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Die
vorliegende Erfindung betrifft Medrogeston, insbesondere neuartige
Verfahren, welche zu seiner Herstellung verwendet werden, und neuartige, in
diesen Verfahren brauchbare Zwischenverbindungen.
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Medrogeston
(6,17α-Dimethylpregn-4,6-dien-3,20-dion)
ist ein bekanntes Progestogen, welches in der Hormonersatztherapie
brauchbar ist, zum Herbeiführen
und Wiederbegründen
von normalen Menstruationszyklen (unregelmäßige Zyklen, sekundäre Amenorrhö, Oligomenorrhö usw.),
Sicherstellen regelmäßiger endometrialer
Abstoßung
und mein Aufhalten und Kontrollieren dysfunktionaler uterinärer Blutung
(Menorrhagie, Metrorrhagie usw.). Medrogeston ist alleine und zusammen
mit sequentieller Estrogenbehandlung verwendet worden.
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Medrogeston
(6,17α-Dimethylpregna-4,6-dien-3,20-dion)
wird konventionell hergestellt durch die Grignard-Umsetzung von
Methylmagnesiumbromid mit 3β-Acetoxy-5α-hydroxy-17α-methyl-17β-carbomethoxyandrostan-6-on,
um 3β,5α,6β-Trihydroxy-6α,17α-dimethyl-17β-carbomethoxyandrostan
zu erhalten. Nach weiterer Umsetzung mit Methylmagnesiumbromid wird
das entsprechende Pregnan-20-on
erhalten. Das hergestellte Pregnan-20-on wird mit 8 N Chromsäure oxidiert,
um 5α,6β-Dihydroxy-6α,17α-Dimethylpregnan-3,20-dion zu ergeben, welches
durch Säure-katalysierte
Dehydratation (US-3170936, Beispiele 3–6) in Medrogeston umgewandelt
wird. Dieses Verfahren führt
zur Herstellung von drei Verunreinigungen, welche sich auf etwa
fünf Prozent
des Produkts belaufen. Diese Verunreinigungen können mit einiger Schwierigkeit
und bei beträchtlichen
zusätzlichen
Kosten aus Medrogeston entfernt werden. Somit würde Vermeidung der Herstellung
dieser Nebenprodukte während
der Herstellung von Medrogeston ein deutlich verbessertes Verfahren
für die
Herstellung dieser wertvollen medizinischen Verbindung vorsehen.
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Es
wird gegenwärtig
angenommen, dass die drei Hauptverunreinigungen, welche während der Herstellung
von Medrogeston gebildet werden, (1) 6,17α-Dimethyl-17β-isopropenylandrosta-4,6-dien-3-on (erzeugt
durch Methylierung der 17β-Methoxycarbonylgruppe,
um den 17β-1-Hydroxy-1-methylethyl-Substituenten
zu ergeben, welcher zusammen mit den 5α- und 6β-Hydroxylgruppen durch das konventionelle
Säure-katalysierte
Verfahren dehydriert wird, welches im letzten Herstellungsschritt
verwendet wird); (2) 6-Methylen-17α-methylpregn-4-en-3,20-dion
und (3) 6,17α-Dimethylpregna-6,8(14)-dien-3,20-dion
sind, von welchen jede als Umlagerungsprodukte der Säure-katalysierten
Dehydratation der 5α,6β-Dihydroxy-Zwischenverbindung gebildet
wird.
