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Rohrwalze Die Erfindung betrifft leine Rohrwalze, ins,-besondere für
Kessel. Es ist bekannt; daß für das Einwalzen von Kesselrohren wegen der Verwendung
versclf;eden weiter Rohre oder wegen Maßungenauigkeiten der Rohrenden bzw. der Löcher
im Kesselboden ein erheblicher Wälzbereich, z. B. zwischen 26 und i 6o mm,
in Betracht kommt, derart allerdings, daßetwa 9o% der Walzstellen indem unteren
Bereich zwischen rund 26 :und ¢omm liegen. - - '° Zum Einwalzen der Rohresind
:eigentliche Rohrwalzen und sog. Flanschdichter bekannt. Die letzteren haben den
Vorzug; daß ihr Dehnbereich recht beträchtlich ist. Ihrer Anwendung als Kesselbauwerkzeug
steht aber ,entgegen; daß,die Walzrollen nur am hinteren Ende in @ciaem Flansch
geführt sind und deshalb leicht abreißen, wobei außerdem die Art ihres Aufbaues
bestimmte Mindestabmessungenerfordert, die das Arbeiten am Rande eines Kesselbodens
erschweren bzw. unmöglich machen und vor allem Walzbereiche unter 40 mm, @d. h.
für dein überwiegenden Teil geller Kesselwalzstellen, gar [nicht zulassen. Die Zahl
der Flänschdichter, die im Kesselbau neben Rohrwalzen benutzt werden, ist demgemäß
verschwindeed gering.
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Die Nachteile, die den Flenschdichtern anhaften, sind bei dien Rohrwalzen
vermieden. Die Walzrollgen werden hier ;auf ihre ganze Längte in :einem Käfig geführt
und können deshalb schwach genug gehalten werden, um sich auch für die nie.drigsüein
Walzbereiche zu eignen. Allerdings sind diese Vorteile bisher auf Kosbern des Dehnbereiches
erzielt worden, . da :die Art der Walzrollenlagerung ,eine größere radiale Spreizung
nicht zugelassen hat, so daß die Kesselbauwerkstätten zumal unter Berücksichtigung
des ohnedies vorhandgenen beträchtlichen Verschleißes an Walzrollen, Walzdornen
und Walzspindeln gezwungen waren, sich ein großes Lager vers.chiedenstier Rohrwalzentypen
und Walzeneinzelteile zu halten.
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Es gibt zwar :eine Rohrwalze, bei welcher der Dehnbereich gegenüber
den sonstigen bekannten Konstruktionen gesteigert ist. Dies gges,chieht aber zum
Nachteil der bequemen Handhabung der Walze !und der mechanis:chen Festigkeit der
Walzrollen. Die letzteren sind nämlich an ihrem rückwärtigen Ende stark leingeschnürt,
so daß sie im unbenutzten Zustand pilzartig aus@einanderfallen und inur umständlich
in das iaufzuweitende Rohrende Beingeschoben werden können. Praktisch zeigt es sich
außerdem, daß die Walzrollen am hinteren Ende infolge der Einschnürung leicht abgeschert
werden.
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Die vorliegende Erfindung geht von solchen bekannten Rohrwalzen aus,
bei denen die Walzrollen mit ebenen Stirnflächen zwischgenebenen Begrenzungen von
Führungsschlitzen gehalten werden, die im Rollenkäfig vorgesehen Lind durch den
Käfigflansch als radiale Einbuchtungen hindurchgeführt sind.
Derartige
Walzen werden erfindungsgemäß dadurch weiter ausgestaltet, daß die im Käfigflansch
gebildeten, peripherisch be-.,, grenzten radialen Führungen nach außen der" art
verlängert sind, daß die ihnen mit il'r 5 A. rückwärtigen schwachen Ende seitlich
liegenden Walzrollen an diesem Ende ihrer Mittelachse über die Außenkanten der Käfigschlitze
hinaus gespreizt werden können.
