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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung von β-Lactamhalogenid-Verbindungen.
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DE-A-2615693 und
EP 215435 betreffen die Synthese von β-Lactam-Antibiotika,
insbesondere 2-Oxaisocephem-Derivaten, welche einen Halogenierungsschritt
unter Verwendung von Brom in Tetrachlorkohlenstoff bzw. Iod in Methylenchlorid
beinhaltet. EP-A-623622 offenbart die Synthese von Cephem-Derivaten,
welche die Reaktion von Allenyl-β-lactamen
mit Organozinn/Kupferhalogenid umfasst.
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β-Lactamhalogenid-Verbindungen,
die durch die nachstehende allgemeine Formel (2) dargestellt sind, sind
wichtige Zwischenprodukte, die leicht in Derivate, wie 3-Norcephem
und Isocephem umgewandelt werden können (Can. J. Chem., 1978,
56, 1335). Die β-Lactam-Verbindungen
der Formel (2) werden hergestellt durch Umsetzen eines Halogens
mit einer Allenyl-β-lactam-Verbindung,
die durch die nachstehende allgemeine Formel (1) dargestellt ist
(Can. J. Chem., 1978, 56, 1335). Dieses Verfahren liefert aber eine
Mischung von Isomeren in α,β- und β,γ-Position
in Abhängigkeit
von der Art des Halogens und ist für die Praxis nicht brauchbar. Es
ist auch bekannt, dass, wie im Diagramm gezeigt, eine Ketoform der β-Lactam-Verbindung in einen
Enolether oder ein Vinylhalogenid enolisiert wird und anschließend mit
N-Bromsuccinimid oder N-Chlorsuccinimid in Anwesenheit eines Radikalbildners
halogeniert wird (JP-A-135859/1983). Da dieses Verfahren den Gebrauch eines
gefährlichen
Reagenz zur Reaktion notwendig macht, sind Verfahren, die industriell
praktikabler sind, wünschenswert.
worin die Gruppe A, die Gruppe
S-D und die Gruppe E Gruppen sind, die zu der Gruppe R
1/R
2, der Gruppe R
4 und
der Gruppe R
3 der nachstehend zu beschreibenden
Erfindung analog sind.
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Ein Ziel der vorliegenden Erfindung
ist die Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung einer β-Lactamhalogenid-Verbindung,
die durch die allgemeine Formel (2) dargestellt ist, durch ein einfaches
Verfahren in hoher Ausbeute mit hoher Reinheit unter Verwendung
einer Allenyl-β-lactam-Verbindung,
die durch die allgemeine Formel (1) dargestellt ist, als Ausgangsmaterial
durch Entwicklung eines neuen Halogenierungsreagenz mit einer hohen
Stellungsselektivität.
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Die vorliegende Erfindung liefert
ein Verfahren zur Herstellung einer β-Lactamhalogenid-Verbindung dargestellt
durch die Formel (2)
worin R
1 ein
Wasserstoffatom oder Amino oder geschütztes Amino ist, R
2 ein
Wasserstoffatom, ein Halogenatom, niederes C
1-4-Alkoxyl,
niederes C
1-4-Acyl oder niederes C
1-4-Alkyl mit einer Hydroxylgruppe oder einer
geschützten
Hydroxylgruppe als Substituenten ist, R
3 ein
Wasserstoffatom oder eine Carbonsäure-Schutzgruppe ist, R
4 eine Gruppe -S-S(O)
n-Ar,
wobei n 0 bis 2 ist und Ar gegebenenfalls substituiertes Aryl ist,
oder eine gegebenenfalls substituierte Kohlenwasserstoffgruppe ausgewählt aus
geradkettigem oder verzweigtem C
1-4-Alkyl,
C
3-8-Cycloalkyl, Alkenyl und aromatischen
Kohlenwasserstoffgruppen ist, X und Y jeweils ein Halogenatom ausgewählt aus
Chlor und Brom sind, gekennzeichnet durch die Halogenierung der
Allenylgruppe einer Allenyl-βlactam-Verbindung
dargestellt durch die Formel (1)
worin R
1,
R
2, R
3 und R
4 wie vorstehend definiert sind,
mit
einem Kupferhalogenid ausgewählt
aus Kupfer(II)-chlorid und Kupfer(II)bromid und einem Metallhalogenid ausgewählt aus
Lithiumchlorid, Lithiumbromid, Calciumchlorid, Calciumbromid, Bariumchlorid
und Bariumbromid, in einem Lösungsmittel
bei einer Temperatur von –78°C bis 60°C, wobei
die Substituenten der gegebenenfalls substituierten Aryl- oder Kohlenwasserstoffgruppe
R
4 ausgewählt sind aus Halogen, geradkettigem oder
verzweigtem C
1-4-Alkoxyl, geradkettigem
oder verzweigtem C
1-4-Alkylthio, geradkettigem
oder verzweigtem C
1-4-Alkylsulfonyloxy,
Benzolsulfonyloxy, Toluolsulfonyloxy, geradkettigem oder verzweigtem
C
1-4-Alkyl, Amino, Amino substituiert durch
eine oder zwei geradkettige oder verzweigte C
1-4-Alkylgruppen,
Hydroxyl, Acyloxy dargestellt durch R'COO- oder Acyl dargestellt durch R'CO (worin R' Phenyl, Tolyl oder
eine geradkettige oder verzweigte C
1-4-Alkylgruppe
ist), Nitro, Cyano und Phenyl.
