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Die
Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung und Verwendung von
Formen, insbesondere Spritzgussformen.
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Das
am meisten verwendete Mittel zum Verarbeiten von thermoplastischen
Materialien zu Gegenständen
gewünschter
Form ist Spritzgussformen. Ein typischer Spritzgussformzyklus beginnt
mit dem Zusammenstecken von Gussformhälften mit einer starken Klemmkraft.
Heißes,
geschmolzenes thermoplastisches Material wird dann schnell in den
Formhohlraum eingespritzt und der Druck wird gehalten, während das
thermoplastische Material abkühlt
und verfestigt. Wenn schließlich
das Material auf einen geeigneten steifen Zustand abgekühlt ist,
werden die Formhälften
geöffnet
und der Gegenstand der gewünschten
Form wird ausgestoßen. Der
Zyklus beginnt dann erneut, um die geforderte Anzahl an Formgegenständen herzustellen.
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Um
für das
Spritzgussformen tauglich zu sein, müssen die Formen wiederholten
Temperatur- und Druckschocks, die vom Einspritzen von heißen Materialien
herrühren,
widerstehen. Die Form sollte vielen Zyklen ohne Schmelzen, Verformen
oder Reißen
widerstehen.
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Ein
alternatives Verfahren zur Herstellung dreidimensionaler Gegenstände, „Stereolithographie" genannt, ist auch
bekannt. Dieses Verfahren umfasst Härten aufeinander folgender
Schichten einer lichtpolymerisierbaren Flüssigkeit unter Verwendung einer
computergesteuerten Lichtquelle, beispielsweise eines Lasers, unter
Erzeugung des gewünschten
Gegenstandes. Stereolithographie wurde verwendet, um prothetische
Vorrichtungen, medizinische Modelle und eine Vielzahl anderer Gegenstände mit
komplizierten Innenstrukturen herzustellen. Hull's US-Patent-Nr. 4575330, US-4752498
und der Artikel von Hideo Kodama in Rev. Sci. Instrum. 52 (11),
1770–1773,
November 1981, beschreiben dieses Verfahren genauer.
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Eine
Grenze der Stereolithographie liegt darin, dass sie nur dreidimensionale
Gegenstände
aus lichthärtbaren
Flüssigkeiten
erzeugen kann. Wenn man aus Polythen, Nylon oder anderen schmelzbaren
Materialien, die nicht von einer lichthärtbaren Flüssigkeit stammen, einen Gegenstand
herstellen möchte,
dann kann Stereolithographie nicht direkt verwendet werden.
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Die
internationale Patentanmeldung WO 90/01727 schlägt ein Verfahren zur Herstellung
einer keramischen Form vor, wobei ein Einweg-Muster durch Stereolithographie
erzeugt wird, ein keramisches Material durch Auftragen eines feuerfesten
Materials (beispielsweise einer wässrigen Keramikaufschlämmung) um
das Muster gebildet wird und das Muster durch Erhitzen der Form
zerstört
und entfernt wird. Die in dieser Anmeldung verwendeten Muster waren
daher gegen Hitze instabil und wurden nur einmal verwendet.
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Gemäß einer
Mitteilung in Modern Plastics International, 24. November 1994,
Seite 25, haben Teijin Seiko Co. ein Acrylsäure-Urethan-Harz entwickelt,
das modifiziert für
eine stereolithographische Ausrüstung und
die Anwendung auf eine glatte Wiederbeschichtungsbehandlung verwendet
werden kann, um Formen zum Spritzgießen von Kleinserien von Prototypen
fest genug zu machen.
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Die
europäische
Patentanmeldung EP-A-0642903 schlägt eine Form vor, die einen
mit im Wesentlichem nicht verpressbarem Material gefüllten Hohlraum
umfasst. Sie offenbart, dass sie durch Herstellen einer Schale durch
Stereolithographie, Bilden einer Grundlage um die Schale, Beschichten
der Schale mit einem thermisch leitfähigen Material und Füllen der
Grundlage mit nicht verpressbarem Material gebildet werden kann.
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Die
europäische
Patentanmeldung EP-A-0386473 offenbart ein Harz, das einen UV-transparenten Füllstoff
in Verbindung mit Beschichtungs- oder elektrischer Gussapparatur umfasst,
um es gegen Feuchtigkeit, Staub und mechanische Schädigung zu
schützen.
