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Dreilaufgewehr Die Erfindung bezieht sich auf ein Dreilaufgewehr mit
zwei dem Abschuß von Schrot und einem dem Abschuß von Kugeln dienenden Läufen und
einer Umschaltvorrichtung, welche die wahlweise Bedienung eines zu einem Schrotlauf
und eines zu einem Kugellauf gehörenden Schlosses durch ein und denselben Abzug
ermöglicht und gleichzeitig eine die unerwünschte Abgabe eines Schusses aus einem
abgeschalteten Lauf hindernde Sicherungsvorrichtung beeinflußt.
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Dreilaufgewehredieser Art sind bereits bekannt. Die genannte Sicherungsvorrichtung
wurde vorgesehen, um zu verhindern, daß durch die beim Abfeuern der Schrotläufe
auftretenden Erschütterungen des Gewehres ungewollt der Kugelschuß ausgelöst wird
oder umgekehrt bei Abgabe des Kugelschusses die Schrotschüsse ungewollt abgegeben
werden.
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Bei den bekannten Sicherungsvorrichtungen wurde ein mit einem Amboßstöckchen
versehener Schieber j e nach der Einstellung der Umschaltvorrichtung entweder vor
den zu dem einen Schrotlauf oder vor den zum Kugellauf gehörenden Zündbolzen geschoben,
so daß der ungewollt ausgelöste Hahn auf das Amboßstöckchen und nicht auf den Zündbolzen
aufschlug. Es wurde also durch diese Sicherungsvorrichtung zwar die ungewollte Abgabe
eines Kugel-. bz,w. Schrotabschusses verhindert; jedoch bestand bei diesen bekannten
Sicherungsvorrichtungen der Nachteil, daii,der Schütze, falls der einender der andere
Hahn ungewollt ausgelöst worden sein sollte, erst das Gewehr spannen mußte, bevor
er den Kugel- bzw. Schrotabsch.uß dem ersten Abschuß noch nachfolgend abgeben konnte.
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Um diesen Mangel der bekannten Sicherungsvorrichtung für mit einer
Umschaltvorricahtung versehene Dreilaufgewehre zu vermeiden, wird gemäß der Erfindung
vorgeschlagen, die Sicherungsvorrichtung mit einem das Entspannen der abgeschalteten
Hähne verhindernden Sperrkörper zu versehen, vorzugsweise in Gestalt einer oberhalb
der Abzugsstangen angeordneten, in Längsrichtung derselben verschiebbaren Stange
mit Vorsprüngen' oder Aussparungen, die entsprechend ihrer Stellung mit Bezug zu
an den Abzugsstangen vo1rgesehenen Aussparungen oder
Nocken die
Ausrastbewegung der Abzugsstangen hindern oder zulassen. Diese Sicherungsvorrichtung
hat den Vorteil, daß es überhaupt erst gar nicht zu einem ungewollt«.-Entspannen
der Hähne kommen kann.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführung=. formen der Erfindung in sechs
Figuren beispielsweise veranschaulicht, und zwar in Verbindung mit einem Blitzschloß,
wobei alle in Betracht kommenden Teile auf dem Abzugs-bzw. Schloßblech untergebracht
sind, wodurch eine übersichtliche und dadurch präzise Justage garantiert wird.
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In Fig. i ist :das Schloß, von. der linken Seite gesehen, zum Teil
im Schnitt dargestellt. Der besseren Übersicht wegen ist die linke Abzugsstange
weggelassen. Die Abzugsstangen 4 und i8 (obere Läufe) sind zum Abschuß freigegeben,
und die Abzugsstange 5 (unterer Lauf) ist gesichert.
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Fig. 2 ist eine Ansicht von oben zu der in Fig. i gezeigten Stellung.
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Fig.3 ist eine Ansicht von der rechten Seite. In diesem ist im Gegensatz
zu Fig. i die Stange 5 (unterer Lauf) zum Abschuß freigegeben, und die Stangen 4.
und 18 sind gesichert.
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Fig: 4 zeigt die Sicherungsvorrichtung 7 in einer Stellung, die sie
beim Öffnen des- Verschlusses annimmt.
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In den Fig. 5 und 6 ist die Verwendung eines Schwenkhebels an Stelle
des in den Fig. i und 3 dargestellten Umschaltschiebers gezeigt, wobei in Fig. 5
der Schwenkhebel in zwei verschiedenen Ansichten zu sehen ist.
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Das in der Zeichnung dargestellte Schloß hat für die bekannte Umschaltung
-zum Abschießen von Schrot oder Kugel einen Umschaltschieber i, der ein auf dem
Abzugsblatt 2 sattelförmig sitzendes Zwischenglied 3 wahlweise unter die zum rechten
oberen Lauf gehörende Abzugsstange 4 oder unter die zum unteren Kugellauf gehörende
Abzugsstange 5 schiebt. Die Sicherungsvorrichtung hat bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
eine oberhalb der Abzugstangen 4 und 5 liegende, in seiner Längsrichtung verschiebbare
und unter dem Druck der Schraubenfeder 6 stehende Sicherungsstange 7.
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Dieselbe gleitet mit ihrem hinteren zylindrischen Ende 8 in dein auf
dein Abzugsblech befestigten Lagerböckchen 9; und wird an ihrem vorderen Ende durch
eine im Scharnierstöckchen io befestigte und in einen Längsschlitz 12 der Sicherungsstange
hineinragende Schraube i i geführt.
