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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Regulierung des Pflanzenwachstums
und betrifft insbesondere Verfahren zum Hemmen verschiedener Ethylenreaktionen
durch Aufbringen von Cyclopropenderivaten auf die Pflanze.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Von
Ethylen ist bekannt, daß es
eine Vielzahl von Wachstumserscheinungen in Pflanzen vermittelt. Siehe
allgemein Fritz et al., US-Patentschrift 3879188. Man weiß, daß diese
Aktivität
durch einen spezifischen Ethylenrezeptor in Pflanzen erreicht wird.
Viele Verbindungen, die anders sind als Ethylen, treten mit diesem
Rezeptor in Wechselwirkung: einige ahmen die Wirkung von Ethylen
nach, andere hindern Ethylen daran sich zu bindung und wirken dadurch
dessen Wirkung entgegen.
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Viele
Verbindungen, die die Wirkung von Ethylen blockieren, diffundieren über einen
Zeitraum von mehreren Stunden aus der Bindungsstelle heraus. Siehe
E. Sisler und C. Wood, Plant Growth Reg. 7, 181–191 (1988). Diese Verbindungen
können
verwendet werden, um der Wirkung von Ethylen entgegenzuwirken. Ein
Problem bei derartigen Verbindungen besteht jedoch darin, daß die Einwirkung
kontinuierlich sein muß,
wenn die Wirkung mehr als nur einige Stunden anhalten soll.
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Bei
biologischen Untersuchungen wurde eine Photoaffinitätsmarkierung
verwendet, um Bindungsstellen in einer permanenter Weise zu markieren: üblicherweise
durch Erzeugen eines Carbenoder Nitren-Zwischenprodukts. Derartige
Zwischenprodukte sind sehr reaktiv und reagieren rasch und unterschiedslos
mit vielen Gegenständen.
Eine bereits gebundene Verbindung reagiert jedoch vorwiegend mit
der Bindungsstelle. In einer Voruntersuchung wurde gezeigt, daß Cyclopentadien
ein sehr wirksames Blockierungsmittel für die Ethylenbindung darstellt.
Siehe E. Sisler et al., Plant Growth Reg. 9, 157–164 (1990). Verfahren zum
Bekämpfen
der Ethylenreaktion bei Pflanzen mit Diazocyclopentadien und Derivaten
davon sind in der US-Patentschrift 5100462 von Sisler und Blankenship
offenbart.
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Pirrung
et al., Journal of the Chemical Society, Chemical Communications,
Bd. 13, 857–859 (1989),
betrifft Zubereitungen mit 2-Cycloalkyl-1-aminocyclopropancarbonsäure zusammen
mit Verfahren zur Verwendung von 2-Cycloalkyl-1-aminocyclopropancarbonsäure zur
Modulation der Geschwindigkeit der Reifung und Alterung von landwirtschaftlichen Produkten.
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Die
europäische
Patentanmeldung, Veröffentlichungs-Nr.
EP 0030287 beschreibt 1-Aminocyclopropan-Derivate.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorstehend aufgeführten
und andere Aufgaben und Aspekte der vorliegenden Erfindung werden
in der nachstehenden Beschreibung ausführlich erläutert.
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Es
wird hier ein Verfahren zum Hemmen einer Ethylenreaktion in einer
Pflanze offenbart. Das Verfahren umfaßt das auf die Pflanze Aufbringen
einer wirksamen, die Ethylenreaktion hemmenden Menge eines Cyclopropenderivats.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Blockieren von Ethylenrezeptoren in Pflanzen durch Aufbringen
eines Cyclopropenderivats auf die Pflanzen in einer für die Rezeptorblockierung
wirksamen Menge.
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Ebenfalls
offenbart wird ein Verfahren zum Hemmen von Abszission in einer
Pflanze, das das Aufbringen einer wirksamen, die Abszission hemmenden
Menge eines Cyclopropenderivats auf die Pflanze umfaßt.
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Ebenfalls
offenbart wird ein Verfahren zum Verlängern des Lebens einer Schnittblume,
das das Aufbringen einer wirksamen, lebensverlängernden Menge eines Cyclopropenderivats
auf die Schnittblume umfaßt.
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Die
hier beschriebenen Verfahren können
in jeder beliebigen Art und Weise durchgeführt werden, wie beispielsweise
durch Inkontaktbringen der Pflanze mit einem Gas eines Cyclopropenderivats
oder durch Besprühen
der Pflanze mit einer Lösung,
die ein Cyclopropenderivat enthält.
Diese und andere geeignete Verfahren der Aufbringung werden nachstehend
ausführlich
erörtert.
