch deren Anwendung gelöst werden, wird auf die beiliegenden
Zeichnungen und die Beschreibung verwiesen, in der eine bevorzugte
Ausführungsform
der Erfindung dargestellt ist.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnung
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In
der Zeichnung zeigt
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1 eine
perspektivische Ansicht eines rotierenden Plattenfilmbioreaktors
gemäß der vorliegenden Erfindung
mit mikrobiellem Zellulosehäutchen,
das sich auf den Scheiben ausbildet;
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2 ein
Schaubild, in dem die lineare Beziehung zwischen der Zuchtzeit und
der Menge an Zellulose dargestellt ist, die einerseits in dem rotierenden
Plattenfilmbioreaktor (RDR) und andererseits in einer statischen
Kultur hergestellt wurde;
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3 ein
Schaubild, in dem der Einfluss der Drehzahl der Scheiben in dem
rotierenden Plattenfilmbioreaktor auf die Produktionsrate an mikrobieller
Zellulose dargestellt ist;
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4 ein
Schaubild, in dem der Einfluss der anfänglichen Zuckerkonzentration
in dem rotierenden Plattenfilmbioreaktor auf die Produktionsrate
an mikrobieller Zellulose dargestellt ist;
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5 ein
Schaubild, in dem die Zuckerkonzentration und das Zellulosefilmwachstum
während
eines Zufuhr-Batchbetriebs des rotierenden Plattenbioreaktors dargestellt
sind; und
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6 ein
Schaubild, in dem der Einfluss des Betriebs-pH-Wertes auf die Zelluloseherstellung
während eines
Batch-Betriebs des rotierenden Plattenbioreaktors dargestellt ist.
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Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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In
der folgenden detaillierten Beschreibung der Erfindung werden Besonderheiten
des in 1 dargestellten rotierenden Plattenfilmbioreaktors
diskutiert. Dieser Scheibentyp 12, der bei dem biologischen
Reaktor 10 gemäß der Erfindung
eingesetzt wird, weist eine geeignete Maschengröße auf, um eine Überbrückung zwischen
den zwei Filmen, die sich auf beiden Seiten der Scheibe entwickeln,
zu ermöglichen.
Es wird zur Ausführung
der vorliegenden Erfindung bevorzugt, dass die Scheibe die Form
eines Maschen- oder Lochblechs hat, das aus rostfreiem Stahl oder
polymeren Werkstoffen mit ausreichender Festigkeit gefertigt ist.
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Die
Größe bzw.
der Durchmesser der Scheibe entspricht einem ausgewählten prozentualen
Anteil des Durchmessers des Zylinders 20 des zylindrischen
biologischen Reaktors 10, der die Scheibe enthält, wobei 80%
bis 90% des Durchmessers des zylindrischen Trogs wünschenswert
sind. Der mit "G" bezeichnete Abstand
zwischen den Scheiben 12, die auf der Welle 14 sitzen,
ist so klein wie möglich,
um den verfügbaren Bereich
für das
Wachstum der Zellulose erzeugenden Organismen und die Produktion
mikrobieller Zellulose durch diese Organismen zu maximieren. Die
Grenzwert für
diesen Abstand entspricht der abschließenden Dicke des bakteriellen
Zellulosehäutchens
am Ende der Fermentierung.
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Die
zylindrische Gestalt des biologischen Reaktors 10 wird
gewählt,
um die Menge an biologischem Medium 16 zu minimieren, die
zur Benetzung der rotierenden Scheibe während der Rotation erforderlich
ist. Eine Vergrößerung des
rotierenden Plattenfilmbioreaktors kann durch Vergrößerung entweder
der Länge
des zylindrischen Trogs oder des Zylinders 20 oder des
Durchmessers des zylindrisches Trogs oder beides realisiert werden.
Dies erhöht
wiederum die Anzahl an Scheiben 12 und den für das Zellwachstum
und die Zelluloseherstellung verfügbaren Flächenbereich, der in dem biologischen
Reaktor vorhanden ist.
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Die
Welle 14, die die in der zylindrischen Wanne 20 enthaltenen
Scheiben 12 verbindet und trägt, ist in der Mitte der Scheiben
angeordnet, könnte
aber auch im Außenbereich
der Scheiben angeordnet sein, wenn eine Gruppe von Scheiben vorliegen
würde.
Ein hermetisch dichtendes Lager 22 wird verwendet, um die
Welle 14 mit einer extern angeordneten Dreheinrichtung 18 zu
verbinden. Die bevorzugte Dreheinrichtung ist ein Elektromotor.
