Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein das Gebiet von
enzymatischen Waschmittel- und Reinigungszusammensetzungen.
Genauer betrifft die Erfindung enzymatische
Waschzusammensetzungen für das Waschen von Textilien bzw. Geweben, die eine
Endoglucanase enthalten.
Hintergrund und Stand der Technik
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Verschiedene Arten von Enzymen sind im Stand der Technik als
Additive für Waschmittelzusammensetzungen bekannt. Z. B.
wurden Waschmittelzusammensetzungen, die Proteasen, Lipasen,
Amylasen und Cellulasen und verschiedene Kombinationen davon
enthalten, in der Literatur beschrieben und viele solcher
Produkte sind derzeit auf dem Markt. Von diesen Enzymen
werden Proteasen, Lipasen und Amylasen am häufigsten verwendet.
Die Enzyme tragen zur Reinigung von Geweben bzw. Textilien
bei, indem sie ihre natürlichen Substrate, Protein, Fett und
Stärke, abbauen. Cellulase wird andererseits den
Waschmittelprodukten nicht zugegeben, wegen ihrer Fähigkeit, Cellulose
abzubauen, sondern um bestimmte "pflegende" Eigenschaften zu
verleihen, wie Farbklärung, Antipilling und eine Verminderung
des harten Griffs des Gewebes.
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Die den harten Griff vermindernde Wirkung von Cellulase in
Waschmittelzusammensetzungen wurde zuerst in GB-A 1 368 599
(Unilever) beschrieben. DE-A 32 07 847 (Kao) offenbart, dass
die Zugabe von Cellulase zu einem Waschmittelprodukt die
Reinigungsleistung verbessert. EP-A 220 016 (Novo Nordisk)
beschreibt die Farbklärungswirkung von Cellulasen.
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Cellulasen kommen in der Natur als sehr komplexe Mischungen
von Enzymen vor und in den letzten Jahren wurden verschiedene
Versuche beschrieben, um die verschiedenen Komponenten zu
isolieren und sie mit Hilfe der rekombinanten DNA-Technik
herzustellen. Bezüglich einer Klassifizierung von Cellulasen
siehe Henrissat und Bairoch, Biochemical Journal 293, 781-788
(1993). Eine spezielle Klasse von Cellulasen, die
Endoglucanasen, wurden als besonders nützlich für
Waschmittelanwendungen beschrieben.
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WO-A 89/09259 (Novo Nordisk) offenbart ein Cellulasepräparat,
das geeignet ist, um die Härte von baumwollhaltigen Geweben
zu vermindern, das mindestens 40% einer Endoglucanase-
Komponente mit einer starken Endoase-Aktivität enthält und
eine Affinität zu Cellulose aufweist. WO-A 91/17243 (Novo
Nordisk) offenbart ein Cellulasepräparat, das im Wesentlichen
aus einer homogenen Endoglucanase besteht, die mit einer 43-
kD-Endoglucanase, die von Humicola insolens DSM 1800 stammt,
immunoreaktiv ist oder homolog ist. Das pH-Optimum der
Endoglucanase von Humicola insolens DSM 1800 ist etwa 8. WO-A
94/21801 (Genencor) offenbart die Herstellung und Reinigung
von Endoglucanase EGIII aus Trichoderma longibrachiatum.
Diese Endoglucanase soll ein pH-Optimum von 5,5 bis 6,0 haben.
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Obwohl berichtet wurde, dass verschiedene dieser
Endoglucanasen vorteilhafte Eigenschaften für Waschmittelprodukte haben,
besteht immer noch ein Bedarf, eine alternative oder
verbesserte endoglucanasehaltige Waschmittelzusammensetzung
bereitzustellen. Insbesondere lässt die Lagerstabilität von
Endoglucanasen, ebenso wie ihre Stabilität in Gegenwart von
proteolytischen Enzymen und/oder Bleichmitteln zu wünschen
übrig, insbesondere in flüssigen Waschmittelzusammensetzungen.
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So wurde z. B. gefunden, dass die Aktivität von Endoglucanase
III aus Trichoderma longibrachiatum, die ein pH-Optimum von
5,5 bis 6,0 hat, schnell abnimmt im alkalischen Bereich. Es
besteht daher ein spezieller Bedarf für eine
endoglucanasehaltige Waschmittelzusammensetzung, die die mit einer
typischen Cellulase verbundenen Vorteile bei alkalischem pH
aufweist.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Waschmittelzusammensetzung für Textilwäsche bereitzustellen,
die eine Endoglucanase enthält, die in (flüssigen)
Waschmitteln während der Lagerung stabil ist, insbesondere in
Gegenwart von proteolytischen Enzymen und/oder Bleichmitteln. Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Waschmittelzusammensetzung bereitzustellen, die eine
Endoglucanase enthält, die bei alkalischem pH wirksam ist.
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Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass diese und
weitere Aufgaben erreicht werden können mit
Waschmittelzusammensetzungen der Erfindung, die dadurch gekennzeichnet sind,
dass die Cellulase eine Endoglucanase E5 ist, die aus
Thermomonospora fusca oder Mutanten oder Varianten davon
herstellbar ist.
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Insbesondere kann die Endoglucanase E5 verwendet werden, um
Waschmittelzusammensetzungen zu formulieren, die stabil sind
und Antipilling- und Farbklärungseigenschaften aufweisen,
sogar bei alkalischem pH und in Gegenwart von proteolytischen
Enzymen und/oder Bleichmitteln. Es wurde auch gefunden, dass
diese Endoglucanasen bezüglich ihrer Stabilität nicht von
speziellen Proteasen abhängen, wie in WO-A 92/18599 (Novo
Nordisk) für die 43-kD-Endoglucanase, die aus Humicola
insolens DSM 1800 stammt, beschrieben.
Definition der Erfindung
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird eine
enzymatische Waschmittelzusammensetzung bereitgestellt, die ein
Tensid und eine Endoglucanase E5, die aus Thermomonospora fusca,
oder Mutanten oder Varianten davon, herstellbar ist, enthält.
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Gemäß einem zweiten Aspekt enthält die enzymatische
Waschmittelzusammensetzung zusätzlich ein proteolytisches Enzym
und/oder Bleichmittel.
