-
Die Erfindung betrifft einen absorbierenden Artikel.
Insbesondere betrifft die Erfindung einen absorbierenden Artikel,
umfassend eine poröse Folie, die ausgezeichnete Zugfestigkeit
und hohe Formproduktivität sowie ausgezeichnete
Feuchtigkeitsdurchlässigkeit und Wasserdruckfestigkeit aufweist.
Technischer Hintergrund
-
Poröse Folien für absorbierende Artikel werden üblicherweise
mit Hilfe eines Verfahrens hergestellt, umfassend das Formen
einer geschmolzenen Mischung aus einem Polyolefin wie etwa
Polyethylen oder Polypropylen und 40 Gew.-% oder mehr eines
anorganischen Füllstoffs zu einer Folie und monoaxiales oder
biaxiales Verstrecken der resultierenden Folie.
-
Die mit Hilfe des obigen Verfahrens erhaltenen porösen Folien
sind ausgezeichnet hinsichtlich Luft- und
Feuchtigkeitsdurchlässigkeit, bewirken keine Kondensation von Feuchtigkeit und
sind daher als Tapeten und Packpapier brauchbar. Kommt zu
diesen ausgezeichneten Eigenschaften noch Weichheit hinzu, so
wird die poröse Folie geeignet zur Verwendung als Bestandteil
von absorbierenden Artikeln wie z. B. als Trägerfolie von
Wegwerfwindeln. Um weiche poröse Folien zu erhalten, wurde
die Verwendung von linearem Polyethylen niedriger Dichte als
Polyolefin vorgeschlagen.
-
Für die Verwendung als Bestandteil von absorbierenden
Artikeln wie etwa Wegwerfwindeln haben herkömmliche poröse Folien
allerdings folgende Nachteile:
-
Zum Beispiel werden die üblicherweise verwendeten
Wegwerfwindeln hergestellt aus einem absorbierenden Element zur
Aufnahme von Ausscheidungen wie etwa Urin, einer Oberfolie, die
die Oberfläche des absorbierenden Elements bedeckt und direkt
auf der Haut getragen wird, und einer Trägerfolie, die die
Rückseite des absorbierenden Elements bedeckt und ein
Auslaufen verhindert, wobei diese drei Teile zu einem
einheitlichen Körper zusammen geheftet werden. Das obere und untere
Ende und die Seitenränder der Windel, entsprechend dem
Taillenbereich und Schrittbereich, sind für straffen Sitz dehnbar
ausgeführt, um Auslaufen zu verhindern. Die Wegwerfwindeln
verfügen auch über Befestigungshilfsmittel wie z. B. Bänder,
mit denen die Windel bei der Verwendung an den Körper des
Trägers angepasst wird. Die vorstehend erwähnte poröse Folie
wird als Trägerfolie verwendet.
-
Zur bequemen Handhabung haben die vorstehend erwähnten, zum
Befestigen bereitgestellten Bänder (sogenannte
Befestigungsbänder) meistens eine Breite von etwa 25 bis 35 mm. Wird
jedoch das Befestigungsband zum Korrigieren der Lage der
Windel wegen besseren Sitzes gelöst, oder um nachzusehen, ob
Urin ausgeschieden wurde oder nicht, so kann das Band nicht
abgezogen werden, ohne die weiche Trägerfolie aufgrund
mangelnder Festigkeit zu zerreißen. Wenn dies der Fall ist, muss
die Windel durch eine neue ausgetauscht werden. Um dies zu
vermeiden, wurde vorgeschlagen, breite Bänder mit einer
Trennfläche (sogenannte Auflagebänder oder Ausrichtbänder)
auf der vorderen Trägerfolie bereitzustellen, an denen die
Befestigungsbänder ablösbar angeheftet werden können.