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Noch
ein anderes Verfahren zum Hemmen einer Ethylenreaktion in einer
Pflanze wird offenbart. Das Verfahren umfaßt Aufbringen einer wirksamen, die
Ethylenreaktion hemmenden Menge einer Verbindung, die aus mit Licht
behandeltem Diazocyclopentadien durch Gaschromatographie isoliert
worden ist, auf die Pflanze, wobei die Verbindung nach etwa 0,7
Minuten von einer Glassäule
mit 23% SP-1700 auf
80/100-Chromosorb P AWTM eluiert.
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Die
vorliegende Erfindung betrachtet auch Verfahren zum Blockieren von
Ethylenrezeptoren in Pflanzen, zum Hemmen der Abszission in Pflanzen und
zum Verlängern
des Lebens von Schnittblumen, welche das Aufbringen einer wirksamen,
die Ethylenreaktion hemmenden Menge einer Verbindung, isoliert aus
Diazocyclopentadien durch Gaschromatographie, auf die Pflanze umfassen,
wobei die Verbindung nach etwa 0,7 Minuten von einer Glassäule mit 23%
SP-1700 auf 80/100-Chromosorb P AWTM eluiert.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein Gaschromatogramm, wobei der Peak bei 0,70 eine die Ethylenreaktion
hemmende Verbindung, die aus Diazocyclopentadien isoliert worden
ist, veranschaulicht.
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2 zeigt
ein Diagramm, das die Konzentration von 1-Methylcyclopropen, die
erforderlich ist, um einen Schutz gegen exogenes Ethylen zu erreichen,
als eine Funktion der Behandlungszeit darstellt.
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3 vergleicht
die Messung der Ethylenerzeugung in Blumen; mit Ethylen behandelt,
mit 1-Methylcyclopropen
behandelt und unbehandelt.
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4 zeigt
die irreversible Bindung des Ethylen-Inhibitors an den Ethylen-Rezeptor.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Verschiedene
Derivate von Cyclopropen können
ebenfalls verwendet werden, um die hier angegebenen Verfahren auszuführen.
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Derivate
von Cyclopropen, die zur Ausführung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, sind durch die nachstehende
Formel (I) definiert:
wobei:
n die Zahl 2
ist; und
R aus der Gruppe, bestehend aus gesättigtem
oder ungesättigtem
C
1-C
4-Alkyl, Hydroxy,
Halogen, Alkoxy und Carboxy, ausgewählt ist.
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Der
Ausdruck „Alkyl", wie er hier verwendet wird,
bezieht sich auf lineares oder verzweigtes, gesättigtes oder ungesättigtes
Alkyl. Zu Beispielen gehören,
ohne aber darauf beschränkt
zu sein, Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl und Butyl. Alkylgruppen
der vorliegenden Erfindung sind vorzugsweise linear und gesättigt.
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Der
Ausdruck „Pflanze" wird hier im allgemeinen
Sinn verwendet und umfaßt
Pflanzen mit holzigen Stengeln wie Bäume und Sträucher. Die nach den hier beschriebenen
Verfahren zu behandelnden Pflanzen umfassen vollständige Pflanzen
und beliebige Teile davon, wie Feldfrüchte, Topfpflanzen, Schnittblumen
(Stengel und Blüten)
und geerntete Früchte
und Gemüse.
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Pflanzen,
die nach den erfindungsgemäßen Verfahren
behandelt werden, werden vorzugsweise mit einer nicht-phytotoxischen
Menge des Wirkstoffs behandelt.
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Die
vorliegende Erfindung kann zur Bekämpfung zahlreicher verschiedener
Ethylenreaktionen angewendet werden. Ethylenreaktionen können durch
entweder exogene oder endogene Ethylenquellen initiiert werden.
Ethylenreaktionen umfassen zum Beispiel das Reifen und/oder Altern
von Blumen, Früchten
und Gemüsen,
die Abszission von Blättern, Blüten und
Früchten,
die Verlängerung
des Lebens von Zierpflanzen, wie Topfpflanzen, Schnittblumen, Sträuchern und
schlafenden Sämlingen,
bei einigen Pflanzen (z.B. Erbsen) die Hemmung des Wachstums und
bei anderen Pflanzen (z.B. Reis) die Stimulation des Wachstums.
