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Gebiet der
Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
allgemein die Produktion von Insulin-artigen Wachstumsfaktor (IGF)-Polypeptiden.
Die Erfindung betrifft insbesondere die Produktion von authentischem,
korrekt gefaltetem IGF aus rekombinanten Hefezellen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Insulin-artige Wachstumsfaktoren
(IGFs) gehören
zu einer Familie von Polypeptiden, die als Somatomedine bekannt
sind. Es sind mindestens zwei IGFs bekannt und werden IGF-I bzw. IGF-II genannt.
IGFs leiten ihren Namen von der Tatsache ab, dass sie strukturell
und funktionell Insulin-ähnlich sind,
sich aber von Insulin antigen unterscheiden.
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IGF-I und IGF-II teilen eine Reihe
von strukturellen und biologischen Eigenschaften. Beide haben Molekülmassen
von etwa 7500 Dalton. IGF-I hat 70 Aminosäurereste und IGF-II hat 67
Reste. Rinderknecht, J. Biol. Chem. (1978) 253:2769; und Rinderknecht,
FEBS Lett. (1978) 89:283. IGF-I
und IGF-II haben eine 62%ige strukturelle Homologie zueinander.
Die Moleküle
sind Einzelkettenpolypeptide mit drei Disulfidbrücken zwischen den Ketten. Die
IGFs umfassen vier Peptiddomänen
A, B, C und D. Die Domänen
A und B sind zu den entsprechenden Domänen von Proinsulin in hohem
Maße homolog
und werden durch die C-Domäne
verknüpft.
Die Domäne
D existiert als Carboxy-terminale Extension und in Proinsulin wird
keine entsprechende Domäne
gefunden. Wie Insulin stimulieren IGFs eine Phosphorylierung von
spezifischen Tyrosinresten innerhalb der cytoplasmischen Domäne der Rezeptoren,
an die sie binden. (Siehe z. B. WO 93/98826).
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Sowohl IGF-I als auch IGF-II wurden
aus humanem Serum isoliert. Die rekombinante Produktion von IGFs
in bakteriellen Wirten und Hefewirten wurde ebenfalls beschrieben.
Beispielsweise beschreiben Chang und Swartz, Protein Folding: in
vivo and in vitro (American Chemical Society, 1993) S. 178–188, die
rekombinante Produktion von IGF-I in E. coli. Elliott et al., J.
Protein Chem. (1990) 9:95–104
beschreiben die Produktion von IGF-I in Saccharomyces cerevisiae
unter Verwendung des α-Faktor-pre-pro-Leaders
um eine Sekretion von IGF-I in das Kulturmedium zu steuern. U.S.
Patent Nr. 5 324 639 beschreibt die rekombinante Produktion von
IGF-I in der methylotrophen Hefe Pichia pastoris, wobei die α-Paarungsfaktor-pre-pro-Sequenz
von S. cerevisiae verwendet wurde um die Sekretion des Proteinprodukts
zu steuern.
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Allerdings waren Versuche, authentischen,
korrekt gefalteten IGF aus rekombinanten Wirten zur reinigen, infolge
der Tertiärstruktur
des Moleküls
enttäuschend.
Diesbezüglich
liefert eine Reinigung des rekombinant produzierten Moleküls oft ein
heterogenes Gemisch, das größtenteils
aus inaktiven, fehlgefalteten, unlöslichen und/oder löslichen
Disulfid-verknüpften
Aggregaten besteht. Abweichende Moleküle, z. B. Fragmente, geschnittene,
oxidierte und glycosylierte Formen können ebenfalls vorliegen. Somit
ist eine Reinigung schwierig und die Ausbeuten an authentischem
Monomers sind oft niedrig. Siehe z. B. Elliott et al., J. Protein
Chem. (1990), 9:95–104.
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Es wurden Versuche unternommen um
diese Probleme zu korrigieren. Z. B. beschreiben Chang und Swartz,
Protein Folding: in vivo and in vitro (American Chemical Society,
1993) S. 178–188,
ein Verfahren zur Solubilisierung von aggregiertem IGF-I, das in
E. coli produziert wurde, unter Verwendung geringer Konzentrationen
an Harnstoff und Dithiothreitol (DTT) in einem alkalischen Puffer.
Das U.S. Patent Nr. 5 231 178 beschreibt ein Verfahren für die Reinigung
von korrekt gefaltetem, monomeren IGF-I aus P. pastoris unter Verwendung
einer Kombination aus Kationenaustausch, hydrophober Wechselwirkung
und Gelfiltrationschromatographie.
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Allerdings wären weitere Verfahren zur Reinigung
von authentischem IGF aus Hefe wünschenswert.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung basiert
auf der Auffindung eines Verfahrens zur Reinigung von authentischen,
korrekt gefalteten IGF-Polypeptiden aus Hefe-Transformanten. Das
Verfahren sorgt für
hohe Ausbeuten an IGF aus einer Vielzahl von Hefestämmen.
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Dementsprechend stellt die vorliegende
Erfindung in einer Ausführungsform
ein Verfahren zur Reinigung eines authentischen, korrekt gefalteten
Insulin-artigen Wachstumsfaktor(IGF)-Polypeptids aus einem Medium,
in das das IGF-Polypeptid
durch Pichia sp.-Zellen sezerniert wurde, bereit, wobei das Verfahren
umfasst:
- (a) Durchführen einer Kationenaustauschchromatographie
mit dem Medium unter Erhalt eines partiell gereinigten IGF-Gemisches;
- (b) Denaturieren und Renaturieren von IGF-Spezies aus dem partiell
gereinigten IGF-Gemisch;
- (c) Unterwerfen renaturierter IGF-Spezies einer hydrophoben
Wechselwirkungschromatograpie; und
- (d) Durchführen
einer reverse-phase-Hochdruckflüssigkeitschromatographie
unter Erhalt eines weiter gereinigten IGF-Gemisches, wobei das weiter
gereinigte IGF-Gemisch
eine größere Menge
an authentischem, korrekt gefalteten IGF als das partiell gereinigte
IGF-Gemisch hat.
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In einer anderen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Reinigung eines authentischen,
korrekt gefalteten Insulin-artigen IGF-Polypeptids aus einem Medium
bereit, in das IGF-Polypeptid durch Pichia sp.-Zellen sezerniert wurde, wobei das Verfahren
umfasst:
- (a) Durchführen einer Kationenaustauschchromatographie
mit dem Medium unter Erhalt eines ersten IGF-Gemisches;
- (b) Denaturieren und Renaturieren von IGF-Spezies, die im ersten
IGF-Gemisch vorhanden sind, unter Erhalt eines zweiten IGF-Gemisches;
- (c) Unterwerfen des zweiten IGF-Gemisches einer hydrophoben
Wechselwirkungschromatograpie unter Erhalt eines dritten IGF-Gemisches;
- (d) Durchführen
einer reverse-phase-Hochdruckflüssigkeitschromatographie
an dem dritten IGF-Gemisch unter Erhalt eines vierten IGF-Gemisches,
wobei das vierte IGF-Gemisch
eine höhere
Menge an authentischem, korrekt gefalteten IGF als das erste IGF-Gemisch
hat.
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In einer anderen Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Isolierung eines authentischen,
korrekt gefalteten Insulin-artigen Wachstumsfaktor(IGF)-Polypeptids
aus einem Medium, in das das IGF-Polypeptid durch Pichia pastoris-Zellen,
die das IGF-Polypeptid exprimieren, sezerniert wurde, wobei das Verfahren
umfasst:
- (a) Durchführen einer Kationenaustauschchromatograpie
mit dem Medium unter Erhalt eines ersten IGF-Gemisches;
- (b) Denaturieren und Renaturieren von IGF-Spezies, die in dem
ersten IGF-Gemisch vorliegen, unter Verwendung eines Denaturierungspuffers,
der etwa 1,5 M bis etwa 3 M Harnstoff, etwa 3 bis etwa 50 mmol Natriumborat,
etwa 1 M bis 1,5 M Natriumchlorid, etwa 15% bis etwa 25% Ethanol,
etwa einen äquimolaren bis
5fachen molaren Überschuss
an Dithiothreitol und etwa 0,5 bis 6 μM Cu++ umfasst,
unter Bedingungen, die für
die Reduktion und anschließende
Oxidation von Disulfidbrücken
sorgen, unter Erhalt eines zweiten IGF-Gemisches;
- (c) Unterwerfen des zweiten IGF-Gemisches einer hydrophoben
Wechselwirkungschromatographie unter Erhalt eines dritten IGF-Gemisches;
und
- (d) Durchführen
einer reverse-phase-Hochdruckflüssigkeitschromatographie
an dem dritten IGF-Gemisch unter Erhalt eines vierten IGF-Gemisches,
wobei das vierte IGF-Gemisch
einen höheren
Prozentgehalt an authentischem, korrekt gefalteten IGF als das erste
IGF-Gemisch hat.
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In noch einer anderen Ausführungsform
bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren der Isolierung eines
authentischen, korrekt gefalteten Insulin-artigen Wachstumsfaktor(IGF)-Polypeptids
aus einem Medium, in das das IGF-Polypeptid
durch Pichia pastoris-Zellen, die das IGF-Polypeptid exprimieren, sezerniert wurde, wobei
das Verfahren umfasst:
- (a) Durchführen einer
Kationenaustauschchromatographie mit dem Medium unter Erhalt eines
partiell gereinigten IGF-Gemisches;
- (b) Denaturieren und Renaturieren von partiell gereinigter IGF-Spezies
unter Verwendung eines Denaturierungspuffers, der Harnstoff, Dithiothreitol,
Alkohol, Salz und ein zweiwertiges Metall oder mehrere zweiwertige
Metalle umfasst, in ausreichenden Mengen und unter Bedingungen,
die für
die Reduktion und anschließende
Oxidation von Disulfidbrücken
sorgen;
- (c) Unterwerfen renaturierter IGF-Spezies einer hydrophoben
Wechselwirkungschromatographie unter Erhalt eines weiter gereinigten
IGF-Gemisches; und
- (d) Durchführen
einer reverse-phase-Hochdruckflüssigkeitschromatographie
an dem weiter gereinigten IGF-Gemisch
unter Erhalt eines IGF-Produktes mit einem höheren Prozentgehalt an authentischem,
korrekt gefalteten IGF als das partiell gereinigte IGF-Gemisch.
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Diese und andere Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden vom Fachmann auf diesem Gebiet
in Anbetracht der hier gegebenen Offenbarung leicht durchführbar sein.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die Durchführung der vorliegenden Erfindung
wird, wenn nichts anderes angegeben ist, herkömmliche Verfahren der Proteinchemie,
Mikrobiologie, Molekularbiologie und der DNA-Rekombinationstechniken,
die dem Fachmann bekannt sind, verwenden. Solche Techniken sind
in der Literatur vollständig
beschrieben. Siehe z. B. Protein Purification Methods: A Practical
A roach, (E. L. V. Harris und S. Angal, Herausg., 1989); Protein
Purification Applications: A Practical Approach, (E. L. V. Harris
und S. Angal, Herausg., 1990; T. E. Creighton, Proteins: Structures
and Molecular Properties (W. H. Freeman und Company, 1993; Sambrook,
et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual (2. Ausgabe, 1989),
Methods In Enzymology (S. Colowick und N. Kaplan, Herausg., Academic
Press, Inc.); Biology and Activities of Yeast (F. A. Skinner, S.
