-
Technisches
Gebiet
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Trockentuch zur Verwendung
in einer Trockenpartie einer Papiermaschine. Insbesondere bezieht
sich die Erfindung auf die Bereitstellung eines verbesserten Trockentuches
für eine
Trockenpartie mit einer geschlossenen Überführung, um in der Trockenpartie
einen guten Transport der Bahn und ein gutes Laufverhalten bei hohen
Bahngeschwindigkeiten zu erreichen und ein Schrumpfen der Papierbahn,
insbesondere ein Schrumpfen in der Querrichtung zu vermeiden.
-
Hintergrund
-
In
einer herkömmlichen
Zylindertrocknerpartie mit oberen und unteren Zylindern sowie getrennten oberen
und unteren Trockentüchern,
läuft die
Papierbahn zwischen den Zylindern in sogenannten freien Läufen, bei
denen die Bahn keinen Kontakt mit einem Trockentuch hat. Die Probleme
des Bahnflatterns und der Bahnrisse in derartigen Trockenpartien
von Hochgeschwindigkeits-Papierherstellungsmaschinen sind seit langem
bekannt, weshalb unterschiedliche Konfigurationen einer sogenannten
geschlossenen Überführung oder eines
Einfachdurchlaufs (SR) seit dem Ende der 70er-Jahre entwickelt wurden,
mit denen die freien Züge
innerhalb der Trockengruppe vermieden werden. Die enthaltene Zeichnung
zeigt das Prinzip des Einfachdurchlaufs und zeigt, wie ein Trockentuch
V fortwährend
einer Papierbahn B folgt. Da das Trockentuch zwischen der Papierbahn
B und dem unteren Zylinder C1 verläuft, kann die Erwärmung auf
die oberen Zylinder C2 beschränkt
werden.
-
Jedoch
gibt es auch beim Einfachdurchlauf zahlreiche Bahnlaufprobleme bei
hohen Geschwindigkeiten, und da sich die heutige Entwicklung auf
die Erhöhung der
Bahngeschwindigkeiten konzentriert, ist es wichtig, diese Probleme
zu umgehen.
-
Ein
erstes Problem (P1) besteht darin, daß die Papierbahn B am Ausgang
des oberen Zylinders aufgrund eines Unterdrucks und Adhäsionskräften zwischen
der Papierbahn und dem oberen Zylinder dazu neigt, dem oberen Zylinder
C2 anstelle dem Trockentuch zu folgen. Dies führt zu einer Verwerfung, wie
es bei "1" in der Zeichnung
gezeigt ist.
-
Ein
zweites Problem (P2) besteht darin, daß die Bahn B am Eingang des
unteren Zylinders C1 dazu neigt, wie es bei "2" in
der Zeichnung dargestellt ist, infolge des Luftüberdrucks im Spalt zwischen
dem unteren Zylinder C1 und dem Trockentuch V vom Trockentuch geblasen
zu werden. Dieser gelöste
Zustand der Bahn kann sich wahlweise bis zum Ausgang des unteren
Zylinders ausbreiten. Wenn die Bahngeschwindigkeit erhöht wird,
zieht das Trockentuch in zunehmendem Maße Luft zum unteren Einzugsspalt
an, wodurch die Ablösung
der Bahn verstärkt
wird.
-
Ein
drittes Problem (P3) besteht darin, daß ein Luftfilm bei "3" zwischen dem Trockentuch V und der Bahn
B entlang des unteren Zylinders C1 entstehen kann. Dieser Luftfilm
kann, wenn er nicht durch das Trockentuch geleitet wird, eine Verwerfung
bei "4" verursachen.
-
Die
Auswirkung der oben erwähnten
Bahnlaufprobleme P1–P3
besteht darin, daß die
Lösung
der Bahn zu einer Ausdehnung der Bahn in der Laufrichtung führt, im
folgenden Maschinenrichtung-Ausdehnung (MD-Ausdehnung) genannt,
die ihrerseits eine übergroßen Bahnlänge verursacht,
die dem nächsten
oberen Zylinder zugeführt
wird, wodurch Falten in der Querrichtung entstehen.