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Gemäß dieser
Erfindung wird ein Verfahren für
die Herstellung von 6,17α-Dimethylpregna-4,6-dien-3,20-dion
vorgesehen, welches umfasst:
- (a) Isolieren
von 3β,5α,6β-Trihydroxy-6α,17α-dimethylpregnan-20-on-monomethanolat
aus der Lösung
eines Grignard-Umsetungsprodukts von 3β,5α-Dihydroxy-17α-methyl-17β-carbomethoxyandrostan-6-on
und einem Methylmagnesiumhalogenid durch Lösungsmittelersatz mit Methanol;
- (b) Oxidieren von 3β,5α,6β-Trihydroxy-6α,17α-dimethylpregnan-20-on-monomethanolat,
um 5α,6β-Dihydroxy-6α,17α-dimethylpregnan-3,20-on-dion
zu erhalten;
- (c) Dehydrieren von 5α,6β-Dihydroxy-6α,17α-dimethylpregnan-3,20-dion unter alkalischen
Bedingungen, um 6β-Hydroxy-6α,17α-dimethylpregn-4-en-3,20-dion
zu erhalten;
- (d) Dehydrieren von 6β-Hydroxy-6α,17α-dimethylpregn-4-en-3,20-dion mit Bortrifluorid-etherat bei
Umsetzungs- und Aufbereitungstemperaturen unter etwa 65°C; und
- (e) Isolieren von 6,17α-Dimethylpregna-4,6-dien-3,20-dion
aus dem Dien-Nebenprodukt, 6-Methylen-17α-methylpregn-4-en-3,20-dion, welches in
dem Umsetzungsproduktgemisch von Schritt (d) vorhanden ist, durch
Umsetzung mit Maleinsäureanhydrid,
um zu erhalten, Hydrolysieren
des Diels-Alder-Addukts in Gegenwart einer Base, um ein Salz der Dicarbonsäure zu bilden,
z. B. ein Salz der Formel und Abtrennen des Salzes
durch wässerige Phasentrennung
aus einem nicht wässerigen
Lösungsmittel,
welches 6,17α-Dimethylpregna-4,6-dien-3,20-dion
enthält.
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Die
vorliegende Erfindung sieht insbesondere Verfahren (a) und Verfahren
(d) vor, welche einzeln oder in Kombination mit einem oder mehreren
der oben genannten Verfahren genommen werden.
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Es
ist nun herausgefunden worden, dass durch Zwingen von 3β,5α,6β-Trihydroxy-6α,17α-dimethylpregnan-20-on
aus der Umsetzungslösung, welche
sich aus der Methylierung von 3β,5α-Dihydroxy-17α-methyl-17β-carbomethoxyandrostan-6-on
ergibt, unter Grignard-Bedingungen, und Trocken des so gebildeten
kristallinen Produkts, ein stabiles Monomethanolsolvat frei von
methylierten Verunreinigungen erhalten wird. Zusätzlich sieht sorgfältiges Kontrollieren
der Dehydratation von 5α,6β-Dihydroxy-6α,17α-dimethylpregnan-3,20-dion
unter alkalischen Bedingungen, z. B. in Gegenwart von Methanol,
die neuartige Zwischenverbindung 6β-Hydroxy-6α,17α-dimethylpregn-4-en-3,20-dion
in guter Ausbeute vor, welche anders als 5α,6β-Dihydroxy-6α,17α-dimethylpregnan-3,20-dion leicht aus niederen
Alkanolen (z. B. Methanol, Ethanol, Isopropanol) kristallisiert
wird, um reines Zwischenprodukt vorzusehen. Sogar ohne weitere Reinigung
erscheint sehr wenig Verunreinigung in dieser neuen Zwischenverbindung
und sie ist ausreichend rein, um direkt weiterer Dehydratation zu
Medrogeston unterzogen zu werden. Falls die Umwandlung von 6β-Hydroxy-6α,17αdimethylpregn-4-en-3,20-dion
in Medrogeston mit der Lewis-Säure,
Bortrifluoridetherat durchgeführt
wird, statt mit den konventio nelleren Wirkstoffen wie SOCl2/Pyridin, POCl3/Pyridin
oder MsCl/Et3N/DMAP/CH2Cl2, sind Umsetzungstemperaturen unter etwa
65°C durchführbar und
Isomerisation zu 6,17α-Dimethylpregna-6,8(14)-dien-3,20-dion wird
weitgehend vermieden. Gemäß dieser
Erfindung hergestelltes Medrogeston kann eine identifizierbare Menge
an 6-Methylen-17α-methylpregn-4-en-3,20-dion
enthalten, welche leicht entfernt wird durch Umsetzung der Verunreinigung
(Dien) mit Maleinsäureanhydrid
(dienophil), um das Diels-Alder-Addukt herzustellen, welches dann
in Gegenwart einer Base hydrolysiert werden kann, um das zweibasische
Säure-Salz
zu ergeben, welches durch wässerige
Extraktion leicht aus dem gewünschten
Produkt entfernt wird. Gemäß dem Verfahren
dieser Erfindung hergestelltes Medrogeston weist eine HPLC-Stärke in der
Größenordnung
von 99,2% mit Gesamtverunreinigungen von etwa 0,08% auf, wodurch
ein sehr reiner therapeutischer Wirkstoff vorgesehen wird.