M. Passmore und R. R. Davenport, Herausg.); Biochemistry and Genetics
of Yeast, (M. Bacila, B. L. Horecker und A. O. M. Stoppani, Herausg.;
The Yeasts (A. H. Rose und J. S. Harrison, Herausg.; und The Molecular
Biology of the Yeast Saccharomyces (Strathern et al., Herausg.).
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I. Definitionen
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Bei der Beschreibung der vorliegenden
Erfindung werden die folgenden Ausdrücke verwendet und sie sollen
wie nachfolgend angegeben definiert sein.
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Es muss betont werden, dass in dieser
Beschreibung und den angefügten
Ansprüchen
die Singularformen "ein", "eine" und "der, die, das" auch Pluralformen
umfassen, wenn der Inhalt nicht klar etwas anderes vorgibt. So umfasst
z. B. der Begriff "ein
Polypeptid" ein
Gemisch aus zwei oder mehr Polypeptiden und dergleichen.
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Der Ausdruck "Insulin-artiger Wachstumsfaktor" oder "IGF", wie er hier verwendet
wird, umfasst sowohl IGF-I als auch IGF-II und beinhaltet biologisch
aktive Fragmente und Analoga, einschließlich C-terminaler Deletionsmuteine
und Derivate davon, die IGF-Aktivität und/oder die Fähigkeit,
IGF-Rezeptoren zu binden, beibehalten, wie es z. B. in den europäischen Publikationen
Nrn. 135 094, 123 228, 128 733; in den Internationalen Publikationen
Nrn. WO 85/00831 und WO 92/04363; und in den U.S. Patenten Nrn.
4 738 921 und 5 158 875 beschrieben wird.
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Ein Analogon von IGF oder ein Analogon
des Fragments umfasst nativen IGF oder ein Fragment von nativem
IGF, das durch eine oder mehrere Aminosäureinsertionen, -deletionen
oder -substitutionen modifiziert wurde, welche die IGF-Aktivität nicht
wesentlich beeinträchtigen.
Vorzugsweise hat das Analogon mindestens dieselbe Aktivität wird das
native Molekül.
Ein IGF-Analogon umfasst auch Peptide, die ein oder mehrere Peptidmimiks
("Peptoide") haben, z. B. die,
die in der Internationalen Publikation Nr. WO 91/04282 beschrieben sind.
Darüber
hinaus kann das Analogon zusätzliche
Modifikationen enthalten, die die Aktivität nicht beeinträchtigen,
z. B. posttranslationale Modifikationen, die z. B. eine Glycosylierung,
Acetylierung, Phosphorylierung usw. einschließen, wie auch zusätzliche
Aminosäuresubstitutionen-,
-deletionen oder -additionen.
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Mit dem Ausdruck "authentisches, korrekt gefaltetes IGF" ist ein biologisch
aktives IGF-Polypeptid gemeint, das in einem Hefewirt produziert
wird, und das dieselbe Tertiärstruktur
wie ein ausgewähltes
Referenzmolekül
hat. Wenn das Referenzmolekül,
das Volllängen-,
Wildtyp-IGF-I ist, würde
somit ein authentisches, korrekt gefaltetes, rekombinant produziertes
IGF-I dieselben drei Disulfidbrücken
in der Kette haben, wie sie im Wildtyp-Molekül gefunden werden. Wenn das
Referenzmolekül
ein Analogon von IGF ist, würde
das authentische, korrekt gefaltete, rekombinant produzierte Molekül dieselben
Brücken
in der Kette haben, wie sie im Analogon gefunden werden. Die Aktivität kann wie
oben beschrieben bestimmt werden.
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Mit "Hefe" ist
eine beliebige der verschiedenen Hefen gemeint, die fähig ist,
ein Gen zu exprimieren, das für
IGF codiert. Solche Hefen umfassen, sind aber nicht beschränkt auf,
Askosporenhefen (Endomycetales), Basidiosporenhefen und Hefen, die
zur Gruppe Fungi imperfecti (Blastomycetes) gehören. Die Ascosporenhefen werden
in zwei Familien, Spermophthoraceae und Saccharomycetaceae, eingeteilt.
Die Letztgenannte umfasst vier Unterfamilien, Schizosaccharomycoideae,
(z. B. Gattung Schizosaccharomyces), Nadsonioideae, Lipomycoideae
und Saccharomycoideae (z. B. Gattung Pichia, Kluyveromyces und Saccharomyces).
Die Basidiosporenhefen umfassen die Gattungen Leucosporidium, Rhodospo ridium,
Sporidiobolus, Filobasidium und Filobasidiella. Hefen, die zu den
Fungi imperfecti gehören,
werden in zwei Familien eingeteilt, Sporobolomycetaceae (z. B. Gattung
Sporobolomyces und Bullera) und Cryptococcaceae (z. B. Gattung Candida).
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Für
die Verwendung bei der vorliegenden Erfindung sind Spezies innerhalb
der Gattungen Pichia, Kluyveromyces, Saccharomyces, Schizosaccharomyces,
Hansenula, Torulopsis und Candida von besonderem Interesse; diese
schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf, P. pastoris, P. guillerimondii, S. cerevisiae, S. carlsbergensis,
S. diastaticus, S. douglasii, S. kluyveri, S. norbensis, S. oviformis,
K. lactis, K. fragilis, C. albicans, C. maltosa und H. polymorpha.
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Ein "Hefewirt" oder eine "Hefewirtszelle" bezieht sich auf eine Hefe, die als
Empfänger
für rekombinante
Vektoren oder andere Transfer-DNA verwendet werden kann oder verwendet
wurde. Der Ausdruck beinhaltet die Nachkommenschaft der ursprünglichen
Hefezelle, die transfiziert wurde. Es ist einzusehen, dass die Nachkommenschaft
einer einzelnen Elternzelle in der Morphologie oder im genomischen
oder Gesamt-DNA-Komplement mit den ursprünglichen Eltern nicht unbedingt
vollständig
identisch sein kann und zwar infolge einer zufälligen oder bewussten Mutation.
Die Nachkommenschaft der Elternzelle, die mit der Elternzelle ausreichend ähnlich ist
um durch die relevanten Eigenschaften charakterisiert zu werden,
z. B. durch das Vorliegen einer Nukleotidsequenz, die für ein IGF-Polypeptid
codiert, sind in der Nachkommenschaft, auf die durch die vorliegende
Definition abgezielt wird, enthalten.
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Eine "transformierte" Hefezelle ist eine, die ein exogenes
Polynukleotid enthält,
und zwar ungeachtet des zur Insertion eingesetzten Verfahrens: z.
B. direkte Aufnahme, Transduktion oder f-Paarung. Das exogene Polynukleotid kann
als nicht integrierter Vektor, z. B. Plasmid, aufrecht erhalten
werden oder kann alternativ in das Wirtsgenom integriert werden.
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Mit "Hefezellmedium" ist ein beliebiges Kulturmedium oder
eine Lösung
gemeint, die Hefezellen enthält
oder die Hefezellinhalte enthält.
Somit umfasst der Ausdruck Medien, in denen die Hefezellen gewachsen sind,
z. B. Medien, in die die IGF-Polypeptide sezerniert wurden, einschließlich Medien
sowohl vor oder nach einem Fermentationsschritt. Der Ausdruck umfasst
auch Puffer oder Reagentien, die Hefezelllysate enthalten, z. B.
in dem Fall, in dem die IGF-Polypeptide
intracellulär
produziert werden und die Hefezellen unter Freisetzung der IGF-Polypeptide
lysiert oder aufgebrochen werden.
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Eine Zusammensetzung, die A enthält, ist "im Wesentlichen frei
von" B, wenn mindestens
80 Gew.-% der Summe A + B in der Zusammensetzung A sind. Vorzugsweise
umfasst A mindestens etwa 85 bis 90 Gew.-% der Summe aus A + B in
der Zusammensetzung.
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II. Modi zur Durchführung der
Erfindung
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Die vorliegende Erfindung basiert
auf der Entdeckung eines Reinigungsverfahrens, das für die Isolierung
von authentischen, korrekt gefalteten IGF-Polypeptiden aus transformierten
Hefewirten sorgt. Die Proteinausbeuten werden dadurch infolge der
Eliminierung fehlgefalteter IGF-Formen erhöht. Das Verfahren umfasst eine
Reihe von Isolierungsstufen, einschließlich einer Rückfaltungsstufe,
in der die Disulfidbindungen verschiedener IGF-Formen, die in einem
Gemisch vorliegen, reduziert werden und dann reoxidiert werden um die
Menge an vorliegenden aberrierenden IGF-Formen zu veringern. Somit hat das Endprodukt
mehr authentischen IGF als das Ausgangsmaterial.
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Die IGFs der vorliegenden Erfindung
werden rekombinant in Hefen produziert, wobei Techniken verwendet
werden, die auf dem Fachgebiet gut bekannt sind. Siehe z. B. Sambrook,
et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual (2. Ausgabe, 1989);
Elliott et al., J. Protein Chem. (1990) 9:95– 104; und U.S. Patente Nr. 5
231 178 und 5 324 639. Beispielsweise kann IGF in methylotrophen
Hefetransformanten produziert werden, z. B. in einem Protease-defizienten
P. pastoris-Stamm (siehe z. B. U.S. Patent Nr. 5 324 639), wobei
die IGF-codierende Sequenz an eine Signalsequenz gebunden ist, die
die Sekretion und die proteolytische Prozessierung des Proteinprodukts
steuert. Die vorliegende Erfindung wird anhand von P. pastoris und
S. cerevisiae als Beispiele beschrieben. Die Erfindung ist allerdings
nicht auf diese Hefen beschränkt.
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Expressions- und Transformationsvektoren,
entweder extrachromosomale Replikons oder integrierende Vektoren,
wurden zur Transformation in viele Hefewirte entwickelt. Beispielsweise
wurden Expressionsvektoren unter anderem für die folgenden Hefen entwickelt:
Saccharomyces cerevisia, wie beschrieben in Hinnen et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA (1978) 75:1929; Ito et al., J. Bacteriol. (1983)
153:163; Candida albicans, wie beschrieben in Kurtz et al., Mol.
