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Hintergrund der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft allgemein den Hepatitis GB-Virus und im Speziellen
Nucleinsäure-Sonden
und ein Primer-Paar, das zum Nachweis des Hepatitis GB-C-Virus (HGBV-C)
nützlich
ist.
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Mehrere
Reihen von epidemiologischen und Laborgutachten haben auf das Vorhandensein
von mehr als einem parenteral übertragenen
non-A-, non-B-(NANB)-Hepatitis-Erreger hingewiesen, einschließlich mehrerer
Anfälle
von akuter NANBH bei Benutzern intravenöser Drogen, unterschiedlicher
Inkubationszeiten bei Patienten, bei denen nach einer Transfusion
NANBH auftrat, des Ergebnisses von Kreuz-Immunitätstests (cross-challenge experiments)
bei Schimpansen, der ultrastrukturellen Leberpathologie infizierter
Schimpansen und der charakteristischen Resistenz der mutmaßlichen
Erreger gegenüber
Chloroform. J. L. Dienstag, Gastroenterology 85: 439–462 (1983);
J. L. Dienstag, Gastroenterology 85: 743–768 (1983); F. B. Hollinger
et al., J. Infect. Dis. 142: 400–407 (1980); D. W. Bradley
in F. Chisari, Hrsg., Advances in Hepatitis Research, Masson, New
York, S. 268–280
(1984); und D. W. Bradley et al., J. Infect. Dis. 148: 254–265 (1983).
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Der
Nachweis von Hepatitis C-Virus (HCV)-Antikörpern in Spenderproben eliminiert
heutzutage 70 bis 80% des mit NANBH infizierten Bluts im Blutversorgungssystem.
Somit hat der Nachweis von HCV die Übertragung von Hepatitis aufgrund
von NANB-Hepatitis-Erregern nicht vollkommen verhindert. H. Alter
u. al., New Eng. J. Med. 321: 1494–1500 (1989). Neueste Veröffentlichungen
haben auch die Frage aufgeworfen, ob posttransfusionelle Hepatitis
(post-transfusion hepatitis, PTH) und gemeinschaftlich erworbene
akute und/oder chronische Hepatitis, die nicht mit PTH zusammenhängt, auf
zusätzliche Hepatitis-Erreger
zurückzuführen ist. Zum
Beispiel haben Beobachter bei 181 Patienten, überwacht in einer klinischen
Prospektivstudie, die in Frankreich von 1988 bis 1990 durchgeführt wurde,
insgesamt 18 Fälle
von PTH festgestellt. Bei 13 dieser 18 Patienten fiel der Test auf
HCV-Antikörper,
Hepatitis B-Virus-Oberflächenantigene
(hepatitis B virus surface antigen, HBsAg), Hepatitis B-Virus (HBV)-
und HCV-Nucleinsäuren
negativ aus. Die Autoren spekulierten über die mögliche Bedeutung eines Nicht-A-,
Nicht-B-, Nicht-C-Erregers bei der Entstehung von PTH. V. Thiers
et al., J. Hepatology 18: 34–39
(1993). Auch hingen bei 1.476 Patienten, die in einer anderen in
Deutschland von 1985 bis 1988 durchgeführten Studie überwacht
wurden, 22 Fälle
von dokumentierten PTH-Fällen
nicht mit einer HBV- oder HCV-Infektion zusammen. T. Peters et al.,
J. Med. Virol. 39: 139–145
(1993).
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Vor
Kurzem wurde über
eine neue Familie von Flaviviren, nachgewiesen bei Patienten mit
klinisch diagnostizierter Hepatitis, berichtet. Diese neue Familie
von Viren wurde als „GB"-Viren bezeichnet,
nach den Initialen des ersten Patienten, der mit dem Virus infiziert
wurde. Über
diese Viren wurde von J. N. Simons et. al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 92: 3401–3405
(1995), und J. N. Simons et al., Nature Medicine 1(6): 564–569 (1995)
berichtet. Zurzeit werden Studien durchgeführt, um die klinische und epidemiologische
Bedeutung dieser Viren zu ermitteln.
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Das
gesamte HGBV-B-Genom wurde am 12. April 1995 in der GenBank-Datenbank,
Zugriffsnummer U22304, offenbart. Simons J. N. et al., The Lancet,
Band 345, Nr. 8963, 10. Juni 1995, S. 1453–54, behandelt die neuen GB-Hepatitisviren.
Muerhoff, A. S. et al., Journal of Virology, Band 69, Nr. 9, September
1995, S. 5621–30,
offenbart den genomischen Aufbau der GB-Viren A und B. EP-A-0 745
129, angemeldet am 14. Februar 1995 und veröffentlicht am 17. August 1995,
offenbart Nucleinsäure-
und Aminosäuresequenzen
des Hepatitis GB-Virus, die für
eine Vielzahl diagnostischer und therapeutischer Anwendungen nützlich sind.
EP-A-0 763 114, angemeldet am 19. Mai 1995 und veröffentlicht
am 30. November 1995, betrifft die Charakterisierung und Isolierung
des neu entdeckten Hepatitis G-Virus
und offenbart eine Familie von cDNS-Kopien von Abschnitten des Hepatitis
G-Virusgenoms.
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Der
Nachweis von HGBV in Untersuchungsproben kann verbessert werden
durch die Verwendung von DNS-Hybridisierungstests,
die DNS-Oligomere als Primer und Nachweissonden nutzen. Da die Menge von
DNS-Targetnucleinsäure
in einer Untersuchungsprobe minimal sein kann, wird die Target-DNS normalerweise
vervielfältigt
und dann nachgewiesen. Verfahren zum Vervielfältigen und Nachweisen einer
Targetnucleinsäure-Sequenz,
die in einer Untersuchungsprobe vorliegen kann, sind im Fachgebiet
gut bekannt. Solche Verfahren schließen die Polymerasekettenreaktion
(Polymerase chain reaction, PCR), beschrieben in U.S. Patents 4,683,195
und 4,683,202, die Ligasekettenreaktion (ligase chain reaction,
LCR), beschrieben in EP-A-320 308, die Gap-LCR (GLCR), beschrieben
in der Europäischen
Patentanmeldung EP-A-439 182 und im U.S. Patent Nr. 5,427,930, die
Multiplex-LCR, beschrieben in der Internationalen Patentanmeldung
Nr. WO 93/20227, u. ä ein.
Diese Verfahren werden sowohl auf dem Gebiet der medizinischen Diagnostik
als auch auf den Gebieten der Genetik, Molekularbiologie und Biochemie
weit verbreitet angewandt.
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Es
wäre vorteilhaft,
DNS-Oligomersonden bereit zu stellen, die von HGBV abgeleitet sind,
und Diagnostika und Testkits, die diese Sonden verwenden. Solche
Sonden könnten
die Möglichkeiten
der medizinischen Fachwelt, akute und/oder chronische Virushepatitis
genauer zu diagnostizieren, in hohem Maße verbessern und für sicherere
Blut- und Organspenden sorgen, indem Nicht-A-, Nicht-B- und Nicht-C-Hepatitis
in diesen Blut- und
Organspenden nachgewiesen wird.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung liefert neue Hepatitis GB-Virus-C (HGBV-C)-DNS-Oligomersonden
und Primer. Die Sonden der Erfindung, die spezifisch sind für Hepatitis
GB-Virus C (HGBV-C) 5' NTR,
sind gewählt aus,
der Gruppe bestehend aus SEQUENZ-ID-NR. 3, SEQUENZ-ID-NR. 4 und
SEQUENZ-ID-NR. 5. Die vorliegende Erfindung stellt auch eine Zusammensetzung
bereit, die ein Primer-Paar umfasst, das spezifisch für HGBV-C
5' NTR ist und aus
SEQUENZ-ID-NR. 1 und SEQUENZ-ID-NR. 2 besteht. Ein Test gemäß der Erfindung
zum Nachweis der Anwesenheit von HGBV-C-Targetnucleotiden in einer Untersuchungsprobe
umfasst Folgendes:
- a. In-Kontakt-Bringen einer
Untersuchungsprobe, von der vermutet wird, dass sie eine Target-HGBV-C-Nucleotidsequenz
enthält,
mit dem HGBV-C-Primer-Paar von SEQUENZ-ID NR. 1 und SEQUENZ-ID NR.
2, um eine Mischung zu bilden;
- b. In-Kontakt-Bringen des Reaktionsgemischs mit mindestens einer
HGBV-C-Sonde, gewählt
aus der Gruppe bestehend aus SEQUENZ-ID NR. 3, SEQUENZ-ID NR. 4
und SEQUENZ-ID NR. 5;
- c. Nachweis des Vorhandenseins des HGBV-C-Targetnucleotids in
der Untersuchungsprobe.
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Die
HGBV-Sonde kann an eine signalerzeugende Verbindung oder ein Hapten
konjugiert werden. Diese signalerzeugende Verbindung wird gewählt aus
der Gruppe bestehend aus einer chemilumineszenten Verbindung, einer
Fluoresceinverbindung und einem Enzym. Das Hapten wird gewählt aus
der Gruppe bestehend aus Adamantan, Carbazol, Fluorescein und Biotin.
