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Die
Erfindung betrifft Verfahren zur Quantifizierung von p97, die zur
Diagnose und Überwachung
der Alzheimerkrankheit verwendet werden.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Alzheimer-Krankheit (AD) ist eine neurodegenerative Krankheit, die
die Wahrnehmung, das Verhalten und die Funktion beeinträchtigt.
In einer neueren Untersuchung wurde gezeigt, dass fast 7% der Individuen
im Alter von 75 Jahren von AD betroffen sind, was bis zum Alter
von 85 Jahren auf mehr als ¼ steigt [Canadian
Study of Health and Aging Working Group, J. Can. Med. Assoc. 150,
899–913
(1994)]. Andere Untersuchungen behaupten sogar, dass AD bei Älteren noch
häufiger
vorkommt [Evans, D. A. J. Am. Med. Assoc. 262, 2551–2559 (1989)].
Zur Zeit gibt es nur sehr eingeschränkte Therapiemöglichkeiten
für AD,
und das einzige definitive Verfahren zur Diagnose ist eine Gehirnautopsie.
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AD
ist durch verschiedene pathologische Marker im Gehirn gekennzeichnet,
wie u. a. Alters-Plaques, die vorwiegend aus β-Amyloid-Protein (Aβ) bestehen,
neurofibrilläre
Knäuel
mit hyperphosphoryliertem mikrotubulin-assoziiertem Protein Tau
[Goedert, M., Spillantini et al., Neuron 8, 156–160 (1992) und Selkoe, D.
J. Neuron 6, 487–498
(191)], neuronaler Zelltod und Verlust der synaptischen Verbindungen
[Terry, R. D. et al., Ann. Neurology 30, 572–580 (1991)]. Es wurde vorgeschlagen,
dass eine anormale Ablagerung von Protein Aβ zum neuronalen Zelltod in Bereichen
des Gehirns führt,
die an Wahrnehmung und Gedächtnis
beteiligt sind [Blass, J. P. Neurology 43, 525–38 (1993); und Price, D. L.
Ann. Rev. Neurosci. 9, 489–512
(1986)].
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Klinisch
erfolgt die Diagnose von AD durch neurologische und neuropathologische
Bestimmungen, die die Erkrankung in ihrem frühen Zustand leider nicht erfassen
können.
Die Anwendung einheitlicher klinischer Diagnose-Kriterien, wie NINCDS-ADRDA
hat die Genauigkeit einer klinischen pa thologischen Diagnose auf mehr
als 80% verbessert [McKhann, G. et al., Neurology 34, 939–944 (1984)].
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Versuche,
die Mengen an Proteinen der Cerebrospinalflüssigkeit (CSF) mit AD zu korrelieren,
hatten nur beschränkten
Erfolg. Ein Test, der bspw. zur Erfassung von Aβ in der CSF entwickelt wurde,
zeigte, dass sich die Gesamt-Aβ-Mengen
in AD-Patienten nicht signifikant von den Kontrollen unterschieden
[Shoji, M. et al., Science 258, 126–129 (1992)], obgleich Patienten
mit einem frühen
Beginn der AD leicht höhere
Aβ-Mengen
als ältere
Kontrolle hatten [Nakamura, T., et al., Ann. Neurol. 36, 903–911 (1994)].
Es wurde jedoch vermerkt, dass Aβ,
das auf Position 42 verlängert
ist, d. h. Aβ1-42, sowohl in diffusen als auch in Altersamyloid-Plaques
vorherrscht [Roher, A., et al., J. Biol. Chem. 268, 3072–3083 (1993)]
und dass Aβ1-42 sowohl in der CSF von AD-Patienten gegenüber Kontrollen
signifikant niedriger war [Motter, R. et al., Ann. Neurol. 38, 643–648 (1995)].
In Untersuchungen der sezernierten Form des Amyloid-Vorstufenproteins
(APP), aus dem Aβ hergeleitet
ist, wurde entdeckt, dass lösliches
APP in der CSF von AD-Patienten gegenüber Kontrollen erheblich vermindert
war [Van Nostrand, W. E. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89,
2551–2555
(1992)]. Andere Untersuchungen haben jedoch nur leichte Anstiege
vermerkt [Palmert, M. R. et al., Neurol. 40, 1028–1034 (1990)]
oder sogar Anstiege von APP [Kitaguchi, N. et al., Biochem. Biophys.
Res. Commun. 166, 1453–1459 (1990)].
Untersuchungen, die zur Überwachung
von Protein Tau in der CSF entwickelt wurden, ergaben, dass zwar
die durchschnittlichen Tau-Spiegel in AD-Patienten gegenüber den Kontrollen erhöht waren,
es aber doch eine beträchtliche Überschneidung
mit normalen Kontrollen [Motter, R. et al., Ann. Neurol. 38, 643–648 (1995), Vigo-Pelfrey,
C. et al., Neurology 45, 788–793
(1995)], und mit Kontrollen gab, die an anderen neurologischen Erkrankungen
litten [Vandermeeren, M., et al. J. Neurochem. 61, 1828–1834 (1993)].
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Andere
CSF-Diagnose-Marker wurden in Betracht gezogen, aber für ungeeignet
befunden, wie alphal-Antichymotrypsin,
das mit Alters-Plaques einhergeht [Abraham, C. R. Selkoe, D. J. & Potter, H. Cell.
52, 487–501
(1988) und Ubiquitin [Wang, G. P. et al., Acta Neuropathol. (Berl.)
82, 6–12
(1991)], und zwar aufgrund von widersprüchlichen Ergebnissen und Überschneidungen
zwischen AD und Kontrollen. Nicht nur diese Ergebnisse sind enttäuschend,
sondern eine Routine-Probennahme für die Patienten-Diagnose wird
wahrscheinlich auch nicht gut aufgenommen. Eine im Handel erhältliche
Diagnoseuntersuchung wurde jedoch von Athena Neuroscience Inc. entwickelt,
welcher die Messung der CSF-Tau- und Aβ1-42-Spiegeln
mit der Häufigkeit
des Apolipoprotein E (ApoE)-E4-Allels auf Chromosom 19 beim Mensch
kombiniert. Es wurde festgestellt, dass ApoE mit Alters-Plaques
einhergeht, und dass Personen, die für ApoE E4 homozygot sind, eine
erhöhte Wahrscheinlichkeit
zur Entwicklung von AD aufweisen [Sanders, A. M. et al., Neurol.
43, 1467–1472
(1993)]. Es wird behauptet, dass diese kombinierte Analyse dem Arzt
helfen kann, die Wahrscheinlichkeit zu bestimmen, ob ein Patienten
AD hat [Motter, R. et al., Ann. Neurol. 38, 643–648 (1995)]. Der Test ist
jedoch zeitaufwändig
und bietet nur eine wahrscheinliche Antwort.
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Ein
jüngerer
Bericht über
die Untersuchung der Pupillenreaktion schlägt vor, dass AD-Patienten eine Überempfindlichkeit
gegen eine verdünnte
Lösung
des Acetylcholin-Blockierungs-Medikamentes
Tropicamid aufweisen [Scinto, L. F. et al., Science 266, 1051–1054 (1994)].
Diese Überempfindlichkeit
wurde zuerst bei Patienten mit Down-Syndrom beobachtet, die ausnahmslos
eine Neuropathologie entwickeln, die der AD im mittleren Alter stark ähnelt [Olson,
M. I. & Shaw,
C. M. Brain 92, 147–156
(1969)]. Diese Untersuchung schien zwar vielversprechend zu sein,
jedoch ließen
sich die Ergebnisse nicht leicht reproduzieren. Sie litten an Überschneidung
und Schwierigkeiten bei der Interpretation, wie die Wirkung, die
Augenstörungen
oder -farbe auf die Untersuchung haben kann (Loupe, D. N. et al.,
Ophthalmology 103, 495–503
(1996)]. Vor kurzem wurde eine Strategie beschrieben [Parshad, R.
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93, 5246–5150 (1996)], wobei AD-Zellen durch Erfassung
von Defekten hinsichtlich ihrer Fähigkeit zur Reparatur von DNA-Schaden
identifiziert wurden. Es wurde geschlossen, dass sich die Untersuchung
dazu eignen könnte,
die Diagnose von AD zu festigen oder sie als unwahrscheinlich zu
interpretieren. Der Test ist jedoch noch weit von der klinischen Praxis
entfernt, da er arbeitsaufwändig
ist und viele Schritte mit gezüchteten
Zellen erfordert. Schließlich
wurde vermerkt, dass man Abweichungen des Glucose-Metabolismus in
den Gehirnen von AD-Patienten mittels Positronen-Emissions-Tomographie
erfassen kann [Reiman, E. M., N. Engl. J. Med. 334, 752–758 (1996).