Cell. Biol. (1986) 6:142; Candida maltosa, wie beschrieben in Kunze
et al., J. Basic Microbiol. (1985) 25:141; Hansenula polymorpha,
wie beschrieben in Gleeson et al., J. Gen. Microbiol. (1986) 132:3459
und Roggenkamp et al., Mol. Gen. Genet. (1986) 202:302); Kluyveromyces
fragilis, wie beschrieben in Das et al., J. Bacteriol. (1984) 158:1165;
Kluyveromyces lactis, wie beschrieben in De Louvencourt et al.,
J. Bacteriol. (1983) 154:737 und Van den Berg et al., Bio/Technology
(1990) 8:135; Pichia guillerimondii, wie beschrieben in Kunze et
al., J. Basic Microbiol. (1985) 25:141; Pichia pastoris, wie beschrieben
in Cregg et al., Mol. Cell. Biol. (1985) 5:3376 und U.S. Patent
Nr. 4 837 148, 4 929 555, 5 324 639; Schizosaccha romyces pombe,
wie beschrieben in Beach und Nurse, Nature (1981) 300:706; und Yarrowia
lipolytica, wie beschrieben in Davidow et al., Curr. Genet. (1985)
10:380 und Gaillardin et al., Curr. Genet. (1985) 10:49; Aspergillus-Wirte,
wie z. B. A, nidulans, wie beschrieben in Ballance et al., Biochem.
Biophys. Res. Commun. (1983) 112:284–289; Tilburn et al., Gene
(1983) 26:205–221
und Yelton et al., Proc. Natl. Acad. Sci USA (1984) 81:1470–1474 und
A. niger, wie beschrieben in Kelly und Hynes, EMBO J. (1985) 4:475479;
Trichoderma reesia, wie beschrieben in
EP
244 234 und fädige
Pilze, wie z. B. Neurospora, Penicillium, Tolypocladium, wie beschrieben
in Wo 91/00357.
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Die Kontrollsequenzen für Hefevektoren
sind bekannt und umfassen Promotorregionen aus Genen, z. B. Alkoholdehydrogenase
(ADH), wie in
EP 284 044 beschrieben,
Enolase, Glucokinase, Glucose-6-phosphat-Isomerase, Glyceraldehyd-3-phosphat-dehydrogenase
(GAP oder GAPDH), Hexokinase, Phosphofructokinase, 3-Phosphoglyceratmutase
und Pyruvatkinase (PyK), wie in
EP
329 203 beschrieben. Das Hefe-PH05-Gen, das für saure Phosphatase codiert,
liefert auch nützliche
Promotorsequenzen, wie dies in Myanohara et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA (1983) 80:1 beschrieben ist. Andere geeignete Promotorsequenzen zur
Verwendung mit Hefewirten umfassen die Promotoren für 3-Phosphoglyceratkinase,
wie in Hitzeman et al., J. Biol. Chem. (1980) 255:2073 beschrieben,
oder andere glycolytische Enzyme, z. B. Pyruvatdecarboxylase, Triosephosphatisomerase
und Phosphoglucoseisomerase, wie in Hess et al., J. Adv. Enzyme
Reg. (1968) 7:149 und Holland et al., Biochemistry (1978) 17:4900
beschrieben. Induzierbare Hefepromotoren, die den zusätzlichen
Vorteil einer Transkription, die durch Wachstumsbedingungen kontrolliert
wird, haben, umfassen aus der obigen Liste und anderen die Promotorregionen
für Alkoholdehydrogenase
2, Isocytochrom C, saure Phosphatase, abbauende Enzyme, die mit
dem Stickstoffmetabolismus verbunden sind, Metallothionein, Glyceraldehyd-3- phosphat-dehydrogenase
und Enzyme, die für
eine Maltose- und
Galactose-Verwertung verantwortlich sind. Geeignete Vektoren und
Promotoren zur Verwendung in der Hefeexpression werden außerdem von
Hitzeman,
EP 073 657 beschrieben.
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Hefeenhancer werden auch vorteilhafterweise
mit Hefepromotoren verwendet. Außerdem fungieren synthetische
Promotoren, die in der Natur nicht auftreten, als Hefepromotoren.
Beispielsweise können
die Transkription erhöhende
Sequenzen stromaufwärts
vom Promotor (UAS) eines Hefepromotors mit der die Transkription
erhöhenden
Sequenz eines anderen Hefepromotors verknüpft sein, wodurch ein synthetischer Hybridpromotor
erzeugt wird. Beispiele für
solche Hybridpromotoren umfassen die regulatorische ADH-Sequenz,
die an die die Transkription erhöhende
GAP-Region gebunden ist, wie sie in den U.S. Patenten Nrn. 4 876
197 und 4 880 734 beschrieben ist. Andere Beispiele für Hybridpromotoren
umfassen Promotoren, die aus den regulatorischen Sequenzen aus einem
der Gene ADH2, GAL4, GAL10 oder PHO5 bestehen, kombiniert mit der
die Transkription erhöhenden
Region eines glycolytischen Enzymgens, z. B. GAP oder PyK, wie es
in
EP 164 556 beschrieben
ist. Darüber
hinaus kann ein Hefepromotor natürlich
vorkommende Promotoren Nicht-Hefe-Ursprungs umfassen, die die Fähigkeit
haben, Hefe-RNA-Polymerase zu binden und eine Transkription zu initiieren.
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Andere Kontrollelemente, die in den
Hefe-Expressionsvektoren enthalten sein können, sind Terminatoren, z.
B. aus dem GAPDH- und aus dem Enolase-Gen, wie es z. B. in Holland
et al., J. Biol. Chem. (1981) 256:1385 beschrieben ist, sowie Leadersequenzen,
die für
Signalsequenzen zur Sekrektion codieren. DNA, die für geeignete
Signalsequenzen codiert, kann von Genen für sezernierte Hefeproteine,
z. B. das Hefeinvertasegen, wie es in
EP
012 873 und
JP 62 096
086 beschrieben ist, und das α-Faktor-Gen, wie es in den U.
S. Patenten Nr. 4 588 684, 4 546 083 und 4 870 008,
EP 324 274 und WO 89/02463 beschrieben
ist, wie auch von Phosphataseleadern abgeleitet werden. Alternativ
sorgen auch Leader aus Nicht-Hefe-Ursprung, z. B. Interferon-Leader, für eine Sekretion
in Hefe, wie es in
EP 060 057 beschrieben
ist.
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Der Replikationsursprung aus dem
2 μ-Plasmidursprung
ist für
Hefe geeignet. Ein geeignetes Selektionsgen zur Verwendung in Hefe
ist das trpl-Gen, das in dem Hefeplasmid vorliegt, das in Kingsman
et al., Gene (1979) 7:141 oder Tschemper et al., Gene (1980) 10:157
beschrieben ist. Das trpl-Gen stellt einen Selektionsmarker für einen
Mutanten-Hefestamm
bereit, dem die Fähigkeit,
in Tryptophan zu wachsen, fehlt. Entsprechend sind Leu2-defiziente
Hefestämme
(ATCC 20 622 oder 38 626) durch bekannte Plasmide, die das Leu2-Gen
tragen, komplementiert.
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Verfahren zur Einführung exogener
DNA in Hefewirte sind auf dem Fachgebiet gut bekannt und umfassen
typischerweise entweder die Transformation von Sphäroplasten
oder von intakten Hefezellen, die mit Alkalikationen behandelt wurdne.
Beispielsweise können
Transformationen in Hefe nach dem Verfahren durchgeführt werden,
das in Van Solingen et al., J. Bact. (1977) 130:946 und Hsiao et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1979) 76:3829 beschrieben ist.
Allerdings können
auch andere Verfahren zur Einführung
von DNA in Zellen, z. B. durch Kerninjektion, Elektroporation oder
Protoplastenfusion, angewendet werden, wie es allgemein von Sambrook
et al., oben zitiert, beschrieben wird. Hefezellen werden dann unter
Verwendung von Standardtechniken kultiviert.
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Der IGF wird entweder sezerniert,
wenn geeignete Leadersequenzen verwendet werden, oder intracellulär produziert
und die Zellen werden so manipuliert, dass sie eine geeignete Isolierung
eines IGF-enthaltenden Produktes ermöglichen.
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Zur optimalen Produktion von rekombinantem
IGF wird zur Zellamplifikation im Allgemeinen eine Fermentationsstufe
verwendet. Diesbezüglich
können
die transformierten Hefestämme
zur Verwendung mit der vorliegenden Erfindung während der Amplifikationsstufe
in Fermentoren wachsen gelassen werden, wobei Standard-Chargen-Zuführungs-Fermentationsverfahren
eingesetzt werden. Diese Verfahren werden einige allgemeine Merkmale
haben, die vom verwendeten Hefestamm unabhängig sind, z. B. ein Fermentationsmedium,
das so konzipiert ist, dass es adäquate Mengen an Kohlenstoff,
Stickstoff, Basissalzen, Phosphor und anderen Mikronährstoffen
(Vitamine, Spurenmineralien und Salze usw.) enthält. Außerdem ein das Wachstum begrenzender
Nährstoff,
typischerweise Kohlenstoff, dem Fermentor während der Amplifikationsphase
zugesetzt um ein maximales Wachstum zu ermöglichen.
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Solche Verfahren können infolge
von Unterschieden in ihrem Kohlenstoff-Verwertungsweg oder des Modus
der Expressionskontrolle an einen besonderen Hefestamm angepasst
werden. So kann z. B. eine Saccharomyces-Hefefermentation eine einfache
Glucosezufuhr, eine komplexe Stickstoffquelle (z. B. Caseinhydrolysate)
und eine Ergänzung
mit mehreren Vitaminen erfordern. Dies steht im Gegensatz zu der
methylotrophen Hefe Pichia pastoris, die für optimales Wachstum und Expression
die Zufuhr von Glycerin, Methanol und Spurenmineralien verlangt,
aber nur einfache Ammonium(Stickstoff)-Salze benötigt. Siehe z. B. Elliott et
al., J. Protein Chem. (1990) 9:95–104, U.S. Patent Nr. 5 324
639 und Fieschko et al., Biotechnol. Bioeng. (1987) 29:1113–1121.
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Z. B. werden geeignete Fermentationsmedien
zur Verwendung mit Saccharomyces in den Tabellen 1 und 2 der Beispiele
beschrieben. Geeignete Medien zur Verwendung mit Pichia sind in
den U.S. Patenten Nr. 5 231 178 und 5 324 639 und in der folgenden
Tabelle beschrieben.
-
Salze können während der Fermentation vorhanden
sein oder können
vorzugsweise als Einzeldosis zu Beginn des Fermentationsverfahrens
zugesetzt werden. Besonders bevorzugte Basissalz- und Spurensalz-Medien
für die
Pichia-Fermentation
sind unten angegeben. Wenn diese Formulierung verwendet wird, kann
eine Einzeldosis der Salze gegeben werden; im Allgemeinen werden
etwa 1 bis 5 ml Basissalzformulierung pro Liter Ausgangsvolumen
des Fermentationsmediums zugesetzt, bevorzugter werden etwa 1 bis
3 ml pro Liter Medium und am bevorzugtesten werden 2 ml pro Liter
zu Beginn der Fermentation zugesetzt. BASISSALZE
Chemikalie | Gramm/Liter |
Phosphorsäure, 85% | 47,7
ml |
Calicumsulfat·2H2O | 0,
96 |
Kaliumsulfat | 18,2 |
Magnesiumsulfat·7H2O | 14,
9 |
Kaliumhydroxid | 4,13 |
SPURENSALZE
Kupfer(II)-sulfat·5H2O | 6,
0 |
Natriumiodid | 0,08 |
Mangansulfat·H2O | 3,
0 |
Natriummolybdat·2H2O | 0,
2 |
Borsäure | 0,02 |
Kobaltchlorid | 0,5 |
Zinkchlorid | 20,0 |
Eisen(II)-sulfat·7H2O | 65,
0 |
Biotin | 0,20 |
Schwefelsäure | 5,0
ml |
-
Während
der Fermentation werden eine Vielzahl von IGF-Formen in das Medium sezerniert, einschließlich Analoga, abgebaute
oder geschnittene monomere Formen, oxidierte und glycosylierte Monomere, zahlreiche
multimere Formen, z. B. Dimere, Trimere usw., wie auch eine fehlgefaltete
Hauptspezies, die eine Disulfid-gebundene Isoform von IGF ist. Der
authentische, korrekt gefaltete, monomere IGF liegt ebenfalls vor. Zur
weiteren Erhöhung
der Ausbeute an gereinigten, authentischen IGF-Polypeptiden aus
diesem Gemisch kann das folgende Verfahren durchgeführt werden.