Die Reaktion kann auf einem festen Träger durchgeführt werden.
Die Sonde und der Primer können
jeweils an ein anderes Hapten, wie z. B. Adamantan und Carbazol, gebunden
werden, und die Bindung kann entweder am 5'-Ende, am 3'-Ende, oder sowohl am 5'-Ende als auch am
3'-Ende stattfinden;
oder mehr als ein Hapten kann an das 5'- oder
das 3'-Ende oder
in deren Nähe
gebunden werden. Außerdem
kann die Reaktion durch die Polymerasekettenreaktion (PCR) amplifiziert
werden.
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Außerdem wird
ein Testkit zum Nachweis von Target-HGBV-C-Nucleotid in einer Untersuchungsprobe bereitgestellt,
das Folgendes umfasst:
- a. einen Behälter, der
ein Primer-Paar enthält,
das spezifisch für
ein HGBV-C-Targetnucleotid ist, worin das Primer-Paar SEQUENZ-ID NR. 1 und SEQUENZ-ID
NR. 2 ist;
- b. einen Behälter,
der mindestens eine Sonde enthält,
die spezifisch für
HGBV-C ist, worin die HGBV-C-Sonde gewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus SEQUENZ-ID NR. 3, SEQUENZ-ID NR. 4 und SEQUENZ-ID NR. 5.
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Die
HGBV-Sonde kann an ein Hapten oder eine signalerzeugende Verbindung
konjugiert werden. Diese signalerzeugende Verbindung wird gewählt aus
der Gruppe bestehend aus einer chemilumineszenten Verbindung, einer
Fluoresceinverbindung und einem Enzym. Das Hapten wird gewählt aus
der Gruppe bestehend aus Adamantan, Carbazol, Fluorescein und Biotin.
Die Reaktion kann auf einer festen Phase durchgeführt werden.
Die Reaktion kann durch ein Verstärkungsverfahren wie z. B. PCR
verstärkt
werden. Die Sonde und der Primer können jeweils an ein verschiedenes
Hapten gebunden sein, wie z. B. Adamantan und Carbazol, und die
Bindung kann entweder am 5'-Ende,
am 3'-Ende oder
sowohl am 5'- als
auch am 3'-Ende
stattfinden; oder mehr als ein Hapten kann entweder an das 5'- oder das 3'-Ende oder in deren
Nähe gebunden
werden.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 ist ein Diagramm, das die Schritte des
bevorzugten Prüfverfahrens
der Erfindung beschreibt.
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2 ist
ein Diagramm des Reaktionskomplexes.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung liefert DNS-Oligomersonden und ein Primer-Paar,
Verfahren zum Nachweis der Anwesenheit der HGBV-Target-Nucleotidsequenzen
unter Verwendung dieser Sonden und des Primer-Paars und Testkits,
die für
ein Verfahren wie das oben beschriebene nützlich sind.
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Die
vorliegende Erfindung liefert Testkits, die Reagenzien enthalten,
die zum Nachweis der Anwesenheit und/oder der Menge von Polynucleotiden
verwendet werden können,
die aus HGBV-C gewonnen werden. Diese für den Test eingesetzten Reagenzien
können
in Form eines Testkits mit einem oder mehreren Behältern, wie
z. B. Phiolen oder Flaschen, bereitgestellt werden, wobei jeder
Behälter
ein separates Reagens, wie z. B. eine Nucleinsäure-Sonde oder eine Mischung
aus Nucleinsäure-Sonden
enthält,
die im Test verwendet werden. Andere Komponenten, wie z. B. Puffer,
Vergleichsproben u. ä.,
die Personen mit grundlegenden Fachkenntnissen bekannt sind, können in
solchen Testkits eingeschlossen sein.
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Der
Begriff „Hepatitis
GB-Virus" oder „HGBV", wie hierin verwendet,
bezeichnet kollektiv eine Virusspezies, die Nicht-A-, Nicht-B-,
Nicht-C-, Nicht-D-, Nicht-E-Hepatitis oder möglicherweise andere Krankheiten in
Säugetieren
wie dem Menschen verursacht, und abgeschwächte Stämme oder defekte schädigende
Partikel, die daraus abgeleitet sind. Diese können akute Virushepatitis einschließen, die
durch verseuchte Nahrungsmittel, Trinkwasser u. Ä. übertragen wird; Hepatitis aufgrund
von HGBV, übertragen
durch Mensch-zu-Mensch-Kontakt (einschließlich sexueller Übertragung,
respiratorischer und parenteraler Wege) oder durch Gebrauch intravenöser Drogen.
Die hierin beschriebenen Verfahren ermöglichen es, Individuen zu identifizieren,
die mit HGBV infiziert sind. Im Einzelnen werden die HGBV-Isolate
speziell als „HGBV-A", „HGBV-B" und „HGBV-C" bezeichnet. Wie
hierin beschrieben, besteht das HGBV-Genom aus RNS. Die Analyse der
Nucleotidsequenz und der abgeleiteten Aminosäuresequenz des HGBV zeigt,
dass Viren dieser Gruppe eine Genomorganisation haben, die derjenigen
der Flaviridae-Familie ähnlich
ist. Auf der primären,
aber nicht ausschließlichen
Grundlage von Ähnlichkeiten
in der Genomorganisation hat das International Committee on the
Taxonomy of Viruses empfohlen, dass diese Familie aus drei Genera
bestehe: Flavivirus, Pestivirus und der Hepatitis C-Gruppe. Ähnlichkeitsuntersuchungen
auf Aminosäureebene
zeigen, dass die Hepatitis GB-Virus-Subklone in ihrer Sequenz eine
gewisse, wenn auch geringe, Ähnlichkeit
mit dem Hepatitis C-Virus aufweisen. Es ist jetzt gezeigt worden,
dass HGBV-C kein Genotyp von HCV ist. Siehe z. B. EP-A-0 736 601.
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Die
Begriffe „Ähnlichkeit" und/oder „Identität" werden hierin verwendet,
um den Grad der Verwandtschaft zwischen zwei Polynucleotiden oder
Polypeptidsequenzen zu beschreiben. Die Techniken zum Nachweis von „Ähnlichkeit" und/oder „Identität" von Aminosäuresequenzen
sind im Fachgebiet gut bekannt und schließen z. B. Folgendes ein: die
direkte Bestimmung der Aminosäuresequenz
und ihren Vergleich mit den hierin bereitgestellten Sequenzen; die
Bestimmung der Nucleotidsequenz des genomischen Materials des mutmaßlichen
HGBV (normalerweise über
ein cDNS-Intermediat) und die Bestimmung der darin codierten Aminosäuresequenz
und den Vergleich der entsprechenden Bereiche. Im Allgemeinen bezeichnet „Identität" die genaue Entsprechung
von entweder der Nucleotidsequenz von HGBV zu derjenigen eines anderen Stamms
(bzw. anderer Stämme)
oder der Aminosäuresequenz
von HGBV mit derjenigen eines anderen Stamms (bzw. anderer Stämme) an
der entsprechenden Stelle in jedem Genom. Auch ist im Allgemeinen
mit „Ähnlichkeit" die genaue Entsprechung
einer Aminosäuresequenz
von HGBV zu derjenigen eines anderen Stamms (bzw. anderer Stämme) an
der entsprechenden Stelle gemeint, worin die Aminosäuren identisch
sind oder ähnliche
chemische und/oder physikalische Eigenschaften haben, wie z. B.
Ladung oder Hydrophobie. Die Programme, die im Wisconsin Sequence
Analysis Package, Version 8, verfügbar sind (erhältlich von
der Genetics Computer Group, Madison, Wisconsin, 53711), z. B. das
GAP-Programm, sind in der Lage, sowohl die Identität als auch
die Ähnlichkeit
zwischen zwei Polynucleotid- oder
zwei Polypeptidsequenzen zu berechnen. Weitere Programme zur Berechnung
von Identität
und Ähnlichkeit
zwischen zwei Sequenzen sind im Fachgebiet bekannt.
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Ein
aus der Nucleotidsequenz von HGBV-C abgeleitetes Polynucleotid wird
nicht notwendigerweise physikalisch aus der Nucleotidsequenz von
HGBV abgeleitet sein, sondern kann auf jede beliebige Art hergestellt
werden, einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf chemische Synthese, Replikation oder reverser Transkription
oder Transkription, die auf der Information beruhen, die von der
Basensequenz in dem(n) Bereich(en) bereitgestellt werden, aus denen
das Polynucleotid abgeleitet wird.
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Die
Begriffe „Polynucleotid", „Oligomer" und „Oligonucleotid" werden hierin austauschbar
verwendet.
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Der
Begriff „Polynucleotid", wie hierin verwendet,
bezeichnet, eine polymere Form von Nucleotiden beliebiger Länge, entweder
Ribonucleotide oder Desoxyribonucleotide. Dieser Begriff betrifft
nur die Primärstruktur
des Moleküls.
