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HINTERGRUND
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Das
Respiratory Syncytial Virus (RSV), ein Mitglied der Gattung Pneumovirus
der Paramyxoviridae Familie, ist ein wichtiger Auslöser von
Atemwegserkrankungen bei Säuglingen
und Kindern (Connors, M., et al., J. of Virol., 66:7444-7451 (1992).
Die immunologische Grundlage der unterschiedlichen Anfälligkeit
der Individuen sowie die begrenzte Altersspanne, wo eine ernste
Erkrankung erfolgt, bleibt unklar.
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Das
Haupthindernis bei der Weiterentwicklung neuer Kandidatenimpfstoffe,
die gegen RSV gerichtet sind, für
klinische Versuche ist, dass die von Formalin-inaktivierten RSV-Impfstoffen
in den 1960er Jahren verursachte Impfstoff-verstärkte Krankheit nicht vollständig verstanden
ist. Klinische Versuche mit einem Formalin-inaktivierten Alaunpräzipitierten
RSV-Impfstoff in den 1960ern zeigten, dass der Impfstoff die Produktion Komplement-bindender
Antikörper
hervorrief, aber bei dem Schutz gegen eine Infektion bei Kindern
versagte. Zusätzlich
verlief die Krankheit nach einer anschließenden Infektion mit einigen
Todesfällen
und vermehrten Krankenhauseinweisungen ungewöhnlich schwer (Kapikian, A.Z.,
et al., Amer. J. Epidem., 89:405 (1969); Fulginti, V.A., et al.,
Amer. J. Epidem., 89:435 (1969); Kim, W.H., Amer. J. Epidemol.,
89:422 (1969); Chin, J.R., et al., Amer. J. Epidem., 89:449 (1969)).
Eine ähnlich
verstärkte
Krankheit kann in Mäusen,
die zuvor mit dem Formalin-inaktivierten Impfstoff immunisiert worden
sind, nach einer RSV-Infektion
ausgelöst
werden, aber nicht in Mäusen,
die mit lebenden RSV immunisiert worden sind (Connors, M., et al.,
J. Virol. 66:7441 (1992); Graham, B.S., et al., Immunol. 151:2032
(1993); Alwan, W.H., et al., J. Exp. Med. 179:81 (1994)). Klinische Versuche
mit lebenden attenuierten RSV-Impstoffprodukten sind nicht mit einer
verstärkten
Krankheit in Verbindung gebracht worden. Obwohl die RSV-Lebendimpfstoffe
zu keiner verstärkten
Lungenerkrankung nach einer natürlichen
Infektion führten,
waren die Impfstoffe in anderer Hinsicht ebenso wenig erfolgreich
wie Formalin-inaktivierte Alaunpräzipitierte RSV-Impfstoffe (Kim,
W.H., et al., Pediatrics, 48:745 (1971); Kim, W.H., et al., Pediatrics,
52:56 (1973); Belshe, R.B., et al., J. Infect. Dis., 145:311 (1982);
Wright, R.B., et al., Infect. Immun., 37:397 (1982)). Temperatursensitive
Mutanten von RSV, an Kälte
angepasste RSV oder lebende RSV, parenteral verabreicht, sind als
Impfstoffe aufgrund der hohen Reversionsraten zu Wildtypformen,
nicht akzeptierbarer Virulenz oder fehlender Immunogenität in der
geeigneten Altersgruppe als aussichtslos betrachtet worden (Graham,
B.S., et al., J. of Immun., 151:2032-2040 (1993).
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Folglich
besteht ein Bedarf an einer Entwicklung wirksamer Impfmethoden gegen
RSV und an Impfstoffzusammensetzungen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Entdeckung, dass IL-12 eine
potente Adjuvans-Wirkung für eine
Immunisierung gegen eine Paramyxoviridae Virusinfektion besitzt.
In einer Anwendungsform umfasst die Erfindung ein Verfahren zur
Verminderung der viralen Replikation eines Virus der Paramyxoviridae
Familie in einem Wirt (z.B. Säuger,
einschließlich
Mensch, und Vogel), umfassend Verabreichen eines Antigens des Virus zusammen
mit einer wirksamen Adjuvans-Menge an Interleukin-12 (IL-12) an
den Wirt. Humane Viren der Paramyxoviridae Familie umfassen Paramyxoviren
(z.B. Parainfluenza-Virus 1, Parainfluenza-Virus 2, Parainfluenza-Virus
3, Parainfluenza-Virus 4 und Mumpsvirus), Morbilliviren (z.B. Masernvirus)
und Pneumoviren (z.B. Respiratory Syncytial Virus); andere nicht-humane
Viren der Paramyxoviridae Familie einschließlich Hundestaupevirus, bovines
RSV, Newcastle Disease Virus und Rinderpest-Virus. In einer Anwendungsform
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Verminderung der Replikation
des Respiratory Syncytial Virus (RSV) in einem Wirt, umfassend Verabreichen
eines RSV-Antigens zusammen mit einer wirksamen Adjuvans-Menge an
IL-12 an den Wirt. Folglich betrifft die vorliegende Erfindung ebenfalls
ein Verfahren zum Hervorrufen einer Immunantwort gegen Viren der
Paramyxoviridae Familie in einem Wirt, umfassend Verabreichen eines
Antigens eines Virus der Paramyxoviridae Familie zusammen mit einer
wirksamen Adjuvans-Menge an IL-12 an den Wirt. Die vorliegende Erfindung
betrifft ebenfalls ein Verfahren zum Immunisieren eines Wirts gegen
RSV, umfassend Verabreichen eines Gemisches an den Wirt, umfassend
ein Antigen von Respiratory Syncytial Virus zusammen mit einer wirksamen
Adjuvans-Menge an IL-12.
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Zusätzlich betrifft
die vorliegende Erfindung eine Zusammensetzung, umfassend ein Gemisch
eines Antigens eines Virus der Paramyxoviridae Familie und einer
wirksamen Adjuvans-Menge an Interleukin-12 (IL-12). In einer Anwendungsform
betrifft die Erfindung eine Zusammensetzung, umfassend ein Antigen
des Respiratory Syncytial Virus und IL-12.
