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TECHNISCHES
GEBIET
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf ein mehrschichtiges Verpackungsmaterial für einen formstabilen,
flüssigkeitsdichten
Verpackungsbehälter,
welcher überlegene
Eigenschaften hinsichtlich einer Sauerstoffgassperre aufweist, wobei
das Verpackungsmaterial eine formstarre und dennoch faltbare Kernlage
aus Papier oder Pappe aufweist sowie eine Lage aus Polyvinylalkohol,
die als Sauerstoffgassperre auf eine Seite der Kernlage aufgebracht
ist. Des Weiteren bezieht sich die vorliegende Erfindung auch auf
ein Verfahren zum Herstellen des mehrschichtigen Verpackungsmaterials
sowie von formstabilen, flüssigkeitsdichten
Verpackungsbehältern, welche überlegene
Eigenschaften hinsichtlich einer Sauerstoffgassperre aufweisen und
aus dem mehrschichtigen Verpackungsmaterial hergestellt sind.
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STAND DER
TECHNIK
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In der Verpackungsindustrie werden
heutzutage häufig
flüssige
Lebensmittel in Verbrauchsverpackungen abgepackt und transportiert,
die nur zur einmaligen Verwendung bestimmt sind; eine große Gruppe
dieser so genannten Einwegpackungen wird aus einem mehrschichtigen
Verpackungsmaterial (Verpackungslaminat) von der Art hergestellt,
die eine mechanisch stabile Kernlage aus Papier oder Pappe und außen aufgebrachte
flüssigkeitsdichte Beschichtungen
aus Kunststoff, vorzugsweise Polyethylen, aufweisen, welche auf
beiden Seiten der Kernlage aufgebracht sind.
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Der Ausgangspunkt für die Zusammensetzung
des mehrschichtigen Verpackungsmaterials besteht darin, dass für das darin
verpackte Produkt die bestmöglichen
Schutzeigenschaften in der Produktion geschaffen werden, und dass
es gleichzeitig möglich
sein muss, aus einem solchen Verpackungsmaterial Verpackungsbehälter herzustellen,
die ihrerseits sich bequem und einfach handhaben lassen („verbraucherfreundliche" Verpackungen).
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Ein herkömmliches Verpackungslaminat, das
ausschließlich
aus Papier oder Pappe und Kunststoff besteht, wie vorstehend beschrieben
wurden, macht die Herstellung von formstabilen, flüssigkeitsdichten
Verpackungsbehältern
zwar möglich, doch
fehlen dabei die Eigenschaften hinsichtlich einer Sauerstoffgassperre,
weshalb sie zum Verpacken und Transportieren von Produkten, die
gegenüber
gasförmigem
Sauerstoff empfindlich sind, nur dann geeignet sind, wenn sie zuvor
modifiziert oder ergänzt
wurden.
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Aus der schwedischen Patentschrift
Nr. 440 519 ist beispielsweise schon bekannt, das vorstehend beschriebene
Papier- oder Pappmaterial
mit Kunststoffbeschichtung mit den gewünschten Eigenschaften hinsichtlich
einer Sauerstoffgassperre dadurch zu ergänzen, dass in das mehrschichtige
Verpackungsmaterial eine Lage aus Polyvinylalkohol einbezogen wird,
welche nur eines von zahlreichen anderen bekannten Beispielen so
genannter Sperrmaterialien darstellt, die gegenüber gasförmigem Sauerstoff überlegene
Dichtungseigenschaften aufweisen.
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Gemäß der schwedischen Patentschrift
Nr. 440 519 wird die zusätzliche
Lage aus Polyvinylalkohol dadurch aufgebracht, dass eine wässrige Emulsion
aus Polyvinylalkohol auf eine Seite einer Papier- oder Pappbahn
als Schicht aufgetragen oder in einer anderen Form als Überzug aufgebracht
wird, woraufhin diese Bahn zusammen mit der darauf aufgebrachten
Schicht aus wässrigem
Polyvinylalkohol so getrocknet wird, dass der Feuchtigkeitsgehalt
der Schicht aus Polyvinylalkohol (und damit deren Grad der Wirksamkeit
als Sauerstoffgassperre) einzustellen. Schließlich wird die Schicht aus
Polyvinylalkohol nach Einstellung des Feuchtigkeitsgehalts mit einer dünnen flüssigkeitsdichten
Beschichtung aus Thermoplastmaterial überzogen, vorzugsweise aus
Polyethylen, die auf die Schicht aus Polyvinylalkohol zu dem Zweck
aufextrudiert wird, dass die Schicht aus Polyvinylalkohol gegen
eindringende Feuchtigkeit und Durchfeuchtung geschützt wird,
was die Eigenschaften der Schicht aus Polyvinylalkohol hinsichtlich einer
Sauerstoffgassperre drastisch abschwächen würde. Flüssigkeitsdichte Kunststoffbeschichtungen aus
Polyethylen besitzen außerdem
den Vorteil, dass sie es möglich
machen, dass das so hergestellte Verpackungsmaterial durch herkömmliche
Heißversiegelung
versiegelt bzw. abgedichtet werden kann.