Somit schließt
der Begriff doppel- und einzelsträngige DNS sowie doppel- und
einzelsträngige
RNS ein. Er schließt
auch Modifikationen, entweder durch Methylierung und/oder durch
Kappung, sowie unmodifizierte Formen des Polynucleotids ein.
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Der
Begriff „Individuum", wie hierin verwendet,
bezeichnet Wirbeltiere, insbesondere Mitglieder der Säugetierspezies,
und schließt
Haustiere, Sporttiere, Primaten und Menschen ein; Genauer bezeichnet
der Begriff Tamarine und Menschen.
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Der
Begriff „Untersuchungsprobe" bezeichnet eine
Komponente des Körpers
eines Individuums, welche die Quelle des Analyten ist. Diese Komponenten
sind im Fachgebiet gut bekannt. Diese Untersuchungsproben schließen biologische
Proben ein, die mit den Verfahren der vorliegenden Erfindung, die
hierin beschrieben sind, getestet werden können, und sie schließen menschliche
und tierische Körperflüssigkeiten
ein, wie z. B. Vollblut, Serum, Plasma, Zerebrospinal-Flüssigkeit,
Urin, Lymphflüssigkeiten
und verschiedene externe Absonderungen des Respirations-, Darm-
und Urogenitaltrakts, Tränen,
Speichel, Milch, weiße
Blutkörperchen,
Myelome u. Ä.,
biologische Flüssigkeiten
wie z. B. Zellkultur-Überstände, Festgewebeproben
und Festzellproben.
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„Gereinigtes
HGBV" bezieht sich
auf eine Zubereitung von HGBV, das von den Zellbestandteilen isoliert
wurde, mit denen der Virus normalerweise verbunden ist, und von
anderen Arten von Viren, die im infizierten Gewebe anwesend sein
können.
Die Techniken zum Isolieren von Viren sind den Fachleuten bekannt
und schließen
z. B. Zentrifugation und Affinitätschromatographie
ein.
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„PNA" bezeichnet eine „Peptidnucleinsäure", die in einem Verfahren
wie z. B. einem hierin beschriebenen Test verwendet werden kann,
um das Vorhandensein eines Targets zu ermitteln. PNAs sind neutral
geladene Anteile, die gegen RNS-Targets oder DNS gerichtet sein
können.
PNA-Sonden, verwendet in Tests anstelle von z. B. den DNS-Sonden
der vorliegenden Erfindung, bieten Vorteile, die mit DNS-Sonden
nicht zu erreichen sind.
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Diese
Vorteile schließen
Herstellbarkeit, Markierung in großem Umfang, Reproduzierbarkeit,
Stabilität, Unempfindlichkeit gegenüber Änderungen
der Ionenstärke
und Resistenz gegenüber
enzymatischem Abbau ein, der in Verfahren vorliegt, die DNS oder
RNS verwenden. Diese PNAs können
mit solchen signalerzeugenden Verbindungen markiert werden wie Fluorescein,
Radionucleotiden, chemilumineszenten Verbindungen u. Ä. PNAs oder
andere Nucleinsäuren-Analoge
wie z. B. Morpholinoverbindungen können somit in Testverfahren
anstelle von DNS oder RNS verwendet werden. Obwohl hierin Tests
beschrieben sind, die DNS-Sonden verwenden, liegt es innerhalb des
Erfahrungsbereichs des Routiniers, dass PNAs oder Morpholinoverbindungen
für RNS
oder DNS substituiert werden können,
mit entsprechenden Änderungen
bei Bedarf in Testreagenzien.
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„Feste
Phasen" („feste
Träger") sind den Fachleuten
bekannt und schließen
die Wände
von Vertiefungen eines Reaktionsbehälters, Reagenzgläser, Polystyrolkügelchen,
Magnetkügelchen,
Nitratcellulosestreifen, Membranen, Mikropartikel wie z. B. Latexpartikel,
rote Blutkörperchen
von Schafen (oder anderen Tieren), Duracyten und andere ein. Der „feste
Träger" ist nicht entscheidend
und kann von einem Fachmann ausgewählt werden. So sind Latexpartikel,
Mikropartikel, magnetische oder nicht magnetische Kügelchen,
Membranen, Plastikrohre, Wände
von Mikrotiter-Vertiefungen, Glas- oder Siliziumchips, rote Blutkörperchen
von Schafen (oder anderen geeigneten Tieren) und Duracyten alles
geeignete Beispiele. Geeignete Verfahren zur Immobilisierung von
Sonden auf festen Trägern
schließen
ionische, hydrophobe, kovalente Interaktionen u. Ä. ein. „Fester
Träger", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf jedes Material, das unlöslich ist oder durch eine anschließende Reaktion
unlöslich
gemacht werden kann. Der feste Träger kann aufgrund seiner immanenten Fähigkeit
ausgewählt
werden, das Einfangreagens anzuziehen und zu immobilisieren. Alternativ
kann der feste Träger
einen zusätzlichen
Rezeptor enthalten, der die Fähigkeit
hat, das Einfangreagens anzuziehen und zu immobilisieren. Der zusätzliche
Rezeptor kann eine geladene Substanz einschließen, die eine entgegengesetzte
Ladung gegenüber
dem Einfangreagens selbst oder einer geladenen Substanz hat, die
an das Einfangreagens konjugiert ist. Als weitere Alternative kann
das Rezeptormolekül
jedes beliebige spezifische Bindungsglied sein, das auf dem festen
Träger
immobilisiert (mit ihm verbunden) ist und das die Fähigkeit
hat, das Einfangreagens durch eine spezifische Bindungsreaktion
zu immobilisieren. Das Rezeptormolekül ermöglicht die indirekte Bindung
des Einfangreagens an ein festes Trägermaterial vor oder während der
Durchführung des
Tests. Der feste Träger
kann somit ein Kunststoff, derivatisierter Kunststoff, magnetisches
oder nicht magnetisches Metall, eine Glas- oder Siliziumoberfläche eines
Testrohrs, eine Mikrotiter-Vertiefung, eine Folie, ein Kügelchen,
Mikropartikel, Chip, rote Blutkörperchen
von Schafen (oder anderen geeigneten Tieren), Duracyten und andere
Konfigurationen sein, die Personen mit normalen Fachkenntnissen
bekannt sind.
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Es
wird erwogen und liegt innerhalb des Schutzumfangs der Erfindung,
dass die feste Phase auch ein beliebiges geeignetes poröses Material
mit ausreichender Porosität
umfassen kann, um den Zutritt durch Erkennungs-Antikörper zu
ermöglichen,
und mit geeigneter Oberflächenaffinität, um Antigene
zu binden. Mikroporöse
Strukturen werden im Allgemeinen bevorzugt, aber Materialien mit
Gelstruktur im hydratisierten Zustand können ebenfalls verwendet werden.
Solche nützlichen
festen Träger
schließen
Folgendes ein, ohne darauf beschränkt zu sein: natürliche polymere
Kohlenhydrate und deren synthetisch modifizierte, vernetzte oder
substituierte Derivate, wie z. B. Agar, Agarose, quervernetzte Alginsäure, substituierte
und quervernetzte Guar Gummis, Celluloseester, vor allem mit Salpetersäure und
Carbonsäuren,
gemischte Celluloseester und Celluloseether; natürliche Polymere, die Stickstoff
enthalten; synthetische Polymere, die mit geeignet porösen Strukturen
hergestellt werden können,
wie z. B. Vinylpolymere; poröse
anorganische Materialien, wie z. B. Sulfate, oder Karbonate von
Erdalkalimetallen und Magnesium, einschließlich Bariumsulfat, Kalziumsulfat,
Kalziumcarbonat, Silikate von Alkali und Erdalkalimetallen, Aluminium
und Magnesium; und Aluminium- oder Siliziumoxide oder Hydrate, wie
z. B. Ton, Tonerde, Talk, Kaolin, Zeolith, Kieselgel oder Glas (diese
Materialien können als
Filter mit den oben genannten polymeren Materialien verwendet werden);
und Mischungen oder Copolymere der oben genannten Klassen, wie z.
B. Pfropfcopolymere, die gewonnen werden durch die Initialisierung
der Polymerisation synthetischer Polymere auf einem bereits vorhandenen
natürlichen
Polymer. Alle diese Materialien können in geeigneten Formen verwendet
werden, wie z. B. Filmen, Folien oder Platten, oder sie können auf
geeignete inerte Träger
beschichtet oder gebunden oder laminiert werden, wie z. B. Papier,
Glas, Kunststofffilme oder Textilgewebe.
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Die
poröse
Struktur von Nitrozellulose hat hervorragende Absorptions- und Adsorptionseigenschaften für eine große Vielzahl
von Reagenzien. Nylon besitzt ähnliche
Eigenschaften und ist ebenfalls geeignet. Es wird beabsichtigt,
dass solche porösen
festen Träger,
wie hierin beschrieben, vorzugsweise in Form von Folien mit einer
Dicke von 0,01 bis 0,5 mm, vorzugsweise ungefähr 0,1 mm, vorliegen. Die Porengröße kann
innerhalb großer
Bandbreiten variieren und beträgt
vorzugsweise von ungefähr
0,025 bis 15 μm,
insbesondere von ungefähr
0,15 bis 15 μm.