-
Der Fermentor wird geerntet und Zellen
werden unter Anwendung von Standardtechniken, die auf dem Fachgebiet
bekannt sind, aus den fermentierten Medien entfernt, z. B. durch
Zentrifugation oder Mikrofiltration oder eine Kombination dieser
beiden. Beispielsweise wird eine Mikrofiltration unter Verwendung
eines geeigneten Filters ausreichen um unerwünschten cellulären Debris
zu entfernen.
-
Vor einer Zellentfernung kann es
wünschenswert
sein, einen Schritt der alkalischen Schockbehandlung durchzuführen. Die
alkalische Schockbehandlung beinhaltet Zusatz eines Alkalis, z.
B. eines Alkalimetall- oder Erdalkalimetall-Hydroxids oder anderer geeigneter Hydroxide,
die für
die Ausbeute des rekombinanten Proteins nicht schädlich sind.
Die zugesetzte Menge des Alkalis ist ausreichend um den End-pH des
Kulturmediums auf zwischen etwa pH 8 und 12, vorzugsweise etwa pH
10 und 11, einzustellen. Die Zellen werden dem alkalischen Schock über einen
Zeitraum, der zwischen etwa 30 Minuten und etwa 10 Stunden liegt,
vorzugsweise zwischen etwa 1 Stunde und etwa 8 Stunden und bevorzugt
zwischen etwa 2 und 4 Stunden liegt, ausgesetzt. Die Kulturtemperatur
kann in einem Bereich von etwa 25°C
bis etwa 35°C
gehalten werden. Zusätze
von Thiolen vor oder während
der alkalischen Schockbehandlung können die Ausbeute an IGFs erhöhen. Die
zugesetzte Thiolmenge kann im Bereich zwischen etwa 0,05 mmol und
etwa 50 mmol liegen.
-
Sobald Zellen und Debris entfernt
sind, kann der pH der zellfreien Fermentationsbrühe auf etwa pH 3 bis 7, bevorzugter
etwa 3 bis 4, eingestellt werden und die Brühe auf eine Kationenaustauschsäule aufgebracht werden,
um die in Fermentationsmedium vorhandenen IGF-Spezies, einschließlich der
aberrierenden und authentischen Formen, einzufangen. Kationenaustausch
dient auch dazu, einige Hefekontaminanten zu eliminieren. Vor der
Kationenaustauschchromatographie kann ein zusätzlicher Filtrationsschritt
unter Verwendung z. B. eines Polypropylen-Tiefenfilters angewendet
werden.
-
Geeignete Kationenaustauscher umfassen
eine weite Vielzahl von Materialien, die auf dem Gebiet bekannt
sind. Besonders bevorzugt sind starke Kationenaustauscher, die fähig sind,
IGF-Polypeptide über
einen weiten pH-Bereich zu binden. Beispielsweise sind carboxymethylierte
und sulfonierte Kationenaustauschermatrices zur Verwendung hierin
besonders nützlich.
Einsetzbare Matrixmaterialien umfassen, sind aber nicht beschränkt auf,
Cellulosematrices, wie z. B. faserartige, mikrogranuläre und kugelförmige Matrices;
Agarose-, Dextran-, Polyacrylat-, Polyvinyl-, Polystyrol-, Siliciumdioxid-
und Polyethermatrices und Verbundstoffe. Besonders bevorzugt hier
sind Matrices, die den funktionellen Liganden R-SO3
– enthalten,
vorzugsweise Sulfopropylharze. Typische Matrices umfassen TosoHaas
Toyopearl SP550C und Merck Fractogel EMD SO3
–650 (m).
-
Vor Auftragen des Fermentationsmediums
kann die Kationenaustauschmatrix äquilibriert werden, indem mehrere
Säulen-Volumina
einer verdünnten,
schwachen Säure
(siehe z. B. Säulenvolumina
20 mM Essigsäure,
pH 3) verwendet werden. Nach Äquilibrierung
wird das Fermentationsmedium zugesetzt und die Säule kann ein- bis mehrmals
gewaschen werden, bevorzugt die IGF-Spezies eluiert werden, wobei
auch eine schwache Säurelösung, z.
B. eine schwache Essigsäure-
oder Phosphorsäurelösung, verwendet
wird. Beispielsweise können etwa
2 bis 4 Säulenvolumina
20 mM Essigsäure,
pH 3, verwendet werden um die Säule zu
waschen. Weitere Waschgänge
unter Verwendung von z. B. 2 bis 4 Säulenvolumina 0,05 M Natriumacetat, pH
5,5, oder 0,05 M Natriumacetat, vermischt mit 0,1 M Natriumchlorid,
pH 5,5, können
ebenfalls verwendet werden.
-
Nach Adsorption der IGF-Moleküle an den
Kationenaustauscher werden die IGF-Polypeptide eluiert, indem die
Matrix mit einem Puffer in Kontakt gebracht wird, der einen ausreichend
hohen pH oder eine ausreichende Ionenstärke hat, um die IGF-Polypeptide
von der Matrix zu verdrängen.
Beispielsweise kann eine 0,05 M Natriumacetat-, 0,4 M Natriumchlorid-Lösung mit
pH 5,5 verwendet werden. Ein anderer beispielhafter Elutionspuffer
umfasst einen Puffer, der 0,1 M Kaliumborat, 0,6 M Kaliumchlorid,
0,1 mM EDTA, pH 8,7, enthält. Allerdings
finden auch andere Puffer, die dem Fachmann bekannt sind, hier Anwendung.
Die Menge des Elutionspuffers kann in großem Umfang variieren und wird
im Allgemeinen im Bereich von etwa 2 bis 10 Säulenvolumina liegen. Nach der
Elution kann das Eluat bezüglich
der Gesamt-IGF-Konzentration untersucht werden.
-
Nach dem Kationenaustauschschritt
oder fakultativ während
oder unmittelbar nach der Fermentation kann ein Rückfaltungsschritt
durchgeführt
werden um aberrierende multimere IGF-Formen in authentisches IGF
umzuwandeln; dadurch wird die Ausbeute an authentischem IGF um das
Zwei- bis Dreifache oder mehr erhöht. Dem Fachmann sind verschiedene
Verfahren zur Herstellung von authentischem, korrekt gefalteten IGF
aus aggregierten, nicht korrekt gefalteten Formen über einen
Rückfaltungsschritt
bekannt. Siehe z. B. Hart et al., Biotechnology Appl. Biochem. (1994)
20:217–234;
Chang und Swartz, Protein Folding: in vivo and in vitro (American
Chemical Society, 1993), S. 178–188;
Miller et al., Biochemistry (1993) 32:5203–5213; Newa et al., Ann. NY Acad.
Sci. (1986) 469:31–52;
und Meng et al., J. Chromatog. (1988) 443:183–192.
-
Solche Verfahren umfassen allgemein
die Verwendung eines Denaturierungspuffers, z. B. ein Natriumborat-
oder Natriumcarbonat-Puffer, der denaturierende Mittel enthält, z. B.
Harnstoff oder Guanidinhydrochlorid und/oder ein Thiol, z. B: DTT,
Glutathion, β-Mercaptoethanol,
Monothioglycerin und Mercaptoessigsäure um existierende Disulfidbrücken zu
reduzieren. Andere Puffer, die einen Disulfidbindungsaustausch anpassen
werden, können
ebenfalls verwendet werden. Ein Salz, z. B. eine beliebige herkömmliche
Salzlösung
einschließlich
Natriumchlorid, Kaliumchlorid usw., und ein Alkohol, z. B. Ethanol,
Propanol, Butanol usw., werden auch vorliegen.
-
Dem Rückfaltungsgemisch können ein
oder mehrere zweiwertige Metalle, z. B. Cu++,
Mn++, Ni++, Zn++ und/oder Fe++,
zugesetzt werden um die Ausbeute an authentischem, korrekt gefaltetem
IGF zu erhöhen.
Der Zusatz von Cu++ ist besonders bevorzugt.
Metall wird zur Erzielung einer Endkonzentration von etwa 0,1 μM bis 10 μM, bevorzugter
etwa 0,2 μM
bis etwa 8 μM
und am bevorzugtesten etwa 0,5 μM
bis etwa 6 μM
zugesetzt.
-
Ein besonders bevorzugtes Verfahren
für die
Reduktion von aberrierenden Disulfidbindungen umfasst die Verwendung
eines Puffers, der hohe Harnstoffkonzentrationen, z. B. etwa 1 M
bis etwa 4 M, vorzugsweise etwa 1,5 M bis etwa 3 M und am bevorzugtesten
etwa 2 M, kombiniert mit etwa 1 mM bis etwa 75 μM Natriumborat, bevorzugter
etwa 3 bis etwa 50 mM Natriumborat, am bevorzugtesten 50 mM Natriumborat;
0,5 bis etwa 3 M Natriumchlorid, bevorzugter 1 bis etwa 1,5 M Natriumchlorid;
10% bis etwa 30% Ethanol, bevorzugter 15% bis etwa 25% Ethanol;
einen etwa 0,5- bis 7-Fachen molaren Überschuss an DTT, bevorzugter
eine etwa äquimolare
Menge bis einen etwa 6-Fachen molaren Überschuss und vorzugswei se
eine etwa äquimolare
Menge bis etwa einen 5-Fachen molaren Überschuss an DTT umfasst. Die
Menge an Reduktionsmittel ist nicht kritisch, allerdings gilt, je
mehr Agens zugesetzt wird, desto länger wird eine Reoxidation
benötigen.
CuCl2 kann dem Puffer als Quelle für Cu++ zugesetzt werden, derart, dass eine Endkonzentration
von etwa 0,1 μM
bis etwa 10 μM,
bevorzugter etwa 0,2 μM
bis etwa 8 μM
und am bevorzugtesten etwa 0,5 μM
bis etwa 6 μM
erreicht wird.