Die Drehzahl der Scheiben 12, die in dem biologischen Reaktor 10 enthalten
sind, sollte einen wirksamen Wert haben, der teilweise von dem Durchmesser
der eingesetzten Scheibe abhängt.
Geeignete Drehzahlen liegen in dem Bereich zwischen 1 rpm und 60
rpm, vorzugsweise zwischen 6 und 12 rpm. Jeder geeignete Verbindungsmechanismus,
wie eine Auswahl von Getrieben zur Betätigung mehrerer rotierender Wellen,
die mit Scheiben bestückt
sind, die in mehreren zylindrischen biologischen Reaktoren enthalten
sind und die einen Motor nutzen, kann für einen Mehrreaktorbetrieb
vorgesehen sein. Solch eine Anordnung mehrerer biologischer Reaktoren
kann die Gesamtproduktionskapazität erhöhen.
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Der
zylindrische Trog 20 nach der vorliegenden Erfindung weist Öffnungen 24 zur
Befestigung von Messfühlern 26 zur
Messung von Reaktorbedingungen, wie pH-Wert und Temperatur, auf.
Die Öffnungen
können
in der unteren Hälfte
des zylindrischen Trogs 20 angeordnet sein, der das biologische
Medium 16 enthält. Proben-
und Ablauföffnungen 28 sind
ebenfalls in dem Aufbau enthalten. Der Gesamtaufbau des biologischen Reaktors
gemäß dieser
Erfindung kann luftdicht ausgeführt
sein, so dass eine Sauerstoffzufuhr möglich ist, wodurch ein positiver
Druck in dem Reaktor zwecks erhöhter
Zelluloseproduktion aufrecht erhalten wird (Schramm et al., 1954)
und eine Kontamination durch nicht-sterile Luft von außen verhindert
wird.
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Die
Verwendung des rotierenden Plattenfilmbioreaktors bietet einige
Vorteile gegenüber
bestehenden Prozessen und Verfahren zur Herstellung mikrobieller
Zellulose. Die vorliegende Erfindung weist neben der Fähigkeit
zur Erzeugung einer häutchenbildenden
mikrobiellen Zellulose die Fähigkeit
zur Modifizierung des Zellulosefilms, während dieser in dem Bioreaktor
synthetisiert wird, auf. Durch Steuerung der Medienbedingungen und
-zusammensetzung ist es nicht nur möglich, die Zelluloseproduktion
in dem biologischen Reaktor zu optimieren, sondern es wird auch
die Aufnahme unterschiedlicher Typen von Polymeren/Additiven in
das sich entwickelnde Zellulosehäutchen
ermöglicht.
Derartige Modifikationen in dem Medium wären bei einem statischen Kultivierungssystem
sehr schwer durchzuführen.
Die Zugabe von Polymeren/Additiven zu den kontinuierlichen Schichten
an wachsender Zellulose kann bei dem rotierenden Plattenfilmreaktor
leichter durchgeführt
werden als bei gerührten
Tieftankbioreaktorsystemen nach dem Stand der Technik. Die Bildung
von Zellulose durch extrazellulare Zellulose erzeugende Organismen
erfolgt an dem Luft/Flüssigkeits-Übergang,
und die Zelluloseproduktion ist direkt proportional zu der Fläche dieses Übergangs
(Masaoka, S., Ohe, T. und Sakota, M., Production of Cellulose from
Glucose by Acetobacter xylinum, Journal of Fermentation and Bioengineering,
74 Nr. 1, 18–22
(1993)). Im Vergleich zu statischen Zuchtverfahren stellt die vorliegende
Erfindung eine höhere
Größenordnung
größerer Flächenbereiche
für den
Flüssigkeitsvolumenanteil,
der für
ein bakterielles Zellulosefilmwachstum verfügbar ist, bereit. Eine Maßstabsvergrößerung der
vorliegenden Erfindung kann leicht erreicht werden durch Vergrößerung der
Länge des
zylindrischen Trogs oder durch Verwendung einer Scheibe mit größerem Durchmesser,
wodurch der Bereich für
das Zellwachstum und die Zelluloseproduktion vergrößert wird.
Die modulare Beschaffenheit des im Rahmen der vorliegenden Erfindung
beschriebenen biologischen Reaktors ermöglicht die Steigerung der Produktionskapazität durch
Erhöhung
der Anzahl der im Betrieb befindlichen Module/Bioreaktoren. Verluste
infolge von Kontamination können
dann durch diesen modularen Aufbau der vorliegenden Erfindung minimiert
werden.