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Wie
es hier gezeigt ist, verringert eine Behandlung mit exogenenem IL-12,
das zum Zeitpunkt der Immunisierung mit RSV-Antigen verabreicht
ist, die RSV-Replikation und erhöht
die endogene IL-12 mRNA-Expression zum Zeitpunkt einer nachfolgenden
RSV-Challenge. Dies
führt zu
einer Verschiebung von einem Th2 zu einem Th1-ähnlichen Cytokin-Expressionsmuster
und einer folgenden Verschiebung in einer Antikörperisotyp-Verwendung. Diese Ergebnisse zeigen,
dass IL-12 ein potentes Adjuvans für Paramyxoviridae-Impfstoffe ist.
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BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1 ist
ein Säulendiagramm
einer IL-12-Behandlung versus log 10 der Plaquebildenden Einheiten (pfu)/g
Lunge aus dem Plaque-Assay, das veranschaulicht, dass zum Zeitpunkt
der Immunisierung verabreichtes IL-12 eine ausgeprägte Wirkung
auf die Verminderung der viralen Replikation besitzt.
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2 ist
ein Säulendiagramm
einer IL-12-Behandlung versus gemittelte α-Tubulinnormalisierte Dichte von
den mRNA-Northern-Blots, das veranschaulicht, dass IL-12 die Th1-Zelldifferenzierung
verstärkt
und eine Verschiebung von einer Th2 zu einer Th1-ähnlichen
Antwort in Mäusen
hervorrief, die mit inaktiviertem RSV-Immunogen immunisiert worden
waren.
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GENAUE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verminderung der
viralen Replikation eines Virus der Paramyxoviridae Familie in einem
Wirt (z.B. Säuger,
einschließlich
Mensch, und Vogel), umfassend Verabreichen eines Gemisches aus einem
Antigen des Virus und einer wirksamen Adjuvans-Menge an Interleukin-12
(IL-12) an den Wirt. Obwohl das Verfahren der vorliegenden Erfindung
unter Verwendung von RSV beispielhaft dargestellt ist, kann das
Verfahren zur Verminderung der viralen Replikation von einer Reihe
an Viren der Paramyxoviridae Familie verwendet sein, das humane
Paramyxoviridae-Viren umfasst, wie Paramyxoviren (z.B. Parainfluenza-Virus
1, Parainfluenza-Virus 2, Parainfluenza-Virus 3, Parainfluenza-Virus
4 und Mumpsvirus), Morbilliviren (z.B. Masernvirus) und Pneumoviren
(z.B. Respiratory Syncytial Virus). Andere nicht-humane Viren der
Paramyxoviridae Familie umfassen Hundestaupevirus, bovines RSV,
Newcastle Disease Virus und Rinderpest-Virus. In einer Anwendungsform
ist das Verfahren der vorliegenden Erfindung zur Verminderung der
viralen Replikation des Respiratory Syncytial Virus (RSV) in einem
Wirt angewandt und umfasst Verabreichen eines RSV-Antigens und einer
wirksamen Adjuvans-Menge an IL-12 an den Wirt.
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In
einer anderen Anwendungsform ist das Verfahren der vorliegenden
Erfindung zum Hervorrufen einer Immunantwort gegen ein Virus der
Paramyxoviridae Familie in einem Wirt angewandt, umfassend Verabreichen
eines Antigens des Virus und einer wirksamen Adjuvans-Menge an IL-12
an den Wirt. Zusätzlich
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Immunisieren
eines Wirts gegen RSV, umfassend Verabreichen eines Gemisches, umfassend
ein RSV-Antigen und einer wirksamen Adjuvans-Menge an IL-12.
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Ein
Antigen eines Virus der Paramyxoviridae Familie umfasst die Verwendung
des ganzen Virus (z.B. inaktiviertes oder lebendes, attenuiertes
ganzes Virus), eines antigenen Teils des Virus und rekombinant produzierten
Virus oder Teile davon oder Fusionsproteine. Zusätzlich umfassen Antigene der
vorliegenden Erfindung Nucleinsäure-Sequenzen, die ein
Antigen eines Virus der Paramyxoviridae Familie codieren. Antigene Teile
der Viren der Paramyxoviridae Familie umfassen das Fusionsglycoprotein
(F-Protein) und
die Hämagglutinin-Neuraminidase
der Parainfluenza-Viren 1, 2, 3, 4; das F-Protein und die Hämagglutinin-Neuraminidase des
Mumpsvirus; das F-Protein und die Hämagglutinin-Neuraminidase des
Masernvirus; und das F-Protein und das G-Glycoprotein des RSV. Weitere antigene
Teile der Viren der Paramyxoviridae Familie, die in den Verfahren
und Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung verwendet sein
können,
können
vom Fachmann ermittelt werden.
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Das
IL-12 der vorliegenden Erfindung kann aus einer geeigneten Quelle
für die
Verwendung in der vorliegenden Erfindung erhalten sein. Zum Beispiel
kann IL-12 aus natürlichen
Quellen (z.B. menschlichen, tierischen) gereinigt, mit Hilfe einer
chemischen Synthese oder mit rekombinanten DNA-Techniken hergestellt sein,
wie es in Beispiel 1 beschrieben ist. Zusätzlich umfasst das IL-12 der
vorliegenden Erfindung IL-12 codierende Nucleinsäure-Sequenzen wie auch von
derartigen Nucleinsäure-Sequenzen
codierte RNAs. Wie hier verwendet, bezeichnet „Interleukin-12" und „IL-12" Interleukin 12,
seine einzelnen Untereinheiten, Fragmente davon, die IL-12-Adjuvans-Aktivität zeigen,
und funktionelle Äquivalente
von „Interleukin-12" und „IL-12". Funktionelle Äquivalente
von „Interleukin-12" und „IL-12" umfassen modifiziertes
IL-12-Protein, so dass das resultierende IL-12-Produkt dieselbe
Adjuvans-Aktivität
besitzt wie das hier beschriebene IL-12, und Nucleinsäure-Sequenzen,
die durch die Degeneration des genetischen Codes das gleiche Peptid-Genprodukt
wie IL-12 codieren und die hier beschriebene IL-12 Adjuvans-Aktivität besitzen.
Zum Beispiel kann ein funktionelles Äquivalent von „Interleukin-12" oder „IL-12" ein „stilles" Codon oder eine
Aminosäure-Substitution
(z.B. Substitution einer sauren Aminosäure durch eine andere saure
Aminosäure;
oder Substitution eines Codons, das eine hydrophobe Aminosäure codiert,
durch ein anderes Codon, das eine hydrophobe Aminosäure codiert) enthalten.
