-
Technisches
Gebiet der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft hochverzweigte Moleküle, die
eine vorbestimmte dreidimensionale Morphologie besitzen und die
man als unimolekulare Mizellen bezeichnet. Genauer betrifft die
vorliegende Erfindung Mizellen, die auf Gebieten wie bildgebende
Radiologie, Pharmakotherapie (drug delivery), Katalyse, Affinitätsfiltration
zur Trennung von Enantiomeren und dergleichen und anderen Gebieten
Anwendung finden.
-
Technischer
Hintergrund der Erfindung
-
Über reine
und geordnete Anordnungen für Mizellensysteme
wurde berichtet
1,2, die in ihrer Struktur
auf die ursprünglichen
Arbeiten von Vögtle
et al.
3a zurückgehen, der die "Kaskaden"-Konstruktion beschrieb.
US 4,435,548 (ausgegeben
06.03.1984),
US 4,507,466 (26.03.1985),
US 4,558,120 (10.12.1985), 4,568,737
(04.02.1986),
US 4,587,329 (06.05.1986),
US 4,631,337 (23.12.1986)
US 4,694,064 (15.09.1987)
und
US 4,737,550 (12.04.1988),
alle an Tomalia et al., betreffen verzweigte Polyamidoamine. Die
Polyamidoamine umfassen eine Vielzahl von hängenden Aminoamidreste, welche
Eigenschaften aufweisen, die mit denen von linearen Polyamidoaminen
verwandt sind, von denen sich die verzweigten Polymere ableiten.
Diese Verbindungen können
als hochmolekulare, hochverzweigte multifunktionale Moleküle bezeichnet
werden, die eine dreidimensionale Morphologie besitzen. Zur Realisierung solcher "Kaskadenpolymere"
3b eingesetzte
Synthesestrategien erfordern die Berücksichtigung verschiedener Faktoren,
darunter der Gehalt des Ursprungskerns, die Bausteine, der Raum
für die
Moleküle,
die Verzweigungszahlen, Grenzen der Packungsdichte und gewünschte Porosität, sowie
andere Faktoren
4. Die Auswahl der Bausteine
bestimmt die gewünschte
Art der vom Kernmolekül
ausgehenden Verzweigung, ebenso wie die zum Anheften einer jeden
folgenden Schicht oder "Generation" (tier) des Kaskadenpolymers
angewendete Technologie.
-
Die
Anmelder haben ein neues Verfahren zur Herstellung von Kaskadenpolymeren
entwickelt, insbesondere jener, die eine unimolekulare Mizelle ergeben,
die im wesentlichen aus Alkylkohlenstoff besteht, der unterschiedliche
terminale Funktionalität besitzt.
Solche Verbindungen sind im Patent
US 5,154,853 (1992)
der Anmelder offenbart.
-
Weitere
Entwicklungen der oben beschriebenen Chemie durch die Anmelder haben
gezeigt, dass der unimolekulare Mizellcharakter durch die kovalent gebundenen
Anordnungen der internen reaktiven Stellen die Vorabbeurteilung
der Regelmäßigkeit
und der Chemie in einer Reihe von spezifisch gestalteten sphärischen
Makromolekülen
ermöglicht5,6. Ähnliche dendritische
Spezies wurden mit inneren Amid-4,7,8, Ether-9,10, Phosphonium-11,
Silikon-12, German–13 und Arylbindungen14–19 und
-funktionalitäten
aufgebaut.
-
Es
wurde jedoch festgestellt, dass von allen diesen Systemen bisher
nur drei der bisher geschaffenen das Potential haben, gezielte chemische
Modifikationen in ihren inneren lipophilen Bereichen einzugehen.
Wenn es echten Raum innerhalb dieser lipophilen Bereiche gibt, werden
sie als "leere Bereiche" (void regions) bezeichnet.
Die Summe der "leeren
Berei che" bildet
das gesamte "Leervolumen" (void volume) des
Kaskadenpolymers. Die heute bekannten Verbindungen mit solchen inneren
leeren Bereichen, die zu kovalenter Modifikation fähig sind, sind
die aus Kohlenwasserstoffen aufgebaute Kaskadenzwischenprodukte,
welche spezifisch angeordnete innere Substitutenten oder ungesättigte Zentren,
z. B. Dialkylacetylenreste, besitzen, dargelegt im oben genannten
Patent der Anmelder (
US 5,154,853 );
die von Moore und Xu
19 offenbarten Verbindungen,
die starre Polyalkynzwischenstücke
oder -verbinder zwischen den Verzweigungszentren besitzen und daher wegen
sterischer Wechselwirkungen zu unvollständiger chemischer Umwandlung
und daher Asymmetrie neigen, und die in den oben angeführten Patenten von
Tomalia dargelegten Verbindungen, die aminoverzweigte Verbindungen
mit kurzen Bindungen zwischen den Verzweigungspunkten (wodurch das
Leervolumen minimiert wird) und intern verknüpfenden trialkylsubstituierten
Stickstoffatomen mit weniger als reiner sp
3-Hybridisierung
sind, was die interne nukleophile Substitution erschwert.
-
Die
Anmelder haben gefunden6, dass die Dialkylacetylenreste
der hier beschriebenen Kaskadenpolymere auch in zugänglichen
leeren Bereichen spezifisch lokalisiert sind. Die Anmelder haben
gezeigt, dass Gastmolekülsonden,
darunter Diphenylhexatrien (DPH), Phenolblau (PB), Naphthalin, Chlortetracyclin
(CTC) und Pinacyanolchlorid (PC) als Mizellsonden verwendet werden
können,
um unter Anwendung bekannter Chemie auf die Infrastruktur solcher
Kaskadenpolymere zuzugreifen.
-
Die
Nachweise der Zugänglichkeit
von leeren Bereichen für
chemische Modifikationen haben die Fähigkeit entwickelt, interne
Reste im sphärischen
symmetrischen dendritischen Makromolekül nach dem Aufbau zu bearbeiten,
um eine leichte Inkorporierung von intern angeordneten empfindlichen und/oder
reaktionsfähigen
Gruppen zu ermöglichen, die
ansonsten während des
Kaskadenaufbaus nur schwer einzuführen oder zu schützen wären. Insbesondere
wurde die Einführung
von Metall- und Metalloidzentren in die Kaskadeninfrastrukturen
erreicht. Solche abgeleiteten Verbindungen, die gattungsmäßig als
Metallosphären,
Supercluster, unimolekulare Metall- und Nichtmetallmizellen, Metalloidmizellane, derivatisierte
Mizellane oder Mizellane bezeichnet werden, können zur Pharmakotherapie mit
verschiedenen Metallen und Nichtmetallen genutzt werden, die heute
in pharmakologisch wirksamen Substanzen schwer zu verabreichen sind.
Die Verwendung von Trägermetallen
als pharmakotherapeutische Mittel hatte das Problem, dass man nicht
genug Metall/Nichtmetall bei hinreichend niedriger Dosis des Trägers selbst
an eine Stelle bringen konnte.
-
Beispielsweise
liefert die US Serial No. 226,665 eine Mittel zur Abgabe hoher Konzentrationen
des/der Metall-/Nichtmetallreste(s) an eine Stelle bei relativ niedriger
Dosis des Trägers
(Mizellansystem).
-
Newkome
et al. (Macromol. Symp., 77, 63–71,
1994) offenbaren einen Schloss-Schlüssel-Komplex, wobei Schloss
und Schlüssel über Metallkomplexierungen
miteinander verbunden sind. Die Abgabe eines Gastmoleküls an eine
Zielbindungsstelle wird nicht offenbart.
-
Die
Zugänglichkeit
zu leeren Bereichen kann durch verschieden Mittel erreicht werden.
Sie kann während
der Synthese der Generationen des Makromoleküls oder nach der Synthese durch
verschiedene Bearbeitung des Moleküls erreicht werden. Es wurde
gefunden, dass diese Manipulationen des Moleküls durch Vergrößern und
dann Verkleinern der Molekülgröße erreicht
werden können.
-
Ein
weiterer und sehr wesentlicher Schritt wurde bezüglich der Spezifität des Zugangs
des Gastmoleküls
zu den leeren Bereichen und der Bindung des Gastes darin unternommen.
Insbesondere wurde ein unimolekulare Mizellen betreffendes "Schloss-Schlüssel-Konzept" entwickelt, das
mehrere bewiesene und einzigartige Eigenschaften der Kaskadenmakromoleküle ausnutzt.
Zu den vorteilhaften Eigenschaften gehören:
- 1.
der/die innere(n) konstruierte(n) und vorbestimmte(n) oder vorgeplante(n)
leere(n), in der Mizellensuperstruktur geschaffene(n) Bereich(e),
- 2. die Fähigkeit,
leichten Zugang mit molekularen Gästen zu diesen inneren leeren
Bereichen zu erhalten, um einen Mizellkomplex und möglicherweise
Multimizellkomplexe, die aus einem oder mehreren Wirten mit einem
oder mehreren Gästen
bestehen, zu erzeugen,
- 3. die Fähigkeit,
spezielle Akzeptorreste in die Struktur eines oder mehrerer Arme,
Zweige oder Kaskadenbausteine zu inkorporieren oder die synthetische
Aktivierung eines schlafenden oder maskierten Akzeptororts, wodurch
die Akzeptorreste permanent oder für einen gesteuerten Zeitraum
fixiert werden, und
- 4. die einzigartige homogene Struktur und Topologie der Bausteine,
welche die Inkorporierung vorgeplanter Akzeptorreste auf einen oder
mehrere Äste
der unimolekularen Mizelle ermöglicht.
Mit anderen Worten: Ein an einen komplementären Rest bindender Akzeptorbereich
kann als solcher hergestellt und vorzugsweise dem komplementären Rest
zur irreversiblen oder reversiblen Bindung präsentiert werden. Ferner kann
die Mizellstruktur einen ansonsten löslichen Rezeptor (Akzeptorbereich)
enthalten und den Rezeptor mittels löslicher Komponenten auf der
Mizelloberfläche lösliche machen.
-
Verwendung
dieser Moleküle
ergibt molekulare Erkennung und Bindung in und zwischen zwei oder
mehr Mizellen. Dies ist die spezifische Bindung einer Schlüsselmizelle
mit einer Schlossmizelle, wobei die Bindung sowohl selektiv ist
als auch ein- und ausgeschaltet werden kann.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Erfindungsgemäß wird die
Verwendung eines Mizellenkomplexes aus Schloss und Schlüssel bereitgestellt,
die durch einen Gast mit einer vorbestimmten Affinität für einen
Akzeptorbereich der Schlossmizelle, die geringer als die Affinität für eine Zielbindungsstelle
mit einer vorbestimmten Affinität ist,
verbunden sind, zur Herstellung eines Medikaments für die Abgabe
des Gastmoleküls
an die Zielbindungsstelle und die konkurrierende Freigabe der an
den Gast gebundenen Schlüsselmizelle
von der Schlossmizelle und Bindung des Gastanteils der Schlüsselmizelle
an die Zielbindungsstelle.
-
Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
-
Andere
Vorteile der vorliegenden Erfindung sind leicht erkennbar, da dieselbe
mit Bezug auf die folgende eingehende Beschreibung, wenn sie in
Verbindung mit den beigegebenen Zeichnungen betrachtet wird, besser
zu verstehen ist.
-
1 zeigt
einige repräsentative Schloss-Schlüssel-Gestaltungen (Spalte
1) und das Konzept eines spezifischen Schlüssels in Verbindung mit einem
spezifischen Schloss (Spalte 2) (T.J. Murray und S.C. Zimmermann,
J. Am. Chem. Soc. 114, 4010–4011,
1992). Die dritte Spalte beschreibt abstrakt die Anordnung von teilweise
positiven und teilweise negativen Ladungen, die für die der Schloss-Schlüssel-Gestaltung
eigene molekulare Erkennung zuständig
sind. Man beachte, dass das Schloss-Schlüssel-Konzept nicht auf Systeme
mit drei Wasserstoffbrückenbindungen
beschränkt
ist. Die Einbeziehung von Stellen mit mehr oder weniger Donator/Akzeptorstellen
in Schlössern
und Schlüsseln
ist vorgesehen.