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Das
neuartige Verfahren dieser Erfindung wird durch die folgenden Beispiele
veranschaulicht:
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Beispiel 1
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3β,5α,6β-Trihydroxy-6α,17α-dimethylpregnan-20-on
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Zu
einer 3 M Lösung
aus Methylmagnesiumchlorid in Tetrahydrofuran (1,777 l, 5,33 mol)
plus 50 ml Tetrahydrofuran, welches als Transferspülung verwendet
wurde, unter einer Stickstoffatmosphäre, gekühlt auf 0–5°C, wurde eine Aufschlämmung aus 3β,5α-Dihydroxy-17α-methyl-17β-carbomethoxyandrostan-6-on
(200 g, 0,528 mol) in Tetrahydrofuran (1,52 l) über einen Zeitraum von 30 Minuten
zugegeben, während
die Temperatur unter 25°C
gehalten wurde. Zugabe der Aufschlämmung wurde mit einer Spülung aus
Tetrahydrofuran (120 ml) abgeschlossen. Die Temperatur des kräftig gerührten Umsetzungsgemisches
wurde auf 60°C
gebracht. Nach etwa einer Stunde verdickte sich die dunkle Lösung und
Rühren
wurde schwierig. Nach etwa zwei Stunden wurde aus dem Umsetzungsgemisch
eine rührbare
graue Aufschlämmung
und sie wurde bei 60°C für insgesamt
neunzehn Stunden gehalten. Das Gemisch wurde auf 0–5°C gekühlt und
eine Lösung
aus Ammoniumchlorid (176,0 g) in Wasser (700 ml) wurde vorsichtig über einen
Zeitraum von einer Stunde zugegeben, während die Temperatur unter
30°C gehalten
wurde. Zu der sich ergebenden Aufschlämmung wurde Wasser (880 ml)
zugegeben und das Gemisch wurde für zehn Minuten gerührt. Zu dem
gekühlten
Gemisch wurden 500 ml 12 N Salzsäure über einen
Zeitraum von fünfzehn
Minuten zugegeben, während
die Temperatur zwischen 15 und 20°C
gehalten wurde. Das Gemisch wurde dann bei Raumtemperatur (23–27°C) für eine Stunde
gehalten. Die beiden sich ergebenden klaren Phasen wurden getrennt
und die organische Phase wurde mit 80% gesättigter Kochsalzlösung (2 × 480 ml)
gewaschen. Die organische Phase wurde ein drittes Mal mit 80% gesättigter
Kochsalzlösung
(480 ml) gewaschen und der pH dieser dritten Wäsche wurde während der Wäsche mit
5% Natriumbicarbonatlösung
an pH 7 angepasst. Das sich ergebende Gemisch aus organischen und
wässerigen
Phasen wurde filtriert, um jeden verbleibenden Feststoff zu entfernen,
und die Phasen wurden wieder getrennt. Die organische Phase (3200
ml) wurde zu 1200 ml destilliert. Die Destillation wurde fortgesetzt,
während
Methanol (2,400 l) tropfenweise zugegeben wurde, um das Volumen bei
1200 ml zu halten, während
das meiste des Tetrahydrofuran-Lösungsmittels
azeotrop entfernt wurde. Die sich ergebende Aufschlämmung von
Kristallen in Methanol durfte über
einen Zeitraum von 30 Minuten auf 30°C kühlen und wurde dann über einen
Zeitraum von 30 Minuten auf 0–5°C gekühlt. Nach
fünfundvierzig
Minuten bei 0–5°C wurden
die Kristalle an einem Filter gesammelt und mit 0–5°C Methanol
(2 × 200 ml)
gewaschen. Trocknen unter Ölpumpenvakuum bei
45–50°C für zwei Stunden
ergab 3β,5α,6β-Trihydroxy-6α,17α-dimethylpregnan-20-on als ein
99% reines, stabiles Monomethanolat, Fp. = 235,0–240,5°C. Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie
begründete
die Reinheit dieses Produkts als: Stärke = 101,6% und Verunreinigung
= 0,82%.
