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Die Erfindung betrifft im Wesentlichen
die Verwendung von Collagengel zur Herstellung einer transparenten
biokompatiblen, nähbaren
oder klammerbaren und resorbierbaren Platte, die die Prävention
von postoperativen Anhaftungen ermöglicht.
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Eine solche Membran kann auf vorteilhafte Art
und Weise in der parietalen Chirurgie verwendet werden, vorzugsweise
in der laparoskopischen Chirurgie und insbesondere, um das Peritoneum
vor dessen Regeneration in den Bereichen der operativen Deperitonealisierung
zeitweilig zu ersetzen, und um so das Risiko von pathogenen Anhaftungen
zu verringern.
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Im Rahmen der Beschreibung und der
Patentansprüche
bedeutet der Begriff "parietale
Chirurgie" jegliche
Chirurgie, bei der die Bauchdecke betroffen ist. Auf der anderen
Seite wird im Rahmen der Beschreibung und der Patentansprüche unter "transparenter Platte" eine Membran verstanden,
die dadurch charakterisiert ist, dass es unter den Nutzungsbedingungen
möglich
ist, durch die ausreichend hindurchzusehen, um in der Lage zu sein,
diese zu klammern oder zu nähen,
wobei ungünstige
Bereiche, wie Gefäße und Nerven,
gemieden werden.
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Eine der häufigsten Komplikationen, insbesondere
in der viszeralen Chirurgie, ist die Ausbildung von Anhaftungen
nach peritonealen Resektionen.
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In der Tat sind die Bereiche der
operativen Deperitonealisierung, die das parietale Peritoneum oder
das viszerale Peritoneum betreffen, und die zum Teil Bereichen mit
beträchtlicher
Größe entsprechen, Sitz
einer inflammatorischen und/oder narbenbildender Aktivität, was zu
einem anormalen Zusammenwachsen zweier Organsegmente oder -oberflächen führt, die
normalerweise getrennt sind.
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Die Komplikationen, die mit den postoperativen
Anhaftungen zusammenhängen,
können
von unterschiedlicher Schwere sein. Einige sind sehr ernst. Beispielsweise
können
in der Abdominalchirurgie intraperitoneale Anhaftungen zu Darmverschlüssen führen. In
der Gynäkologie
können
Anhaftungen die Ursache von Sterilität und gelegentlich der Anfang von
Beckenschmerzen oder sogar Darmverschlüssen sein.
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Ein Mittel zur Vermeidung oder Verringerung des
Risikos des Auftretens dieses Phänomens
besteht darin, zwischen die Gewebe, die zusammenwachsen können, eine
Platte eines resorbierbaren, biokompatiblen Produktes einzufügen, was
die beiden betreffenden Gewebe für
die notwendige Dauer zur Regeneration des Peritoneums physikalisch
voneinander trennen wird, diese wird anschließend resorbiert, indem eine
inflammatorische Reaktion induziert wird, die so diskret wie möglich ist.
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Für
eine Verwendung in der wegen Berücksichtigung
ihrer zahlreichen Vorteile in der Praxis immer üblicher werdende laparoskopischen
Chirurgie, muss die oben erwähnte
Platte zusätzlich
besondere Eigenschaften aufweisen, die mit dem Verfahren zu deren
Einbringung und Fixierung in dem Organismus zusammenhängen.
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Folglich muss die Platte leicht handhabbar, d.
h. von einer Flexibilität
sein, dass diese gerollt werden und durch einen Trokar von ungefähr einem
Zentimeter Durchmesser hindurchtreten kann, wobei sie gleichzeitig
ausreichend steif sein und ein Formgedächtnis aufweisen muss, so dass
sie sich leicht ausbreitet, sobald sie in die Bauchhöhle eingebracht wurde.
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Anschließend muss diese durch Nähen oder auch
durch Klammern befestigt werden können, was einen ausreichenden
Widerstand gegenüber
Zerreißen
voraussetzt, und dies zum Zeitpunkt der Fixierung und während der
Zeit, die erforderlich ist, um die Platte von den Wirtszellen wieder
zu tolerieren.
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Sie muss gleichermaßen ausreichend
widerstandsfähig
gegenüber
Druck und Dehnung sein, um während
der Zeit, die für
die Rekonstruktion eines neuen Peritoneums erforderlich ist, die
auf einige Tage geschätzt
wird, ihre Integrität
beibehalten zu können.
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Es scheint, dass die Materialien,
die gegenwärtig
für deren
Verwendung im Bereich der viszeralen Chirurgie bekannt sind, nicht
gleichzeitig den oben aufgezählten
Anforderungen entsprechen.
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Zudem haben sich die Erfinder zum
ersten Mal dem neuen technischen Problem gestellt, eine Lösung vorzuschlagen,
die es ermöglicht,
Blutgefäße in dem
Bereich zu erkennen, auf den die Membran platziert wird, um so diese
Gefäße beim
Klammern zu meiden, was es ermöglicht,
Blutungen zu verhindern, die ein ganz entscheidendes Problem in
der laparoskopischen Chirurgie darstellen, insbesondere solche in
den Bereichen der operativen Deperitonealisierung, d. h. in den
Bereichen, in denen das Peritoneum entfernt wurde.
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Die derzeit im Bereich der laparoskopischen oder
viszeralen Chirurgie bekannten Materialien sind nicht geeignet.
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Zunächst ist eine Platte bekannt,
die aus einem Gitterwerk aus einem Copolymer von Milch- und Glykolsäure gebildet
ist, das mit Collagen überzogen ist
und unter dem Namen Treillis Vicryl Collagène® (Gesellschaft Ethicon® – Ethnor
S. A. 92200 NEUILLY, Frankreich) vertrieben wird, die jedoch nicht transparent
ist und deren Resorption sehr langsam ist, nämlich mehrere Wochen oder Monate
dauert, was im Falle von Infektionen sehr ungünstig sein kann.