-
2 zeigt
ein Kalottenmodell eines Kaskadenmakromoleküls auf Kohlenwasserstoffbasis
in gedehnter und zusammengezogener form. In der expandierten Ansicht
ist der innere Kern klar sichtbar, während er in der zusammengezogenen
Konformation dem Blick verborgen ist und daher viel besser vor der
Umgebung geschützt
ist als wenn er gedehnt wäre.
-
3 veranschaulicht
die Verwendung von Bausteinen auf Kohlenwasserstoffbasis, wie das Säurechlorid
des tris-Benzylethers, zum Aufbau von vierarmigen dendritischen
Makromolekülen.
Die Anwendung der normalen Amin-Säurechloridchemie ermöglicht die
Einführung
der Diaminopyridin-Akzeptoreinheit (A) in das Kaskadengerüst.
-
4 beschreibt
ein vielseitiges Verfahren zum Aufbau von vierarmigen Kaskadenschlössern mit
vier zum Mittenkern äquidistanten
Diaminopyridineinheiten (A) (II und III). Der zum Aufbau der Dendritenarme
verwendete Aminopyridintriesterbaustein wird über ein Verfahren mit hoher
Verdünnung
hergestellt, das es ermöglicht,
verschieden lange Alkylketten einzubauen, welche Triester- und Aminopyridinreste
trennen. Dieses Merkmal gestattet die Gestaltung von Bausteinen,
welche unterschiedliche Lipophilitätsgrade in die innere Superstruktur
der Kaskade einführen.
Die normale Umwandlung von t-Butylestern
in saure Funktionalitäten
mittels Ameisensäure
ermöglicht
die Bildung wasserlöslicher
Schlösser und
erzeugt auch die Polysäurevorstufe
für das
Hinzufügen
einer weiteren Generation oder Schicht von Kaskadenbausteinen (im
gezeigten Fall der Amino-tris-t-butylester) über normale Peptidkupplungszustände. Man
beachte jedoch, dass andere Amino/Esterbausteine mit derselben Technik
an die Polysäuren
an gefügt
werden können,
so die vorstehend beschriebenen Aminopyridintriester.
-
5 veranschaulicht
das kuppelnde Motiv des Schlosses (I-II) und den Bartanteil eines verallgemeinerten
Schlüssels.
In diesem Fall ist der Bart (IV) aus Barbitursäure oder einem ihrer Derivate
aufgebaut. Da in die dendritische Struktur vier Diaminopyridineinheiten
eingebaut sind, können
bis zu vier Schlüsseläquivalente
in das Kaskadengerüst
gezwängt
werden.
-
6 zeigt
das Schloss-Schlüssel-Motiv
(V), wobei der Schlüsselbart
mit einem "Schaft" verbunden ist (in
diesem Fall als Kohlenwasserstoffkette dargestellt), welcher ferner
mit einem "Bügel" oder "Kopf" (Z) des Schlüssels verbunden
ist. Z kann man sich als jede Gruppe oder Funktionalität vorstellen, die
mit dem Bart über
den Schaft logischerweise verbunden werden kann. Dies kann eine
andere Kaskadenstruktur einschließen, die zur Steigerung (oder Verhinderung)
der wäßrigen (oder
organischen) Löslichkeit
gestaltet werden kann.
-
7 zeigt
etwas von der Vielseitigkeit und Breite bei der Gestaltung der Kaskadenschlösser und
-schlüssel,
indem die Donator/Akzeptorreste leicht umgedreht werden können. Die
aus der Schloss-Schlüssel-Verbindungsfähigkeit
resultierende Wasserstoffbrückenbindung
ist jedoch dieselbe und beruht auf gleichartiger molekularer Erkennung.
-
8 veranschaulicht
den Aufbau von Schlössern
und Schlüsseln
auf der Basis kovalenter Metall-Liganden-Bindung. Wie dargestellt,
kann eine Schlossstelle an eine wachsende Kaskadenstruktur über die
Verbindung eines Terpyridinrests an eine Carbonsäure angehängt werden, die dann der normalen
Amidkupplung und Esterdeprotektion unterworfen werden kann, die
vorstehend beschrieben wurden.
-
9 veranschaulicht
die Möglichkeit,
mehrere Donator/Akzeptorstellen auf einen Ast/auf Äste der
Kaskadenstruktur zu inkorporieren.
-
10 zeigt
eine Strichzeichnung des Komplexes (VI), der sich bildet, wenn ein
Schloss der dritten Generation mit einem Schlüssel der zweiten Generation
behandelt wird.
-
Eingehende
Beschreibung der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine unimolekulare Schloss- und eine
unimolekulare Schlüsselmizelle.
Die unimolekulare Schlossmizelle umfasst mindestens einen konstruierten
Akzeptor zur spezifischen Bindung eines Liganden, wie einer unimolekularen
Schlüsselmizelle.
-
Der
Ausdruck "Schlossmizelle" bedeutet eine unimolekulare
Mizelle mit einem Akzeptorbereich zur spezifischen Bindung mit einer
vorbestimmten Affinität
an eine spezifisch komplementäre
Stelle eines Liganden, wobei der Akzeptor in einem konstruierten
leeren Bereich der Mizelle angeordnet ist, der ferner eine Tasche
begrenzt, die den Eintritt desselben spezifischen Liganden auf der
Basis von dessen Sekundär-
und Tertiärstruktur
erlaubt.
-
Der
Ausdruck "Schlüsselmizelle" bezieht sich auf
spezifische Liganden, die konstruierte Mizellen mit dem zum vorgenannten
Rezeptor (Akzeptorbereich) komplementären Bindungsbereich und einer Sekundär- und Tertiärstruktur,
welche deren Eintritt in den leeren Bereich der den Rezeptor enthaltenden Mizelle
erlaubt, sind.
-
Daher
erfordert das Schloss-Schlüssel-Konzept
eine Kombination von Eintritt des Schlüsselmizellenbereichs mit dem
Bindungsgebiet in den leeren Bereich der Schlossmizelle und dann
eine Affinität des
Akzeptorbereichs zum Bindungsbereich der Schlüsselmizelle. Dies sieht für einen
Rezeptor eine konkurrierende Bindung zwischen Schlüsselmizellen vor
und ebenso für
den Akzeptor mit natürlich
vorkommenden Liganden wie Medikamenten oder dergleichen vor. Es
sieht auch eine konkurrierende Bindung zwischen der Schlossmizelle
und den natürlichen
Rezeptoren für
spezifische Medikamente wie Barbiturate vor, und dass die an das
Medikament gebundene Schlüsselmizelle
an einem natürlich
vorkommenden Rezeptor mit einer unter Gleichgewichtsbedingungen
höheren
Affinität
dazu freigegeben wird.
-
Genauer
auf die Mizellenstruktur bezogen betrifft die vorliegende Erfindung
eine unimolekulare Mizelle mit inneren leeren Gebieten, welche reaktive Stellen
einschließen,
die an einen Gast/Gäste
kovalent oder nicht kovalent binden können. Die unimolekularen Mizellen
sind Kaskadenpolymere, die als Mizellen wirken. Solche unimolekularen
Mizellen können
allgemein die Form von jenen haben, die im oben zitierten
US 5,154,853 der Anmelder
offenbart sind, die reine Alkylmoleküle sind, oder von jenen, die
in den oben besprochenen Tomalia-Patenten offenbart sind, mit einem
Kern oder einer Verzweigungsstelle mit Stickstoff. Bei solchen Verbindungen
ist das Verzweigen vorbestimmt, je nach der Anzahl der Generationen,
die gemäß den oben
genannten Zitatstellen angefügt
wurden. Die Etymologie des Ausdrucks "Mizelle", wie er im klassischen oder üblichen
Sinn gebraucht wird, betrifft eine nicht kovalent gebundene vereinigte
Sammlung (Aggregat) vieler einfacher Moleküle, die als Einheit mit einzigartigen
Eigenschaften (z. B. wäßrige Solubilisierung
von wasserunlöslichen Materialien)
wirkt, die bei den einzelnen, die Mizelle bildenden Molekülen nicht
beobachtet werden. Dagegen bezieht sich unimolekulare Mizelle o der
Mizelle, wie es hier gebraucht wird, auf ein einzelnes Makromolekül mit einer
kovalent aufgebauten Superstruktur, das dieselbe(n) Funktion(en)
6 wie eine klassische Mizelle ausführen kann.
Zusätze
zu diesem Ausdruck bezeichnen die Inkorporierung spezieller Metall-
oder Nichtmetalltypen in das chemisch zugängliche lipophile Innere der
unimolekularen Mizelle. Der Ausdruck Ligand soll jede Stelle beschreiben, die
Elektronendichte, wie ein Elektronenpaar, an einen Metall- oder
Nichtmetallrest abgeben kann, wodurch eine kovalente oder nicht
kovalente Bindung gebildet wird. Der Ausdruck wird meist dann benutzt, wenn
von Metallen die Rede ist, die an Atome wie N, P, O und/oder S gebunden
oder komplexiert sind. Der Ausdruck Gast/Gäste soll jede Metall- oder
Nichtmetallspezie(n) (oder jede vernünftige Kombination daraus)
beschreiben, die in oder auf das Kaskadengerüst eingeführt werden kann. Die Einführung kann durch
kovalente Bindung irreversibel oder durch Bildung von nicht kovalenten,
leicht lösbaren
Bindungen (z. B. Wasserstoffbrückenbindungen)
sein, oder die Reversibilität
kann durch lipophil-lipophile oder hydrophil-lipophile Anziehung
begründet
sein.
-
Mizellen
können
dadurch beschrieben werden, dass sie mindestens ein Kernatom, bevorzugt ein
Kohlenstoffatom, und von diesem abzweigende Arme haben. Mindestens
ein Akzeptor ist integraler Bestandteil von zumindest einem Zweig,
um zumindest einen Anteil des Liganden im leeren Bereich zu binden.
Mindestens einige der Zweige können
sich über
den Akzeptor erstrecken und eine vorbestimmte Tasche begrenzen,
welche den leeren Bereich enthält.
Demnach ist die Tasche ein lipophiler Behälter des leeren Bereichs und
des Akzeptors und begrenzt eine Öffnung
der Mizelle aus dem leeren Bereich nach außen. Das heißt, die
Zweige bilden eine lipophile Höhle,
in der der Akzeptor freiliegt. Solch eine Tasche kann so konstruiert
werden, dass sie, wie unten beschrieben, einen oder mehrere Ak zeptorstellen einschließt. Ferner
können
die Akzeptorstellen in jegliche Verzweigungsschicht(en) konstruiert
werden, wie es für
die Konstruktion einer spezifischen Rezeptor- oder Andockstelle,
die zur Tertiär-
und Quartärstruktur
des zu bindenden Liganden komplementär ist, benötigt wird. Wie später beschrieben
wird, kann der Ligand die Form einer spezifisch konstruierten Schlüsselmizelle
haben, so dass der Schlüssel
in die Tasche paßt,
und einen terminalen Rest aufweisen, der spezifisch an die Akzeptorstelle(n)
bindet.