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Es folgen Beispiele für hier genannte
Gruppen.
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Beispielhaft für das geschützte Amino, das durch R1 dargestellt wird, sind Amidogruppen, wie
Phenoxyacetamido, p-Methylphenoxyacetamido, p-Methoxyphenoxyacetamido,
p-Chlorphenoxyacetamido, p-Bromphenoxyacetamido, Phenylacetamido,
p-Methylphenylacetamido, p-Methoxyphenylacetamido, p-Chlorphenylacetamido,
p-Bromphenylacetamido, Phenylmonochloracetamido, Phenyldichloracetamido,
Phenylhydroxyacetamido, Thienylacetamido, Phenylacetoxyacetamido, α-Oxophenylacetamido,
Benzamido, p-Methylbenzamido, p-Methoxybenzamido, p-Chlorbenzamido,
p-Brombenzamido, Phenylglycylamido, Phenylglycylamido mit geschütztem Amino,
p-Hydroxyphenylglycylamido, p-Hydroxyphenylglycylamido mit geschütztem Amino und/oder
geschütztem
Hydroxyl usw.; Imidogruppen, wie Phthalimido, Nitrophthalimido usw.,
sowie die Gruppen, die in Theodora W. Greene, 1981, "Protective Groups
in Organic Synthesis" (nachstehend
lediglich als "Literatur" bezeichnet), Kapitel
7 (S. 218–287)
offenbart sind. Beispiele für
Schutzgruppen für
Amino der Phenylglycylamidogruppe und der p-Hydroxyphenylglycylamidogruppe
sind diejenigen, die in der Literatur, Kapitel 7 (S. 218–287) offenbart
sind. Beispiele für
Schutzgruppen für
Hydroxyl der p-Hydroxyphenylglycylamidogruppe sind diejenigen, die
in der Literatur, Kapitel 2 (S.10–72) offenbart sind.
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Beispiele für das durch R2 dargestellte
Halogenatom sind ein Fluor-, Chlor-, Brom- oder Jodatom. Beispielhaft
für durch
R2 dargestelltes niederes Alkoxyl sind geradkettige
oder verzweigte C1-4-Alkoxylgruppen, wie
Methoxy-, Ethoxy-, n-Propoxy-Isopropoxy-,
n-Butoxy-, Isobutoxy-, sek.-Butoxy- und tert.-Butoxygruppen.
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Beispielhaft für das durch R2 dargestellte
niedere Acyl sind geradkettige oder verzweigte C1-4-Acylgruppen,
wie Formyl, Acetyl, Propionyl, Butyryl und Isobutyryl.
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Beispiele für Schutzgruppen für das geschützte Hydroxyl
in dem durch 'R2 dargestellten niederen Alkyl und substituiert
mit Hydroxyl oder geschütztem
Hydroxyl und für
das durch R2 dargestellte geschützte Hydroxyl sind
solche, die in der Literatur, Kap. 2, (S. 10–72), offenbart sind. Das durch
R2 dargestellte substituierte niedere Alkyl
kann als einen oder mehrere Substituenten eine oder mindestens zwei
gleiche oder unterschiedliche Gruppen aufweisen, die aus Hydroxyl-
und geschützten
Hydroxylgruppen ausgewählt
sind. Ein derartiger Substituent oder derartige Substituenten können an
mindestens einem Kohlenstoffatom des Alkyls platziert sein. Beispiele
für niederes
Alkyl sind geradkettige oder verzweigte C1-4-Alkylgruppen, wie
Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, sek.-Butyl
oder tert.-Butyl.