Der Test ist zur Verwendung auf Routinebasis nicht geeignet.
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Erhebliches
Interesse erhielten die genetischen Ursachen von AD, und es wurde
gezeigt, dass Mutationen in mehreren Genen eine Empfindlichkeit
gegenüber
einer kleinen Anzahl von familiären
AD-Fällen
verliehen. Mutationen im APP-Gen [Murrell, J. et al., Science 254
97–99
(1991) und Karlinsky, H. Neurology 42, 1445–1449 (1992)] auf Chromosom
21 wurden mit autosomal dominanter früh beginnender AD (< 65 Jahre) in Verbindung
gebracht, und an Chromosom 14 gekoppelte Mutationen in den Präsenilinen,
S182, [Schellenberg, G. D. et al., Science 258, 668–671 (1992);
Van Broeckhoven, C. et al., Nature Genet 2 335–339 (1992) und Sherrington,
R. et al., Nature 375, 754–760
(1995)] und an Chromosom 1 gekoppeltes STM2, [Levy-Lahad, E., et
al., Science 269, 973–975
(1995) und Rogaev, E. I., et al., Nature 376, 775–778 (1995)]
werden einer kleinen Anzahl von Fällen familiärer AD zugeordnet. Zudem verändert das
E4-Allel des ApoE-Gens
auf Chromosom 19 die Gefahr der Entwicklung der spät einsetzenden
Form von AD [Sanders, A. M., et al., Neurol. 43, 1467–1472 (1993);
und Rogaev, E. I. et al., Nature 376, 775–778 (1995)]. Die Entdeckung
dieser Gene hat zwar einen erheblichen Wert bei der Bestimmung der
Anfälligkeit
einer kleinen Anzahl von Individuen zur Entwicklung von AD, jedoch
ist die genetische Bestimmung bei der Erfassung oder Überwachung
von AD nicht geeignet.
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Das
p97-Antigen, ebenfalls bekannt als Melanotransferrin, ist mit AD
assoziiert (PCT/CA93/00272, veröffentlicht
als WO94/01463 am 20. Januar 1994). p97 gehört zu der wichtigen Gruppe
der Eisenbindungsproteine, die Serumtransferrin (Tf), Lactoferrin
und Ovotransferrin aus Vogel-Eiweiß umfassen [Baker, E. N., Rumball
et al., Trends Biochem. Sci. 12, 350–353 (1987)]. p97 kann Eisen
binden und ist an der zellulären
Eisenaufnahme beteiligt [Kennard, M. L. et al., Embo J. 14, 4178–4186 (1995)].
Es gibt 2 Formen von p97; eine ist über einen Glycosylphosphatidylinositol-Anker
an die Zelloberfläche
gebunden, und eine wird aktiv sezerniert [Food, M. R. et al., J.
Biol. Chem. 269, 3034–3040
(1994)]. In einer neueren Untersuchung wurde gefunden, dass p97
und der Transferrinrezeptor (TR) übermäßig im Kapillarendothel von
menschlichem Gehirn lokalisiert sind. Es wurde zwar gefunden, dass
Transferrin (Tf) selbst hauptsächlich
in Gliazellen lokalisiert ist [Rothenberger, S. et al., Brain Res.
712, 117–121
(1996)]. Es wurde jedoch ebenfalls gezeigt, dass im Gehirngewebe
von AD-Patienten bei der Obduktion p97 spezifisch auf reaktiven
Mikrogliazellen exprimiert ist, welche mit Amyloid-Plaques einhergehen
[Jefferies, W. A. et al., Brain Res. 712, 122–126 (1996)]. Sämtliche
anderen Mikroglia, die nicht mit Alters-AD-Plaques assoziiert sind,
und solche, die sich in Gehirngewebe von anderen Neuropathologien
befinden (Parkinson-Krankheit, progressive subpranukleäre Lähmung, Huntington-Erkrankung
und amyotrophe Lateralsklerose) exprimierten keine nachweisbaren
Mengen von p97.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfinder haben insbesondere gezeigt, dass die lösliche Form des Eisenbindungsproteins,
p97, im Serum und in der Cerebrospinalflüssigkeit (CSF) von Alzheimer-Patienten verglichen
mit gesunden Individuen signifikant erhöht ist. Es wurde übereinstimmend
bestimmt, dass die p97-Menge in Proben von Alzheimer-Patienten höher als
die p97-Menge in Proben von gesunden Individuen ist. Die Erfinder
haben ebenfalls deutlich gezeigt, dass die p97-Mengen in Serum mit steigender Dauer
der Krankheit ansteigen. Zudem scheinen die p97-Spiegel etwa 2 Jahren
vor den beobachteten AD-Symptomen anzusteigen. Die spezifische Quantifizierung
von p97 kann Individuen identifizieren, die von der Erkrankung betroffen
sind, und kann zur Überwachung des
Beginns und des längsgerichteten
Verlaufs verwendet werden.
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Als
Ergebnis dieser Befunde haben die Erfinder einen einfachen und verlässlichen
Test zur Ermittlung von AD in Körperflüssigkeiten
entwickelt, der ein wertvolles Werkzeug bei der Beurteilung und
der Behandlung der Erkrankung ist. Die frühe Diagnose von AD mit Hilfe
der Erfindung verschafft Familien mehr Zeit, für Alzheimer-Patienten die zutreffende
Pflege zu planen und eliminiert die Möglichkeit von Bedingungen,
welche Alzheimer-Symptome vortäuschen,
wie Depression oder Schlaganfall. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann ebenfalls zur Überwachung
der Effektivität
neuer Behandlungsstrategien für
AD verwendet werden. Es wurden zwar viele Medikamente zur Behandlung
von AD entwickelt, es gibt jedoch kein billiges und schnelles Verfahren
zur Untersuchung der Wirksamkeit dieser Medikamente. Derzeitige
klinische Untersuchungen versuchen, die Effizienz mit komplexer
und arbeitsintensiver Neuroverhaltens-Bestimmung zu messen.
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Allgemein
ausgedrückt
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Diagnose der Alzheimer-Krankheit. durch
Quantifizieren von p97 in einer Körperflüssigkeitsprobe aus einem Patienten,
umfassend die Schritte:
- a) Gewinnen einer Serumprobe
von einem Patienten, bei dem ein Verdacht auf eine Alzheimer-Erkrankung besteht,
so dass man eine Untersuchungsprobe erhält;
- b) Bestimmen der Menge an p97 in der Untersuchungsprobe; und
- c) Vergleichen der Menge an p97 in der Untersuchungsprobe mit
der Menge an p97 in Kontrollproben,
wobei die Anwesenheit
einer Menge an p97 in der Untersuchungsprobe, die gegenüber der
Menge an p97 in den Kontrollproben erhöht ist, ein Anzeichen für das Potential
der Alzheimer-Erkrankung ist.
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Die
Beschreibung beschreibt ein Verfahren zur Überwachung des Verlaufs der
Alzheimer-Erkrankung durch Quantifizieren von p97 in einer Körperflüssigkeitsprobe
eines Patienten mit Alzheimer-Krankheit, umfassend die Schritte:
- a) Gewinnen einer Körperflüssigkeitsprobe aus einem Patienten
mit Alzheimer-Krankheit, so dass man eine Untersuchungsprobe erhält;
- b) Bestimmen der Menge an p97 in der Untersuchungsprobe; und
- c) Vergleichen der Menge an p97 in der Untersuchungsprobe mit
einer Menge an p97 in einer ersten Untersuchungsprobe, die vorher
aus dem Patienten erhalten wurde,
wobei die Anwesenheit
einer Menge an p97 in der Untersuchungsprobe, die gegenüber der
Menge an p97 in der Kontrollprobe erhöht ist, ein Anzeichen für den Verlauf
der Alzheimer-Erkrankung in dem Patient ist.
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Die
Beschreibung beschreibt darüber
hinaus ein Verfahren zum Überwachen
einer Behandlung der Alzheimer-Erkrankung
durch Quantifizierung von p97 in einer Körperflüssigkeitsprobe aus einem Patienten
mit Alzheimer-Erkrankung,
umfassend die Schritte:
- a) Gewinnen einer Körperflüssigkeitsprobe
aus einem Patient, der wegen einer Alzheimer-Erkrankung behandelt
wird, so dass eine Untersuchungsprobe erhalten wird;
- b) Bestimmen der Menge an p97 in der Untersuchungsprobe; und
- c) Vergleichen der Menge an p97 in der Untersuchungsprobe mit
einer Menge an p97 in einer Vorbehandlungsprobe, die aus dem Patient
vor der Behandlung erhalten wurde,
wobei die Unterschiede
der Menge an p97 in der Untersuchungsprobe gegenüber der Menge an p97 in der Vorbehandlungsprobe
die Effizienz der Behandlung anzeigt.