-
Die
unimolekulare Mizelle oder "leere
Domäne", ein dreidimensionales
Gebilde, ist für
dieses Schloss-Schlüssel-Konzept entscheidend,
weil sie im wesentlichen als Tertiärstruktur des unimolekularen Mizellensystems
betrachtet werden kann. Da alle Aspekte der Mizellenspezies vorbestimmt
werden und frei gestaltet oder konstruiert werden können, ist
die Summe der "leeren
Bereiche" oder der
Gesamtleerbereich des Makromoleküls
ein gestalteter Parameter, der in den dendritischen Bausteinen oder
in den für
das molekulare Anheften des komplementären Liganden oder des unimolekularen
Schlüsselmizellenmoleküls aktivierten
gerüsteten
Stelle(n) enthalten ist. Daher haben die Monomeren oder Bausteine,
die schließlich
in der resultierenden unimolekularen Mizelle enthalten sind, dennoch
1. eine Primärstruktur (der
Bindungsfähigkeit
der Kerne beigemessen), 2. eine Sekundärstruktur (grundlegenden Kernwechselwirkungen
wie Wasserstoffbrückenbindung,
Dipolwechselwirkung, London-Kräften
zugeordnet), 3. eine Tertiärstruktur,
die Molekülgestalten
wie Bänder, Reißverschlüsse, Fäden und
Kugeln annehmen kann (von der Sekundärstruktur induzierte innere
und äußere Konformationen)
und 4. eine dynamische Struktur der strukturierten leeren Bereiche
oder "quasi-tertiäre" Struktur der unimolekularen
Mizelle, bestimmt durch die Kombination von Primär-, Sekundär- und Tertiärstruktur.
Die quasitertiäre
Domäne
umfasst einen der Hauptbereiche der makromole kularen Struktur der
Mizelle, der den unmittelbaren Bereich über der Mizellenoberfläche, die
Mizelle selbst und das Mizellengerüst einschließt. Alle
diese Domänen
sind insofern aktiv, als sie angewendet werden können, um chemische oder physikalische
Veränderungen
der unimolekularen Mizelle, ihrer Umgebung, eines molekularen Gasts
oder molekularer Gäste
oder eine der angeführten
Kombinationen herbeizuführen.
-
Die
Enden der Arme oder, bei längeren
Armen vielleicht die Mittelteile der Arme, können gefaltet werden, um eine
Außenfläche der
Mizelle zu bilden. Die Oberfläche
der Mizelle ist der unmittelbar benachbarten Umgebung, in der die
Mizelle sich befindet, ausgesetzt. Diese Umgebung hat einen bestimmten
hydrodynamischen Charakter, der von Eigenschaften wie pH, Lipophilitäts-Hydrophilitäts-Eigenschaften
bestimmt wird. Solche Oberflächeneigenschaften
führen
auch zur allgemeinen Löslichkeit der
Mizelle, selbst wenn sie in sich einen relativ unlöslichen
Gast trägt.
-
Die
Mizellenoberflächen
können
leicht mit Metallionen beschichtet werden. Ein-, zwei- und dreiwertige
Metalle werden eventuell direkt oder indirekt durch terminale Carboxylgruppen
oder dergleichen gebunden, ähnlich
der Auflösung
von Metallionen durch die meisten mizellaren oder sauren Systeme. Gleicherweise
kann die Mizellenoberfläche
polare, unpolare und/oder hydrodynamische, gegen pH, ionische oder
andre hydrodynamische Änderungen empfindliche
Gruppen umfassen. Das Herstellungsverfahren für solche Mizellen ist in "Macromolecules" 27, Nr. 13, 1994,
Seiten 3964–3472,
offenbart.
-
Die
Mizellen können
dadurch charakterisiert werden, dass sie Arme oder Zweige haben,
die biegsam sein können,
wobei jeder Arm in einer hydrodynamisch reaktiven Gruppe endet.
Der Ausdruck "biegsam" bedeutet, dass die
Arme sich vom Kern atom hinweg erstrecken und dann umgekehrt zum Kernatom
hin falten können.
Biegsamkeit beschreibt ferner die Fähigkeit (relativeability) dieser
Arme, sich relativ zum Kernarm zu strecken oder zusammenzuziehen.
Daher können,
wie oben besprochen, die Arme oder Zweige chemisch verändert werden,
so dass Arme oder Zweige sich weiter oder näher zum Kernatom erstrecken
können,
wodurch die Fähigkeit der
Mizellen, sich in einer vorgegebenen Umgebung ohne hydrodynamische
Eigenschaften auszudehnen, gesteuert werden kann. In Kombination
mit der Biegsamkeit der Arme oder Zweige kann auch die Art der Endgruppen
die Ausdehnung der Mizelle in unterschiedlicher Umgebung beeinflussen.
Daher kann die Auswahl spezieller hydrodynamisch reaktiver Gruppen
die relative Expansion und Kontraktion des hydrodynamischen Radius
dieser Moleküle
beeinflussen.
-
Der
Ausdruck "hydrodynamisch
reaktive Gruppe" bezieht
sich auf chemische Gruppen, welche an die terminalen Enden der Arme
oder Zweige gebunden werden können,
die mit der äußeren Umgebung
abhängig
vom hydrodynamischen Charakter der Umgebung reaktiv sind. Beispielsweise
können Gruppen
wie Alkohole, Amine, Carboxyle, Thiole, Phosphite, Ammoniumionen,
Sulfoniumionen, Phosphoniumionen, Nitrate, Sulfate, Phosphate und/oder Carboxylate
je nach dem hydrodynamischen Charakter der umliegenden Umgebung
modifiziert werden. Beispielsweise können hydrodynamische Änderungen
wie des pH Carboxyle und Amine Protonieren und deprotonieren und
so die Löslichkeitseigenschaften
dieser reaktiven Gruppen in der Umgebung verändern. Erhöhte Löslichkeit in Verbindung mit Biegsamkeit
der Arme oder Zweige der Mizelle führt zur Ausdehnung der Arme
und begleitendem Anstieg des hydrodynamischen Wirkradius der Mizelle.
Im wesentlichen wird die Mizelle größer. Gleichermaßen zieht
eine Abnahme der Löslichkeit
das Molekül
zusammen.
-
Es
wurde gefunden, dass bei wesentlicher Verlängerung der Arme oder Zweige
diese in die Mizelle falten können,
wodurch nicht das terminale Ende der Arme oder Zweige sondern statt
dessen ein Mittenabschnitt freigelegt wird. Dementsprechend können auch
auf diese Weise freigelegte hydrodynamische Gruppen Expansion und
Kontraktion der Mizelle beeinflussen. Die obige Beschreibung der
Expansion und Kontraktion infolge von Änderungen der Umgebung hinsichtlich
der Löslichkeit
der Verzweigung der Mizelle ist weiter beschrieben in der US-Anmeldung Ser. Nr.
226,655, übertragen
auf den Erwerber der vorliegenden Erfindung.
-
Die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten Mizellen können so
konstruiert werden, dass die Ausdehnung der Mizelle die Öffnung der
Taschen freilegt, wodurch die Freilegung der Taschenöffnungen
gegenüber
in der Umgebung befindlichen Liganden und die Bindung des Akzeptors
an einen komplementären
Rest ermöglicht
wird. Kontraktion der Mizelle kann die Zweige über die Taschenöffnung falten und
dadurch das leere Gebiet und den Akzeptor abschirmen oder verbergen
(2). Entsprechend kann die Umgebung der Mizellen
beeinflußt
werden, um den Zugang zur Bindung der Schlossmizellen mit Liganden
wie die unten beschriebenen Schlüsselmizellenmoleküle an- und
abzuschalten.
-
Beispielsweise
können
pH, Unmischbarkeit oder andere in der oben genannten Patentanmeldung
Ser. Nr. 226,655 erwähnte
Faktoren genutzt werden. Beispielsweise wäre eine wäßrige Lösung einer säureterminierten
Schlossmizelle bei pH ≥ 7
in einer ausgedehnten (offenen oder porösen) Konfiguration. Substrat(Gast)moleküle werden
leicht im lipophilen Inneren der Mizelle eingeschlossen (aufgelöst). pH-Erniedrigung
(< 4) läßt die Schlossmizelle zusammenfallen
(die Poren schließen)
und fängt
das Schlüssel(Gast)molekül ein. Dieser
Schloss- Schlüssel-(Wirt-Gast)-Komplex
kann durch Filtrierverfahren (wie Dialyse, Ultrafiltration oder
Gelpermeation) aus der Lösung
isoliert werden. Die Auflösung
des isolierten Schloss-Schlüssel-Komplexes
in einer Lösung mit
pH ≥ 7 erleichtert
die Freigabe der eingefangenen Schlüsselmoleküle. Die Schlossmizelle verleiht
ihre Lösungseigenschaften
dem eingefangenen Schlüsselmolekül und sollte
als Schutz"hülle" dienen, die labile
Funktionalitäten
auf dem Schlüsselmolekül schützen kann.
-
Man
bemerke, dass das
US 5,154,853 der Anmelder, übertragen
auf den Erwerber der vorliegenden Erfindung (1992) offenbart, dass
wie hier beschrieben hergestellte unimolekulare Mizellen eine vorbestimmte
Porosität
haben, die durch die Beziehungen der Zweige, den oben definierten
Kern und jedes der quaternären
Gebiete oder ternären
Zentren (Kohlenstoffkern bzw. Stickstoffverzweigungsstelle) und
durch jede zusätzliche
daraufgeschichtete Generation erzeugt wird. Die Porosität des inneren Kerns
kann durch Erhöhung
oder Erniedrigung der Abstände
zwischen quaternären
oder tertiären
Zentren verändert
werden, d. h. durch Änderung
der Zweigarmlänge.
Daher können
nach dem von den Anmeldern entwickelten Stand der Technik die erfindungsgemäß verwendeten
Mizellen spezifisch konstruierte Aspekte der Größe, Porosität, Außenfläche und internen Bindungsstellen
haben.
-
Wie
oben besprochen, kann der Oberflächencharakter
der erfindungsgemäße verwendeten Mizellen
verändert
werden. Beispielsweise kann eine Carboxyloberfläche geschaffen werden, wodurch
die Mizellen für
Detergentien und Netzmittel brauchbar und auch pH-reaktiv werden25. pH-Änderungen,
welche die Löslichkeit
der Oberflächenbestandteile
erhöhen,
können
die dendritischen Arme expandieren, wodurch der Zugang zu den leeren
Bereichen der unimolekularen Mizelle ermöglicht wird. Rückkehr zum
ursprünglichen
pH-Wert kann dann die dendritischen Arme zusammenziehen, wodurch
die leeren Bereiche wieder umschlossen werden. Dieses Verfahren
der Löslichkeitsveränderung
durch Änderung der
Umgebung, in der die unimolekularen Mizellen gehalten werden, kann
angewendet werden, um Zugang zu den leeren Bereichen zur chemischen
Modifikation zu verschaffen, wie im einzelnen unten beschrieben.
-
Außer Carboxyl-,
Hydroxylgruppen und Aminen können
andere saure, neutrale und/oder basische Funktionalitäten auf
der Oberfläche
oder auf inneren dendritischen Armen, die den leeren Bereichen der
unimolekularen Mizellen benachbart sind, inkorporiert werden, wie
in
US 5,154,853 ausgeführt. Die
leeren Bereiche dieser unimolekularen Mizellen wurden beschrieben.
Die expandierte und kontrahierte Art der die Mizellen definierenden
dendritischen Arme wurden ebenfalls beschrieben. US Ser. Nr. 226,655
offenbart verschiedenartige Strukturen, die zum Freilegen und Verbergen
der leeren Bereiche zur Expansion-Kontraktion fähig sind, und die zum Verbergen
und Abschirmen der Taschenöffnungen der
erfindungsgemäß verwendeten
Mizellen genutzt werden können.
-
Die
Zweige der Schlossmizelle können
Endreste wie oben beschrieben umfassen. Die die leeren Bereiche
begrenzenden Taschen können
an ihren Öffnungen
sog. "Pförtner"moleküle umfassen,
um nur den Eintritt speziell gebauter Moleküle in die Taschenöffnung zu
erlauben. D. h. an der den leeren Bereich begrenzenden Taschenöffnung zur äußeren Umgebung
können
besondere Moleküle
konstruiert werden, die für
bestimmte Liganden (und insbesondere Schlüsselmizellenmoleküle wie unten
beschrieben) chemisch selektiv für
den Eintritt in die Taschenöffnung
sind.