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Es
ist berichtet worden, dass IL-12, ein überwiegend von Makrophagen
sezerniertes heterodimeres Cytokin, die NK-Zellaktivität und CTL-Aktivität verstärkt, die
Differenzierung von Th1-Zellen stimuliert und die Produktion von
Cytokinen, wie IFN-γ induziert
(Gately, M.K., et al, Cell. Immunol. 143:127 (1992); Naume, B., et
al, J. Immunol. 148:2429 (1992); Hsieh, C.S., et al, Science 260:547
(1993); Manetti, R., et al, J. Exp. Med. 177:1199 (1993); Chan,
S.H., et al, J. Exp. Med. 173:869 (1991); D'Andrea, A., et al; J. Exp. Med. 176:1387 (1992);
Macatonia, S.E., et al, Int. Immunol. 5:1119 (1993); Tripp, C.S.,
et al, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90:3725 (1993)). IL-12, das früher als
natürlicher
Killerzellen-stimulierender Faktor oder cytotoxischer Lymphocyten-Reifungsfaktor bezeichnet
worden ist, dient der Aktivierung und der Verknüpfung angeborener und erworbener
Immunantworten (Kobayashi, M., et al., J. Exp. Med., 170:827 (1989);
Stern, A.S., et al, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87:6808 (1990); Locksley,
R.M., et al, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90:5879 (1993)). IL-12 fördert die
Differenzierung nicht geprägter
T-Helferzellen in Richtung Typ 1 (Th1) Phänotyp (Hsieh; C.S., et al.,
Science 260:547 (1993); Manetti, R., et al, J. Exp. Med. 177:1199
(1993)). Dies führt
zu einer charakteristischen Cytokin-Konstellation, wie IFN-γ und fördert im
Allgemeinen die zellvermittelte Immunität (Chan, S.H., et al., J. Exp.
Med. 173:869 (1991); D'Andrea,
A., et al, J. Exp. Med. 176:1387 (1992); Macatonia, S.E., et al,
Int. Immunol. 5:1119 (1993); Gately, M.K., et al, Cell. Immunol.
143:127 (1992); Naume, B., et al, J. Immunol. 148:2429 (1992)).
Von IL-12 ist gezeigt worden, dass es die Immunantwort verstärkt und
die schützende
Immunität
in mehreren Infektionskrankheitsmodellen, einschließlich Listeriose,
Leishmaniase, Toxoplasmose und lymphocytäre Choriomeningitis-Virusinfektion verbessert
(Tripp, C.S., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90:3725 (1993);
Heinzel, F.P., et al, J. Exp. Med. 177:1505 (1993); Sypek, J.P.,
et al. J. Exp. Med. 177:1797 (1993); Afonso, L.C., et al, Science
263:235 (1994); Gazzinelli, R.T., et al, Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 90:6115 (1993); Khan, I.A., et al, Infect. Immun. 62:1639 (1994);
Orange, J.S., et al, J. Immunol. 152:1253 (1994)). Die Reinigung
und Klonierung von IL-12
sind in der PCT-Veröffentlichung,
Nr. WO 92/05256 und WO 90/05147, und in der europäischen Patentpublikation
Nr. 322.827 (als „CLMP" bezeichnet) offen
gelegt.
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Wir
haben Kenntnis von der europäischen
Patentanmeldung
EP 0 609 739 (American
Cyanimid Company), die ein Verfahren zur Reversion der Immunsuppression
in Impfstoffen beschreibt. Cytokine oder Cytokinhemmer sind zusammen
mit dem Kombinationsimpfstoff verabreicht. Das Cytokin oder der
Cytokinhemmer können
gleichzeitig mit oder nach dem Impfstoff verabreicht sein, und können rekombinant
produziert oder von einer Zellkultur isoliert sein.
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Interleukin-12
oder IL-12 ist ein Säuger-Cytokin,
das zahlreiche immunologische Wirkungen zeigt, einschließlich Modulation
der T-Zellantwort auf Antigene (siehe zum Beispiel PCT-Veröffentlichungen,
Nr. WO 92/05256 und WO 90/05147, worin IL-12 als ein „NKSF" bezeichnet ist).
Es ist ebenfalls allgemein vermutet worden, dass IL-12 als ein Impfstoff-Adjuvans
eine Verwendung finden könnte
(Scott, P., Science, 260:496-497 (1993)); Trichieri, G., Immunology
Today, 14:335-338 (1993)).
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In
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung ist eine wirksame Adjuvans-Menge
an IL-12 in zusammen mit einem Antigen eines Virus der Paramyxoviridae
Familie verabreicht. Das heißt,
das IL-12 ist zu einem sehr nahen Zeitpunkt bezogen auf die Immunisierung
des Wirts mit dem viralen Antigen verabreicht, so dass eine verstärkte Immunantwort
in dem Wirt verglichen mit der Immunisierung in einem Wirt hervorgerufen
wird, dem IL-12 nicht verabreicht ist. Folglich kann das IL-12 vor,
vorzugsweise genau vor, einer Immunisierung, zum Zeitpunkt einer
Immunisierung (d.h. gleichzeitig) oder nach einer Immunisierung
(d.h nachfolgend) verabreicht sein. Zusätzlich kann das IL-12 vor Immunisierung
mit dem viralen Antigen der Paramyxoviridae Familie, im Anschluss
an nachfolgende Injektionen von IL-12 nach Immunisierung mit dem
Antigen verabreicht sein.
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Das
IL-12 und das Antigen können
an einen Wirt auf verschiedenen Wegen verabreicht werden. Die Verabreichungswege
umfassen intrademale, transdermale (z.B. Depotpolymere), intramuskuläre, intraperitoneale,
intravenöse,
subkutane, orale, epidurale und intranasale Wege. Jeder andere geeignete
Verabreichungsweg kann genommen sein, zum Beispiel Infusion oder
Bolusinjektion oder Absorption durch Epithel- oder Mukokutanschichten.
Zusätzlich
können
das IL-12 und das Antigen des Paramyxoviridae-Virus zusammen mit weiteren Komponenten
oder biologisch aktiven Agenzien, wie andere bekannte Adjuvanzien
(z.B. Alaun, MPL, QS21), pharmazeutisch verträgliche Detergenzien (z.B. Glyceride),
Arzneimittelhilfsstoffe (z.B. Lactose), Träger, Verdünnungsmittel und Vehikel, verabreicht
sein. Falls erwünscht,
können
bestimmte Süßstoffe,
Geschmackstoffe und/oder Farbstoffe ebenfalls zugegeben sein.
