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Die
vorliegende Erfindung betrifft laminierte Verpackungsmaterialien
mit einer Gasbarriereschicht, die Stärke oder ein Stärkederivat
umfassen, und ein Verfahren zur Herstellung dieser Laminate.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls Verpackungsbehälter und aus den laminierten
Verpackungsmaterialien der Erfindung hergestellte Verpackungen.
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Die
Verpackungsindustrie verwendet oft Einwegverpackungen zum Verpacken
und Transportieren verschiedener Produkte, wie beispielsweise flüssige Nahrungsmittel.
Um von den jeweiligen vorteilhaften Eigenschaften verschiedener
Materialien zu profitieren, werden solche unterschiedlichen Materialien
oft zu einem Verpackungslaminat zusammenlaminiert. Abhängig von
den Gegebenheiten besteht das Ziel oft darin, dem zu verpackenden
Produkt den best möglichen
Schutz zu gewähren,
wobei die Verpackung gleichzeitig mechanisch ausreichend stark sein
muss, um eine leichte Handhabung zu ermöglichen.
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Zum
Verpacken von flüssigen
Nahrungsmittelprodukten bei längerem
Transport und Lagerung kann es wichtig sein, dass das Verpackungslaminat
Barriere- bzw. Sperreigenschaften gegenüber Gasen, beispielsweise Sauerstoff,
sowie gegenüber
Flüssigkei ten
und Feuchtigkeit aufweist. Üblicherweise
muss die Verpackung formstabil sein, um eine leichte Handhabung
bei Transport und Vertrieb sowie bei Gebrauch zu gewährleisten.
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Flüssigkeitssperreigenschaften
sind bei laminiertem Verpackungsmaterial gewöhnlich durch äußere Schichten
aus Kunststoff gegeben. Solche äußeren Kunststoffschichten
können
gewöhnlich
auch durch Schmelzverbindung aneinander gesiegelt werden, um auf
kostengünstige
und zuverlässige
Weise für
flüssigkeitsdichte
Versiegelung der Verpackung zu sorgen. Normalerweise werden am häufigsten
Thermoplastkunststoffe benutzt, für diesen Zweck beispielsweise
Polyolefine, und Polyethylene, vorzugsweise Polyethylene niedriger
Dichte (LDPE).
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Mechanische
Stärke
und Aufbaustabilität
können
dadurch erreicht werden, dass eine steifere Kernschicht im Verpackungslaminat,
gewöhnlich
ein formbeständiger,
aber faltbarer Papier oder Karton, enthalten ist. Dies ist üblicherweise
eine Zwischenschicht, der hier verwendete Begriff „Kernschicht" umfasst aber auch solche
Schichten, selbst wenn sie eine Außenseite des Laminats bilden.
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Sperreigenschaften
gegenüber
Sauerstoffgas werden durch das Einfügen einer Schicht aus einer
Anzahl aus dem Stand der Technik bekannter Sperrmaterialien erzielt.
Beispiele für
solche Sauerstoffsperrmaterialien sind Metalle und Metalloxide wie
Aluminiumfolie (Alufolie), Siliziumoxid- und Siloxanbeschichtungen
(SiOx) auf einer Polymersubstratschicht sowie Polymermaterialien
mit Gassperreigenschaften, wie Polyamide (PA), Polyvinylalkohol
(PVOH), Ethylenvinylalkoholpolymere (EVOH) und Polyethylenterephthalate
(PET). Zusätzlich
zu solchen synthetischen Stoffen wurde auch die mögliche Verwendung natürlicher
und biologisch abbaubarer Polymere (Biopolymere), wie Stärke und
Stärkederivate,
als Gassperrmaterialien untersucht.
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Die
Verwendung von PVOA als ein Gassperrmaterial, das über eine
Polymerschicht auf einer Kartonkernschicht aufgetragen wurde, wodurch
eine Rissbildung verhindert und die Pappenoberfläche geglättet wurde, wurde in der PCT/SE96/01237
offenbart.
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Es
ist vorbekannt, dass Stärke
einige Gassperreigenschaften besitzt, wenn es in relativ dicken
Schichten verwendet wird, beispielsweise in Folien mit einer Dicke
von mehr als 20 bis 30 μm.