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Durch die Erfindung, die ausschließlich in der Kombination der vorstehenden
Merkmale besteht, wird der Dehnbereich der einzelnen Walze ganz ,erheblich gesteigert,
so daß die Zahl der mit der gleichen Walze eindichtbaren Röhre beträchtlich gesteigert
werden kann. So werden beispielsweise für einen bestimmten Walzbereich an Stelle
von zehn Rohrwalzen einer marktgängigen Walzenbauart nur drei Walzen gemäß der Erfindung
benötigt.
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Zugleich zeigt es sich, daß beim Erfindungsgegenstand die Walzsteine
auch außer Betrieb sicher im Käfig geführt sind, also nicht von selbst herausfallen
können; und daß sich die mechanische Beanspruchung der Walzrollen in einer jeden
übermäßigen Verschleiß, insbesondere das Abreißen oder Abscheren der Wälzrollen,-
verhütenden Weise verteilt.
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In. konstruktiver Hinsicht haben die erfindungsgemäßen Rohrwalzen
gegenüber verschiedenen bekannten Bauarten den .Vorzug, daß sie keine empfindlichen
oder leichtem Verschleiß ausgesetzten zusätzlichen Teile zur Lagerung und Führung
der Walzsteine benötigen und daß der Durchmesser der Rohrwalze beim Spreizen der
Rollen nicht unnötig vergrößert wird, wie dies beispielsweise bei Walzen mit in
Gleitsteinen. ,gelagerten Rollen der Fäll ist.
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Schließlich bringt die Erfindung infolge der beträchtlichen Steigerung
des Dehnbereiches den großen betriebsmäßigen Vorzug mit sich, daß die Walzenabmessungen
auch für höhere Dehnbereiche in mäßigen Grenzen gehalten werden können und somit
die Walzen nicht unhandlich -schwer und groß werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbei4 spiel der Erfindung dargestellt.
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Fig. i zeigt einen Längsschnitt, Fig.2einen Querschnitt durch den
vorderen Teil einer Rohrwalze.
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Bei der selbstabschaltenden Rohrwalze gemäß Fig. i ist der Flansch
5 des Walzenkäfigs 6 -durch eine Überwurfkappe 8 mit der die Spindel io umgebenden,
die eine Hälfte i i der Abschaltkupplung tragenden Hülse 12 verbunden, wobei die
Kupplungshälfte i i durch einen Stift LLi. an der Drehung verhindert wird. Die Anordnung
!und Ausbildung dieser Teile: kann naturgemäß auch anders r *sein. Die Führungsschlitze
15 für die Walzeollen 17 erstrecken sich in bekannter Weise e'voin Käfig 6
aus nach hinten durch den Flansch 5 und sind auf diese Weise billig und leicht,
z. B. durch Bohren, herzustellen. Erfinduingsgemäß sind nun, wie besonders aus Fig.
2 ersichtlich, die Führungsschlitze 15 im Käfigfiansch 5 bei 16 radial nach außen
so weit verlängert, daß die Walzsteine 17 unter dem Einfluß der Spindel i o' an
ihrem hinteren schwachen Ende mit ihrer Mittelachse über die durch die seitlichen
Außenkanten i g der Käfigführungen gehende Ebene hinaus aus den Schlitzen 15 ,gespreizt
werden können, ohne daß sie ihre sichere Führung verlieren. Damit ist sein außerordentlicher
Dehnungsbereich der Walze gewährleistet, wobei die Walzen auch in der äußersten
Spreizstellung einerseits an ihrem dicken Ende im Schlitz 15, andererseits am dünnen
Ende in den Radialschlitzen 16 zuverlässig gehalten sind. Ergänzt wird diese Halterung,
wie Tig. i zeigt, dadurch, daß die Walzrollen 17 mit ihnen ebenen Stirnflächen-,2,23
zwischen @ebenen, » die Führungsschlitze 15 begrenzenden Flächen 25, 26 gieführt
sind; eine Maßnahme; die an sich bei Rohrwalzen bekannt ist.
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Hinter dem Flansch 5, .d. h. hinter der Stelle, an der die Rohrwalzen
bei der Spreizung seitlich geführt werden, können die Walzrollen, gegebenenfalls
in entsprechenden Einbuchtungen 2o, mittels einer Feder 21 o. dgl. und die Spindel
iö festgehalten sein, wie=edies an sich bei: Rohrwalzen üblich ist.