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Das
IL-12 und das Antigen können
als ein prophylaktischer Impfstoff an Wirte verabreicht werden,
die mit dem Virus entweder infiziert oder nicht infiziert sind.
Das IL-12 und das
Antigen können
ebenfalls als ein therapeutischer Impfstoff an infizierte Wirte
verabreicht werden und kann zu einer Besserung oder Beseitigung des
durch den infizierenden Virus verursachten Krankheitszustandes führen.
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Des
weiteren kann das Antigen und/oder das IL-12 durch eine in vivo
Expression von diese codierenden Polynucleotiden in einen Säuger verabreicht
sein. Zum Beispiel kann das IL-12 oder das Paramyxoviridae-Antigen
an einen Wirt unter Verwendung lebender Vektoren verabreicht sein,
wobei die lebenden Vektoren, die IL-12-Nucleinsequenzen und/oder
Antigen-Nucleinsequenzen enthalten, unter Bedingungen verabreicht
sind, unter denen das Antigen und/oder IL-12 in vivo exprimiert
wird. Zum Beispiel kann einem Wirt ein Vektor, der ein Antigen eines
Virus der Paramyxoviridae Familie codiert und in vivo exprimiert
zusammen mit IL-12-Protein oder Peptid, oder zusammen mit einem
Vektor, der das IL-12-Protein codiert und in vivo exprimiert, injiziert
werden. Alternativ kann einem Wirt ein Vektor, der IL-12 codiert
und in vivo exprimiert zusammen mit einem Paramyxoviridae-Antigen
in Protein- oder Peptidform, oder zusammen mit einem Vektor, der
ein Paramyxoviridae-Antigen codiert und in vivo exprimiert, injiziert
werden. Ein einziger Vektor, der die Sequenzen enthält, die
ein Paramyxoviridae-Antigen und das IL- 12-Protein codieren, ist ebenfalls in
den Verfahren und Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung zweckdienlich.
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Mehrere
Expressionsvektorsysteme sind im Handel erhältlich oder können gemäß rekombinanten DNA-
und Zellkulturtechniken vervielfältigt
werden. Zum Beispiel können
Vektorsysteme, wie die Hefe- oder Vacciniavirus-Expressionssysteme,
oder virale Vektoren in den Verfahren und Zusammensetzungen der
vorliegenden Erfindung verwendet sein (Kaufman, R.J., A. J. of Meth.
in Cell and Molec. Biol., 2:221-236 (1990)). Weitere Techniken unter
Verwendung nackter Plasmide oder DNA und klonierter Gene, die in
zielgerichteten Liposomen oder in Erythrocyten-Ghosts verpackt sind,
können
zur Einführung
der Polynucleotide von IL-12 und/oder Polynucleotide von Paramyxoviridae-Antigenen in den
Wirt verwendet sein (Freidman, T., Science, 244:1275-1281 (1999);
Rabinovich, N.R., et al., Science, 265:1401-1404 (1994)). Die Konstruktion
von Expressionsvektoren und die Übertragung
von Vektoren und Nucleinsäuren
in verschiedene Wirtszellen können unter
Verwendung gentechnischer Verfahren, wie sie in Handbüchern wie
Molecular Cloning und Current Protocols in Molecular Biology beschrieben
sind, oder unter Verwendung im Handel erhältlicher Kits durchgeführt sein
(Sambrook, J., et al., Molecular Cloning, Cold Spring Harbor Press,
1989; Ausubel, F.M., et al., Current Protocols in Molecular Biology,
Greene Publishing Associates and Wiley-Interscience, 1989).
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Die
in den Verfahren und Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
eingesetzte Antigen-Menge ist eine Menge, die eine wirksame immunstimulierende
Antwort in dem Wirt hervorruft. Eine wirksame Adjuvans-Menge an
IL-12 ist eine derartige Menge, die, wenn sie verabreicht ist, zu
einer verstärkten
Immunantwort im Vergleich mit einer Immunantwort führt, wenn
eine wirksame Adjuvans-Menge an IL-12 nicht verabreicht ist. Zusätzlich hängt die
Antigen-Menge von einem Virus der Paramyxoviridae Familie und IL-12,
die zur Immunisierung des Wirts eingesetzt ist, von einer Reihe
an Faktoren ab, einschließlich
des eingesetzten Antigens, der Größe, des Alters, Körpergewichtes,
allgemeinen Gesundheitszustandes, Geschlechts und der Ernährung des
Wirts und des Zeitpunktes der Verabreichung, der Dauer oder der
besonderen Eigenschaften des Paramyxoviridae-Virus, gegen den geimpft
werden soll. Einstellung und Handhabung etablierter Dosierungsbereiche
sind völlig
dem Können
des Fachmanns überlassen.
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Die
Formulierung und der Überbringungsweg
von Impfstoffprodukten können
die Induktion von Untermengen der T-Helfer-Lymphocyten beeinflussen
und dadurch auf die Krankheitsausprägung nach einer viralen Challenge
einwirken (Graham, B.S., et al., Immunol. 151:2032 (1993)). Eine
Depletion an IL-4 zum Zeitpunkt der Immunisierung durch einen neutralisierenden
monoklonalen Antikörper
induziert eine Verschiebung von einer Th2 zu einer Th1-ähnlichen
Immunantwort, die von einem verbesserten klinischen Ergebnis und
einer erhöhten
CD8+ cytotoxischen T-Lymphocyten-(CTL)-Aktivität begleitet ist (Tang, Y.-W.,
et al., J. Clin. Invest. (1994)). Dies war mit einer verstärkten Expression
einer endogenen IL-12-Message zum Zeitpunkt der Challenge bei den
anti-IL-4-behandelten
Mäusen
verbunden. Diese Feststellungen lassen vermuten, dass eine selektive
Aktivierung der Th2-ähnlichen
Zelluntermenge für
die RSV-Impfstoff-induzierte Immunverstärkung der Krankheit verantwortlich
sein kann und dass IL-12 mit einer Verschiebung der Antwort weg
von Th2 zu einer eher Th1-ähnlichen
Antwort verbunden sein kann.
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Die
Replikation von RSV ist nach einer Challenge mit lebenden RSV in
Mäusen,
die IL-12 erhalten haben, deutlich verringert. Die Verwendung von
IL-12 als ein Adjuvans in einer Zusammensetzung, die aus einem RSV-Antigen
und IL-12 besteht, induzierte ebenfalls eine Verschiebung von einer
Th2 zu einer Th1-ähnlichen Immunantwort
in Mäusen
nach einer RSV-Challenge. Während
die Wirkung des IL-12-Adjuvans für
die Verminderung der RSV-Replikation wirksam war, ist es für die Verwendung
als ein Impfstoff-Adjuvans wichtiger, die Krankheit nach einer RSV-Challenge
abzuschwächen.