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Die
Erfindung schlägt
weiterhin Kits vor, die sich zur Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren eignen. Sie
umfassen ein Mittel, das das Vorhandensein von p97 in einer Serumprobe
erfasst, und sämtliche Reagenzien,
die zur Erfassung des Vorhandenseins von p97 erforderlich sind,
sowie geeignete Hilfsmittel, die sich bei der Durchführung der
erfindungsgemäßen Verfahren
eignen.
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Diese
und andere Aspekte der Erfindung werden anhand der folgenden eingehenden
Beschreibung und den beigefügten
Zeichnungen ersichtlich. Zudem wird auf verschiedene Patent-Dokumente
und Veröffentlichungen
verwiesen, die hiermit vollinhaltlich durch Bezugnahme aufgenommen
sind.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Es
zeigt:
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1 eine
Kalibrierungskurve für
p97-Standards;
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2,
ein Schaubild, einen Vergleich zwischen den altersbezogenen p97-Serumspiegeln
für Patienten
mit Alzheimer-Krankheit und Kontroll-Individuen;
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3,
ein Schaubild, einen Vergleich zwischen den auf die Dauer der Erkrankung
bezogenen p97-Serumspiegeln für
Patienten mit Alzheimer-Krankheit und Kontroll-Individuen;
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4,
ein Schaubild, einen Vergleich zwischen den altersbezogenen Transferrin-Serumspiegeln
für Patienten
mit Alzheimer-Erkrankung und Kontroll-Individuen;
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5,
ein Schaubild, einen Vergleich von Serum p97-Konzentrationen von
AD-Individuen und Kontrollen mit dem Alter der Individuen;
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6,
ein Schaubild, einen Vergleich von p97-Serumkonzentrationen von AD-Patienten
mit der Zeit, da der Patient zuerst mit Symptomen von AD beobachtet
wurde;
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7,
ein Schaubild, einen Vergleich der Transferrin-Serumkonzentrationen
von AD-Individuen und Kontrollen mit dem Alter der Individuen; und
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8,
ein Säulendiagramm,
das Verhältnis
von p97-Serumkonzentrationen
aus AD- und Ehepartner-Kontrollpaaren.
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EINGEHENDE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren zur Überwachung und Diagnose der
Alzheimer-Erkrankung in einem Patienten durch Quantifizieren von
p97 in einer Körperflüssigkeitsprobe
aus einem Patienten bereit. Das Verfahren beinhaltet die Gewinnung
einer Untersuchungsprobe einer Körperflüssigkeit
aus einem Patienten. Der Begriff "Patient" betrifft ein warmblütiges Tier, wie ein Säugetier,
vorzugsweise ein menschliches Individuum, das von Alzheimer-Erkrankung
betroffen ist, oder das unter dem Verdacht steht, dass es Alzheimer-Erkrankung
hat. Der Patient kann eine Wahrnehmungsstörung aufweisen oder nicht,
und der Patient kann eine Behandlung für AD erhalten. Mit Hilfe des
erfindungsgemäßen Diagnoseverfahrens
wird bestimmt, ob ein Individuum, das keine AD-Symptome aufweist,
eine Prädisposition
oder ein Potential zur Entwicklung von AD aufweist.
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Die
erfindungsgemäße Untersuchungsprobe
ist Serum, wohingegen es aus einer Vielzahl von Körperflüssigkeiten
erhalten werden kann, einschließlich
bspw. Lymphe, Galle, Speichel oder Cerebrospinalflüssigkeit.
Zellproben können
ebenfalls als Testprobe verwendet werden, wie Blutzellen, vorzugsweise
Monocyten. Insbesondere aktivierte Makrophagen, die p97 exprimieren,
können
untersucht werden. Die Untersuchungsprobe wird vorzugsweise aus
Serum oder CSF, am stärksten
bevorzugt Serum, erhalten. Die Testproben werden mittels bekannter
Techniken erhalten.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
werden Blutserumproben aus einem Patienten erhalten. Die Proben
können
vor dem Gebrauch aufbewahrt und eingefroren werden (bspw. bei –80°C), und sie können unverdünnt und/oder
verdünnt
verwendet werden, bspw. in 50% Vol./Vol. fötalem Kälberserum (FCA) in Pandex-Puffer
(DNEM mit 0,1% NaH3 und 1,0% Gew./Vol BSA).
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p97
wird in einer Untersuchungsprobe mit einem Mittel quantifiziert,
mit dem man p97 in der Untersuchungsprobe quantifizieren kann. Das
Mittel erkennt und bindet p97 vorzugsweise in einer Testprobe. Bei
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist das Mittel ein Antikörper.
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Der
hier verwendete Begriff "Antikörper" umfasst polyklonale
und monoklonale Antikörper;
Gemische von mehr als einem Antikörper, der mit p97 reagiert
(bspw. ein Cocktail von verschiedenen Antikörpertypen, die mit p97 reagieren);
Vollantikörper;
biologisch funktionelle Fragmente davon, die sich zum Binden des
Antikörperfragmentes
an p97 eignen; und chimäre
Antikörper,
die Anteile von mehr als einer Sorte umfassen; bifunktionelle Antikörper und
tetramere Antikörper.
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Herkömmliche
Verfahren können
zur Herstellung der Antikörper
verwendet werden. Durch Verwendung eines p97-Peptids können bspw. polyklonale Antiseren
oder monoklonale Antikörper
mittels Standardverfahren hergestellt werden. Ein Säuger (bspw.
Maus, Hamster, Kaninchen) kann mit einer immunogenen Form des Peptids
immunisiert werden, die eine Antikörperreaktion in dem Säugetier
hervorruft. Techniken zur Verleihung von Immunogenität an einem
Peptid beinhalten die Konjugation an Träger oder andere Techniken des
Standes der Technik. Das Peptid kann bspw. in Gegenwart eines Hilfsstoffs
verabreicht werden. Der Verlauf der Immunisierung kann durch Erfassung
der Antikörpertiter
in Plasma oder Serum überwacht
werden. Standard-ELISA- oder andere Immuntest-Verfahren können mit
dem Immunogen als Antigen zur Bestimmung der Antikörperspiegel
verwendet werden. Nach der Immunisierung lassen sich Antiseren erhalten
und bei Bedarf polyklonale Antikörper
aus den Seren isolieren.
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Zur
Herstellung monoklonaler Antikörper
können
antikörperproduzierende
Zellen (Lymphozyten) aus einem immunisierten Tier geerntet werden
und durch somatische Zellfusions-Standardverfahren mit Myelomzellen
fusioniert werden, so dass diese Zellen immortalisiert werden und
Hybridomzellen erhalten werden. Es gibt solche Techniken im Stand
der Technik (bspw, die Hybridom-Technik, die ursprünglich von
Köhler
und Milstein (Nature 256, 495–497
(1975) entwickelt wurde) sowie andere Techniken, wie die menschliche
B-Zell-Hybridom-Technik (Kozbor et al., Immunol. Today 4, 72 (1983)),
die EBV-Hybridom-Technik zur Produktion menschlicher monoklonaler
Antikörper
(Cole et al., Monoclonal Antibodies in Cancer Therapy (1985), Allen
R. Bliss, Inc. S. 77 bis 96), und das Durchmustern kombinatorischer
Antikörperbanken
(Huse et al., Science 246, 1275 (1989)). Hybridomzellen lassen sich
immunochemisch auf die Produktion von Antikörpern durchmustern, die spezifisch
mit dem p97 reagieren, und die monoklonalen Antikörper lassen
sich isolieren.
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Alternativ
kann eine SCID-hu-Maus, bspw. das Modell, das für Genpharm entwickelt wurde,
zur Produktion von Antikörpern
oder deren Fragmenten, die mit p97 reagieren, verwendet werden.
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Die
Antikörper
können
ebenfalls aus verschiedenen Quellen erhalten werden, einschließlich bspw.
Laboratorien oder Hinterlegungsstellen, wie der American Type Culture
Collection. Der monoklonale anti-p97-Maus-Antikörper, HybC (33B6E4), kann von
Dr. Shuen-Kuei Liao, McMaster Universität, Hamilton, ON, erhalten werden,
der monoklonale anti-p97-Antikörper 9B6
kann von Biotechnology Laboratory, UBC, BC, Canada erhalten werden,
oder der monoklonale anti-p97-Maus-Antikörper L235
kann von der American Type Culture Collection (ATCC-HB 8446 L235
(H-19)) erhalten werden.