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Außerdem wird in dem Patent FR-94
06995 eine antihaftende nicht transparente Collagenplatte vorgeschlagen,
die für
einen Einsatz im Bereich der laparoskopischen, insbesonderen viszeralen
Chirurgie aufgrund ihrer klebenden Eigenschaften nicht geeignet
ist.
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Durch das Dokument FR-2.628.634 B1
ist ferner ein Füllstück der viszeralen
Chirurgie bekannt, das aus einem Biomaterial hergestellt ist, das
aus zwei eng übereinander
gelegten und miteinander verbundenen Collagenflächen gebildet ist. Es wird darauf
hingewiesen, dass diese Füllstück eine
gute Narben bildung der Viscera ermöglicht, und dass es aus einem
Biomaterial hergestellt ist, das leicht klebt. Beim Lesen der Anwendungen
dieses Füllstückes scheint
es, dass es weder für
die Regeneration des Peritoneums, noch für laparoskopische Eingriffe
besonders geeignet ist. Außerdem
haben die vorliegenden Erfinder erkannt, dass das in diesem Dokument beschriebene
Füllstück eine
relativ geringe mechanische Festigkeit, insbesondere einen geringen
Widerstand gegenüber
dem Zerreißen,
aufweist, was Risiken des Zerreißens im Bereich des Nähens oder
des Klammerns bedeuten würde
und letztendlich ein Ablösen
der Platte verursachen könnte.
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Die vorliegenden Erfinder haben gleichermaßen erkannt,
dass das Füllstück gemäß dem letzten Dokument
für den
Einsatz in der laparoskopischen Chirurgie unvorteilhaft ist, da
es die Besonderheit hat, leicht zu kleben, und dass dieses biegsam
ist, zwei Aspekte, die in Widerspruch zu dem Erfordernis für das Material
stehen, nämlich
sich ohne Schwierigkeiten ausbreiten zu können, nachdem es gerollt und in
einen Trokar eingeführt
wurde.
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Somit hat die vorliegende Erfindung
zum Hauptziel, ein neues Material bereitzustellen, das eine Membran
oder eine chirurgische Platte bildet, insbesondere für die parietale
Chirurgie, vorzugsweise für
die laparoskopische Chirurgie, indem es besonders für die Regeneration
des Peritoneums geeignet ist, das außerdem biokompatibel ist, eine
gute mechanische Festigkeit aufweist, um eine Fixierung durch Nähen oder
Klammern zu ermöglichen,
und unter den Bedingungen der laparoskopischen Chirurgie leicht
handhabbar ist.
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Die vorliegende Erfindung hat ferner
zum Ziel, das neue technische Problem der Bereitstellung eines neuen
Materials zu lösen,
das eine Membran oder eine chirurgische Platte bildet, insbesondere
für die
parietale Chirurgie, vorzugsweise für die laparoskopische Chirurgie,
welche transparent sind, um es dem Chirurgen zu ermöglichen,
die Charakteristiken der Implantationsstelle zu erkennen, um die
Membran oder die Platte fixieren zu können, indem die unvorteilhaften
Bereiche, wie z. B. die Blutgefäße gemieden
werden, wodurch es ermöglicht
wird, Blutungen zu verhindern, die ein ganz entscheidendes Problem
in der Chirurgie und insbesondere in der laparoskopischen Chirurgie
darstellen.
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Die vorliegende Erfindung hat ferner
zum Ziel, ein Material bereitzustellen, das die Ausbildung von postoperativen
Anhaftungen verhindert, und das außerdem besonderes dazu geeignet
ist, eine Regeneration des Peritoneums zu ermöglichen.
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Die vorliegende Erfindung hat ferner
zum Ziel, die Regeneration des Peritoneums zu beschleunigen.
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Für
den Fachmann ist es gänzlich überraschend,
dass die Verwendung von Collagen, ggf. vernetzt durch ein Vernetzungsagens,
vom Typ, der in dem vorausgehenden Dokument der Anmelderin WO 93/02718
beschrieben ist, es ermöglicht,
die oben genannten technischen Probleme vollständig zu lösen, und zwar auf zuverlässige und
reproduzierbare und im industriellen und medizinischen Bereich zu vernünftigen
Kosten brauchbare Art und Weise.
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Somit betrifft die vorliegende Erfindung
eine neue Verwendung eines Collagengels, das durch ein nichttoxisches
gasförmiges
Fluidum, wie beispielsweise Luft oder Stickstoff getrocknet wird,
um eine ggf. vernetzte, transparente biokompatible nähbare oder
klammerbare und resorbierbare Collagenmembran herzustellen, und
eine solche, die die Prävention
von postoperativen Anhaftungen ermöglicht.
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Nach Dokument WO 93/02718 betrifft
die Verwendung von Collagen die auf die Paradontologie gerichtete
Geweberegeneration, beispielsweise um paradontale Taschen aufzufüllen, oder
die Verstärkung
der Maxillomandibular-Leisten, oder die periimplantäre Knochenregeneration.
Im Rahmen dieser früheren
Verwendung musste die Membran langsame Resorption zeigen, weshalb
diese aus einer vernetzten Membran hergestellt wurde.
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Es hat sich ebenfalls gezeigt, dass
das Füllstück, das
in dem Dokument FR-2.628.634 B1 beschrieben ist, eine geringe mechanische
Festigkeit aufweist, denn es besteht aus einem Collagen- oder Gelatinefilm,
der durch Gießen
einer Lösung
auf fasriges Collagen erhalten wird, was ein partielles Ablösen des
fasrigen Collagens bewirkt, und zu einem Material führt, das
eine relativ geringe mechanische Festigkeit aufweist.