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Beispielhaft für die durch R3 dargestellte
Carbonsäure-Schutzgruppe
sind Allyl, Benzyl, p-Methoxybenzyl, p-Nitrobenzyl, Diphenylmethyl,
Trichlormethyl, tert.-Butyl
und solche, die in der Literatur, Kap. 5, (S. 152–192), offenbart
sind.
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Die durch R4 dargestellten
Kohlenwasserstoffgruppen und substituierten Kohlenwasserstoffgruppen sind
geradkettige oder verzweigte C1-4-Alkylgruppen
(wie Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, sek.-Butyl oder tert.-Butyl),
Alkenylgruppen (wie Allyl oder Butenyl), C3-8-Cycloalkylgruppen
(wie Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl oder Cyclohexyl) oder
aromatische Kohlenwasserstoffgruppen (wie Phenyl oder Naphthyl).
Der Substituent, der in der Kohlenwasserstoffgruppe substituiert
sein kann, sind Halogenatome (wie ein Fluor-, Chlor, Brom-, Jodatom),
geradkettige oder verzweigte C1-4-Alkoxylgruppen
(wie Methoxy und Ethoxy), geradkettige oder verzweigte C1-4-Alkylthiogruppen (wie Methylthio und
Ethylthio), geradkettige oder verzweigte C1-4-Alkylsulfonyloxygruppen
(wie Methansulfonyloxy und Trifluormethansulfonyloxy), aromatisches
Sulfonyloxy oder substituiertes aromatisches Sulfonyloxy (wie Benzolsulfonyloxy
und Toluolsulfonyloxy), geradkettige oder verzweigte C1-4-Alkylgruppen
(wie Methyl und Ethyl), Amino, Amino, das als Substituenten eine
oder zwei geradkettige oder verzweigte C1-4-Alkylgruppen aufweist
(wie Methylamino, Dimethylamino, Ethylamino und Diethylamino), Hydroxyl,
eine durch R'COO-
dargestellte Acyloxygruppe, worin R' Phenyl, Tolyl oder eine geradkettige
oder verzweigte C1-4-Alkylgruppe ist (wie
Phenylcarbonyloxy und Acetyloxy), eine durch R'CO- dargestellte Acylgruppe, worin R' wie vorstehend definiert
ist (wie Phenylcarbonyl und Acetyl), Nitro, Cyano, Phenyl usw. Die
durch R4 dargestellte Kohlenwasserstoffgruppe
kann 1 bis 5, insbesondere 1 bis 3, gleiche oder unterschiedliche
Gruppen aufweisen, die unter den vorstehenden Substituenten ausgewählt sind.
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Beispiele für durch Ar dargestelltes Aryl
und substituiertes Aryl sind Phenyl, Naphthyl, eine Stickstoff-haltige
heterocyclische Gruppe und dergleichen. Beispielhaft für Stickstoff-haltige
heterocyclische Gruppen sind eine Benzothiazolgruppe, Triazolgruppe,
Thiazolgruppe oder eine Tetrazolgruppe. Beispielhaft für den Substituenten,
der in der Arylgruppe substituiert sein kann, sind jene, die in
der vorstehend durch R4 dargestellten Kohlenwasserstoffgruppe
substituiert sein können.
Wenn das durch Ar dargestellte Aryl eine Phenylgruppe ist, kann
das Aryl 1 bis 5, insbesondere 1 bis 3, gleiche oder unterschiedliche
Gruppen aufweisen, die unter den vorstehenden Substituenten ausgewählt sind.
Wenn das durch Ar dargestellte Aryl eine Naphthylgruppe ist, kann
das Aryl 1 bis 7, insbesondere 1 bis 3, gleiche oder unterschiedliche
Gruppen aufweisen, die unter den vorstehenden Substituenten ausgewählt sind.