Beschreibung der Erfindung
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Die Waschmittelzusammensetzung der vorliegenden Erfindung
umfasst ein oder mehrere oberflächenaktive Inhaltsstoffe oder
Tenside und eine Endoglucanase E5, die aus Thermomonospora
fusca oder Mutanten oder Varianten davon herstellbar ist. Die
Waschmittelzusammensetzungen, die die spezielle Endoglucanase
E5 der Erfindung enthalten, können in irgendeiner geeigneten
physikalischen Form, z. B. als Pulver, wässrige oder nicht
wässrige Flüssigkeit, Paste oder Gel vorliegen. Wässrige
flüssige Waschmittel und hochalkalische Pulver sind jedoch
bevorzugt. Die Lagerstabilität der speziellen Endoglucanase
E5 der Erfindung in isotropen flüssigen Waschmitteln erwies
sich als außergewöhnlich gut. Bei flüssigen Waschmitteln ist
der pH einer Lösung von 1 g der Waschmittelzusammensetzung in
1 l Wasser bei einer Härte 10º Deutscher Härte vor Zugabe der
Waschmittelzusammensetzung bei 20ºC im Bereich von 7 bis 11,
bevorzugt im pH-Bereich von 8 bis 10,5, bevorzugter 9 bis
10,2.
(a) Das Tensid
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten als ersten
Inhaltsstoff ein oder mehrere oberflächenaktive Inhaltsstoffe
oder Tenside. Abhängig von der physikalischen Art des
Waschmittels sind die Tenside in einer Menge von 0,1 bis 60
Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung, vorhanden.
Typischerweise enthält eine wässrige flüssige
Waschmittelzusammensetzung 5 bis 50%, üblicher mindestens 10 und bis zu 40
Gew.-% einer oder mehrerer oberflächenaktiver Verbindungen.
Textilwaschpulver enthalten gewöhnlich 20 bis 95 Gew.-% einer
oder mehrerer reinigungsaktiver Verbindungen.
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Die Zusammensetzungen können eine einzige Art eines Tensids
enthalten, meistens nichtionisch, enthalten gewöhnlich aber
ein Tensidsystem, das aus 30 bis 70 Gew.-% (des Systems) eines
oder mehrerer anionischer Tenside und 70 bis 30 Gew.-%
(des Systems) eines oder mehrerer nichtionischer Tenside
besteht. Das Tensidsystem kann zusätzlich amphotere oder
zwitterionische Detergenzverbindungen enthalten, aber dies ist
normalerweise nicht erwünscht aufgrund der relativ hohen
Kosten.
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Allgemein können die nichtionischen und anionischen Tenside
des Tensidsystems ausgewählt werden aus den in "Surface
Active Agents", Bd. 1 von Schwartz & Perry, Interscience 1949,
Bd. 2 von Schwartz, Perry & Berch, Interscience 1958, in der
derzeitigen Ausgabe von "McCutcheon's Emulsifiers and
Detergents", veröffentlicht von Manufacturing Confectioners
Company oder "Tensid-Taschenbuch", H. Stache, 2. Ausgabe, Carl
Hanser Verlag, 1981, beschriebenen.
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Geeignete nichtionische Detergenzverbindungen, die verwendet
werden können, schließen insbesondere die Reaktionsprodukte
von Verbindungen mit einer hydrophoben Gruppe und einem
reaktiven Wasserstoffatom, z. B. aliphatischen Alkoholen, Säuren,
Amiden oder Alkylphenolen, mit Alkylenoxiden, insbesondere
Ethylenoxid entweder allein oder mit Propylenoxid, ein.
Spezifische nichtionische Detergenzverbindungen sind C&sub6;-C&sub2;&sub2;-
Alkylphenolethylenoxidkondensate, im Allgemeinen 5 bis 25 EO,
d. h. 5 bis 25 Einheiten Ethylenoxid/Molekül, und die
Kondensationsprodukte von aliphatischen primären oder sekundären,
linearen oder verzweigten C&sub8;-C&sub1;&sub8;-Alkoholen mit Ethylenoxid, im
Allgemeinen 5 bis 40 EO.
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Geeignete anionische Detergenzverbindungen, die verwendet
werden können, sind gewöhnlich wasserlösliche Alkalisalze von
organischen Sulfaten und Sulfonaten mit Alkylresten, die etwa
8 bis etwa 22 Kohlenstoffatome enthalten, wobei der Ausdruck
"Alkyl", wie er hier verwendet wird, den Alkylanteil höherer
Acylreste einschließen soll. Beispiele für geeignete
synthetische anionische Detergenzverbindungen sind Natrium- und Kaliumalkylsulfate,
insbesondere solche, die durch Sulfatierung
höherer C&sub8;-C&sub1;&sub8;-Alkohole erhalten werden, die z. B. aus Talg
oder Cocosnussöl erzeugt werden, Natrium- und Kaliumalkyl-C&sub9;-
C&sub2;&sub0;-benzolsulfonate, insbesondere lineare sekundäre
Natriumalkyl-C&sub1;&sub0;-C&sub1;&sub5;-benzolsulfonate, und
Natriumalkylglycerinethersulfate, insbesondere solche Ether der höheren Alkohole, die
von Talg oder Cocosnussöl stammen, und der synthetischen
Alkohole, die aus Erdöl stammen. Die bevorzugten anionischen
Detergenzverbindungen sind
Natrium-C&sub1;&sub1;-C&sub1;&sub5;-alkylbenzolsulfonate und Natrium-C&sub1;&sub2;-C&sub1;&sub8;-alkylsulfate.
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Anwendbar sind auch solche Tenside, wie sie in EP-A 328 177
(Unilever) beschrieben werden, die eine Resistenz gegenüber
dem Aussalzen aufweisen, die in EP-A 070 074 beschriebenen
Alkylpolyglycosidtenside und Alkylmonoglycoside.
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Bevorzugte Tensidsysteme sind Mischungen von anionischen und
nichtionischen detergenzaktiven Materialien, insbesondere die
Gruppen und Beispiele von anionischen und nichtionischen
Tensiden, die in EP-A 346 995 (Unilever) aufgeführt werden.
Besonders bevorzugt ist ein Tensidsystem, das eine Mischung aus
einem Alkalisalz eines primären C&sub1;&sub6;-C&sub1;&sub8;-Alkoholsulfats mit
einem primären C&sub1;&sub2;-C&sub1;&sub5;-Alkohol, der 3 bis 7 Ethoxylatgruppen
enthält, ist.