Solche dicken Schichten aus Stärkematerial
sind zur Verwendung in Verpackungslaminaten jedoch nicht geeignet,
da sie spröde werden
und dazu neigen, beim Handhaben zu reißen und zu brechen, beispielsweise
beim Laminierungsvorgang und beim Falten, wenn das Laminat zu Verpackungen
geformt wird. Außer
dass sie in ihrer Handhabung bei Herstellung und Vertrieb nicht
flexibel sind, wären
Laminate, die so dicke Schichten aus Stärke enthalten, auch dazu fähig, mehr
Feuchtigkeit aufzunehmen, was wiederum die Gassperreigenschaften
negativ beeinflussen würde.
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Aus
der WO97/16312 ist bekannt, dass sehr dünne Schichten aus Stärke, die
auf eine Kernschicht aufgebracht werden, Gassperreigenschaften aufweisen
können,
zumindest wenn sie zusammen mit einer angrenzenden Kunststoffschicht
verwendet werden, die mit der Stärkesperrschicht
durch Extrusionsbeschichtung des Kunststoffmaterials verbunden wurde.
Zwei sehr dünne
Schichten aus Stärke,
die in einer Menge von 0,5 bzw. 1 g/m2 Trockengewicht
auf den gegenüberliegenden
Seiten einer Kernschicht aus Karton aufgetragen und jeweils mit
einer Kunststoffschicht extrusionsbeschichtet wurden, sorgten für eine Sauerstoffgassperre von
289 cm3/m2, je 24
h und 1 atm. Gleichermaßen
sorgten zwei Schichten aus Stärke,
aufgetragen in einer Menge von 1 bzw. 1,5 g/m2,
für eine
Sauerstoffgassperrschicht von 141 cm3/m2, je 24 h bei 1 atm. Die erzielten Ergebnisse
waren somit vergleichbar mit den Gassperreigenschaften einer beispielsweise
12 μm dicken
Folie aus bezogenem PET und stellen somit ein „mittelmäßiges" Sperrmaterial dar.
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Das
Verpackungslaminat der WO197/16312 ist jedoch nur ein mittelmäßiges Gassperrmaterial.
Das heißt,
es kann nur zum Verpacken von flüssigen
Nahrungsmitteln bei kurzen Kühllagerungszeiten
verwendet werden. Aus dem Stand der Technik ist es bis jetzt nicht
bekannt, Verpackungslaminate mit Hochleistungsgassperreigenschaften
aus Stärke-
oder Stärkederivatsperrmaterialien
herzustellen. Es wäre
viel erstrebenswerter, ein Verpackungsmaterial angeben zu können, dessen
Gassperreigenschaften ausreichen, um flüssige Nahrungsmittel über einen
sehr langen Zeitraum hinweg zu lagern, d. h. eine verlängerte Haltbarkeit
(ESL) bei kühler
Lagerung oder sogar eine antiseptische Lagerung erzielen zu können. Solche
wünschenswerten Hochleistungssauerstoffgassperreigenschaften
liegen in einer Größenordnung
von etwa 50 cm3/m2 bei
24 h, 1 atm (23°C,
50% RF (relative Feuchtigkeit)) oder besser, z. B. bei bis zu 30
cm3/m2 bei 24 h,
1 atm, d. h. Sauerstoffgassperreigenschaften vergleichbar beispielsweise
mit denen von PVOH, EVOH (Ethylenvinylalkoholcopolymer) oder Polyamiden
(PA), wenn diese mit einer Dicke in der Größenordnung von etwa 5 μm verwendet werden.
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Die
US 3661697 offenbart eine
sauerstoffresistente, mehrlagige Struktur umfassende glatte, kontinuierliche
Schichten aus Polyolefin und Amylose, sowie Papier, das entweder
mit der Poly olefin- oder der Amyloseschicht verbunden ist. Zur Glätte der
Papierschicht werden keine Angaben gemacht.
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Die
DE 4109983 offenbart einen
biegsamen Verpackungsbehälter
umfassend Papier und eine Schicht aus Thermoplast oder Folie, die
aus thermoplastischer Stärke
besteht. Zur Glätte
der Papierschicht werden keine Angaben gemacht.