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Die durch die Formel (1) dargestellte
Allenyl-β-lactam-Verbindung,
die als Ausgangsmaterial für
die Erfindung dient, kann z. B. durch folgendes Verfahren hergestellt
werden. Die gewünschte
Verbindung (1) kann hergestellt werden durch Einwirken einer durch
die allgemeine Formel (3) dargestellten β-Lactam-Verbindung auf eine
Base in einem inerten Lösungsmittel.
worin R
1,
R
2, R
3 und R
4 wie vorstehend definiert sind.
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Die Reaktion kann in einem geeigneten
Lösungsmittel
durchgeführt
werden. Beispiele für
Lösungsmittel,
die in der vorstehenden Reaktion brauchbar sind, sind Alkohole,
wie Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, Butanol und tert.-Butanol,
niedere Alkylester von niederen Carbonsäuren, wie Methylformiat, Ethylformiat,
Pro pylformiat, Butylformiat, Methylacetat, Ethylacetat, Propylacetat,
Butylacetat, Methylpropionat und Ethylpropionat, Ketone, wie Aceton,
Methylethylketon, Methylpropylketon, Methylbutylketon, Methylisobutylketon
und Diethylketon, Ether, wie Diethylether, Ethylpropylether, Ethylbutylether,
Dipropylether, Diisopropylether, Dibutylether, Methylcellosolve
und Dimethoxyethan, cyclische Ether, wie Tetrahydrofuran, Dioxan
und Dioxolan, Nitrille, wie Acetonitril, Propionitril, Butyronitril,
Isobutyronitril und Valeronitril, substituierte oder unsubstituierte
aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol, Xylol, Chlorbenzol
und Anisol, Kohlenwasserstoffhalogenide, wie Dichlormethan, Chloroform,
Dichlorethan, Trichlorethan, Dibromethan, Propylendichlorid, Tetrachlorkohlenstoff
und Freon-Verbindungen, aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Pentan,
Hexan, Heptan und Octan, Cycloalkane, wie Cyclopentan, Cyclohexan,
Cycloheptan und Cyclooctan, Amide, wie Dimethylformamid und Dimethylacetamid,
Dimethylsulfoxid usw. Diese Lösungsmittel
werden einzeln oder in Mischung von mindestens zwei davon verwendet.
Die Lösungsmittel
können
nach Bedarf Wasser enthalten. Die Lösungsmittel werden in einer
Menge von etwa 10 bis 200 1, vorzugsweise etwa 20 bis 100 1, pro
kg der Verbindung der Formel (3) verwendet. Die Reaktion wird gewöhnlich bei –78°C bis 60°C, vorzugsweise –40°C bis 30°C, durchgeführt. Beispiele
für geeignete
Basen sind N,N,N-Triniederalkylamine, wie Trimethylamin, Dimethylethylamin,
Triethylamin und Diisopropylethylamin, N-Niederalkylazacycloalkane,
wie N-Methylpiperidin und N-Ethylpiperidin, N-Phenylniederalkyl-N,N-diniederalkylamine,
wie N-Benzyl-N,N-dimethylamin und N-Benzyl-N,N-diethylamin, aromatische
N,N-Dialkylamine, wie N,N-Dimethylanilin, stickstoffhaltige aromatische Amine,
wie Pyridin, Bicycloamine, wie Diazabicycloundecen und Diazabicyclononen,
und Mischungen von diesen Aminen. Diese Basen werden gewöhnlich in
einer Menge von 1 bis 10 Äquivalenten
auf Basis der β-Lactam-Verbindung
der Formel (3) verwendet. Falls erforderlich, ist es empfehlenswert,
die Base zuzugeben, bis die β-Lactam-Verbindung
der Formel (3) verbraucht ist. Die sich. ergebende Allenyl-β-lactam-Verbindung
der Formel (1) kann durch ein gewöhnliches Reinigungsverfahren
isoliert werden, sie kann aber für
die nächste Reaktion
auch ohne Reinigung verwendet werden.
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Man lässt ein Kupferhalogenid und
ein Metallhalogenid auf die Allenylgruppe der durch die Formel (1) dargestellten
und so erhaltenen Allenyl-β-lactam-Ver bindung
einwirken, wodurch die Verbindung (1) zu einer durch die Formel
(2) dargestellten β-Lactamhalogenid-Verbindung
umgewandelt werden kann.