-
Das
Pförtnermolekül kann beispielsweise aus
der Gruppe, die ohne Beschränkung
Aminosäuren
(wie Tryptophan, Phenylala nin), Kohlenhydrate und Zucker, geladene
oder ionisierbare Gruppen (einschließlich Carboxyl, Amine, Sulfosäuren), Metallkomplexbildner
(einschließlich
Pyridin, Phenanthrolin, Kronenether, Aza-Kronen) und Wirtsreste wie β-Cyclodextrin
umfasst. Ein besonderes brauchbares Beispiel ist ein chirales Molekül als Pförtnerrest,
um ein einzelnes Enantiomer eines Gastmoleküls zu begünstigen, das zur Bindung an
den Akzeptor in die Taschenöffnung
eintreten kann. Entsprechend kann eine solche Schlossmizelle als
Filtervorrichtung zur Entfernung eines speziellen Enantiomers eines
Moleküls
aus einer Lösung
benutzt werden.
-
Beispielsweise
kann eine Schlossmizelle mit einer R- oder S-Konfiguration als entweder lösliche oder
unlösliche,
an eine Matrix gebundene Form verwendet werden. Tryptophan ist ein
Beispiel eines chiralen Moleküls,
das ein dendritisches Makromolekül abschließen kann,
wie in der Veröffentlichung
mit dem Titel "Polytryptophane
Terminated Dendritic Molecules",
Newkome et al., Tetrahedron Asymmetry 2, Nr. 10, 957–960, 1991,
offenbart ist. Chirale Pförtnermoleküle ermöglichen
die Bindung von nur einem der entgegengesetzt aktiven Bestandteile
eines Racematgemisches. Folglich kann eine solche Schlossmizelle
nach den Standards der Pharmaindustrie für die Enantiomerentrennung
(aktiver Wirkstoffanteil von inaktivem) als Filtersystem benutzt
werden. Beispielsweise wäre
eine wäßrige Lösung einer
säureterminierten
Schlossmizelle bei pH ≥ 7
in der gedehnten (offenen) Konfiguration. Nach Zugabe eines Racematgemisches
eines komplementären
Schlüssels würde nur
ein Enantiomer mit der Schlossmizelle wechselwirken. pH-Erniedrigung
(< 4) läßt die Schlossmizelle
zusammenfallen und fängt
das bevorzugt komplexierte chirale Schlüsselmolekül ein. Dieser chirale Schloss-Schlüssel-Komplex
kann über Filtrierverfahren
(wie Dialyse oder Ultrafiltration) von der Lösung getrennt werden, wobei
der Rest des Racematgemisches und Verunreinigun gen entfernt werden.
Auflösen
des isolierten chiralen Schloss-Schlüssel-Komplexes
in einer Lösung
mit pH ≥ 7
erleichtert die Freigabe des chiralen Schlüsselmoleküls.
-
Der
Akzeptor ist ein Rest mit einem zu einem gewünschten Bindungsbereich eines
Liganden komplementären
Bindungsbereich. Die Kombination eines Akzeptors mit einer konstruierten
Tasche mit einer Öffnung,
die ein oben beschriebenes Pförtnermolekül umfasst,
ergibt eine einzigartige Familie von Schlossmizellenmolekülen, wobei
ein Ligand (Molekül)
in die Höhle
oder Bauform eines zweiten Liganden paßt, wie in einer Wirt-Gast-Beziehung oder nichtchemisch
wie eine Hand in den Handschuh. Die strukturelle Beziehung braucht
eine komplementäre Zuordnung
zum Andocken des einen an den anderen oder zur molekularen Komplexierung.
-
Die
strukturelle Inkorporierung eines komplementären molekularen Bindungsbereichs
in die Arme eines Kaskadenmakromoleküls über Syntheseverfahren erzeugt
ein molekulares Schloss, das mit einer spezifischen Familie komplementärer molekularer
Schlüsselmaterialien
andocken oder komplexieren kann. Die molekulare Erkennung dieser
Schlüssel-Schloss-Kombination erlaubt
die Inkorporierung von Gastmolekülen
an speziellen Orten und so einen Lösungsweg für Einschluß und Verkapselung von Molekülen in einen
Transportbereich, der überwiegend
von der Umgebung außerhalb
des (dendritischen) Kaskadenmoleküls isoliert ist. Daher können relativ
unlösliche
oder enzymabbaubare Moleküle ihre
Bioaktivität
aufrechterhalten, während
sie im Schloss-Schlüssel-Bereich
der Mizelle abgeschirmt sind. Nachdem sie eine Bindestelle erreicht
haben, die eine größere Affinität für die den
Gast einschließende
Akzeptorregion haben, wird der Gast freigegeben und am Rezeptor
kombiniert. Daher liefert die vorliegende Erfindung ein Gastabgabesystem.
-
1 liefert
einige Beispiele des allgemeinen Konzepts einer komplementären Akzeptor-Ligand-Beziehung.
Die Beziehung ist nicht auf komplementäre Einheiten mit 3 Wasserstoffbrückenbindungen
beschränkt,
sondern kann auch auf Donator/Akzeptoreinheiten mit einer oder mehreren
Wasserstoffbrückenbindungen
angewendet werden.
-
Hinsichtlich
des oben Ausgeführten
ist der Akzeptor ein Rest, ausgewählt aus der Gruppe, die im
wesentlichen aus teilweise geladenen Molekülen besteht, die komplementär zu einem
Bindungsbereich eines Gastmoleküls
konstruiert sind. Der Akzeptor kann sowohl teilweise negativ wie
teilweise positiv geladen sein. Insbesondere kann der Akzeptor aus
der Gruppe ausgewählt
sein, die aus im wesentlichen teilweise geladenen Molekülen besteht, die
komplementär
zu einem Bindungsbereich des Gastmoleküls konstruiert sind. Der Akzeptor
kann mindestens eine teilweise negative Ladung, eine teilweise positive
Ladung oder eine Kombination beider umfassen. Insbesondere kann
der Akzeptor aus der Gruppe ausgewählt sein, die Bipyridine, Tripyridine und
Poly-Lewisbasenreste umfasst, die aus Sauerstoff, Stickstoff, Schwefel,
Phosphor, Halogeniden oder Übergangsmetallenmit
einem Donator-Elektronenpaar bestehen.
-
Die
Taschenöffnung
ist in vorbestimmter Entfernung vom Akzeptor, um eine bestimmte
Tiefe zu definieren, um die die Schlüsselmizelle in die Tasche eingeführt werden
kann, so dass nur bestimmte Schlüsselmizellen
binden können.
Dies addiert sich wiederum zur "Kombination" des Schlosses, um Schlüsselmoleküle einer
vorbestimmten Sekundär- und
Tertiärstruktur
zu spezifizieren.
-
Ein
Schlüsselmizellenmolekül umfasst
ein Kernmolekül
und eine Mehrzahl von Zweigen, die sich davon um einen vorbe stimmten
Abstand erstrecken, und wobei wenigstens ein Zweig einen Schaftanteil
hat, der sich von dort erstreckt und einen terminalen Rest zur Bindung
an einen komplementären Akzeptor
einer unimolekularen Schlossmizelle aufweist. Ein solcher Schaftanteil
kann im wesentlichen aus einer Kohlenstoffkette bestehen, die 0
bis 22 Kohlenstoffatome umfasst. Natürlich kann ein solcher Schaftteil
mit verschiedenen bekannten molekularen Mechanismen hergestellt
werden. Er muß aber
einen Abstand ergeben, der den Zutritt eines terminalen Bindungsbereichs
zu einem Akzeptorbereich in einer Mizellentasche erlaubt. Beispiele
solcher Schlüsselmizellen
oder -moleküle
sind in 2 gezeigt.
-
Der
terminale Rest des Schlüsselmizellenmoleküls umfasst
die Tertiärstruktur
einschließlich mindestens
eines teilweise geladenen Anteils, entweder positiv oder negativ
oder eine Kombination beider. Solche terminalen Reste können ausgewählt werden
aus der Gruppe, die Barbiturate, wie Allobarbital, Aminoglutethimid,
Amobarbital, Barbitursäure, Barbital,
Bemegrid, 6-Azauridin, Phenobarbitol, Primidon, Secobarbital, Pentobarbitol,
Diazepam, Flurazepam, Methaqualon, Meprobamat und auch Kohlenhydrate
wie Sucrose, Aldite, Mannite, Hexosen und Aminosäuren und Peptide wie Tryptophan,
Phenylalanin, Glycin und Nukleotide und Nukleoside wie Purine und
Pyrimidine, Guanin, Cytosin, Thiamin und Adenin umfasst. Wie oben
besprochen kann der terminale Rest chiral sein.
-
Ein
Vorteil der Nutzung der erfindungsgemäß verwendeten Mizellen besteht,
wenn der terminale Rest wasserunlöslich ist. Die Zweige der Mizellen
können
daran gebundene wasserlösliche
Reste umfassen, um die Mizelle wasserlöslich zu machen. Polarisierbare
Gruppen sind wasserlöslich
und wenn sie an einen Donator/Akzeptorrest komplexiert werden, können sie
das Komplement wasserlöslich
machen.
-
Der
ursprüngliche
Entwurf dieses Konzepts führt
einen 2,6-Diacylaminopyridinrest (A) als "Akzeptoreinheit" in das Zylinderschloss ein. Diese Inkorporierung
ist in 3 dargestellt.
-
Auf
der Basis des Ganzkohlenstoffmodells der Anwender für die unimolekulare
Mizelle wird der Acetylenrest durch die geeignete Polyfunktionalität ersetzt.
Eine andere und einfachere Inkorporierung kann aus 4 ersehen
werden, wobei man andere verwandte früher in der Patentanmeldung
Ser. Nr. 226,655 der Anmelder beschriebene Dendrons oder Kaskadenbausteine
(insbesondere den Amino-tris-t-butylester) als dendritischen Baustein
benutzt. Ein solches Verfahren inkorporiert die Akzeptoreinheit(en)
im Schloss. Die hier beschriebene Verfahren sind jedoch nicht nur
auf die erste Generation des Aufbaus mit vier Bindungsorten (wie
in 4 dargestellt) beschränkt, sondern können unter
Anwendung bekannter Chemie bei höheren
Generationen eingebaut werden.
-
Die
ursprüngliche
Gestaltung des Schlüssels benutzt
die komplementäre
Natur von A, daher paßt ein
Imidrest (CONHCO) zum Modell. Der Fall der Barbitursäure (IV)
wurde ursprünglich
als Beispiel zur Bewertung dieser Komplementärbeziehung verwendet. Barbitursäure und
verwandte Materialien sind in 5 dargestellt.
-
Um
das Schlüssel/Schloss-Prinzip
zu veranschaulichen, werden vier Äquivalente Schlüssel zu dem
dendritischen Makromolekül
mit den vier Schlossorten zugefügt.
Jeder Schlüssel
paßt genau ins
Schloss, was zu molekularer Inkorporierung von vier bestimmten Gastmolekülen ins
leere Gebiet des Makromoleküls
führt (5).
Dies wird durch normale Spektroskopieverfahren bewiesen. Die Einführung anderer
Schlüssel
mit dem selben komplementären Anteil,
aber verschieden geformten Griffen im "Bart"bereich
des Schlüssels,
ergab analog in der Schlossstruktur eingeschlossene und angedockte Gäste. 6 zeigt
andere verwandte Beispiele, um die leichte Möglichkeit zur molekularen Sicherung von
Reagentien in den Höhlen
dieser sphärischen Polymere
festzustellen. Die Verwendung unterschiedlicher Anhänge (Z, 6)
am einzigartigen "Bart"bereich der Barbiturate über einen
geeigneten Verbindungsrest wie eine Alkylkette erlaubt das molekulare
Einfangen verschiedener Materialien im lipophilen Kern dieser Vorstufen
zu wasserlöslichen
Kugeln oder wasserlöslichen
unimolekularen Mizellen. Hydrolyse der lipophilen Makromoleküle, z. B.