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Im Rahmen der neuen Verwendung, die
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, ist es vorteilhaft, dass
die Resorption relativ schnell erfolgt, d. h. dass sie in weniger
als drei Monaten stattfindet. Ferner müssen die erfindungsgemäßen Membranen eine
schnelle Regeneration des Peritoneums ermöglichen.
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Somit betrifft die vorliegende Erfindung
die Verwendung einer biokompatiblen und resorbierbaren ggf. durch
ein Vernetzungsagens vernetzte Collagenmembran zur Herstellung einer
transparenten Platte, die ausreichend widerstandsfähig und
reißfest ist,
um nähbar
oder klammerbar zu sein, welche eine antihaftende Seite aufweist,
zur parietalen chirurgischen Verwendung, beispielsweise für eine Regeneration
des Peritoneums oder zur Prävention
von operativen Anhaftungen.
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Die Membran ist vorzugsweise durch
Trocknen des Collagengels in einem nichttoxischen gasförmigen Fluidum,
wie beispielsweise Luft oder Stickstoff, erhältlich.
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Die Membran ist beispielsweise aus
einem durch ein Koagulierungsgens koagulierten Collagengel erhältlich,
wobei das koagulierte Collagen anschließend einer Trocknung in einem
nichttoxischen gasförmigen
Fluidum, wie beispielsweise Luft oder Stickstoff, unterworfen wird.
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Die erfindungsgemäß verwendete Membran kann eine
gemischte Struktur aufweisen, die aus einem Collagenschwamm erhältlich ist,
auf den das Collagengel gegossen wurde.
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Die gemäß der vorliegenden Erfindung
erhaltene Platte kann in der laparoskopischen Chirurgie oder in
der abdominalen oder viszeralen Chirurgie verwendet werden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
gleichermaßen
eine Prothese, die gekennzeichnet ist durch die feste Zusammenfügung eines
synthetischen, biokompatiblen, mechanisch widerstandsfähigen Gitterwerkes,
das nähbar
oder klammerbar ist, und zumin dest einer auf zumindest einer Seite
des Gitterwerks angeordneten Collagenmembran, die selbst biokompatibel
und resorbierbar, jedoch antihaftend ist.
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Die synthetischen Gitterwerke können resorbierbar
oder nichtresorbierbar sein.
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Die erfindungsgemäße Prothese weist vorzugsweise
eine Collagenmembranseite und eine Gitterwerkseite auf.
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Die erfindungsgemäße Prothese kann zwei Collagenseiten
beiderseits des Gitterwerks aufweisen.
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Die Collagenmembran ist vorzugsweise
kontinuierlich.
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Das Maschenwerk des Gitterwerks ist
beispielsweise, in Kombination, derart, dass man durch es hindurchsehen
kann, und die Collagenmembran ist transparent, und zwar unter den
Bedingungen seiner Anwendung, beispielsweise nach einer Hydratisierung.
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Die Membran ist vorzugsweise vernetzt
und weist ggf. einen relativ geringen Vernetzungsgrad des Collagens
auf. Der Vernetzungsgrad ist beispielsweise derart, dass dieser
eine Verbesserung der Denaturierungstemperatur des Collagens unterhalb
bis 20°C,
vorzugsweise unterhalb bis 15°C zeigt,
und zwar im Vergleich zu der Denaturierungstemperatur des natürlichen
ausgänglichen
Collagens, das keiner Vernetzung unterworfen wurde.
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Die Vernetzung ist mit einem Vernetzungsagens
erhältlich,
das ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einem Aldehyd, insbesondere dem Glutaraldehyd,
und Diphenylphosphorylazid oder einem Carbodiimid, vorzugsweise
Diphenylphosphorylazid oder einem Carbodiimid.
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Die Membran weist beispielsweise
eine Dicke von etwa 0,05 mm bis 1 mm, vorzugsweise von 0,1 mm bis
0,5 mm auf.
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Die erfindungsgemäße Prothese ist vorzugsweise
aus einem synthetischen, biokompatiblen, mechanisch widerstandsfähigen Gitterwerk
erhältlich, das
nähbar
oder klammerbar ist, und zwar nach einem der folgenden Verfahren,
nämlich
- – Gießen eines
Collagen- oder eines Atelocollagen-Gels, ggf. gemischt mit einem
Glycosaminoglycan, auf das synthetische Gitterwerk;
- – Gießen des
Gels in ein Behältnis,
auf dem das Gitterwerk angebracht ist, wobei der Gießschritt von
einem Trockenschritt in einem nichttoxischen, gasförmigen Fluidum,
beispielsweise Luft oder Stickstoff, gefolgt ist.
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Jede erfindungsgemäße Prothese
kann dann für
die Wiederherstellungen der Bauchdecke verwendet werden, wodurch
es ermöglicht
wird, den Vorteil der Collagenmembran hinsichtlich ihrer Eigenschaft
betreffend die Regeneration des Peritoneums und die Prävention
von Anhaftungen, und den Vorteil des synthetischen Gitterwerks hinsichtlich
seiner zeitweiligen oder nicht zeitweiligen mechanischen Festigkeit
miteinander zu verbinden. Diese Prothese kann folglich für Eventrations-
und Hernienheilbehandlungen verwendet werden.
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Der oben erwähnte Collagenschwamm kann beispielsweise
durch im vorausgehenden Dokument WO 93/02718 beschriebene Lyophilisation
eines Collagengels erhalten werden. Zur Herstellung des Schwammes
kann ferner ein Gemisch aus Collagen oder Atelocollagen und Glycosaminoglycan
verwendet werden. Diese Mischung kann auch neutraliert werden, bevor
sie lyophilisiert wird, um den Schwamm zu erhalten. Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Charakteristik kann der Schwamm unter Druck
komprimiert werden, insbesondere unter einem Druck von zumindest
150 bar, bevor das Gießen des
Collagengels und dessen Trocknung durchgeführt wird.