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Gemüsearten,
die durch das erfindungsgemäße Verfahren
zur Hemmung der Reifung und/oder Alterung behandelt werden können, umfassen
grüne Blattgemüse, wie
Salat (z.B. Lactuca sativa), Spinat (Spinaca oleracea) und Kohl
(Brassica oleracea), verschiedene Wurzeln, wie Kartoffeln (Solanum
tuberosum) und Karotten (Daucus), Knollen, wie Zwiebeln (Allium
sp.), Kräuter,
wie Basilikum (Ocimum basilicum), Oregano (Origanum vulgare), Dill
(Anetum graviolens) sowie Sojabohne (Glycine max), Lima-Bohnen (Phaseolus
limensis), Erbsen (Lathyrus spp.), Mais (Zea mays), Brokkoli (Brassica
oleracea italica) Blumenkohl (Brassica oleracea botrytis) und Spargel
(Asparagus officinalis).
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Früchte, die
durch das erfindungsgemäße Verfahren
zur Hemmung der Reifung behandelt werden können, umfassen Tomaten (Lycopersicon
esculentum), Äpfel
(Malus domestica), Bananen (Musa sapientum), Birnen (Pyrus communis),
Papaya (Carica papaya), Mangos (Mangifera indica), Pfirsiche (Prunus
persica), Aprikosen (Prunus armeniaca), Nektarinen (Prunus persica
nectarina), Orangen (Citrus sp.), Zitronen (Citrus limonia), Limetten
(Citrus aurantifolia), Pampelmuse (Citrus paradisi), Tangarinen
(Citrus nobilis deliciosa), Kiwi (Actinidia chinenus), Melonen wie
Cantaloupe-Melone (C. cantalupensis) und Zuckermelone (C. melo),
Ananas (Ananas comosus), Persimone (Diospyros sp.), verschiedene
kleine Früchte,
einschließlich
Beeren, wie Erdbeeren (Fragaria), Blaubeeren (Vaccinium sp.) und Himbeeren
(z.B. Rubus ursinus), grüne
Bohnen (Phaseolus vulgaris), Mitglieder der Gattung Cucumis wie
die Gurke (C. sativus) und Avocados (Persea americana).
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Zu
Zierpflanzen, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Hemmung der
Alterung und/oder der Verlängerung
des Lebens und Erscheinungsbilds von Blumen (z.B. Verzögerung des
Welkens) behandelt werden können,
gehören
Topfzierpflanzen und Schnittblumen. Zu Topfzierpflanzen und Schnittblumen,
die erfindungsgemäß behandelt
werden können,
gehören
Azalee (Rhododendron spp.), Hortensie (Macrophylla hydrangea), Hibiskus
(Hibiscus rosasanensis), Löwenmäuler (Antirrhinum
sp.), Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherima), Kakteen (z.B. Cactaceae
schlumbergera truncata), Begonien (Begonia sp.), Rosen (Rosa spp.),
Tulpen (Tulipa sp.), Narzissen (Narcissus spp.), Petunien (Petunia hybrida),
Nelke (Dianthus caryophyllus), Lilie (z.B. Lilium sp.), Gladiole
(Gladiolus sp.), Inkalilie (Alstoemeria brasiliensis), Anemone (z.B.
Anemone blanda), Akelei (Aquilegia sp.), Aralie (z.B. Aralia chinensis),
Aster (z.B. Aster carolinianus), Bougainvillea (Bougainvillea sp.),
Kamelie (Camellia sp.), Glockenblume (Campanula sp.), Hahnenkamm
(Celosia sp.), Scheinzypresse (Chamaecyparis sp.), Chrysantheme
(Chrysanthemum sp.), Clematis (Clematis sp.), Alpenveilchen (Cyclamen
sp.), Freesie (z.B. Freesia refracta) und Orchideen der Familie
Orchidaceae.
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Zu
Pflanzen, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Hemmung der
Abszission von Blättern,
Blüten
und Früchten
behandelt werden können,
gehören
Baumwolle (Gossypium spp.), Äpfel, Birnen,
Kirschen (Prunus avium), Pecannüsse
(Carva illinoensis), Trauben (Vitis vinifera), Oliven (z.B. Vitis
vinifera und Olea europea), Kaffee (Coffea arabica), Gartenbohnen
(Phaseolus vulgaris) und Birkenfeige (Ficus benjamina) sowie schlafende
Sämlinge
wie verschiedene Obstbäume
einschließlich Apfel,
Zierpflanzen, Sträucher
und Baumsämlinge. Ferner
gehören
zu Sträuchern,
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Hemmung der Abszission von Blattwerk behandelt werden können, Liguster
(Ligustrum sp.), Photinea (Photinia sp.), Stechpalme (Ilex sp.),
Farne der Familie Polypodiaceae, Strahlenaralie (Schefflera sp.),
Kolbenfaden (Aglaonema sp.), Cotoneaster (Cotoneaster sp.), Berberitze
(Berberis sp.), Wachsbeerenstrauch (Myrica sp.), Abelia (Abelia
sp.), Akazie (Acacia sp.) und Bromeliaden der Familie Bromeliaceae.