-
Abgesehen
von diesen Problemen P1–P3
gibt es in der Trockenpartie einer Papierherstellungsmaschine zudem
das allgemeine Problem (P4) des Schrumpfens der Bahn in ihrer Querrichtung,
was im folgenden als Querrichtungsschrumpfen (CD-Schrumpfen) bezeichnet
wird. Normalerweise war es äußerst schwierig das
CD-Schrumpfen zu vermeiden, was zu einem ungleichmäßigen Profil
der Papiereigenschaften in Querrichtung führt. Infolge dieses CD-Schrumpfens kann
eine maximale Bahnbreite in der Trockenpartie nicht beibehalten
werden.
-
Bei
einem Versuch der Überdruckzone
am Eingang des unteren Zylinders (bei "2" in
der Zeichnung) entgegenzuwirken, d. h. daß Problem P2 zu lösen, ist
es bekannt, Gebläsekästen zu
verwenden, die durch Ausblasen einen lokalen Unterdruck am Eingangsspalt
des unteren Zylinders C1 erzeugen.
-
Um
das Problem P2 zu lösen
und somit das Laufverhalten zu verbessern, wurde weiterhin vorgeschlagen,
daß der
untere Zylinder Rillen oder Blindbohrungen haben soll, um den Überdruck
am Walzenspalt zu absorbieren.
-
Ein
weiteres Prinzip, das sich der Beseitigung des Überdrucks am Eingangsspalt
(P2) des unteren Zylinders zuwendet, basiert auf der Anbringung
von Saugwalzen anstelle von ebenen Zylindern, um so den Lauf der
Bahn bei hohen Geschwindigkeiten zu verbessern. Dadurch, daß die Bahn
gegen das Trockentuch entlang der Saugwalze gesaugt wird, trägt diese
Technik ebenfalls positiv zur Verringerung des Problems (P4) des CD-Schrumpfens
bei.
-
Diese
bekannten Techniken zum Verbessern des Transportes der Bahn und
des Laufverhaltens haben sich jedoch als unzureichend bei hohen
Maschinengeschwindigkeiten erwiesen, die heute erwünscht sind.
-
Um
dem CD-Schrumpfen entgegenzuwirken, ist es ebenfalls bekannt, über die
gesamte Trocknungszeit oder deren zugehörige Bauteile, nach außen wirkende
Kräfte,
die dem Schrumpfen entgegenwirken, an den seitlichen Rändern des
Bahn mechanisch aufzuwenden, wie es beispielsweise in SE 440.518,
SE 462.171 und SE 468.217 beschrieben ist. Die Techniken, die in
diesen Druckschriften erläutert
sind, sind jedoch kompliziert anzuwenden und führen zu einer relativ ungleichmäßigen Befestigung.
Darüber
hinaus bildet sich unerwünschter
Abfall, wenn die Bahnränder,
die in der Trockenpartie befestigt werden, abgeschnitten werden müssen, nachdem
die nach außen
wirkenden Kräfte
nicht länger
wirken sollen.
-
US-A-5.397.438
beschreibt ein Verfahren zum Verringern des Schrumpfens einer Papierbahn
in Querrichtung, wenn diese durch eine SR-Trockenpartie einer Papierherstellungsmaschine
läuft.
Ein Haftmittel wird ununterbrochen auf die Seitenränder des
Trockentuches aufgebracht, das die Bahn stützt, um eine größere Reibung
zwischen der Bahn und dem Trockentuch an den Rändern zu erzeugen. Bei der
beschriebenen Ausführungsform
wird ein Klebstoff als Haftmit tel verwendet.
-
Es
wird insbesondere darauf hingewiesen, daß es, um all diesen Wünschen gerecht
zu werden, nicht ausreicht, eine Verwerfung zwischen der Bahn und
dem Trockentuch zu verhindern. Um dem Schrumpfen entgegenzuwirken,
muß insbesondere
bei CD aber auch bei MD ebenfalls verhindert werden, daß die Bahn
auf dem Trockentuch rutscht.
-
Ein
weiteres Trocknungsproblem besteht darin, daß die Trocknung der Papierbahn
dazu neigt, an den Rändern
der Bahn größer zu sein,
als in dessen Mitte. Um dieses Problem zu vermeiden, wurden Trockentücher mit
einer profilierten Luftdurchlässigkeit
entwickelt, wie es beispielsweise in FI 59837 und SE 8204524-6 beschrieben
ist. Diese Trockentücher
wurden mit unterschiedlicher Garndichte in der Mitte und an den
Rändern
gewebt.