II, zu den hydrophilen Gegenstücken
verändert
den Andockbereich im Kern nicht. Behandlung von III (R=H), das einfach
durch Hydrolyse von V (R=tBu) erhalten werden kann. Beide Routen
schaffen ein wasserlösliches
Material durch Verarbeitung der eingeschlossenen (verschlossenen)
Gäste (Schlüssel).
-
Die
Schlüssel/Schloss-Beziehung
kann an fast jedem komplementären
Satz organischer Bindungsstellen konstruiert werden. Daher können die komplementären Bereiche
ausgewechselt werden, was in 7 dargestellt
ist. Hier ist der innere Rest (CONHCO) im "Schließzylinder" inkorporiert. Der Schlüssel besitzt
nun den Diacylaminopyridinanteil im einzigartigen "Bart"bereich. Die molekulare
Erkennung durch Bildung dreier Wasserstoffbrückenbindungen ist ähnlich den
in 5 und 6 beschriebenen Abläufen.
-
1 veranschaulicht
die anderen möglichen
Anordnungen von "Dreistiftschließzylindern" (d. h. die physikalische
Nebeneinanderstellung von Wasserstoffdonator- und -akzeptorresten).
Spalte 1 führt
repräsentative
Beispiele von Schlössern
und Schlüsseln
auf, Spalte 2 zeigt bildhaft die molekulare Erkennung von Schlössern und
Schlüsseln
als hochspezifisch wegen der den molekularen Rezeptoren und Donatoren
innewohnenden genauen Positionierung der teilweise positiven und
teilweise negativen Ladungen, Spalte 3 beschreibt die möglichen
elektrostatischen Gruppierungen für Schloss und Schlüssel mit
drei Wasserstoffbrückenbindungen.
Das Schloss-Schlüssel-Konzept für unimolekulare
Mizellen ist nicht auf Schloss und Schlüssel mit drei Wasserstoffbrückenbindungen
beschränkt. Ähnliche über 1, 2
(oder mehr) H-Bindungen komplexierte komplementäre Bausteine sind vorstellbar
und in die Kaskade oder dendritische Superstruktur inkorporierbar.
-
Alternative
Schlüssel
können
andere molekulare Erkennungsmethoden als Wasserstoffbrückenbindung
anwenden. Die Verwendung eines Zentrums/von Zentren mit einem oder
mehreren Metallen, bei denen sich selektive Bindung zeigen läßt, kann
eingesetzt werden. 8 zeigt den einfachsten Komplexmodus,
bei dem sowohl Schloss als auch Schlüssel einen Terpyridinrest besitzen.
Der Schlüssel
wird in den Ru(III)-Komplex umgewandelt, der unter Erzeugung des
Ru(II)-bis-Terpyridinkomplexes in sehr hoher Ausbeute in das Schloss
eingeführt
werden kann. Andere Metalle wie Co(II), Fe(III), Os(II) usw. funktionieren
ebenso gut.
-
Der
Terpyridinligand ist bei der Komplexierung mit Metallen nicht charakteristisch,
jedoch bildet er starke Komplexe und die Metallzentren können unter
Erzeugung eines möglichen
katalytischen Zentrums elektrochemisch modifiziert werden. Die Verwendung
von Bipyridin und verwandten Bisaminen kann eine erhöhte Selektivität des Erkennungsvorgangs
erzeugen. Lehn und Potts haben gezeigt, dass Bis-, Tris- und Tetrakisbipyridine
nur ihr Gegenstück erkennen,
so dass Bis-Bis, Tris-Tris und Tetrakis-Tetrakis selektiv gebildet
werden, selbst wenn eine Ligandenmischung vorliegt. 9 beschreibt
die zur Erzeugung der Komplexstruktur notwendigen Schlüssel- Schloss-Kombinationen.
Das Schloss wird anfangs mit Metallsalz behandelt und danach wird der
Schlüssel
eingeführt.
Wenn alternativ Metall-Schlüssel
gebildet wird, können
Bolaamphiphile erzeugt werden, bei denen zwei Schlüssel mit
einem (oder mehreren) Metallion(en) komplexiert sind.
-
Es
wird erwartet, dass die meisten organischen Moleküle eine
oder mehrere komplementäre Bindungsstruktur(en)
haben. Daher wird ursprünglich ein
Ort mit zwei oder drei Wasserstoffbrückenbindungen verwendet, die
den komplementären
Gast unter Bildung der gewünschten
Wasserstoffbrücken
binden können.
In der Natur werden Nukleinbasen zum Kopieren oder Replizieren verwendet,
z. B. DNA/RNA. Die Einführung
derselben essentiellen Basen mit spezifischen Orten in das leere
Gebiet dieser Kaskadenmakromoleküle
würde die
Basenpaarung synthetisch nachahmen, daher würden Guanin-Cytosin (ähnlich dem
Diacylaminopyridinmodell mit der Schaffung von drei Wasserstoffbrücken zwischen
den Basen), Adenin-Thymin (2 Wasserstoffbrücken) als komplementärer Schloss-Schlüssel-Ort wirken,
der den Komplex zusammenhält.
-
Mehrfache
benachbarte Stellen verstärken die
Spezifität
und/oder Festigkeit der Bindung zwischen Schlüssel/Schloss für spezifischere
Schlüssel und
Schlösser.
Die Verwendung von Peptidketten kann die α-Helixanordnung einführen, so
dass die Struktur(en) flexibel sind, jedoch mehrfache Wasserstoffbrücken zwischen
Schloss und Schlüssel
bilden können.
Diese α-Helixstruktur findet
man in zahlreichen Proteinen, z. B. den Faserproteinen Myosin und Keratin;
sie wird leicht spezifisch in die leeren gebiete der Makromoleküle inkorporiert.
-
Die
folgenden Beispiele zeigen die Synthese der unimolekularen Schloss-Schlüssel-Mizellenmoleküle zur erfindungsgemäßen Verwendung.
-
Experimenteller
Abschnitt
-
Beschreibung
der Synthese für
die wasserstoffbrückenbindenden
Schlösser
und Schlüssel
-
Allgemeine
Vorschrift für
die Herstellung von Aminopyridintriesterbausteinen zur Inkorporierung von
Bisamidopyridinresten in die Kaskadensuperstruktur [Diese Vorschrift
kann mit jedem Bis-säurechlorid
angewendet werden].
-
Aminotriesterbaustein
(4): Eine Lösung von
Amino-tris-t-butylester
(10 g, 0,024 mol) und Diisopropylethylamin (3,11 g, 0,024 mol) in
Tetrahydrofuran (THF, 50 ml) wurde zu einer kalten (5 °C) gerührten Lösung von
Glutaryldichlorid (4,07 g, 0,024 mol) in THF (900 ml) während 3
h zugegeben. Das Gemisch wurde weitere 3 h bei 0–5 °C gerührt, danach wurde eine Mischung
von THF (50 ml), 2,6-Diamminopyridin (7,9 g, 0,072 mol) und Diisopropylethylamin
(3,11 g 0,024 mol) in einer Portion zugesetzt. Nach weiteren 12
h Rühren
und Erwärmenlassen
auf 25 °C
wurde das Lösungsmittel
entfernt und der Rückstand
in CH2Cl2 (200 ml)
gelöst.
Nach Waschen mit H2O und gesättigter
Sole (je 2 × 200
ml) wurde die organische Phase getrocknet (Na2SO4), filtriert und das Lösungsmittel entfernt. Chromatographie
des Rohprodukts mit Silikagel und EtOAc/CH2Cl2 als Eluens ergab 5,8 g (38 %) des reinen
Aminopyridintriesters.
13C-NMRR (CDCl3) δ 21,3
(CH2CH2CH2), 27,9 (CH3, CH2CO2), 29,7 (CH2CH2CO2),
35,7, 36,1 (CH2CONH), 57,3 [(C(CH2)3], 80,5 [C(CH3)3], 103,0, 104,1
[CH(2,4)PYR], 139,7 [CH(3)PYR],
149,7 (CNHCOPYR), 157,2 (CNH2PYR),
171,1, 171,8, 172,7 (C=O);
1H-NMR (CDCl3) δ 1,30
(CH2CH2CH2), 1,43 (CH3), 1,97
(CH2CO2), 1,30 (CH2CH2CH2,
m, 2H), 1,43 (CH3, s, 27H), 1,97 (CH2CO2, m, 6H),
2,21
(CH2CH2CO2, CH2CONHALKYL, m, 8H), 2,40 (CH2CONHARYL, t, 2H, 6,7 Hz),
4,56 (NH2, br s, 2H), 6,09 (NHALKYL),
6,23 (H3(PYR), d, 1H, 7,6 Hz),
7,44
(H4 & H5 (PYR), m, 2H), 8,46 (NHARYL,
br s, 1H)
-
Allgemeine
Vorschrift zur Herstellung der Polypyridinkaskade der ersten Generation
(4, Formel II).
-
Polypyridindodecaester
1. Generation
-
Eine
Lösung
von Aminopyridintriester (3,0 g, 0,0048 mol) und Diisopropylethylamin
(0, 624 g, 0, 0048 mol) in THF (10 ml) wurde in einer Portion zu
einer Lösung
von Tetrasäurechlorid
(0,512 g, 0,0012 mol) in THF (5 ml) bei 0 °C zugesetzt. Nach 12 h Rühren wurde
das Lösungsmittel
entfernt und der Rückstand über Silikagel
unter Verwendung von Kombinationen von EtOAc/CH2Cl2 mit steigender Polarität als Eluens chromatographiert
und ergab 1,6 g (48 %) des reinen Dodecaesters (erste Generation
Schloss).
13C-NMR (CDCl3) δ 21,5 (CH2CH2CH2),
27,9 (CH3, CH2CO2), 29,7 (CH2CH2CO2),
35,8,
36,1 (CH2CH2CH2), 37,8 (OCH2CH2), 57,3 [C(CH2)3], 66,9, 69,5 (CH2OCH2), 80,5 [C(CH3)3], 109,4, 109,6 (C3,5
(ARYL)) 140,4 (C4), 149,5, 149,7 (C2,6),
170,5, 171,6 172,0 172,7 (C=O)
1H-NMR (CDCl3) δ 1,42 (CH3, s, 108H), 1,98 [C(CH2CH2)3, CH2CH2CH2, m, 32H],
2,22
[C(CH2)3, CH2CH2CH2EXT,
m, 32H],
2,46, 2,59 (CH2CONHPYRNHCOCH2, 2x br t, 16H), 3,46 [C(CH2)4, br s, 8H],
3,70 [(OCH2)4, br t, 8H], 6,27 [NHC(CH2)3, br s, 4H],
7,62 (PYRH4,
t, J=8, 1Hz, 4H), 7,84 (PYRH3 & H5,
m, 8H),
8,81, 8,89 (NHPYR, 2 br s,
8H)
-
Allgemeine
Vorschrift für
die Umwandlung von Poly-t-butylestern
in Polysäuren über Hydrolyse mit
Ameisensäure.
-
Polypyridindodecasäure 1. Generation
-
Der
Dodeca-t-butylester 1. Generation (1,0 g, 0,36 mmol) wurde bei 40 °C 15 h in
95 % Ameisensäure
gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde entfernt und der Rückstand
in heißem
Wasser (150 ml) unter Zusatz von Aktivkohle und Celite gelöst. Das
Gemisch wurde durch ein Celiteballen filtriert und das klare farblose
Filtrat zur Trockne eingedampft und ergab 0,70 g (95 %) der reinen
Dodecasäure.