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Das Kupfer(II)-halogenid wird gewöhnlich in
einer Menge von 1 bis 10 Äquivalenten
relativ zur Allenyl-β-lactam-Verbindung
der Formel (1) verwendet. Falls erforderlich, ist es zweckmäßig, eine
zusätzliche Menge
des Halogenids zuzugeben, bis die Allenyl-β-lactam-Verbindung der Formel
(1) verschwunden ist. Das Metallhalogenid wird gewöhnlich in
einer Menge von 1 bis 10 Äquivalenten
relativ zur β-Lactam-Verbindung der
Formel (1) verwendet. Falls erforderlich, ist es zweckmäßig, eine
zusätzliche
Menge des Halogenids zuzugeben, bis die β-Lactam-Verbindung der Formel
(1) verschwunden ist. Obwohl der Anteil des zu verwendenden Metallhalogenids
mit der Wertigkeit und der Art des Metallhalogenids variiert, ist
es zweckmäßig, das
Metallhalogenid bezüglich
des Molverhältnis
in der 0,1- bis 10-fachen,
gewöhnlich
der 0,3- bis 3-fachen, Menge des Kupfer(II)-halogenids zu verwenden.
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Die Reaktion wird in einem geeigneten
Lösungsmittel
durchgeführt.
Beispiele für
Lösungsmittel,
die für die
Reaktion geeignet sind, sind niedere Alkylester von niederen Carbonsäuren, wie
Methylformiat, Ethylformiat, Propylformiat, Butylformiat, Methylacetat,
Ethylacetat, Propylacetat, Butylacetat, Methylpropionat und Ethylpropionat,
Ketone, wie Aceton, Methylethylketon, Methylpropylketon, Methylbutylketon,
Methylisobutylketon und Diethylketon, Ether, wie Diethylether, Ethylpropylether,
Ethylbutylether, Dipropylether, Diisopropylether, Dibutylether,
Methylcellosolve und Dimethoxyethan, cyclische Ether, wie Tetrahydrofuran,
Dioxan und Dioxolan, Nitrille, wie Acetonitril, Propionitril, Butyronitril,
Isobutyronitril und Valeronitril, substituierte oder unsubstituierte
aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol, Xylol, Chlorbenzol
und Anisol, Kohlenwasserstofthalogenide, wie Dichlormethan, Chloroform,
Dichlorethan, Trichlorethan, Dibromethan, Propylendichlorid, Tetrachlorkohlenstoff
und Freon-Verbindungen, aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Pentan,
Hexan, Heptan und Octan, Cycloalkane, wie Cyclopentan, Cyclohexan,
Cycloheptan und Cyclooctan, Amide, wie Dimethylformamid und Dimethylacetamid,
Dimethylsulfoxid usw. Diese Lösungsmittel
werden einzeln oder in Mischung von mindestens zwei davon verwendet.
Diese Lösungsmittel
werden in einer Menge von etwa 10 bis 200 1, vorzugsweise etwa 20
bis 100 1, pro kg der Verbindung der Formel (1) verwendet.
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Die Reaktion wird bei –78°C bis 60°C, vorzugsweise –20°C bis 30°C, ausgeführt. Die
Reaktion kann nach Bedarf in einem geschlossenen Behälter oder
in einer Atmosphäre
von einem Inertgas wie Stickstoffgas ausgeführt werden. Die sich ergebende
halogenierte β-Lactam-Verbindung
der Formel (2) kann durch ein gewöhnliches Reinigungsverfahren
gewonnen werden.
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Die vorliegende Erfindung wird unter
Bezugnahme auf die folgenden Beispiele ausführlicher geklärt. Ph steht
für C6H5-.
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Beispiel 1
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200 mg Verbindung (1a) (R1 = PhCH2CONH, R2 = H, R3 = CH2C6H4OCH3-p, R4 = S-SO2Ph) (MG 578,7, 0,346 mmol), 200 mg Kupfer(II)chlorid
(MG 99,0, 2,0 mmol) und 200 mg Calciumchlorid (MG 110,99, 1,8 mmol) wurden
ausgewogen und in einen 10 ml Spitzkolben gegeben und für 1 h unter
Zugabe von 2 ml N,N-Dimethylformamid gerührt. Die Reaktionsmischung
wurde in 1 N Salzsäure
gegeben und anschließend
mit Ethylacetat extrahiert. Der Extrakt wurde zweimal mit Wasser
und einmal mit Salzlösung
gewaschen und dann über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel
wurde aus dem sich ergebenden Extrakt im Vakuum entfernt und der
Rückstand
wurde danach durch Kieselgel-Säulenchromatographie
gereinigt, was Verbindung (2a) ergab (X = Y = Cl) (191 mg, 85%).