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Die
WO 96/36653 offenbart eine wasserabstoßende Sperrschicht mit gehärteten substituierten
Hydrokolloiden.
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Wir
haben nun dargelegt, dass es möglich
ist, durch die Verwendung von Stärke
und ähnlichen
Materialien Hochleistungssauerstoffsperreigenschaften bei einem
Verpackungslaminat zu erzielen.
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Demgemäß gibt die
vorliegende Erfindung nun ein Verfahren zur Herstellung eines Verpackungslaminats
mit Gassperreigenschaften an, wobei das Verfahren umfasst: Aufbringen
einer Lösung
oder Dispersion aus Stärke
oder einem Stärkederivat
in einem Flüssigkeitsträger auf
eine Oberfläche
eines Substrats, das eine Papier- oder Kartonkernschicht hat, und
Entfernen des Flüssigkeitsträgers zum
Absetzen der Stärke
oder des Stärkederivats
auf der Oberfläche
und wahlweises Aufbringen einer Kunststoffschicht auf die Stärke oder
das Stärkederivat,
um die Eigenschaften der Stärke
oder des Stärkederivats
zu modifizieren, so dass die Stärke oder
das Stärkederivat
eine Gasbarriereeigenschaft bietet, wobei die Oberfläche des
Substrats eine Glätte
von 200 Bendtsen (ml/min) oder besser hat und wobei die Stärke oder
das Stärkederivat
dem Verpackungslaminat eine Gasbarriereeigenschaft von 50 cm3/m2 bei 24 h, 1
atm (23°C,
50 % RF) oder besser verleiht.
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Vorzugsweise
beträgt
die Sauerstoffsperreigenschaft des Verpackungslaminats 40 cm3/m2 bei 24 h, 1 atm
(23°C, 50
% RF) oder besser. Noch bevorzugter beträgt die Sauerstoffsperreigenschaft
bis zu 30 cm3/m2 bei
24 h, 1 atm (23°C,
50 % RF), z. B. 10 cm3/m2 bei
24 h, 1 atm (23°C,
50 % RF) oder darunter.
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Bevorzugt
umfasst das Verpackungslaminat eine Kunststoffschicht aus Polymer,
vorzugsweise ein Thermoplast, z. B. Polyethylen, das unmittelbar über die
Gassperrschicht laminiert wird. Am bevorzugten ist das Polymer LDPE.
Andere Thermoplaste, die verwendet werden können, enthalten alle anderen
Arten von Polyethylen (einschließlich LLDPE, ULDPE, VLDPE,
M-PE und HDPE), Polypropylen und Polyethylenterephthalat.
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Die
Gassperrschicht wird bei einem Trockenauftragsgewicht von bis zu
7 gm–2,
z.B. von 0,5 bis 5 gm–2, bevorzugter 0,5 bis
3 gm–2,
z. B. von 1, 5 bis 2 gm–2 aufgebracht.
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Wir
bevorzugen es, dass die Gassperrschicht vollständig aus natürlichen
Materialien besteht, akzeptieren jedoch, dass geringe Mengen an
anderen polymeren Materialien enthalten sind, die die erwünschten
Eigenschaften nicht störend
beeinflussen. Zum Beispiel kann die Gassperrschicht des Weiteren
einen geringen Betrag an wasserlöslichen
oder wasserdispergierenden Polymeren mit funktionalen Hydroxylgruppen,
z. B. Polyvinylalkohol, enthalten, und Carboxylgruppen, die Polyolefine,
wie Ethylenacrylsäure,
enthalten, oder eine Mischung hiervon. Die Menge eines solchen Materials
kann von 0 bis 30 %, z. B. einen Massenanteil von bis zu 20 % oder
0 bis 10 % betragen.
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Wir
haben beobachtet, dass, wenn Polyethylen auf eine Stärkeschicht
bei hoher Temperatur, z. B. über 200°C, aufgebracht
wird, sich die Gassperreigenschaften der Stärke verbessern und sie unter
geeigneten Bedingungen dazu gebracht werden können, ein hohes Leistungsniveau
zu erreichen oder dieses zu steigern.