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Beispiel 2
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5α,6β-Dihydroxy-6α,17α-dimethylpregnan-3,20-dion
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Zu
einer gerührten
Suspension der in Beispiel 1 hergestellten Verbindung (75,0 g, 0,183
mol) in Aceton (750 ml), gekühlt
auf 0–5°C in einem Eis/Acetonbad,
wurden 158 ml (0,422 mol) einer 2,67 M Lösung aus Jones'-Reagens [Reagents
for Organic Synthesis, Wiley Interscience, Bd. 1, Seite 142, 1967]
zugegeben, während
die Temperatur über
einen Zeitraum von einer Stunde unter 10°C gehalten wurde. Die Zugabe
wurde mit einer Spülung
von (8 ml) Wasser abgeschlossen. Das sich ergebende Gemisch wurde
bei 0–5°C gerührt, bis
die Umsetzung abgeschlossen war (etwa zwei Stunden) wie durch Dünnschichtchromatographie
an Silicagel GF254 (E. Merck) Platten mit
Choroform-Methanol (100 : 8) als Entwickler (Visualisierung durch
Schwefelsäure-Verschwelung)
bewertet. Das gerührte
grüne Gemisch wurde
durch tropfenweise Zugabe von etwa 210 ml von 6% Gew./Gew. Natriumhydroxid,
während
die Temperatur unter 5°C
gehalten wurde, zu pH 2,5 neutralisiert. Das Gemisch wurde bei Umgebungstemperatur
für eine
halbe Stunde gerührt.
Wasser (565 ml) wurde zugegeben und das Gemisch wurde mit Dichlormethan
(450 ml und 225 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte
wurden dreimal mit gesäuertem
Wasser gewaschen [zuerst mit 565 ml H2O, zu
welchem 30 ml 12 N HCl zugegeben wurden; zweitens mit 300 ml H2O, zu welchem 15 ml HCl zugegeben wurden
und drittens mit 300 ml H2O, zu welchem
15 ml HCl zugegeben wurden]. Die organische Phase wurde mit Wasser
(300 ml) gewaschen und der pH der wässerigen Phase wurde während der Wäsche mit
10% NaHCO3-Lösung auf einen Wert von 7 angepasst.
Die Dichlormethanlösung
wurde noch einmal mit Wasser (300 ml) gewaschen und der pH der Wäsche wurde
auf Neutralität
getestet. Die Lösung
wurde zu einem Volumen von 300 ml destilliert, so dass eine dicke
Aufschlämmung
aus Kristallen erhalten wurde. Toluol (150 ml) wurde zugegeben,
um das Volumen auf 450 ml zu bringen. Das Gemisch wurde destilliert
und das Volumen wurde bei 450 ml durch die tropfenweise Zugabe von
Toluol (300 ml) gehalten. Als das gesamte Toluol zugegeben worden
war, wurde das Volumen auf 300 ml reduziert und die gerührte Aufschlämmung durfte
sich über
einen Zeitraum von zwei Stunden auf Raumtemperatur abkühlen. Nach
Rühren
der Aufschlämmung bei
Raumtemperatur für
2 Stunden wurden die Kristalle an einem Filter gesammelt und mit
0–5°C Toluol (3 × 55 ml)
gewaschen. Trocknen bei 65°C
für 18 Stunden
ergab 63,70 g (92,7% theoretisch) 5α,6β-Dihydroxy-6α,17α-dimethylpregnan-3,20-dion als blassgelbes
Produkt mit einem Fließpunkt
von 234,8-237,2°C
dec. Dieses Produkt, durch HPLC 95,5% rein, wurde für die Umwandlung
in 6β-Hydroxy-6α,17α-dimethylpregn-4-en-3,20-dion
als ausreichend rein angesehen.
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Beispiel 3
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6β-Hydroxy-6α,17α-dimethylpregn-4-en-3,20-dion
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Ein
Gemisch aus der in Beispiel 2 hergestellten Verbindung (620,00 g),
Methanol (8,00 l) und 500 ml 5 N NaOH wurde mecha nisch gerührt und
bei Rückfluss
(69–70°C) unter
einer Stickstoffatmosphäre
für eine
Stunde erhitzt. Die sich ergebende Lösung durfte auf 65°C abkühlen und
wurde bei der Temperatur gehalten, während Wasser (3250 ml) über einen Zeitraum
von 35 Minuten zugegeben wurde. Die sich ergebende Aufschlämmung aus
Kristallen wurde über
einen Zeitraum von einer Stunde auf 20°C gekühlt. Die weißen Kristalle
wurden an einem Filter gesammelt und aufeinanderfolgend mit 3 :
7 Methanol-Wasser (3 × 1
l) und Wasser (2 × 1
l) gewaschen. Trocknen bei 80–90°C in einem
Vakuum für
42 Stunden ergab 514,98 g (87,2% theoretisch) Rohprodukt. Umkristallisation
des Rohprodukts (314,62 g) aus 2-Propanol ergab 292,83 g (93,1 theoretisch)
reine Titelverbindung; Fp. = 235-237,8°C; [α]D = 26,4° (c
= 1, CHCl3); M+ (DEI)
358, λ max.