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Verschiedene
andere Mittel, die p97 in einer Untersuchungsprobe erkennen und
binden und es ermöglichen,
dass es in der Probe quantifiziert werden kann, können in
dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden. Der Transferrin-Rezeptor bindet bspw. an p97 und
kann zur Quantifizierung von p97 in einer Untersuchungsprobe verwendet
werden. Zudem bindet p97 an Eisen und an andere Metalle, die zur
Quantifizierung von p97 in einer Untersuchungsprobe verwendet werden
können,
wobei Standardverfahren verwendet werden (siehe PCT/CA93/00272,
das als WO94/01463 am 20. Januar 1994 veröffentlicht wurde und Eisenbindungstests
beschreibt).
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Mittel,
die in den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden, können
nachweislich mit einer nachweisbaren Substanz markiert werden, oder
sie können
anschließend
nachweisbar markiert werden. Beispiele für nachweisbare Substanzen umfassen
verschiedene Enzyme, fluoreszierende Materialien, lumineszierende
Materialien und radioaktive Materialien. Beispiele für geeignete
Enzyme umfassen Meerettich-Peroxidase, Biotin, alkalische Phosphatase, β-Galactosidase oder
Acetylcholinesterase; Beispiele für geeignete fluoreszierende
Materialien umfassen Umbelliferon, Fluorescein, Fluoresceinisothiocyanat,
Rhodamin, Dichlortriazinylaminfluoreszein, Dansylchlorid oder Phycoerythrin;
ein Beispiel für
ein lumineszierendes Material beinhaltet Luminol; und Beispiele
für ein
geeignetes Radioaktivmaterial beinhaltet radioaktives Iod I125, I131 oder Tritium.
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Mittel,
die in den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden, können
anschließend
nachweisbar markiert werden, bspw. mit einer Substanz, die das Mittel
erkennt und daran bindet. Ist das Mittel bspw. ein Antikörper (bspw.
Maus-IgG-Antikörper)
kann ein zweiter Antikörper,
der mit dem Mittel reagiert (bspw. ein Kaninchen-anti-Maus-gamma-Globulin)
und mit einer nachweisbaren Substanz wie hier beschrieben markiert ist,
verwendet werden, damit das Mittel erfasst wird und die Quantifizierung
dadurch ermöglicht
wird.
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Ein
Mittel, das ein Antikörper
ist, kann zur Erfassung und Quantifizierung von p97 in bekannten
Immuntests verwendet werden, die auf der Bindungswechselwirkung
zwischen einer Antigendeterminante von p97 und dem Antikörper beruhen.
Beispiele für
solche Tests sind Radioimmuntests, Enzymimmuntests (bspw. ELISA),
Immunfluoreszenz, Immunfällung,
Latex-Agglutinierung, Hämagglutinierung,
Gegenstromimmunelektrophorese (CIEP), Radioimmunfällungen,
Dot-Blot-Tests,
Hemmungs- oder Kompetitionsassays und Sandwich-Assays.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein Test verwendet, der auf einer schnellen Immunfluoreszenztechnik
beruht [bspw. "Particle
concentration fluorescence immunoassay" (PCFIA), beschrieben in Jolley et al.,
1984, J. Im munol. Meth. 67, 21–35],
damit man die p97-Spiegel in einer Probe quantifiziert oder bestimmt.
Dieses Verfahren setzt Abfangantikörper (Ab) ein, die an Submikron-Polystyrol-Perlen
gebunden sind. Die "aktivierte" feste Phase wirkt
als ein spezifisches Absorptionsmittel für das interessierende Protein.
Ein fluoreszenzmarkierter Zweit-Ab,
der ebenfalls für
das Protein spezifisch ist, wird dann mit der festen Abfangphase inkubiert,
so dass ein Komplex gebildet wird, dessen Fluoreszenzsignal proportional
zur ursprünglichen
Proteinkonzentration ist. Die Reaktionen können in speziell angefertigten
Platten mit 96 Vertiefungen (Katalog 22-400-1; Idexx Laboratories
Inc., Wesbrook, ME) durchgeführt
werden. Jede Vertiefung enthält
eine 0,22 μm Celluloseacetatmembran,
die es ermöglicht,
dass die Vertiefungen unter Vakuum entwässert werden können, so
dass der fluoreszierende Komplex am Boden jeder Vertiefung angereichert
werden kann. Die Platten können
dann gewaschen werden und jede Vertiefung bei verschiedenen Wellenlängen mit
einem Pandex Fluoreszenz-Konzentrations-Analysegerät (FCA;
Idexx) auf Fluoreszenz gemessen werden.
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Aktivierte
Perlen zur Verwendung in dem Test können mit anti-p97-Antikörpern hergestellt
werden, so dass Carboxypolystyrol-Teilchen (0,77 μm, 0,25%
Vol./Vol.; Idexx) beschichtet werden. Geeignete anti-p97-Antikörper umfassen
den monoklonalen anti-p97-Maus-Ab, Hyb C (33B6E4; Dr. Shuen-Kuei
Liao, McMaster Universität,
Hamilton, ON), 9B6 (Dr. Wilf Jefferies, Biotechnology Laboratory,
UBC, BC) oder anti-p97-Kaninchen-Antiseren (Dr. Wilf Jefferies Biotechnology
Laboratory, UBC, BC).
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Der
fluoreszenzmarkierte Zweitantikörper
kann hergestellt werden, indem der monoklonale anti-p97-Maus-Antikörper, L235
(ATCC-HB8446 L235 (H-19) oder anti-p97-Kaninchen-Antiseren (Dr. Wilf Jefferies,
Biotechnology Laboratory, UBC, BC), verwendet werden, die mit Fluoreszeinisothiocyanat
(FITC) fluoreszenzmarkiert sind.
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Ein
p97-Standard kann aus p97, bspw. p97, das aus dem Überstand
von mit Phosphatidylinositolphospholipase C (PI- PLC) behandelten Ovarienzellen des chinesischen
Hamsters (CHO) gereinigt wurden, die mit menschlichem p97 transfiziert
waren, durch Immunaffinitäts-Chromatographie
hergestellt werden.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
kann ein Blutserum-p97-Test in speziellen Platten mit 96 Vertiefungen
(22-401-1; Idexx) durchgeführt
werden, und die Fluoreszenz in FCA (Idexx) abgelesen werden. 60 μl der Blutserumprobe
in der geeigneten Verdünnung
in der 50% FCA-Lösung
können
zu einer Vertiefung der Platte mit 96 Vertiefungen gegeben werden.
p97-Standards können
zur Herstellung einer Kalibrierungskurve verwendet werden. Die Herstellung
einer Probenkalibrierungskurve ist in der Tabelle 1 gezeigt, und die
Kalibrierungskurve ist in der Figur 1 gezeigt.
-
Die
Erfinder haben entdeckt, dass die p97-Spiegel etwa 2 Jahre vor den
beobachteten Symptomen der Alzheimer-Krankheit zu steigen beginnen. Daher
kann das erfindungsgemäße Verfahren
zur Diagnostizierung der Alzheimer-Erkrankung oder des Potentials zur Entwicklung
der Alzheimer-Erkrankung in einem Patient herangezogen werden, der
keine klinisch offensichtlichen Symptome der Alzheimer-Krankheit aufweist, wodurch
eine frühe
Prognose für
die Krankheit gegeben wird. Zur Diagnostizierung der Alzheimer-Erkrankung kann
die Konzentration von p97 in der Patientenprobe mit einem Bereich
von Konzentrationen von p97 in den Kontrollproben von gesunden Individuen
verglichen werden, die durch zukünftige
und oder rückblickende
statistische Untersuchungen festgesetzt werden können. Gesunde Individuen können auf
der Grundlage der NINCDS-ADRDA-Kriterien und/oder den Ergebnissen
der MMS-Untersuchungen ausgewählt
werden. Die gesunden Individuen haben vorzugsweise keine klinisch
offensichtliche Wahrnehmungsstörung
oder anderen klinischen oder pathologischen Probleme. Die Diagnose
kann ebenfalls durch das Auffinden gestiegener Spiegel an p97 verglichen
mit vorherigen Spiegeln, die für
den gleichen Patienten quantifiziert wurden, erfolgen.