Die Oberflächen
solcher Träger
können
durch chemische Prozesse aktiviert werden, welche zu einer kovalenten
Bindung des Antigens oder Antikörpers
mit dem Träger
führen.
Die irreversible Bindung des Antigens oder Antikörpers wird jedoch im Allgemeinen
durch Adsorption im porösen
Material durch wenig verstandene hydrophobe Kräfte erzielt. Geeignete feste
Träger
sind auch im U.S.-Patent 5,281,540 beschrieben.
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Das „Indikatorreagens" umfasst eine „signalerzeugende
Verbindung" (auch „Label" genannt), die in der
Lage ist, ein messbares Signal zu erzeugen, und ein messbares Signal
erzeugt, das durch externe Mittel detektierbar ist, die mit einem
spezifischen Bindungsglied für
HGBV konjugiert (daran gebunden) sind. „Spezifisches Bindungsglied", wie hierin verwendet,
bezeichnet ein Glied eines spezifischen Bindungspaares. Das heißt, zwei
verschiedene Moleküle,
wobei eines der Moleküle
durch chemische oder physikalische Mittel spezifisch an das zweite
Molekül
bindet. Das Indikatorreagens ist nicht nur ein Antikörperglied
eines spezifischen Bindungspaares für HGBV, sondern kann auch ein
Glied eines beliebigen spezifischen Bindungspaares sein, einschließlich entweder
Hapten-Anti-Hapten-Systeme,
wie z. B. Biotin oder Anti-Biotin, Avidin oder Biotin, ein Kohlenhydrat
oder ein Lektin, eine komplementäre
Nucleotidsequenz, einen Effektor oder ein Rezeptormolekül, ein Enzym-Cofaktor
und ein Enzym, ein Enzyminhibitor oder ein Enzym und dergleichen.
Weiterhin können spezifische
Bindungspaare Glieder einschließen,
die Analoga der ursprünglichen
spezifischen Bindungsglieder sind, z. B. ein Analyt-Analogon. Ein
immunoreaktives spezifisches Bindungsglied kann ein Antikörper oder ein
Fragment davon, ein Antigen oder ein Fragment davon oder ein Antikörper-Antigen-Komplex
sein, einschließlich
derjenigen, die von rekombinanten DNS-Molekülen gebildet werden, der bzw.
das die Fähigkeit
hat, entweder an HGBV zu binden wie in einem Sandwich-Test, an das
Einfangreagens wie in einem Kompetitivtest, oder an das zusätzliche
spezifische Bindungsglied wie in einem indirekten Test.
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Die
verschiedenen erwogenen „signalerzeugenden
Verbindungen" (Labels)
schließen
Chromogene, Katalysatoren wie z. B. Enzyme, lumineszierende Verbindungen
wie z. B. Fluorescein und Rhodamin, chemilumineszierende Verbindungen
wie z. B. Dioxetane, Acridiniums, Phenanthridiniums und Luminol,
radioaktive Elemente und direkte visuelle Label ein. Beispiele für Enzyme
schließen
alkalische Phosphatase, Meerrettichperoxidase, beta-Galaktosidase
und dergleichen ein. Die Auswahl eines bestimmten Labels ist nicht
entscheidend, aber es wird die Fähigkeit
haben, entweder alleine oder in Verbindung mit einer oder mehreren
zusätzlichen
Substanzen ein Signal zu erzeugen.
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Der
Begriff „Detektionslabel" bezeichnet ein Molekül oder eine
Komponente, welche eine Eigenschaft oder ein Charakteristikum besitzt,
das in der Lage ist detektiert zu werden. Ein Detektionslabel kann
direkt detektierbar sein, z. B. mit Radioisotopen, Fluorophoren,
Chemiluminophoren, Enzymen, kolloidalen Partikeln, fluoreszierenden
Mikropartikeln und dergleichen; oder ein Label kann indirekt detektierbar
sein, z. B. mit spezifischen Bindungsgliedern. Es versteht sich,
dass direkte Label möglicherweise
zusätzliche
Komponenten erfordern, wie z. B. Substrate, Triggerreagenzien, Licht
u. Ä.,
um den Nachweis des Labels zu ermöglichen. Wenn indirekte Label
zum Nachweis verwendet werden, werden sie typischerweise in Verbindung
mit einem Konjugat benutzt. Ein „Konjugat" ist typischerweise ein spezifisches
Bindungsglied, das mit einem direkt nachweisbaren Label verbunden
oder daran gekoppelt wurde. Ähnlich
wie bei der Synthese von Festträger-Reagenzien
sind Kupplungs-Zusammensetzungen zum Synthetisieren eines Konjugats
im Fachbereich gut bekannt und können
z. B. jedes chemische und/oder physikalische Mittel einschließen, das
die spezifische Bindungseigenschaft des spezifischen Bindungsglieds
oder die nachweisbare Eigenschaft des Labels nicht zerstört.
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Der
Begriff „Hapten", wie hierin verwendet,
bezeichnet ein Halbantigen oder Nicht-Protein-Bindungsglied, das
die Fähigkeit
hat, an einen Antikörper
zu binden, aber nicht die Fähigkeit
hat, eine Antikörperbildung auszulösen, außer wenn
es an ein Trägerprotein
gekoppelt ist. Beispiele für
Haptene schließen
Biotin, Avidin, Adamantan, Fluorescein und Carbazol ein.
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„Analyt", wie hierin verwendet,
ist die nachzuweisende Substanz, die in der Untersuchungsprobe vorliegen
kann.
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Ausführungsformen,
die Verfahren zum Einfangen von Ionen nutzen, um einen immobilisierbaren
Reaktionskomplex mit einem negativ geladenen Polymer zu immobilisieren,
beschrieben in EP-A-0326100
und EP-A-0406473, können
gemäß der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden, um eine schnelle immunochemische Reaktion
in der Lösungsphase
auszulösen.
Ein immobilisierbarer Immunkomplex wird vom Rest der Reaktionsmischung
abgetrennt, und zwar durch ionische Interaktionen zwischen dem negativ
geladenen Polyanion-Immunkomplex und der vorbehandelten, positiv
geladenen porösen
Matrix, und wird nachgewiesen mit Hilfe verschiedener oben beschriebener
signalerzeugender Systeme, einschließlich derjenigen, die in Messungen
chemilumineszenter Signale beschrieben sind, wie in EP-A-0 273 115
beschrieben.
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Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung können außerdem für die Verwendung in Systemen
angepasst werden, die die Mikropartikel-Technologie nutzen, einschließlich in automatisierten
und halb automatisierten Systemen, worin der feste Träger einen
Mikropartikel (magnetisch oder nicht magnetisch) einschließt. Solche
Systeme schließen
diejenigen ein, die in EP-A-0 425 633 und EP-A-0 424 634 beschrieben
sind.
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Die
Reagenzien und Verfahren der vorliegenden Erfindung werden möglich durch
die Bereitstellung einer Familie nahe verwandter Nucleotidsequenzen,
die im Plasma, Serum oder Leberhomogenisat eines mit HGBV infizierten
Individuums, entweder eines Tamarins oder eines Menschen, vorliegen.
Diese Familie von Nucleotidsequenzen stammt nicht vom Menschen oder
Tamarin, da sie weder mit menschlicher noch mit vom Tamarin stammender
genomischer DNS von nicht infizierten Individuen hybridisiert, da
Nucleotide dieser Familie von Sequenzen nur in Leber (oder Leberhomogenisaten),
Plasma oder Serum von Individuen vorliegen, die mit HGBV infiziert
sind, und da die Sequenz nicht in der GenBank® vorhanden
ist. Außerdem
wird die Familie von Sequenzen keine signifikante Identität auf Nucleinsäurenebene
mit Sequenzen zeigen, die im HAV- HBV-, HCV- HDV- und HEV-Genom enthalten sind,
und eine niedrige Identität,
die als nicht signifikant betrachtet wird, als Translationsprodukte.
Infektiöse
Seren, Plasma oder Leberhomogenisate von mit HGBV infizierten Menschen
enthalten diese Polynucleotidsequenzen, während Seren, Plasma oder Leberhomogenisate
von nicht infizierten Menschen diese Sequenzen nicht enthalten.
Die Northern Blot Analyse infizierter Leber mit einigen dieser Polynucleotidsequenzen
zeigt, dass sie von einem großen
RNS-Transkript abgeleitet sind, das in der Größe einem Virusgenom ähnelt. Seren,
Plasma oder Leberhomogenisate von mit HGBV infizierten Menschen
enthalten Antikörper,
die sich an dieses Polypeptid binden, während Seren, Plasma oder Leberhomogenisate
von nicht infizierten Menschen keine Antikörper zu diesem Polypeptid enthalten;
diese Antikörper werden
in Individuen nach akuter Infektion mit Nicht-A-, Nicht-B-, Nicht-C-, Nicht-D-
und Nicht-E-Hepatitis induziert. Aufgrund dieser Kriterien wird
angenommen, dass die Sequenz eine Virussequenz ist, worin der Virus Nicht-A-,
Nicht-B-, Nicht-C-, Nicht-D- und Nicht-E-Hepatitis verursacht oder
damit zusammenhängt.