-
Der End-pH des Puffers ist etwa 8
bis 12, bevorzugter etwa 9 bis etwa 11. Ein Carbonatpuffer anstelle des
Natriumboratpuffers kann ebenfalls verwendet werden. Die Reaktion
wird über
mehrere Stunden bei Raumtemperatur ablaufen gelassen, z. B. für etwa 8
bis etwa 24 Stunden, bevorzugter für etwa 10 bis etwa 18 Stunden
und am bevorzugtesten für
etwa 10 bis etwa 12 Stunden oder bis die Rückfaltung komplett ist, was durch
CN-HPLC bestimmt wird, wobei während
dieser Zeit eine Denaturierung, eine Neuverteilung der Disulfidbrücken und
eine Renaturierung auftritt.
-
Das Produkt kann z. B. unter Anwendung
einer Diafiltration dialysiert werden um die Rückfaltungsreagentien zu entfernen
und eine Präzipitation
zu vermeiden, wenn der pH eingestellt wird, speziell wenn eine Rückfaltung
in einem Carbonatpuffer erfolgt. Eine Diafiltration wird normalerweise
unter Verwendung von beispielsweise eines Natriumborat- oder Carbonatpuffers
durchgeführt.
Der pH der Lösung
wird auf sauer, beispielsweise unter Verwendung von z. B. HCL auf
pH 1,5 bis etwa 5, vorzugsweise 2 bis etwa 4, eingestellt. Nach
Rückfaltung
(oder nach der Kationenaustauschstufe, wenn die Rückfaltung
vor einem Kationenaustausch erfolgt ist) können weitere Ultrafiltrations-,
Diafiltrations- und Salzpräzipitationsstufen
durchgeführt
werden um Kontaminanten mit hohem Molekulargewicht zu entfernen
und die Bindungsaffinität
von IGF für
eine hydrophobe Wechselwirkungschromatographie(HIC)-Matrix zu erhöhen. Eine
Salzpräzipitation
erfolgt im Allgemeinen unter Verwendung eines beliebigen verschiedener
Salze, z. B., allerdings ohne Beschränkung auf, Natriumsulfat, Kaliumsulfat,
Ammoniumsulfat, Kaliumphosphat, Natriumacetat, Ammoniumacetat, Natriumchlorid,
Natriumcitrat und dergleichen; dabei wird eine Salzkonzentration
von etwa 0,2 M bis etwa 2 M, bevorzugter etwa 0,3 bis 1 M verwendet.
Ammoniumsulfat ist bei einer Konzentration von etwa 0,5 M bis etwa
1 M besonders bevorzugt.
-
Dann wird eine hydrophobe Wechselwirkungschromatographie
(HIC) an dem isolierten Produkt durchgeführt. Dieser Schritt verringert
die glycosylierten und oligomeren Spezies und reduziert die Hefekontaminanten
wesentlich. Geeignete HIC-Matrices umfassen Alkyl- oder Aryl-substituierte Matrices,
z. B. Butyl-, Hexyl-, Octyl- oder Phenyl-substituierte Matrices,
einschließlich
Agarose-, vernetzte Agarose-, Sepharose-, Cellulose-, Siliciumdioxid-,
Dextran-, Polystyrol-, Poly(methacrylat)-Matrices usw. Besonders
bevorzugte HIC-Matrices umfassen ein Harz des gemischten Modus,
z. B. ein Polyethylenaminharz, z. B. körnige Amicon-Silica-PAE 100L-Matrix
aus 50 μm-Perlen,
oder eine Butyl- oder Phenyl-substituierte Poly(methacrylat)-Matrix,
z. B. TosoHaas Toyopearl Butyl 650M-Matrix bzw. TosoHaas Toyopearl
Phenyl 65 μ-Harz.
-
Vor dem Aufladen wird die Säule unter
Verwendung von Standardpuffer, z. B. einer Essigsäure/Natriumchlorid-Lösung oder
HEPES, enthaltend Ammoniumsulfat, äquilibriert und die Säule mit
der Probe beladen. Diese Säule
wird dann unter Verwendung von Standardpuffern und unter Bedingungen,
wie z. B. den oben Beschriebenen gewaschen. IGF kann mit etwa 3
bis etwa 10 Säulenvolumina
eines Standardpuffers, unter anderen z. B. mit HEPES-Puffer, der
EDTA und eine geringere Ammoniumsulfatkonzentration als der Äquilibrierungspuffer
enthält,
oder einem Essigsäure/Natriumchlorid-Puffer eluiert werden.
Ein abnehmender linearer Salzgradient, der z. B. einen Ammoniumsulfatgradienten
verwendet, kann ebenfalls eingesetzt werden um die IGF-Moleküle zu eluieren.
Das Elutionsmittel wird dann gegebenenfalls, z. B. durch Filtration,
wie Diafiltration oder Ultrafiltration, konzentriert. Eine Diafiltration
eliminiert Ammoniumsulfat und verringert die Leitfähigkeit.
-
Dann kann ein zusätzlicher Kationenaustauschchromatographieschritt
durchgeführt
werden um die Menge an glycosylierter Spezies weiter zu verringern.
Allerdings ist dieser Schritt nicht notwendig, speziell wenn der
Hefewirt P. pastoris ist. Geeignete Kationenaustauschmatrices sind
wie oben beschrieben. Vor einem Auftragen wird die Säule äquilibriert,
wie es ebenfalls oben beschrieben wurde. IGF-Spezies werden unter Verwendung von
Standardpuffer, z. B. ein Bicinpuffer, der etwa 50 bis etwa 100
mM Bicin, bevorzugter etwa 75 mM Bicin; 25 bis etwa 100 mM Natriumchlorid,
vorzugsweise etwa 50 mM Natriumchlorid und etwa 0,05 bis etwa 0,5
EDTA, vorzugsweise etwa 0,1 mM EDTA, pH 7,5, enthält.
-
Danach wird an dem Gemisch eine reverse-Phase-Hochdruckflüssigkeitschromatographie (RP-HPLC)
durchgeführt
um Kontaminanten, wie z. B. met-oxidierte, glycosylierte, geschnittene,
abgebaute und fehlgefaltete Spezies, einschließlich einer des2-IGF-Spezies,
zu entfernen. Dabei werden mit Siliciumdioxide derivatisierte Harze
mit Alkylfunktionalitäten,
speziell C3 bis C10,
bevorzugter C3 bis C9 und
am bevorzugtesten C3 bis C8,
Verwendung finden. Es kann auch ein polymeres Harz verwendet werden,
z. B. das Toso-Haas
Amberchrome CG1000sd-Harz, das ein Styrolpolymerharz ist. Die Säule kann
mit einem Lösungsmittel,
z. B. Ethanol, beispielsweise mit einer Konzentration von 15% bis
etwa 25% gewaschen werden.
-
Ein geeigneter Elutionspuffer, der
ein organisches Lösungsmittel,
wie Methanol, Propanol, Tetrahydrofuran, Acetonitril oder Ethanol
enthält,
wird zur Elution der au thentischen IGF-Polypeptide Verwendung finden. Eine
Elution kann unter Verwendung eines oder mehrerer Gradienten oder
isokratischer Bedingungen durchgeführt werden, wobei Gradientenbedingungen
bevorzugt sind um die Trennungszeit zu reduzieren und die Auflösung zu
verbessern. Im Allgemeinen ist der Gradient von etwa 5% bis etwa
80% (V/V) Lösungsmittel
in Wasser, bevorzugter von etwa 5% bis etwa 60% (V/V) und am vorteilhaftesten
von etwa 10% bis etwa 50% (V/V) Lösungsmittel in Wasser. Ein
besonders bevorzugtes Verfahren beinhaltet die Verwendung von zwei Gradienten,
wobei der erste von etwa 10% bis etwa 25% Lösungsmittel, bevorzugter etwa
14% bis etwa 22% Lösungsmittel
ist. Der zweite Gradient umfasst etwa 20% bis etwa 30% Lösungsmittel,
bevorzugter etwa 22% bis etwa 26% Lösungsmittel. Besonders bevorzugte
Elutionspuffer zur Verwendung in diesem Zusammenhang umfassen Ammoniumacetat-,
Acetonitril-Lösungen,
pH 6,7.
-
Ein Endfiltrationsschritt, z. B.
unter Verwendung der Gelfiltraton, Ultrafiltration und dergleichen,
kann mit dem RP-HPLC-Produkt durchgeführt werden um überschüssige Salze
zu entfernen und den Puffer durch einen geeigneten Puffer zur Formulierung
des endgültigen
Arzneimittelproduktes zu ersetzen. Das filtrierte Produkt kann auch
unter Verwendung einer Diafiltration, Lyophilisierung, usw. konzentriert
werden.
-
Die Ausbeute an IGF-Polypeptiden,
einschließlich
authentischem IGF, kann in jedem oben beschriebenen Schritte überwacht
werden, wobei eine beliebige verschiedener reverse-phase-Hochdruckflüssigkeitschromatographiesäulen, z.
B. Cyano-RP-HPLC, C4-RP-HPLC, C8-RP-HPLC,
wie auch Kationenaustausch-HPLC- und Größenausschluss-HPLC, verwendet
wird. Die Reinheit kann unter Verwendung von Standardtechniken,
z. B. SDS-PAGE oder durch Messen der Nicht-IGF-Proteine unter Verwendung von Western-Blot-
und ELISA-Assays
bestimmt werden. Beispielsweise können polyklonale Antikörper gegen
Proteine erzeugt werden, die aus einer Hefefermentation als negative
Kontrolle und der Kationenaustauschgewinnung isoliert wurden. Die
Antikörper
können
verwendet werden um auf das Vorliegen von kontaminierenden Wirtszellproteinen
durchzumustern.
-
Typischerweise wird die Ausbeute
an IGF-Polypeptiden in jedem Schritt mindestens etwa 50% oder mehr,
bevorzugter etwa 60% bis etwa 80% oder mehr sein. Beispielsweise
liefert der erste Kationenaustauschschritt typischerweise etwa 90%
Wiedergewinnung, welche alle IGF-Spezies beinhaltet, von denen etwa
10% authentischer, korrekt gefalteter IGF ist. Der Rückfaltungsschritt
erhöht
die Menge an authentischem IGF typischerweise um das 2- bis 3-Fache.
Der hydrophobe Wechselwirkungschromatographieschritt liefert im
Allgemeinen etwa 80% bis 90% Wiedergewinnung, der zweite Kationen-austauschschritt
liefert etwa 80% Wiedergewinnung und die RP-HPLC-Säule liefert
etwa 90% bis 95% Wiedergewinnung.
-
Sobald der authentische, korrekt
gefaltete IGF gereinigt ist, kann er für eine Vielzahl von Zwecken
eingesetzt werden. Der IGF kann z. B. eingesetzt werden um das Wachstum
von Zellen in vitro bei einer Vielfalt von Geweben und Zelltypen
zu stimulieren. Die gereinigten IGFs können auch zu pharmazeutischen
Zusammensetzungen formuliert werden und beispielsweise zur Knochenreparatur-
und Ersatztherapie, zur Behandlung von Osteoporose, zur Hemmung
einer inflammatorischen Reaktion, einer ischämischen Verletzung und einer
Organabstoßung
nach Transplantation und zur Erhöhung
der Milchbildung und Fleischproduktion bei Rind und anderen Bauernhoftieren
verwendet werden.