-
US 3 573 089 beschreibt
ein Verfahren zum Herstellen eines Papierherstellungs-Drahtgewebes mit
einer hydrophilen Beschichtung. Die Oberfläche von Kette und Schuß des Drahtgewebes
ist mit einem hydrophilen Film versehen. Bei einer Ausführungsform
wird eine haftende Kunstharzbeschichtung verwendet, die auf die
Gebwebeoberfläche
aufgebracht wird, bevor die hydrophile Beschichtung auf den in dieser
Weise aufgebrachten Kunststoff aufgetragen wird. Die Druckschrift
erwähnt
Polyurethan als ein mögliches
Material für ein
derartiges haftendes Kunstharz. Dieses haftende Kunstharz bildet
jedoch keinen Teil der hydrophilen Beschichtung. Hydrophile Beschichtungen
auf Polyurethanbasis sind in dieser Druckschrift nicht erwähnt.
-
Unter
Berücksichtigung
des Standes der Technik sei darauf hingewiesen, daß es bekannt
ist, Chemikalien in den Zwischenräumen zwischen den Fäden eines
gewebten Trockentuches aufzubringen, um die Durchlässigkeit
und/oder das Zwischenraumvolumen zu steuern und eine gleichmäßigere Oberfläche zu erzeugen.
-
Beschreibung
der Erfindung und Ausführungsformen
derselben
-
Die
vorliegende Erfindung wurde entwickelt, um die oben erwähnten Probleme
P1–P4
in Trockenpartien einer Papierherstellungsmaschine mit einem Einfach durchgang
zu lösen
oder wenigstens um ein beträchtliches
Maß zu
verringern.
-
Insbesondere
besteht das Ziel der Erfindung darin, ein Trockentuch vorzuschlagen,
das einen guten Transport der Bahn und ein exzellentes Laufverhalten
bei hohen Geschwindigkeiten gestattet und das dem Schrumpfen der
Bahn, insbesondere dem CD-Schrumpfen entgegenwirkt.
-
Diese
und weitere Ziele werden mit einem Trockentuch erreicht, das über die
Merkmale gemäß Anspruch
1 verfügt,
wobei bevorzugte Ausführungsformen
in den abhängigen
Ansprüchen
definiert sind.
-
Ein
Trockentuch gemäß der vorliegenden
Erfindung ist somit dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Teil der Fadenflächen, die
an der Papierbahn anliegen, hydrophil sind, um eine Haftung zwischen
dem Trockentuch und der Papierbahn in einer Trockenpartie zu erzeugen.
-
Dank
des Aufbaus des Trockentuchs der Erfindung verhindern die hydrophilen
Kontaktflächen
der Fäden,
die an der Papierbahn anliegen, daß die Bahn auf dem Trockentuch
in CD als auch in MD rutscht und sich von dem Trockentuch löst. Dadurch
werden sämtliche
Probleme P1–P4
durch eine Abänderung
des Trockentuches gelöst
oder wenigstens um ein beträchtliches
Maß verringert,
ohne daß umfangreiche Änderungen
an der Trockenpartie notwendig sind oder komplizierte Randbefestigungsanordnungen
des Typs verwendet werden müssen,
die bei den oben erwähnten
Bezugnahmen erwähnt
wurden.
-
Es
wird darauf hingewiesen, daß sich
der Begriff "Adhäsion" auf eine Kraft bezieht,
die auftritt, wenn das Trockentuch und die Bahn miteinander in Kontakt
stehen, und daß die
hydrophilen Eigenschaften des Trockentuches somit an sich nicht
implizieren, daß die
Papierseite des Trockentuches im allgemeinen im traditionellen Sinne
haftend ist, d. h. an einem beliebigen Material haftet. Dies ist
ein wichtiger Unterschied im Vergleich zu dem, der in der oben erwähnten US-A-5.397.438 beschrieben
ist.
-
Traditionelle
Trockentücher
sind aus Garnen gewebt, die aus Rohmaterialien hergestellt sind,
die eine hydrophobe Oberfläche
haben, wie etwa Polyester, wodurch die Garnoberflächen wasserabweisend
sind, d. h. abweisend für
die Papierbahn, die eine bestimmte Menge Wasser enthält. Ein
Trockentuch gemäß der Erfindung
läßt aufgrund
der hydrophilen Kontaktflächen
der Garne sozusagen die Bahn an sich selbst haften, was zu einem
exzellenten Bahntransport und exzellenten Laufverhalten wie auch
einem verringerten Schrumpfen führt.