(KBr) 1668, 1691 cm–1, pmr (DMSO-d6) 65,78 (Viny1-Proton an C-4).
Elementaranalyse
für C23H34O3:
Berechnet:
C, 77,05; H, 9,56
Gefunden: C, 76,84; H, 9,49.
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Beispiel 4
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6,17α-Dimethylpregna-4,6-dien-3,20-dion
(Medrogeston)
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Eine
Lösung
aus dem getrockneten, nicht umkristallisierten 6β-Hydroxy-6α,17α-dimethyl-pregn-4-en-3,20-dion,
wie in Beispiel 3 hergestellt (72,00 g, 0,2008 mol) in Methylenchlorid
(650 ml) wurde destilliert, bis 50 ml Destillat gesammelt wurde.
Zu der gerührten,
gekühlten
(22°C) Lösung wurde
unter einer Stickstoffatmosphäre
tropfenweise Bortrifluoridetherat (50 ml, 0,4065 mol, 2,02 molarer Überschuss)
zugegeben. Das Gemisch wurde über einen
Zeitraum von einer Stunde auf Rückfluss
erwärmt
(während
dieser Zeit fällte
ein weißer
kristalliner Komplex aus). Das Gemisch wurde bei Rückfluss gehalten,
bis die Umsetzung abgeschlossen war (etwa eine Stunde), wie durch
Dünnschichtchromatographie
an Silicagel (E. Merck) Platten unter Verwendung von Methylenchlorid
: Ethylacetat (1 : 1) als Entwickler bewertet. Die sich ergebende
gerührte,
dunkelrote Lösung
wurde unter Verwendung eines Eisbads auf 10–15°C gekühlt und eine Aufschlämmung aus
NaHCO3 (100 g) in H2O
(450 ml) wurde vorsichtig über
einen Zeitraum von fünf
Minuten zugegeben. Das zweiphasige Gemisch wurde kräftig bei
10–15°C für eine Stunde,
bei 15–20°C für eine Stunde
und bei 20–25° C für dreißig Minuten
gerührt.
Die Schichten wurde getrennt und die organische Phase wurde dreimal
mit Wasser (250 ml) gewaschen. Die Methylenchloridlösung wurde
zu 150 ml destilliert (Endtopftemperatur 50°C) und Toluol (100 ml) wurde
zugegeben. Die Lösung
wurde unter einem Wasseraspiratorvakuum noch einmal zu 150 ml destilliert.
Toluol (450 ml) wurde zugegeben und die Lösung wurde unter Wasseraspiratorvakuum
zu einem Volumen von 480 ml destilliert. Diese Niedrigtemperatursynthese und
Aufbereitung vermeidet Herstellung von 6,17α-Dimethylpregna-6,8(14)-dien-3,20-dion, von welchem
angenommen wird, dass es ein thermodynamisch hergestelltes Nebenprodukt
ist.
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Zu
der sich ergebenden Toluollösung
aus Rohprodukt wurde Maleinsäureanhydrid
(11,0 g, 0,1122 mol) zugegeben und das Gemisch wurde unter Stickstoff
für eine
Stunde unter Diels-Alder-Bedingungen
auf Rückfluss
erhitzt (Topftemperatur 114–115°C). Die gekühlte (22°C) Lösung wurde
zu einer gerührten
Lösung
aus Natriumcarbonat (40 g) in Wasser (720 ml) ebenfalls bei 22°C zugegeben
und das gerührte
Gemisch auf 50°C
erhitzt und für
eine Stunde bei 50°C
gehalten. Das Gemisch wurde auf Raumtemperatur (25°C) gekühlt und
die Schichten wurden getrennt. Die organische Phase wurde aufeinanderfolgend
mit 200 ml (× 2)
und 100 ml (× 1)
von 1,5 N Natriumhydroxid, 300 ml gesättigter Kochsalzlösung und
200 ml (× 2)
Wasser gewaschen. In diesem Stadium waren die wässerigen Wäschen neutral. Die Lösung wurde
unter einem Wasseraspiratorvakuum fast zu Trockenheit destilliert.