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Jeder
bakterielle Stamm, der zur Produktion extrazellularer mikrobieller
Zellulose geeignet ist, kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzt werden. Geeignete Stämme
umfassen diejenigen, die zu der Gattung Acetobacter gehören, beispielsweise
Stämme
der Spezies Acetobacter xylinum, wie die Stämme ATCC 10245, 23769. Das
Inokulum kann durch Inkubieren der extrazellulare Zellulose erzeugenden
Organismen präpariert
werden, die aus einer wachsenden Kultur auf einer Agarschräge (agar
slant) gewonnen werden, und zwar in einem geeigneten Medium bei
einer wirksamen Temperatur von etwa 25 bis 35°C, vorzugsweise bei 30°C. Die Inkubationszeit
liegt zwischen drei und fünf
Tagen in Abhängigkeit
von der Größe des verwendeten
Inokulums. Nach der Aufzucht wird das resultierende mikrobielle
Zellulosehäutchen
eingeweicht, um die Zellulose erzeugenden Zellen freizugeben. Vor
dessen Zufuhr in den Reaktor wird das Inokulum üblicherweise zentrifugiert
oder filtriert, um die Zellen von der Zellulose zu trennen. Die
Medien für
den Reaktor können getrennt
in einem Autoklaven unter geeigneten Bedingungen für eine wirksame
Zeitdauer sterilisiert werden, um eine weitgehende Sterilisation
zu erreichen. Der gesamte biologische Reaktor und die Inhalte können in einem
temperaturgesteuerten Raum bei einer geeigneten Temperatur, vorzugsweise
bei 30°C,
angeordnet werden. Ein steriles sauerstoffhaltiges Gas kann während des
Wachstums der extrazellulare Zellulose erzeugenden Organismen und
während
der Herstellung von mikrobieller Zellulose durch diese Organismen
eingeleitet werden.
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Wenn
der biologische Reaktor im Zufuhr-Batchmodus betrieben wird, wird
zusätzliches
Medium im Verlauf der Fermentation in den Reaktor eingeleitet. In
Abhängigkeit
von den Anforderungen an das in dem Reaktor zu erzeugende Produkt
können
die Zusammensetzung und der Zustand des Mediums entsprechend verändert werden.
Wenn eine kontinuierliche Fermentierung gewünscht ist, kann, nachdem sich
ausreichend Zellulosefilm an den Platten ausgebildet hat, die erzeugte
Zellulose abgekratzt und geerntet werden. Der Ablauf kann dann fortgesetzt
werden, um Wachstum und Anlagerung der Zellulose erzeugenden Organismen
an die Scheibe zu ermöglichen.
Zusätzlicher
Nährstoff
und Inokulum können
in Abhängigkeit
von den Anforderungen des Reaktors zugegeben werden. Die Betriebsbedingungen,
wie Drehzahl und pH-Wert,
sind im Abschnitt „Zusammenfassung
der Erfindung" ausgeführt.
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Nachdem
somit die Erfindung beschrieben ist, werden die nachfolgenden Beispiele
nur zu Erläuterungszwecken
angeführt,
wobei sie in keiner Weise als Beschränkung der Erfindung verstanden
werden sollen.
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Beispiel 1
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Vergleich der Zelluloseerzeugung
in statischen Kulturen und in einem rotierenden Plattenfilmbioreaktor (RDFB)
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Bei
dem extrazellulare Zellulose erzeugenden Mikroorganismus handelt
es sich um einen Acetobacter-xylinum-Stamm, der von dem National
Science and Research Institute der University of Philippines, Quezon
City, Philippinen, bezogen wurde. Der Mikroorganismus wird auf Tomatenserumbrühe in Agarschrägen gehalten
und monatlich umgesetzt. Die Zusammensetzung des Mediums der Haltekultur
(TSB) ist wie folgt: 50 g/l Saccharose oder Glukose, 50 g/l Hefeextrakt,
5 g/l Bactopepton, 10% v/v Tomatenserum, 1 g/l K2HPO4, 0,2 g/l MgSO4·7H2O, und 0,1 g/l NaCl, pH = 5. Die Zelluloseerzeugungsrate
in Tomatenserumbrühe
(TSB) wird regelmäßig überprüft, um sicherzustellen,
dass keine Veränderung
oder Verunreinigung stattgefunden hat.
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Keimteströhrchen,
die 25 ml an 50 g/l Glukose, 5 g/l Bactopepton und 5 g/l Hefeextrakt
(GYP-Medium) enthalten, werden mittels Agarschrägen geimpft. Die Kulturen in
den Teströhrchen
werden drei Tage lang bei 30°C
ohne Schütteln
herangezogen und dann in einen 250-Erlenmeyer-Kolben überführt, der 150 ml GYP-Medium
enthält.