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Vorzugsweise
ist die Oberfläche
des Substrats für
den Flüssigkeitsträger im Wesentlichen
undurchlässig.
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Der
Grad, bis zu dem die Oberfläche
für Flüssigkeit
undurchlässig
ist, kann durch Messen der Oberflächenadsorption ermittelt werden,
z. B. in Cobb-Einheiten ('Cobb' = g(Wasser)/m2 adsorbiert auf der Oberfläche, wenn
60 Sekunden lang flüssigem
Wasser ausgesetzt). Die Adsorption anderer Flüssigkeiten könnten in einem
analogen Verfahren gemessen werden. Das Verfahren zur Messung der
Cobb-Adsorption ist in SCAN P12-64 und in TAPPI T441 definiert.
Die Oberflächenadsorption
von Kunststoffen liegt im Allgemeinen bei etwa 1 Cobb, während eine
glatte Papieroberfläche
im Allgemeinen eine Adsorption von etwa 20 bis 30 Cobb haben wird.
Um zur Verwendung in der Erfindung geeignet zu sein, sollte die
Substratoberfläche
eine Adsorption von 50 Cobb oder weniger haben, bevorzugter eine
Adsorption von weniger als 20 Cobb oder am bevorzugten eine Adsorption
von 10 Cobb oder weniger, z. B. weniger als 5 Cobb, haben.
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Das
Verfahren zum Messen der Bendtsen-Glätte ist in SCAN (Skandinavische
Zellstoff- und Papiernormen) P21-67 und in TAPPI UM 535 definiert.
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Wo
das Substrat eine Oberfläche
aus Kunststoff hat, wird die gewünschte
Glätte
gewöhnlich
erreicht, wie beispielsweise bei einem kunststoffbeschichteten Kartonlaminatsubstrat.
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Ein
Grund, weshalb bei der WO97/16312 nicht eine hohe Sperreigenschaft
erreicht wurde, kann darin liegen, dass der Kartonkernschicht der
erforderliche Grad an Undurchlässigkeit
fehlte, so dass die wässrige Lösung aus
der verwendeten Stärke
die Oberfläche
durchdrungen haben kann. Dies kann in vielfacher Hinsicht einen
nachteiligen Effekt haben. Es kann dann keine glatte und ungebrochene
Oberfläche
auf der Stärkeschicht
geben, weil diese als solche in den Karton eingedrungen ist. Alternativ
oder zusätzlich
kann das Trocknen des Kartons, um die Stärkeschicht zu trocknen, zu
Oberflächenverformungen
des Kartons führen und
somit zum Reißen
der Stärkeschicht.
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Die
Schicht aus Kunststoffen auf dem Kern ist deshalb erstrebenswerterweise
ausreichend dicht gegenüber
dem Flüssigkeitsträger oder
ausreichend flüssigkeitsabstoßend, so
dass eine homogene Stärkeschicht
von gleichmäßiger Dicke
beim Trocknen der Stärkeschicht
gebildet wird.
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Bei
dem in der WO97/16312 verwendeten Karton würde man typischerweise erwarten,
dass er eine Oberflächenglätte von
500–600
Bendtsen hat. Dies kann an sich ausgereicht haben, um zu verhindern,
dass die Stärkeschicht
glatt und ungebrochen ist oder sie dünne Bereiche hat, die einen
Pfad für
eine Sauerstoffübertragung
aufweisen.
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Um
Risse, Einstichstellen oder Verformungen der Stärke- oder Stärkederivatschicht
zu vermeiden, wird es vorgezogen, dass die Oberfläche, auf
der der Auftrag erfolgt, glatt ist, z. B. dass die Substratoberfläche eine
Glätte
von 200 Bendtsen oder besser (d.h. weniger) hat, zum Beispiel von
bis zu 150 Bendtsen, am bevorzugten etwa 100 Bendtsen.
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Die
bei der Erfindung verwendete Stärke
kann aus jeder herkömmlichen
Stärkeart
bestehen, obwohl bestimmte Stärken
bessere Ergebnisse liefern als andere unter den von uns angegebenen
Bedingungen. Es wird modifizierte Kartoffelstärke bevorzugt, beispielsweise
Raisamyl 306 (Raisio), das hypochloritoxidiert ist. Andere akzeptable
Stärken
enthalten Maisstärke
und -derivate, beispielsweise Cerestar 05773, eine hydroxypropylierte
Maisstärke.