-
Allerdings wirft die Verwendung von Auflagebändern viele
Probleme auf. Das heißt, die Arten der die Windel bildenden
Elemente und die Vorgänge bei der Herstellung der Windel
werden mehr. Ein Auflageband ist teurer als jedes andere die
Windel bildende Element, so dass der Einsatz von
Auflagebändern mit genügender Breite die Kosten hoch treibt. Auch bei
breiten Auflagebändern sind bisweilen Fälle anzutreffen, bei
denen je nach Körpergröße des Trägers das Befestigungsband
außerhalb der Fläche des Auflagebands an der Trägerfolie
angeheftet wird und nicht abgezogen werden kann.
-
Die japanische offengelegte Patentanmeldung 5-98057 offenbart
eine hochfeste poröse Folie, die erhalten wird durch
Blasformen einer Zusammensetzung, umfassend ein spezielles
Polyolefin, einen Füllstoff, einen speziellen Weichmacher und einen
Radikalbildner, und monoaxiales Verstrecken der Blasfolie in
Maschinenrichtung.
-
Zwar hat die offenbarte Folie nahezu die doppelte Festigkeit
wie eine poröse Folie, die mit Hilfe eines herkömmlichen
Verfahrens hergestellt wurde (eine geschmolzene Mischung aus
einem Polyolefin und einem anorganischen Füllstoff wird zu
einer Folie geformt und dann verstreckt), doch ist der Grad
der Verbesserung immer noch nicht ausreichend, um
Auflagebänder unnötig zu machen. Durch den Einsatz des Radikalbildners
werden außerdem die Schmelzflusseigenschaften der geformten
Harz-Zusammensetzung gegenüber der Zusammensetzung vor dem
Formen verändert, und daher ist es schwierig, den im Lauf der
Produktion unvermeidlicherweise anfallenden Ausschuss in den
Kreislauf zurück zu führen, so dass sich eine verringerte
Produktivität ergibt.
-
Weiterhin offenbart die japanische offengelegte
Patentanmeldung 5-38011 (entsprechend USP 4 539 256) eine mikroporöse
Folie, die erhalten wird mit Hilfe eines Verfahrens,
umfassend das Schmelzmischen eines speziellen kristallisierbaren
Polymers und einer speziellen, mit dem Polymer mischbaren
Verbindung, Formen der Mischung zu einer Folie, Herbeiführen
einer Phasentrennung während des Abkühlschritts und
Verstrecken der resultierenden Folie.
-
Zwar hat die offenbarte mikroporöse Folie die doppelte oder
dreifache Festigkeit wie eine Folie, die mit Hilfe eines
herkömmlichen Verfahrens hergestellt wurde (eine geschmolzene
Mischung aus einem Polyolefin und einem anorganischen
Füllstoff wird zu einer Folie geformt und dann verstreckt), doch
ist der Grad der erreichten Festigkeit immer noch nicht
ausreichend, um Auflagebänder unnötig zu machen. Nach den Untersuchungen
der jetzigen Erfinder muss eine poröse Folie, die
dem Abziehen eines Befestigungsbands standhält, eine
wenigstens 4-mal, vorzugsweise 5-mal so hohe Festigkeit aufweisen
wie eine poröse Folie, die mit Hilfe des herkömmlichen
Verfahrens hergestellt wurde.
-
Im Vergleich zu dem vorstehend beschriebenen herkömmlichen
Verfahren zur Herstellung einer porösen Folie gibt es bei dem
Verfahren zur Herstellung einer mikroporösen Folie wie in
obigem Patent offenbart insofern Probleme, als das Verstreuen
der mit dem kristallisierbaren Polymer mischbaren Verbindung
zu einer Verschmutzung der Arbeitsumgebung führt und
Verschleiß der Schnecke und Ansengen des Polymers wahrscheinlich
auftreten, so dass das Formen gelegentlich eingestellt werden
sollte, um die Form-Maschine zu zerlegen und zu reinigen, was
zu schlechter industrieller Produktivität führt.