-
Erhöhte Mengen
p97 in einer Untersuchungsprobe verglichen mit Kontrollen zeigen,
dass der Patient Alzheimer-Krankheit
oder das Potential zur Entwicklung der Alzheimer-Krankheit hat.
Es werden bspw. die Mengen an p97 im Serum einer repräsentativen
Anzahl von Kontroll-Individuen bestimmt, wobei die durchschnittlichen
p97-Mengen bestimmt werden, oder die p97-Mengen werden gegen das
Alter der Individuen, wie in 5 gezeigt,
aufgetragen, und es wird eine Regressionslinie oder Grundlinie (---
in 5) für
die Kontroll-Individuen festgesetzt. Die Untersuchungsprobe, die
p97-Spiegel oberhalb des Durchschnitts oder der Grundlinie enthält, ist
ein Anzeichen für
Alzheimer-Krankheit oder das Potential für eine Alzheimer-Krankheit. Die p97-Spiegel
in einer Probe von einem Patient mit Alzheimer-Krankheit, die gegenüber den
Spiegeln im Serum von Kontroll-Individuen um das Eineinhalbfache
oder mehr erhöht
ist, insbesondere um das Doppelte oder mehr, vorzugsweise das doppelte
bis das Neunfache, sind ein Anzeichen für das Potential der Alzheimer-Krankeit.
-
p97-Mengen
im Serum steigen mit fortschreitender Krankheit (siehe 3 und 6).
Daher kann zur Überwachung
des Verlaufs der Alzheimer-Krankheit in einem Patienten die Konzentration
von p97 in einer Probe aus dem Patienten mit p97-Spiegeln von vorherigen
Proben aus dem gleichen Patient wie hier beschrieben verglichen
werden. Der Verlauf und die Beurteilung der Erkrankung kann ebenfalls
bestimmt werden, indem die Spiegel in einer Untersuchungsprobe mit
den Spiegeln verglichen werden, die wie hier beschrieben von Kontroll-Individuen
erhalten werden, oder Spiegeln, die von anderen Patienten mit Alzheimer-Krankheit erhalten
werden. Dieser letztere Vergleich beruht auf der linearen Beziehung
zwischen den p97-Spiegeln in den Proben von Körperflüssigkeiten und dem Verlauf
der Erkrankung. Das Stadium der Erkrankung in einem Patienten kann
bspw. durch Quantifizieren der p97-Spiegel in einer Probe aus dem
Patienten und Extrapolieren von einer Standard-Kurve bestimmt werden
(siehe bspw. das in 6 gezeigte Schaubild).
-
Die
erfindungsgemäßen Verfahren
können
ebenfalls in einem Patienten zur Überwachung oder Beurteilung
der Effizienz einer therapeutischen Behandlung für die Alzheimer-Krankheit verwendet
werden. Die Proben können
vor, während
und/oder nach der Behandlung genommen werden, und die Effizienz
der Behandlung kann durch den Einfluss der Behandlung auf die p97-Konzentration
in den Proben bestimmt werden. Eine wirksame Behandlung ist erwartungsgemäß eine Behandlung,
die zu niedrigeren Mengen p97 in den Proben im Vergleich mit einer
Kontrolle führt.
-
Es
wird angenommen, dass sich das Verfahren zur Überwachung der Effizienz eines
beliebigen Behandlungstyps der Alzheimer-Krankheit, insbesondere
die Verwendung pharmazeutischer Zusammensetzungen, verwenden lässt, von
denen man annimmt, dass sie bei der Behandlung der Alzheimer-Krankheit wirken. Beispiele
für pharmazeutische
Zusammensetzungen, die eine gewisse Effizienz bei der Behandlung
der Alzheimer-Krankheit haben können,
umfassen Substanzen, die die cholinerge Funktion wiederherstellen
oder ersetzen, wie Tacrin, Cholin, Lecithin, Huperzin A und B, Galanthamin,
Methansulfonylfluorid, Physostigmin und Deprenyl.
-
Die
Reagenzien, die sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Quantifizierung
von p97 verwenden lassen, können
in geeignete Kits verpackt werden, die die nötigen Materialien in geeignete
Behälter
verpackt bereitstellen. Diese Kits können Antikörper, die mit p97 reagieren,
und die nötigen
Reagenzien zur Quantifizierung der in einer Probe vorhandenen, an
p97 gebundenen Antikörper
mit den hier beschriebenen Verfahren, umfassen. Die Kits können ebenfalls
geeignete Träger
beinhalten, die sich zur Durchführung
der erfindungsgemäßen Verfahren
eignen.
-
Die
folgenden Beispiele beschreiben die erfindungsgemäße Quantifizierung
von p97 in Proben von Patienten mit Alzheimer-Krankheit und Kontrollen,
und die Durchführungen
dieser Quantifizierung. Die Beispiele werden zur Veranschaulichung
gegeben, und sollen keinesfalls einschränken.
-
BEISPIELE
-
BEISPIEL 1
-
Untersuchung der RE-p97-Spiegel
im Serum von Alzheimer-Patienten
-
Ein
Test zur Messung der p97-Spiegel im menschlichen Blutserum wurde
entwickelt auf der Basis einer schnellen Immunfluoreszenz-Technik, "Particle Concentration
fluorescence immunoassay" (PCFIA),
die 1984 eingeführt
wurde (Jolley et al., 1984, J. Immunol. Meth. 67, 21–35). Dieses
Verfahren setzt Abfangantikörper
(Ab) ein, die an Sub-Mikron-Polystyrol-Perlen
gebunden sind. Diese "aktivierte" Festphase wirkt
als spezifisches Absorptionsmittel für das interessierende Protein.
Ein fluoreszenzmarkierter Zweit-Ab,
der ebenfalls für
das Protein spezifisch ist, wurde dann mit der festen Abfangphase
inkubiert, wobei ein Komplex erhalten wurde, dessen Fluoreszenzsignal
proportional zur ursprünglichen
Proteinkonzentration war. Die Reaktionen erfolgten in speziell angefertigten
Platten mit 96 Vertiefungen (Katalog 22-400-1; Idexx Laboratories,
Wesbrook, ME). Jede Vertiefung erhielt eine 0,22 μm Celluloseacetat-Membran,
die es ermöglichte,
dass die Vertiefungen unter Vakuum entwässert werden konnten und der
fluoreszierende Komplex am Boden jeder Vertiefung konzentriert wurde.
Diese Platten wurden dann gewaschen und jede Vertiefung bei verschiedenen
Wellenlängen
mit einem Pandex Fluoreszenz-Konzentrations-Analysegerät (FCA;
Idexx) auf Fluoreszenz gemessen.
-
Aktivierte
Perlen zur Verwendung in dem Test wurden mit den folgenden Antikörpern zur
Beschichtung von Carboxypolystyrol-Teilchen (0,77 μm, 0,25%
Vol./Vol.; Idexx) hergestellt; monoklonalem anti-p97-Maus-Ab, Hyb
C (33B6E4; Dr. Shuen-Kuei Liao, McMaster Universität, Hamilton,
ON) oder 9B6 (Dr. Wilf Jefferies, Biotechnology Laboratory, UBC,
BC), oder anti-p97-Kaninchen-Antiseren (Dr. Wilf Jefferies, Biotechnology
Laboratory, UBC, BC). 1 ml der Teilchen (mit dem Vortex-Gerät aufgewirbelt
und 1 min mit Ult raschall behandelt) wurden zentrifugiert und in
8 ml 0,1 M MES [2-(4-Morpholino)ethansulfonsäure]-Puffer, pH-Wert 4,5, resuspendiert.
Dazu wurden 5,0 mg EDC [1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimd], und
anschließend 1 ml Antikörper
(1 mg/ml) gegeben. Das Gemisch wurde regelmäßig mit dem Vortex-Gerät aufgewirbelt, über Nacht
bei Raumtemperatur inkubiert und 10 min bei 6000 U/min (Sorval HB4)
inkubiert. Die Perlen wurden in 20 ml phosphatgepufferter Salzlösung (PBS)
mit 0,2% Natriumazid (NaN3) und 2% Gew./Vol.
Rinderserumalbumin (BSA) resuspendiert. Die Perlen wurden dann 10
min bei 6000 U/min zentrifugiert, und die beschichteten Perlen wurden
in 32 ml PBS mit 0,2% NaN3 und 2% BSA bei
4°C (Antikörper-Konzentration
25 μg/ml)
aufbewahrt.