13C-NMR (CD3OD) δ 22,7 (CH2CH2CH2),
29,2 [C(CH2CH2)3],
30,4 [C(CH2)3], 36,6, 37,1 (CH2CH2CH2), 38,6 (OCH2CH2), 46,5 C4o),
58,6 (CONHC4o),
68,3 (C4oCH2), 70,6
(OCH2), 110,6, 110,7 (C3 & C5)PYR,
141,4 (C4)PYR, 151,2, 151,3 (C2 & C6)PYR, 172,8, 174,0, 174,9, 177,2 (C=O).
1H-NMR (CD3OD) δ 1,95–2,52 (CH2CONPYRINT, CH2CH2CH2,
CH2CH2CO2H, m, 80H),
3,35 [C(CH2O)4, s, 8H], 3,71 [C(CH2OCH2)4, m, 8H],
7,70
(H3,4,5(PYR), m, 12H), 8,1 (NH, s).
-
Allgemeine
Vorschrift zur Herstellung von Poly-t-butylestern aus Polysäuren zur
Bildung von (dendritischen) Kaskadenschlössern höherer Genrationen.
-
36-t-ButylesterSchloss
2. Generation
-
Ein
Gemisch aus der Dodecasäure
(1. Generation) (0,5 g, 0,24 mmol), dem Amino-tris-t-butylesterbaustein
(1,2 g, 0,0028 mol, 12,1 Äq.),
Dicyclohexylcarbodiimid (DCC, 0,59 g, 0,0029 mol, 12,1 Äq.) 1-Hydroxybenztriazol
(HBT, 0,39 g, 0,0029 mol, 12,1 Äq.)
wurde in trockenem N,N-Dimethylformamid (DMF, 10 ml) 12–15 h bei
25 °C gerührt. Nach
Entfernen des Lösungsmittels
wurde der Rückstand
in Toluol/Diethylether (100 ml, 1:1 v/v) gelöst und mit gesättigter
Sole (3 × 100
ml) gewaschen. Die organische Phase wurde abgetrennt, getrocknet
(Na2SO4), filtriert
und das Lösungsmittel
wurde entfernt. Das Rohmaterial wurde über Silikagel mit EtOAc/CH2Cl2 steigender Polarität chromatographiert
und ergab 0,77 g (48 %) des reinen 36-t-Butylester 2. Generation.
13C-NMR (CDCl3) δ 21,6 (CH2CH2CH2),
27,9 (CH3, CH2CO2R),
29,7 [(CH2CH2CO2)G2,
(CH2CON)G1], 31,5 (CH2CH2CON)G1,
36,1, 37,7 (CH2CH2CH2),
46,5 (C4o),
57,4 (CONHC)G2G1, 67,0 [C(CH2OCH2)4)], 69,6 [C(CH2OCH2)4],
80,5
[C(CH3)3], 109,8
[(C3 & C5)PYR], 140,3 [(C4)PYR], 149,8 [(C2 & C6)PYR], 170,8, 172,7
(C=O)
1H-NMR (CDCl3) δ 1,42 (CH3, s, 324H), 1,82–2,70 (CH2CH2CO, CH2CH2CH2, CH2CONHPYR,
m, 224H), 3,45, 3,63 (CH2OCH2,
2 br s, 16H), 6,40, 7,30 (NHC4o),
7,68
(C4(PYR), m, 4H), 7,88 (C3 & C5(PYR)),
m, 8H)
8,95, 9,15 (NH(PYR), 2 br s,
8H).
-
36-SäurepolypyridinkaskadenSchloss
2. Generation
-
Herstellung:
Siehe bitte die allgemeine Vorschrift für die Umwandlung von t-Butylestern
mit Ameisensäure.
13C-NMR (CD3OD) δ 22,6 (CH2CH2CH2),
29,2 (CH2CO2), 30,4
(CH2CH2CO2, CH2CONG1), 31,7 (CH2CH2CON)G1, 36,9 (CH2CH2CH2),
38,6 (OCH2 CH2
46,4
(C4o), 58,5 (CONHC)G2,G1,
68,2 [C(CH2OCH2)4], 70,4 [C(CH2OCH2)4],
110,6
[(C3 & C5)PYR], 141,5 [(C4)PYR], 151,0 [(C2 & C6)PYR], 172,9, 174,2,
175,6, 177,3 (C=O),
1H-NMR (CD3OD) δ 1,63–2,65 (CH2CH2COG1,G2, CH2CH2CH2,
m, 200H)
3,35 (C(CH2OCH2),
CH2CONcore, CH2CH2CH2,
br s, 32H), 3,64 (C(CH2OCH2,
br s, 8H), 7,73 [H3,4,5pyr, br s, 12H),
7,35, 7,49, 8,15 (NH).
-
Synthese und
Charakterisierung von Schlüsseln
auf Basis Barbitursäure
-
11-Bromundecanamidtriester.
Eine Lösung von
11-Bromundecansäure (10,
00 g, 37, 7 mmol) in CH2Cl2 (30
ml) wurde langsam zu einer Lösung
von SOCl2 (7,0 ml, 94,0 mmol) in CH2Cl2 (25 ml) gegeben. Das
Gemisch wurde 5 h am Rückfluß gekocht,
dann im Vakuum eingedampft und ergab 11-Bromundecanoylchlorid, das
ohne weitere Reinigung verwendet wurde.
1H-NMR
(CDCl3) δ 1,26
(bs, (CH2)5, 10H),
1,34 (m, CH2CH2CH2Br, 2H), 1,67 (m, CH2CH2COCl, 2H), 1,81 (m, CH2CH2Br, 2H), 2,85 (t, CH2COCl,
J = 7,2 Hz, 2H), 3,36 (t, CH2Br, J = 6,8
Hz, 2H); 13C-NMR (CDCl3) δ 24,89 (CH2CH2COCl), 27,95
(CH2CH2CH2Br), 28,21, 28,52, 28,84, 29,02 und 29,12
((CH2)5), 32,64 (CH2CH2Br), 33,80 (CH2Br), 46,92 (CH2COCl), 173,47
(COCl).
-
Eine
Lösung
von 11-Bromundecanoylchlorid (10,68 g, 37,7 mmol) in CH2Cl2 (15 ml) wurde zu einer gerührten Lösung von
Di-t-butyl-4-amino-4-(2-t-butoxycarbonylethyl)-1,7-heptandioat
(15,7 g, 37,7 mmol), iPr2EtN (7,32 g, 56,7
mmol) und CH2Cl2 (15 ml)
bei 0 °C
zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde 2 h bei 25 °C gerührt, filtriert
und die CH2Cl2-Lösung nacheinander
mit Sole (50 ml), kalter 10 % HCl (50 ml), Wasser (50 ml) und gesättigtem
NaHCO3 (50 ml) gewaschen und dann über wasserfreiem
MgSO4 getrocknet und im Vakuum eingeengt,
wobei sich 11-Bromundecanamidtriester
(93 %) als weißer
Festkörper
ergab. 23,24 g; Schmp. 61,7–63,9 °C.
1H-NMR (CDCl3) δ 1,24 (bs,
(CH2)5, 10H), 1,32
(m, CH2CH2CH2Br, 2H), 1,39 (s, OC(CH3)3, 27H), 1,47 (m, CH2CH2CONH, 2H), 1,81 (m, CH2CH2Br 2H), 1,92 (t, CH2CH2CO2, 6H), 2,06 (m,
CH2CONH 2H), 2,18 (t, CH2CH2CO2, 6H) 3,36 (t,
CH2Br, 2H), 5,81 (s, CONH, 1H); 13C-NMR (CDCl3) δ 25,67 (CH2CH2CONH), 27,98
(OC(CH3)3), 28,05 (CH2CH2CH2Br),
28,63, 29,17, 29,19, 29,25 und 29,28 ((CH2)5), 29,75 (CH2CH2CO2), 29,92 (CH2CH2CO2),
32,74 (CH2CH2Br),
33,88 (CH2Br), 37,48 (CH2CONH),
57,18 (CONHC), 80,52 (OC(CH3)3),
172,48 (CONHC), 172,86 (CO2C).
-
Dimethylmalonatamidtriester.
Ein Gemisch aus 11-Bromundecanamid
(10,00 g, 15,1 mmol), Dimethylmalonat (5,00 g, 37,8 mmol), NaI (0,565
g, 3,77 mmol) und wasserfreiem K2CO3 (6,25 g, 45,2 mmol) in trockenenm DMF (50
ml) wurde bei 90–100 °C 15–24 h gerührt. Nach
Abkühlen
wurde die Mischung durch Celite filtriert, im Vakuum eingeengt und
ergab einen Rückstand,
der in C6H6 (100
ml) gelöst,
mit Wasser (3 × 100
ml) gewaschen, über
wasserfreiem MgSO4 getrocknet und eingedampft
wurde. Das resultierende Rohmaterial wurde auf basischem Aluminiumoxid
säulenchromatographiert
(C6H12/EtAc 85/15)
und ergab 6,03 g (56 %) des gewünschten Malonattriesters
als dickes Öl.
1H-NMR (CDCl6) δ 1,27 (bs,
(CH2)7, 14H), 1,44
(s, C(CH3)3, 27H),
1,59 (m, CH2CH2CONH,
2H), 1,87 (m, CH2CH2CHCO2Me, 2H), 1,97 (t, CH2CH2CO2, 6H), 2,11 (t,
CH2CONH, 2H), 2,22 (t, CH2CH2CO2, 6H), 3,36 (t,
(MeO2C)2CH, J =
7, 5 Hz, 1H), 3,73 (s, CO2CH3,
6H); 13C-NMR (CDCl3) δ 25,50 (CH2CH2CONH), 26,61,
27,02, 27,77 (C(CH3)3), 28,55,
28,87, 28,96, 29,04, 29,11 (CH2CH2CO2), 29,14, 29,51
(CH2CH2CO2), 29,64 (CH2CH),
37,17 (CH2CONH), 51,39 (CH(CO2Me)2), 52,07 (CO2CH3), 56,97 (CONHC), 80,20 (C(CH3)3), 169,62 (CO2Me), 172,36
(CONH), 172,58 (CO2C(CH3)3)
-
Barbitursäureschlüssel, Ester
1. Generation. Eine gerührte
Lösung
von Malonattriester (1,00 g, 1,40 mmol), Harn stoff (84,1 mg, 1,40
mmol) und Kalium-t-butoxid (314 mg, 2,80 mmol) in t-Butanol (5,0 ml)
wurde 2 h am Rückfluß gekocht,
Wasser (10 ml) und gesättigtes
wäßriges NH4Cl (2 ml) wurden zugegeben und das Gemisch
im Vakuum eingeengt. Das resultierende Material wurde mit CH2Cl2 (25 ml) extrahiert, über wasserfreiem
Na2SO4 getrocknet,
eingedampft und ergab 90 % des Barbitursäureschlüssels als dickes Öl.
1H-NMR (CDCl3) δ 1,18 (bs,
(CH2)7, 14H), 1,36
(s, OC(CH3)3, 27H),
1,47 (m, CH2CH2CONH,
2H), 1,88 (m, CH2CH2CO2 und CH2CH2CH, 8H), 2,14 (m, CH2CH2CO2 und CH2CONH, 8H) 3,18 (m, CH2CH, 1H),
5,8–6,2
(br s, NH, 1H), 8,7 (br, NH, 2H); 13C-NMR
(CDCl3) δ 25,75
(CH2CH2CONH), 27,90 (C(CH3)3), 29,09 (CH2CH2CO2),
29,64 (CH2CH2CO2), 37,29 (CH2CONH),
53,10 (CH), 57,29 (CONHC), 80,60 (C(CH3)3), 162,38 (NHCONH), 172,91 (CO2C), 173,48
(CONHC), 174,71 (CHCONH).
-
Barbitursäureschlüssel, Säure 1. Generation.
Triester (200 mg, 0,422 mmol) wurde mit HCO2H (5,0
ml) 24 h bei 25 °C
gerührt,
im Vakuum eingeengt, die letzten Spuren Ameisensäure durch azeotrope Destillation
mit Toluol (3 × 30
ml) entfernt und man erhielt die gewünschte Trisäure als dickes Öl: 150 mg.