(b) Das Enzym
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten weiterhin
als zweiten Inhaltsstoff ein spezifisches Endoglucanase-
Enzym, das Endoglucanase E5 ist, die aus Thermomonospora
fusca oder Mutanten oder Varianten davon erhältlich ist. Dieses
Bodenbakterium erzeugt sechs verschiedene Cellulasen, die in
der Literatur mit E1 bis E6 bezeichnet werden. Alle sechs
Enzyme enthalten eine Cellulose bindende Domäne ("cbd"), die
mit der katalytischen Domäne ("cd") mit Hilfe eines flexiblen
Linkers verbunden ist. Drei der Cellulasen sind Endoglucanasen
(E1, E2 und E5), zwei sind Exocellulasen (E3 und E6) und
eine (E4) ist eine Exocellulase mit einer gewissen
Endoglucanase-Aktivität. Diese spezifischen Enzyme und ihre Gewinnung
mit Hilfe rekombinanter DNA-Techniken wurden in der Literatur
beschrieben, siehe z. B. Loa et al., Journal of Bacteriology
(1991) 173, 3397-3407. Unter Verwendung moderner
rekombinanter DNA-Techniken hat der Fachmann keine Schwierigkeiten,
diese Enzyme oder Mutanten oder Varianten dieser Enzyme
herzustellen.
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Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung sind "Mutanten
oder Varianten" von Endoglucanase E5 aus Thermomonospora
fusca definiert als Endoglucanase-Enzyme, die der natürlich
vorkommenden Endoglucanase E5 aus Thermomonospora fusca sehr
nahe kommen, aber sich in einer oder mehreren Aminosäuren
unterscheiden, z. B. durch Substituion, Deletion oder Insertion
einer oder mehrerer Aminosäuren. Sie haben einen hohen
Homologiegrad (in Bezug auf die Identität der Reste) von
mindestens 70%, bevorzugt mindestens 80% oder 90% oder sogar 95%
zu der natürlich vorkommenden Endoglucanase E5 aus
Thermomonospora fusca.
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Eine andere Art, die "Homologie" zu definieren, besteht
darin, dass die DNA, die die Variante oder Mutante von
Endoglucanase codiert, mit der gleichen Sonde, wie die DNA, die
die natürlich vorkommende Endoglucanase E5 aus
Thermomonospora fusca codiert, unter bestimmten spezifischen Bedingungen
hybridisiert (d. h. Vorweichen in 5 · SSC und Vorhybridisieren
1 Stunde bei 40ºC in einer Lösung von 20% Formamid, 5 ·
Denhardt's Lösung, 50 mM Natriumphosphat, pH 6,8 und 50 ug
denaturierte Kälberthymus-DNA, anschließend Hybridisierung in der
gleichen Lösung, die mit ATP ergänzt ist, 18 Stunden lang bei
40ºC).
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Die enzymatischen Waschmittelzusammensetzungen der Erfindung
können eine intakte Thermomonospora fusca Endoglucanase E5
enthalten. Sie können jedoch auch teilweise abgebaute
Endoglucanase oder sogar die isolierte katalytische Domäne, die
hier als "E5cd" bezeichnet wird, enthalten, solange das Enzym
immer noch seine Endoglucanase-Aktivität behält.
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Die enzymatischen Waschmittelzusammensetzungen der Erfindung
enthalten etwa 0,001 bis 10 mg des spezifischen aktiven
Endoglucanase-Proteins pro Gramm Waschmittelzusammensetzung.
Bevorzugt enthalten sie 0,001 bis 0,2 mg aktives Endoglucanase-
Protein/g Waschmittelzusammensetzung, bevorzugter 0,005 bis
0,04 mg/g. Einfacher wird der aktive Cellulasegehalt gemessen
als Enzymaktivität gegenüber Carboxymethylcellulose (CMC).
Ausgedrückt in CMC-Einheiten enthalten die Zusammensetzungen
0,06 bis 600 CMCU/g Waschmittelzusammensetzung, bevorzugt
0,06 bis 12,5 CMCU/g und bevorzugter 0,3 bis 2,5 CMCU/g. In
dieser Beschreibung wird die CMCU oder
Carboxymethylcelluloseeinheit gemäß dem folgenden Protokoll gemessen. Das
verwendete Substrat ist ein Natriumsalz von Carboxymethylcellulose
(CMC mittlerer Viskosität, Sigma, Katalog-Nr. C4888). Die
CMC-Lösung wird über Nacht gerührt oder 30 Minuten auf 70ºC
erhitzt in 0,2 M Natriumphosphat pH 7,0, um sie vollständig
zu lösen. 0,8 ml der CMC-Lösung werden mit 0,2 ml
Enzym/Waschlösung 30 Minuten bei 40ºC inkubiert. Dann wird die
Reaktion gestoppt durch Zugabe von 3 ml PahBah-Reagenz (siehe
unten) und die Menge der reduzierenden Zucker wird gemessen
(Lever, 1972, Analytical Biochemistry, 47, 273-279). Für das
PahBah-Reagenz werden 5 g Parahydroxybenzoesäurehydrazid
(Sigma, Katalog-Nr. H9882) in 100 ml 0,5 n HCl gelöst und mit
400 ml 0,5 n NaOH vor der Verwendung verdünnt. Eine
Kalibrierungskurve wird erstellt, indem 0, 10, 20, 30 und 40 ug/ml
Glucose in 0,2 M Natriumphosphat pH 7,0 gelöst werden. 1 ml
jeder Glucosestandardlösung ebenso wie 1 ml der
Probenlösungen (+ CMC) wird mit 3 ml PahBah-Reagenz gemischt. Alle
Mischungen werden 5 Minuten lang auf 98ºC gehalten und dann
abgekühlt (in Wasser mit Eis). Nach dem Abkühlen auf
Raumtemperatur wird die Lichtabsorption spektrophotometrisch bei 405
nm gemessen. Eine Kalibrierungskurve wird erstellt, indem die
Zuckermenge gegen OD405 aufgetragen wird. Die Menge an in den
Proben gebildeten Zuckern wird dann aus der Kurve abgelesen
und in umol Glucose, die pro Minute gebildet wird (CMCU)
umgerechnet. Die Aktivität wird ausgedrückt als CMCU pro Gramm
Waschmittelzusammensetzung oder als CMCU pro Gramm
Enzymprotein (CMCU/g). Alternativ kann sie ausgedrückt werden als
relative Zahl, wobei die Restaktivität mit der Aktivität, die
ursprünglich zugegeben wurde, verglichen wird (CMCU%).