Offenbarung der Erfindung
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines absorbierenden Artikels, z. B. eine Wegwerfwindel,
umfassend eine poröse Folie als Trägerfolie, wobei die poröse
Folie ausgezeichnete Zugfestigkeit sowie
Feuchtigkeitsdurchlässigkeit und Wasserdruckfestigkeit aufweist und mit hoher
Produktivität hergestellt werden kann, so dass die Windel
preisgünstig und einfach in der Anwendung ist. Das heißt, die
Windel kann ungeachtet der Körpergröße des Trägers durch
Anheften eines Befestigungsbands an irgendeine Stelle der
Trägerfolie befestigt werden, ohne dass Auflagebänder
bereitgestellt werden müssen.
-
Durch umfangreiche Untersuchungen fanden die jetzigen
Erfinder, dass die vorstehende Aufgabe durch Verwendung einer
porösen, aus einem speziellen Polypropylen bestehenden Folie
als Trägerfolie eines absorbierenden Artikels gelöst wird.
-
Die vorliegende Erfindung wurde auf der Grundlage dieses
Befunds verwirklicht.
-
Die vorliegende Erfindung macht einen absorbierenden Artikel
verfügbar, umfassend eine flüssigkeitdurchlässige Oberfolie,
eine flüssigkeitundurchlässige Trägerfolie und ein
absorbierendes Element, das zwischen Oberfolie und Trägerfolie
eingeschoben ist, dadurch gekennzeichnet, dass:
-
die Trägerfolie eine poröse Folie umfasst, die erhältlich ist
durch Herstellen einer schmelzgemischten Lösung mittels
Schmelzmischen, umfassend 30 bis 90 Gewichtsteile eines
kristallinen Polyolefins und 10 bis 70 Gewichtsteile einer
Verbindung, mit der das kristalline Polyolefin mischbar ist und
in der sich das kristalline Polyolefin am oder oberhalb des
Schmelzpunkts des kristallinen Polyolefins löst, die jedoch
unterhalb des Schmelzpunkts des kristallinen Polyolefins
einer Phasentrennung unterliegt, Formen der schmelzgemischten
Lösung zu einer Folie und Verstrecken der Folie in wenigstens
einer Richtung; und
-
das kristalline Polyolefin ein Polypropylen mit einem
Verhältnis (Mw/Mn) von gewichtsgemitteltem Molekulargewicht (Mw)
zu zahlengemitteltem Molekulargewicht (Mn) von mehr als 6,0
ist.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht einer Wegwerfwindel
als eine Ausführungsform des absorbierenden Artikels der
vorliegenden Erfindung.
-
Fig. 2 ist eine perspektivische Ansicht der in Fig. 1
gezeigten Wegwerfwindel in entfaltetem Zustand, wobei ein Teil
derselben aufgeschnitten ist.
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
-
Der absorbierende Artikel gemäß vorliegender Erfindung soll
im Folgenden ausführlich beschrieben werden.
-
Der absorbierende Artikel der vorliegenden Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, dass er die vorstehend beschriebene
poröse Folie als Trägerfolie aufweist.
-
Das kristalline Polyolefin, das bei der porösen Folie
Verwendung findet, ist ein Polypropylen mit einem Verhältnis
(Mw/Mn) von gewichtsgemitteltem Molekulargewicht (Mw) zu
zahlengemitteltem Molekulargewicht (Mn) von mehr als 6,0,
vorzugsweise mehr als 6,3.
-
Das Mw/Mn-Verhältnis ist ein Maß für die
Molekulargewichtsverteilung. Solange das Mw/Mn-Verhältnis des Polypropylens
höher als 6,0 ist, wenn das Polypropylen zum Beispiel mit
nicht weniger als 20 Gew.-% der vorstehend erwähnten
Verbindung, etwa Mineralöl, schmelzgemischt wird, löst sich das
Mineralöl schnell im Polypropylen, so dass diese in stabiler
Weise gemischt werden können.