Es wird darauf hingewiesen, daß die
Haftkraft zwischen dem Trockentuch in einer Trockenpartie mit einem
Einzeldurchlauf kein Problem ist, da die Bahn bei dieser Art von
Trockenpartie das Trockentuch zwischen den Zylindern in der Trockengruppe
wie beim Stand der Technik mit getrennten oberen und unteren Trockentüchern nicht
verlassen sollte.
-
Es
wird zudem darauf hingewiesen, daß die Anordnung der hydrophilen
Kontaktflächen
der Fäden
auf der Papierseite nicht die mechanische Oberflächenrauheit der Papierseite
beeinflussen muß,
die somit durch den Aufbau der Erfindung des Trockentuches vollständig unbeeinflußt oder
wenigstens nicht merklich beeinflußt bleibt.
-
Die
Adhäsions-
oder Reibungseigenschaften zwischen dem Trockentuch und der Papierbahn,
die gemäß der Erfindung
verbessert sind, führen
zu einer verbesserten Leistungsfähigkeit
in zahlreichen Aspekten:
- – Die Bahnsteuerung oder der
Transport wird in Trockenpartien mit einer geschlossenen Überführung verbessert,
da die Adhäsion
die Bahn am Trockentuch hält
und somit den Verwertungen entgegenwirkt, wodurch es möglich wird,
die Maschine mit hohen Geschwindigkeiten zu betreiben.
- – Das
CD-Schrumpfen der Papierbahn in der Trockenpartie wird verringert,
da die Adhäsion
verhindert, daß sich
die Bahn bewegt, d. h. auf der Oberfläche des Trockentuches rutscht.
- – Das
Einfädeln
des Endstückes,
wenn die Bahn zu Beginn in die Trockenpartie eingeleitet werden
soll, ist vereinfacht. Beim Einfädeln
des Endstückes,
wird die Breite jenes Endes der Bahn, das in die Trockenpartie eingeleitet
werden soll, verringert, und wenn der entsprechende Oberflächenbereichsabschnitt
des Trockentuches, wie etwa ein Seitenrandabschnitt, hydrophile
Kontaktflächen
der Fäden
hat, wird die Anbringung der Bahn am Trockentuch aufgrund der Adhäsion vereinfacht.
- – Bei
geschlossenen Überführungspositionen,
wie etwa zwischen dem Preßabschnitt
der Papierherstellungsmaschine und der nachfolgenden Trockenpartie,
oder zwischen benachbarten Trockengruppen der Trockenpartie kann
die Erfindung die Bahnsteuerung und die Bahnaufnahme verbessern.
Eine uner wünschte
MD-Dehnung und ein daraus folgendes CD-Schrumpfen der Bahn in den
Freiläufen
zwischen unterschiedlichen Partien kann beseitigt oder es kann diesem
wenigstens entgegengewirkt werden, da es möglich ist, das haftende Trockentuch
dichter am Ausgang der vorhergehenden Partie laufen zu lassen und dort "haften" zu lassen und die
Bahn aufzunehmen.
-
Es
gibt unterschiedliche Möglichkeiten
der Vorbereitung der hydrophilen Kontaktflächen der Fäden. Gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung ist der gewebte Aufbau des Trockentuches mit einer
hydrophilen Oberflächenbeschichtung
auf der Papierseite des Trockentuches versehen, d. h. die hydrophile Oberflächenbeschichtung
wird auf ein bereits gewebtes Trockentuch, bevor dasselbe in der
Maschine angebracht wird, beispielsweise als abschließender Schritt
bei der Herstellung des Trockentuches aufgebracht. Es ist jedoch
möglich,
das Trockentuch aus der Maschine nach einer bestimmten Benutzungsdauer
für eine
Neubehandlung zu entfernen, wie etwa wenn die Trockentuchoberfläche aufgrund
des Zusetzens oder der Abnutzung der Oberfläche seine hydrophile Funktion
nicht länger
erfüllen
kann. Eine derartige Oberflächenbeschichtung
findet sich dann auf den Kontaktflächen der Fäden, die an der Bahn haften
sollten, und an den Schnittpunkten zwischen den Kett- und Schußfäden des
gewebten Struktur. In Abhängigkeit
der Wahl des Materials für
die Oberflächenbeschichtung,
kann letzteres zusätzlich
zur Adhäsionsfunktion
an der Bahn somit eine erhöhte
Versteifung und/oder Stabilisierung des Trockentuches erzeugen.
Andererseits wird die Oberflächenrauigkeit
des Papiers normalerweise nicht beeinflußt.