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Die Endoglucanase E5 der vorliegenden Erfindung kann
geeigneterweise zu der Waschmittelzusammensetzung in irgendeiner
geeigneten Form zugegeben werden, d. h. in Form einer körnigen
Zusammensetzung, einer Flüssigkeit oder einer Aufschlämmung
des Enzyms oder mit Trägermaterial (z. B. wie in EP-A 258 068
und den Produkten Savinase (TM) und Lipolase (TM) von Novo
Nordisk). Eine gute Möglichkeit, das Enzym zu einem
Flüssigwaschmittelprodukt zuzugeben, besteht in Form einer
Aufschlämmung, die 0,5 bis 50 Gew.-% des Enzyms in einem
ethoxylierten alkoholischen nichtionischen Tensid, wie in EP-A
450 702 (Unilever) beschrieben, enthält.
(c) Weitere Inhaltsstoffe
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Die enzymatische Waschmittelzusammensetzung der vorliegenden
Erfindung kann weiterhin 5 bis 60%, bevorzugt 20 bis 50 Gew.-
% eines Detergenzgerüststoffs enthalten. Dieser
Detergenzgerüststoff kann irgendein Material sein, das den Anteil an
freien Calciumionen in der Waschlauge reduzieren kann und
vermittelt der Zusammensetzung bevorzugt weitere nützliche
Eigenschaften, wie die Erzeugung eines alkalischen pHs, die
Suspension von Schmutz, der aus dem Gewebe entfernt wurde,
und die Suspension des Gewebe weichmachenden Tonmaterials.
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Beispiele für Detergenzgerüststoffe schließen ausfällende
Gerüststoffe, wie Alkalicarbonate, Bicarbonate, Orthophosphate,
komplexbildende Gerüststoffe, wie Alkalitripolyphosphate,
Alkalicitrate oder Nitrilotriacetate, oder
Ionenaustauschgerüststoffe, wie amorphe Alkalialuminosilicate oder Zeolithe
ein.
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Es hat sich als besonders vorteilhaft für die Enzymaktivität
der Waschmittelzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
erwiesen, wenn sie ein Gerüstmaterial enthalten, das die
Konzentration an freiem Calcium auf weniger als 1 mM vermindert.
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Die enzymatischen Waschmittelzusammensetzungen der
vorliegenden Erfindung können auch in weiteren Ausführungsformen
Kombinationen mit anderen Enzymen und anderen Bestandteilen
umfassen, die normalerweise in Waschmittelsystemen enthalten
sind, einschließlich von Additiven für
Waschmittelzusammensetzungen. Solche anderen Komponenten können irgendwelche der
vielen bekannten Arten sein, z. B. Enzymstabilisatoren,
Schaumverstärker, Schmutzträger, Schmutz abweisende Polymere,
Hydrotrope, Korrosionsinhibitoren, Farbstoffe, Parfums,
Silicate, optische Aufheller, Schaumunterdrücker, Germizide,
Anti-Anlaufmittel, Trübungsmittel, Weichspüler, Sauerstoff
freisetzende Bleichmittel, wie Wasserstoffperoxid oder
Natriumperborat, Natriumpercarbonat, Diperisophthalsäureanhydrid,
Bleichvorläufer, Sauerstoff aktivierende Bleichmittel, Puffer
und dgl.
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Beispiele werden in GB-A 1 372 034 (Unilever), US-A
3 950 277, US-A 4 011 169, EP-A 179 533 (Procter & Gamble),
EP-A 205 208 und EP-A 206 390 (Unilever), JP-A 63-078000
(1988) und Research Disclosure 29056, Juni 1988, beschrieben.
Die Formulierung von Waschmittelzusammensetzungen gemäß der
Erfindung kann auch erläutert werden durch Bezugnahme auf die
Beispiele D1 bis D14 von EP-A 407 225 (Unilever).
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Ein spezieller Vorteil wird bei solchen
Waschmittelzusammensetzungen erreicht, bei denen ein proteolytisches Enzym oder
eine Protease vorhanden ist. Proteasen, die zusammen mit der
Endoglucanase verwendet werden, können unter bestimmten
Umständen Subtilisine des BPN'-Typs oder viele andere Arten von
Subtilisinen, die in der Literatur offenbart werden,
enthalten, von denen einige bereits für die Verwendung in
Waschmitteln vorgeschlagen wurden, z. B. Mutanten-Proteasen, wie sie
z. B. in EP-A 130 756 oder EP-A 251 446 (beide Genentech), US-
A 4 760 025 (Genencor), EP-A 214 435 (Henkel), WO-A 87/04661
(Amgen), WO-A 87/05050 (Genex), Thomas et al. (1986) in
Nature 5, 316 und 5, 375-376, und in J. Mol. Biol. (1987) 193,
803-813, Russel et al. (1987) in Nature 328, 496-500 und bei
anderen beschrieben wurden.
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Weiterhin sind bestimmte polymere Materialien, wie
Polyvinylpyrrolidone, typischerweise mit einem MW von 5.000 bis etwa
30.000, nützliche Inhaltsstoffe, um den Transfer labiler
Farbstoffe zwischen Geweben während des Waschverfahrens zu
verhindern. Besonders bevorzugt sind Inhaltsstoffe, die
zusätzlich farbpflegende Eigenschaften haben. Beispiele hierfür
sind Polyamid-N-oxid-haltige Polymere. In Betracht gezogen
wird auch die Zugabe von Peroxidaseenzym zusammen mit
Wasserstoffperoxid und so genannten verstärkenden
Zwischenprodukten. Schließlich sollen Cellulasen im Allgemeinen bei der
Wäsche eine Schmutz abweisende Wirkung beitragen und die
vorliegenden Endoglucanasen sind hier keine Ausnahme.
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Die Erfindung wird nun weiter durch die folgenden Beispiele
erläutert.
Beispiel 1
Stabilität von Endoglucanasen in Waschlösungen
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Die Stabilität während der Wäsche von Endoglucanasen gemäß
der vorliegenden Erfindung wurde verglichen mit verschiedenen
Cellulasen des Standes der Technik unter den folgenden
Bedingungen:
Enzyme
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Die Endoglucanasen E5 und E5cd aus Thermomonospora fusca
wurden von Prof. D.B. Wilson, Cornell Universität, 458
Biotechnology Building, Ithaca NY, USA, erhalten. Beide Proben waren
im Wesentlichen rein, wie mit SDS-Polyacrylamidgel-
Elektrophorese gezeigt. Die katalytische Domäne E5cd begann
mit der Aminosäure Gly97, wie in Biochemistry 32, 8157-8161
(1993) veröffentlicht.