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Um sicherzustellen, dass die aufgebrachte Lage
aus wässrigem
Polyvinylalkohol nach dem Trocknen eine zusammenhängende Schicht
aus Polyvinylalkohol auf der aus Papier oder Pappe bestehenden Bahn
bildet, sollte die wässrige
Emulsion mit Polyvinylalkohol gemäß der schwedischen Patentschrift
Nr. 440 519 auch ein Verdickungsmittel enthalten, welches unterstützend zur
Erhöhung
der Viskasität
der wässrigen
Emulsion beiträgt
und dadurch der Neigung der wässrigen
Emulsion entgegenwirkt, in den Träger aus Papier oder Pappe einzudringen, welcher
Flüssigkeiten
aufsaugt.
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Während
das Problem des Eindringens von Polyvinylalkohol in die absorbierende
Lage aus Papier oder Pappe in gewissem Grad durch den Zusatz eines
Verdickungsmittels zu der wässrigen
Emulsion mit Polyvinylalkohol zur Steigerung der Viskosität gelöst werden
kann, wie dies in der schwedischen Patentschrift Nr. 440 519 angeregt
wird, ist es dennoch nötig,
dass die wässrige
Emulsion mit Polyvinylalkohol in einer übermäßig großen Menge aufgebracht werden
muss, um die Integrität
der getrockneten Lage aus Polyvinylalkohol zu gewährleisten.
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Das Problem mit den überschüssigen Beschichtungsmengen,
die nach dem Stand der Technik erforderlich sind, ist teilweise
mit dem Umstand verknüpft,
dass die Bahn aus Papier oder Pappe nicht völlig glatt und eben ist, sondern
eine unregelmäßige unebene
Oberflächenstruktur
(bzw. Rauhigkeit) aufweist, die erst „ausgefüllt" werden muss, um so die gewünschte glatte
Oberfläche
des Trägermaterials
für die
Emulsion mit Polyvinylalkohol zu bilden.
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Alternativ kann dieses Problem dadurch
vermieden werden, dass eine glättere
und gleichmäßigere Papier-
oder Pappenqualität
als Ausgangsmaterial verwendet wird, doch sind diese Materialqualitäten viel
kostspieliger als Verpackungsmaterial in der herkömmlichen
Qualität,
was die Herstellung des mehrschichtigen Verpackungsmaterials erheblich verteuern
würde.
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AUFGABE DER
ERFINDUNG
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht
deshalb darin, ein neues mehrschichtiges Verpackungsmaterial der
in der Einleitung beschriebenen Art zu schaffen, ohne dass dabei
Probleme der Art auftreten, wie sie mit den Techniken nach dem Stand
der Technik verknüpft
sind.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung besteht darin, ein solches mehrschichtiges Verpackungsmaterial
auszubilden, bei welchem die Schicht aus Polyvinylalkohol, die als
Sauerstoffgassperre aufgebracht ist, sowohl eine flächig deckende Schicht
darstellt als auch kontinuierlich ist, ohne dass hierzu übermäßig große Beschichtungsmengen
benötigt
werden.
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Eine spezielle Aufgabe der vorliegenden
Erfindung besteht darin, ein solches mehrschichtiges Verpackungsmaterial
zu schaffen, bei welchem die Stärke
der Lage aus Polyvinylalkohol in allen wesentlichen Punkten von
der verwendeten Papier- oder Pappenqualität unabhängig ist.