1H-NMR (CD3OD) δ 1,35 (br
s, (CH2)7, 14H),
1,63 (m, CH2CH2CONH,
2H), 1,89 (m, CH2CH, 2H), 2,05 (t, CH2CH2CO2H,
J = 6,8 Hz, 6H), 2,21 (t, CH2CONH, J = 7,3
Hz, 2H), 2,31 (t, CH2CH2CO2H, J = 6,8 Hz, 6H), 3,21 (t, CH, J = 7,3
Hz, 1H), 5,75 (brs, NH, 1H), 7,41 (brs, NH, 2H).
-
Experimentelle
Einzelheiten für
wasserstoffbrückenbindende
Schloss-Schlüssel-Komplexe
-
Herstellung
der Komplexe: Vier-zu-eins-Komplexe wurden für die 1H-NMR-Analyse
durch Mischen von vier Äquivalenten Schlüssel mit
einem Äquivalent
Schloss im geeigneten NMR-Lösungsmittel
hergestellt.
-
Barbitursäureschlüssel (Ester
1. Generation) + Dodecaesterschloss 1. Generation: 1H-NMR (CDCl3) δ 8,89,
9,10 [NH(pyridincarboxamide), 2 x br s, 8H (diese Signale wurden
um mindestens 0,2 ppm feldabwärts
verschoben beobachtet (J.P. Mathias, E.R. Simanek und G.M. Whitesides,
J. Am. Chem. Soc. 116, 4326–4340,
1994)], 7, 63, 7, 84 (pyr-H3,4,5 scharfe
Multipletts, 12H, diese Absorptionen wurden relativ zum Mutterschloss
schärfer
beobachtet). Alle anderen einschlägigen Absorptionen wurden mit chemischen
Verschiebungen beobachtet, die im experimentellen Abschnitt aufgeführt sind.
-
Barbitursäureschlüssel (Ester
1. Generation) + 36-SäureSchloss
2. Generation: 1H-NMR (DMSO-d6) δ 10,05
[NH(pyridincarboxamide), s, 8H (diese Signale wurden um mindestens
0,2 ppm feldabwärts
verschoben beobachtet)], 7,76 (pyr-H3,4,5,
br s, 12H), diese Absorptionen wurden relativ zum Mutterschloss
schärfer
und koaleszierend beobachtet). Alle anderen einschlägigen Absorptionen
wurden mit chemischen Verschiebungen beobachtet, die im experimentellen
Abschnitt aufgeführt
sind.
-
Syntheseverfahren und
experimentelle Einzelheiten für
die Herstellung von metallkoordinierten Schlössern und Schlüsseln.
-
Allgemeine Vorschrift
für die
Kupplung der Hydroxyalkylsäuren
mit Chlorterpyridin.
-
Zu
einer gerührten
Suspension von pulverisiertem KOH (1,82 g, 32 mmol) und 4-Hydroxybuttersäure, Natriumsalz
(0,63 g, 5 mmol), in 40 ml trockenem DMSO wurde 4'-Chlor-2,2':6',2''-terpyridin
(1,33 g, 5 mmol) zugesetzt. Das Gemisch wurde 1 h bei 25 °C gerührt und
dann 20 h auf 65 °C
erwärmt.
Nach Abkühlen
wurden 40 ml Eiswasser zugegeben und die Mischung wurde mit 10 %
HCl auf pH 6 angesäuert.
-
Der
gebildete Niederschlag wurde abfiltriert, mit Wasser gewaschen,
im Vakuum getrocknet und ergab die reine Schloss-O-Säure (1,1 g, 66 %).
-
Allgemeine
Vorschrift für
die Amidkupplung
-
Ein
Gemisch aus Schloss-O-Säure
(1,34 g, 4 mmol), Dicyclohexylcarbodiimid (DCC, 866 mg, 4,2 mmol)
und 1-Hydroxybenztriazol (1-HBT, 567 mg, 4,2 mmol) in 20 ml ml DMF
wurde bei 25 °C
1 h gerührt. Di-t-butyl-4-amino-4-(2-t-butoxycarbonylethyl)heptandioat
(1,66 g, 4 mmol) wurde zum Gemisch zugegeben, das weitere 23 h bei
25 °C gerührt wurde.
Nach Abfiltrieren des Dicyclohexylharnstoffs wurde das Lösungsmittel
im Vakuum entfernt und ergab eine Rückstand, der in EtOAc gelöst und durch eine
kurze Aluminiumoxidsäule
filtriert wurde. Das Filtrat wurde im Vakuum eingeengt, auf einer SiO2-Säule
chromatographiert, mit CH2Cl2/EtOAc eluiert
und ergab den reinen Schloss-3-ester als farblosen Festkörper, 1,26
g (43 %).
-
Allgemeine
Vorschrift für
die Esterhydrolyse
-
Eine
Lösung
des Schloss-3-esters (915 mg, 1,25 mmol) in 95 % Ameisensäure (10
ml) wurde bei 25 °C
20 h gerührt.
Nach Einengen wurde Toluol zugegeben und die Lösung wieder eingedampft, um alle
restliche Ameisensäure
azeotrop zu entfernen. Um Schloss-3-säure in quantitativer Ausbeute
zu erhalten, ist keine weitere Reinigung nötig.
-
Herstellung
des Schlüssel-Ru-Komplexes
-
Eine
Suspension von Schlüssel-9-ester
(280 mg, 0,15 mmol) und RuCl3·3H2O (39 mg, 0,15 mmol) in absolutem EtOH (10
ml) wurde 20 h am Rückfluß gekocht.
Das Lösungsmittel
wurde im Vakuum verampft und das Rohprodukt wurde auf einer Aluminiumoxidsäule mit
Methanol chromatographiert, wibei sich der Schloss-3-ester-RuCl3 als brauner Rückstand ergab, 177 mg (57%).
-
Herstellung
der Schlüssel-Schloss-Komplexe
-
Schloss-9-ester
(65,5 mg, 0,037 mmol) und 4-Ethylmorpholin
(4 Tropfen) wurden zu einer Suspension von Schlüssel-3-ester-RuCl3 (77
mg, 0,037 mmol) in MeOH gegeben. Das Gemisch wurde am Rückfluß 1,5 h
erhitzt und nach dem Abkühlen
wurde ein Überschuß methanolischen
Ammoniumhexafluorphosphats zugesetzt. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum
verdampft, der resultierende Rückstand
auf SiO2 chromatographiert und mit Acetonitril/wäßrigem KNO3
7:1 eluiert, wobei man den Schlüssel-9-ester-Ru-Schloss-9-ester-Komplex
als tiefroten Festkörper
erhielt, 90 mg (65 %).
-
Versuchsergebnisse
-
Die
folgenden Verbindungen wurden erfindungsgemäß hergestellt und analysiert:
-
Schloss-O-säure C19H17N3O3 (335)
-
- 1H-NMR (CDCl3/MeOD): δ = 2,21 (CH2, m, J = 6,9 Hz, 2H), 2,59 (CH2CO,
t, J = 7,3 Hz, 2H), 4,33 (CH2Otpy, t, J
= 6,2 Hz, 2H), 7,46 (C5H, tm, J = 5,6 Hz,
2H), 7,93 (C3'H,
s, 2H), 7,98 (C4H, tm, J = 8 Hz, 2H), 8,60
(C3H, dm, J = 8 Hz, 2H), 8,67 (C6H, dm, J = 4,9 Hz, 2H).
13C-NMR
(CDCl3/MeOD): δ = 25,73 (CH2),
31,63 (CH2CO), 68,63 (CH2Otpy),
108,68 (C3'),
123,16 (C3), 125,48 (C5),
138,75 (C4), 150,01 (C6),
157,26 (C2), 158,38 (C2'), 168,60 (C4'),
177,00 (CO2H).
-
Schloss-3-ester C41H56N4O8 (732)
-
- 1H-NMR (CDCl3): δ = 1,40 (C(CH3)3, s, 27H), 1,98 (CCH2, t, 6H), 2,15 (CH2,
m, 2H), 2,21 (CCH2CH2,
t, 6H), 2,35 (CH2CON, t, 2H), 4,26 (CH2Otpy, t, 2H), 5,99 (NH, s, 1H), 7,32 (C5H, tm, 2H), 7,82 (C4H,
tm, 2H), 8,00 (C3'H, s, 2H), 8,60 (C3H,
dm, 2H), 8,67 (C6H, dm, 2H).
13C-NMR (CDCl3): δ(CDCl3): δ =
25,06 (CH2), 28,02 (C(CH3)3), 29,83 (CH2CO),
30,05 (CCH2), 33,43 (CH2CON),
57,46 (C-quat), 67,22 (CH2Otpy), 80,63 (OCC(CH3)3), 107,37 (C3'),
121,28 (C3), 123,74 (C5), 136,70
(C4), 148,99 (C6),
156,10 (C2), 157,12 (C2'), 167,02 (C4'),
171,48 (CON), 172,86 (CO2C(CH3)3).
-
Schloss-3-säure C29H32N4O8 (564)
-
- 1H-NMR (MeOD): δ = 2,10 (CH2,
CCH2, m 'br', 8H), 2,38 (CCH2CH2, t, 6H), 2,43
(CH2CON, t, 2H), 4,12 (CH2Otpy,
t, 2H), 7,47 (C5H, t, 2H), 7,70 (C3'H,
s, 2H), 7,93 (C4H, t, 2H), 8,35 (C3H, d, 2H), 8,60 (C6H,
d, 2H).
13C-NMR (MeOD): δ = 26,21
(CH2), 29,60 (CH2CO), 30,81
(CCH2), 33,75 (CH2CON),
58,96 (C-quat), 69,47 (CH2Otpy), 109,26
(C3'),
123,53 (C3), 126,45 (C2),
139,94 (C4), 149,62 (C6),
154,42 (C2), 155,87 (C2'), 169,47 (C4'),
174,87 (CON), 177,42 (CO2H).
-
Schloss-9-ester C95H149N7O23 (1755)
-
- 1H-NMR (CDCl3): δ = 1,40 (C(CH3)3, s, 81H), 1,95 (CCH2, m, 24H), 2,17 (CH2,
CCH2CH2, m, 26H),
2,38 (CH2CON, t, 2H), 4,26 (CH2Otpy;
t, 2H), 6,13 (NH, s 'br', 3H), 6,17 (NH,
s 'br', 1H), 7,28 (C5H, tm, 2H), 7,80 (C4H,
tm, 2H), 7,98 (C3'H, s, 2H), 8,58 (C3H,
dm, 2H), 8,65 (C6H, dm, 2H).
13C-NMR (CDCl3): δ = 25,14
(CH2), 27,99 (C(CH3)3), 29,76 (CH2CH2CO), 33,42 (CH2CON),
57,41 (C-quat), 67,49 (CH2Otpy), 80,46 (OCC(CH3)3), 107,44 (C3'),
121,20 (C3), 123,64 (C5),
136,59 (C4), 148,94 (C6),
156,09 (C2), 157,00 (C2'), 167,05 (C4'), 172,38
(CON), 172,76 (CO2C(CH3)3), 172,99 (3CON).
-
Schloss-9-säure C59H77N7O23 (1251)
-
- 1H-NMR (MeOD): δ = 2,00 (CH2;
CCH2, m, 26H), 2,30 (CCH2CH2, m, 24H), 2,48 (CH2CON,
t, 2H), 4,28 (CH2Otpy, t, 2H), 7,50 (C5H, t, 2H), 7,85 (C3'H, s, 2H), 7,98
(C4H, t, 2H), 8,52 (C3H,
d, 2H), 8,68 (C6H, d, 2H).