-
Eine
derartige Oberflächenbeschichtung
kann auf die Papierseite des Trockentuches auf unterschiedliche
Weise aufgebracht werden, wie etwa durch Sprühen oder durch mechanisches
Auftragen mit Hilfe einer Walze, die das Oberflächenbeschichtungsmaterial aus
einem Tank aufnimmt.
-
Es
ist offensichtlich, daß eine
Oberflächenbeschichtung
als abschließender
Schritt in Verbindung mit der tatsächlichen Herstellung des Trockentuches
oder als Alternative hinterher auf ein bestehendes Trockentuch aufgebracht
werden kann, bevor dieses in der Maschine angebracht wird.
-
Unabhängig von
der Technik, die für
den Auftrag der Oberflächenbeschichtung
auf die Papierseite des Trockentuches verwendet wird, wird die Oberflächenrauigkeit
der Papierseite durch die Oberflächenbeschichtung
normalerweise nicht merklich beeinflußt. Die Dicke einer derartigen
Oberflächenbeschichtung
sollte somit relativ gering sein und in jedem Fall 0,1 mm nicht überschreiten.
Die bevorzugten Dicken der Oberflächenbeschichtung liegen im
Bereich von 0,01–0,05
mm.
-
Die
Beschichtung der Substanz bei der Ausgabe und die anschließende Vernetzung
der Moleküle,
die darin enthalten sind, kann nach dem Weben entweder auf dem Lagerstück oder
auf dem fertigen Trockentuch (das fertige Trockentuch in den korrekten
Abmessungen, mit einer Naht etc.) erfolgen. Dies steht im Widerspruch
zur oben erwähnten
US-A-5.397.438, bei der keine Vernetzung des aufgetragenen Klebstoffes
erfolgt, bevor das Trockentuch verwendet wird, da sonst die Klebewirkung
verloren gehen würde.
-
Gemäß der Erfindung
kann eine derartige hydrophile Oberflächenbeschichtung auf die gesamten
Papierseite der Trockentuches oder lediglich auf Teilen desselben
aufgetragen werden. Gemäß einer
Ausführungsform
wird die Oberflächenbeschichtung
beispielsweise als zwei ununterbrochene Bänder entlang der Seitenrandabschnitte
des Trockentuches aufgebracht. Es ist ebenfalls möglich, ein
gewünschtes
Adhäsions-Querrichtungsprofil
des Trockentuches vorzusehen, indem der Grad der Oberflächenbeschichtung über die
Breite des Trockentuches variiert wird und/oder unterschiedliche
Oberflächenbeschichtungsmaterialien
auf unterschiedlichen Abschnitten des Trockentuches verwendet werden,
die zu variierenden hydrophilen Eigenschaften in Querrichtung des
Trockentuches führen,
wie etwa zu einer relativ hohen Adhäsion in den Randbereichen des
Trockentuches und einer relativ geringen Adhäsion im zentralen Abschnitt
des Trockentuches. Wenn die Adhäsion
in der Querrichtung des Trockentuches variiert, sollte sie in der
Maschinenrichtung natürlich
konstant sein.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung sind die hydrophilen Kontaktflächen der Fäden durch die gewebte Struktur
vorbereitet, die aus Fäden
gewebt ist, von denen wenigstens einige eine hydrophile Umfangsfläche vor
dem Weben haben. Eine derartige hydrophile Umfangsfläche der
Fäden kann
durch Aufbringen einer Oberflächenbeschichtung
vorbereitet werden, die die Fäden
umschließt.
Es kann dieselbe Beschichtungsdicke wie bei der zuerst erwähnten Ausführungsform
der Oberflächenbeschichtung
verwendet werden. Mit derartigen "fertigen" Fäden,
auf deren Haut die Beschichtung bereits vor dem Weben des Trockentuches
vernetzt ist, ist es bereits möglich,
die Eigenschaften des Trockentuches auf dem Webstuhl festzulegen, da
das Webmuster und die Wahl der Materialien den Lauf der Fäden bei
der Ausgabe festlegen.
-
Wenn
die Gewebestruktur des Trockentuches zwei oder mehr Garnschichten
enthält,
was häufig
auftritt, kann die Garnschicht, die die Papierseite des Trockentuches
bildet, vollständig
oder teilweise aus derartigen Fäden
gewebt sein, die eine hydrophile Umfangsfläche haben, während die
darunterliegende Schicht vollständig
oder teilweise aus Fäden
gewebt ist, die eine nicht-hydrophile Umfangsfläche haben. Natürlich ist es
ebenfalls möglich,
ein mehrschichtiges Trockentuch ausschließlich aus Fäden zu weben, die eine hydrophile
Hautoberfläche
haben.