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LÖSUNG DER
AUFGABE
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Diese Aufgaben werden gemäß der vorliegenden
Erfindung mittels eines mehrschichtigen Verpackungsmaterials gelöst, welches
die kennzeichnenden Merkmale aufweist, die im Kennzeichen des beiliegenden
Anspruchs 1 umrissen sind. Abwandlungen und Modifizierungen des
Verpackungsmaterials gemäß der vorliegenden
Erfindung weisen außerdem
die kennzeichnenden Merkmale auf, die in den beiliegenden Unteransprüchen 2 bis 9 aufgeführt sind.
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Durch geeignete Einstellung der Zusammensetzung
in der dazwischen angeordneten Lage – in Verbindung mit geeignet
ausgewählten
Bedingungen und Verfahrenweisen beim Auftragen der dazwischen angeordneten
Lage auf der aus Papier oder Pappe bestehenden Bahn – werden
alle Rauhigkeiten und Unregelmäßigkeiten
auf der rauen Papier- oder Pappenoberfläche ausgefüllt und durch die ein Gel bildende
Komponente in der dazwischen angeordneten Lage völlig ausgeglichen. Die ein
Gel bildende Komponente bildet somit eine gleichmäßige und
glatte Trägerfläche für die dazwischen
angeordnete Lage und verhindert gleichzeitig wirksam ein Eindringen
der Polyvinylalkohol-Komponente in dieser Lage in die Papier- oder
Pappenlage und ein Durchtränken
der letzteren, wie dies bei dem Verpackungslaminat nach dem Stand
der Technik entsprechend der schwedischen Patentschrift Nr. 440
519 der Fall ist. Gleichzeitig mit der Möglichkeit, die zuvor unnötig zu großen Beschichtungsmengen
wirksam zu beheben, kann die Schicht aus Polyvinylalkohol, die als
Sauerstoffgassperre aufgetragen wird, somit sehr dünn, aber
doch zusammenhängend
und flächig deckend
gehalten werden, unabhängig
von der gewählten
Qualität
des Papiers oder der Pappe.
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Entsprechend einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
des mehrschichtigen Verpackungsmaterials gemäß der vorliegenden Erfindung
weist die dazwischen angeordnete Lage aus einer ein Gel bildenden
Substanz und Polyvinylalkohol eine Polyvinylalkohol-Konzentration in
Richtung der Dicke der dazwischen angeordneten Lage auf, welche
sich in einer Richtung von der Kernlage zu der Polyvinylalkohol-Schicht
erhöht,
wodurch ein Verlust an Polyvinylalkohol, die sich infolge des Eindringens
in die Lage aus Papier oder Pappe ergibt, noch weiter verringert
werden kann, während
gleichzeitig die Bindungskraft oder Haftfestigkeit zwischen der
dazwischen eingebrachten Lage und der Schicht aus Polyvinylalkohol
gegebenenfalls noch weiter erhöht
werden kann, und zwar wegen der erhöhten Polyvinylalkohol-Konzentration
im Verbindungsbereich der dazwischen liegenden Lage.
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Vorzugsweise wird der Konzentrationsgradient
bei dem Polyvinylalkohol in der dazwischen angeordneten Lage so
eingepegelt, dass die Konzentration des Polyvinylalkohols im Kontakt- oder Grenzflächenbereich
zur Papier- oder Pappenoberfläche
im Wesentlichen gleich Null ist, wohingegen die Konzentration des
Polyvinylalkohols im Kontakt- oder Grenzflächenbereich zur Schicht aus
Polyvinylalkohol hin im Wesentlichen gleich 100 Prozent beträgt.
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Die ein Gel bildende Komponente in
der dazwischen angeordneten Lage kann, muss aber nicht unbedingt
ein so genanntes Agarmaterial sein, das ein im Handel leicht verfügbares Polysaccharid
ist, das sich bei praktischen Versuchen gemäß der vorliegenden Erfindung
als funktionell und vorteilhaft wirkende Substanz erwiesen hat.
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Gemäß einem anderen Aspekt der
vorliegenden Erfindung wird außerdem
ein Verfahren zur Herstellung des vorstehend beschriebenen mehrschichtigen
Verpackungsmaterials gemäß der vorliegenden
Erfindung geschaffen. Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
weist die kennzeichnenden Merkmale auf, die in dem beiliegenden
unabhängigen
Anspruch 10 umrissen sind. Modifizierungen und Abweichungen des
Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung weisen außerdem die
kennzeichnenden Merkmale auf, die in den beiliegenden Unteransprüchen 11 bis 25 dargestellt
sind.