-
Unten sind Beispiele spezifischer
Ausführungsformen
zur Durchführung
der vorliegenden Erfindung angeführt.
Die Beispiele dienen nur erläuternden
Zwecken und sollen den Rahmen der vorliegenden Erfindung in keiner
Weise beschränken.
-
Beispiel I
-
Herstellung von rekombinantem
IGF in S. cerevisiae
-
Rekombinantes humanes IGF-I-Protein
(rhIGF-I) wurde in S. cerevisiae, Stamm JSC417, der mit Plasmid
pYLUIGF1-24 transformiert war, exprimiert. Der Hefestamm JSC417
war bei der American Type Culture Collection (ATCC) 12301 Parklawn
Drive, Rockville, Maryland 20852, am 2. August 1994 mit der ATCC-Zugangsnummer
74295 hinterlegt worden. Der Stamm JSC417 war vom Stamm AB110 abgeleitet.
JSC417 hat den folgenden Genotyp: Mata, ura 3–52, leu 2, pep 4–3, his
4–580,
[cir0].
-
Eine Expression von rhIGF-I in S.
cerevisiae, Stamm JSC417, war nicht-konstitutiv und stand unter
der Regulierung eines Hybrid-ADH2-GAP-Promotors, der von den Promotorsequenzen
von Hefealkoholdehydrogenase, wie in Beier, Nature (1982) 300:724
beschrieben, und Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase,
wie in
EP 120 551 beschrieben,
abgeleitet worden war. Außerdem
wurden die rhIGF-I-Sequenzen an den Hefe-α-Faktor-Leader fusioniert, der
für eine
Sekretion sorgte, und an den Hefe-α-Faktor-Terminator fusioniert, die
beide in Brake, Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) (1984) 81:4642 beschrieben
sind. Die Induktion der rhIGF-I-Expression
wurde erreicht, indem niedrige Glucosekonzentrationen im Wachstumsmedium
während
der Fermentation aufrecht erhalten wurden.
-
Plasmid pYLUIGF1-24 ist ein Hefeexpressionsvektor,
der die Sequenz, die für
rhIGF-I codiert, in die BamHI-Stelle von Vektor pAB24 cloniert,
wie in Barr, Bio/Technology (1987) 5:486 beschrieben, wie auch pBR322-Sequenzen,
einschließlich
des Gens für
Ampicillinresistenz (ampR), 2-Mikrometer (2 μ)-Sequenzen und die LEU 2- und
URA-3-Hefegene enthält.
Die Expressionskassette für
rhIGF-I besteht aus (5' zu
3') ADH2-Regulationssequenzen,
einem GAP-Promotor, einem α-Faktor-Leader, einem
synthetischen rhIGF-I-Gen und einem α-Faktorterminator, wie es in
EP 123 228 beschrieben ist.
-
Das rhIGF-I-Gen, das in die Expressionskassette
cloniert war, wurde chemisch synthetisiert, indem das Phosphoramiditverfahren,
wie es von Urdea, Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) (1983) 80:7461 beschrieben wurde,
und die Aminosäuresequenzen
nach Dayhoff verwendet wurden.
-
S. cerevisiae-Zellen wurden mit dem
Plasmid pYLUIGF1-24 nach einem Standardprotokoll, wie es in Hinnen,
Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) (1978) 75:1929 beschrieben wurde, transformiert.
Kurz ausgedrückt,
das Transformationsgemisch wurde auf Uracil-defiziente selektive
Platten plattiert, die eine Hefe-Stickstoff-Grundlage mit Aminosäuren, enthaltend
2% Glucose, darstellten. Die Platten wurden vier Tage bei 30°C inkubiert. Transformantenkolonien
wurden in Leucin-defizientes, selektives Mediim mit 8% Glucose transferiert
und bei 30°C
wachsen gelassen. Die Expression von rhIGF-I wurde durch Wachsenlassen
der Hefetransformanten in Uracil-defizientem Medium mit 4% Glucose
bei 30°C
für 48
Stunden durchgeführt.
Eine Expression von rhIGF-I im Medium wurde nach 48 Stunden nach
verschiedenen Verfahren, einschließlich RP-HPLC, SDS-PAGE, RIA oder Radiorezeptorassay
analysiert.
-
Die Produktion von rhIGF-I involvierte
die sukzessive Amplifikation der Hefezellen, die im Mutterhefeansatz-Aliquot enthalten
waren. Die erste Amplifikationsstufe wurde in Schüttelflaschen
bei einer kontrollierten Temperatur von etwa 30°C in einem Drehschüttelinkubator
durchgeführt.
Etwa 107 Zellen wurden in etwa 500 ml Uracil-
und Leucin-defizientem Medium, wie es oben beschrieben wurde, enthaltend
5 bis 8% Glucose, aufgetaut. Nach etwa 35 ± 2 Stunden wurden die Kolbeninhalte
in einen kleinen Fermentationsbehälter für die zweite Stufe der Zellamplifikation
transferiert. Diese Kultur wurde für etwa 24 ± 4 Stunden unter kontrollierter Temperatur
bei Belüftung
(1 VVm) und Rühren
(400 bis 600 Upm) in 10 l desselben Mediums, das für Stufe
I verwendet worden war, wachsen gelassen. 10 bis 30 l der Kultur
der Stufe II wurden in einen größeren Fermentationsbehälter im
Produktionsmaßstab
(10.000 l) für
die endgültige
Fermentation und rhIGF-I-Expressionsphase des Wachstums transferiert.
Stufe III verwendete ein halbdefiniertes Wachstumsmedium, das Caseinhydrolysat,
Basissalze, Vitamine, Spurenelemente und Antischaummittel enthielt.
Das verwendete Caseinhydrolysat kann ein beliebiges handelsübliches
Markenprodukt mit einer Zusammensetzung von mindestens 5% Amino-Stickstoff,
mindestens 10% Gesamt-Stickstoff,
nicht mehr als 20% Asche sein, wird aber vorzugsweise eine Zusammensetzung
haben, die der von N-Z-Amine
HD (Quest) vergleichbar ist. Das verwendete Antischaummittel kann
ein beliebiges verschiedener im Handel erhältlicher Verbindungen auf Polyalkohol-
oder Siliciumbasis sein. Die verwendeten Medien sind in den folgenden
Tabellen 1 und 2 angegeben. Die Fermentation wurde bei einer konstanten
Temperatur von 30°C,
pH 6 (durch Zusatz von 50% Natriumhydroxid oder 75% Phosphorsäure), Belüftung (0,8
VVm), unter Druck (5 bis 12 psig) und einer Glucose-Zuführungsrate
unter konstantem Rühren
durchgeführt.
Die Fermentation ist dem Fachmann als Betrieb mit Chargenzuführung, sogenannt,
weil der Fermentor zu Beginn mit weniger als seiner Kapazität (z. B.
etwa 50%) gefüllt
wird, wobei für
die Zugabe einer geeigneten Menge einer Glucose-Zuführungslösung mit
einer Konzentration von etwa 25 bis 50% (G/V) gesorgt wird. Für eine Mediumzusammensetzung,
die in den Tabellen 1 und 2 als niedriger Bereich beschrieben ist,
wurden 800 bis 900 kg Glucose über
die Dauer des Laufs mit einer Zusatzrate, die von der Hefezelldichte
und der Rest-Glucosekonzentration abhängt, in den Fermentor gegeben.
Typischerweise wurde Glucose mit etwa 500 g/min für etwa die
ersten 26 h, mit etwa 1000 g/min für etwa die nächsten 24
h und schließlich
mit etwa 500 g/min bis zur Beendigung zugesetzt. Ein Zellwachstum,
das mit der Expression einhergeht, tritt auf, sobald das Medium
an überschüssigem Glucose
verarmt ist und kann sich fortsetzen, bis die Kultur die gewünschte Zelldichte
mit etwa 35 gDCW/l (Gramm Trockenzellgewicht pro Liter) hat. Wenn
die Mediumzusammensetzung höher
als die im niedrigen Bereich der Tabellen 1 und 2 angegebenen ist,
kann die Zusatzrate für
Glucose beispielsweise auf etwa 1500 g/min nach den ersten 24 Stunden
Fermentation erhöht werden.
Der hohe Bereich der Mediumzusammensetzung kann höhere Zelldichten
von etwa 100 gDCW/l tragen.
-
-
-
Beispiel II
-
Produktion von authentischem,
korrekt gefalteten IGF-I
-
- A. Rekombinanter IGF-I wurde auch aus S. cerevisiae
und P. pastoris unter Verwendung der folgenden Technik gewonnen.
IGF-1-Protein wurde wie oben beschrieben in S. cerevisiae, Stamm
JSC417, exprimiert. P. pastoris wurde mit einem Plasmid, das für IGF-1
codiert, unter Verwendung von Standardtechniken, wie sie z. B. im
U.S. Patent Nr. 5 324 639 beschrieben sind, transformiert. Nach
Fermentation wurde das Medium durch Zentrifugieren der Brühe wiedergewonnen und
der pH des Überstands
wurde auf pH 4 eingestellt und dann wurde mikrofiltriert/diafiltriert.
Das resultierende Filtrat wurde auf eine EMD-Fractogel-SO3-650-Säule
(10 bis 20 mg/ml Harz) aufgetragen um die erste Kationenaustauschchromatographie durchzuführen. Die
Säule war
vorher mit 4 CV (Säulenvolumina)
an 20 mM Essigsäure,
pH 3, äquilibriert worden.
Nachdem die Beladung beendet war, wurde die Säule mit 20 mM Essigsäure, pH
3, gewaschen, bis das A280-Signal zur Grundlinie abfiel (~2 bis
3 CVs).
-
Die IGF-1-Spezies wurden mit einer
Waschlösung
aus 0,1 M Kaliumborat, 0,6 M Kaliumchlorid, 0,1 mM EDTA, pH 8,7,
bei einer linearen Durchflussgeschwindigkeit von 120 bis 200 cm/h
eluiert. Der Gesamtpeak wurde gesammelt, bis die A280 zur Grundlinie
abfiel (~3 bis 4 CVs). Nach der Elution wurde die Säule mit
einer 1 M Kaliumhydroxidlösung
(2 CVs) gereinigt und für
1 bis 2 Stunden gehalten. Die Säule
wurde dann mit 4 bis 6 CVs Wasser gewaschen und mit 20 ml Essigsäure, pH
3, neu äquilibriert.
Das Eluat wurde unverzüglich
auf die Gesamt-IGF-1-Konzentration untersucht und für die folgende
Rückfaltungsreaktion
präpariert.
-
Die Beladung für diese Säule kann auch ein pH-geschockter
Zellkulturüberstand
mit Standarddichte sein. In diesem Fall wurde der pH-Schock bei
pH 10,5 für
2 bis 4 Stunden durchgeführt,
wobei 50% Natriumhydroxid verwendet wurde um den pH der Gesamtkultur
zu erhöhen.