-
Ist es 6,0 oder kleiner, was eine enge
Molekulargewichtsverteilung des Polypropylens bedeutet, so zeigt das Polypropylen
instabile Lösungseigenschaften im Hinblick auf die vorstehend
erwähnte Verbindung wie etwa Mineralöl. Ist dies der Fall, so
ist es schwierig, das Polypropylen und das Mineralöl mit
einem vorgeschriebenen Mischungsverhältnis zu mischen. Bei
Verwendung eines Doppelschneckenextruders treten zudem
Entgasungserscheinungen auf und das Mischen lässt sich nicht
reibungslos bewerkstelligen, so dass die Extrusion nicht in
stabiler Weise durchgeführt werden kann.
-
Das Polypropylen mit der oben angegebenen
Molekulargewichtsverteilung lässt sich in einfacher Weise durch Polymerisieren
von Propylen in mehreren Stufen in Gegenwart eines vorgeschriebenen
Katalysators erhalten. Im Einzelnen wird eine
aluminiumorganische Verbindung oder ein Reaktionsprodukt
einer aluminiumorganischen Verbindung und Ethylether mit
Titantetrachlorid umgesetzt, um ein festes Reaktionsprodukt
zu ergeben, das weiter mit Ethylether und Titantetrachlorid
umgesetzt wird, um ein festes Reaktionsprodukt zu ergeben.
Das resultierende feste Reaktionsprodukt wird mit einer
aluminiumorganischen Verbindung und einem aromatischen
Carbonsäureester (a) zusammengebracht, um ein Katalysatorsystem
herzustellen, das ein molares Verhältnis (a/b) von
aromatischem Carbonsäureester (a) zu festem Reaktionsprodukt (b) von
0,1 bis 10,0 aufweist. Das vorstehend beschriebene
Polypropylen lässt sich problemlos erhalten mit Hilfe eines
mehrstufigen Polymerisationsverfahrens in Gegenwart des so
hergestellten Katalysatorsystems zum Beispiel in einer Weise, dass
35 bis 65 Gew.-% des gesamten Polymers in der ersten Stufe
und der Rest, 35 bis 65 Gew.-%, in der zweiten und den
folgenden Stufen hergestellt werden.
-
Das Polypropylen hat vorzugsweise ein gewichtsgemitteltes
Molekulargewicht zwischen 300 000 und 600 000 und einen
Schmelzpunkt zwischen 155ºC und 170ºC.
-
Das Polypropylen kann irgendein Homopolymer, Blockcopolymer
oder ein statistisches Copolymer oder eine Mischung aus zwei
oder mehreren derselben sein. Solange die Auswirkungen der
vorliegenden Erfindung nicht beeinträchtigt werden, kann das
Polypropylen in Kombination mit anderen Polymeren wie etwa
Polyethylen eingesetzt werden.
-
Neben dem vorstehend erwähnten Verhältnis Mw/Mn genügt das
Polypropylen der Beziehung: 1,00 ≥ P ≥ 0,015logMI + 0,955;
worin P der Gehalt an isotaktischer Spezies ist und MI der
Schmelzindex ist.
-
Der Gehalt an isotaktischer Spezies (P) gibt die
Kristallinität des Polypropylens an.
-
Erfüllen P und MI die Beziehung 1,00 ≥ P ≥ 0,015logMI +
0,955, so zeigt das Polypropylen hohe Kristallinität und
verbesserte Steifigkeit. Ist P kleiner als 0,015logMI +
0,955, so hat das Polypropylen geringere Steifigkeit, so dass
die poröse Folie möglicherweise eine große Dicke haben muss,
um die als Trägerfolie erforderliche Steifigkeit zu
gewährleisten, was zu höheren Kosten führt.
-
Der MI des Polypropylens liegt vorzugsweise im Bereich von
0,03 bis 2,0 g/10 min.
-
Ist der MI kleiner als 0,03, so erfordert das geschmolzene
Polymer aufgrund seiner schlechten. Fließfähigkeit mehr
Energie bei der Granulierung oder beim Formen, was nicht nur
unwirtschaftlich ist, sondern auch das Beschleunigen der
Produktion behindert. Übersteigt er 2,0, so hat das
geschmolzene Harz geringere Spannung. Daraus folgt, dass es zum
Beispiel schwierig ist, eine Schlauchfolie aus solchem
Polypropylen bei der Blasfolienextrusion anzuheben, und die Folie
wird instabil.