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Der
fluoreszenzmarkierte Zweitantikörper
wurde mit dem monoklonalen anti-p97-Maus-Antikörper, L235 (ATCC-HB8446 L235 (H-19))
oder anti-p97-Kaninchen-Antiseren (Dr. Wilf Jefferies, Biotechnology
Laboratory, UBC, BC) hergestellt, die folgendermaßen mit
Fluoresceinisothiocyanat (FITC) fluoreszenzmarkiert wurden. 1 mg/ml
FITC wurde zu Phosphatpuffer, pH-Wert 9,5 (0,15 M Na2HPO4) gegeben. Bei Fehlen von Azid wurde 0,5
ml Antikörper
mit 4 mg/ml zur FITC-Lösung
(0,15 ml FITC-Lösung
mit 1 mg/ml) dazugegeben, und über
Nacht bei Raumtemperatur im Dunkeln inkubiert. Der fluoresenzmarkierte
Antikörper
war gebrauchsfertig und wurde bei 4°C aufbewahrt.
-
Ein
p97-Standard wurde aus p97 hergestellt, welcher durch Immunaffinitätschromatographie
aus dem Überstand
von mit Phosphatidylinositolphospholipase C (PI-PLC) behandelten
Ovarienzellen des chinesischen Hamsters (CHO) gereinigt wurde, die
mit menschlichem p97 transfiziert waren. Etwa 109 transfizierte CHO-Zellen
wurden mit 1 ml PI-PLC (300 mU/ml) in PBS für 1 Std. bei 37°C behandelt.
Der Überstand
wurde durch Zentrifugation aus den Zellen gewonnen und durch eine
0,2 μm Membran
filtriert. Der Überstand
wurde dann auf eine Säule
(1 × 10)
mit Antikörper
(HybC), der auf Affi-Gel 10 (Bio-Rad, Mississauga, ONT) immobilisiert
war, aufgetragen. Die Säule
wurde vorher gewaschen und in PBS bei pH-Wert 7,2 regeneriert. Gebundenes
p97 wurde mit 0,1 M Zitronensäure,
pH-Wert 3,0 eluiert, gefolgt von Neutralisation mit 1 M Tris-HCl, pH-Wert
9,0. Das gereinigte p97 wurde mit einer 30000 MW Ultrafiltrationsmembran
konzentriert. Es erfolgte Dialyse gegen PBS und Sterilfiltration.
Die Konzentration des Standard-p97 wurde mit dem p97-Extinktionskoeffizient
bei 280 nm 1% = 12,0 cm–1 (Baker et al., 1992)
bestimmt.
-
Blutserumproben
wurden folgendermaßen
hergestellt. Für
jeden Patient wurden die folgenden Proben genommen: (a) Serumprobe,
die bei –20°C aufbewahrt
wurde, und (b) frisches Blut, das bei 4°C aufbewahrt wurde. Vor dem
Untersuchen der Probe wurde das frische Blut zentrifugiert und das
Serum gewonnen. Beide Probentypen wurden unverdünnt und/oder verdünnt in 50%
Vol./Vol. fötalem
Kälberserum
(FCA) in Pandex-Puffer (DNEM mit 0,1% NaH3 und
1,0% Gew./Vol. BSA) untersucht.
-
Der
Blutserum-p97-Test erfolgte in den speziellen Platten mit 96 Vertiefungen
(22-401-1; Idexx), und die Fluoreszenz wurde wie folgt in dem FCA
(Idexx) gemessen. 60 μl
der Blutserumprobe in der geeigneten Verdünnung in der 50% FCA-Lösung wurde
in eine Vertiefung auf der Platte mit 96 Vertiefungen gegeben. Jede
Probe wurde doppelt oder dreifach untersucht. Zu jeder Platte wurden
p97-Standards ebenfalls im Doppelansatz gegeben (300, 150, 120,
90, 60, 30, 15, 9, 6 ng/ml). Diese Standards wurden in der 50% FCA-Lösung verdünnt und
zur Herstellung einer Kalibrierungskurve verwendet. Die Herstellung
einer Probenkalibrierungskurve ist in Tabelle 1 gezeigt, und eine
Kalibrierungskurve ist in 1 gezeigt.
20 μl der
anti-p97-beschichteten
Perlen (~25 μg Ab/ml) wurde zu jeder Probe
gegeben und 40 min bei Raumtemperatur inkubiert. Der Inhalt der
Vertiefungen wurden vorsichtig gemischt, indem auf die Seiten der
Platte mit 96 Vertiefungen geklopft wurde. Nach der Inkubation wurden
20 μl des
fluoreszenzmarkierten Zweit-anti-p97-Ab (1/75 in Pandexpuffer verdünnt (~25–40 μg/ml)) zu
der Probe dazugegeben, und die Perlen wurden 5 bis 10 min bei Raumtemperatur
inkubiert. Die Platten wurden dann in dem FCA untergebracht, entwässert und
3 bis 5 Mal in PBS mit 0,1% NaH3 und 1%
Gew./Vol. BSA gewaschen. Die entwässerten Platten wurden dann
mit dem 485/535 nm Filterpaar bei 25× Verstärkung gelesen.
-
Die
Blutserumproben wurden aus Alzheimer-(AD)-Patienten, von Ehegatten-Kontrollen
und unverwandten Kontrollen erhalten. Die Tabelle 2 zeigt Probenergebnisse
von p97-Blutserumkonzentrationen von p97 in AD-Patienten. Die Dauer
der Erkrankung zeigt die Anzahl der vergangenen Jahre seit der Diagnosestellung
des Leidens. Es ist jedoch ziemlich wahrscheinlich, dass ein einzelner
Patient an dieser Krankheit schon einige Zeit vor der Diagnosestellung
gelitten hat. Die Tabelle 3 zeigt die p97-Blutserumkonzentrationen in AD-Patienten-
und Kontrollproben. p97-Spiegel im Serum von unverwandten Kontrollen
reichten von 2,4 bis 12 ng/ml, und es wurde entdeckt, dass die Spiegel
nicht mit dem Alter des Individuums anstiegen (2).
Der 2 zufolge waren die p97-Spiegel im Serum von AD-Patienten
verglichen mit den Kontrollen signifikant erhöht, und die Spiegel schienen
mit dem Alter des Patienten anzusteigen. Die AD-Patienten hatten
p97-Spiegel im Serum
von mindestens 20 ng/ml. Der höchste
gefundene Spiegel war 300 ng/ml. Es ist wichtig, dass die Serum-p97-Spiegel
mit der Dauer der Erkrankung in AD-Patienten, wie es in 3 gezeigt
ist, korreliert waren. Mit steigender Erkrankungsdauer wurden immer
höhere
p97-Spiegel im Serum von Patienten gefunden.
-
Die
Transferrin-Serumspiegel wurden ebenfalls in Proben von AD-Patienten
und Kontrollen gemessen. Es wurde kein offensichtlicher Unterschied
in Transferrin-Serumspiegeln
zwischen AD-Patienten und Kontrollen gefunden, und es wurde keine
Korrelation zwischen dem Alter des Individuums und den Transferrin-Serumspiegeln
gemessen (4).
-
Transferrin-
und p97-Spiegel wurden ebenfalls in CSF- und Serum-Proben gemessen, die vorher
aus einer Gruppe japanischer AD-Patienten und Kontroll-Individuen
erhalten wurden. Diese Proben waren 2 Jahre eingefroren, aufgetaut und
wiedereingefroren, so dass die tatsächlichen Proteinspiegel nicht
die absoluten Spiegel widergeben, die ursprünglich in den Proben vorherrschten.
Die in der Tabelle 4 gezeigten Ergebnisse bestätigen jedoch die vorstehenden
Befunde, dass die p97-Spiegel im Serum von AD-Patienten verglichen
mit den Spiegeln in den Kontroll-Individuen erhöht waren. Die Ergebnisse zeigten
ebenfalls, dass die p97-Spiegel in der CSF in AD-Patienten verglichen
mit den Kontrollen erhöht
waren. Die Transferrin-Spiegel im Serum und in der CSF der AD-Patienten
waren gegenüber
den Kontrollspiegeln nicht erhöht.
-
BEISPIEL 2
-
Eine
vollständigere
Beschreibung und Diskussion der in Beispiel 1 veranschaulichten
Untersuchungen sind in diesem Beispiel 2 gegeben. Die folgenden
Materialien und Verfahren wurden in den in Beispiel 2 beschriebenen
Untersuchungen verwendet.
-
Kanadische
Individuen: Die AD-Individuen (N = 27) wurden unter denjenigen ausgewählt, die
am Clinical Trials Programme der UBC-Klinik für Alzheimer-Krankheit und verwandte
Störungen,
Vancouver Hospital, teilnahmen. Sämtliche AD-Individuen wurden
gemäß den NINCDS-ADRDA-Kriterien
als "klinisch wahrscheinlich" diagnostiziert.