-
Auch
wenn das Trockentuch aus anfänglich
hydrophilen Fäden
gewebt wird, ist es möglich,
spezielle Querrichtungsprofile der hydrophilen Eigenschaft durch
Wählen
unterschiedlicher Arten von Fäden
in Querrichtung des Trockentuches und/oder durch Variieren des Webmusters
vorzubereiten. Beispielsweise kann die Adhäsion lokal erhöht werden,
indem längere
Stränge
hydrophilen Fäden
auf der Papierseite des Trockentuches gewebt werden.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung haben die hydrophilen Kontaktflächen eine Oberflächenenergie
von etwa 40–75
mJ/m2, was mit Trockentüchern verglichen werden kann,
die aus Monofilamentfäden
aus Polyester mit einer Oberflächenenergie
von etwa 30 mJ/m2 gewebt sind.
-
Tabelle
1 zeigt im folgenden eine exemplarische Zusammensetzung einer aktiven
Substanz für
die Verwendung als hydrophile Oberflächenbeschichtung der Papierseite
des Trockentuches. Diese Substanz kann wahlweise in Abhängigkeit
des Typs der Auftragsvorrichtung und der gewählten Auftragsmenge mit Wasser
verdünnt
werden, um in dünneren
Schichten aufgetragen zu werden.
-
-
Praktische
Experimente, die mit einem beschichteten Trockentuch ausgeführt wurden,
das gemäß der oben
erwähnten
Formel vorbereitet wurde, lieferten gute Ergebnisse und bestätigten die
technische Auswirkung der Erfindung. Der Auftrag des hydrophilen
Materials auf das Trockentuch wurde durch die Walzenauftragstechnik
bei einer relativ hohen Geschwindigkeit (10 m/min) ausgeführt, wobei
es wünschenswert
ist, lediglich jeweils eine dünne
Schicht aufzutragen, um die Bildung von Tropfen zu vermeiden. Nach
dem Auftragen der erforderlichen Menge der Substanz wurde das Trockentuch
bei etwa 90° getrocknet,
während
es mit einer relativ geringen Geschwindigkeit (0,5 m/min) transportiert
wurde. Schließlich
konnte das Trockentuch bei 150° aushärten. Das
auf diese Weise ausgebildete Trockentuch funktionierte in exzellenter
Weise auf einer Maschine, die feines Papier (700 m/min; 50–110 g/m2) herstellt. Das Trockentuch der Erfindung
war in der sechsten und siebten Trockengruppe nach der Beschichtungseinheit
am Ende der Maschine angebracht. Für den Fall von Bremsen an der
Pope, die die Aufwickelvorrichtung ist, bei der die Papierbahn auf
eine Rolle gewickelt wird, war es einfach, die Papierbahn ohne Flattern
vorübergehend
nach unten in den Keller zu leiten. Da die Papierbahn dem Trockentuch
folgt, war ein erneutes Einfädeln
der gesamten Maschine nicht erforderlich, was bedeutet, daß Zeit eingespart
und dieselbe Qualität
wie vor der Unterbrechung beibehalten wird.
-
Darüber hinaus
haben praktische Versuche die technische Wirkung der Beschichtung
lediglich am Rand des Trockentuches bestätigt, was zu einem einfacheren
Einfädeln
des Endstückes
der Bahn im Vergleich zu einem entsprechenden Trockentuch ohne Beschichtung
führt.
-
Eine
vergleichende Kontaktwinkelmessung und Umwandlung in Oberflächenenergie
wurde zudem in Labortests ausgeführt,
wobei Tabelle II das Ergebnis für
ein Garn der Hoechst AG (DE) ohne und mit einer Beschichtung gemäß der Formel
in Tabelle I zeigt.
-
-
Abschließend sei
erwähnt,
daß es
in Abhängigkeit
der gewählten
Substanz zum Vorbereiten der hydrophilen Eigenschaften des Trockentuches
vorteilhaft sein kann, das Trockentuch nach der Installation desselben
leerlaufen zu lassen, um ein Aushärten und Vernetzen sowie das
Entfernen von Lösungsmitteln
auszuführen,
sofern diese verwendet wurden.