Die Verwendung von Cytokinen als Adjuvanzien kann erlauben, die
von einer Immunisierung induzierten Immunparameter zu steuern, um
Schutzwirkungen zu verbessern und die negativen Wirkungen eines
RSV-Impfstoffes verringern. Die Wirkungen von IL-12 auf die Immunantworten
auf eine RSV-Impfung, wie es nach einer Challenge mit lebenden Viren
in dem BALB/c-Mausmodell gemessen wurde, sind in den Beispielen
beschrieben. Die Resultate zeigen, dass IL-12 als ein potentes Adjuvans
wirkt und ein zweckdienliches Inhaltsprodukt in RSV-Impfstoffen
ist.
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Wie
es in Beispiel 1 beschrieben ist, wurden die BALB/c-Mäuse mit
inaktiviertem ganzen Virus intramuskulär immunisiert und murines rekombinantes
IL-12 wurde an fünf
aufeinanderfolgenden Tagen, beginnend einen Tag vor der Immunisierung
oder Challenge, intraperitoneal verabreicht. Die Mäuse wurden
einer Challenge mit lebendem Virus 4 Wochen später unterzogen. Die virale
Replikation in den Lungen wurde 4 Tage nach der Challenge bewertet.
Zum Zeitpunkt der Immunisierung verabreichtes IL-12 zeigte eine
deutliche Wirkung auf die Verringerung der viralen Replikation.
Der log 10 pfu pro Lunge verringerte sich von 6,9 in RSV-immunisierten
Kontrollmäusen
ohne IL-12-Verabreichung auf 3,8 in immunisierten Mäusen mit
IL-12-Verabreichung (1). Im Gegensatz dazu besaß eine IL-12-Verabreichung
zum Zeitpunkt der Challenge keine signifikante Wirkung auf die virale
Replikation (1).
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Die
Wirkungen unterschiedlicher Überbringungswege
für IL-12
sind in Beispiel 2 beschrieben. IL-12 wurde entweder intraperitoneal,
wie in Beispiel 1 beschrieben, oder vermischt mit dem RSV-Immunogen
intramuskulär
verabreicht. Tabelle 1 zeigt die Wirkung entweder der intraperitonealen
oder der intramuskulären Überbringung
von IL-12 auf die Verringerung der viralen Replikation. Eine einzige,
gleichzeitig mit dem Immunogen gegebene IL-12-Dosis, besaß dieselbe
Wirkung auf die Verringerung der viralen Replikation verglichen mit
den 5 Dosen des intraperitonealen Dosierungsschemas. Als ein spezifischer
Immunmodulator wirkte IL-12 nur in RSV-immunisierten Mäusen und
zeigte keine Wirkungen in nicht immunstimulierten Mäusen (1,
Tabelle 1). Diese Daten zeigen, dass IL-12 eine potente Adjuvans-Wirkung
auf das inaktivierte RSV-Immunogen ausübt.
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Die
Muster der als Antwort auf die Immunisierung gebildeten Immunoglobulinisotypen
sind indirekte Indikatoren der in vivo gebildeten Cytokintypen.
IgG2a wird in Mäusen
als eine Folge der Th1-Zellaktivierung gebildet, wohingegen IL-4
die Produktion von IgGI fördert
(Burstein, H.J., et al., J. Immunol. 147:2950 (1991); Finkelman,
F.D., et al., Annu. Rev. Immunol. 8:303 (1990); Morris; S.C., et
al., J. Immunol. 152:1047 (1994)). Wie es in Beispiel 3 beschrieben
ist, zeigten Blindassays von Serum RSV-spezifischer Immunoglobulinisotyp-Titer
in RSV-immunisierten Mäusen,
die IL-12 erhalten hatten, dass IL-12 signifikant mehr RSV-spezifische IgG2a-Antikörper und
signifikant weniger IgG1-Antikörper
induzierte verglichen mit immunisierten Mäusen, die kein IL-12 erhalten
hatten. Das Muster der IgG2a und IgG1 RSV-spezifischen Antikörper-Antwort
war ähnlich, gleich
ob IL-12 intramuskulär
oder intraperitoneal gegeben war (Tabelle 2).
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Das
Muster der von IL-12 induzierten Antikörperisotyp-Verwendung lässt vermuten,
dass eine in vivo IL-12-Verabreichung die Differenzierung Antigen-spezifischer
CD4+ Th1-Zellen fördert
und die Entwicklung von Th2-Zellen hemmt als Reaktion auf die intramuskuläre Immunisierung
mit inaktiviertem RSV. Das Muster der Cytokin mRNA-Expression in der
Lunge wurde, wie in Beispiel 4 beschrieben, direkt untersucht. Lungengewebe
von immunisierten Mäusen,
mit oder ohne IL-12-Behandlung, wurden 4 Tage nach der Challenge
mit lebendem Virus geerntet. Die Cytokin mRNAs für IFN-γ, IL-4, IL-6, IL-10 und IL-12 wurden mit
Northern-Blot-Analysen bestimmt. Es bestanden keine erkennbaren
Unterschiede zwischen IL-6 und IL-10-mRNA-Levels bei Mäusen mit
unterschiedlichen Behandlungen. Allerdings enthielten die Lungen
von Mäusen,
die entweder zum Zeitpunkt der Immunisierung oder der Challenge
mit IL-12 behandelt wurden, mehr IFN-γ bezogen auf IL-4 im Vergleich
mit Kontrollmäusen,
die kein IL-12 erhielten (2). Eine
erhöhte mRNA-Expression
erfolgte in den Mäusen,
die mit IL-12 zum Zeitpunkt der Immunisierung behandelt wurden, während eine
Verabreichung bei der Challenge zu keiner Erhöhung der IL-12 mRNA-Expression
führte (2).
Diese Daten lassen vermuten, dass IL-12 die Th1-Zelldifferenzierung
verstärkte
und eine Verschiebung von einer Th2 zu einer Th1-ähnlichen
Antwort in Mäusen
hervorrief, die mit dem inaktivierten RSV-Immunogen immunisiert
waren.