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Das oben beschriebene Vernetzungsverfahren
ist dem Fachmann wohlbekannt. Bezüglich eines Verfahrens zur
Vernetzung mittels DPPA kann auf eine andere frühere Anmeldung verwiesen werden, die
unter der Nummer FR-A-2.645.870 = US-A-5,264,551 veröffentlicht
wurde.
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Als Collagen kann natives Collagen,
insbesondere vom Typ I oder vom Typ III, verwendet werden.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsvariante
kann auch Atelocollagen verwendet werden, obgleich dies weniger
bevorzugt ist.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
kann eine Mischung aus einem Collagen- oder Atelocollagengel und
Glycosaminoglycan verwendet werden, wobei diese Mischung vor deren Trocknung
ggf. durch ein Vernetzungsagens vernetzt wird.
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Im Rahmen der Erfindung ist die erhaltene Membran
transparent. Diese bleibt innerhalb hoher Dickengrenzen transparent.
Die Dicke der Membran liegt vorzugsweise bei 0,05 mm (50 μm) bis 1
mm, vorzugsweise bei 0,1 mm bis 0,5 mm (500 μm), wobei die untere Grenze
in Anbetracht der Tatsache bevorzugt ist, dass diese eine minimale
Dicke ermöglicht,
um eine ausreichende mechanische Festigkeit zu erhalten, um ohne
Zerreißen
nähbar
oder klammerbar zu sein. Die maximale Dicke ist bevorzugt, um die
Membran transparent zu halten, sowie um zu ermöglichen, dass die Membran ohne
Schwierigkeiten gerollt, in einen Trokar eingebracht werden, und sich
dann ohne Schwierigkeiten im Bereich der Fixierung auch abrollen
kann.
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Im Rahmen der Erfindung kann als
Glycosaminoglycan ein Strukturglycosaminoglycan verwendet werden,
insbesondere Hyaluronsäure,
Chondroitin-4-sulfat, Chondroitin-6-sulfat, Dermatansulfat, Heparansulfat,
Keratansulfat, Heparin und dessen Derivate, insbesondere Heparine
von niedrigem Molekulargewicht, das etwa bei 2.000 bis etwa 10.000
liegt.
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Der relative Anteil von Glycosaminoglycan bezogen
auf Collagen oder Atelocollagen liegt vorzugsweise bei 18 bis 25
Gew.-%.
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Die Mischung von Glycosaminoglycan
mit dem Collagen oder Atelocollagen liegt in Form einer Lösung vor.
Beispielsweise liegt das Glycosaminoglycan in Form einer wässrigen
Lösung
von 0,5 bis 4 Gew.-% Glycosaminoglycan, besonders bevorzugt von
0,5 bis 2 Gew.-% und weiter vorzugsweise von etwa 1 Gew.-% Glycosaminoglycan
vor. Ebenso kann das Collagen oder Atelocollagen in Form einer wässrigen
Lösung
vorliegen, die eine Konzentration von 0,3 bis 2 Gew.-% oder weiter
bevorzugt von 0,4 bis 0,8 Gew.-% Collagen oder Atelocollagen aufweist.
Diese Collagen- oder Atelocollagenlösung sieht praktisch wie ein
Gel aus. Die Collagen- oder Atelocollagenlösung kann erfindungsgemäß durch Auflösen von
Collagen- oder Atelocollagenfasern in einer leicht sauren wässrigen
Lösung
hergestellt werden. Es kann sich insbesondere um eine 0,1 M wässrige Essigsäurelösung handeln.
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Die Mischung aus Collagen oder Atelocollagen
und Glycosaminoglycan kann auf einen pH gebracht werden, der in
der Nähe
des Neutralen liegt, und insbesondere auf einen pH, der bei 6,5
bis 8 liegt. Zu diesem Zweck kann eine wässrige Natriumhydroxidlösung verwendet
werden.
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Gemäß einer anderen vorteilhaften
Ausführungsvariante
der Erfindung kann ein Collagengel in koaguliertem Zustand verwendet
werden, das aufgrund einer Koagulation eines Collagengels durch ein
Koagulierungsagens erhalten wurde, wie dies in der vorausgehenden
Anmeldung WO 93/02718 beschrieben ist. In diesem Rahmen erfolgt
die Koagulation des Gels mittels eines Koagulierungsagens, das eine
Ammoniaklösung
aufweist, die vorzugsweise eine dehydratisierende Wirkung hat. Eine
solche dehydratisierende Ammoniaklösung ist eine organische Ammoniaklösung, bei
der als dehydratisierendes Agens Aceton verwendet wird. Diese zeigt
durch die Kombination von Aceton und Ammoniak für die Koagulation des Gels
und für
die Entfernung von in dem Gel enthaltenem Wasser einen synergistischen
Effekt.
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Es wird vorteilhafterweise ein relativer
Aceton/Ammoniak-Anteil
bevorzugt, der bei 50/50 bis 80/20 Volumenanteile liegt, ein weiterer
besonders bevorzugter Volumenanteil von Aceton/Ammoniak ist 70/30.
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Falls die Mengen des zu koagulierenden Gels
relativ groß sind,
wird die Koagulierungslösung während der
Koagulation erneuert.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsvariante
kann das Gel durch eine Düse
gegossen werden, die einen geeigneten Querschnitt und eine geeignete
Form aufweist, um ein koaguliertes Gel mit entsprechender Form zu
erhalten. Wenn der Querschnitt der Düse rechteckig ist, wird so
ein Film erhalten, der später
durch Trocknen die Membran bilden wird.
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Das erhaltene koagulierte Gel kann
anschließend
einer Vernetzung durch ein oben erwähntes Vernetzungsagens unterzogen
werden, indem der Vernetzungsgrad reguliert wird, vorzugsweise um eine
relativ schnelle Resorption, wie zuvor beschrieben, zu ermöglichen.