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Bei
Verwendung als Diagnostikum kann die zu analysierende Untersuchungsprobe,
wie z. B. Blut oder Serum, so behandelt werden, dass die darin enthaltenen
Nucleinsäuren
extrahiert werden. Die resultierende Nucleinsäure aus der Probe kann einer
Gelelektrophorese oder anderen Größentrennungs-Techniken unterzogen
werden; oder die Nucleinsäurenprobe
kann ohne Größentrennung
mit Dot-Blotting untersucht werden. Die Sonden werden dann markiert.
Geeignete Labels und Verfahren zum Binden von Labels an Sonden sind im
Fachgebiet bekannt und schließen
Folgendes ein, ohne darauf beschränkt zu sein: radioaktive Labels,
die durch Nick-Translation oder Kinasierung eingebaut werden, Biotin,
fluoreszente und chemilumineszente Sonden. Beispiele für zahlreiche
dieser Label sind hierin offenbart. Die aus der Probe extrahierten
Nucleinsäuren werden
dann mit der markierten Sonde unter Hybridisierungsbedingungen von
geeigneten Stringenzen behandelt.
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Die
Sonden können
vollständig
komplementär
zum HGBV-Genom gemacht werden. Daher sind normalerweise hohe Stringenzbedingungen
wünschenswert,
um falsche positive Ergebnisse zu vermeiden. Bedingungen hoher Stringenz
sollten jedoch nur dann angewandt werden, wenn die Sonden komplementär zu Bereichen
des HGBV-Genoms sind, denen es an Heterogenität mangelt. Die Stringenz der
Hybridisierung wird von einer Reihe von Faktoren während des
Waschvorgangs bestimmt, einschließlich der Temperatur, der Ionenstärke, der
Länge der
Zeit und der Konzentration an Formamid. Siehe z. B. J. Sambrook
(supra). Die Hybridisierung kann mit einer Reihe von verschiedenen
Techniken vorgenommen werden. Eine Amplifikation kann z. B. durch
Ligase-Kettenreaktion
(LCR), Polymerase-Kettenreaktion (PCR), Q-beta-Replicase, NASBA usw. durchgeführt werden.
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Es
wird in Betracht gezogen, dass die HGBV-Genomsequenzen im Serum
infizierter Individuen in relativ geringen Mengen anwesend sein
können,
z. B. ca. 10
2–10
3 Sequenzen
pro ml. Diese Menge erfordert es möglicherweise, dass Amplifikationstechniken
in Hybridisierungstests angewandt werden, wie z. B. die LCR oder
die PCR. Solche Techniken sind im Fachgebiet bekannt. Das „Bio- Brücken"-System nutzt z.
B. endständige
Desoxynucleotidtransferase, um einer Nucleinsäurensonde unmodifizierte 3'-Poly-dT-Schwänze hinzuzufügen (Enzo
Biochem. Corp.). Die poly-dt-schwänzige Sonde wird an die Target-Nucleotidsequenz
und dann an ein biotin-modifiziertes poly-A hybridisiert. In
EP 124221 ist außerdem ein
DNS-Hybridisierungstest
beschrieben, worin der Analyt an eine einzelsträngige DNS-Sonde angeschmolzen
wird, die komplementär
zu einem enzymmarkierten Oligonucleotid ist, und der entstehende
geschwänzte
Doppelstrang an ein enzymmarkiertes Oligonucleotid hybridisiert
wird.
EP 204510 beschreibt
einen DNS-Hybridisierungstest,
in dem Analyt-DNS mit einer Sonde in Kontakt gebracht wird, die
einen Schwanz hat, z. B. einen poly-dT-Schwanz, einen Amplifikationsstrang
mit einer Sequenz, die an den Schwanz der Sonde hybridisiert, z.
B. eine Poly-A-Sequenz, und welche die Fähigkeit hat, eine Vielzahl
markierter Stränge
zu binden. Die Technik beinhaltet möglicherweise zunächst die
Amplifikation der Target-HGBV-Sequenzen im Serum auf ungefähr 10
6 Sequenzen/ml. Dies kann erreicht werden
durch Anwendung der Verfahren, die von Saiki et al., Nature 324:
163 (1986) beschrieben sind. Die vervielfältigte(n) Sequenz(en) können dann
nachgewiesen werden mit Hilfe eines Hybridisierungstests wie z.
B. solcher, die im Fachgebiet bekannt sind. Die Sonden können in
Diagnosekits verpackt werden, welche die Sonden-Nucleinsäuresequenz einschließen, die
markiert sein kann; alternativ kann die Sonde unmarkiert sein, und
die Stoffe zum Markieren können
mit dem Kit mitgeliefert werden. Das Kit kann auch andere geeignet
verpackte Reagenzien und Materialien enthalten, die für das jeweilige
Hybridisierungsprotokoll notwendig oder wünschenswert sind, z. B. Normen
sowie Anweisungen zur Durchführung
des Tests.
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Andere
bekannte Amplifikationsverfahren, die hierin verwendet werden können, schließen Folgendes ein,
ohne darauf beschränkt
zu sein: die so genannte „NASBA"- oder „3SR"-Technik, gelehrt
in PNAS USA 87: 1874–1878
(1990) und auch in Nature: 350 (Nr. 6313): 91–92 (1991) und Q-beta-Replikase.
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Synthetische
Oligonucleotide können
hergestellt werden mit Hilfe eines automatisierten Oligonucleotid-Synthezisers
wie desjenigen, der beschrieben ist von Warner, DNA 3: 401 (1984).
Falls gewünscht,
können die
synthetischen Stränge
markiert werden mit 32P durch Behandlung
mit Polynucleotid-Kinase in Anwesenheit von 32P-ATP
unter Nutzung von Standardbedingungen für die Reaktion. DNS-Sequenzen,
einschließlich
solcher, die aus genomischen oder cDNS-Mustern isoliert wurden,
können
modifiziert werden durch bekannte Verfahren, die ortsgerichtete
Mutagenese wie von Zoller, Nucleic Acids Res. 10: 6487 (1982) beschrieben,
einschließen.
Kurz beschrieben wird die zu modifizierende DNS als einzelsträngige Sequenz
in Phage verpackt und in eine doppelsträngige DNS mit DNS-Polymerase
umgewandelt, wobei als Primer ein synthetisches Oligonucleotid verwendet
wird, das komplementär
zu dem zu modifizierenden DNS-Abschnitt ist und bei dem die gewünschte Modifikation
in seiner eigenen Sequenz eingeschlossen ist. Eine Kultur der umgewandelten
Bakterien, die Replikationen jedes Strangs des Phagen enthalten,
wird in Agar gegeben, um Plaques zu erhalten. Theoretisch enthalten
50% der neuen Plaques Phagen mit der mutierten Sequenz, und die übrigen 50%
haben die ursprüngliche
Sequenz. Replikate der Plaques werden zu markierter synthetischer
Sonde bei Temperaturen und Bedingungen hybridisiert, die geeignet
sind zur Hybridisierung mit dem korrekten Strang, aber nicht mit
der unveränderten
Sequenz. Die Sequenzen, die durch Hybridisierung bestimmt wurden,
werden aufgearbeitet und geklont.
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Die
Polymerasekettenreaktion (polymerase chain reaction, PCR) und die
Ligasekettenreaktion (ligase chain reaction, LCR) sind Techniken
zum Vervielfältigen
einer beliebigen Nucleinsäuresequenz
(Target), die in einer Nucleinsäure
oder einer Mischung davon enthalten ist. Bei der PCR wird ein Paar
von Primern im Überschuss
eingesetzt, um an die Außenenden
von komplementären
Strängen
der Target-Nucleinsäure
zu hybridisieren.
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Die
Primer werden jeweils um eine Polymerase erweitert unter Verwendung
der Target-Nucleinsäure als
Matrize. Die Erweiterungsprodukte werden nach der Dissoziation vom
ursprünglichen
Target-Strang selbst zu Targetsequenzen. Neue Primer werden dann
hybridisiert und um eine Polymerase erweitert, und der Zyklus wird
wiederholt, um die Anzahl der Targetsequenz-Molekülen geometrisch
zu erhöhen.
PCR ist in den U.S.-Patenten 4,683,195 und 4,683,202 offenbart.