Nach drei Tagen statischer Kultur werden die Keimkolben verwendet,
um sowohl die statischen Kolbenkulturen als auch den rotierenden
Plattenfilmreaktor auf einem Level von 15% v/v zu impfen.
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Ein
Teil des geimpften GYP-Mediums wird in die Kolben der statischen
Kultur überführt, die
als Kontrollen dienen, und der Rest wird verwendet, um den rotierenden
Plattenfilmbioreaktor bis zu der die Hälfte kennzeichnenden Markierung
zu füllen.
Sowohl die statischen als auch die rotierenden Kulturen werden bei 30°C herangezogen,
und Proben werden jeden Tag entnommen.
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Um
die Zelluloseproduktion zu messen, werden die Häutchen in der statischen Kultur
und der an der rotierenden Scheibe ausgebildete Film geerntet und
dann mit entionisiertem Wasser gespült. Beide werden dann einer
heißen
2%-igen NaOH-Lösung
30 Minuten lang ausgesetzt, um die in dem Häutchen eingebetteten Zellen
auszulösen.
Die nassen Zellulosehäutchen
werden dann in entionisiertem Wasser eingeweicht, bis die Farbe
weiß oder
transparent wird, und dann über
Nacht bei 55°C
getrocknet. Die resultierenden, getrockneten Zellulosefilme werden
gewogen (Daten in 2 dargestellt).
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Beispiel 2
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Vergleich
des Wassergehalts eines statisch erzeugten und in einem rotierenden
Plattenbioreaktor erzeugten mikrobiellen Zelluloseprodukts
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Der
Wassergehalt der nach den beiden Verfahren hergestellten, mikro biellen
Zellulose wird durch Messung des Nassgewichts und des Trockengewichts
der beiden Zelluloseprodukte verglichen. Die mikrobiellen Zellulosehäutchen für diese
Studie werden aus einer fünf
Tage alten Kultur unter Verwendung eines GYP-Mediums gewonnen. Nach
dem Ernten der Häutchen
sowohl in dem statischen als auch in dem rotierenden Bioreaktor
werden die Zelluloseprodukte unter Verwendung von entionisiertem
Wasser und 2%-igem NaOH, wie vorstehend erwähnt, gesäubert.
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Das
Nassgewicht des mikrobiellen Zelluloseprodukts wird durch Entwässern des
wassergetränkten Häutchens
während
5 Minuten und anschließende
Gewichtsermittlung gemessen. Das Trockengewicht wird nach Trocknung
des nassen Häutchens
bei 55°C über Nacht
gemessen. Die Ergebnisse zeigen an, dass mikrobielle Zellulose,
die unter statischen Bedingungen gewonnen wurde, typischerweise
ein Verhältnis
von trockener Zellulose zu nasser Zellulose von etwa 1 : 100 aufweist.
Die mikrobielle Zellulose, die durch den rotierenden Plattenbioreaktor
hergestellt wurde, weist ein Verhältnis von 1 : 200 auf, was
zeigt, dass sie stärker gelatisiert
ist und ein höheres
Wasserabsorptionsvermögen
als das statisch gewachsene Häutchen
besitzt.
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Beispiel 3
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Einfluss der
Drehzahl auf die Zelluloseerzeugung in einem RDFB
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Mehrere
einen Liter fassende rotierende Plattenbioreaktoren werden mit dem
gleichen geimpften GYP-Medium beschickt und bei 30°C inkubiert.
Jeder Reaktor hat eine andere Drehzahl, die in den Bereich von 20
bis 30 rpm fällt.
Die Dicke des sich entwickelnden Films, die direkt proportional
zu der Menge an erzeugtem Zelluloseprodukt ist, wird für jede Drehzahl
täglich
gemessen. Die in 3 dargestellten Ergebnisse zeigen,
dass für
die Scheibengröße, die
in jedem der Reaktoren verwendet wurde (12 cm Durchmesser), die Drehzahl,
die schnelles Filmwachstum anzeigt, zwischen 12 und 30 rpm, vorzugsweise
bei 12 rpm liegt. Obwohl eine optimale Drehzahl für eine 12
cm-Scheibe ermittelt wurde, kann solch eine wünschenswerte Drehzahl in Abhängigkeit
von der Größe der verwendeten
Scheibe variieren. Eine Berechnung der Umfangsgeschwindigkeit für jede Scheibengröße kann
bei der Bestimmung der geeigneten Drehzahl für eine gegebene Scheibengröße hilfreich
sein.