Die gesamte Hefe wurde aus dem das Produkt enthaltenden verbrauchten
Medium durch kontinuierliche Zentrifugation abgetrennt. Nach dem
Sammeln wurde der pH des Überstands
mit etwa 75%iger Phosphorsäure
wieder auf pH 4 eingestellt und dann wurde vor dem Auftragen auf
die Säule
mikrofiltriert/diafiltriert.
-
Die Rückfaltung wurde dann wie folgt
durchgeführt.
Der Pool aus der Fractogel-Säule
wurde im folgenden Puffer auf 1,5 mg/ml Gesamt-IGF (0,067 mM), basierend
auf dem reduzierten HPLC-Assay, verdünnt: 50 mM Natriumborat, pH
10,5, 2 M Harnstff, 1 M Natriumchlorid, 10 mM EDTA, 20% Ethanol,
und DTT im 5-molaren Überschuss
(0,335 mM). Das Reaktionsgemisch wurde für 15 bis 18 Stunden bei Raumtemperatur
sehr mäßig gerührt. Ein
geringerer molarer DTT-Überschuss
kann für
das reinere P. pastoris-Material verwendet werden.
-
Nach der Rückfaltung wurde eine Diafiltration
durchgeführt
um Rückfaltungssalze
zu eliminieren und eine Präzipitation
nach pH-Abfall zu vermeiden. Eine Diafiltration erfolgte unter Verwendung
einer Filtron-Membrananordnung, 3 × 0,75 ft2,
1 K MWCO. (Anstelle einer 1K-Membran kann eine 3K-Membran verwendet
werden, allerdings mit einer leichten Verringerung der Ausbeute
(5 bis 10%)). Der Rückfaltungpool
wurde 10-fach konzentriert. Der Pool wurde mit 4 Volumenäquivalenten
in 50 mM Natriumborat, pH 10 bis 10,5 diafiltriert. Der pH wurde
mit 6 N HCl auf 2,5 bis 3,0 eingestellt und der Pool wurde dann
unter Verwendung von 4 Volumenäquivalenten
in 100 mM Essigsäure,
pH 4, diafiltriert. Der endgültige
diafiltrierte Pool kann bei 4°C
als stabiler Haltepool gelagert werden oder kann alternativ als
Beladung für
den HIC-Schritt präpariert
werden.
-
Der Diafiltrationspool (100 mM Essigsäure, pH
4) wurde mit 1 Teil 200 mM HEPES, 10 mM EDTA, pH 8, und 2 Teilen
Wasser für
eine 1-in-4-Endverdünnung
des Pools mit einer Endkonzentration von 50 mM HEPES kombiniert.
(Die diafiltrierte Poolbeladung kann 1-in-3 anstatt 1-in-4 vor Zugabe
des Ammoniumsulfats verdünnt
werden und hat noch eine ähnliche
Bindung an das Säulenbett).
Ammoniumsulfat wurde zu einer Endkonzentration von 1 M zugesetzt
und das Gemisch wurde bei Raumtemperatur mindestens 1 Stunde gerührt. Präzipitate
wurden durch Zentrifugation entfernt.
-
Es wurde dann eine HIC-Chromatographie
mit dem Überstand
durchgeführt,
wobei körniges
Amicon-Silica-PAE-1000L als 50 μm-Perlen
verwendet wurde (Beladung war 5 bis 15 mg/ml Harz). (Andere Variationen
des Harzes einschließlich
300L-40-μm-Kügelchen
und Hochdruck-10-μm-1000L
wurden ebenfalls versucht). Die Säule wurde mit 50 mM HEPES,
2,5 mM EDTA, 1 M Ammoniumsulfat, pH 8, äquilibriert (6 CVs). Die Säule wurde
mit 10 CVs Äquilibrationspuffer
gewaschen. Die lineare Strömungsrate
war 100 bis 150 cm/h. Das Produkt wurde mit 5 bis 7 CVs (bis A280
auf die Grundlinie abfiel) 50 mM HEPES, 2,5 mM EDTA, 0,5 M Ammoniumsulfat,
pH 8, eluiert. Die Säule
wurde mit 4 CVs Wasser gewaschen und die Säule wurde mit 2 M NaCl in pH
8-Puffer (50 mM Tris oder HEPES) gestrippt. Die Säule kann
auch mit 0,1 M Natriumhydroxid gestrippt werden, allerdings ist
der Zusatz von 5 mM Aluminiumnitrat oder Aluminiumchlorid zum Schutz
der Silica-Hauptkette
notwendig.
-
Variationen im Protokoll wurden notwendig
um höhere
Druckabfälle,
höhere
Selektivitäten
oder höhere Bindungskapazitäten für verschiedene
Fälle anzupassen.
Für eine
höhere
Abtrennung der glycosylierten Spezies vom nativen IGF-1 wurde ein
Gradient laufen gelassen, anstatt die Stufenelution anzuwenden.
Dies erforderte eine höhere
Pufferverwendung, eine längere
Bearbeitungszeit und ein aufwändigeres
Verfahren.
-
Das Produkt kann auch mit dem Ladepuffer
des nächsten
Säulenschritts
(100 mM Essigsure, 0,1 mM EDTA) eluiert werden um die folgende Diafiltration
zu vermeiden, allerdings ist die Reinheit des Eluats dann reduziert.
-
Der PAE-Pool von oben wurde unter
Verwendung einer Filtron-Membrananordnung, 3 × 0,75 ft2,
1K MWCO, mit 4 Volumenäquivalenten
in 100 mM Essigsäue,
0,1 mM EDTA diafiltriert. Dieser Schritt kann eliminiert werden,
wenn die PAE-Säule
mit dem SP-650S-Ladepuffer (siehe unten) anstatt mit dem 0,5 M Ammoniumsulfatpuffer
eluiert wird.
-
Nach der Diafiltration wurde eine
zweite Kationenaustauschsäule
mit dem S. cerevisiae-Produkt laufen gelassen. Dieser Schritt wurde
bei dem P. pastoris-Produkt nicht angewendet. Das eingesetzte Harz
war Toyopearl SP-650S, Perlen mit 35 μm, und die lineare Strömungsgeschwindigkeit
war 77 cm/h. Die Beladung war 16 mg/ml. Vor der Beladung wurde die
Säule mit
10 CVs 100 mM Essigsäure,
0,1 mM EDTA äquilibriert. Die
Säule wurde
mit 5 CVs 100 mM Essigsäure,
0,1 mM EDTA (bis die Leitfähigkeit
zur Basislinie abfiel) gewaschen. Ein pH-Waschgang wurde mit 5 CVs
75 mM Bicin, 0,1 mM EDTA, pH 7,5, durchgeführt und IGF-1 wurde unter Verwendung
von 10 CVs 75 mM Bicin, 50 mM Natriumchlorid, 0,1 mM EDTA, pH 7,5
eluiert. Die Salzkonzentration im Elutionspuffer (50 mM Natriumchlorid)
kann mit einer gleichermaßen
wirksamen Trennung auf 25 mM gesenkt werden). Fraktionen mit 0,25
CV wurden gesammelt und durch Cyano-RP-HPLC auf Reinheit analysiert (Fraktionen
wurden so gesammelt, dass die resultierende Konzentration von gesamtem glycosyliertem
IGF-1 8% oder weniger war). Die Säule wurde mit 5 CVs 75 mM Bicin,
1 M Natriumchlorid, 0,1 mM EDTA, pH 7,5, gewaschen und die Säule wurde
mit 5 CVs 0,15 N Natriumhydroxid, gefolgt von 5 CVs Wasser, gereinigt.
-
Die Sammlungskriterien können so
modifiziert werden, dass die Konzentrationen an glycosylierten Spezies
im Pool erhöht
oder verringert werden, was mit einer gleichzeitigen Erhöhung bzw.
Verringerung der Ausbeute in diesem Schritt einhergeht.
-
Der SP-650S-Pool (oder im Fall des
durch P. pastoris produzierten Produktes, der diafiltrierte PAE-Pool)
wurden dann zur RP-HPLC präpariert,
indem durch ein 0,2 μm-Filter
filtriert wurde und die Beladung mit einem gleichen Volumen an Puffer
A verdünnt
wurde (Puffer A ist 0,18 M Ammoniumacetat, 10% Acetonitril, pH 6,7).
Der Puffer wurde vor organischer Zugabe im pH eingestellt. Die Beladung
wurde mit dem organischen Lösungsmittel
zwei Stunden lang bei Raumtemperatur äquilibrieren gelassen. Das
verwendete Harz war Eka Nobel Kromasil C8, Perlen mit 10 μm. Die Beladung
war 15 mg/ml.
-
Die Säule wurde mit 1,5 bis 2 CVs
Puffer A und dann mit 90% Puffer A/10% Puffer B (Puffer B ist 0,10 M
Ammoniumacetat, 50% Acetonitril, pH 6,7) über 3 bis 4 CVs äquilibriert.
Puffer B wurde vor organischer Zugabe im pH eingestellt. Der End-pH
des Puffers B war typischerweise höher als 6,7. Der SP-650S-Pool
wurde aufgebracht. Die Beladungslinie wurde mit Puffer A und dem
folgenden Gradientenlauf gespült,
wobei 0,25 CV-Fraktionen gesammelt wurden:
- – von 10%
B bis NMT 30% 8 in NMT 25 Minuten;
- – Aufrechterhalten
der %B für
5 Minuten;
- – Erhöhen der
%B um 0,1%/min für
100 Minuten;
- – Nach
Elution der Peaks Erhöhung
auf 80% B; und
- – Halten
für 5 bis
10 Minuten.
-
Fraktionen wurden, basierend auf
der Reinheit, wie sie durch Cyano-RP-HPLC errechnet wurde (Ziel > 95% Gesamtreinheit)
gesammelt. Die Säule
wurde durch Waschen mit 2 bis 4 CVs aus 80%igem Acetonitril gereinigt.
-
Die Konzentration an met-oxidierten/glycosylierten
Spezies in der Beladung beeinträchtigt
die endgültige
Gesamtreinheit des Pools und die Kapazität der Säule. Kapazitäten mit
bis 50 mg/ml wurden beobachtet, wenn die Konzentration dieser Spezies
bis etwa 5% gesenkt war.
-
Der Gesamt-IGF-Titer nach Fermentation
war 150 bis 200 mg/l bei Verwendung von S. cerevisiae und 800 bis
1200 mg/l bei Verwendung von P. pastoris. Die Endausbeute an authentischem
IGF-1 unter Verwendung dieses Verfahrens war etwa 40 mg/l Fermentationsmedium
für das
mit S. cerevisiae isolierte Produkt und etwa 100 bis 120 mg/l Fermentations medium
für das
mit P. pastoris isolierte Produkt. Die Gesamtreinheit (authentisches
IGF-1/Gesamt-IGF-1-Spezies) war 95 bis 97%.
- B.
Authentischer IGF-1 wurde auch aus P. pastoris unter Verwendung
des Verfahrens, das oben beschrieben wurde, mit den folgenden Modifikationen
gewonnen.