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Die
LCR ist ein alternativer Mechanismus zur TargetAmplifikation. Bei
der LCR werden zwei sense-Sonden (erste und zweite) und zwei Anti-sense-Sonden
(dritte und vierte) im Überschuss über das
Target eingesetzt. Die erste Sonde hybridisiert an ein erstes Segment
des Target-Strangs, und die zweite Sonde hybridisiert an ein zweites
Segment des Target-Strangs,
wobei die ersten und zweiten Segmente so positioniert sind, dass
die primären
Sonden zu einem kondensierten Produkt ligiert werden können. Weiterhin
kann eine dritte (sekundäre)
Sonde an einen Abschnitt der ersten Sonde hybridisieren, und eine
vierte (sekundäre)
Sonde kann an einen Abschnitt der zweiten Sonde auf ähnliche
ligierbare Art hybridisieren. Wenn das Target ursprünglich doppelsträngig ist,
werden die sekundären
Sonden auch an den komplementären
Target-Strang im ersten Beispiel hybridisieren. Sobald der kondensierte
Strang von sense- und Anti-sense-Sonden vom Target-Strang getrennt
ist, hybridisiert er mit den dritten und vierten Sonden, die ligiert
werden können,
um ein komplementäres,
sekundäres
kondensiertes Produkt zu bilden. Die kondensierten Produkte sind
entweder zu dem Target oder seinem komplementären Strang funktionell äquivalent.
Durch wiederholte Zyklen von Hybridisierung und Ligation wird eine
Amplifikation der Targetsequenz erzielt. Diese Technik ist in EP-A-320
308 beschrieben. Weitere Aspekte der LCR-Technik sind in EP-A-439
182 offenbart.
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In
einer Ausführungsform
umfasst die vorliegende Erfindung allgemein die Schritte des In-Kontakt-Bringens
einer Untersuchungsprobe, von der angenommen wird, dass sie ein
HGBV-C-Targetnucleotid enthält, mit
Amplifikationsreaktions-Reagenzien,
die ein Paar von Amplifikations-Primern wie oben beschrieben und
eine Nachweissonde wie oben beschrieben umfassen, die mit einem
inneren Bereich der Amplicon-Sequenzen hybridisieren kann. Sonden
und Primer, die nach dem hierin bereitgestellten Verfahren eingesetzt
werden, werden mit Einfang- und Nachweislabeln markiert, worin Sonden
mit einer Art von Label und Primer mit der anderen Art von Label
markiert werden. Zusätzlich
sind die Primer und Sonden so ausgewählt, dass die Sondensequenz
eine niedrigere Schmelztemperatur hat als die Primersequenzen. Die
Amplifikationsreagenzien, Nachweisreagenzien und die Untersuchungsprobe
werden Amplifikationsbedingungen ausgesetzt, wodurch in Anwesenheit
der Targetsequenz Kopien der Targetsequenz (ein Amplicon) produziert
werden. Im Normalfall ist das Amplicon doppelsträngig, da Primer bereitgestellt
werden, um eine Targetsequenz und deren komplementären Strang
zu vervielfältigen.
Das doppelsträngige
Amplicon wird dann thermisch denaturiert, um einzelsträngige Ampliconglieder
zu liefern. Nach Bildung der einzelsträngigen Ampliconglieder wird
die Mischung abgekühlt,
um die Bildung von Komplexen zwischen den Sonden und einzelsträngigen Amplicongliedern
zu ermöglichen.
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Überraschenderweise
banden sich die Sondensequenzen, während die einzelsträngigen Ampliconsequenzen
und Sondensequenzen abgekühlt
wurden, vorzugsweise an die einzelsträngigen Ampliconglieder. Dementsprechend
sollte die Schmelztemperatur des Amplicons, das von den Primern
produziert wurde, auch eine höhere
Schmelztemperatur haben als die Sonden. Daher war beim Abkühlen der
Mischung die Neubildung des doppelsträngigen Amplicons zu erwarten.
Wie schon gesagt, ist dies jedoch nicht der Fall. Es wurde festgestellt,
dass die Sonden sich vorzugsweise an die einzelsträngigen Ampliconglieder
banden. Überdies
besteht diese Präferenz
der Bindung zwischen Sonde und einzelsträngigem Amplicon sogar dann,
wenn die Primersequenzen im Überschuss
gegenüber
den Sonden hinzugefügt
werden.
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Nachdem
sich die Hybride aus Sonde und einzelsträngigem Ampliconglied gebildet
haben, werden sie nachgewiesen. Standard-heterogene Test-Formate sind geeignet,
um die Hybride mit Hilfe der Nachweislabel und Einfanglabel nachzuweisen,
die auf den Primern und Sonden vorhanden sind. Die Hybride können durch das
Einfanglabel an ein Feste-Phase-Reagens gebunden und durch das Detektionslabel
nachgewiesen werden. In Fällen,
in denen das Detektionslabel direkt nachweisbar ist, kann die Anwesenheit
der Hybride auf der festen Phase nachgewiesen werden, indem das
Label dazu gebracht wird, ein nachweisbares Signal zu erzeugen,
wenn nötig,
und das Signal nachgewiesen wird. In Fällen, in denen das Label nicht
direkt nachweisbar ist, können
die eingefangenen Hybride mit einem Konjugat in Kontakt gebracht
werden, der im Allgemeinen ein Bindungsglied umfasst, das an ein
direkt nachweisbares Label gebunden ist. Das Konjugat wird an die Komplexe
gebunden, und die Anwesenheit des Konjugats an den Komplexen kann
mit dem direkt nachweisbaren Label nachgewiesen werden. Somit kann
die Anwesenheit der Hybride auf dem Feste-Phase-Reagens bestimmt werden. Der Fachmann
wird erkennen, dass Waschschritte durchgeführt werden können, um
nicht hybridisiertes Amplicon oder nicht hybridisierte Sonde sowie
ungebundenes Konjugat fortzuwaschen.
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Eine
Untersuchungsprobe ist typischerweise alles, von dem vermutet wird,
dass es eine Targetsequenz enthält.
Untersuchungsproben können
hergestellt werden mit Methoden, die im Fachgebiet gut bekannt sind,
wie z. B. Entnahme einer Probe von einem Individuum und, wenn nötig, Aufspalten
darin enthaltener Zellen, um Target-Nucleinsäuren freizusetzen. Obwohl die
Targetsequenz als einzelsträngig
beschrieben ist, wird auch erwogen, den Fall einzuschließen, in
dem die Targetsequenz tatsächlich
doppelsträngig
ist, aber vor der Hybridisierung mit den Amplifikations-Primersequenzen
einfach von ihrem Komplementärstrang
getrennt wird. In dem Fall, wo PCR im bevorzugten Verfahren angewandt
wird, sind die Enden der Targetsequenzen normalerweise bekannt.
In Fällen,
in denen LCR oder eine Modifikation davon im bevorzugten Verfahren
angewandt wird, ist die gesamte Targetsequenz normalerweise bekannt.
Typischerweise ist die Targetsequenz eine Nucleinsäurensequenz
wie z. B. RNS oder DNS.
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Das
hierin bereitgestellte Verfahren kann in bekannten Amplifikationsreaktionen
angewandt werden, die Reaktionsmischungen thermisch „zyklisieren" (thermischen Zyklen
unterwerfen), vor allem in PCR und GLCR. Amplifikationsreaktionen
nutzen typischerweise Primer, um wiederholt Kopien einer Target-Nucleinsäurensequenz
zu erzeugen, die normalerweise ein kleiner Bereich einer viel größeren Nucleinsäurensequenz
ist. Primer sind selbst Nucleinsäurensequenzen,
die zu Bereichen einer Targetsequenz komplementär sind. Unter Amplifikationsbedingungen
hybridisieren oder binden sich diese Primer an die komplementären Bereiche
der Targetsequenz. Kopien der Targetsequenz werden typischerweise
erzeugt durch das Verfahren der Primerausdehnung und/oder Ligation,
das, separat oder in Kombination, Enzyme mit Polymerase- oder Ligase-Aktivität verwendet,
um den hybridisierten Primern Nucleotide hinzuzufügen und/oder
nebeneinander liegende Sondenpaare zu ligieren. Die Nucleotide,
die den Primern oder Sonden als Monomere oder vorgeformte Oligomere hinzugefügt werden,
sind auch komplementär
zu der Targetsequenz. Sobald die Primer oder Sonden genügend ausgedehnt
und/oder ligiert wurden, werden sie von der Targetsequenz getrennt,
z. B. durch Erwärmen der
Reaktionsmischung auf eine „Schmelztemperatur", d. h. eine Temperatur,
bei der komplementäre
Nucleinsäurestränge dissoziieren.
So wird eine Sequenz, die komplementär zu der Targetsequenz ist,
gebildet.
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Dann
kann ein neuer Amplifikationszyklus stattfinden, um die Anzahl der
Targetsequenzen weiter zu erhöhen,
durch Abtrennen von jeglicher doppelsträngigen Sequenz, wobei es Primern
oder Sonden ermöglicht wird,
an ihre jeweiligen Targets zu hybridisieren, durch Ausdehnen und/oder
Ligieren der hybridisierten Primer oder Sonden und erneutes Trennen.
Die komplementären
Sequenzen, die durch Amplifikationszyklen erzeugt werden, können als
Matrizen zur Primerausdehnung dienen oder die Lücke zwischen zwei Sonden füllen, um die
Anzahl der Targetsequenzen weiter zu erhöhen. Typischerweise wird eine
Reaktionsmischung zwischen 20- und 100-mal zyklisiert; typischererweise
wird eine Reaktionsmischung zwischen 25- und 50-mal zyklisiert. Die
Anzahl der Zyklen kann vom Routinier bestimmt werden. Auf diese
Art werden mehrere Kopien der Targetsequenz und ihrer komplementären Sequenz
erzeugt. So lösen
Primer eine Amplifikation der Targetsequenz aus, wenn sie unter
Amplifikationsbedingungen vorhanden ist.