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KAC-500 ist eine im Handel erhältliche Endoglucanase von Kao,
die von Bacillus sp. KSM-635 erzeugt wird (Ozaki et al., J.
of Gen. Microbiology 136, 1327-1334 (1990) und Ito et al.,
Agric. Biol. Chem. 53, 1275-1281 (1989)).
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EGIII-Endoglucanase ist eine Cellulase von Genencor
International Inc., die von Trichoderma longibrachiatum erzeugt wird
und in WO-A 94/21801 (Genencor) beschrieben wird.
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Celluzyme ist ein im Handel erhältliches Cellulasepräparat
von Novo Nordisk A/S. das von Humicola insolens DSM 1800
erzeugt wird und in US-A 4 435 307 beschrieben wird.
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Cytolase 123 ist ein im Handel erhältliches Cellulasepräparat
von Genencor International, das von Trichoderma
longibrachiatum erzeugt wird.
Waschmittel
Waschmittel A = Flüssigwaschmittel ohne Enzyme (pH 8):
Komponente % (G/G)
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NaOH 0,93
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KOH 4,12
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Citronensäure (Monohydrat) 5,5
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Propylenglycol 0,8
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Glycerin 5,00
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Borax 3,50
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Polymer Narlex DC1TM 1,00
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Nichtionisch 7EO (Synperonic A7TM) 18,4
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Priolene 6907TM 10,0
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Lialet 123 PASTM 10,0
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PVP 0,5
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Parfum < 1,0
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Antischaummittel < 0,5
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Farbstoff < 0,5
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Wasser bis zu 100%
Waschmittel B = Pulverwaschmittel (pH 10,1):
Komponente % (G/G)
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Lineares PAS (Natriumsalz von von
Cocosalkohol abgeleitetem Sulfat) 6,37
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Nichtionisch 3EO (Synperonic A3TM) 8,05
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Nichtionisch 7EO (Synperonic A7TM) 6,37
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Seife 2,25
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Zeolith A24 38,84
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Natriumcarbonat 1,27
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Dequest 2047TM 1,43
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Natriumcitrat 2 aq. 23,47
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Antischaumkörnchen 3,15
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Wasser/Salze bis auf 100%
Experimentell
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Die Versuche wurden in einem thermostatisierten 2-1-Gefäß
durchgeführt, das 1 l künstlich gehärtetes Wasser (16º FH,
hergestellt mit CaCl&sub2;, MgCl&sub2;, Ca : Mg-Verhältnis 4 : 1) enthielt.
Sobald das Wasser eine Temperatur von 40ºC erreicht, wird das
Waschmittel in einer Konzentration von 4 g/l zugegeben. Die
Cellulase wird nach 5 Minuten in einer Konzentration von 8 mg
Enzymprotein/l zudosiert. Sofort nach dem Vermischen wird
eine Probe entnommen (t = 1). Zwischen t = 1 und t = 40 Minuten
werden Proben entnommen und auf restliche Cellulaseaktivität
untersucht.
Aktivitätsmessungen
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Das verwendete Substrat ist ein Natriumsalz von
Carboxymethylcellulose (CMC mittlere Viskosität, Sigma, Katalog-Nr.
C4888). Die CMC-Lösung wird über Nacht gerührt oder 30
Minuten auf 70ºC erhitzt in 0,2 M Natriumphosphat pH 7,0, um
vollständig gelöst zu werden. 0,8 ml der CMC-Lösung werden
mit 0,2 ml Enzym/Waschlösung 30 Minuten bei 40ºC inkubiert.
Dann wird die Reaktion gestoppt durch Zugabe von 3 ml PahBah-
Reagenz (siehe unten) und die Menge an reduzierenden Zuckern
wird gemessen (Lever (1972), Analytical Biochemistry 47, 273-
279). Für das PahBah-Reagenz werden 5 g
Parahydroxybenzoesäurehydrazid (Sigma, Katalog-Nr. H9882) in 100 ml 0,5 n HCl
gelöst und mit 400 ml 0,5 n NaOH vor der Verwendung verdünnt.
Eine Kalibrierungskurve wird erstellt, indem 0, 10, 20, 30
und 40 ug/ml Glucose in 0,2 M Natriumphosphat pH 7,0 gelöst
werden. 1 ml jeder Glucosestandardlösung ebenso wie 1 ml der
Probelösungen (+ CMC) wird mit 3 ml des PahBah-Reagenzes
vermischt. Alle Mischungen werden 5 Minuten lang auf 98ºC
gehalten und dann gekühlt (in Wasser mit Eis). Nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur wird das Lichtabsorptionsvermögen
spektrophotometrisch bei 405 nm gemessen. Eine Kalibrierungskurve
wird erhalten, indem die Zuckermenge gegen OD405 aufgetragen
wird. Die in den Proben gebildete Zuckermenge wird dann aus
der Kurve abgelesen und in umol Glucose, die pro Minute
gebildet
wird (CMCU), umgerechnet. Gewöhnlich wird die
Aktivität ausgedrückt als CMCU pro Gramm Enzymprotein (CMCU/g) oder
als Prozentanteil der Aktivität, die ursprünglich zugegeben
wurde (CMCU%).
Ergebnisse
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Die Stabilität der Cellulasen in der Wäsche wurde bestimmt
als Restaktivität (in CMCU%) unter den angegebenen
Bedingungen:
In Waschmittel A:
In Waschmittel B:
Beispiel 2
Stabilität von Cellulasen in Waschlösungen in Gegenwart von
proteolytischem Enzym
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Die Stabilität von Endoglucanasen gemäß der Erfindung bei der
Wäsche wurde verglichen mit verschiedenen Cellulasen des
Standes der Technik in Gegenwart von proteolytischem Enzym
unter den folgenden Bedingungen:
Enzyme
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Wie in Beispiel 1. Die getestete Protease war Savinase 6,0T,
ein im Handel erhältliches Enzym von Novo Nordisk A/S.
Waschmittel
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Wie in Beispiel 1
Experimentell
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Es wurden Versuche durchgeführt in einem thermostatisierten
2-l-Gefäß, das 1 l künstlich gehärtetes Wasser enthielt (16º
FH, hergestellt mit CaCl&sub2;, MgCl&sub2;, Ca : Mg-Verhältnis 4 : 1).