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Zu
weiteren Ethylenreaktionen gehören
die von Fritz et al., US-Patentschrift 3879188 in Spalte 3, Zeile
62, bis Spalte 6, Zeile 65, aufgeführten Ethylenreaktionen (deren
Offenbarung hier durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit eingeschlossen
wird).
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Der
erfindungsgemäße Wirkstoff
kann durch beliebige geeignete Maßnahmen auf Pflanzen aufgebracht
werden. Sie können
allein oder in Kombination mit inerten Trägem aufgebracht werden. Der
Wirkstoff kann allein in gasförmiger,
flüssiger
oder fester Form durch Inkontaktbringen der Verbindung mit der zu
behandelnden Pflanze aufgebracht werden. Ferner kann der Wirkstoff
in die Salzform umgewandelt und dann auf die Pflanzen aufgebracht
werden. Alternativ kann der Wirkstoff mit einem inerten Träger aufgebracht
werden. Zu geeigneten festen Trägem
gehört
Staub. Der Wirkstoff kann auch in einer flüssigen Lösung, als organisches Lösungsmittel
oder wässerige
Lösung
suspendiert werden. Gleichermaßen
kann die gasförmige
Form der Verbindung in einem inerten gasförmigen Träger dispergiert werden, um
eine gasförmige
Lösung
bereitzustellen.
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Als
Träger
für die
erfindungsgemäßen Wirkstoffe
können
zahlreiche organische Lösungsmittel verwendet
werden, z.B. Kohlenwasserstoffe wie Hexan, Benzol, Toluol, Xylol,
Kerosin, Dieselöl,
Heizöl und
Erdölnaphtha,
Ketone wie Aceton, Methylethylketon und Cyclohexanon, chlorierte
Kohlenwasserstoffe wie Tetrachlorkohlenstoff, Ester wie Ethylacetat,
Amylacetat und Butylacetat, Ether, z.B. Ethylenglycolmonomethylether
und Diethylenglycolmonomethylether, Alkohole, z.B. Ethanol, Methanol,
Isopropanol, Amylalkohol, Ethylenglycol, Propylenglycol, Butylcarbitolacetat
und Glycerin.
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Gemische
aus Wasser und organischen Lösungsmitteln,
entweder als Lösungen
oder Emulsionen, können
ebenfalls als Träger
für den
Wirkstoff angewendet werden.
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Die
Wirkstoffe können
als Aerosole aufgebracht werden, z.B. indem man sie in Luft mit
einem komprimierten Gas, wie zum Beispiel Dichlordifluormethan oder
Trichlorfluormethan und andere Freone, dispergiert.
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Die
erfindungsgemäßen Wirkstoffe
können auch
mit Hilfsstoffen oder Trägern,
wie Talkum, Pyrophyllit, synthetisches feines Siliciumdioxid, Attapulgiton
(Attaclay), Kieselgur, Kreide, Diatomeenerde, Kalk, Calciumcarbonat,
Bentonit, Fuller-Erde, Schalen von Baumwollsaat, Weizenmehl, Sojabohnenmehl,
Bimsstein, Tripel, Holzmehl, Walnußschalenmehl, Redwoodmehl und
Lignin, aufgebracht werden.
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Es
kann wünschenswert
sein, in die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
ein Netzmittel einzubringen. Derartige Netzmittel können in
sowohl den festen als auch den flüssigen Zusammensetzungen angewendet
werden. Das Netzmittel kann einen anionischen, kationischen oder
nicht-ionischen
Charakter aufweisen.
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Zu
typischen Klassen von Netzmitteln gehören Alkylsulfonatsalze, Alkylarylsulfonatsalze,
Alkylsulfatsalze, Alkylamidsulfonatsalze, Alkylarylpolyetherallcohole,
Fettsäureester
von mehrwertigen Alkoholen und die Alkylenoxid-Additionsprodukte
derartiger Ester, und Additionsprodukte von langkettigen Mercaptanen
und Alkylenoxiden. Zu typischen Beispielen derartiger Netzmittel
gehören
die Natriumalkylbenzolsulfonate mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen in
der Alkylgruppe, Alkylphenolethylenoxid-Kondensationsprodukte, z.B.