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US-Patent
4618632 offenbart im Allgemeinen die Verwendung von bestimmten Harzen
mit UV-transparenten Füllstoffen
zum Binden von amorphen Metallkernen.
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Die
europäische
Patentanmeldung EP-A-0425441 offenbart bestimmte lichtempfindliche
Harze, die bei der Stereolithographie verwendbar sind, die gegebenenfalls
bis zu 5 % Inhibitoren, die UV-Stabilisatoren, Polymerisationssensibilisatoren
sein können,
Trennverbindungen, Benetzbarkeitsmittel, „Verlaufsmittel", Sensibilisatoren,
Antisedimentierungsmittel, oberflächenaktive Mittel, färbende Pigmente
oder Füllstoffe
enthalten können.
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US-Patent
4822665 offenbart lichtpolymerisierbare folienähnliche Formmaterialien mit
Metalldrahteinsätzen,
die geformt und zur Herstellung von Gegenständen, beispielsweise Kraftfahrzeugteilen
und Haushaltsgeräteteilen,
gehärtet
werden können.
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In
einem Artikel in Nikkan Kogyo Shinbar (9. Juni 1994, Seite 11, Nr.
69) mit dem Titel „Production
of a mold with a photocuring resin" wird die Verwendung eines einen anorganischen
Rohstoff enthaltenden Urethanacrylatharzes unter Verwendung von
Stereolithographie zur Bildung einer Form, die zur Herstellung von 22
Vorrichtungen durch Spritzgießformen
von ABS verwendet wurde, offenbart.
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Die
Erfindung umfasst ein Verfahren zur Herstellung einer wärmeschockbeständigen Form,
die zur mehrfachen Verwendung in einem Verfahren von Einführung einer
Flüssigkeit
bei einer Temperatur von 100 bis 300°C in die Form und Verfestigung
der Flüssigkeit
fähig ist,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- a) Bilden einer Schicht aus einer lichthärtbaren Zusammensetzung, die
wenigstens 10 Gew.-% eines UV-transparenten Füllstoffs enthält, wobei
der Füllstoff
derart ist, dass wenigstens 70 % des Lichts durch den Film gelangt,
relativ zur Menge des Lichts, die durch einen Kontrollfilm der gleichen
Dicke gelangt, der keinen Füllstoff
enthält,
falls ein Film von 0,05 mm Dicke durch Lichthärten einer lichthärtbaren
Zusammensetzung, die 10 Gew.-% des Füllstoffs enthält, hergestellt
und der Film mit Licht der Wellenlänge von 325 nm bestrahlt wird;
- b) Bestrahlen der in Schritt a) gebildeten Schicht mit Licht
in einem vorher festgelegten Muster, wodurch eine Querschnittsansicht
der gewünschten
Formen gebildet wird, und
- c) Wiederholen der Schritte a) und b) auf der zuvor gebildeten
festen Querschnittsschicht, bis die Form gebildet ist.
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Besondere
Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die
lichthärtbare
Zusammensetzung enthält
vorzugsweise 1 bis 70 %, bevorzugter 9 bis 60 %, insbesondere 10
bis 40 Gew.-% UV-transparenten Füllstoff.
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Der
UV-(d.h. Ultraviolett)-transparente Füllstoff kann organisch, anorganisch
oder ein Gemisch von organischen und anorganischen UV-transparenten
Füllstoffen
sein. Der Prozentsatz von dem durch den Film durchgelassenen Licht
kann unter Verwendung eines Spektrofotometers, beispielsweise eines
Pye-Unicam Lambda 15, gemessen werden.
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Bevorzugte
UV-transparente organische Füllstoffe
haben ein mittleres Molekulargewicht zwischen 500 und 500 000, bevorzugter
zwischen 1000 und 350 000. Beispiele schließen PVC-Polymere, beispielsweise EVIPOL
EP6779 und Polymethylmethacrylate, insbesondere jene mit einem Molekulargewicht
von 12 500 bis 350 000 ein.
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Die
bevorzugten UV-transparenten anorganischen Füllstoffe liegen in Form von
Plättchen
vor. Die Plättchen
haben an ihrem längstem
Punkt vorzugsweise eine Länge
von 0,1 μm
bis 100 μm,
bevorzugter 0,5 μm
bis 80 μm,
insbesondere 1 μm
bis 50 μm.