-
Ein Polypropylen, das der obigen Beziehung genügt, lässt sich
zum Beispiel nach dem in der japanischen
Patentveröffentlichung 64-5051, S. 7, Spalte 13, 1. 44 bis S. 8, Spalte 15, 1.
9 offenbarten Verfahren herstellen.
-
Die für die poröse Folie verwendete Verbindung ist eine
Verbindung, mit der das kristalline Polyolefin mischbar ist und
in der sich das kristalline Polyolefin am oder oberhalb des
Schmelzpunkts des kristallinen Polyolefins löst, die jedoch
unterhalb des Schmelzpunkts des kristallinen Polyolefins
einer Phasentrennung unterliegt.
-
Für die Verbindung gibt es keine besonderen Einschränkungen,
solange sie die vorstehend erwähnten Merkmale aufweist. Zu
den geeigneten Beispielen gehören Mineralöle wie etwa
flüssiges Paraffin, synthetische Schmieröle, Dioctylphthalat, Diethylphthalat,
Triethylenglycol, Dibutylphthalat und die
Ester der Phthalsäure, Trimellitsäure, Pyromellitsäure und/oder
einer aliphatischen mehrbasigen Carbonsäure mit einem
Alkylalkohol.
-
Die bei der vorliegenden Erfindung zu verwendende poröse
Folie ist eine poröse Folie, die erhältlich ist durch
Herstellen einer schmelzgemischten Lösung mittels
Schmelzmischen, umfassend 30 bis 90 Gewichtsteile, vorzugsweise 60
bis 80 Gewichtsteile eines kristallinen Polyolefins und 10
bis 70 Gewichtsteile, vorzugsweise 20 bis 40 Gewichtsteile
der Verbindung, Formen der schmelzgemischten Lösung zu einer
Folie und Verstrecken der Folie in wenigstens einer Richtung.
-
Ist der Anteil an kristallinem Polyolefin kleiner als 30
Gewichtsteile, so hat die erhaltene verstreckte Folie
aufgrund des Mangels an Matrixharz schlechte Verarbeitbarkeit,
und beim Aufwickeln brechen die feinen Poren zusammen oder
die Verbindung, z. B. das Mineralöl, blutet aus. Übersteigt er
90 Gewichtsteile, so können die feinen Poren, die für die
Feuchtigkeitsdurchlässigkeit sorgen, nicht durch Verstrecken
gebildet werden.
-
Die zum Schmelzmischen geeignete Temperatur liegt am oder
oberhalb des Schmelzpunkts des kristallinen Polyolefins,
vorzugsweise im Bereich von 180 bis 250ºC. Das Schmelzmischen
zur Herstellung einer schmelzgemischten Lösung kann in einem
Doppelschneckenextruder durchgeführt werden. Es werden
Polypropylen-Pellets in konstanter Menge in einen Einfülltrichter
eingefüllt, während die Verbindung über den Entlüftungskanal
des Doppelschneckenextruders zugeführt wird.
-
Bei der Durchführung des Folienziehens wird die
schmelzgemischte Lösung vorzugsweise einmal abgekühlt, um Pellets der
Mischung herzustellen. Die Pellets werden mittels Extrusion
durch eine kreisförmige Düse eines Einschneckenextruders
blasgeformt, oder die Pellets werden mittels Extrusion durch
eine kreisförmige Düse blasgeformt, die über eine
Zahnradpumpe mit der Spitze eines Doppelschneckenextruders verbunden
ist.
-
Beim Folienziehen kann die schmelzgemischte Lösung
gewünschtenfalls mit den folgenden Additiven in den nachstehend
angegebenen Mengen versetzt werden, die durchweg auf die gesamte
schmelzgemischte Lösung bezogen sind:
-
a) 0,5 Gew.-% oder weniger eines Nukleierungsmittels, das
die Kristallgröße des Polypropylens steuert, z. B.