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Stärkederivate,
die zur Verwendung bei der Erfindung geeignet sind, enthalten oxidierte
Stärke,
kationische Stärke
und hydroxypropylierte Stärke.
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Gibt
man an, dass die Gassperrschichteigenschaften des Verpackungslaminats
der Erfindung durch ein spezielles Material, z.B. Stärke oder
ein Stärkederivat,
bereit gestellt werden, wird deutlich, dass dies nicht den Fall
ausschließt,
bei dem die Gassperreigenschaft eher das Ergebnis einer Wechselwirkung
zwischen dem angegebenen Material und einer angrenzenden Schicht
in dem Laminat ist, als eine Masseneigenschaft des genannten Materials
bei isolierter Betrachtung.
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Es
kann sein, dass ein zur Verbesserung der Sperreigenschaft beitragender
Mechanismus, der zu finden ist, wenn Polyethylen bei hoher Temperatur
auf eine Schicht aus Stärke
aufgebracht wird, vom Eindringen der Polyethylenmoleküle in die
Stärke
herrührt,
die Wasser in Stärkekristallen
ersetzen. Es können andere
Polymere, die einen ähnlichen
Effekt auslösen,
verwendet werden.
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Diese
Kunststoffschichten können
auf die Stärke
oder das Stärkederivat
durch Schmelzextrusion aufgebracht werden, oder sie können als
vorgeformter Film bzw. Folie mittels Wärmedrucklaminieren aufgebracht werden,
beispielsweise mithilfe einer Heizwalze. Allgemein gesprochen kann
jede Technik gemäß diesem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
angewandt werden, das die erforderliche Modifikation der Sperreigenschaft der
Stärke
bietet.
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Bevorzugt
wird diese Kunststoffschicht mit der Stärke oder dem Stärkederivat
bei einer Temperatur von wenigstens 200°C, bevorzugter von 250 bis 350°C, am bevorzugten
von 250 bis 330°C
verbunden.
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Die
Erfindung enthält
einen Verpackungsbehälter
oder eine Packung, gebildet durch ein gemäß der Erfindung beschriebenes
Verfahren.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun im Folgenden genauer beschrieben
und illustriert und zwar anhand von nicht beschränkenden Beispielen für Verfahren,
sowie von Verpackungslaminaten, die durch das Verfahren realisierbar
sind, gemäß bevorzugten
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen,
in denen:
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1 einen
schematischen Querschnitt eines Verpackungslaminats gemäß einer
bestimmten Ausführungsform
der Erfindung darstellt, und
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2 das
Verfahren zur Herstellung des in 1 gezeigten
Verpackungslaminats schematisch darstellt.
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Es
sollte beachtet werden, dass die verschiedenen erfindungsgemäßen Verpackungslaminate
ein Mehrfaches an Schichten zusätzlich
zu den in den Zeichnungen dargestellten enthalten können. Der
Fachmann wird somit erkennen, dass die Anzahl der Schichten variieren
kann und dass die folgende Beschreibung demnach nicht als die vorliegende
Erfindung einschränkend
betrachtet werden sollte.
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1 zeigt
somit einen schematischen Querschnitt eines Verpackungslaminats
gemäß einer
einfachen Ausführungsform
der Erfindung, das die übergeordnete
Bezugszahl 10 hat, während 2 das
Verfahren (mit 20 bezeichnet) zur Herstellung des Laminats 10 schematisch
darstellt. Das Verpackungslaminat 10 umfasst eine mit LDPE-Kunststoff 11 beschichtete
Kartonsubstratkernschicht 18, deren LDPE-Oberfläche 11a eine
glatte, im Wesentlichen nicht absorbierende Beschaffenheit hat.
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Das
Substrat enthält
somit eine Kernschicht 18 (gepunktete Linie), die mit einer
Oberflächenschicht aus
Kunststoff 11 mit den erwünschten Oberflächenqualitäten beschichtet
ist.