Die geschätzte
Dauer der Wahrnehmungs-Symptomatologie wurde für sämtliche AD-Individuen bestimmt.
Die Individuen standen zum Zeitpunkt dieser Untersuchung nicht unter
einer experimentellen Medikation. Die Kontrollen, die entweder zufallsgemäß aus gesunden
Freiwilligen (N = 15) oder fürsorgenden Ehegatten
(N = 10) ausgewählt
waren, zeigten keine klinisch offensichtliche signifikante Wahrnehmungsstörung.
-
Es
wurden zwei Untersuchungen durchgeführt: a) Serumproben wurden
unmittelbar nach der Venenpunktur bei 4°C aufbewahrt und innerhalb von
24 Std. auf p97 und Tf untersucht. 17 AD-Individuen (10 Frauen, 7
Männer)
im Alter von 51 bis 82, 5 Jahren, (66, 4 ± 17, 52 Jr.) wurden mit 15
Kon trollindividuen (6 Frauen, 9 Männer) im Alter von 28 bis 76
Jahren (52,33 ± 16,5
Jr.) verglichen. b) Serumproben von Ehepaaren (N = 10 Paare) wurden
sofort nach der Venenpunktur bei –20°C eingefroren aufbewahrt. Die
Proben wurden von den Ehepaaren zeitgleich entnommen, eingefroren
und dann gleichzeitig analysiert. Die AD-Patienten (7 Frauen, 3
Männer)
im Alter von 54 bis 86 Jahren (70,6 ± 10,47 Jr.) wurden mit ihren
Nicht-AD-Ehepartnern (3 Frauen, 7 Männer) im Alter von 53 bis 84
Jahren (69,9 ± 10,21
Jr.) verglichen.
-
Japanische
Individuen. 8 AD-Individuen (6 Frauen, 2 Männer) im Alter von 61 bis 80
Jahren (71,5 ± 6,52
Jr.) wurden untersucht und mit 7 Kontrollindividuen (4 Frauen, 3
Männer)
im Alter von 57 bis 72 Jahren (66,57 ± 6,4 Jr.) verglichen. Die
Serum- und CSF-Proben von den AD-Individuen
und Kontrollen wurden von der Neurologie-Abteilung der School of Medicine, Chiba
Universität,
erhalten. Sämtliche
AD-Individuen wurden nach den NINCDS-ADRDA-Kriterien als "klinisch wahrscheinlich" diagnostiziert.
Die Kontrollen stammten von älteren
Individuen, die an den folgenden Neuropathologien litten: 1 an Parkinson-Erkrankung, 2 an
spinocerebellarer Degeneration, 1 an amyothropher Lateralsklerose,
2 an Cervixspondylose und 1 an peripherer Neuropathie. Die Serum-
und CSF-Proben wurden sofort nach der Entnahme bei –20°C eingefroren
und gemeinsam und identisch vor der Analyse aufgetaut.
-
p97-Test.
Die Proben wurden unverdünnt
und verdünnt
in 50% Vol./Vol. fötalem
Kälberserum
in DMEM-Puffer mit 0,1% Natriumazid und 1,0% Gew./Vol. Rinderserumalbumin
untersucht. Der anti-p97-Maus-Antikörper, HybC, wurde zur Beschichtung
der Carboxypolystyrol-(0,77 μm)-Abfangteilchen
verwendet, und der monoklonale anti-p97-Maus-Antikörper, L235
(ATCC-HB 8446 L235 (H-19)) wurde fluoreszenzmarkiert (Kennard, M.
L., EMBO J. 14, 4178–4186
(1995). Standards von p97 wurden frisch in DMEM-Puffer mit fötalem Kälberserum
im Bereich von 300 bis 1 ng/ml hergestellt. Der Test bestand aus
dem Mischen von 60 μl
Proben und Standards mit 20 μl
Abfangteilchen (~25 μg Antikörper/ml) in den speziellen
Platten mit 96 Vertiefungen und Inkubieren für 40 min bei Raumtemperatur.
Anschließend
wurden 20 μl
des fluoreszenzmarkierten Zweitantikörpers (~25
bis 40 μg/ml)
dazu gegeben und das Gemisch weitere 5 bis 10 min bei Raumtemperatur
inkubiert. Die Platten wurden dann in einem "Pandex Fluoreszenz-Konzentrations-Analysegerät" (Jolley, M. J. Immunol.
Methods 67, 21–35
(1984)), entwässert
und bis zu 4 Mal mit PBS mit 0,1% Natriumazid und 1,0% Rinderserumalbumin
gewaschen. Die entwässerten
Platten wurden dann mit dem 485/535 Filterpaar bei 25× Verstärkung gelesen.
Die p97-Konzentrationen wurden aus einer Kalibrierungskurve bestimmt,
die aus den p97-Standards hergestellt wurde, welche die Fluoreszenz
mit der p97-Konzentration korrelierte. Sämtliche Proben wurden bei verschiedenen
Verdünnungen
dreifach untersucht, und die Konzentration über alle Ergebnisse gemittelt.
-
Transferrin-Test.
Dieser Test beruht auf dem vorher beschriebenen "Particle Concentration Fluorescence
Immunoassay ". Die
Anti-Mensch-Transferrin-Ziege-Antiseren wurden auf die Abfangteilchen
aufgebracht, und Anti-Mensch-Transferrin-Schaf-Antiseren
wurden fluoreszenzmarkiert. Die Transferrin-Standards wurden im
Bereich von 3 bis 0,5 μg/ml
frisch hergestellt. Sämtliche
Proben wurden bei verschiedenen Verdünnungen untersucht, und die
Konzentration aus sämtlichen
Ergebnissen gemittelt.
-
Ein
quantitativer Test wurde entwickelt, der die Konzentration von p97
in menschlichen Körperflüssigkeiten überwachen
kann. Der Test beruhte auf einer schnellen Immunfluoreszenz-Technik, "Particle Concentration
Fluorescence Immunoassay",
welcher Abfangantikörper,
die an Submikron-Polystyrolperlen gebunden sind, und fluoreszenzmarkierte
Zweitantikörper
einsetzt, (Kennard, M. L. et al., Biotech. Bioeng. 42, 480–486, 1993).
Der modifizierte Sandwich-Assay wurde in speziell entworfenen Platten
mit 96 Vertiefungen durchgeführt,
die 0,22 μm
Celluloseacetat-Membranen
enthielten. Die Vertiefungen können
unter Vakuum entwässert werden,
so dass der fluoreszierende Komplex am Boden jeder Vertiefung konzentriert
werden kann. Die Platten können
gewaschen werden und jede Vertiefung auf Fluoreszenz gelesen werden,
wobei die Fluoreszenz proportional zur p97-Konzentration ist. p97
erwies sich in menschlichem Serum als partiell instabil und verlor beim
Aufbewahren Antigenität.
Die Tabelle 5 zeigt die Wirkung der Aufbewahrungstemperatur und
-dauer auf die nachweisbare Konzentration von p97, das dem Serum
zu Beginn in einer Konzentration von 100 ng/ml zugesetzt war. p97
blieb in Proben, die 30 min bei 60°C einem Wärmeschock ausgesetzt waren,
nicht erfassbar (überraschenderweise
schien Tf durch diese Behandlung unbeeinträchtigt zu sein) und Proben,
die bei Raumtemperatur aufbewahrt wurden, verloren bis zu 20% Antigenität über 48 Std.