Heptan (250 ml) wurde zugegeben und das gerührte Gemisch wurde unter Stickstoff
auf Rückfluss
(98–99°C) erhitzt.
Die sich ergebende Lösung
durfte kühlen
und die Titelverbindung kristallisierte durch passende Impfung.
Kristallisation begann bei 78°C.
Als die Temperatur der gerührten
Aufschlämmung
aus Kristallen 35°C
erreichte, wurde Eis/Wasserkühlung
verwendet, um die Temperatur auf 0–5°C zu senken. Die Kristalle wurden
an einem Filter gesammelt und mit Heptan (2 × 75 ml) gewaschen; 55,2 g,
(80,8% theoretisch).
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Drei
Kristallisationen aus 2-Propanol ergaben reines Material (38,03
g, 55,6%) mit einem Fp. = 145–147°C, [α]D = 77,7° (c
= 1, CHCl3), M+ (PBEI)
340 und λ max.
(KBr) 1665, 1691 cm–1.
Elementaranalyse
für C23H32O2
Berechnet:
C, 80,94; H, 9,26
Gefunden: C, 80,90; H, 9,28.
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Zusätzlich zu
dem neuartigen Verfahren ist herausgefunden worden, dass die neuartige
Zwischenverbindung 6β-Hydroxy-6α,17αdimethylpregn-4-en-3,20-dion
brauchbar beim Verhindern von Glattmuskelzellenproliferation ist.
Dieser Nutzen wurde durch Unterwerfen der Verbindung unter das folgende
experimentelle Standardtestverfahren begründet:
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Primäre Aorta-Glattmuskelzellkulturen
von Ratten, gewachsen in Medium 199 (Gibco) plus 10% fötalem Rinderserum
(Gibco) wurden mit Calcium, Magnesium freier Dulbecco Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung gewaschen
und für
fünf Minuten trypsinisiert.
Die Zellen wurden mit einem Gummi-Spatel von den Kulturschalen gekratzt
und zentrifugiert. Die Zellen wurden in M199 plus 10% fötalem Rinderserum
zentrifugiert, welches [3H]-Thymidin (0,5 μCi/ml) bei
8–15000
Zellen/ml enthielt und in Plattenmulden platziert. Die neuartige
Zwischenverbindung wurde zu jeder Mulde zugegeben und die Platten
wurden für
24 Stunden bei 37°C
in einer 5% CO2 Atmosphäre inkubiert. Die kultivierten
Zellen wurden mit Trichloressigsäure
behandelt, um Säure-lösliche Proteine
zu entfernen, was nur Zell-Überstruktur
und DNA hinterließ.
Diese Zellen wurden gelöst,
durch Szintillation gezählt
und die Ergebnisse wurden mit Kontrollen verglichen, um die Anzahl
an Zellen pro Mulde zu bestimmen, wobei die Differenz bei den Zellen
als Prozent von Kontrolle ausgedrückt wurde. Basierend auf dieser
Studie zeigte 6β-Hydroxy-6α,17α-dimethylpregn-4-en-3,20-dion
einen IC50 von 26,45 μM, wohingegen Medrogeston einen
IC50 von 14,84 μM zeigte.
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Somit
ist die Verbindung 6β-Hydroxy-6α,17α-dimethylpregn-4-en-3,20-dion als
Hemmer von Glattmuskelzellenproliferation bei der Behandlung von
Restenose und Atherosklerose brauchbar und sie, sowie pharmazeutische
Zusammensetzungen, welche sie enthalten, stellen zusätzliche
Aspekte dieser Erfindung dar. Die einbezogenen pharmazeutischen
Zusammensetzungen können
auf jedem Weg verabreicht werden, der konventionell bei Steroiden
eingesetzt wird, zum Beispiel transdermal, oral, parenteral, intranasal
usw. Das Steroid kann rein oder in Kombination mit einem pharmazeutisch
annehmbaren Träger
verabreicht werden.