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Eine
dünne Schicht
aus einer wässrigen
Lösung
oder Dispersion aus Stärke
wird auf die obere Seite einer Bahn einer Substratoberflächenschicht 11 aufgebracht,
die in Pfeilrichtung von der Magazinrolle (nicht dargestellt) zu
einer Beschichtungsstation 21 geführt wird. Die Stärkelösung wird
bevorzugt mittels einer Flüssigfolienbeschichtungstechnologie,
auch als „Dispersionsbeschichtung" oder „Nassbeschichtung" bezeichnet, aufgebracht,
die aus dem Stand der Technik zur Beschichtung von wässrigen
Lösungen
und Dispersionen bekannt ist, es sind aber auch andere Beschichtungsverfahren
gemäß der Erfindung
machbar, z. B. die Sprühbeschichtung.
Die wässrige
Stärkelösung wird
in einer solchen Menge aufgetragen, dass die aufgetragene und getrocknete
Stärkeschicht 12 eine
Dicke/Oberflächengewicht
von etwa 0,5 bis etwa 3 g/m3 hat.
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Die
mit der wässrigen
Lösung 12' beschichtete
Bahn wird weiter zu einer Trocknungsstation 22 geführt, bei
der die Bahn mithilfe eines Trocknungsapparates getrocknet wird,
um Wasser von der aufgebrachten wässrigen Lösung zu entfernen. Das Trocknen
kann durch jeden herkömmlichen
Trocknungsapparat, beispielsweise einen Infrarot(IR)-Trockner oder
einen Lufttrockner, erfolgen. Die Trocknung erfolgt vorzugsweise bei
einer Temperatur von etwa 80–100°C.
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Von
der Trocknungsstation wird die getrocknete Bahn, die eine obere
Schicht 12 aus Stärke
hat, weiter zu einer Extruderstation bei 23 geführt, bei
der die Bahn und die Stärkeschicht
weiter zu einer Kunststoffschicht 14 laminiert werden.
Die Laminierung der Stärkeoberfläche zu einer
Kunststoffschicht erfolgt mittels Oberflächenverschmelzung zwischen
Kunststoffschicht und Stärkeschicht 12,
was durch gleichzeitiges Aufbringen von Wärme und Kunststoffen geschieht.
Bevorzugt wird geschmolzenes Polymer auf die getrocknete Stärkeschicht
zur selben Zeit aufgebracht, wie die Bahn durch den Walzenspalt
zwischen zwei drehbaren Kühlwalzen 24 geleitet
wird, wodurch ein fertiges Verpackungslaminat 10a, wie
im Querschnitt in 1 gezeigt, gebildet wird, das
eine äußere, an
die Stärkeschicht
laminierte Kunststoffschicht 14 hat. Das extrudierte Kunststoffmaterial
ist (vorzugsweise) ein thermoplastisches Polymer, bevorzugt ein
Polyethylen und am bevorzugten LDPE, das die effiziente Umwandlung
des Verpackungslaminats 10 in flüssigkeitsdichte, formstabile
Verpackungen durch so genannte Heißsiegelung ermöglicht.
Die Extrusionstemperatur sollte bei mindestens 200°C, vorzugsweise
etwa zwischen 250°C
und etwa 330°C
liegen.
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Alternativ
kann die Oberflächenverschmelzung
zwischen der Stärkeschicht 12 und
der Kunststoffschicht 14 dadurch erfolgen, dass eine vorgefertigte
Thermoplastfolie an die getrocknete Stärkeschicht 12 durch
gleichzeitiges Aufbringen von Wärme
und Druck laminiert wird, vorzugsweise indem das stärkebeschichtete
Substrat und die Kunststofffolie zusammen durch einen Warmwalzenspalt
geführt
werden, wobei die durch die Warmwalzen gelieferte Temperatur mindestens
200°C und
bis zu etwa 350°C
beträgt,
vorzugsweise etwa 250°C
bis etwa 330°C.
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Mehrfachschichten
aus Stärke
oder Stärkederivaten
können
auf einer oder beiden Seiten des Kerns 18 benutzt werden.
Die LDPE-Schicht 11 kann weggelassen werden, aber die Oberfläche des
Kartons ist dann, wie oben beschrieben, bevorzugt glatt und wasserundurchlässig.