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Entsprechend einem noch anderen Aspekt der
vorliegenden Erfindung wird ein formstabiler, flüssigkeitsdichter Verpackungsbehälter geschaffen,
der überlegene
Eigenschaften hinsichtlich der Sauerstoffgassperre aufweist, wobei
der Verpackungsbehälter
durch Auffalten eines bogen- oder bahnförmigen Zuschnitts aus dem mehrschichtigen
Verpackungsmaterial gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wird, das vorzugsweise mit dekorativer Grafik
und Falzlinien versehen wurde.
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KURZBESCHREIBUNG
DER BEILIEGENDEN ZEICHNUNGEN
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Die vorstehend angesprochenen Aspekte der
vorliegenden Erfindung werden nachstehend nun ausführlicher
Beschrieben, wobei insbesondere auf die beiliegende Zeichnung Bezug
genommen wird, in welcher:
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1 ein
schematisierter Querschnitt durch ein mehrschichtiges Verpackungsmaterial
gemäß der Erfindung
ist;
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2 ein
Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Verpackungsmaterials entsprechend
der Abbildung in 1 schematisch
darstellt, und
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3 den
oberen Abschnitt eines herkömmlichen
formstabilen flüssigkeitsdichten
Verpackungsbehälters
schematisch zeigt, welcher überlegene
Eigenschaften hinsichtlich einer Sauerstoffgassperre aufweist, wobei
der Verpackungsbehälter
aus einem mehrschichtigen Verpackungsmaterial gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wird.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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1 stellt
nun schematisch einen Querschnitt durch ein mehrschichtiges Verpackungsmaterial
(Verpackungslaminat) gemäß der vorliegenden Erfindung
dar, welches ganz allgemein mit dem Bezugszeichen 10 angegeben
ist. Das Verpackungslaminat 10 weist eine formstabile und
dennoch faltbare Kernlage aus Papier oder Pappe 11 in beliebiger Qualität auf, wobei
davon ausgegangen wird, dass diese bei dem hier beschriebenen Beispiel
einer herkömmlichen
Standardqualität
für Verpackungszwecke
entspricht (was jedoch in der Praxis nicht der Fall sein muss).
Dabei sollte nochmals betont werden, dass die vorliegende Erfindung
auch bei „raueren" Papier- und Pappenqualitäten einsetzbar
ist als jenen, die im Verpackungsbereich herkömmlicherweise verwendet werden;
im großen
und ganzen ist die vorliegende Erfindung praktisch völlig unabhängig von
der Art der Oberfläche
der gewählten
Materialqualität
des Papiers oder der Pappe, die somit nach Wunsch gewählt werden
kann.
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Auf einer Seite der Kernlage 11 ist
eine Schicht aus Polyvinylalkohol 12 angeordnet, die als Sauerstoffgassperre
dient und mit guter Haftfestigkeit über eine dazwischen angeordnete
Lage an der Kernlage angebracht ist, die zwischen der Kernlage 11 und
der Schicht aus Polyvinylalkohol liegt und aus einer ein Gel bildenden
Substanz und dem Polyvinylalkohol 13 in direktem Kontakt
mit der Kernlage 11 besteht.
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Die dazwischen angeordnete Schicht 13 aus einer
ein Gel bildenden Substanz und Polyvinylalkohol enthält vorzugsweise
Polyvinylalkohol in einer Menge, die zwischen 80 Prozent und 99
Prozent des Gewichts des Gemisches beträgt, wohingegen in entsprechender
Weise die Menge der ein Gel bildenden Substanz zwischen 20 Prozent
und 1 Prozent variieren kann. Die Menge der ein Gel bildenden (und gleichzeitig
die Viskosität
erhöhenden)
Substanz sollte vorzugsweise in der dazwischen liegenden Schicht 13 ausreichend
hoch sein, um alle möglichen
Unregelmäßigkeiten
und Unebenheiten in der rauen Oberflächenstruktur der Lage 11 aus
Papier oder Pappe auszufüllen,
so dass eine glatte und ebene Trägerfläche für die Schicht 12 aus
Polyvinylalkohol gebildet wird, wodurch wirksam verhindert wird,
dass letztere in die Kern- oder Faserlage 11 eindringt,
welche Flüssigkeit
aufnimmt.