Die Proben waren jedoch über einen
Zeitraum von 48 Std. relativ stabil, wenn sie bei 4°C und –20°C aufbewahrt
wurden, obwohl das Einfrieren und Auftauen die Erfassung von p97
weiter reduzierte. Aus diesem Grunde wurden die Serumproben in einer
Untersuchung, wobei die Serum-p97-Konzentration aus AS-Patienten
mit kognitiv normalen Kontrollen verglichen wurde, sofort nach der
Entnahme bei 4°C
aufbewahrt und innerhalb von 24 Std. untersucht. Die 5 zeigt,
dass sämtliche
AD-Patienten erhöhte
p97-Spiegel in ihrem Serum verglichen mit den Kontrollen hatten
und es keine Überschneidung
gab. Die mittlere p97-Konzentration der AD-Gruppe (N = 17, 43,8 ± 11,6 ng/ml)
unterschied sich signifikant von dem Mittel der Kontrollgruppe (N
= 15, 7,04 ± 3,28
ng/ml) auf der Basis des gepaarten t-Test (t0,05 =
12,96, p = 6,6 × 10–10). Bisher
gab es nur eine weitere Untersuchung von p97 in menschlichem Blut
(Brown, J. P. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 78, 539–543, 1981),
als p97 im Bereich von 1,3 bis 2,7 ng/ml erfasst wurde. Das mittlere
Alter der Kontrollgruppe (52,3 ± 16,5 Jr.) war zwar niedriger
als das mittlere Alter der AD-Gruppe (66,4 ± 17,52 Jr.), jedoch zeigte
die lineare Regression, dass es keine signifikante Korrelation zwischen
der p97-Serum-Konzentration und dem Alter des Individuums gab (AD-Patienten: N
= 17, Steigung der Regressionslinie = 0,359, R = 0,30, p = 0,249;
Kontrollen: N = 15, Steigung der Regressionslinie = 0,07, R = –0,35, p
= 0,197). Wurden die Daten für
die AD-Patienten darüber
hinaus gegen die Zeit aufgetragen, da der Patient zuerst mit AD-Symptomen
beobachtet wurde (6), zeigte die lineare Regression,
dass es eine signifikante Korrelation zwischen der gesteigerten
p97-Serum-Konzentration und dem Verlauf der Erkrankung gab (N =
17, Steigung der Regressionslinie = 3,3, R = 0,82, p = 0,0003).
Schließlich
legte die Extrapolation der linearen Regression zur maximalen p97-Konzentration
der Kontrollen nahe, dass die p97-Konzentration ungefähr 2 Jahre vor den beobachteten
AD-Symptomen zu
steigen beginnt.
-
Zur
Eliminierung der Möglichkeit,
dass p97 nichtspezifisch in AD ansteigt, wurde ein weiteres eisenbindendes
Protein aus dem Blut, Transferrin (Tf) im Serum von AD-Patienten und Kontrollen
analysiert. Die 7 zeigt, dass es nur einen kleinen
Unterschied zwischen den Tf-Konzentrationen
beider Populationen gab. Die mittlere Tf-Konzentration der AD-Gruppe (N = 17,
1,81 ± 0,71
mg/ml) unterschied sich nicht signifikant vom Mittel der Kontrollgruppe
(N = 15, 1,93 ± 0,78
mg/ml), auf der Basis des gepaarten t-Tests (t0,05 =
0,41, p = 0,69).
-
Bei
einer weiteren Untersuchung wurden die Serumspiegel von p97 aus
AD-Patienten mit ihren kognitiv normalen Ehepartnern verglichen,
und es wurde bestimmt, ob sich die Ernährung, der Lebensstil oder
ein anderer gemeinsamer Faktors auf die p97-Konzentration im Serum
auswirkt. In diesem Fall wurden die Serum-Proben unmittelbar nach
der Entnahme bei –20°C eingefroren.
Die 8 vergleicht die Verhältnisse von Serum-p97-Spiegeln
von 10 AD-Patienten-Paaren
(70,6 ± 10,47
Jr.) und als Kontrolle ihre Ehepartner (69,9 ± 10,21 Jr.). In sämtlichen
Fällen
waren die p97-Serumspiegel gegenüber
den Ehepartnerkontrollen erhöht,
wobei die Verhältnisse
von 1,6 bis 32,5 (Mittel 10,17 ± 9,08) reichten. Diese Befunde
beweisen, dass Um weltfaktoren wahrscheinlich nicht die Ursache für erhöhte p97-Serumspiegel
bei AD-Patienten sind.
-
p97- und Transferrin-Spiegel
im Serum und CSF
-
In
einer dritten Untersuchung wurden gefrorene Proben von Serum und
CSF aus AD-Patienten und Kontrollen japanischen Ursprungs auf Tf
und p97 untersucht. Die in dieser Untersuchung verwendeten Kontrollen
waren Individuen, die an verschiedenen anderen Neuropathologien
litten. Sie wurden untersucht, um zu bestimmen, ob p97-Serumspiegel
bei anderen neurodegenerativen Erkrankungen erhöht waren. Diese Serumproben
waren jedoch eingefroren und wurden gemeinsam und auf identische
Weise vor der Analyse aufgetaut, was die p97-Erfassung unglücklicherweise
senkte. Der Tabelle 6 zufolge waren jedoch trotzdem einige Beobachtungen
erwähnenswert.
Die mittlere Konzentration von p97 war in der CSF von AD-Patienten
(N = 5, 22,4 ± 9,21
ng/ml; mittleres Alter 72,4 ± 5,99
Jr.) im Vergleich zu Kontrollen (N = 5, 8,48 ± 4,02 ng/ml; mittleres Alter
67,2 ± 6,82
Jr.) erhöht.
Diese Konzentrationen unterschieden sich signifikant auf der Basis
des gepaarten t-Tests (t0,05 = 2,90, P =
0,044). Dies galt ebenfalls für
p97 im Serum, wo sich die mittlere p97-Konzentration der AD-Gruppe
(N = 4, 11,3 ± 2,76
ng/ml; mittleres Alter 74,3 ± 5,63
Jr.) signifikant vom Mittel der Kontrollgruppe (N = 6, 2,01 ± 1,75
ng/ml; mittleres Alter 65,6 ± 6,52
Jr.) auf der Basis des gepaarten t-Tests (t0,05 =
4,52, p = 0,02) unterschied. Dies stimmte mit den Daten in der 5 überein,
obgleich die Gesamt-Konzentrationen erheblich reduziert waren. Die
anderen Beobachtungen wurden dadurch gestärkt, dass die p97-Konzentrationen nicht
mit dem Alter oder dem Geschlecht des Individuums korreliert zu
sein schienen. Diese Daten legen ebenfalls nahe, dass die Überwachung
der CSF, die 2- bis
4-fach höhere
Spiegel als die Spiegel von Serum-p97 hatte, eine wertvolle Information
in Bezug auf den Beginn und den Verlauf von AD lieferte. Die mittlere Konzentration
von Tf, das im Serum viel stabiler als p97 war, war für AD- und
Kontroll-Individuen in der CSF und im Serum fast gleich. Für die CSF
unterschied sich die mittlere Tf-Konzentration
der AD-Gruppe (N = 8, 20,35 ± 4,78 μg/ml; mittleres
Alter 71,5 ± 6,52
Jr.) nicht signifikant vom Mittel der Kontrollgruppe (N = 7,16,
0 ± 4,5 μg/ml; mittleres
Alter 67,7 ± 6,32
Jr.) auf der Basis des gepaarten t-Tests (t0,05 =
2,05, p = 0,18). Für
Serum unterschied sich die mittlere Tf-Konzentration der AD-Gruppe
(N = 4, 2,24 ± 3,6
mg/ml, mittleres Alter 74,3 ± 5,63
Jr.) ebenfalls nicht signifikant vom Mittel der Kontrollgruppe (N
5, 2,26 ± 7,0
mg/ml; mittleres Alter 63,4 ± 4,5
Jr.) auf der Basis des gepaarten t-Tests (t0,05 =
0,38, p = 0,72). Es ist ebenfalls interessant zu vermerken, dass
die Serum-Tf-Spiegel
erheblich höher
als in der CSF waren (~100fach), was im
Gegensatz zu p97 steht, dessen Spiegel im Serum niedriger waren
als in der CSF. Diese Daten implizieren, dass p97 eine einzigartige Funktion
im Gehirn hat, da es scheint, dass Tf aktiv aus dem Gehirn ausgeschlossen
wird, Tf aber nicht.
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In
dieser Untersuchung wurde ein biochemisches Markermolekül identifiziert,
das im Serum von AD-Patienten gegenüber verwandten und nicht-verwandten
Kontrollen übereinstimmend
erhöht
ist. Die Erfinder haben keine Überschneidung
zwischen AD-Patienten und Kontrollen gefunden.
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Aus
dem Vorhergehenden geht hervor, dass zwar spezifische Ausführungsformen
der Erfindung für Veranschaulichungszwecke
beschrieben wurden, jedoch verschiedene Abwandlungen vorgenommen
werden können,
ohne dass vom Geist und Rahmen der Erfindung abgewichen wird. Die
Erfindung ist daher nicht eingeschränkt, ausgenommen durch die
beigefügten
Ansprüche.
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Tabelle
2
Blutserumtests für
die p97-Konzentration von AD-Patienten und normalen Kontrollen
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Tabelle
3
Proben getestet am 21. und 24.7.95 – Patienten und Ehepartnerkontrollen
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Tabelle
4
Proben von Cerebrospinalflüssigkeit und Blutserum von
japanischen Individuen im Test auf Transferrin (Tf) und p97
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