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Nach einer noch weiteren vorteilhaften
Variante der Erfindung kann ein Collagen- oder Atelocollagengel
verwendet werden, das ggf. mit einem Glycosaminoglycan vermischt
ist, das auf ein oben erwähntes
synthetisches resorbierbares oder nichtresorbierbares Gitterwerk
gegossen wird, oder in ein Behältnis
gegossen wird, auf dem das Gitterwerk angebracht ist, und/oder es
kann ggf. eine zweite Gelschicht auf das Gitterwerk gegossen werden.
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Somit erhält man jeweils je nachdem,
ob das Collagen- oder Atelocollagengel auf nur eine Seite oder auf
beide Seiten des Gitterwerks aufgebracht wird, ein Produkt, das
eine Collagenseite und eine Gitterwerkseite, oder zwei Collagenseiten
beiderseits des Gitterwerks nach dem Sandwich-System aufweist.
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Die vorliegende Erfindung ermöglicht ein Verfahren
zur chirurgischen Behandlung, nach dem auf chirurgischem, vorzugsweise
laparoskopischem Wege, in den Körper
eines Patienten, der dieser Chirurgie unterzogen werden muss, eine
transparente, biokompatible, nähbare
oder klammerbare chirurgische Membran mit relativ schneller Resorption
eingebracht wird, die die Prävention
von postoperativen Anhaftungen ermöglicht, und die durch Trocknung
eines Collagengels in einem nichttoxischen gasförmigen Fluidum, wie beispielsweise
Luft oder Stickstoff hergestellt wird, wobei eine Seite der Membran
auf Höhe
des Bereiches der Wand, in dem das Peritoneum regeneriert werden
soll und die Ausbildung von Anhaftungen verhindert werden soll,
gegen diese angebracht wird, wobei dafür gesorgt wird, dass die unvorteilhaften
Bereiche, wie Gefäße und Nerven,
gemieden werden, wobei die Transparenz der Membran ausgenutzt wird,
anschließend
wird die Membran an die Wand mittels einer Clip-Zange geklammert, die vorzugsweise für eine laparoskopische
Klammerung geeignet ist; wobei so eine schnelle Regeneration des
Peritoneums und die Prävention
von postoperativen Anhaftungen ermöglicht werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante
des Behandlungsverfahrens wird die Membran nach klassischen Techniken
der laparoskopischen Chirurgie mittels eines Trokars in die Bauchhöhle eingebracht,
in dem die Membran auf sich aufgerollt vorliegt, nachdem diese zuvor
sterilisiert wurde, beispielsweise durch γ-Bestrahlung, anschließend wurde
diese für
einige Sekun den in einer verträglichen physiologischen
Lösung
für einige
Sekunden hydratisiert. Diese Lösung
ist vorzugsweise eine physiologische Kochsalzlösung.
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Gemäß einer anderen Variante des
Behandlungsverfahrens ist dieses Verfahren dadurch charakterisiert,
dass eine Prothese, insbesondere in den Heilbehandlungen von Hernien
oder Eventrationen, verwendet wird, die aus einer Collagenmembran
besteht, die mit einem synthetischen Gitterwerk einer Collagenmembran
auf dessen einziger oder auf beiden Seiten mit diesem zusammengefügt ist.
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Vorteilhafterweise ist diese Prothese,
wenn die Prothese eine Collagenmembranseite und eine Gitterwerkseite
aufweist, derart ausgedehnt, dass sich die Collagenmembran zwischen
die Flächen legt,
bei denen es zu den ungewollten postoperativen Anhaftungen kommen
kann.
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Gemäß einer anderen Variante des
Behandlungsverfahrens ist jenes dadurch charakterisiert, dass die
Prothese in eine intraperitoneale Stelle implantiert wird, indem
diese gegen die Bauchdecke angebracht wird, wobei die Collagenseite
den Eingeweiden gegenüberliegt.
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Die anderen Eigenschaften des Behandlungsverfahrens
werden dem Fachmann auch anhand der vorhergehenden Beschreibung
und der nachfolgenden Beschreibung verständlich, in der gezeigt werden
wird, wie dies dem Fachmann ersichtlich wird.
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Im Rahmen eines beliebigen Aspektes
der Erfindung ist zu bemerken, dass die Trocknung in einem nichttoxischen
gasförmi gen
Fluidum, wie beispielsweise Luft oder Stickstoff, vorzugsweise bei Raumtemperatur
erfolgt. Diese Trocknung kann durch das Hindurchtretenlassen eines
laminaren Stroms von sterilem nichttoxischem gasförmigem Fluidum
erfolgen. Dieser Strom von gasförmigem Fluidum
kann jedoch ggf. auf eine Temperatur erwärmt sein, die nicht oberhalb
der Denaturierungstemperatur des Collagens liegt, welche einem Fachmann
wohlbekannt und durch diesen leicht bestimmbar ist.
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Wie es die Erfindung ermöglicht,
zu sämtlichen
der zuvor dargestellten entscheidenden technischen Vorteilen zu
führen,
sowie zu den technischen Vorteilen, die sich für einen Fachmann ergeben, wird anhand
der nachfolgenden erläuternden
Beschreibung der Erfindung verständlich,
wobei auf drei derzeit bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung Bezug
genommen wird, die lediglich zu Illustrationszwecken angegeben sind
und folglich in keinster Art und Weise die Reichweite der Erfindung
beschränken.
In den Beispielen sind die prozentualen Angaben in Gewichtsprozent
angegeben, sofern nichts anderes angegeben ist.
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Beispiel I
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Herstellung
einer einfachen Collagenmembran
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A – Extraktion
von nativem Collagen und Herstellung des Gels
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Ein Gel wird ausgehend von Kälberhäuten hergestellt,
die zuvor gewaschen wurden und mittels einer Mischung von Kalksulfid
enthaart wurden (Kalk: 4%, Natriumsulfid: 3%).