-
Nach der Fermentation wurde das Filtrat
in einer ersten Kationenaustauschreaktion verwendet, die an einem
TosoHaas Toyopearl SP500C-Harz durchgeführt wurde. Nach der Beladung
wurde die Säule
mit etwa 3,5 CVs 0,02 M Essigsäure
und dann mit 3, 5 CVs 0, 05 M Natriumacetat, 0, 1 M Natriumchlorid,
pH 5,5, gewaschen. Das Produkt wurde unter Verwendung von etwa 4
CVs 0,05 M Natriumacetat, pH 5,5, eluiert.
-
Eine Rückfaltung erfolgte durch Verdünnen des
durch Kationenaustausch gewonnenen Pools in einem Puffer unter Erhalt
einer Endkonzentration von 2 M Harnstoff, 1,5 M Natriumchlorid,
15% Ethanol, 5 mM Natriumborat und 0,2 mM DTT, pH 9 bis 9,5. Die
Rückfaltung
wurde bei Raumtemperatur über
15 bis 20 Stunden durchgeführt.
-
HIC wurde unter Verwendung einer
TosoHaas Toyopearl Butyl 650 M-Säule
ohne Ammoniumsulfat durchgeführt
um potentielle Probleme, die durch eine Präzipitation verursacht werden
könnten,
zu vermeiden. Der pH des Rückfaltungspools
wurde mit Essigsäure
auf etwa 4,2 reduziert und es wurde mit einem gleichen Volumen an
1 M Natriumchlorid vor der Beladung verdünnt. Nach der Beladung wurde
die Säule
mit etwa 3 CVs 0,2 M Essigsäure,
0,5 M Natriumchlorid, pH 3,0, gewaschen. Die Säule wurde dann mit etwa 10
CVs 0,2 M Essigsäure,
0,25 M Natriumchlorid, pH 3,0, gewaschen. Die Säule wurde mit etwa 4 CVs 0,2
M Essigsäure, 0,2
M Natrium chlorid, pH 3,0, eluiert.
-
Der zweite Kationenaustauschschritt
wurde unter Verwendung eines TosoHaas Toyopearl SP550C-Harzes durchgeführt. Die
Säule wurde
mit 0,05 M Natriumacetat-Puffer mit pH 5,5 äquilibriert. Nach der Beladung
wurde die Säule
mit etwa 1 CV 0,05 M Natriumacetat-Puffer mit pH 5,5 und dann mit
etwa 7 CVs-Puffer aus 0,05 M Natriumacetat, 0,1 M Natriumchlorid,
pH 5,5, gewaschen. Das Produkt wurde mit etwa 7 CVs 0,05 M Natriumacetat,
0,4 M Natriumchlorid, pH 5,5-Puffer,
eluiert.
-
RP-HPCL wurde unter Verwendung eines
TosoHaas Amberchrome CG1000sd-Harzes durchgeführt. Das Produkt wurde unter
wässrigen
Bedingungen auf die Säule
aufgebracht und mit 0,2 M Essigsäurepuffer gewaschen.
Das Produkt wurde unter Verwendung eines isokratischen Waschens
mit 19% Ethanol, gefolgt von einem Gradienten bis 25% Ethanol, eluiert.
Die Abtrennung von weniger hydrophoben IGF-Formen (d. h. oxidierten,
glycosylierten und einigen abgebauten IGF-Formen) von authentischem
IGF erfolgt während
des Waschens mit 19% Ethanol und der Rest des Produktes wird in
Gradienten aus der Säule
eluiert, während
hydrophobere Formen (d. h. Multimere und andere abgebaute IGF-Formen)
an der Säule
zurückgehalten
werden. Die Säule
wird dann mit einer hohen Konzentration an Ethanol (70 bis 100%)
gestrippt.
-
Das Produkt wurde dann unter Verwendung
einer Filtron 1000 MW-Polysulfon-Flachmembran und 0,1 M Essigsäure konzentriert.
Das Produkt kann auch unter Verwendung einer AG Technology 5000
MW-Polysulfon-Hohlfasermembran konzentriert werden. Solche Membranen
haben eine höhere
Strömungsgeschwindigkeit
und ein besseres IGF-Retentionsvermögen als die Flachmembranen.
-
Der Gesamt-IGF-Titer unter Verwendung
dieses Verfahrens war 800 bis 1200 mg/l. Die Endausbeute an authentischem
IGF-1 unter Verwendung dieses Verfahrens war etwa 100 mg/l Fermentationsmedium.
Die Gesamtreinheit (authentischer IGF-1-/gesamte IGF-Spezies) war
etwa 94%.
- C. Authentischer IGF-1 wurde auch
aus P. pastoris unter Verwendung des in Beispiel IIB oben beschriebenen
Verfahrens, außer
dass CuCl2 zu dem Rückfaltungspuffer unter Erhalt
einer Endkonzentration von 2 μM
Cu++ während
der Rückfaltungsreaktion
gegeben wurden, gewonnen. Die Reaktion wurde 10 bis 12 Stunden oder
bis die Rückfaltung
vollständig
war, was durch CN-HPLC gemessen wurde, ablaufen gelassen. Die Zugabe
von Cu++ verstärkte das Rückfaltungsverhältnis um
das 2- bis 3-Fache oder mehr.
- D. Authentischer IGF-1 wurde auch aus S. cerevisiae unter Verwendung
des folgenden Verfahrens, das keinen Rückfaltungsschritt umfasst,
gewonnen. IGF-I-Protein wurde in S. cerevisiae, Stamm JSC417, exprimiert,
wie es oben beschrieben wurde. Die Fermentation und die pH-Schockreaktion
wurden durchgeführt, wie
es oben in Beispiel IIA beschrieben ist. Nach Sammlung wurde der
pH des Überstandes
mit etwa 75%iger Phosphorsäure
wieder eingestellt und unter Verwendung einer mikroporösen tangentialen
Strömungsfiltration
filtriert, bevor er an einem Kationenaustauschharz adsorbiert wurde.
Die Säule
wurde mit 20 mM Essigsäure-
und 100 mM Kaliumborat/0,1 mM EDTA-Puffer gewaschen und mit 100
mM Kaliumborat/0,1 mM EDTA/300 mM Kaliumchlorid-Puffer mit pH 8,7
eluiert.
-
Nach dem Kationenaustauschschritt
wurde der pH des Eluats auf pH 4 eingestellt und eine Salzpräzipitation
zur Entfernung von Kontaminanten mit höherem Molekulargewicht durchgeführt. Die
Präzipitation
wurde in der Kälte
unter Verwendung von 0,5 M Ammoniumsulfat, 5% Acetonitril, 2,5 mM
EDTA über
4 bis 24 Stunden durchgeführt.
Eine Filtration erfolgte unter Verwendung eines AG Tech-Hohlfaserfilters
mit 23 ft2, 0,22 μm in Verbindung mit einer Waukesha-Pumpe.
Das Permeat wurde in einem Tank gesammelt, wobei das präzipitierte
Material in dem ursprünglichen
Tank zurückblieb.
Es wurde ein abschließender
Salzwaschgang durchgeführt,
wobei etwa 10 1 einer Lösung
von 0,5 M Ammoniumsulfat, 50 mM Natriumacetat, 2,5 mM EDTA, pH 4,
verwendet wurden.
-
Dann wurde eine HIC unter Verwendung
der Probe aus dem vorherigen Präzipitationsschritt
an einer Sepragen 50 1 Superflow Radial Flow-Säule und TosoHaas, Phenyl-HIC-Harz
mit 65 μm
bei einer Strömungsgeschwindigkeit
von 10 l/min wie folgt durchgeführt.
Eine Elution wurde unter Verwendung eines linearen Gradienten von
0,9 M Ammoniumsulfat bis 0,5 M Ammoniumsulfat durchgeführt.
-
Mit dem Pool aus der obigen Säule wurden
eine Ultrafiltration und eine Diafiltration durchgeführt. Zur Ultrafiltration
wurde das Ausgangsmaterial in 0,7 M Ammoniumsulfat, pH 6,7, verdünnt. Die
Beladung wurde durch Titrieren mit Eisessig auf einen pH unter 4
präpariert.
Das verwendete Filtrationssystem war ein AG-Tech-5000 MWCO-Hohlfaserfilter
mit 36 ft2 in Verbindung mit einer Waukesha-Pumpe
und einer Stickstoffdeckschicht. Das maximale Prozessumlaufvolumen
war acht Liter. Typischerweise wurden sechs Liter verwendet. Die
Diafiltration wurde mit etwa 20 Liter Wirt zur Injektion (WFI),
gefolgt von 20 mM Essigsäure,
bis der pH des Permeats 3,5 war (etwa 30 Liter), durchgeführt.
-
Danach wurde eine RP-HPLC unter Verwendung
einer Prochrom LC150-Hochdrucksäule,
die einen Durchmesser von 15 Zentimetern, ein Volumen von sechs
Litern hatte, und Kromasil-C8-10 μM-Harz
enthielt. Die Durchflussgeschwindigkeit war 1 Liter pro Minute.
Die Säule
wurde in 14% Acetonitril äquilibriert,
indem Puffer A, der aus 0,18 M Ammoniumacetat, 10% Acetonitril bestand,
pH 6,7, und Puffer B, der aus 0,10 M Ammoniumacetat, 50% Acetonitril
bestand, pH 6,7, gemischt wurden. Die Beladung wurde präpariert,
indem 1 : 1 mit Puffer A verdünnt
wurde. Die Elution wurde unter Verwendung eines linearen Gradienten
von Pufferlösungen
mit 14% bis 22% Acetonitril durchgeführt. Die Säule wurde bei 22% konstant
gehalten, bevor ein zweiter linearer Gradient von 22% bis 26% Acetontril
laufen gelassen wurde, der das Produkt eluierte.
-
Schließlich wurde ein weiterer Ultrafiltrations/Diafiltrations-Schritt
durchgeführt.
Die Ultrafiltration wurde mit einem RR-HPLC-Pool unter Verwendung
eines Hoescht-50-4000-MWCO-Hohlfaserfilters
mit 50 ft2 in Kombination mit einer Waukesha-Pumpe
und einer Stickstoffdeckschicht durchgeführt. Das maximale Prozessumlaufvolumen
war acht Liter. Typischerweise wurden sechs Liter verwendet. Die
Beladung wurde durch Verdünnung
mit 3 Teilen 20 mM Essigsäure
präpariert.
Die Diafiltration erfolgte unter Verwendung von etwa 40 Litern 20
mM Essigsäure.
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Der Gesamt-IGF-Titer unter Verwendung
dieses Prozesses war 25 bis 40 mg/l. Die Endausbeute an authentischem
IGF-1 unter Verwendung dieses Prozesses war etwa 5 mg/l Fermentationsmedium.
-
Somit werden Verfahren zur Reinigung
von authentischen, korrekt gefalteten IGF-Polypeptiden aus Hefewirten
offenbart. Obgleich bevorzugte Ausführungsformen des Gegenstands
der Erfindung detailliert beschrieben wurden, ist einzusehen, dass
verschiedene Variationen durchgeführt werden können, ohne
vom Geist und Umfang der Erfindung, wie sie durch die beigefügten Ansprüche definiert
ist, abzuweichen.