Vorzugsweise ist die Breite der Plättchen etwa die gleiche wie die
Länge.
Ein bevorzugtes Längenverhältnis der
Plättchen
ist 1 bis 4, bevorzugter 1 bis 10, insbesondere 1 bis 5. Oberhalb
etwa 100 μm
können
die Plättchen
die Form ei ner unerwünscht
rauen Oberfläche
ergeben und Schwierigkeiten können
während
des Schritts b) des Verfahrens auftreten. Unterhalb etwa 0,1 μm können die Plättchen die
Viskosität
der lichthärtbaren
Zusammensetzung erhöhen,
die das Verarbeiten in einer Stereolithographievorrichtung langsamer
und schwieriger macht.
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Der
UV-transparente Füllstoff
ist vorzugsweise ein kristallines Phyllosilikattonmaterial, beispielsweise Kaolinit,
Serpentin, Smectit, Montmorillonit, Illit, Chlorit, Palygorskit-Sepiolit,
bevorzugter ein Aluminiumsilikat, das frei von Übergangsmetallen ist, insbesondere
Glimmer. Der Vorzug für
Glimmer erwächst
daraus, dass er eine niedrige Tendenz zum Absetzen aus lichthärtbaren
Zusammensetzungen hat, eine gute Transparenz für UV-Licht, eine niedrige Tendenz
einfallendes Licht zu brechen oder zu reflektieren hat und er ermöglicht es, Formen
mit besonders guter Dimensionsgenauigkeit und Wärmebeständigkeit herzustellen.
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Der
Glimmer ist vorzugsweise ein Kalium-, Magnesium- oder Lithiumaluminiumsilikat, bevorzugter
ein Kaliumaluminiumsilikat.
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Beispiele
für Glimmer
schließen
natürliche
und synthetische Glimmer ein, beispielsweise Muscovit, Phlogopit,
Biotit, Lepidolit, Roscoelit, Zinnwaldit, Fuchsit, Fluorophlogopit
und Paragonit.
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Der
UV-transparente anorganische Füllstoff
kann, falls erwünscht,
mit einer organischen Silylverbindung behandelt werden, beispielsweise
um die Anhaftung an den Monomeren zu fördern oder die Ausflockung beim
Stehen zu vermindern.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
die lichthärtbare
Zusammensetzung, die einen UV-transparenten Füllstoff enthält, ein
Dispersionsmittel. Wir haben gefunden, dass Dispersionsmittel helfen, den
Füllstoff
dispergiert zu halten und seine Viskosität zu senken. Beispiele für geeignete
Dispersionsmittel schließen
die Hyperdispersantien Solsperse® von
Zeneca Limited, insbesondere Solsperse® 26000
und 24000, Hyper PS-3 von ICI, BYK W9010 und CRG107, ein.
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Vorzugsweise
haben die in Schritt a) gebildeten Schichten jeweils unabhängig voneinander
eine Dicke von 0,01 bis 1 mm, bevorzugter 0,05 bis 0,5 mm, insbesondere
0,06 bis 0,25 mm. Natürlich
brauchen die Schichten nicht alle die gleiche Dicke aufzuweisen.
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Die
Anzahl der Schritte a) und b), die wiederholt wird, hängt von
der Höhe
oder Breite der Form und der Dicke der vernetzten Schichten ab.
Im allgemeinen werden jedoch die Schritte a) und b) mindestens 10-mal,
vorzugsweise mindestens 20-mal, wiederholt.
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Die
Form kann eine komplette Form entsprechend der Oberflächenform
eines gewünschten
Gegenstands oder Teils davon, beispielsweise eine Formhälfte sein.
Vorzugsweise erfolgt das Verfahren zur Herstellung einer Spritzgussform.
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Das
in Schritt b) verwendete Licht ist vorzugsweise UV- oder sichtbares
Licht, bevorzugter UV-Licht, insbesondere UV-Licht von einem Laser,
ganz besonders ein Laser, dessen Bewegung von einem Computer gesteuert
wird.
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Um
das Verarbeiten bei der Stereolithographievorrichtung zu ermöglichen,
hat die lichthärtbare
Zusammensetzung vorzugsweise eine Viskosität bei 30°C von weniger als 4500 cP, bevorzugter
weniger als 4000 cP, insbesondere weniger als 3500 cP.