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Die
RSV-spezifische cytotoxische T-Lymphocyten-(CTL)-Aktivität in der
Lunge immunisierter Mäuse wurde
bewertet, um zu untersuchen, ob eine IL-12-Verabreichung eine zellvermittelte
Immunität
wie ein positiver Modulationseffektor verstärkte. Wie es in Beispiel 5
beschrieben ist, wurde ein direkter CTL-Assay unter Verwendung von
Lungen-Lymphocyten
durchgeführt,
der keine in vitro Stimulierung umfasst (Tang, Y.-W., et al., J.
Clin. Invest. (1994)). Es bestand kein Unterschied bei der CTL-Aktivität zwischen
Gruppen, die eine IL-12-Behandlung zum Zeitpunkt der Immunisierung
erhielten oder nicht erhielten. Dieses Ergebnis, das in zwei aufeinanderfolgenden
Versuchen wiederholt wurde, lässt
des weiteren vermuten, dass das Th1-ähnliche Cytokin-Muster ein
Produkt von CD4+ T-Zellen war. Es wird selbstverständlich erwartet,
dass eine Änderung der
IL-12-Dosis eine
größere CD8+
Antwort induzieren würde,
die das Krankheitsmuster verändern
würde.
-
Wie
es in Beispiel 5 beschrieben ist, bestand kein signifikanter Unterschied
im klinischen Ergebnis, einschließlich Gewichtsverlust und Krankheitsbewertung
zwischen den Gruppen, selbst wenn IL-12 eine drastische Wirkung
auf die Verringerung der RSV-Replikation
in der Lunge hat. Die einfache Verschiebung im Cytokin-Expressionsmuster
war deshalb keine Vorhersage einer Veränderung bei der Krankheit.
Dies lässt
vermuten, dass die für
die Cytokinproduktion verantwortlichen Zellpopulationen Schlüsseldeterminanten
der Krankheit sein können
und nicht die Cytokine selbst. Zum Beispiel zeigten Mäuse, die
mit anti-IL-4 zum Zeitpunkt der Immunisierung behandelt wurden,
ebenfalls eine erhöhte
IFN-γ-Expression
in den Lungen zum Zeitpunkt der Challenge. Allerdings führte die
Behandlung mit anti-IL-4 zu einer schwächeren Krankheit, die mit einer
erhöhten
CD8+ CTL-Zellaktivität
verbunden war (Tang, Y.-W., et al., J. Clin. Invest. (1994)). Im
Falle der mit anti-IL-4 behandelten Mäuse, kann es sein, dass das
IFN-γ ein
Produkt der CD8+ T-Zellen war, wohingegen in IL-12-behandelten Mäusen die
CD4+ T-Zellen eine wahrscheinlichere Quelle sind.
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Eine
Anpassung der IL-12-Dosis kann seine Eigenschaften verändern. Eine
kürzlich
durchgeführte Untersuchung
von IL-12 über
Immunantworten bei der lymphocytären
Choriomeningitis-(LCMV)-Infektion zeigte, dass geringe IL-12-Dosen
die Immunität
gegen eine LCMV-Infektion verstärkten,
wie es durch erhöhte CD8+
T-Zellzahlen der Milz und eine verringerte LCMV-Replikation gezeigt
wurde. Allerdings beeinträchtigten hohe
IL-12-Dosen, die den in den Beispielen eingesetzten Dosen entsprechen,
die Resistenz gegen eine (LCMV-Infektion, wie es durch eine verminderte
Virus-spezifische CTL-Aktivität
und eine erhöhte
virale Replikation gezeigt wurde (Orange, J.S., et al., J. Immunol.
152:1253 (1994)). Es kann deshalb möglich sein, die IL-12-Dosis
oder ihr Überbringungsverfahren
anzupassen, um die Wirkung auf die virale Replikation aufrecht zu
halten, aber auch um die Krankheit stark zu beeinflussen.
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Die
Erfindung wird in den folgenden Beispielen näher erläutert.
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BEISPIELE
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Beispiel 1 Immunisierung
von Mäusen
mit RSV und IL-12
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Mäuse: 8 bis
10 Monate alte, pathogenfreie weibliche Balb/c-Mäuse wurden von den Charles
River Laboratories (Raleigh, North Carolina) bezogen und gemäß dem „Guide
for the Care and Use of Laboratory Animals", wie zuvor beschrieben, (Graham, B.S.,
et al, J. Med. Virol. 26:153 (1988)) gehalten.
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RSV-Immunogen
und Virus: Herstellung des Formalin-inaktivierten Alaunpräzipitierten
RSV und Herstellung einer Stammkultur des RSV A2-Stammes ist zuvor
beschrieben worden (Graham, B.S., et al, Immunol. 151:2032 (1993)).
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Sowohl
das Impfstoff-Präparat
als auch der Challenge-Stamm stammten von dem RSV A2-Stamm ab.
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Murines
Cytokin IL-12: Murines rekombinantes IL-12 wurde von klonierten
cDNAs exprimiert (Schoenhaut, D.S., et al, J. Immunol. 148:3433
(1992)). Die in dieser Veröffentlichung
verwendete (Charge war MRB021693-1.2 (Genetics Institute, Cambridge,
Massachusetts) mit einer spezifischen Aktivität von 5,6 × 106 Einheiten/mg,
wie es mit einem PHA-Blast-Assay bestimmt wurde (Wolf, S.F., et
al, J. Exp. Med. 146:3074 (1991)). Konzentrierte IL-12-Aliquote
wurden bei –70°C aufbewahrt
und mit Phosphatgepufferter Saline mit 1 % normalem Mausserum (1%
PBS) verdünnt.
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Immunisierung:
Die Mäuse
wurden mit Formalin-inaktiviertem Alaun-präzipitierten RSV, das 2,2 × 104 pfu Äquivalente
des Virus-Antigens enthielt, intramuskulär immunisiert und einer Challenge
mit 107 pfu oder lebendem RSV intranasal
4 Wochen später
unterzogen, wie bereits beschrieben (Graham, B.S., et al, Immunol.
151:2032 (1993)); Tang, Y.-W., et al, J. Clin. Invest. (1994)).
An 5 aufeinanderfolgenden Tagen, beginnend einen Tag vor der Immunisierung,
wurde IL-12 mit einer Dosis von 1 μg/Maus intraperitoneal verabreicht.
Die Kontrollmäuse
erhielten nach dem gleichen Zeitschema 1% Phosphat-gepufferte Saline
(PBS).