p-Isooctylphenol, das mit 10 Ethylenoxideinheiten kondensiert ist,
Seifen, z.B. Natriumstearat und Kaliumoleat, das Natriumsalz von Propylnaphthalinsulfonsäure, der
(Di-2-ethylhexyl)ester von Natriumsulfobernsteinsäure, Natriumlaurylsulfat,
Natriumstearat und Kaliumoleat, das Natriumsalz des sulfonierten
Monoglycerids von Kokosnußfettsäuren, Sorbitansesquioleat,
Lauryltrimethylammoniumchlorid, Octadecyltrimethylammoniumchlorid,
Polyethylenglycollaurylether, Polyethylenester von Fettsäuren und
Kolophoniumsäuren,
z.B. Ethofat 7 und 13, Natrium-N-methyl-N-oleyltaurat, Türkischrotöl, Natriumdibutylnaphthalinsulfonat,
Natriumligninsulfonat (Marasperse N), Polyethylenglycolstearat,
Natriumdodecylbenzolsulfonat, tert.-Dodecylpolyethylenglycolthioether
(Nonionic 218), langkettige Ethylenoxid-Propylenoxid-Kondensationsprodukte,
z.B. Pluronic 61 (Molekulargewicht 1000), Sorbitansesquioleat, Polyethylenglycolester
von Tallölsäuren, Natriumoctylphenoxyethoxyethylsulfat,
Polyoxyethylen(20)-sorbitanmonolaurat („Tween 20"), Tris(polyoxyethylen)-sorbitanmonostearat
(„Tween 60") und Natriumdihexylsulfosuccinat.
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Die
festen, flüssigen
und gasförmigen
Zubereitungen können
nach beliebigen herkömmlichen Verfahren
hergestellt werden. So kann der Wirkstoff, feinverteilt falls er
ein Feststoff ist, zusammen mit einem festen Träger einer Taumelbehandlung
unterworfen werden. Alternativ kann der Wirkstoff in flüssiger Form,
unter Einschluß von
Lösungen,
Dispersionen, Emulsionen und Suspensionen davon, mit dem festen
Träger
in fein verteilter Form gemischt werden.
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Die
folgenden nicht-begrenzenden Beispiele sind veranschaulichend und
fallen nicht in den Bereich der vorliegenden Erfindung, wie sie
beansprucht ist, wenn es nicht anderweitig festgestellt ist. In
diesen Beispielen bedeutet μl
Mikroliter; bedeutet ml Milliliter; bedeutet 1 Liter, bedeutet cm
Zentimeter und sind Temperaturen in Grad Celsius angegeben.
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BEISPIEL 1
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Isolierung
von Wirkstoff aus Diazocyclopentadien
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Diazocyclopentadien
wurde in einen Glasbehälter
gegeben und dem Licht ausgesetzt. Ein VARIANTM-Gaschromatograph,
der mit einem Flammenionisationsdetektor und einer Glassäule mit
23% SP-1700 auf 80/100-Chromosorb P AWTM mit
Stickstoff als Trägergas
ausgerüstet
war, wurde verwendet, um das Gemisch aufzutrennen. Diazocyclopentadien
wurde bei Umgebungstemperatur analysiert. Ein Chromatogramm wurde
erzeugt und die Zeit der Elution jedes Peaks wurde unter Verwendung
einer Stopuhr gemessen. Ein beispielhaftes Chromatogramm ist als 1 wiedergegeben.
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Danach
wurde die Detektorflamme ausgelöscht
und ein Stück
TYGONTM-Schlauch wurde fest über die
Flammenspitze gezogen. Das entgegengesetzte Ende des Schlauchs wurde
mit der Nabe einer Spritzennadel verbunden. Inzwischen wurden Nelken
in Wasser enthaltende Glasgefäße gegeben.
Sodann wurde jeder einzelne Peak in ein gesondertes Gefäß eluiert.
Das Verfahren wurde fünfmal
wiederholt. Die Gefäße wurden
mit etwa 1 ml reinem Sauerstoff versetzt, um die Verringerung der
Sauerstoffkonzentration aufgrund des Stickstoff-Trägergases auszugleichen.
Die Nelken wurden über
Nacht im Gefäß belassen.
Am nächsten
Tag wurden die Nelken belüftet.
Sodann wurden die Gefäße wieder
verschlossen und Ethylengas wurde in die Gefäße eingespritzt. Die Blumen
wurden über
Nacht der Ethylenatmosphäre
ausgesetzt. Am nächsten
Tag wurden die Nelken erneut belüftet
und aus den Gefäßen entnommen.
Die Blumen wurden solange in Wasser von Raumtemperatur gestellt,
bis sich Alterungssymptome entwickelten. Bei Blumen, die vertrocknet
waren, sich geschlossen hatten und typische Symptome einer Schädigung durch
Ethylen zeigten, wurde die Beurteilung vergeben, daß sie nicht
durch eine Verbindung geschützt
waren. Bei Blumen, die ihr frisches Erscheinungsbild behalten hatten,
wurde die Beurteilung vergeben, daß sie durch die Verbindung
gegen das Ethylen geschützt
waren. Der Peak, der nach etwa 0,70 Minuten eluiert wurde, schützte in übereinstimmender
Weise die Nelken gegen eine Schädigung
durch Ethylen. Die Retentionszeit der Säule zeigte, daß der Wirkstoff
höchstwahrscheinlich
drei oder vier Kohlenstoffatome enthielt.