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1H-NMR (CDCl3) δ :
3,58 (s, 0,3N), 3,66 (d, J = 8 Hz, 0,85H), 3,70 (d, J = 8 Hz, 0,85
H), 3,80 (s, 3H), 4,26 (d, J = 14 Hz, 0,15N), 4,67 (s, 1,7H), 4,71
(d, J = 14 Hz, 0,15 H), 4,73 (dd, J = 4,8 Hz, 0,15H), 5,08 (d, J =
12 Hz, 0,15N), 5,13 (d, J = 12 Hz, 0,85 H), 5,20 (d, J = 12 Hz,
0,15H), 5,22 (d, J = 12 Hz, 0,85H), 5,23 (dd, J = 4,8 Hz, 0,85 H),
5,83 (d, J = 4 Hz, 0,85N), 5,89 (d, J = 4 Hz, 0,15H), 5,90 (d, J
= 8 Hz, 0,85H), 5,95 (d, J = 8 Hz, 0,15H), 6,90 ~ 8,75 (m, 14N).
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Beispiel 2
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In 6 ml N,N-Dimethylformamid wurden
530 mg der Verbindung (1 b) (R1 = Phthalimido,
R2 = H, R3 = CHPh2, R4 = CH2COOCH3) (MG 536,6,
0,99 mmol) gelöst
und 500 mg Kupfer(II)chlorid (MG 99,0, 5,0 mmol) und 500 mg Calciumchlorid
(MG 110,99, 4,5 mmol) wurden zur Lösung gegeben und die Mischung
wurde 1 h bei Raumtemperatur gerührt.
Die Reaktionsmischung wurde in 1 N Salzsäure gegeben und anschließend mit Ethylacetat
extrahiert. Der Extrakt wurde zweimal mit Wasser und einmal mit
Salzlösung
gewaschen und dann über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wurde aus dem sich
ergebenden Extrakt im Vakuum entfernt und der Rückstand wurde danach durch
Kieselgel-Säulenchromatographie
gereinigt, was Verbindung (2b) ergab (X = Y = Cl) (548 mg, 90%).
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1H-NMR (CDCl3) δ :
1,81 (bs, 3N), 4,18 ~ 4,60 (m, 3H), 4,36 (d, J = 12 Hz, 0,3N), 4,57
(d, J = 12 Hz, 0,7H), 4,87 (d, J = 12 Hz, 0,7H), 5,12 (d, J = 12
Hz, 0,3H), 5,53 (d, J = 6 Nz, 1N), 7,03 (s, 0,3H), 7,04 (s, 0,7N), 7,22
~ 7,56 (m, 10N), 7,75 ~ 7,91 (m, 4H).
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Beispiel 3
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In 6 ml N,N-Dimethylformamid wurden
559 mg der Verbindung (1c) (R1 = Phthalimido,
R2 = H, R3 = CNPh2, R4 = CH2OSO2CH3)
(MG 558,6, 1,00 mmol) gelöst
und 500 mg Kupfer(II)chlorid (MG 99,0, 5,0 mmol) und 500 mg Calciumchlorid
(MG 110,99, 4,5 mmol) wurden zur Lösung gegeben und die Mischung
wurde 1 h bei Raumtemperatur gerührt.
Die Reaktionsmischung wurde in 1 N Salzsäure gegeben und anschließend mit Ethylacetat
extrahiert. Der Extrakt wurde zweimal mit Wasser und einmal mit
Salzlösung
gewaschen und dann über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wurde aus dem sich
ergebenden Extrakt im Vakuum entfernt und der Rückstand wurde danach durch
Kieselgel-Säulenchromatographie
gereinigt, was Verbindung (2c) ergab (X = Y = Cl) (558 mg, 87%).
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1H-NMR (CDCl3) δ :
2,79 (s, 3H), 4,31 ~ 4,65 (m, 3N), 4,55 (d, J = 12 Hz, 1N), 4,88
(d, J = 12 Hz, 1H), 5,60 (d, J = 6 Hz, 1H), 7,02 (s, 1N), 7,21 ~
7,53 (m, 10N), 7,78 - 7,95 (m, 4H).