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4
Tage nach der Challenge wurde die virale Replikation in den Lungen
mittels Plaque-Assay untersucht. Maus-Serumproben wurden am Tag
der Challenge mit lebenden RSV und zwei Wochen später gesammelt.
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Plaque-Assays
und Neutralisierungstests: Zwei Tage alte HEp-2 Monolayer, zu 80%
konfluent, in Costar-Platten mit 12 Vertiefungen wurden für die Plaque-Assays
und die Neutralisierungstests verwendet. Die Assays wurden, wie
zuvor beschrieben, durchgeführt
(Graham, B.S., et al, J. Med. Virol. 26:153 (1988)).
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Das
zum Zeitpunkt der Immunisierung verabreichte IL-12 hat eine deutliche
Wirkung auf die Verminderung der viralen Replikation. Der log 10
pfu pro Lunge wurde von 6,9 in RSV-immunisierten Kontrollmäusen ohne
IL-12-Verabreichung auf 3,8 in immunisierten Mäusen mit IL-12 Verabreichung
vermindert. Im Gegensatz dazu hatte eine IL-12 Verabreichung zum
Zeitpunkt der Challenge keine signifikante Wirkung auf die virale
Replikation. Siehe 1. (log 10 pfu/gram Lunge ist
als arithmetrisches Mittel ± Standardabweichung
dargestellt; KV bezeichnet abgetötetes
Virus)
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Beispiel 2 Wirkung der
Verabreichungswege von IL-12 auf seine Fähigeit als Adjuvans
-
Die
Wirkung eines anderen Verabreichungsweges des IL-12-Adjuvans wurde
untersucht. IL-12 wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, einer Mäusegruppe
intraperitoneal verabreicht. Einer anderen Mäusegruppe wurde IL-12 gemischt
mit dem RVS-Antigen intramuskulär
verabreicht. Die Kontrollmäuse
wurden entweder scheinimmunisiert oder nur mit IL-12 ohne Antigen
behandelt. Tabelle 1 fasst die Ergebnisse des Experiments zusammen,
die zeigen, dass eine einzige IL-12 Dosis, die mit Immunogen gleichzeitig
verabreicht wurde, die gleiche Wirkung auf die Verminderung der
viralen Replikation besitzt verglichen mit 5 Dosen im intraperitonealen
Dosierungsschema. IL-12 als ein spezifischer Immunmodulator wirkte
nur in RSV-immunisierten Mäusen und
besaß keine
Wirkung auf nicht immunstimulierte Mäuse. Siehe 1 und
Tabelle 1. Diese Daten zeigen, dass IL-12 eine potente Adjuvans-Wirkung
auf das inaktivierte RSV-Immunogen ausübt.
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Beispiel 3 Bestimmung
der Immunoglobinisotyp-Titer in RSV-immunisierten Mäusen die
IL-12 erhielten
-
Die
Muster der Immunoglobulinisotypen, die in Mäusen gebildet werden, wurden
untersucht. Maus-Serumproben wurden am Tag der Challenge mit lebenden
RSV und zwei Wochen danach gesammelt.
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ELISA
mit RSV-spezifischem Immunoglobulinisotyp: Alle serologischen Untersuchungen
wurden von einer Person durchgeführt,
der die experimentellen Gruppen verborgen blieb. BCH4- und BC-Zellen
wurden an die feste Phase in Immulon II-Platten mit 96 Vertiefungen
(Nunc®,
Dänemark)
gebunden. Verdünnungsreihen
von Maus-Serumproben
wurden zu jeder Vertiefung gegeben. Die Platten wurden inkubiert,
gewaschen und 1:1000 verdünntes
Ziege-anti-Maus-IgG1 oder IgG2a, konjungiert mit alkalischer Phosphatase
(Southern Biotechnology, Birmingham, Alabama), wurde jeweils zugegeben.
Nach einer weiteren Inkubation wurden die Platten gewaschen und
Substrat wurde 30 Minuten bei Raumtemperatur zugegeben und die OD405 wurde bestimmt (Graham, B.S., et al,
Immunol. 151:2032 (1993); Tang, Y.-W., et al, J. Clin. Invest. (1994)).
Eine Serumverdünnung
wurde als positiv betrachtet, wenn die mittlere optische Dichte
von zwei Vertiefungen der BCH4-Zellen höher als zweimal diejenige der
BC-beschichteten
Vertiefungen und größer als
0,1 war.
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Die
Ergebnisse zeigen, dass IL-12 signifikant mehr RSV-spezifischen
IgG2a-Antikörper und
signifikant weniger IgG1-Antikörper
im Vergleich zu immunisierten Mäusen
ohne IL-12 Verabreichung induziert. Die Muster der IgG2a und IgGI
RSV-spezifischen
Antikörperantwort
war ähnlich,
egal ob Il-12 intramuskulär
oder intraperitoneal verabreicht wurde. Siehe Tabelle 2.
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Beispiel 4 Cytokin mRNA-Expressionsmuster
in Lungen von immunisierten Mäusen
mit und ohne IL-12
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Lungengewebe
von immunisierten Mäusen,
mit und ohne IL-12 Behandlung, wurden 4 Tage nach einer Challenge
mit Lebendvirus geerntet. Die Cytokin mRNAs für IFN-γ, IL-4, IL-6, IL-10 und IL-12
wurden mittels Northern-Blot-Analyse bestimmt.
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mRNA-Extraktion,
Northern-Blotting und Cytokin-Detektion: Die Gesamt-RNA aus ganzen
Lungen wurde extrahiert und polyA-RNA isoliert, elektrophoretisch
aufgetrennt und, wie bereits beschrieben, auf eine Membran transferiert
(Graham, B.S., et al, Immunol. 151:2032 (1993); Tang, Y.-W., et
al, J. Clin. Invest. (1994)). Eine Hybridisierung mit 32P-Oligonucleotidsonden
wurde durchgeführt,
wie zuvor beschrieben (Graham, B.S., et al, Immunol. 151:2032 (1993).
Nach dem Waschen wurden die Membranen einem Kodak® Xomat® Film
bei –70°C exponiert.
Eine Laserdensitometrie wurde mit einem LKB U1troScan XL mit Hilfe
der GelScan XL Software (Pharmacia Fine Chemicals, Piscataway, New
Jersey) durchgeführt.