13C-NMR (MeOD): δ = 26,53 (CH2),
29,56 (CH2CO), 30,76 (CCH2),
34,18 (CH2CON), 58,87 (C-quat), 69,33 (CH2Otpy), 109,19 (C3'), 123,54 (C3), 126,13 (C5),
139,55 (C4), 150,02 (C6),
156,07 (C2), 157,07 (C2'), 169,20 (C4'),
175,30 (CON), 175,80 (3CON), 177,45 (CO2H).
-
Schlüssel-O-säure C27H33N3O3 (447)
-
- 1H-NMR (CDCl3): δ = 1,33 (CH2, s 'br', 12H), 1,50 (CH2, m, 2H), 1,65 (CH2,
m, 2H), 1,85 (CH2, m, 2H), 2,32 (CH2CO, t, 2H), 4,21 (CH2Otpy,
t, 2H), 6,9 (CO2H, 'br',
1H) 7,34 (C5H, tm, J = 4,9 Hz, 2H), 7,85 (C4H, tm, J = 7,9 Hz, 2H), 7,97 (C3'H, s, 2H),
8,60 (C3H, dm, J = 7,9 Hz, 2H), 8,72 (C6H, dm, J = 4,9 Hz, 2H).
13C-NMR
(CDCl3): δ =
24,79 (CH2), 25,77 (CH2), 28,87
(4CH2), 28,97 (2CH2),
29,15 (CH2), 34,21 (CH2CO),
68,23 (CH2Otpy), 107,58 (C3'), 121,56 (C3), 123,82 (C5),
136,95 (C4), 148,90 (C6),
156,17 (C2), 156,85 (C2'), 167,42 (C4'),
178,06 (CO2H).
-
Schlüssel-3-ester C49H72N4O8 (844)
-
- 1H-NMR (CDCl3): δ = 1,18 (CH2, s 'br', 12H), 1,24 (C(CH3)3, s, 27H), 1,30
(CH2, m, 2H), 1,45 (CH2,
m, 2H), 1,70 (CH2, m, 2H), 1,82 (CCH2, t, 6H), 2,00 (CH2CON,
t, 2H), 2,08 (CCH2CH2,
t, 6H), 4,04 (CH2Otpy, t, 2H), 5,99 (NH,
s, 1H), 7,15 (C5H, t, 2H), 7,67 (C4H, t, 2H), 7,82 (C3'H, s, 2H),
8,44 (C3H, d, 2H), 8,50 (C6H,
d, 2H).
13C-NMR (CDCl3): δ = 25,65
(CH2), 25,79 (CH2), 28,87
(CH2), 29,13 (2CH2),
29,19 (CH2), 29,33 (CH2), 29,37
(2CH2), 29,67 (CCH2),
29,85 (CCH2CH2),
37,39 (CH2CON), 68,04 (CH2Otpy),
80,40 (OC(CH3)3), 107,25
(C3'),
121,16 (C3), 123,57 (C5),
136,56 (C4), 148,81 (C6),
156,03 (C2), 156,85 (C2'), 166,90 (C4'), 172,47
(CON), 172,74 (CO2C(CH3)3).
-
Schlüssel-3-säure C37H48N4O8 (676)
-
- 1H-NMR (CDCl3): δ = 1,28 (CH2, s 'br', 12H), 1,38 (CH2, m, 2H), 1,58 (CH2,
m, 2H), 1,72 (CH2, m, 2H), 2,08 (CCH2, m, 6H), 2,20 (CH2CO,
t, 2H), 2,34 (CCH2CH2,
m, 6H), 4,00 (CH2Otpy, t, 2H), 7,41 (C5H, t, 2H), 7,68 (C3'H, s, 2H),
7,90 (C4H, t, 2H), 8,40 (C3H, d,
2H), 8,60 (C6H, d, 2H).
13C-NMR
(CCl3): δ =
27,08 (CH2), 27,31 (CH2),
29,51 (2CH2), 30,10 (CH2),
30,47 (2CH2), 30,57 (2 CH2), 30,73
(6 CCH2CH2), 37,89
(CH2CO), 58,68 (C-quat), 69, 99 (CH2Otpy), 108,90 (C3'), 123,26 (C3), 126,03 (C5),
139,39 (C4), 149,73 (C6),
155,36 (C2), 156,55 (C2'), 169,17 (C4'),
176,12 (CON), 177,29 (CO2H).
-
Schlüssel-9-ester C103H165N7O23 (1867)
-
- 1H-NMR (CDCl3): δ = 1,20 (CH2, s 'br', 12H), 1,30 (C(CH3)3, s, 81H), 1,38
(CH2, m, 2H), 1,50 (CH2,
m, 2H), 1,76 (CH2, m, 2H), 1,86 (CCH2, m, 24H), 2,10 (CH2CO,
CCH2CH2, m, 26H),
4,12 (CH2Otpy, t, 2H), 5,98 (NH, s, 1H),
6,07 (NH, s, 3H), 7,21 (C5H, t, 2H), 7,73
(C4H, t, 2H), 7,90 (C3'H, s, 2H),
8,50 (C3H, d, 2H), 8,58 (C6H,
d, 2H).
13C-NMR (CDCl3): δ = 25,61
(CH2), 25,74 (CH2), 27,86
(C(CH3)3), 28,83
(CH2), 29,22 (2CH2),
29,36 (3CH2), 29,58 (18CH2),
29,75 (6CH2), 31,56 (CH2), 31,89
(CH2CO), 57,16 (C-quat), 67,98 (CH2Otpy), 80,26 (OC(CH3)3), 107 15 (C3'), 121,07 (C3), 123,53 (C5),
136,51 (C4), 148,77 (C6),
155,95 (C2), 156,79 (C2'), 167,11 (C4'),
172,43 (CO2C (CH3)3), 172,72 (3CON), 172,81 (CON).
-
Schloss-9-ester-Ru-Schlüssel-9-ester c198H314N14O46Ru (3723)
-
- 1H-NMR (CDCl3): δ = 1,30 (CH2, s, 12H), 1,40 (C(CH3)3, s, 81H), 1,43 (C(CH3)3, s, 81H), 1,60 (CH2, m 'br', 4H), 1,93 (CH2, m 'br', 48H), 2,20 (CH2, m, 'br', 52H), 2,55 (CH2, m 'br', 4H), 4,10 (CH2Otpy, t, 4H), 6,03 (NH, s 'br', 1H), 6,18 (NH,
s 'br', 3H), 6,46 (NH, s 'br', 4H), 7,19 (C5H, m, 4H), 7,38 (C4H,
m, 4H), 7,65–8,80
(C3'H;
C3H; C6H, m, 12H).
13C-NMR (CDCl3): δ = 25,89
(CH2), 28,07 (C(CH3)3), 29,79 (CH2),
31,78 (CH2), 32,20 (CH2),
33,59 (CH2), 57,21, 57,36 (C-quat), 80,36,
80,52 (OC(CH3)3), 111,13,
111,55 (C3'),
124,52 (C3), 127,72 (C5),
137,82, 138,18 (C4), 151,98, (C6),
155,99, 156,12 (C2), 158,24 (C2'), 166,23,
168,26 (C4'),
172,70, 172,77 (CO2C(CH3)3), 172,95 (CON).
-
Die
obigen Beispiele demonstrieren das Herstellungsverfahren für Mizellen
zur erfindungsgemäßen Verwendung.
Andere Verwendungen können durch
Vernetzung solcher Moleküle
mit mehrfachen Schloss- und Schlüsselanteilen
erreicht werden. Insbesondere das An- und Abschalten des Bindungsbereichs
und die Spezifität
zur Bindung unterschiedlicher Moleküle, wie Moleküle von Medikamenten,
eröffnen
die Anwendung der vorliegenden Erfindung als Abgabesysteme für Medikamente,
wobei das Me dikament entweder irreversibel oder reversibel an der Akzeptorstelle
gebunden ist.
-
Die
Erfindung wurde auf veranschaulichende Art beschrieben und man sollte
verstehen, dass die verwendete Terminologie als beschreibend und
nicht als beschränkend
beabsichtigt ist.
-
LITERATUR
-
- 1. (a) Mittal, K., et al. in Micellization.
Solubilization, and Microemulsions, Mittal, K.L., Hrsg.; Plenum Press,
New York, 1977;
(b) Tanford, C. in The Hydrophobic Effect:
The Formation of Micelles and Biological Membranes, 2. Aufl., Wiley-Interscience, New
York, 1980;
(c) Ringsdorf, H. et al., Angew. Chem. Int. Ed.
Engl. 1988, 27, 113–158.
- 2. Menger, F., Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 1991, 30, 1086–1099.
- 3. (a) Mekelburger, H., Jaworek, W., Vögtle, F., Angew. Chem, Int.
Ed. Engl. 1992, 31, 1571–1576
(b)
Buhleier, E., Wehner, W., Vögtle,
F., Synthesis, 1978, 155.
- 4. Newkome, G.R., Moorefield, C.N., Baker, G.R., Adrichimca
Acta 1992, 25, 31–38.
- 5. Newkome, G.R., Moorefield, C.N., Baker, G.R., Johnson, A.L.,
Behera, R.K. Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 1991, 30, 1176.
- 6. Newkome, G.R., Moorefield, C.N., Baker, G.R., Saunders, M.J.,
Grossman, S.H., Angew. Chem. Int. Ed. Enql. 1991, 30, 1178.
- 7. (a) Tomalia, D.A., et al., Macromolecules 1987, 20, 1167–1169;
(b)
Tomalia, D.A., et al., Macromolecules 1986, 19, 2466; Tomalia, D.A.,
et al., J. Am. Chem. Soc. 1987, 109, 1601–1603.
- 8. Pessi, A., Bianchi, E., Bonelli, F. Chiappinelli, L., J. Chem.
Soc., Chem. Commun. 1990, 8–9.
- 9. Padias, A.B., Hall, H.K. Jr., Tomalia, D.A., McConnell, J.R.,
J. Org. Chem. 1987, 52, 5305–5312.
- 10. Bochkov, A.F., et al., Izv. Akad. Nauk SSSR. Ser. Khim.
1989, 2395.
- 11. Rengan, K., et al. J. Chem. Soc. Chem. Commun. 1990, 1084–1085.
- 12. Uchida, H., et al., J. Am Chem. Soc. 1990, 112, 7077–7079.
- 13. Bochkarev, M.N., et al., J. Organomet. Chem. (USSR) 1987,
195.
- 14. Wooley, K.L., et al., J. Chem. Soc. Perkin Trans. 1 1991,
1059–1075;
Hawker, C.J., Frechet, J.M.J., J. Am. Chem. Soc. 1990, 112, 7638–7647; Macromolecules
1990, 23, 4276–4729;
J. Chem. Soc., Chem. Commun. 1990, 1010.
- 15. Rajca, A.J., Org. Chem. 1991, 56, 2557–2563; J. Am. Chem. Soc. 1990,
5889–5890.
- 16. Kim, Y.H., Webster, O.W., J. Am. Chem. Soc. 1990, 112, 4592.
- 17. Miller, T.M., Neenan, T.X., Chem. Mater. 1990, 2, 346.
- 18. Shahlai, R., Hart, H., J. Am. Chem. Soc. 1990, 112, 3687–3688; J.
Org. Chem. 1990, 55, 3412.
- 19. Moore, J.S., Xu, Z., Macromolecules 1991, 24, 5893–5894.
- 20. Lakowicz, J.R., Cherek, H., Maliwal, B.P., Biochem. 1985,
24, 376–383.
- 21. Shinkai, S., et al., J. Am. Chem. Soc. 1986, 108, 2409;
Brooker, L.G.S., Sprague, R.H., J. Am. Chem. Soc. 1941, 63, 3214.
- 22. Menger, F.M., Takeshita, M., Chow, J.F., J. Am. Chem. Soc.
1981, 103, 5938–5939.
- 23. Saunders, M.J., et al., Planta 1981, 152, 272–281.
- 24. Menger, F.M., Takeshita, M., Chow, J.F., J. Am. Chem. Soc.
1981, 103, 5938–5939.