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Diese wird anschließend in
einem Bad entkalkt, das Ammoniumchlorid (2%) und Natriummetabisulfid
(0,5%) enthält.
Sie wird anschließend
neutralisiert, danach werden die Salze durch zweimaliges Waschen
in Wasser entfernt. Sie wird dann zerdrückt, anschließend mit
Phosphatpuffer pH 8,7 gewaschen (0,78 g/l Kaliumdihydrogenphosphat
und 21,7 g/l Dinatriummonohydrogenphosphat). Das Phosphat wird anschließend durch
zwei aufeinanderfolgende Waschvorgänge mit Ionenaustauscherwasser
entfernt.
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Das Zerdrückte wird danach durch eine 10%ige
Essigsäurelösung angesäuert, wobei
die Essigsäuremenge
5% des Collagens entspricht. Das Zerdrückte wird dann verknetet, um
eine homogene Masse zu erhalten. Diese Masse wird anschließend verdünnt, um
ein Gel zu erhalten, das eine Konzentration von 0,75% nativem Collagen
aufweist.
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B – Herstellung
des Filmes
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Das erhaltene Gel wird anschließend unter Vakuum
entgast, danach durch eine rechteckige Düse, deren Querschnitt eine
Größe von 0,3
mm aufweist, in ein Koagulationsbad gegossen. Die koagulierende
Lösung
ist eine Aceton/Ammoniak-Mischung (V/V 70/30), die für jede 250
ml des Gels erneuert wird.
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Der erhaltene Film wird dann an der
Luft bei Raumtemperatur auf einem Plastikträger aus Polytetrafluoroethylen
getrocknet. Wenn der Film trocken ist, lässt sich dieser leicht von
dessen Träger
ablösen.
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Der Film wird dann in eine 10%ige
Glyzerollösung
gegeben. Dieser wird anschließend
luftgetrocknet und durch γ-Bestrahlung
bei einer Dosis von 25 kGy (KiloGray) sterilisiert. Die erhaltene
Membran ist nun transparent und leicht nähbar oder klammerbar.
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Beispiel II
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Herstellung
einer gemischten Membran von vernetztem Glycosaminoglycan-Collagen
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A – Extraktion
von nativem Collagen und Herstellung des Gels
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Ein Gel wird ausgehend von Kälberhäuten hergestellt,
die zuvor gewaschen wurden und mittels einer Mischung von Kalksulfid
enthaart wurden (Kalk: 4%, Natriumsulfid: 3%).
-
Diese wird anschließend in
einem Bad entkalkt, das Ammoniumchlorid (2%) und Natriummetabisulfid
(0,5%) enthält.
Sie wird anschließend
neutralisiert, danach werden die Salze durch zweimaliges Waschen
in Wasser entfernt. Sie wird dann zerdrückt, anschließend mit
Phosphatpuffer pH 8,7 gewaschen (0,78 g/l Kaliumdihydrogenphosphat
und 21,7 g/l Dinatriummonohydrogenphosphat). Das Phosphat wird anschließend durch
zwei aufeinanderfolgende Waschvorgänge mit Ionenaustauscherwasser
entfernt.
-
Das Zerdrückte wird danach durch eine 10%ige
Essigsäurelösung angesäuert, wobei
die Essigsäuremenge
5% des Collagens entspricht. Das Zerdrückte wird dann verknetet, um
eine homogene Masse zu erhalten. Diese Masse wird anschließend verdünnt, um
ein Gel zu erhalten, das eine Konzentration von 0,75% nativem Collagen
aufweist.
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B – Herstellung von Chondroitin-4-sulfat
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Lammnasenscheidewände, die von Muskel- und Fettgewebe
befreit wurden, werden zerkleinert und durch Extrudieren durch ein
Gitter zerdrückt,
das Maschen von 4 mm aufweist; das Zerdrückte wird für 24 Stunden bei einer Temperatur
von 6°C
in einen Kaliumchloridpuffer gegeben (11,8 g/l KCl, 78,8 mg/l Cystein,
180 mg/l EDTA), der 1% Papain "MERCK" enthält. Das
Verhältnis
beträgt
180 g von Zerdrücktem
pro 1 1 Puffer.
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Der Überstand wird von dem Pellet
durch kontinuierliches Zentrifigieren mit Hilfe eines sich bei 400
U/min drehenden Dekanters getrennt. Dem Überstand werden anschließend 40
g/l Trichloressigsäure
zugegeben. Da Präzipitat
wird durch kontinuierliche Zentrifugation gemäß der vorherigen Technik entfernt.
Der Überstand
wird mittels Natriumkarbonat-Tabletten neutralisiert. Die Mischung
wird dann gegen deionisiertes und steriles Wasser mittels Schläuchen dialysiert,
deren Ausschlussgrenze bei etwa 6.000 bis 8.000 Dalton liegt. Die
dialysierte Lösung
wird lyophilisiert. Das Chondroitin-4-sulfat wird in trockenem Zustand
erhalten.
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C – Herstellung des Chondroitin-4-sulfat-Collagenschwammes
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Einem Liter Gel mit 0,75% Collagen
werden 1,87 g Chondroitin-4-sulfat zugegeben. Nach der Neutralisierung
wird die Mischung geschüttelt,
anschließend
lyophilisiert. Der er haltene Schwamm wird für 15 Sekunden unter einem Druck
von 150 bar gepresst.
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D – Herstellung
der gemischten Membran
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Das 1%ige Collagengel wird auf einen
komprimierten Schwamm mittels einer Düse gegossen, die einen Querschnitt
mit einer Größe von 0,
3 cm aufweist. Auf einen 35 cm2-Schwamm
werden 10 ml Gel aufgetragen. Die so hergestellte Membran wird an
der freien Luft getrocknet.