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Die Sicherungsstange 7 ist zu beiden Seiten mit je einem Vorsprung
13 und 14 versehen, die mit Bezug zueinander versetzt angeordnet sind und
in einem bestimmten Verhältnis zu den Einfräsungen 15 und 16 der rechten Abzugsstange
4 und der nach innen vorspringenden Nocke 17 der linken Abzugsstange z8 stehen.
An dem Lagerböckchen 9 ist der um `die Achse i9 schwingende doppelschenklige .@"bel
2o befestigt, der durch den Schlitz 2i i s e mit der Sicherungsstange 7 verbunden
ist Auf der in Fi.g. i veranschaulichten Darstellung ist der linke Abzug und die
linke Abzugsstange 18 (Fig. 2) zur besseren Übersicht fortgelassen. Im Vordergrund
ist die mittlere Abzugsstange 5 und im Hintergrund die rechte Abzugsstange 4 zu
sehen, die an ihrem vorderen Teil von der Abzugsstange 5 verdeckt ist.
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In dieser Stellung (Fig. i und 2) liegt der Vorsprung 1d. der Sicherungsstange
7 dicht über dem hinteren Absatz 22 der mittleren Abzugsstange 5, so daß diese weder
bewußt noch unbewußt ausgerastet werden kann. Die Verlängerung des Vorsprungs 14
liegt vor der Nocke 17 (Fig. 2) der linken Abzugsstange 18, und der Vorsprung 13
des Sicherungsblockes 7 liegt über der Ausfräsung 15 der rechten Abzugsstange 4,
so daß sowohl der rechte als auch der linke Abzug abgedrückt bzw. diese beiden Abzugsstangen
ausgerastet werden können.
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Das Ausrasten der linken Abzugsstange i8 erfolgt dabei in normaler
Weise unmittelbar durch den linken Abzug, während das Ausrasten der rechten Abzugsstange
4 mittelbar durch das zwischen der Abzugsstange 4 und dem rechten Abzugsblatt :2
eingeschaltete Zwischenglied 3 erfolgt (Fig. i und 2).
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Das Umschalten auf Kugel, d. h. die Freigabe der mittleren Abzugsstange
5 und das gleichzeitige Sichern der rechten und der linken Abzugsstange 4 und 18
erfolgt durch das Verschieben des Sicherungs- und Uinschalteschiebers i nach vorn
(Fig. 3).
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Dabei wird durch Vermittlung des einarmigen Hebels 23 das Zwischenglied
3 unter das hintere Ende 24 der mittleren Abzugsstange 5 geschoben, so daß diese
bei Betätigung des rechten Abzuges 2 aus der Hahnraste 25 ausgehoben wird, während
die rechte Abzugsstange 4 infolge der'Ausfräsung 26 (Fig. 3) ihre Lage nicht verändert.
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Gleichzeitig mit dieser Umschaltung wird durch den am Hebel 23 befestigten
Arm 27 der zweischenklige Hebel 2o (nach Fig. i im Uhrzeigersinn und nach Fig. 3
im entgegengesetzten Uhrzeigersinn) geschwenkt und bringt dabei die Sicherungsstaüge
7 unter überwindung der Schraubenfeder 6 in die in Fig. 3 veranschaulichte Stellung.
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Durch diese Verschiebung der Sicherungsstange 7 kommt der Vorsprung
13 über dem zwischen den Einschnitten 15 und 16 sieh befindenden Zapfen
28 der Abzugsstange
(Fig. 3) und der Vorsprung 14 über dem Kokken
i7 der Abzugsstange 18 (Fig. 3) zu liegen, wodurch ein gewolltes oder ungewolltes
Ausrasten dieser beiden. Abzugsstangen verhindert wird.
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Durch die nach den Rasten 25 der Hähne 29 ansteigenden Kurven
30 würde nach der bisherigen Beschreibung- beim Spannen der Hähne die eine
oder die andere Abzugsstange sowie auch die Sicherungsstange 7 auf Durchbiegung
bzw. auf Federung beansprucht «werden.
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Um dieses zu vermeiden, wird schon beim Öffnen ,des Verschlusses,
also vor dem Auskippen des Laufes und dem damit verbundenen Spannen der Hähne, die
Sicherungsstange 7 durch den Verschlußschieber 31 in bekannter Weise so weit
nach rückwärts verschoben, daß der Vorsprung 13 der Sicherungsstange 7 über die
Ausfräsung 16 der Abzugsstange 4 und der Vorsprung 14 hinter die Nocke 17 der Abzugsstange
18 und hinter den Absatz 22 der mittleren Abzugsstange 5 zu °stehen kommt (Fig.4),
wodurch allen drei Abzugsstangen eine freie Bewegungsmöglichkeit nach oben gewährleistet
ist.
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In den Fig. 5 und 6 ist dargestellt, wie an Stelle des in den Fig.
i und 3 dargestellten Umschalte- und Sicherungsschiebers ein Schwenkhebel 34 Verwendung
finden kann, der mit dem Zapfen 32 drehbar gelagert ist und mittels eines Kurvenschlitzes
33 auf den Hebel 23 einwirkt.