Aluminium-p-tert-butylbenzoat, 1,2,3,4-Dibenzylidensorbit oder
1,2,3,4-Di(p-ethylbenzyliden)sorbit;
-
b) 1 Gew.-% oder weniger eines anorganischen Füllstoffs, um
Reißen zu verhüten, z. B. wasserfreies Siliciumdioxid oder
Zeolith;
-
c) 20 Gew.-% oder weniger eines Opazität verleihenden
anorganischen Füllstoffs wie etwa Titanoxid, Bariumsulfat,
Calciumcarbonat oder Talk; und
-
d) 0,05 Gew.-% oder weniger eines Färbemittels wie etwa
Phthalocyaninblau, Chinacridonrot, Dioxanviolett oder
Isoindolinon.
-
Beim Einsatz des Nukleierungsmittels wird dieses vorzugsweise
als Nukleierungsmittel-Vormischung zugesetzt. Die
Nukleierungsmittel-Vormischung ist eine pelletisierte Mischung, die
hergestellt wird durch Mischen eines Nukleierungsmittels mit
einem Harz wie etwa Polypropylen oder Polyethylen und einem
Lösungsmittel.
-
Das Verstrecken der Folie wird vorzugsweise bei einer
Strecktemperatur von 10 bis 80ºC auf ein Streckverhältnis von 1, 2
bis 3 entweder monoaxial oder biaxial durchgeführt.
-
Die beim Verstrecken gebildeten Mikroporen haben vorzugsweise
eine Porengröße von 0,05 bis 1 um. Die poröse Folie hat
vorzugsweise eine Dichte von 0,7 bis 0,85 g/cm³, ein
Flächengewicht von 10 bis 60 g/m² und eine Dicke von 20 bis 70 um.
-
Das Verfahren zur Herstellung der porösen Folie der
vorliegenden Erfindung soll anhand eines speziellen Beispiels,
Formverfahren (1), erläutert werden.
Formverfahren (1):
-
Die schmelzgemischte Lösung, umfassend Polypropylen und die
Verbindung in vorgeschriebenem Verhältnis und
gewünschtenfalls verschiedenen Additive, wird mit Hilfe eines
Doppelschneckenextruders (Durchmesser: 45 mm; L/D: 33,5) bei 230ºC
zu Strängen extrudiert, in einem Wasserbad abgekühlt und zur
Herstellung compoundierter Pellets mit Hilfe einer
Pelletiermaschine pelletisiert. Das Polypropylen wird in einen
Einfülltrichter eingefüllt, während die Verbindung mit Hilfe
einer Membranpumpe dem Mittelteil des Extruders zugeführt
wird.
-
Die compoundierten Pellets werden einer
Blasfolien-Extrudiermaschine mit Luftkühlung zugeführt, aus einer kreisförmigen
Düse mit einem Durchmesser von 200 mm bei 210ºC extrudiert
und mit Luft von 20ºC abgekühlt, die durch einen Luftring
eingeblasen wird, wobei mit einer Aufnahmegeschwindigkeit von
6 m/min aufgenommen wird, um einen Blasfolienschlauch mit
einem Aufblasverhältnis von 2, einer Liegebreite von etwa
630 mm und einer Dicke von etwa 50 um zu erhalten. Bei Zusatz
eines Nukleierungsmittels werden die
Nukleierungsmittel-Vormischung und das Polypropylen vorher in vorgeschriebenem
Verhältnis trocken gemischt und der
Blasfolien-Extrudiermaschine zugeführt.
-
Die resultierende Folie wird mit Hilfe einer Streckwalze bei
50ºC mit einem Streckverhältnis von 1,5 in Maschinenrichtung
monoaxial verstreckt und bei 120ºC nachgetempert, um eine
poröse Folie zu ergeben. Die resultierende poröse Folie hat
eine Dicke von etwa 40 um.