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Beispiel 4
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In 6 ml N,N-Dimethylformamid wurden
559 mg der Verbindung (1d) (R1 = Phthalimido,
R2 = N, R3 = CHPh2, R4 = CN2OSO2CH3)
(MG 558,6, 1,00 mmol) gelöst
und 500 mg Kupfer(II)bromid (MG 143,15, 3,5 mmol) und 500 mg Calciumchlorid
(MG 110,99, 4,5 mmol) wurden zur Lösung gegeben und die Mischung
wurde 1 h bei Raumtemperatur gerührt.
Die Reaktionsmischung wurde in 1 N Salzsäure gegeben und anschließend mit Ethylacetat
extrahiert. Der Extrakt wurde zweimal mit Wasser und einmal mit
Salzlösung
gewaschen und dann über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wurde aus dem sich
ergebenden Extrakt im Vakuum entfernt und der Rückstand wurde danach durch
Kieselgel-Säulenchromatographie
gereinigt, was Verbindung (2d) ergab (X = Cl, Y = Br) (536 mg, 78%).
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1H-NMR (CDCl3) δ :
2,78 (s, 1,5N), 2,80 (s, 1,5H), 4,13 ~ 4,72 (m, 3,5H), 4,58 (d,
J = 12 Hz, 0,5H), 4,88 (d, J = 12 Hz, 0,5H), 5,09 (d, J = 12 Hz,
0,5H), 5,60 (d, J = 6 Hz, 1H), 7,05 (s, 0,5H), 7,05 (s, 0,5N), 7,06
(s, 0,5H), 7,23 ~ 7,49 (m, 10H), 7,85 7,98 (m, 4H).
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Beispiel 5
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In 6 ml N,N-Dimethylformamid wurden
515 mg der Verbindung (1e) (R1 = Phthalimido,
R2 = N, R3 = CHPh2, R4 = CH2Cl) (MG 513,0, 1,00 mmol) gelöst und 500
mg Kupfer(II)chlorid (MG 99,0, 5,0 mmol) und 500 mg Calciumchlorid
(MG 110,99, 4,5 mmol) wurden zur Lösung gegeben und die Mischung
wurde 1 h bei Raumtemperatur gerührt.
Die Reaktionsmischung wurde in 1N Salzsäure gegossen und anschließend mit
Ethylacetat extrahiert. Der Extrakt wurde zweimal mit Wasser und
einmal mit Salzlösung
gewaschen und dann über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel
wurde aus dem sich ergebenden Extrakt im Vakuum entfernt und der
Rückstand
wurde danach durch Kieselgel-Säulenchromatographie
gereinigt, was Verbindung (2e) ergab (X = Y = Cl) (432 mg, 74%).
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1H-NMR (CDCl3) δ :
3,52 ~ 4,50 (m, 3,4H), 4,62 (d, J = 12 Hz, 0,6H), 4,81 (d, J = 12
Hz, 0,6H), 5,08 (d, J = 12 Hz, 0,4H), 5,52 (d, J = 6 Hz, 0,4H),
5,55 (d, J = 6 Hz, 0,6 H), 7,03 (s, 0,4H), 7,05 (s, 0,6N), 7,21
~ 7,49 (m, 10H), 7,75 ~ 7,97 (m, 4H).
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Beispiel 6
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In 6 ml N,N-Dimethylformamid wurden
603 mg der Verbindung (1f) (R1 = 4-Nitrophthalimido,
R2 = H, R3 = CHPh2, R4 = CH2OSO2CH3)
(MG 603,6, 1,00 mmol) gelöst
und 500 mg Kupfer(II)chlorid (MG 99,0, 5,0 mmol) und 500 mg Calciumchlorid
(MG 110,99, 4,5 mmol) wurden zur Lösung gegeben und die Mischung
wurde 1 h bei Raumtemperatur gerührt.
Die Reaktionsmischung wurde in 1 N Salzsäure gegeben und anschließend mit
Ethylacetat extrahiert. Der Extrakt wurde zweimal mit Wasser und
einmal mit Salzlösung
gewaschen und dann über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wurde aus dem sich
ergebenden Extrakt im Vakuum entfernt und der Rückstand wurde danach durch
Kieselgel-Säulenchromatographie
gereinigt, was Verbindung (2f) ergab (X = Y = Cl) (548 mg, 80%).