Die Oligonucleotidsonden für
murines IL-4, IL-10, IFN-γ,
IL-6 wurden von R & D
Systems (Minneapolis, Minnesota) oder Clontech Laboratory Inc. (Palo
Alto, California) bezogen. Ein zur Detektion von IL-12 entwickelter
Cocktail aus Oligonucleotiden beruhte auf der murinen IL-12-Sequenz,
die sich über
die vorhergesagten Spleißstellen
erstreckt, die auf denen in der humanen IL-12 Sequenz identifizierten
beruhen (Schoenhaut, D.S., et al, J. Immunol. 148:3433 (1992)).
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Von
5' nach 3':
p-40:
TGAGGACACATCTTGCTTTGCTGCGAGCTG
(SEQ. ID. NR :1),
TCCCGCCTTTGCATTGGACTTCGGTGATG (SEQ. ID. NR
:2) und
CAACGTTGCATCCTAGGATCGGACCCTGCA (SEQ. ID. NR :3);
p-35:
GCCAGGCAACTCTCGTTCTTGTGTAGTTCC
(SEQ. ID. NR :4) und
GCGTTGATGGCCTGGAACTCTGTCTGGTAC (SEQ. ID.
NR :5).
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Cytokin
mRNA Northern-Blots (2 Proben pro Gruppe) mit gemittelten α-Tubulinnormalisierten
Dichten sind in 2 gezeigt. Es gab keine offensichtlichen
Unterschiede bei den IL-6 und IL-10 mRNA-Levels bei Mäusen mit
unterschiedlichen Behandlungen. Jedoch enthielten die Lungen aus
entweder zum Zeitpunkt der Immunisierung oder Challenge mit IL-12
behandelten Mäuse
relativ zu IL-4 mehr IFN-γ im
Vergleich zu Kontrollmäusen,
die kein IL-12 erhielten (2). Eine
erhöhte
IL-12 mRNA-Expression kam in den zum Zeitpunkt der Immunisierung
mit IL-12 behandelten Mäusen
vor, während
eine IL-12-Verabreichung bei der Challenge die IL-12 mRNA-Expression
nicht erhöhte
(2). Diese Daten lassen vermuten, dass IL-12 die
Th1-Zelldifferenzierung verstärkte
und eine Verschiebung von einer Th2 zu einer Th1-ähnlichen
Antwort in Mäusen
hervorrief, die mit dem inaktivierten RSV-Immunogen immunisiert
worden waren.
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Beispiel 5 RSV-spezifische
cytotoxische T-Lymphocyten-(CTL)-Aktivität in Lungen immunisierter Mäuse
-
Die
RSV-spezifische CTL-Aktivität
in Lungen immunisierter Mäuse
wurde bestimmt, um zu untersuchen, ob eine IL-12-Verabreichung eine
zellvermittelte Immunität
als ein positiver Modulationseffektor verstärkte. Ein direkter CTL-Assay
wurde unter Verwendung von Lungenlymphocyten angewandt, der aber
keine in vitro Stimulation umfasste (Tang, Y.-W., et al. J. Clin.
Invest. (1994)).
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T-Zell
Cytotoxizitätsassays:
Lymphocyten der Gesamtlunge wurden mittels Ficoll®-Hypaque (spezifisches
Gewicht 1,09) Cushion-Zentrifugation isoliert. Mit 51Cr
markierte BCH4- und BC-Zielzellen (Dupont-New England Nuclear, Boston,
Massachusetts) wurden mit Effektorzellen 4 Stunden bei 37°C in Mikrotiterplatten mit
96 Vertiefungen inkubiert, wie beschrieben (Tang, Y.-W., et al.
J. Clin. Invest. (1994). Die spontane und vollständige Freisetzung wurde mittels
Behandlung der Zielzellen mit jeweils 10% RPMI und 5% Triton®-X-100
Detergens erreicht. Jeder Punkt stellt den Mittelwert dreier Vertiefungen
dar. Die spezifische Freisetzung von 51Cr aus
Zielzellen wurde als 100 X (cpm Probe – Hintergrund cpm)/(Gesamt
cpm – Hintergrund
cpm) definiert.
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Es
gab keinen Unterschied in der CTL-Aktivität zwischen den Gruppen, die
eine IL-12 Behandlung zum
Zeitpunkt der Immunisierung erhielten oder nicht erhielten. Dieses
Ergebnis wurde in zwei aufeinanderfolgenden Experimenten wiederholt
und lässt
ferner vermuten, dass das Th1-ähnliche
Cytokinmuster ein Produkt der CD4+ T-Zellen war. Selbst wenn IL-12
eine drastische Wirkung auf die Verminderung der RSV-Replikation
in Lungen besitzt, gab es zwischen den Gruppen keinen signifikanten
Unterschied in dem klinischen Ergebnis, einschließlich Gewichtsverlust
und Krankheitsbewertung. Krankheitseinschätzung, einschließlich Gewichtsverlust
und klinischer Bewertung, wurden durchgeführt, wie zuvor beschrieben,
(Tang, Y.-W., et al. J. Clin. Invest. (1994). Die einfache Verschiebung
in dem Cytokin-Expressionsmuster war deshalb keine Voraussage einer Änderung
der Krankheit. Dies lässt
vermuten, dass die für
die Cytokin-Produktion verantwortliche Zellpopulation eine Schlüsseldeterminante
der Erkrankung sein kann und nicht die Cytokine selbst. Zum Beispiel
besaßen
mit anti-IL-4 zum Zeitpunkt der Immunisierung behandelte Mäuse zum
Zeitpunkt der Challenge ebenfalls eine erhöhte IFN-γ Expression in den Lungen. Allerdings
führte
eine anti-IL-4-Behandlung zu einer abgeschwächten Erkrankung, die mit einer
erhöhten
CD8+ CTL-Aktivität
verbunden war (Tang, Y.-W., et al. J. Clin. Invest. (1994). Im Falle
der anti-IL-4 behandelten Mäuse
kann es sein, dass das IFN-γ ein
Produkt der CD8+ T-Zellen war, während
in IL-12 behandelten Mäusen
die CD4+ T-Zellen die wahrscheinlichere Quelle sind. Tabelle
1 Entweder
intraperitoneal oder intramuskulär
verabreichtes IL-12 vermindert die Virus-Replikation in Lungen und Nasen
- * Mittelwert ± Standardabweichung
- p < 0,001 im Vergleich
zu log 10 pfu/g Lunge in Gruppe 1
- p < 0,001 im Vergleich
zu log 10 pfu/Nase in Gruppe 1
- KV abgetötetes
Virus
- IP intraperitoneal
- IM intramuskulär
-
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-
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