Sobald
das Wasser eine Temperatur von 40ºC erreicht, wird das
Waschmittel in einer Konzentration von 4 g/l zugegeben und
64,2 mg/l Savinase 6,0T werden zugegeben. Die Cellulase wird
nach 5 Minuten in einer Konzentration von 8 mg Enzymprotein/l
zudosiert. Sofort nach dem Vermischen wird eine Probe
entnommen (t = 1). Zwischen t = 1 und t = 40 Minuten werden Proben
entnommen. Die Proteaseaktivität wird sofort gehemmt durch
Zugabe von Phenylmethylsulfonylfluorid (PMSF). Hierfür wird
eine Vorratslösung von 20 mg PMSF (Merck, Katalog-Nr. 7349)
in 1 ml Ethanol hergestellt. Von dieser Vorratslösung werden
0,125 ml zu 1 ml Probe zugegeben. Dann wird die restliche
Cellulaseaktivität, wie in Beispiel 1 beschrieben, gemessen.
Ergebnisse
-
Die Stabilität der Cellulasen in der Wäsche wurde bestimmt
als Restaktivität (in CMCU%) unter den angegebenen
Bedingungen:
In Waschmittel A + Savinase:
-
n.d. = nicht bestimmt
In Waschmittel B + Savinase:
-
n.d. = nicht bestimmt
Beispiel 3
Stabilität von Cellulasen in Waschlösungen in Gegenwart von
Bleichmittel
-
Die Stabilität von erfindungsgemäßen Endoglucanasen während
der Wäsche wurde verglichen mit der verschiedener Cellulasen
des Standes der Technik in Gegenwart von Bleichmitteln, unter
den folgenden Bedingungen:
Enzyme
-
Wie in Beispiel 1
Waschmittel
-
Wie in Beispiel 1
Experimentell
-
Die Versuche wurden durchgeführt in einem thermostatisierten
2-l-Gefäß, das 1 l künstlich gehärtetes Wasser enthielt (16º
FH, hergestellt mit CaCl&sub2;, MgCl&sub2;, Ca : Mg-Verhältnis 4 : 1).
Sobald das Wasser eine Temperatur von 40ºC erreicht, werden das
Waschmittel B mit 4 g/l und eine trockene Mischung der
Bleichkomponenten zugegeben, was eine Endkonzentration von
0,26 g/l TAED (83%) + 0,82 g/l Percarbonat ISO694 + 0,017 g/l
Dequest 2047 ergibt. Die Cellulase wird nach 5 Minuten mit
einer Konzentration von 8 mg Enzymprotein/l zudosiert. Sofort
nach dem Vermischen wird eine Probe entnommen (t = 1).
Zwischen t = 1 und t = 60 Minuten werden Proben entnommen. 20
g/l Natriumsulfit (Merck 6652) werden zu jeder Probe
zugegeben, um das Bleichsystem zu reduzieren. Dann wird die
restliche Cellulaseaktivität, wie in Beispiel 1 beschrieben,
gemessen.
Ergebnisse
-
Die Stabilität der Cellulasen bei der Wäsche wurde bestimmt
als Restaktivität (in CMCU%) unter den angegebenen
Bedingungen:
In Waschmittel B + Bleichmittel:
-
n.d. = nicht bestimmt
Beispiel 4
Stabilität von Cellulasen in Waschlösungen in Gegenwart von
Bleichmittel und proteolytischem Enzym
-
Die Stabilität von Endoglucanasen gemäß der Erfindung in der
Wäsche wurde verglichen mit der von verschiedenen Cellulasen
des Standes der Technik in Gegenwart von Bleichmittel und
proteolytischem Enzym unter den folgenden Bedingungen:
Enzyme
-
Wie in Beispiel 2
Waschmittel
-
Wie in Beispiel 1
Experimentell
-
Die Versuche wurden durchgeführt in einem thermostatisierten
2-l-Gefäß, das 1 l künstlich gehärtetes Wasser enthielt (16º
FH, hergestellt mit CaCl&sub2;, MgCl&sub2;, Ca : Mg-Verhältnis 4 : 1).
Sobald
das Wasser eine Temperatur von 40ºC erreicht, werden das
Waschmittel B mit 4 g/l zugegeben und dann 64,2 mg/l Savinase
6,0T und eine trockene Mischung der Bleichkomponenten, was
eine Endkonzentration von 0,26 g/l TAED (83%) + 0,82 g/l
Percarbonat ISO694 + 0,017 g/l Dequest 2047 ergibt. Die
Cellulase wird nach 5 Minuten mit einer Konzentration von 8 mg
Enzymprotein/l zudosiert. Sofort nach dem Vermischen wird eine
Probe entnommen (t = 1). Zwischen t = 1 und t = 60 Minuten
werden Proben entnommen. 20 g/l Natriumsulfit (Merck 6652)
werden zu jeder Probe zugegeben, um dass Bleichsystem zu
reduzieren, und 0,4 g/l Trypsininhibitor (Sigma T-9253) werden
zugegeben, um die Protease zu hemmen. Dann wird die restliche
Cellulaseaktivität, wie in Beispiel 1 beschrieben, gemessen.
Ergebnisse
-
Die Stabilität der Cellulasen bei der Wäsche wurde bestimmt
als Restaktivität (in CMCU%) unter den angegebenen
Bedingungen:
In Waschmittel B + Bleichmittel + Savinase
-
n.d.
= nicht bestimmt
Beispiel 5
Stabilität von Cellulasen in Waschlösungen in Gegenwart von
Lipase (und Protease und/oder Bleichmittel)
-
Ähnliche Ergebnisse, wie in den Beispielen 1, 2, 3 und 4
gezeigt, werden erhalten, wenn 0,37% Lipolase 100L in
Waschmittel A vorhanden ist und 0,25% Lipolase 100T in Waschmittel B
vorhanden ist.
In Waschmittel A + Lipolase:
In Waschmittel B + Lipolase:
In Waschmittel A + Bleichmittel + Savinase + Lipolase:
Zeit (min.) E5cd
-
1 100
-
5 100
-
10 100
-
15 n.d.
-
20 93
-
30 92
-
40 90
-
50 88
-
60 85
-
n.d. = nicht bestimmt
In Waschmittel B + Bleichmittel + Savinase + Lipolase:
Zeit (min.) E5cd
-
1 100
-
5 100
-
10 86
-
15 73
-
20 74
-
30 87
-
40 69
Beispiel 6
Entpillen von Baumwolle durch Cellulase
-
Das Potenzial von Cellulasen der Erfindung,
Faserflaumkügelchen von Baumwollgewebe nach mehrfachen Wäschen zu entfernen,
wird verglichen mit dem Potenzial verschiedener Cellulasen
des Standes der Technik.