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Entsprechend einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
sollte die dazwischen angeordnete Lage 13 in Richtung der
Stärke
der dazwischen liegenden Schicht 13 von der Lage 11 aus
Papier oder Pappe zur Schicht 12 aus Polyvinylalkohol hin
eine abnehmende Konzentration der ein Gel bildenden Substanz aufweisen
(wobei in diesem Fall die Konzentration des Polyvinylalkohols in
der dazwischen angeordneten Schicht 13 entsprechend in
Richtung der Stärke
der dazwischen liegenden Schicht 13 von der Lage 11 aus
Papier oder Pappe aus zu der Schicht 12 aus Polyvinylalkohol
zunehmen sollte). Die Konzentration der ein Gel bildenden Substanz sollte
im Wesentlichen gleich Null im Kontakt- oder Grenzflächenbereich
zur Schicht 12 aus Polyvinylalkohol hin sein und im Kontakt-
oder Grenzflächenbereich
zur Lage 11 aus Papier oder Pappe hin im Wesentlichen 100 Prozent
betragen, wohingegen die Konzentration des Polyvinylalkohols dementsprechend
im Kontakt- oder Grenzflächenbereich
zur Schicht 12 aus Polyvinylalkohol hin 100 Prozent betragen
sollte und im Kontakt- oder Grenzflächenbereich zur Lage 11 aus
Papier oder Pappe hin im Wesentlichen gleich Null sein sollte, wodurch
absolut verhindert wird, dass der Polyvinylalkohol in die absorbierende
Faserschicht 11 eindringt, während gleichzeitig zwischen
der Schicht 12 aus Polyvinylalkohol und der dazwischen
angeordneten Schicht 13 eine gute Haftfestigkeit sichergestellt
ist.
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Die Wahl der ein Gel bildenden Substanz
in der dazwischen angeordneten Schicht 13 kann, wie bereits
schon ausgeführt,
variieren, auch wenn praktische Versuche gemäß der vorliegenden Erfindung belegt
haben, dass Agar (Polysaccharid) gut und vorteilhaft funktioniert
und derzeit die bevorzugte Substanz zur Gelbildung in dieser Schicht
darstellt. Als weitere Beispiele für handelsübliche und einsetzbare Substanzen
zur Gelbildung können
Carrageenan, Gelatine, usw. genannt werden.
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Da die Durchlässigkeit für gasförmigen Sauerstoff in der Schicht 12 aus
Polyvinylalkohol im hohem Maße
vom Feuchtigkeitsgehalt der Schicht aus Polyvinylalkohol abhängig ist
und zu einer drastischen Qualitätseinbuße durch
einen ansteigenden Feuchtigkeitsgehalt in dieser Schicht führt, ist
es günstig,
die Schicht 12 aus Polyvinylalkohol mit einer flüssigkeitsdichten
Beschichtung 14 aus Kunststoff abzudecken. Der Kunststoff
in dieser Beschichtung kann (muss aber nicht) ein Thermoplastmaterial
sein, das vorzugsweise aus Polyethylen besteht, zum Beispiel einem
Polyethylen niedriger Dichte (LDPE), was sich sowohl extrudieren
und heißversiegeln
lässt als
auch unterstützend
bei der Herstellung des mehrschichtigen Verpakkungsmaterials 10 wirkt,
damit sich dieses leicht herstellen lässt.
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In entsprechender Weise kann auch
die andere Seite des mehrschichtigen Verpackungsmaterials 10 mit
einer flüssigkeitsdichten
Beschichtung aus Kunststoff überzogen
sein, der auf die Lage 11 aus Papier oder Pappe aufgebracht
ist und in ähnlicher Weise
aus einem Thermoplastmaterial besteht, vorzugsweise Polyethylen,
zum Beispiel einem Polyethylen niedriger Dichte (LDPE), wodurch
beide Seiten des Verpackungsmaterials 10 durch herkömmliche
Heißversiegelung
dicht mit einander verbunden werden können.
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Die Dicke jeder jeweiligen Lage in
dem Verpackungsmaterial 10 gemäß 1 (nicht maßstabsgerecht dargestellt)
kann sich ändern
und ist für
die vorliegende Erfindung nicht kritisch. Als Beispiele für praktisch
realisierbare Stärken
jeder jeweiligen Lage sind 1–10 μm für die dazwischen
eingebrachte Schicht 13; 1–10 μm für die Schicht 12 aus
Polyvinylalkohol und 10–60 μm für die beiden
außen
liegenden flüssigkeitsdichten
Beschichtungen 14 und 15 aus Kunststoff. Die Lage 11 aus
Papier oder Pappe kann innerhalb breit gesteckter Grenzen unterschiedlich
dick sein, doch liegt ihre Stärke
im Allgemeinen zwischen etwa 80 und 500 μm.