-
Die so erhaltene poröse Folie hat vorzugsweise eine
Feuchtigkeitsdurchlässigkeit von 0,5 bis 4,0 g/100 cm²·h. Die poröse
Folie hat vorzugsweise eine Streckfestigkeit (Spannung an der
Streckgrenze in der Spannung-Dehnung-Kurve bei einer
Zugfestigkeitsmessung) von 90 bis 180 kgf/cm² unter der
Voraussetzung, dass die Streckfestigkeit in der Richtung gemessen wird
(MD oder CD), die die niedrigere Streckfestigkeit zeigt.
-
Der absorbierende Artikel der vorliegenden Erfindung soll nun
anhand der Fig. 1 und 2 ausführlicher erläutert werden.
-
Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht einer Wegwerfwindel
als eine Ausführungsform des absorbierenden Artikels der
vorliegenden Erfindung. Fig. 2 ist eine perspektivische
Ansicht der in Fig. 1 gezeigten Wegwerfwindel in entfaltetem
Zustand, wobei ein Teil derselben aufgeschnitten ist.
-
Die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Wegwerfwindel umfasst eine
flüssigkeitdurchlässige Oberfolie 2, eine
flüssigkeitundurchlässige Trägerfolie 3 und ein absorbierendes Element 4, das
zwischen Oberfolie 2 und Trägerfolie 3 eingeschoben ist,
wobei die Trägerfolie 3 die vorstehend erwähnte poröse Folie
umfasst.
-
Im Einzelnen, wie in Fig. 1 und 2 gezeigt, sind der hintere
Taillenbereich 5', der vordere Taillenbereich 5, der
Schrittbereich 9 und die Seitenklappen 8 der Wegwerfwindel aus der
Oberfolie 2, der Trägerfolie 3 und dem absorbierenden Element
4 gefertigt, die jeweils die Form einer Sanduhr aufweisen.
-
Elastische Elemente 7 sind zwischen der Oberfolie 2 und der
Trägerfolie 3 im vorderen Taillenbereich 5, im hinteren
Taillenbereich 5' und an den Seitenklappen 8 bereitgestellt. Ein
Paar Befestigungsbänder 10 sind an beiden Rändern des
hinteren Taillenbereichs 5' bereitgestellt, um die Funktion und
Leistungsfähigkeit der Windel zu verbessern.
-
Wie in Fig. 2 gezeigt, ist die Wegwerfwindel so aufgebaut,
dass sie längliche Seiten hat und die Oberfolie 2 und die
Trägerfolie nahezu gleiche Breite und Länge aufweisen.
-
Die Oberfolie 2 wird normalerweise aus einem Faservlies mit
einem Flächengewicht von beispielsweise 15 bis 40 g/m²
gefertigt. Was die Feuchtigkeitsdurchlässigkeit anbetrifft, so
kann eine dünne Folie, ein Netzgewebe oder dergleichen als
Oberfolie 2 verwendet werden. Besonders bevorzugt ist eine
Oberfolie 2 mit einem hydrophilen Mittelbereich und einem
wasserabweisenden Randbereich.
-
Das absorbierende Element 4 umfasst vorzugsweise einen
Flausch (zerkleinerter Kraftzellstoff), der mit einem
wasserabsorbierenden Papier bedeckt ist, vorzugsweise einem
solchen, das Teilchen eines superabsorbierenden Polymers
enthält. Der Flausch wiegt normalerweise 10 bis 40 g. Das
superabsorbierende Polymer kann sich in der oberen, mittleren und
unteren Schicht des absorbierenden Elements befinden oder mit
Zellstoff vermischt sein. Zu den Beispiele für geeignete
superabsorbierende Polymere zählen Stärkearten, Cellulose-
Arten und synthetische Polymerarten wie z. B. ein Stärke-
Acrylsäure(oder ein Salz derselben)-Pfropfcopolymer, ein
verseiftes Stärke-Acrylnitril-Copolymer, vernetzte
Natriumcarboxymethylcellulose und ein Acrylsäure(oder ein Salz
derselben)-Polymer. Ein derartiges superabsorbierendes Polymer
ist in der Lage, das 20-fache seines eigenen Gewichts an
Flüssigkeit zu absorbieren und festzuhalten, und es geliert
bei der Flüssigkeitsaufnahme.