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Die
lichthärtbare
Zusammensetzung enthält
vorzugsweise lichthärtbare
Epoxy-, Vinylether- oder (Meth)acrylatmonomere oder -oligomere oder
ein Gemisch davon, insbesondere ein Gemisch von (Meth)acrylaten.
Gemische von (Meth)acrylaten werden in EP-A-0425441, EP-A-0-562826,
Kanadische Patente Nr. 2079652, 2063982, 2007295, 2028541, 2088031
und 2028537 beschrieben. Verschiedene lichthärtbare (Meth)acrylate sind
kommerziell erhältlich,
beispielsweise Cibatool XB5149 und Somos 3110.
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Die
lichthärtbare
Zusammensetzung umfasst vorzugsweise mindestens ein monofunktionelles
oder multifunktionelles (Meth)acrylatmonomer oder -oligomer, einen
Fotostarter und einen UV-transparenten Füllstoff. Beispiele für (Meth)acry latmonomere
und -oligomere schließen
die Folgenden und Kombinationen davon ein:
Mono(meth)acrylate,
beispielsweise t-Butyl(meth)acrylat, 1,5-Pentandiol(meth)acrylat,
N,N-Diethylaminoethyl(meth)acrylat, Ethylenglykol(meth)acrylat,
1,4-Butandiol(meth)acrylat, Diethylenglykol(meth)acrylat, Caprolacton(meth)acrylat
und Urethan(meth)acrylate, Di(meth)acrylate, beispielsweise Hexamethylenglykoldi(meth)acrylat,
1,3-Propandioldi(meth)acrylat, 1,5-Pentandiol(meth)acrylat, Decamethylenglycoldi(meth)acrylat,
1,4-Cyclohexandioldi(meth)acrylat, 2,2-Dimethylolpropandi(meth)acrylat,
Glycerindi(meth)acrylat, Tripropylenglycoldi(meth)acrylat, 2,2-Di-(p-hydroxyphenyl)propandi(meth)acrylat,
Triethylenglycoldi(meth)acrylat, Polyoxyethyl-2,2-di-(p-hydroxy)propandi(meth)acrylat,
Di-(3-(meth)acryloxy-2-hydroxypropyl)ether
von Bisphenol A, Di-(2-(meth)acryloxyethyl)ether
von Bisphenol A, Di-(3-(meth)acryloxy-2-hydroxypropyl)ether von
1,4-Butandiol, Butylenglykoldi(meth)acrylat, 2,2,4-Trimethyl-1,3-pentandioldi(meth)acrylat, 1-Phenylethylen-1,2-di(meth)acrylat,
1,4-Benzoldioldi(meth)acrylat, Urethandi(meth)acrylate, ethoxylierte
Bisphenol A-Di(meth)acrylate, 1,10-Decandioldi(meth)acrylat, Di(3-acryloxy-2-hydroxypropyl)ether
von Bisphenol A-Oligomeren, Di(3-(meth)acryoxy-2-hydroxyalkyl)ether
von Bisphenol A-Oligomeren
und propoxyliertem Neopentylglycoldi(meth)acrylat; Tri-, Tetra-
und Penta(meth)acrylate, beispielsweise ethoxylierte Trimethylolpropantri(meth)acrylate,
ethoxylierte Pentaerythrittri(meth)acrylat, Dipentaerythritmonohydroxypenta(meth)acrylat,
propoxylierte Trimethylolpropantri(meth)acrylate, Glycerintri(meth)acrylat,
Trimethylolpropantri(meth)acrylat, Pentaerythrittri(meth)acrylat,
polyoxyliertes Trimethylolpropantri(meth)acrylat, Pentaerythrittetra(meth)acrylat,
1,2,4-Butantrioltri(meth)acrylat, Urethanpoly(meth)acrylate und
Polyesterpoly(meth)acrylate und Gemische davon. Ebenfalls verwendbar
sind ethylenisch ungesättigte
Verbindungen, beispielsweise Diallylfumarat, Styrol, 1,4-Diisopropenylbenzol,
1,3,5-Triisopropylbenzol, Alkylen oder ein Polyal kylenglykoldi(meth)acrylat,
hergestellt aus einem Alkylenglykol mit 2 bis 15 Kohlenstoffatomen
oder einem Polyalkylenetherglykol mit 1 bis 10 Etherbindungen, beispielsweise
jene mit einer Vielzahl von additionspolymerisierbaren ethylenischen
Bindungen, insbesondere wenn diese als endständige Bindungen vorliegen.