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2 stellt
in schematisierter Form ein Verfahren zur Herstellung des Verpackungslaminats 10 gemäß der Darstellung
in 1 dar. Um einen Vergleich
mit dieser Figur zu vereinfachen, wurden die gleichen Bezugszeichen
wie in 1 für identische oder
entsprechende Teile in 2 verwendet,
in bestimmten Fällen
unter Zusatz eines Buchstabens oder eines Strichsymbols (,).
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Von einer Vorratsrolle 16 (links
in 2) wird in Richtung
des Pfeils eine Bahn aus Papier oder Pappe 11a abgewikkelt,
wobei die Bahn auf einer Seite mit einer flüssigkeitsdichten Beschichtung
aus Kunststoff 15 versehen ist, wie dies in Vergrößerung in
dem Bereich A im Kreis unten in der Figur zu erkennen ist. Die Kunststoffbeschichtung 15 ist
vorzugsweise ein Thermoplastmaterial, von dem bei diesem Beispiel
angenommen wird, dass es aus Polyethylen, vorzugsweise zum Beispiel
einem Polyethylen niedriger Dichte (LDPE), besteht, wohingegen die Lage 11a aus
Papier oder Pappe jede beliebige Qualität aufweisen kann, wie dies
vorstehend schon ausgeführt
wurde.
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Die Bahn 11a aus Papier
oder Pappe mit einer Kunststoffbeschichtung wird einer Beschichtungsstation
bei 17 zugeführt,
wo die mit Kunststoff nicht beschichtete Seite der Bahn 11a aus
Papier oder Pappe mit einem wässrigen
Gemisch aus einer ein Gel bildenden Substanz und Polyvinylalkohol
beschichtet wird, der mit Hilfe einer geeigneten Auftrags- bzw.
Beschichtungsvorrichtung 20 zur Bildung der Schicht 12,
die als Sauerstoffgassperre fungiert, aufgebracht ist und in dem
mit Kreis markierten Bereich C unten in 2 in Vergrößerung dargestellt ist. Wegen
der zuvor aufgetragenen Lage aus Agar und Polyvinylalkohol, die
eine gleichmäßige Trägerfläche für die wässrige Schicht 12 aus
Polyvinylalkohol bildet, kann die Schicht 2 aus wässrigem
Polyvinylalkohol in kleinen Mengen aufgetragen werden, ohne dass
dabei das Risiko besteht, dass der Polyvinylalkohol in die Papier-
oder Faserlage 11 eindringt, welche Flüssigkeit absorbiert, während gleichzeitig
die Schicht 12 aus Polyvinylalkohol für eine ordentliche Unversehrtheit
sorgt und die gesamte Seite der Bahn 11b abdeckt. Die bevorzugten
Beschichtungs- bzw. Auftragsmengen für die Schicht aus wässrigem
Polyvinylalkohol betragen etwa 10 bis 100 g/m2.
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Hinter der Beschichtungs- bzw. Auftragsstation 19 wird
die beschichtete Bahn aus Papier oder Pappe einer Trockenstation
bei 21 zugeführt,
in welcher die Bahn 11c mit Hilfe einer geeigneten Trockenvorrichtung 22 getrocknet
wird, um den Feuchtigkeitsgehalt in der aufgetragenen Schicht 12 aus Polyvinylalkohol
einzustellen.
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Nach dem Trockenvorgang wird die
getrocknete Bahn 11c schließlich einer Extrudierstation
bei 23 zugeführt,
wo die Bahn mit einer dünnen
flüssigkeitsdichten
Beschichtung aus Kunststoff, vorzugsweise Polyethylen wie zum Beispiel
Polyethylen niedriger Dichte (LDPE), beschichtet wird, die in Form
einer laufenden und gut abdeckenden Filmfolie 14 über die
getrocknete Schicht aus Polyvinylalkohol auf der Bahn mit Hilfe
eines Extruder 24 aufextrudiert wird, während gleichzeitig die Bahn
durch den Walzenspalt zwischen zwei umlaufenden Kühlwalzen 25 zur
Bildung des fertigen Verpackungslaminats 10 geführt wird,
wie dies in dem mit einem Kreis gekennzeichneten Bereich D in Vergrößerung in 2 zu erkennen ist.