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Aus
bogen- oder bahnförmigen,
vorzugsweise vorgefalteten und mit Farbe dekorierten Rohlingen des Verpackungslaminats 10 werden
flüssigkeitsdichte,
formbeständige
Einwegverpackungen nach herkömmlicher „Form-Füll-Versiegelungstechnik" hergestellt, gemäß der die
Verpackungen mithilfe moderner, rationeller Verpackungs- und Befüllungsmaschinen
geformt, befüllt
und versiegelt werden. Beispielsweise werden Verpackungen aus einer
Bahn aus Verpackungslaminat dadurch hergestellt, dass die Bahn zuerst
zu einem Schlauch umgeformt wird, indem beide Längskanten des Schlauchs durch
Heißsiegelung
in einer längslaufenden Überlappungsabdichtungsverbindung
miteinander verbunden werden. Der Schlauch wird mit den entsprechenden
Inhalten, beispielsweise flüssige
Nahrungsmittel, befüllt
und in einzelne Verpackungen durch wiederholte Querversiegelungen
des Schlauchs, schräg über die
Längsachse
des Schlauchs, unterhalb des Niveaus des Inhalts in dem Schlauch
geteilt. Die Verpackungen werden schließlich durch Quereinschnitte
entlang der Querversiegelungen voneinander getrennt und erhalten
die gewünschte
geometrische, normalerweise parallelepipede Gestalt durch einen
weiteren Form- und Heißsiegelungsvorgang
auf an sich bekannte Weise.
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Benutzt
man die oben beschriebenen Verfahren und Materialien und trägt die wässrige Lösung aus Stärke oder
einem -derivat auf die Substratschicht zur Stützung der Stärkeschicht
auf, die aus einem eigens ausgewählten
Material besteht, in Kombination mit anschließender Trocknung und Laminierung
auf eine Kunststoffschicht durch Wärmeverschmelzung der Kunststoffoberfläche, erreicht
man bei den Verpackungslaminaten hochgradig gesteigerte Sauerstoffgassperreigenschaften
im Vergleich zu denen der WO97/16312. Die Steigerung der Gassperreigenschaften
der laminierten Stärkeschicht
hat sich um etwa einen Faktor 10 radikal zu einer so genannten Hochleistungssperrschicht
hin verbessert.
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Die
in diesen Beispielen unter Verwendung einer Substratschicht mit
einer Kunststoffoberfläche
ermielten optimalen Gassperreigenschaften werden somit zumindest
teilweise als Ergebnis der Oberflächenqualität angesehen, d.h. der Glätte und
dem Abstoßen
von Flüssigkeit.
Während
der Mechanismus des Effekts, erzielt durch Benutzen einer schmelzgebundenen Über gangsstelle
zwischen Stärke-
und Kunststoffschichten, nicht ganz verstanden wird, können die
optimalen Gassperreigenschaften auch teilweise daraus resultieren, dass
eine solche Übergangsstelle
auf beiden Seiten der Stärkeschicht
besteht, weil die Substratschicht, auf die die Stärke aufgetragen
wird, eine Kunststoffschicht ist, und dasselbe Phänomen an
dieser Übergangsstelle bei
Aufbringen von Wärme
auf die Stärke-
und Kunststoffschichten auftreten kann.
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Die
Stärkegassperrschicht
gemäß der Erfindung
wird vorteilhafter in einer Menge von etwa 0,5 bis 3 g/m2 Trockengewicht aufgetragen. Bei Mengen
unter 0,5 g/m2 werden die Toleranzen bei
der Schichtdicke und den Gassperreigenschaften weniger verlässlich.
Andererseits steigt bei Beträgen,
die über
etwa 3 g/m2 hinausgehen, das Risiko, dass
die Stärkesperrschicht
brüchig
und unbiegsam wird. Es sind jedoch Auftragsmengen bis zu etwa 5
g/m2 Trockengewicht möglich, und für dieselbe
Art von Verpackungen und Verwendungen sind sogar noch höhere Menge
akzeptabel. Die Gassperreigenschaft der Stärkeschicht steigert sich im
Allgemeinen mit zunehmender Dicke. Die optimale und bevorzugte Auftragsmenge
an Stärke
liegt im Bereich von etwa 1,5 bis etwa 2 g/m2.