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BEISPIEL 2
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Messung der
Ethylenbindung
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Dreifachproben
von 3 g geschnittenen Blütenblättern von
Nelken wurden in einen 2,5 l fassenden Exsikkator gegeben, der in
einem 25 ml fassenden Erlenmeyerkolben 14C-Ethylen-Quecksilberperchlorat-Komplex (110 mCi/mM)
enthielt. Anschließend
wurde ein Überschuß an ungesättigtem
Lithiumchlorid zu dem Ethylen-Quecksilberperchlorat-Komplex gegeben,
um das gasförmige
Ethylen freizusetzen. Das Gemisch wurde 6 Minuten gerührt. Zur
Bestimmung des Bindungsanteils wurden 3 ml unmarkiertes Ethylen
in einen Exsikkator gegeben. Nach 2-stündiger Einwirkung von Ethylen
wurden die Exsikkatoren geöffnet
und die Proben wurden 4 Minuten belüftet. Jede Probe wurde sodann
in ein 250 ml fassendes Gefäß gegeben.
Sodann wurden 0,2 ml Quecksilberperchlorat auf einem 0,5-cm2-Stück Glasfaserfilter
in einem Szintillationsfläschchen
hinzugegeben. Nach 18 Stunden wurden die Szintillationsfläschchen
entnommen, mit Szintillationsflüssigkeit
versetzt und die Radioaktivität
wurde für
jede Probe ausgezählt.
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BEISPIEL 3
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Einflüß von 1-Methylcyclopropen
und Dimethylcyclopropen (welches eine Verbindung der vorliegenden
Erfindung ist) auf die in vivo-Konservierung von Nelken, die hohen
Konzentrationen an Ethylen ausgesetzt sind
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Die
Behandlung von Nelken mit Ethylen beschleunigt den Vorgang der Alterung,
wobei eine Erscheinung des Einrollens der Blütenblätter erzeugt wird (Halevy und
Mayak, 1981). Nelken im Stadium II mit geringer Ethylenerzeugung
und ohne sichtbare Anzeichen einer Alterung (Woodson, 1987) wurden
6 Stunden mit unterschiedlichen Konzentrationen an 1-Methylcyclopropen
behandelt, bevor 1 Stunde lang 10 oder 1000 ml/l Ethylen hinzugegeben
wurden.
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Nach
4 Tagen wiesen die Nelken, die mit nur 2,5 nl/l 1-Methylcyclopropen
behandelt worden waren, das gleiche Aussehen auf wie Kontrollnelken,
die keiner Behandlung mit Ethylen unterzogen worden waren. Die minimale
Konzentration an 1-Methylcyclopropen, die den Ethylen-Prozeß verhindert,
war die gleiche bei der Behandlung der Blumen mit 1 ml/l Ethylen.
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Diese
Ergebnisse bei in-vivo-Nelken lassen darauf schließen, daß 1-Methylcyclopropen
als starker Inhibitor der Ethylenreaktion auf die gleiche Weise
wie STS, DACP oder NBD wirkt. Jedoch ist die Konzentration an 1-Methylcyclopropen
zum Schutz der Blumen gegen die Ethylenwirkung viel geringer als
die von anderen chemischen Produkten.
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BEISPIEL 4
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Behandlungszeit mit 1-Methylcyclopropen
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1-Methylcyclopropen
wurde für
verschiedene Zeitabschnitte vor der Aufbringung von exogenem Ethylen
hinzugegeben. 2 zeigt, daß die Konzentration an 1-Methylcyclopropen,
die zur Erzielung eines Schutzes gegen den Einfluß von exogenem Ethylen
erforderlich ist, umgekehrt proportional zur Behandlungszeit ist.
Die Behandlung mit etwa 250 bis 300 nl/l 1-Methylcyclopropen für fünf Minuten reichte
zum Schutz der Blumen aus. Eine 24-stündige Behandlung mit 0,5 nl/l
ergab einen Schutz gegen 1 ml/l Ethylen.
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BEISPIEL 5
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Irreversible Bindung von
1-Methylcyclopropen an in-vivo-Nelken
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Blumen
wurden während
6 Stunden mit 5 nl/l Produkt behandelt und anschließend 10
Tage bei Raumtemperatur aufbewahrt. Ein ml/l Ethylen wurde sodann
innerhalb von 18 Stunden hinzugegeben. Das Ethylen hatte 10 Tage
nach der Behandlung mit 1-Methylcyclopropen keinen Einfluß auf die
behandelten Nelken (Daten nicht aufgeführt). Die Bindung von 1-Methylcyclopropen
an Nelken scheint irreversibel zu sein.