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Ein
fester Träger
kann eine oder mehrere Substanzen einschließen, welche auch als Geschmacksstoffe,
Schmiermittel, Lösungsvermittler, Suspensionsmittel,
Füllstoffe,
Gleitmittel, Kompressionshilfen, Bindemittel oder Tablettenaufschlussmittel fungieren
können;
es kann auch ein Einkapselungsmaterial sein. In Pulvern ist der
Träger
ein fein geteilter Feststoff, welcher sich in Vermischung mit dem fein
geteilten Wirkstoff befindet. In Tabletten wird der Wirkstoff mit
einem Träger,
welcher die notwendigen Kompressionseigenschaften hat, in geeigneten
Proportionen gemischt und in die gewünschte Form und Größe gepresst.
Die Pulver und Tabletten enthalten vorzugsweise bis zu 99% des Wirkstoffs.
Geeignete feste Träger
schließen
zum Beispiel Calciumphosphat, Magnesiumstearat, Talk, Zucker, Lactose,
Dextrin, Stärke,
Gelatine, Cellulose, Methylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose,
Polyvinylpyrrolidin, niedrig schmelzende Wachse und Ionenaustauschharze
ein.
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Flüssige Träger werden
bei der Herstellung von Lösungen,
Suspensionen, Emulsionen, Sirupen, Elixieren und unter Druck gesetzten
Zusammensetzungen verwendet. Der Wirkstoff kann in einem pharmazeutisch
annehmbaren flüssigen
Träger
wie Wasser, einem organischen Lösungsmittel
oder Gemisch aus beidem oder pharmazeutisch annehmbaren Ölen oder
Fetten gelöst
oder suspendiert werden. Der flüssige
Träger
kann weitere geeignete pharmazeutische Zusatzstoffe wie Lösungsvermittler,
Emulgatoren, Puffer, Konservierungsstoffe, Süßstoffe, Geschmacksstoffe,
Suspensionsmittel, Verdickungsmittel, Farbstoffe, Viskositätsregulatoren,
Stabilisatoren oder Osmo-Regulatoren enthalten. Geeignete Beispiele
für flüssige Träger zur
oralen und parenteralen Verabreichung schließen Wasser (teilweise Zusatzstoffe
wie oben enthaltend, z. B. Cellulosederivate, vorzugsweise Natriumcarboxymethylcelluloselösung), Alkohole
(einschließlich
einwertige Alkohole und mehrwertige Alkohole, z. B. Glycole) und
ihre Derivate und Öle
(z. B. fraktioniertes Kokosöl
und Arachisöl)
ein. Zur parenteralen Verabreichung kann der Träger auch ein öliger Ester
wie Ethyloleat und Isopropylmyristat sein. Sterile flüssige Träger sind
in Zusammensetzungen in steriler flüssiger Form zur parenteralen
Verabreichung brauchbar. Der flüssige Träger für unter
Druck gesetzte Zusammensetzungen kann halogenierter Kohlenwasserstoff
oder anderes pharmazeutisch annehmbares Treibmittel sein.
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Flüssige pharmazeutische
Zusammensetzungen, welche sterile Lösungen oder Suspensionen sind,
können
zum Beispiel für
intra muskuläre,
intraperitoneale oder subkutane Injektion verwendet werden. Sterile
Lösungen
können
auch intravenös
verabreicht werden. Die Verbindung kann auch oral entweder in flüssiger oder
fester Zusammensetzungsform verabreicht werden.
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Die
Dosierungsanforderungen werden mit dem Verabreichungsweg, der Schwere
der gezeigten Symptome und dem besonderen zu behandelnden Subjekt
variieren. Basierend auf in pharmakologischen Standardtestverfahren
erhaltenen Ergebnissen wären
die geplanten täglichen
Dosierungen von 6β-Hydroxy-6α,17α-dimethylpregn-4-en-3,20-dion 0,005–50 mg/kg
und vorzugsweise zwischen 0,05–10
mg/kg.
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Die
Behandlung wird im Allgemeinen mit kleinen Dosierungen begonnen,
welche geringer sind als die optimale Dosis der Verbindung. Danach
wird die Dosierung erhöht,
bis die optimale Wirkung unter den Bedingungen erreicht ist; genaue
Dosierungen zur oralen, parenteralen, intranasalen oder transdermalen
Verabreichung werden durch den verabreichenden Arzt basierend auf
Erfahrung mit dem einzelnen behandelten Subjekt bestimmt.