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Die beiden Auftrags- bzw. Beschichtungsstationen 17 und 19 sind
hier zwar als separate Arbeitsstationen dargestellt, doch ist es
erfindungsgemäß auch möglich, jeden
Vorgang zur jeweiligen Beschichtung bzw. zum Überziehen in einem kombinierten
Auftrags- bzw. Beschichtungsvorgang unter Einsatz einer gemeinsamen
Vorrichtung durchzuführen. Als
Beispiele für
eine solche gemeinsame Beschichtungs- bzw. Auftragsvorrichtung kann
hier ein Doppelextruder mit zwei flachen spaltförmigen Düsen genannt werden, die in
Bewegungsrichtung der Bahn hinter einander angeordnet sind, wobei
in diesem Fall das wässrige
Gemisch aus einer ein Gel bildenden Substanz und Polyvinylalkohol
durch die eine Düse extrudiert
wird (zuführseitige
Düse),
wohingegen die wässrige
Lösung
aus Polyvinylalkohol durch die zweite (austragseitige) Düse extrudiert
wird.
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Aus dem in dieser Weise hergestellten
Verpackungslaminat werden formstabile flüssigkeitsdichte Verpackungsbehälter 26 beispielsweise
in der herkömmlichen
Art (Tetra Brik" hergestellt),
deren oberer Abschnitt in 3 schematisch
dargestellt ist. Derartige so genannte Einwegverpackungen zur einmaligen
Verwendung werden aus einer zuvor mit Falzlinien versehenen Bahn
aus dem Verpackungslaminat (das vorzugsweise zuvor mit dekorativer
Grafik versehen wurde) mit Hilfe schneller moderner Verpackungs-
und Abfüllmaschinen
von der Art gebildet, die fertige Verpackungen formen, befüllen und
dicht verschließen.
Die Verpackungen werden aus der Bahn dadurch hergestellt, dass die
Bahn durch dichtes Verbinden der Längskanten der Bahn unter Bildung
einer überlappenden
Stoßverbindung
oder Naht zu einem Schlauch umgeformt werden. Dieser Schlauch wird
dann mit dem entsprechenden Inhalt gefüllt und in verschlossene einzelne
Verpackungen unterteilt, indem der Schlauch in quer verlaufenden Versiegelbereichen
wiederholt heißversiegelt
wird, wobei diese Bereiche quer zur Längsrichtung der Bahn und unterhalb
des Pegels des Inhalts in dem Schlauch verlaufen. Die Verpakkungen
werden schließlich
durch Einschnitte in den quer verlaufenden Versiegelzonen von einander
getrennt und erhalten in einem abschließenden Faltform- und Verschließvorgang
die gewünschte
endgültige
geometrische Form, normalerweise die Form eines Parallelflachs.
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Damit regt die vorliegende Erfindung
nicht nur ein Verpakkungslaminat sondern auch ein Verfahren zur
Herstellung des Verpackungslaminats an, wobei schon zur Verfügung stehende
Techniken und Ausrüstungen
eingesetzt werden, wozu allerdings erheblich geringere Mengen an
Polyvinylalkohol verwendet werden, als sie bei den Verfahren nach
dem Stand der Technik erforderlich sind. Darüber hinaus sieht die vorliegende
Erfindung formstabile flüssigkeitsdichte
und leicht herzustellende Verpackungsbehälter vor, welche überlegene
Eigenschaften hinsichtlich der Sauerstoffgassperre besitzen und
zum Verpacken und Transportieren von flüssigen Nahrungsmitteln oder
anderen Produkten geeignet sind, welche gegenüber gasförmigem Sauerstoff empfindlich
sind.
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Auch wenn die vorliegende Erfindung
vorstehend unter Bezugnahme auf speziell in der Zeichnung dargestellte
Ausführungsbeispiele
ausführlicher
beschrieben wurde, liegt es doch für den Fachmann auf diesem Gebiet
auf der Hand, dass verschiedene Modifizierungen und Abänderungen
vorgenommen werden können,
ohne dabei über
den Umfang des Erfindungsgedankens hinauszugehen, wie er in den
beiliegenden Ansprüchen
definiert ist.