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1H-NMR (CDCl3) δ :
2,78 (s, 1,5H), 2,80 (s, 1,5H), 4,22 ~ 4,74 (m, 4N), 4,84 (d, J
= 12 Hz, 0,5N), 5,05 (d, J = 12 Hz, 0,5H), 5,61 (d, J = 6 Hz, 1H),
7,03 (s, 0,5N), 7,06 (s, 0,5H), 7,21 ~ 7,55 (m, 10H), 8,10 (d, J
= 3 Hz, 1N), 8,63 (d, J = 3 Hz, 1H), 8,70 (bs, 1H).
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Beispiel 7
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In 6 ml N,N-Dimethylformamid wurden
582 mg der Verbindung (1g) (R1 = 4-Nitrophthalimido,
R2 = H, R3 = CHPh2, R4 = CH2OCOCH3) (MG 581,6,
1,00 mmol) gelöst
und 500 mg Kupfer(II)chlorid (MG 99,0, 5,0 mmol) und 500 mg Calciumchlorid
(MG 110,99, 4,5 mmol) wurden zur Lösung gegeben und die Mischung
wurde 1 h bei Raumtemperatur gerührt.
Die Reaktionsmischung wurde in 1 N Salzsäure gegeben und anschließend mit
Ethylacetat extrahiert. Der Extrakt wurde zweimal mit Wasser und
einmal mit Salzlösung
gewaschen und dann über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wurde aus dem sich
ergebenden Extrakt im Vakuum entfernt und der Rückstand wurde danach durch
Kieselgel-Säulenchromatographie
gereinigt, was Verbindung (2g) ergab (X = Y = Cl) (458 mg, 80%).
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1H-NMR (CDCl3) δ :
1,79 (s, 0,7H), 1,82 (s, 0,3N), 4,19 ~ 4,58 (m, 3,3N), 4,59 (d,
J = 12 Hz, 0,7H), 4,85 (d, J = 12 Hz, 0,7N), 5,08 (d, J = 12 Hz,
0,3H), 5,49 (d, J = 6 Hz, 0,7N), 5,53 (d, J = 6 Hz, 0,3H), 7,00
(s, 0,7H), 7,04 (s, 0,3N), 7,21 ~ 7,48 (m, 10H), 8,11 (d, J = 3
Hz, 1H), 8,67 ~ 8,73 (m, 2N).
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Bezugsbeispiel 1
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Wenn Kaliumacetat in DMF mit Verbindung
(2c), die durch die Reaktion von Beispiel 3 erhalten wird, nach
dem in Can. J. Chem., 56, 2879 (1978) offenbarten Verfahren umgesetzt
wird, liefert die Reaktion die 3-Acetoxymethylisocephem-Verbindung
(4). Diese Verbindung kann durch das in Can. J. Chem., 58, 2508 (1980)
offenbarte Verfahren in eine Verbindung mit physiologischer Wirksamkeit
umgewandelt werden, d.h. durch Einführen eines erforderlichen Substituenten
(z. B. einer Tetrazolthiogruppe) in die Verbindung in 3'-Stellung, Deblockieren
der 7-Stellung, Einführen
der erforderlichen Acylgruppe in die sich ergebende Verbindung in
7-Stellung und Deblockieren
der Esterstelle in 3-Stellung.
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(INDUSTRIELLE ANWENDBARKEIT)
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Nach der vorliegenden Erfindung wird
ein Verfahren zur Herstellung einer β-Lactamhalogenid-Verbindung, die durch
die allgemeine Formel (2) dargestellt ist, durch ein einfaches Verfahren
in hoher Ausbeute mit hoher Reinheit unter Verwendung einer Allenyl-β-lactam-Verbindung,
die durch die allgemeine Formel (1) dargestellt ist, als Ausgangsmaterial
erhalten, indem ein neues Halogenierungsreagenz mit hoher Stellungsselektivität entwickelt
wurde.
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Die vorliegende Reaktion an sich
ist eine neue Reaktion, die es ermöglicht, in stellungsselektiver
Weise Allenverbindungen mit der Kombination von einem Kupfer(II)halogenid
und einem Metallhalogenid zu halogenieren. Während es unmöglich gewesen
ist, X und Y durch unterschiedliche Halogenatome stellungsselektiv zu
ersetzen, können
sogar diese unterschiedlichen Halogenatome, die gewünscht sind,
stellungsselektiv durch die vorliegende Erfindung eingeführt werden.