Enzyme
-
Wie in Beispiel 2, außer dass E5 ein Präparat war, das von
Alko Oy AB (Finnland) erhalten wurde und eine Mischung aus E5
und E5cd enthielt. Celluzyme wurde mit 35 mg/l
Cellulaseprotein dosiert, KAC-500 und EGIII wurden mit 35 mg/l
Endoglucanaseprotein dosiert und E5 wurde mit 35 mg/l E5-Protein und
65 mg/l E5cd-Protein dosiert.
Waschmittel
Waschmittel C = Pulverwaschmittel (pH 9,4):
Komponente % (G/G)
-
Lineares PAS (Natriumsalz von von
Cocosalkohol abgeleitetem Sulfat) 10,67
-
Nichtionisch 3EO (Synperonic A3TM) 4,55
-
Nichtionisch 5EO (Synperonic A5TM) 6,83
-
Seife 1,77
-
Zeolith A24 36,8
-
Natriumcarbonat 2,1
-
Dequest 2047TM 0,0
-
Natriumcitrat 2 aq. 20,9
-
Citronensäure 3,0
-
SCMC 1,0
-
Antischaumkörnchen 4,0
-
Wasser/Salze bis auf 100%
Gewebe
-
Baumwolldoppelripp wurde entschlichtet und gebleicht, aber
ohne optischen Aufheller, von Phoenix Calico, Ashton-under-
Lyme, geliefert. Das Gewebe hatte eine definierte
"Oberseite", da eine Seite während der Herstellung durch leichtes
Bürsten aufgestellt worden war. Die weitere Verarbeitung
beinhaltete eine Jet-Färbung unter Verwendung von Drimarene
Brilliant Blau K-2R in Gegenwart von 50 g/l Glauber-Salz und
20 g/l Sodaasche, wobei anschließend heißgespült wurde, im
Sieden eingeseift in Gegenwart von 0,2 g/l Arkopan TTM und
0,5 g/l Sodaasche, zwei weitere Male gespült und in einem
Spannrahmen getrocknet wurde. Dieses Gewebe wird im Folgenden
als blauer Baumwolldoppelripp bezeichnet.
Vorgepillter Baumwolldoppelripp
-
Der blaue Baumwolldoppelripp wurde vorgepillt, indem er 15-
mal in einer Miele Waschmaschine W 406 TMT 30 Minuten bei
40ºC in entmineralisiertem Wasser gewaschen wurde. Nach jedem
5. Waschzyklus wurde das Gewebe in einem Miele Novotronic
T440C Wäschetrockner (Programm extra trocken) getrocknet.
Jede Maschinenladung umfasste 6 Stücke aus dem Doppelrippgewebe
(Länge 2 m, Breite 1,2 m) zusammen mit einer Blindbeladung
aus gemischtem Baumwollgeweben (Frottee, Drillich,
Betttuchstoff), um die Gesamtmasse an Gewebe in der Trommel auf 2,5
kg zu bringen. Nach 15 Waschzyklen waren etwa 11
Faserflauschkügelchen pro cm² auf der Gewebeoberfläche sichtbar.
Kalibrierungsstandards für die Pillbewertung
-
Blaues Baumwolldoppelrippgewebe wurde wie oben beschrieben
vorgepillt, aber unter Verwendung einer variablen Anzahl von
Waschzyklen. Unter Verwendung von Bildanalysen wurde eine
Reihe von Standards erstellt einer ansteigenden Anzahl an
Faserflauschkügelchen. Der Anstieg der Kügelchenbildung für die
Standards war etwa linear mit der Bewertungszahl. Die
Standards wurden bewertet mit 0, 1, 2, 3, 4 und 5, wobei 0
unbehandeltes Gewebe ohne Kügelchen ist und 5 stark mit Kügelchen
übersätes Gewebe ist. Unter Verwendung dieser Bewertung hätte
das oben beschriebene, vorgepillte Gewebe einen Wert von 3,5.
Experimentell
-
Vorgepilltes blaues Baumwolldoppelrippgewebe wurde in Stücke
geschnitten mit jeweils 7,5 · 10 cm. Jedes Gewebestück wurde
in 90 ml Waschmittel C (mit 5 g/l in 16º FH Leitungswasser,
Ca : Mg = 4 : 1) mit oder ohne Cellulase (mit 35 mg
Enzymprotein/l) in einer 250-ml-Polyethylenflasche gewaschen. 20
Flaschen wurden gleichzeitig in einer Miele Waschmaschine W 406
TMT, die 2080 g Baumwolltischdecken als Ballastladung
enthielt, bewegt. Die Flaschen wurden 30 Minuten bei 40ºC
bewegt. Dann wurde das Gewebe aus den Flaschen entnommen und in
einer Schüssel 5 Minuten in fließendem Leitungswasser
gespült. Der pH des restlichen Schaums wurde gemessen und war
9,2 ± 0,2. Dann wurde das Gewebe in einem Miele
Wäschetrockner Novotronic T440C (extra trocken) getrocknet. Dann wurde
das Gewebe bewertet und wiederum im gleichen Waschmittel
unter Verwendung des gleichen Protokolls gewaschen. Der Test
wurde fortgesetzt, bis 10 Wasch-/Trockenzyklen erreicht
waren.
Bewertungsverfahren
-
Das trockene blaue Baumwollgewebe wurde von drei
verschiedenen Personen untersucht. Jedes Gewebe musste bewertet werden
unter Verwendung der oben beschriebenen Skala. Für jedes
Produkt wurden 4 verschiedene Teststücke getrennt gemäß dem oben
beschriebenen Protokoll gewaschen. Die Ergebnisse sind
dargestellt als Durchschnittsbewertung für die 4 Stücke, die von
den drei Gruppenmitgliedern bewertet wurden.
Ergebnis
-
In einem Vergleichsversuch wurde die Pillbewertung von blauem
Baumwolldoppelripp für verschiedene Cellulasen unter
Verwendung der oben beschriebenen Testbedingungen gemessen. Die
Ergebnisse sind angegeben bezogen auf die Anzahl der
Waschzyklen.
Beispiel 7
Entfernung von Faserflauschkügelchen in verschiedenen
Waschmitteln
-
Beispiel 6 wurde wiederholt für E5, KAC-500 und Celluzyme
unter Verwendung der folgenden Waschmittel mit 4 g/l:
-
Unten sind die Ergebnisse angegeben bezogen auf die Anzahl
der Waschzyklen für Waschmittel D:
-
Unten sind die Ergebnisse angegeben bezogen auf die Anzahl
der Waschzyklen für Waschmittel E:
Beispiel 8
Lagerstabilität in Flüssigwaschmitteln
-
Die Lagerstabilität der erfindungsgemäßen Cellulasen in
Flüssigwaschmitteln wurde verglichen mit der verschiedener
Cellulasen des Standes der Technik.