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E – Chemische
Vernetzung der Membran
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Die getrocknete Membran wird für 24 Stunden
bei 4°C
in einer DMF-Lösung
inkubiert, die für
1 g trockenes Produkt DPPA in der Größenordnung von 5 Mikrolitern
in 25 Millilitern DMF enthält.
Das DPPA wird von der Membran durch Spülen mit einer Lösung von
Boratpuffer pH 8,9 (0,04 M Natriumtetraborat, 0,04 M Borsäure), anschließend durch
fünfmaliges
Spülen
mit deionisiertem Wasser entfernt, bevor diese in eine wässrige 10%ige
Glyzerollösung
gegeben wird.
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Die Membran wird anschließend an
der Luft getrocknet und durch γ-Bestrahlung
mit einer Dosis von 25 kGy (KiloGray) sterilisiert.
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Die so hergestellten erfindungsgemäßen Membranen
sind transparent, nähbar
und klammerbar. Sie können
als chirurgische Membranen oder Platten vorzugsweise mit einer Dicke
verwendet werden, die bei 0,1 mm bis 1 mm liegt, vorzugsweise in der laparoskopischen
Chirurgie, insbesondere der parientalen Chirurgie.
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Im Rahmen der Erfindung können die
Membranen in Form von Platten mit verschiedenen Größen hergestellt
werden. Im Allgemeinen liegt die Abmessung der Membranen oder Platten
für die
in Betracht gezogenen Anwendungen bei 3 × 3 bis 30 × 30 cm. Allerdings ist es
ferner auch möglich
und bevorzugt, dass die Platte zum Zeitpunkt ihrer Verwendung in
Abhängigkeit
der Größe des deperitonealisierten Bereichs
zurechtgeschnitten wird.
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Es ist festzuhalten, dass die gemäß dieses Beispiels
II hergestellten Platten die nachfolgenden mechanischen Eigenschaften
nach und vor der Vernetzung aufweisen, wobei diese Platten eine
Dicke von ungefähr
0,2 mm aufweisen: Vor
der Vernetzung:
Bruchfestigkeit: | 0,22 ± 0,10
daN |
Reißfestigkeit: | 0,11 ± 0,04
daN |
Nach
der Vernetzung:
Bruchfestigkeit: | 0,49 ± 0,08
daN |
Reißfestigkeit: | 0,26 ± 0,01
daN |
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Es ist festzuhalten, dass es im Falle
der Herstellung einer gemischten Membran bevorzugt ist, eine Vernetzung
durchzuführen,
denn diese Vernetzung ermöglicht
es, den Zusammenhalt zwischen dem Schwammteil, hergestellt gemäß Teil C
des Beispiels II, und dem Filmteil, hergestellt gemäß Teil D des
Beispiels II, zu verstärken.
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Somit bewirkt diese Vernetzung eine
Verbesserung der mechanischen Festigkeit. Die Vernetzung ermöglicht es
auch, die Resorptionsdauer zu regulieren.
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Es kann beispielsweise eine Membran
mit quadratischer Form verwendet werden, die beispielsweise eine
Abmessung von 15 × 15
cm aufweist, um einen Zylinder auszubilden, der in einem Trokar
mit einem Durchmesser von 1 cm hindurchpasst, und die sich nach
dem Einbringen in die Bauchhöhle
leicht ausbreitet.
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Diese Membranen oder Platten wurden
in der Chirurgie gemäß dem nachfolgenden
Beispiel verwendet.
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Beispiel III
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Verwendung von erfindungsgemäßen Membranen
in der laparoskopischen Chirurgie zur Regeneration des Peritoneums
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In vivo-Tierversuch
beim Schwein
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Membranen in Form von quadratischen
Platten mit Seiten von 5 × 5
cm, die gemäß der obigen Beispiele
I und II erhalten wurden, d. h. in trockenem Zustand vorliegend
und durch γ-Bestrahlung sterilisiert,
werden zunächst
durch Befeuchten in einer physiologischen Kochsalzlösung für einige
Sekunden hydratisiert, dann werden diese auf sich aufgerollt, damit
sie durch einen Trokar mit einem Durchmesser von etwa 1 cm hindurchpassen.
Diese werden gemäß klassischer
Technik der laparoskopischen Chirurgie über den Trokar mit 1 cm Durchmesser
in die Bauhöhle
eingebracht. Anschließend
werden sie leicht mittels klassischer Instrumente, die in der laparoskopischen
Chirurgie verwendet werden, ausgebreitet. Die Platten werden gegen
die Bauchdecke platziert, nach vorheriger Deperitonealisierung des Bereichs,
der eine pathologische Situation reproduzieren soll, die durch die
erfindungsgemäßen Membranen
behandelt werden kann. Die Platten haften spontan an den Bereichen,
an die diese angebracht wurden. Außerdem ist das Klammern besonders
einfach, da diese transparent sind. Die Membranen oder Platten werden
mit einer Clip-Pinzette mittels Laparoskopie mit Titanklammern angeheftet.
Die Kontrollbereiche wurden deperitonealisiert, erhielten zum Vergleich
jedoch keine Membran.
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Die Versuche wurden in drei Schweinen durchgeführt, wobei
jedes mehrere Membranen in Form von oben beschriebenen quadratischen
Platten von 5 × 5
cm erhalten hatte. In dem Peritoneum wurden ebenfalls mehrere Kontrollbereiche
hergestellt.
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Die Tiere wurden nach einer Zeit
von einer Woche, fünf
Wochen und drei Monaten getötet.