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Im
Allgemeinen werden zwei Primer, die komplementär zu einem Abschnitt eines
Targetstrangs und seinem Komplementärstrang sind, in der PCR verwendet.
Bei LCR werden im Allgemeinen vier Sonden eingesetzt, von denen
zwei komplementär
zu einer Targetsequenz und zwei in ähnlicher Weise komplementär zum Komplementärstrang
des Targets sind. Zusätzlich
zu den zuvor erwähnten
Primersätzen
und Enzymen kann eine Nucleinsäure-Amplifikations-Reaktionsmischung
auch weitere Reagenzien umfassen, die gut bekannt sind und Folgendes
einschließen,
aber nicht darauf beschränkt
sind: Enzym-Cofaktoren wie z. B. Mangan; Magnesium; Salze; Nicotinamid-adenin-dinucleotid
(NAD) und Desoxynucleotidtriphosphate (dNTPs) wie z. B. Desoxyadenintriphosphat,
Desoxyguanintriphosphat, Desoxycytosintriphosphat und Desoxythymintriphosphat.
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Während die
Amplifikationsprimer die Amplifikation der Targetsequenz auslösen, ist
die Detektions- (oder Hybridisierungs)-Sonde an der Amplifikation
nicht beteiligt. Detektionssonden sind im Allgemeinen Nucleinsäurensequenzen
oder nicht geladene Nucleinsäurenanaloga
wie z. B. Peptid-Nucleinsäuren, die
in der Internationalen Patentanmeldung WO 92/20702 offenbart sind,
Morpholino-Analoga, die in den U.S.-Patenten 5,185,444, 5,034,506 und 5,142,047
beschrieben sind, u. Ä.
Je nach Art des Labels, das die Sonde trägt, wird die Sonde eingesetzt,
um das durch die Amplifikationsreaktion erzeugte Amplicon einzufangen
oder nachzuweisen. Die Sonde ist an der Amplifikation der Targetsequenz
nicht beteiligt und muss daher möglicherweise insofern „nicht
ausdehnbar" gemacht
werden, als zusätzliche
dNTPs der Sonde nicht hinzugefügt
werden können.
An sich sind Analogons normalerweise nicht ausdehnbar, und Nucleinsäuresonden
können
nicht ausdehnbar gemacht werden, indem das 3'-Ende der Sonde so verändert wird,
dass die Hydroxylgruppe nicht an der Elongation teilnehmen kann.
Zum Beispiel kann das 3'-Ende
der Sonde mit dem Einfang- oder Nachweislabel so beeinflusst werden,
dass es damit die Hydroxylgruppe verbraucht oder anderweitig blockiert.
Alternativ kann die 3'-Hydroxylgruppe
einfach abgespalten, ersetzt oder modifiziert werden. WO 94/24311
beschreibt Modifikationen, die benutzt werden können, um eine Sonde nicht ausdehnbar
zu machen.
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Dementsprechend
ist das Mengenverhältnis
von Primern zu Sonden nicht wichtig. So können entweder die Sonden oder
die Primer der Reaktionsmischung im Überschuss hinzugefügt werden,
wodurch die Konzentration des einen größer wäre als die Konzentration des
anderen. Alternativ können
Primer und Sonden in äquivalenten
Konzentrationen eingesetzt werden. Vorzugsweise werden jedoch die
Primer der Reaktionsmischung im Überschuss über die
Sonden hinzugefügt.
So werden Verhältnisse
von Primern zu Sonden von z. B. 5 : 1 und 20 : 1 bevorzugt.
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Während die
Länge der
Primer und Sonden variieren kann, sind die Sondensequenzen so ausgewählt, dass
sie eine niedrigere Schmelztemperatur haben als die Primersequenzen.
Daher sind die Primersequenzen im Allgemeinen länger als die Sondensequenzen.
Typischerweise liegt die Länge
der Primersequenzen im Bereich von zwischen 20 und 50 Nucleotiden,
typischer im Bereich von zwischen 20 und 30 Nucleotiden. Die Länge der
typischen Sonde liegt im Bereich von zwischen 10 und 25 Nucleotiden.
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Verschiedene
Verfahren zur Synthetisierung von Primern und Sonden sind im Fachgebiet
gut bekannt. In ähnlicher
Weise sind Verfahren zum Anlagern von Labels an Primer oder Sonden
ebenfalls im Fachgebiet gut bekannt. Es ist z. B. Routinearbeit,
gewünschte
Nucleinsäuren-Primer
oder -Sonden unter Verwendung herkömmlicher Nucleotid-Phosphoramidit-Chemie
und -Instrumenten zu synthetisieren, die von Applied Biosystems,
Inc. (Foster City, CA), Dupont (Wilmington, DE) oder Milligen (Bedford,
MA) erhältlich
sind. Es sind viele Verfahren zur Markierung von Oligonucleotiden
wie z. B. den Primern oder Sonden der vorliegenden Erfindung beschrieben
worden. Sowohl Enzo Biochemical (New York, NY) als auch Clontech
(Palo Alto, CA) haben Markierungstechniken für Sonden beschrieben und vermarktet.
Zum Beispiel kann ein primäres
Amin mit Hilfe von 3'-Amine-ON
CPGTM (Clontech, Palo Alto, CA) an einen
3'-Oligo-Terminus angelagert
werden. Ähnlich
kann mit Hilfe von Aminomodifier II® (Clontech)
ein primäres
Amin an einen 5'-Oligo-Terminus angelagert werden.
Die Amine können
mit Hilfe herkömmlicher
chemischer Aktivierungs- und Verbindungstechniken mit verschiedenen
Haptenen reagiert werden. Zusätzlich
lehren EP-A- 0 562 014 und EP-A- 0 563 287 Verfahren zur Markierung
von Sonden an ihren 5'-
bzw. 3'-Termini.
Veröffentlichungen
WO 92/10505, veröffentlicht
am 25. Juni 1992, und WO 92/11388, veröffentlicht am 9. Juli 1992,
lehren Verfahren zur Markierung von Sonden an ihren 5'- bzw. 3'-Enden. Nach einem
bekannten Verfahren zur Markierung eines Oligonucleotids wird ein Label-Phosphoramidit-Reagens
hergestellt und benutzt, um das Label an das Oligonucleotid während seiner Synthese
anzulagern. Siehe z. B. N. T. Thuong et al., Tet. Letters 29(46):
5905–5908
(1988) oder J. S. Cohen et al., veröffentlichte U.S.-Patentanmeldung
07/246,688 (NTIS ORDER No. PAT-APPL-7-246,688) (1989), die EP-A-0 436 582 entspricht.
Sonden werden vorzugsweise an ihren 3'- und
5'-Enden markiert.
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Einfanglabel
werden von den Primern oder Sonden getragen und können ein
spezifisches Bindungsglied sein, das ein Bindungspaar mit dem spezifischen
Bindungsglied des Festphasenreagens bildet. Es versteht sich natürlich, dass
der Primer oder die Sonde selbst als Einfanglabel dienen kann. Wenn
z. B. das Bindungsglied eines Festphasenreagens eine Nucleinsäurensequenz
ist, kann es so ausgewählt
werden, dass es sich an einen komplementären Abschnitt des Primers oder
der Sonde bindet, um so den Primer oder die Sonde auf dem festen
Träger
zu immobilisieren. In Fällen,
in denen die Sonde selbst als das Bindungsglied dient, wird der
Fachmann erkennen, dass die Sonde eine Sequenz oder einen „Schwanz" enthält, der
nicht zu den einzelsträngigen
Amplicongliedern komplementär
ist. In dem Fall, in dem der Primer selbst als das Einfanglabel dient,
ist mindestens ein Abschnitt des Primers frei, um mit einer Nucleinsäure auf
einem festen Träger
zu hybridisieren, da die Sonde so ausgewählt wird, dass sie nicht völlig komplementär zu der
Primersequenz ist.
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Im
Allgemeinen können
Komplexe aus Sonden und einzelsträngigen Amplicongliedern mit
Techniken nachgewiesen werden, die allgemein eingesetzt werden,
um heterogene Immunassays durchzuführen. Vorzugsweise wird in
dieser Ausführungsform
der Nachweis gemäß den Protokollen
durchgeführt, die
von den im Handel erhältlichen
Abbott LCx®-Instrumenten
(Abbott Laboratories; Abbott Park, IL) verwendet werden.