Waschmittel
-
Waschmittel A von Beispiel 1 wurde ergänzt mit 0,31% Savinase
16,0LDX + 0,037% Lipolase 100L.
Waschmittel F = Isotropes Flüssigwaschmittel pH 7:
Komponente % (G/G)
-
Lineares Natriumalkylbenzolsulfonat 8,0
-
Alkoholethoxylat 9EO 8,0
-
Natriumalkohol-EO-Sulfat 14,0
-
Natriumcitrat 5,0
-
Propylenglycol 4,0
-
Glycerin 2,7
-
Sorbit 4,5
-
Natriumtetraborat·5 H&sub2;O 3,05
-
Savinase 16.0L 0,30
-
Lipolase 100L 0,75
-
Weißmacher 0,15
-
Trübungsmittel < 0,1
-
Konservierungsmittel < 0,01
-
Farbstoff < 0,01
-
Parfum 0,2
-
Wasser bis auf 100%
Experimentell
-
Die Enzyme wurden in die Flüssigkeiten A und F mit dem in den
Tabellen angegebenen Anteil dosiert und wurden vermischt,
indem 20 Minuten lang gerührt wurde. Jedes Enzym wurde einzeln
zugegeben in der Reihenfolge Savinase, gefolgt von Lipolase
und Cellulase. Nach dem Vermischen wurden die Flüssigkeiten
in kleinere Proben in geschlossenen Behältern aufgeteilt und
dann bei 37ºC aufbewahrt. Zu verschiedenen Zeitintervallen
wurden Proben in einem Gefrierschrank bei -20ºC vor der
Analyse aufbewahrt. Die restliche Cellulaseaktivität wurde
bestimmt, wie in Beispiel 1 beschrieben.
Ergebnisse
-
Die restliche Cellulaseaktivität (in CMCU%) nach 4 Wochen
Lagerung bei 37ºC:
Beispiel 9
Entfernen der Faserflauschkügelchen von Baumwolle durch
Cellulase in Gegenwart von Protease
-
Beispiel 6 wurde wiederholt für Waschmittel C, dem eine
Mischung aus Protease, Lipase und Amylase zugegeben wurde. Die
Produktdosierung war 5 g/l, der pH der Waschlösung war 9,0.
Enzyme
-
EGIII flüssig stammte von Genencor, wie in Beispiel 1
beschrieben. Es wurde in zwei Konzentrationen dosiert: 50 mg
Frotein/l Waschlösung und 89 mg/l.
-
Endoglucanase E5, die von Thermomonospora fusca stammte,
wurde von Prof. D.B. Wilson, Cornell Universität, 458
Biotechnology Building, Ithaca NY, USA, erhalten. Diese Probe von E5
war im Wesentlichen reines und intaktes E5-Enzym, was durch
SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese gemessen wurde. E5 wurde
dosiert mit 50 mg/l.
Waschmittel
-
Die Zusammensetzung von Waschmittel C war die gleiche, wie in
Beispiel 6 beschrieben, mit den zusätzlichen Enzymen: 0,37%
Savinase 12TX + 0,17% Lipolase ultra 50T + 0,05% Termamyl
60T. Diese Enzyme sind im Handel erhältliche
Waschmittelenzyme, die von Novo Nordisk, Dänemark, verkauft werden.
Experimentell
-
Der experimentelle Teil war eine Wiederholung von Beispiel 6,
außer dass 3 statt 4 verschiedene Stücke von Testgewebe für
jedes Produkt gewaschen wurden. Die Pillbewertungen erfolgten
nach jedem Waschzyklus durch drei Gruppenmitglieder. Die
Ergebnisse sind als Durchschnittswerte angegeben. Ein
Unterschied von 1 Pillbewertungseinheit ist signifikant.
Ergebnisse
Beispiel 10
Entfernung von Faserflauschkügelchen von Baumwolle durch
Cellulase in Gegenwart von Protease
-
Beispiel 6 wurde wiederholt für Waschmittel C, dem eine
Mischung von Protease, Lipase und Amylase zugegeben wurde. Die
Produktdosierung war 5 g/l, der pH der Waschlösung war 9,0.
Enzyme
-
EGIII flüssig stammte von Genencor, wie in Beispiel 1
beschrieben. Es wurde mit 89 mg Protein/l Waschlösung dosiert.
Endoglucanase E5, die von Thermomonospora fusca stammte,
wurde von Alko erhalten. Diese Probe wurde 19 Monate bei 4ºC
aufbewahrt. Nach der Aufbewahrung der Probe ergab E5 eine
einzige Bande bei einer SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese
mit einem Molekulargewicht von 32.000 kD. Die N-terminale
Sequenz ergab eine Aminosäuresequenz von T-Q-P-G-T-G-T-P-V-E-R-
Y-G-K-V. Diese Sequenz ist identisch mit der von E5cd, das
mit der Aminosäure Thr121 startet, wie in Biochemistry 32,
8157-8161 (1993) veröffentlicht. E5cd, das auf diese Weise
erhalten wurde, wurde mit 50 mg/l, 150 mg/l und 250 mg
Protein/l Waschlösung dosiert.
Waschmittel
-
Die Zusammensetzung von Waschmittel C war die gleiche, wie in
Beispiel 6 beschrieben, mit den zusätzlichen Enzymen: 0,37%
Savinase 12TX + 0,17% Lipolase ultra 50T + 0,05% Termamyl
60T. Diese Enzyme sind im Handel erhältliche
Waschmittelenzyme, die von Novo Nordisk, Dänemark, vertrieben werden.
Experimentell
-
Der experimentelle Teil war eine Wiederholung von Beispiel 6
mit einigen Modifikationen. Es wurden 3 anstelle von 4
verschiedenen Stücken Testgewebe für jedes Produkt gewaschen.
Die Größe der Testgewebe war 5 cm · 5 cm. Jedes Gewebe wurde
mit 30 ml Waschlauge in einer 100-ml-Flasche gewaschen. Die
Pillbewertung erfolgte am Anfang und vom fünften Waschen an
durch drei Gruppenmitglieder. Die Ergebnisse sind als
Durchschnittsbewertung angegeben.
Ergebnisse