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Beispiele
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Verpackungslaminate
wurden unter Verwendung verschiedener, unten beschriebener Substrate
und verschiedener Stärken
mit oder ohne Zusätze,
wie gleichfalls unten beschrieben, vorbereitet.
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Mit
LDPE beschichtete Kartonsubstrate wurden durch Extrusionsbeschichten
von 15 g/m2 LDPE bei 325°C auf „Duplex"-Karton (Billerud) mit einem Oberflächengewicht
von 280 mg/m2 und ei ner Biegesteifigkeit/Biegefestigkeit
von 320 mN bereitet. Das LDPE war LD273 (Dow) mit einem Schmelzindex
von 6,5 bis 7,5.
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Die
LDPE-Extrusion erfolgte mithilfe eines Einschneckenextruders auf
den Karton unmittelbar bevor dieser zwischen einer Kühlwalze
und einer Gegendruckwalze läuft.
Die Kühlwalze
hatte eine Oberflächentemperatur
von etwa 10–15°C.
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Die
zum Beschichten verwendete Stärke
wurde bereitet, indem sie von einem pulvrigen Zustand durch Mischen
von 10 Gew.-% Stärke
mit Wasser bei Umgebungstemperatur eine Schlämme entsteht. Die Schlämme wurde
beim Zumischen von 90 auf 95°C
erhitzt und 30 Minuten lang auf dieser Temperatur gehalten. Während des
Erwärmens
quoll die Stärke
auf.
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Wenn
möglich
wurde die Stärke,
z.B. bei Raisamyl 306 (Raisio), auf Umgebungstemperatur vor der Verwendung
zum Beschichten abgekühlt.
Wo dies jedoch die Stärke
zum Gelieren gebracht hätte,
beispielsweise bei CERESTAR, wurde die Stärke heiß (60°) beschichtet.
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Ein
Nassgewicht von etwa dem 10-fachen des erwünschten Trockenbeschichtungsgewichts
wurde auf das bahnförmige
Substrat aufgebracht, wobei eine Flüssigfolienbeschichtungs- bzw.
-dispersionsmaschine von Hirano vom Typ Messer-über-Walze, verwendet wurde,
die auch als „Comma-direct
Coater" und „Bull-Nose
Coater" bekannt
ist.
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Ein
erster Trocknungsarbeitsgang mit Infraroterwärmung auf 80 bis 100°C wurde durchlaufen,
um den Trocknungsvorgang zu beschleunigen, gefolgt von einem Heißlufttrocknungsschritt,
in dem die Stärkebeschichtung
mit Heißluft
bei einer Bahnge schwindigkeit von 1 m/min und einer Temperatur von
110°C getrocknet
wurde. Im Allgemeinen ist eine Temperatur von 100 bis 130°C geeignet,
abhängig
von der Bandgeschwindigkeit.
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In
einigen Fällen
wurde die getrocknete Stärkeschicht
mit LDPE extrusionsbeschichtet. Etwa 25 g/m2 LDPE
wurden auf die getrocknete Stärkeschicht
bei etwa 200 m/Minute, 325°C,
Kühlwalze
bei 10–15°C, extrudiert,
wie oben beschrieben. Der Abstand zwischen dem Extrusionswerkzeug
und Bahn betrug normalerweise 10–30 cm. Das extrudierte LDPE
berührte
die Bahn unmittelbar vor dem Eintreten zwischen Kühlwalze und
Gegendruckwalze.
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Die
im Hinblick auf die Sauerstoffgassperre der Stärke erzielten Ergebnisse sind
in Tabelle 1 aufgezeigt.
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- * O2-Sperre
cm3/m2, 24h, 1 atm,
23°C, 50
% RF
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- (1) mit Raisamyl 306 oxidierte Stärke – Raisio
- (2) mit Cerestar hydroxypropylierte Stärke
- (3) beide Seiten mit Stärke
beschichtet
- (4) Billerud Duplex – keine
PE-Beschichtung
- (5) mit Raisamyl 306 oxidierte Stärke + 20 % Mowiol 20-98.