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Beispiele
für Fotostarter,
die in der Zusammensetzung entweder einzeln oder in Kombination
verwendbar sind, werden in US-Pat.-Nr. 2760863 beschrieben und schließen vicinale
Ketaldonylalkohole, beispielsweise Benzoin, Pivaloin, Acyloinether,
beispielsweise Benzoinmethyl und -ethylether, Benzildimethylketal, α-Hydroxykohlenstoff
substituierte aromatische Acyloine, einschließlich α-Methylbenzoin, α-Allylben-zoin, α-Phenylbenzoin,
1-Hydroxycyclohexylphenylketon, Diethoxyphenylacetophenon und 2-Methyl-1-[4-methylthio)phenyl]-2-morpholino-propan-1-on,
Acylphosphinoxide und Sulfide und Oniumsalzfotostarter, ein.
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Bevorzugte
Oniumsalzfotostarter sind Aryldiazonium, Diaryljodonium, Triarylsulfonium,
Triarylselenonium, Dialkylphenacylsulfonium, Triarylsulfoxonium,
Aryloxydiarylsulfoxonium und Dialkylphenylacylsulfoxoniumsalze (insbesondere
deren Salze mit BF4 –,
PF6 –, AsF6 – oder
SbF6 –), bevorzugter die Diaryljodonium-
und Triarylsulfoniumsalze, die relativ leicht im kommerziellen Maßstab herzustellen
sind.
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Die
lichthärtbare
Zusammensetzung umfasst vorzugsweise oder besteht im Wesentlichen
aus:
- (a) 23 bis 55 Teilen, bevorzugter 28 bis
50 Teilen eines ethoxylierten Bisphenol A-Di(meth)acrylats;
- (b) 15 bis 45 Teilen, bevorzugter 20 bis 50 Teilen insgesamt
von Urethan(meth)acrylat und/oder Urethandi(meth)acrylat;
- (c) 5 bis 25 Teilen, bevorzugter 8 bis 18 Teilen eines Tri(meth)acrylats;
- (d) 0,01 bis 10 Teilen, bevorzugter 1 bis 7 Teilen eines Fotostarters,
- (e) 5 bis 60 Teilen, bevorzugter 5 bis 40 Teilen, insbesondere
10 bis 35 Teilen eines UV-transparenten Füllstoffs und
- (f) 0 bis 15 Teilen, bevorzugter 1 bis 3 Teilen eines Dispersionsmittels,
wobei die Gesamtanzahl von Teilen (a) + (b) + (c) + (d) + (e) +
(f) bis zu 100 addiert wird.
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Das
Verfahren zur Herstellung einer Form ist vorzugsweise computergesteuert,
bevorzugter verwendet es eine Stereolithographieapparatur, beispielsweise
die SLA 250, 350 oder 500, von 3D-Systems, oder die Stereos 300,
400 und 600, von EOS, an.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung
eines dreidimensionalen Gegenstandes bereitgestellt, das die Schritte
umfasst:
- (i) Herstellen einer Form mit einem
Hohlraum, der mit der Oberflächenform
des gewünschten
dreidimensionalen Gegenstandes übereinstimmt
mit einem Verfahren, umfassend vorstehend definierte Schritte a),
b) und c);
- (ii) Einführen
einer Flüssigkeit
in den Formhohlraum;
- (iii) Verfestigen der Flüssigkeit
und
- (iv) Entfernen der verfestigten Flüssigkeit aus dem Formhohlraum.
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Die
Flüssigkeit
ist vorzugsweise ein thermoplastisches Material oder ein Metall,
vorzugsweise Nylon, Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol, Polystyrol
mit hoher Schlagfestigkeit, Acrylnitrilbutadienstyrol oder ein Gemisch
von Polypropylen und Glasfaserpolycarbonat.
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Die
Flüssigkeit
hat vorzugsweise einen Schmelzpunkt oberhalb 20°C, bevorzugter oberhalb 50°C, insbesondere
oberhalb 100°C,
ganz besonders oberhalb 150°C.