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BEISPIEL 6
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Einfluß von 1-Methylcyclopropen auf
in-vivo-Nelken zum Stoppen des Alterungsvorgangs aufgrund von exogenem
und endogenem Ethylen
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Blumen
in einem Voralterungszustand wurden mit 5 nl/l 1-Methylcyclopropen
behandelt und der Alterungsvorgang wurde beobachtet. Eine unbehandelte
Kontrollblume begann einen Tag später ein Einrollen der Blütenblätter zu
zeigen (Daten nicht aufgeführt).
Die mit 1-Methylcyclopropen behandelte Blume zeigte 15 Tage später keinen
Alterungsvorgang.
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Die
Nelken brauchen eine exogene Einwirkung von Ethylen für mindestens
6 Stunden, damit sie ein sichtbares Anzeichen von Alterung aufweisen. Eine
Behandlung mit 3 nl/l 1-Methylcyclopropen reicht aus, um diesen
Vorgang zu stoppen. Nelken, die nur mit Ethylen behandelt worden
waren, zeigten ein Einrollen der Blütenblätter, während mit Ethylen und anschließend mit
1-Methylcyclopropen behandelte Nelken kein sichtbares Anzeichen
der Erscheinung zeigten (Daten nicht aufgeführt). 1-Methylcyclopropen scheint
die autokatalytische Erzeugung von Ethylen zu verringern und zu
verhindern.
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Die
Fähigkeit
von 1-Methylcyclopropen zum Stoppen des Alterungsvorgangs wurde
durch Zugabe von Ethylen über
6 Stunden beobachtet. Die Nelken begannen die Einrollerscheinungen
zu zeigen. Anschließend
wurde 1-Methylcyclopropen hinzugegeben. Der Vorgang der Alterung
wurde durch die Bindung von 1-Methylcyclopropen an den Ethylenrezeptor
und durch Erzielung einer molekularen Reaktion gestoppt.
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BEISPIEL 7
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Einfluß von 1-Methylcyclopropen auf
die Ethylenerzeugung
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Die
Ethylenerzeugung wurde vom Beginn der klimakterischen Ethylenerzeugung
an verfolgt. Die Kontrolle zeigte einen Anstieg der Ethylenerzeugung
4 Tage nach Versuchsbeginn. Blumen, die zunächst mit Ethylen behandelt
worden waren, zeigten 2 Tage früher
einen Anstieg der Ethylenerzeugung. 1-Methylcyclopropen wurde aufgebracht.
Im Anschluß daran
wurde die Ethylenerzeugung gemessen. Wie in 3 gezeigt,
war das Maß der
bei der Kontrolle beobachteten Ethylenerzeugung erheblich geringer
als das bei Blumen, die mit 1-Methylcyclopropen behandelt worden
waren, beobachtete.
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BEISPIEL 8
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Einfluß von 1-Methylcyclopropen als
Funktion des Stadiums von Schnittnelken
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Schnittnelken
im Stadium I und Stadium III wurden mit 1-Methylcyclopropen behandelt.
Bei jungen Nelken betrug die Konzentration an 1-Methylcyclopropen,
die eine Schutzwirkung ergab, etwa 1,25 und 2,5 nl/l. Für diese
ergab sich ein vollständiger Schutz
gegen Ethylen. Bei alten Nellken reichten Mengen zwischen 2,5 und
5 nl/l an 1-Methylcyclopropen aus, um eine Reaktion zu erzielen,
aber ein vollständiger
Schutz wurde nicht erreicht. Ein vollständiger Schutz von älteren Nelken
wurde nur mit 10 nl/l 1-Methylcyclopropen
erreicht (Daten nicht aufgeführt).
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BEISPIEL 9
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Irreversible Bindung von
1-Methylcyclopropen an den Ethylenrezeptor
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Um
festzustellen, ob das 1-Methylcyclopropen eine Wirkung auf den Ethylenrezeptor
aufweist, wurden Blumen mit 5 nl/l 1-Methylcyclopropen behandelt
und vor dem Bindungsversuch mit Ethylen 4 Tage bei einer Raumtemperatur
von 4°C
gelagert. Blütenblätter von
Nelken, die mit 1-Methylcyclopropen vorinkubiert worden waren, und
Kontrollblütenblätter, die
nicht mit 1-Methylcyclopropen inkubiert worden waren, wurden sodann
in Gegenwart von 14C-Ethylen inkubiert.