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Beispiel 4
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Einfluss unterschiedlicher,
anfänglicher
Zuckerkonzentrationen auf die Zelluloseerzeugung
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Der
Einfluss der anfänglichen
Zuckerkonzentration in dem Medium auf die Zelluloseerzeugung in
einem im Batch-Betrieb arbeitenden, rotierenden Plattenbioreaktor
wird untersucht. Mehrere Reaktoren, die Medium mit unterschiedlichen
anfänglichen
Zuckerkonzentrationen enthalten, die in dem Bereich zwischen 5 g/l bis
100 g/l liegen, werden fünf
Tage lang betrieben. Die anderen Komponenten werden gleichgehalten,
wobei die Produktionsrate an Zellulose für jeden Bioreaktor durch Messen
der Dicke des an den Scheiben entwickelten Films verglichen wird.
Wie vorstehend erwähnt,
ist die Filmdicke direkt proportional zur Menge an erzeugter Zellulose.
Wie 4 zu entnehmen ist, zeigen die Ergebnisse, dass
oberhalb von 25 g/l ein Anstieg der Zuckerkonzentration nicht einem
Anstieg der Zelluloseproduktion während der fünf Tage dauernden Aufzuchtzeit entspricht.
Jedoch kann eine ungeeignete Menge an Zucker, wie beispielsweise
5 g/l, die Zelluloseproduktion beeinträchtigen. Daher sollte, um die
Menge an erzeugter Zellulose zu maximieren, ein bestimmter Wert
einer Zuckerkonzentration in dem Bioreaktor während der gesamten Fermentierung
aufrecht erhalten werden. Solch eine Zuckerkonzentration liegt zwischen
5 g/l und 25 g/l.
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Beispiel 5
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Zufuhr-Batchbetrieb
des rotierenden Plattenbioreaktors mit Steuerung der Zuckerkonzentration
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Der
rotierende Plattenbioreaktor wird im Zufuhr-Batchmodus betrieben,
wobei Zucker im Verlauf der Fermentierung zugegeben wird, um ein
bestimmtes Level einer Zuckerkonzentration in dem Reaktor aufrecht zu
erhalten. Für
unsere Zwecke werden zwei Reaktoren gleichzeitig betrieben, wobei
in einem eine Zuckerkonzentration von 25 g/l und in dem anderen
eine Zuckerkonzentration von 10 g/l aufrecht erhalten wird. Die Zuckerkonzentrationen
werden unter Verwendung eines YSI-Glukose-Analysators überwacht. Auf Grundlage der
zwei durchgeführten
Läufe (5)
werden ähnliche
Zelluloseproduktionsraten für
beide aufrecht erhaltenen Konzentrationen beobachtet, wie durch
nahezu gleiche Filmwachstumsraten auf den Platten dargestellt. Um
die Menge an vergeudetem Zucker zu verringern, wodurch der Ertrag
an Zellulose pro g Zucker vergrößert wird,
wird eine Konzentration von 10 g/l in dem Bioreaktor bevorzugt.
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Beispiel 6
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Einfluss des
Betriebs-pH auf die Zelluloseproduktion beim Batch-Betrieb des rotierenden
Plattenbioreaktors
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Die
Produktionsrate an Zellulose wird sehr stark durch den Betriebs-pH
des Mediums beeinflusst (Masaoka, 1993). Um diesen Effekt in dem
Bioreaktor zu zeigen, werden zwei einen Liter fassende, rotierende Plattenbioreaktoren
gleichzeitig betrieben, wobei in einem ein pH-Wert von 5 aufrecht
erhalten wird und der andere keine pH-Steuerung hat. Die pH-Einstellung
erfolgt durch die Zugabe von Base, wie verdünntem NaOH, während des
Fermentierungslaufs. Die gemessene Filmwachstumsrate wird verwendet,
um die Zelluloseproduktionsrate, wie vorstehend, anzugeben. Wie 6 zu
entnehmen ist, zeigen die Ergebnisse, dass durch das Aufrechterhalten
des pH-Werts in dem Reaktor auf dem wünschenswerten Level, wie z.
B. einem pH-Wert von 5, eine erhöhte
Zelluloseproduktion erreicht werden kann.
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Obwohl
eine spezielle Ausführungsform
der Erfindung gezeigt und detailliert beschrieben wurde, um die
Anwendung der Grundsätze
der Erfindung darzustellen, versteht es sich, dass die Erfindung
anderweitig ausgeführt
werden kann, ohne diese Grundsätze
zu verlassen.