Vorzugsweise hat die Flüssigkeit
einen Schmelzpunkt unterhalb 300°C.
Die Flüssigkeit
wird vorzugsweise durch Gießen
oder bevorzugter unter hohem Druck, beispielsweise durch Einspritzen,
in den Formhohlraum eingeführt.
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Die
Flüssigkeit
kann durch Ermöglichen
derselben abzukühlen
oder abkühlen
unterhalb ihres Schmelzpunkts durch verminderten Druck auf die Flüssigkeit
oder beides verfestigt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Verfahren für
einen weiteren Aspekt der Erfindung durchgeführt und Schritte (ii) bis (iv)
werden dann wiederholt, vorzugsweise mehr als fünfmal, insbesondere mehr als
50-mal und ganz besonders mehr als 90-mal.
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Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung von Glimmer als einen UV-transparenten
Füllstoff
zur Herstellung von Formen, vorzugsweise Spritzgussformen durch
Stereolithographie.
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Die
Erfindung wird weiterhin durch die nachstehenden Beispiele erläutert, in
denen alle Teil- und Prozentangaben auf das Gewicht bezogen sind,
sofern nicht anders ausgewiesen.
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Die
nachstehenden Abkürzungen
werden in den Beispielen verwendet:
Alumina MA95 Amorphes Aluminiumoxidpulver
von ICI PLC
Mica SX300: Muscovit von Microfine Minerals Ltd.
SR348:
Ethoxyliertes Bisphenol A-Di(meth)acrylat von MW 452 von Sartomer.
NR
2720: NeoRad 2720 von Zeneca Resins, ein Urethanacrylatoligomer
DAR
1173: Ph-CO-C(OH)(CH3)CH3 (ein
Fotostarter)
IRG 184: C6H10(OH)C(O)Ph
(ein Fotostarter)
CN-435: CH3CH2C-[CH2(CH2CH2O)nCOCH=CH2]3, worin n = 5,
MW 956 von Sartomer.
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Beispiele 1 bis 9
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Lichthärtbare Monomere
und Füllstoffe
umfassende Zusammensetzungen wurden durch Rühren miteinander bei 25 bis
50°C hergestellt,
wobei die Gewichtsteile der Komponenten in nachstehender Tabelle
1 angeführt
sind. Nach Rühren
für eini ge
Stunden wurden die Gemische zur Lagerung vor dem Testen in getrennte
Flaschen überführt.
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- # In Beispielen 7, 8 und 9 wurde das MICA SX 300 entsprechend
mit 0, 27 Teilen Stearinsäure,
Stearoylgallat (C17H35COOPh(OH)3) und CH2=C(CH3)CO2(CH2)3Si(OCH)3, von denen
gefunden wurde, dass sie die Tendenz von Glimmer während der
Lagerung auszuflocken vermindern, behandelt.
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Testen
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Wärmeschockresistenz
wurde durch Bilden einer Schicht von jeder Zusammensetzung in ein
Templat mit den Abmessungen von 2 cm × 1 cm × 0,1 cm und Bestrahlen mit
UV-Licht bei einer Dosis von 3,0 m Jcm–2 unter
Gewinnung einer festen länglichen
Folie gemessen. Die Folie wurde über
Nacht bei Umgebungstemperatur gelagert, dann einer Reihe von Wärmeschockzyklen
unterzogen, die durch aufeinander folgende 5-Sekunden-Tauchungen in a)
Lötmetall
bei 270°C,
dann b) Wasser bei 25°C
unterzogen wurden. Die Anzahl solcher Zyklen, die erforderlich sind,
die Folie zu schädigen
(beispielsweise durch Oberflächenrisse
und/oder vollständiger
Bruch) wurde als ihre „Wärmeschockbeständigkeit" aufgezeichnet und
wird nachstehend in Tabelle 2 gezeigt. Falls die Folie 50 Zyklen überlebte,
wurde die Beschädigung
mit 0 bis 5 bewertet, wobei 0 = schwere Schädigung und 5 = keine Schädigung bedeutet.