Eine Probe, die als Kontrollprobe diente, wurde mit einer Sättigungskonzentration von
unmarkiertem Ethylen in Gegenwart von 14C-Ethylen
inkubiert. Der Unterschied in der Markierung der mit 1-Methylcyclopropen
behandelten Probe im Vergleich zur unbehandelten Probe und zur Kontrolle
zeigt die spezifische Bindung von Ethylen an. In den beiden Fällen wurde
die Ethylenbindung vollständig
gehemmt (siehe 4). Mit 1-Methylcyclopropen
behandelte Blumen banden kein Ethylen.
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BEISPIEL 10
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Diffusion von 3H-1-Methylcyclopropen an Blütenblättern von
Nelken
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Um
den Ethylenrezeptor zu markieren, wurde 1-Methylcyclopropen mit
Tritium markiert und die erhaltene spezifische Aktivität betrug
60 mCi/mM. Eine eventuelle Diffusion der Verbindung wurde an Nelken
untersucht. Die Blumen wurden mit 1-Methylcyclopropen und mit großen Mengen
an Ethylen behandelt. Kontrollblumen wurden nur mit 1-Methylcyclopropen
behandelt. Die Diffusion wurde 7 Tage lang verfolgt. Nur die Blumen,
die keine Ethylenbehandlung erhalten hatten, zeigten eine geringfügige Diffusion.
Bei Durchführung
des Versuches bei 4°C
war keine Diffusion vorhanden. Diese Ergebnisse lassen darauf schließen, daß 3H-1-Methylcyclopropen permanent an die Gewebe
der Nelken gebunden war.
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BEISPIEL 11
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Einfluß von 1-Methylcyclopropen auf
die Reifung von Bananen
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Bananen
wurden einzeln in einen 3 l fassenden Behälter gegeben. 1-Methylcyclopropen
wurde in den Behälter
in einer bestimmten Konzentration eingespritzt. Das Pflanzenmaterial
wurde sodann belüftet
und 12 Stunden mit 1 ml/l Ethylen versetzt. Kontrollen wurden in
Behältern
ohne chemische Behandlung gehalten. Eine Chlorophyllmessung wurde durchgeführt, wie
früher
von Sisler und Wood, 1988, beschrieben wurde. Der Versuch wurde
7 Tage nach der Behandlung mit 1-Methylcyclopropen durchgeführt.
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Der
für das
Verschwinden von Chlorophyll erhaltene Ki-Wert betrug 40 μl/l bei Durchführung der Versuche
im Dunkeln und 1,2 μm/l
bei Durchführung der
Versuche im Hellen. Die quantitative Bestimmung des Einflusses von
1-Methylcyclopropen wurde durch Messung von Chlorophyll vorgenommen.
Der für
1-Methylcyclopropen erhaltene Ki-Wert betrug 0,4 nl/l. Die Reifung
von mit 1-Methylcyclopropen
behandelten Bananen wurde etwa 15 Tage lang verhindert und die Früchte färbten sich
nach diesem Zeitraum braun.
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BEISPIEL 12
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Einfluß von 1-Methylcyclopropen auf
die Keimung von Tomatensamen und die Reifung von Tomaten
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Tomatensamen
wurden mit NaOCl (10%) gewaschen und mit Wasser gespült. Die
Samen wurden auf Filterpapier, das mit 10 mM Natriumphosphatpuffer
vom pH-Wert 5,8 befeuchtet worden war, gegeben. Die Keimung wurde
im Dunkeln durchgeführt. Nachdem
die Sämlinge
eine Höhe
von etwa 1 mm erreicht hatten, wurden 30 Samen pro Probe auf feuchtes
Filterpapier in einem 0,5 l fassenden Behälter gegeben. 1-Methylcyclopropen
wurde während
24 Stunden zugesetzt, bevor 5 Tage lang 10 μm/l Ethylen zugegeben wurden.
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Wenn
vor der Behandlung mit Ethylen 1-Methylcyclopropen für 12 Stunden
auf Ethylen aufgebracht worden war, reichten nur 10 nl/l der Verbindung
zur Konservierung von Tomaten aus. An diesen Früchten wies 1-Methylcyclopropen
einen zeitweiligen Einfluß in
Bezug auf eine Verhinderung der Reifung auf, die etwa 7 bis 10 Tage
nach der Behandlung mit 1-Methylcyclopropen erfolgte.
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Die
vorstehenden Ausführungen
dienen der Erläuterung
der vorliegenden Erfindung und sind nicht als deren Beschränkung anzusehen.
Die Erfindung ist durch die folgenden Ansprüche definiert.