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1(a)–1(f) enthalten ein Diagramm eines Testformats
der Erfindung. Wie in 1(a) gezeigt, werden
eine Untersuchungsprobe mit der Targetsequenz 10, Amplifikationsreagenzien,
die Primer 20 umfassen, und Nachweissonden 30 dem
Gefäß 40 hinzugefügt, um eine
Reaktionsmischung zu bilden. Nach dem Hinzufügen der Reagenzien wird die
Reaktionsmischung Amplifikationsbedingungen ausgesetzt, so dass
eine Kopie des Targetstrangs 60 produziert wird wie in 1(b) dargestellt. Die Mischung von 1(b) kann dann erhitzt werden, um das doppelsträngige Amplicon
thermisch zu dissoziieren, wie in 1(c) gezeigt,
die einzelsträngige
Ampliconglieder 70 darstellt. Die Mischung von 1(c) wird dann abgekühlt, und Sonden 30 binden
die einzelsträngigen
Ampliconglieder 70, um Komplexe 80 aus Sonden
und einzelsträngigen
Amplicongliedern zu bilden, wie in 1(d) gezeigt. 1(e) stellt ein Verfahren zum Nachweis der Komplexe 80 dar. Wie
in 1(e) gezeigt, werden die Komplexe 80 auf
dem Festphasenreagens 90 immobilisiert, und das Konjugat 100 wird
an die Komplexe immobilisiert. Das Vorhandensein der Komplexe auf
dem Festphasenreagens kann dann nachgewiesen werden als ein Hinweis
auf das Vorhandensein der Targetsequenz in der Untersuchungsprobe. 2 zeigt
ein Diagramm des Reaktionskomplexes, worin der große offene
Kreis einen festen Träger
darstellt, Y_________Y eine Sondensequenz darstellt, an deren beide
Enden ein Hapten (Y) angelagert wird, anti-Y einen Anti-Hapten-Y-Antikörper darstellt,
X ein anderes Hapten darstellt, anti-X einen Antikörper gegen
Hapten X darstellt und (*) eine nachweisbare signalerzeugende Verbindung
darstellt. Es ist anzumerken, dass die Sonde und der Primer jeweils
an ein anderes Hapten angelagert werden können, wie z. B. Adamantan und
Carbazol, und dass die Anlagerung entweder am 5'-Ende, am 3'-Ende oder sowohl am 5'- als auch am 3'-Ende stattfinden
kann, oder mehr als ein Hapten am 5'- oder 3'-Ende oder in deren Nähe angelagert
werden kann. In den folgenden Beispielen, SEQUENZ ID-NR. 1, 2, 6, 7, 16,
18, 19, 21, 22, 25, 26 und 27, war Adamantan an Position 1 jedes
5'-Endes angelagert,
soweit nicht anders vermerkt; bei den SEQUENZ-ID-NR. 3, 4, 5, 8,
9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 30 und 31 war Carbazol an der abschließenden Nucleotidposition
jedes 3'-Endes angelagert,
soweit nicht anders vermerkt; und bei den SEQUENZ-ID-NR. 17, 20,
23, 24, 28 und 29 war Carbazol jeweils an Position 1 des 5'-Endes und der abschließenden Nucleotidposition
des 3'-Endes angelagert,
soweit nicht anders vermerkt.
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Die
hierin offenbarten Primer und Sonden sind nützlich in typischen PCR-Tests,
worin die Untersuchungsprobe mit einem Paar von Primern in Kontakt
gebracht wird, Amplifikation durchgeführt wird, die Hybridisierungssonde
hinzugefügt
und der Nachweis durchgeführt
wird.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun anhand von Beispielen beschrieben
werden, die dazu dienen, die Erfindung zu verdeutlichen, aber nicht
einzuschränken.
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BEISPIELE
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Beispiel 1. Amplifikation
mit HGBV-NTR-Primersatz
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Targetspezifische
Primer-Nachweissonden wurden hergestellt, um die obige Targetsequenz
durch Oligonucleotid-Hybridisierungs-PCR nachzuweisen. Diese Primer waren
SEQUENZ-ID NR. 1 und SEQUENZ-ID NR. 2.
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A.
NTR-Primersatz. Targetsequenzen wurden mit Hilfe des NTR-Primersatzes (SEQUENZ-ID
NR. 1 und SEQUENZ-ID NR. 2) erweitert und unter Verwendung von Standard-Cyanoethyl-Phosphoramidit-Kopplungstechnik
an ihrem 5'-Ende
mit Adamantan haptenisiert.
-
Das
vervielfältigte
Produkt wurde dann mit Hilfe verschiedener Hybridisierungssonden
wie in TABELLE 1 gezeigt nachgewiesen. Die Spezifizität wurde
unter Verwendung menschlicher Plazenta-DNS (hp DNS; Sigma, St. Louis,
MO) bewertet. Die Reaktivität
wurde mit Hilfe von Plasmid-DNS bewertet, die NTR-Sequenz enthielt.
-
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B.
Beschreibung des Plasmids. Eine PCR-Erweiterung wurde für die Reaktionen
1–12 (s.
Tabelle 1) wie unten beschrieben mit Hilfe des 10 × PCR-Puffers
(Perkin Elmer, Foster City, CA) durchgeführt, der aus 100 mM Tris-HCl,
pH 8,3, 500 mM KCl, bestand. Die endgültige MgCl2-Konzentration betrug
2 mM, und die endgültige
Konzentration der Nucleotide betrug 200 μM. Die Reaktionsbedingungen
für Tabelle
1 sind in Tabelle 2 dargestellt.
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Nach
der Amplifikation wurden die Reaktionsprodukte mit dem Abbott LCx®-System
(erhältlich
von Abbott Laboratories, Abbott Park, IL) nachgewiesen. Die Daten
aus diesen Experimenten sind in TABELLE 3 dargestellt. Die Daten
in TABELLE 3 verdeutlichten eine spezifische Amplifikation und Nachweis
der HGBV-Targetsequenz.
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Beispiel 2. GB-Serumprobe
PCR/LCx®-Parameter
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„IVDU 300" war eine Probe,
von der bekannt war, dass sie den GB-Erreger enthielt. Sie wurde
getestet wie im Folgenden beschrieben. Die negative Kontrollprobe
war normales Serum.
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A. HGBV 5'NTR-Nachweis
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Die
Targetsequenzen (TABELLE 4) wurden unter Verwendung der Primer (SEQ-ID
Nr. 1 und 2) und Nachweissonden (SEQ-ID Nr. 3 und 4) amplifiziert
wie in Beispiel 1 beschrieben. Für
diese Untersuchung hatten die Primer eine Konzentration von 0,25
mM (3,0 × 1013 Molekülen),
und die Nachweissonden hatten eine Konzentration von 0,01 mM (1,2 × 1012 Molekülen).
Zusätzlich
gab es 0,025 Einheiten/ml (insgesamt 5 Einheiten) von rTth DNS-Polymerase und insgesamt
20 ng rRNS.
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Die
Reverse Transkriptase-Reaktion wurde 30 Minuten lang bei 60°C durchgeführt. Das
Produkt wurde unter den folgenden Zyklisierungsbedingungen PCR-amplifiziert:
94°C für 1 min./55°C für 1 min./72°C für 1 min.
für 40
Zyklen. Als Nächstes
war der Oligomer-Hybridisierungsschritt eine 95°C-, für 5 min. 15°C-, Eintauchung.
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Nach
der Amplifikation wurden im Abbott LCx®-System
(erhältlich
von Abbott Laboratories, Abbott Park, IL) die Reaktionsprodukte
nachgewiesen. Die Daten aus diesen Experimenten sind in TABELLE
4 dargestellt. Die Daten in TABELLE 4 zeigten eine spezifische Amplifikation
und Nachweis der HGBV-Targetsequenz.
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Beispiel 3. Leistungsstudie
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Das
Primerpaar von SEQUENZ-ID Nr. 1 und SEQUENZ-ID Nr. 2 wurde wie in
Beispiel 2 oben mit dem Sondensatz von SEQUENZ-ID Nr. 3, SEQUENZ-ID
Nr. 6 und SEQUENZ-ID Nr. 7 getestet, um die Sensitivität und Spezifizität zu beurteilen.
Beachten Sie, dass für
Sonden der SEQUENZ-ID NR. 3 die Sonde sowohl an das 5'-Ende an Position
1 als auch an das 3'-Ende
an Position 15 angelagert wird.
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TABELLE
5
Reaktivität
der Kombination
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Beispiel 4. Sensitivität und Spezifizität von Primer-
und Sonden-Kombination
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Der
Primersatz von SEQUENZ-ID Nr. 1 und SEQUENZ-ID Nr. 2 wurde wie in
Beispiel 3 oben beschrieben mit dem Sondensatz von SEQUENZ-ID Nr.
3 (wobei Carbazol am 5'-Ende
an Position 1 und am 3'-Ende an
Position 15 angelagert war) und SEQUENZ-ID Nr. 6 getestet, um die
Sensitivität
und Spezifizität
zu beurteilen. Ergebnisse sind unten in TABELLE 6 dargestellt.
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Die
Sonden der vorliegenden Erfindung, die hierin beschrieben sind,
sind somit nützlich
zum Nachweis von HGBV in Individuen. Andere Verwendungen oder Variationen
der vorliegenden Erfindung werden für Personen mit normalen Fachkenntnissen
beim Betrachten dieser Offenbarung offensichtlich sein. Daher soll
die vorliegende Erfindung nur durch die beigefügten Ansprüche eingeschränkt sein.
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