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Die
Viskosität
der flüssigen
Harze wurde unter Verwendung eines Brookfield-Viskosimeters RVT
DV-II mit einer Spindel Nr. 27 bei 50 U/Minuten gemessen, Zugmodul,
Festigkeit beim Bruch und Dehnung beim Bruch wurden an einem Instron-1122-Tensometer
unter Verwendung von Hanteln, hergestellt aus flüssigen Zusammensetzungen, wie
vorstehend beschrieben gehärtet
und gemäß ISO 527-1
gemessen und werden nachstehend in Tabelle 2 gezeigt.
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Beispiel 10
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Die
in Beispielen 1 bis 9 hergestellten Zusammensetzungen wurden in
einer Stereolithographieapparatur SLA 250 bewertet, um ihre Eignung
zur Verwendung bei der stereolithographischen Herstellung von Formen
zu ermitteln. Die Verarbeitungsparameter Ec (Minimum Energie zum
Härten),
Dp (Eindringtiefe) und Bemerkungen werden in Tabelle 3 gezeigt.
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Vergleichszusammensetzung
6 (enthält
Aluminiumoxid anstatt Glimmer) würde
nicht geeignet härten und – aufgrund
von nachteiligem Kräuseln – ist es
für die
stereolithographische Herstellung von Formen nicht geeignet.
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Beispiel 11
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Formen
wurden Schicht für
Schicht auf einer Stereolithographieapparatur, unter Verwendung
der Zusammensetzung von Beispiel 2 und, als Kontrolle, der glimmerfreien
Zusammensetzung von Beispiel 1, hergestellt. Die Form wurde in einem
Aluminiumträger
angeordnet und einer Spritzgussformmaschine zugeführt.
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Die
Formen wurden verwendet, um dreidimensionale Gegenstände aus
spritzgeformtem ABS (Acrylnitrilbutadienstyrolcopolymer) darin unter
den nachstehenden Bedingungen herzustellen:
Düsentemperatur | 200°C |
Kühlzeit | 45
Sekunden |
Schneckengeschwindigkeit | 30
mm/Sekunde |
Spritzdruck | 70
bar
(805 bar speziell) |
Spritzzeit | 3,5
Sekunden |
Nachdruck | 25
bar |
Nachdruckzeit | 5
Sekunden |
Luftkühlen nach
Auswurf | 8
Sekunden |
Gesamtzykluszeit | 64
Sekunden |
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Die
Leistung der Formen wird nachstehend in Tabelle 4 angegeben.
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- * n nur leichte Schädigung
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Beispiel 12 – Bewertung
von UV-Transparenz
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Lichthärtbare Zusammensetzungen
wurden hergestellt, bestehend aus SR 348 (38, 8 Teile), NR 2720 (32,
1 Teile), CN 435 (14 Teile), IRGACURE 184 (5,1 Teile) und dem nachstehend
in Tabelle 5 ausgewiesenen Füllstoff
(10 Teile), worin alle Teile auf das Gewicht bezogen sind.
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Jede
Zusammensetzung wurde zu einer Filmdicke, die in Tabelle 5 gezeigt
wird, gegossen und unter einer UV-Lampe in einer identischen Weise
gehärtet.
UV-Durchlässigkeit
der Filme wurde dann unter Verwendung eines Perkin-Elmer-Lambda-15-UV/VIS-Spektrofotometers,
eingestellt auf 325 nm, gemessen und auf den Wert für einen
50-μm-Film
korrigiert. Der Prozentsatz von durchtretendem 325 nm-Licht wird
als letzte Spalte von Tabelle 5 gezeigt.
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- ** Normalisiert auf 50 Mikrometer Dicke.
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Beispiele 13–31 – Verwendung
von Dispersionsmitteln
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Weitere
lichthärtbare
Zusammensetzungen wurden hergestellt mit den in Tabelle 6 beschriebenen
Zusammensetzungen. Alle in den Tabellen beschriebenen Mengen sind
Gewichtsteile.
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Die
Viskosität
von jeder Zusammensetzung wird in der letzten Spalte beschrieben.
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- Dispersionsmittel A ist BYK W9010 von K & K Polymerics Univar.
- Dispersionsmittel B ist BYK W996 von K & K Polymerics Univar.
- Dispersionsmittel C ist Solsperse® 24000
von Zeneca Limited.
- Dispersionsmittel D ist Hypermer PS-3 von ICI.
- Dispersionsmittel E ist Solsperse® 26000
von Zeneca Limited.
- Dispersionsmittel F ist Cetyltrimethylammoniumbromid.