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Die laparoskopischen Kontrollen wurden,
bevor diese getötet
wurden, in den gleichen Zeiten durchgeführt, so dass man in der Lage
ist, das Verhalten der Membranen oder Platten beurteilen zu können. Diese
Kontrollen sowie die durchgeführten Autopsie-Untersuchungen
haben gezeigt:
- – Die
Abwesenheit von Anhaftungen.
- – Die
schnelle Regeneration des Peritoneums, da vom ersten Zeitpunkt an
(eine Woche) die Membranen bereits von einem dünnen Gewebefilm bedeckt waren.
- – nach
fünf Wochen
ist die Resorption der Platten weit fortgeschritten, wobei es in
keinem Fall zu Anhaftungen kam, wobei das Implantat scheinbar von einem
neu ausgebildeten Peritoneum bedeckt ist.
- – Nach
drei Monaten ist es schwierig, die implantierten Bereiche zu erkennen.
Die Membranen oder Platten sind gänzlich verschwunden und lediglich
als Spuren zu erkennen, wobei das Peritoneum an der Implantationsstelle
normal erscheint.
- – Es
ist festzustellen, dass zwischen den Platten, die in Beispiel I
erhalten wurden und jenen, die in Beispiel II erhalten wurden, unter
den Versuchsbedingungen keine größeren Unterschiede
festgestellt wurden.
- – Andererseits
finden sich in den Kontrollbereichen, d. h. den deperitonealisierten
Bereichen, die nicht mit einer Membran oder einer Platte bedeckt
waren, Anhaftungen, die während
der gesamten Zeit des Experimentes vorhanden waren.
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Beispiel IV
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Herstellung
einer mit einem synthetischen Gitterwerk verbundenen luftgetrockneten
Collagenmembran
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A – Extraktion
von nativem Collagen und Herstellung des Gels
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Diese Phasen erfolgen gemäß jenen,
die in Abschnitt A der obigen Beispiele I und II beschrieben sind.
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B – Herstellung
der mit dem Gitterwerk verbundenen Collagenmembran
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Das erhaltene Gel wird unter Vakuum
entgast, anschließend
wird eine Gelschicht von etwa 0,5 cm Dicke auf ein transparentes
synthetisches Gitterwerk gegeben, das in einem Behältnis angebracht
ist, wobei das biokompatible synthetische Gitterwerk, das im Handel
erhältlich
ist, aus synthetischen Polymerfasern hergestellt wurde, die einen
Durchmesser von 100 μ aufweisen,
wobei so Poren von einem Durchmesser von ungefähr 263 μ festgelegt werden.
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Nach der Lufttrocknung wird auf der
Oberfläche
des synthetischen Gitterwerks eine kontinuierliche Collagenmembran
von etwa 200 μm
Dicke erhalten.
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Das erhaltene Material wird durch γ-Bestrahlung
mit einer Dosis von 25 kGy sterilisiert. Die erhaltene Membran ist
damit transparent und mühelos nähbar oder
klammerbar.
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Beispiel V
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Verwendung von mit einem
synthetischen Gitterwerk verbundenen erfindungsgemäßen Membranen
zur Regeneration des Peritoneums in den Fällen der Wiederherstellung
der Decke unter laparoskopischer Chirurgie
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In vivo-Tierversuch
beim Schwein
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Membranen, die mit einem synthetischen Gitterwerk
in Form von quadratischen Platten mit Seiten von 5 × 5 cm verbunden
sind, die wie in dem obigen Beispiel IV erhalten wurde, sowie synthetische Gitterwerkplatten
allein, die mit denen aus Bei spiel IV identisch sind, wurden mittels
Laparoskopie beim Schwein gemäß dem Versuchsprotokoll
implantiert, das im obigen Beispiel III beschrieben ist.
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Die durch Zusammenfügung von
Collagenmembranen, die mit einem synthetischen Gitterwerk zusammengefügt sind,
erhaltenen Platten, wurden so implanatiert, dass die Collagenseite
den Eingeweiden gegenüberliegt.
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Die laparoskopischen Kontrollen,
die vor dem Töten
durchgeführt
wurden, sowie die durchgeführten
Autopsie-Untersuchungen
zeigen:
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a – Eine Woche nach der Implantation:
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- – Die
Collagenmembran bildet einen Trennbereich, der die Loslösung von
eventuellen frühen
postoperativen Anhaftungen ermöglicht,
die sich ausbilden können;
- – das
Fehlen einer Collagenmembran (Gitterwerk allein) führt zur
Ausbildung von viel schwieriger loszulösenden Anhaftungen.
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b – 5 und 12 Wochen nach der
Implantation:
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- – Die
mit dem Gitterwerk zusammengefügte
Collagenmembran wurde resorbiert, deren Resorption war mit der spontanen
Loslösung
von möglichen
Anhaftungen, die zu früher
Zeit beobachtet werden, und mit einer perfekten Reperitonealisierung
der implantierten Stelle verbunden;
- – an
bestimmten Stellen, die nur das Gitterwerk allein erhalten haben,
finden sich noch, zumindest teilweise, andauernde Anhaftungen.
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Somit ermöglicht es die Erfindung auf
gute Art und Weise, die Regeneration des Peritoneums und die Prävention
von postoperativen Anhaftungen zu begünstigen.
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Folglich ermöglicht es die Erfindung auf
gute Art und Weise, sämtliche
zuvor genannten technischen Probleme zu lösen, indem eine neue transparente
Collagenmembran für
die laparoskopische Chirurgie bereitgestellt wird, die mühelos nähbar oder klammerbar
ist, und die insbesondere in der viszeralen und parietalen Chirurgie,
insbesondere zur schnellen Regeneration des Peritoneums und der Prävention
von postoperativen Anhaftungen, verwendbar ist.
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Die Erfindung umfasst selbstverständlich sämtliche
Mittel, die technische Äquivalente
zu den beschriebenen Mitteln darstellen, sowie deren verschiedene
Kombinationen.