-
Das elastische Element 7 umfasst vorzugsweise wenigstens 1
und besonders bevorzugt bis zu etwa 5 Kordeln oder Bänder aus
Polyurethan, Naturkautschuk, oder Kordeln, die beim
Befeuchten mit Wasser elastisch werden. Das elastische Element 7 hat
eine Länge von 30 bis 60% der Windel und ist vorzugsweise um
das 1,3- bis 2,0-fache seiner ursprünglichen Länge dehnbar.
-
Zwar wurde der absorbierende Artikel der vorliegenden
Erfindung anhand von flächigen Wegwerfwindeln erläutert, doch ist
die vorliegende Erfindung nicht darauf beschränkt und lässt
sich auch auf andere Artikel anwenden wie z. B. Damenbinden,
Inkontinenzeinlagen und Höschenwindeln.
-
Die vorliegende Erfindung soll anhand der Beispiele
ausführlicher beschrieben werden, doch sei klar, dass die
vorliegende Erfindung nicht darauf beschränkt sein soll.
Beispiele 1 und 2
-
Eine poröse Folie wurde mit Hilfe des vorstehend
beschriebenen Formverfahrens (1) erhalten, wobei 70 Gewichtsteile des
in Tabelle 1 gezeigten Polypropylens, 25 Gewichtsteile der in
Tabelle 2 gezeigten Verbindung und 5 Gewichtsteile einer
Nukleierungsmittel-Vormischung [Nukleierungsmittel "EC-1",
Handelsname eines Produkts von EC Kagaku K.K.; 2 Gew.-%]
eingesetzt wurden.
-
Mit der resultierenden porösen Folie als Trägerfolie wurde
eine in den Fig. 1 und 2 gezeigte Wegwerfwindel hergestellt.
Beispiel 3
-
Eine poröse Folie wurde mit Hilfe des vorstehend
beschriebenen Formverfahrens (1) erhalten, wobei 65 Gewichtsteile des
in Tabelle 1 gezeigten Polypropylens und 35 Gewichtsteile der
in Tabelle 2 gezeigten Verbindung eingesetzt wurden.
-
Mit der resultierenden porösen Folie als Trägerfolie wurde
eine in den Fig. 1 und 2 gezeigte Wegwerfwindel hergestellt.
Beispiele 4 bis 8
-
Eine poröse Folie wurde mit Hilfe des vorstehend
beschriebenen Formverfahrens (1) erhalten, wobei 70 Gewichtsteile des
in Tabelle 1 gezeigten Polypropylens und 30 Gewichtsteile der
in Tabelle 2 gezeigten Verbindung eingesetzt wurden.
-
Mit der resultierenden porösen Folie als Trägerfolie wurde
eine in den Fig. 1 und 2 gezeigte Wegwerfwindel hergestellt.
Vergleichsbeispiele 1 und 2
-
Eine poröse Folie wurde mit Hilfe des vorstehend
beschriebenen Formverfahrens (1) erhalten, wobei 65 Gewichtsteile des
in Tabelle 1 gezeigten Polypropylens, 30 Gewichtsteile der in
Tabelle 2 gezeigten Verbindung und 5 Gewichtsteile der
gleichen wie in Beispiel 1 verwendeten
Nukleierungsmittel-Vormischung eingesetzt wurden.
-
Mit der resultierenden porösen Folie als Trägerfolie wurde
eine in den Fig. 1 und 2 gezeigte Wegwerfwindel hergestellt.
-
Das in den Beispielen 1 bis 8 und in den Vergleichsbeispielen
1 und 2 verwendete Polypropylen wurde gemäß den nachstehend
beschriebenen Punkten (1) bis (3) geprüft, und die in diesen
Beispielen erhaltenen porösen Folien wurden gemäß den
nachstehend beschriebenen Punkten (4) bis (9) geprüft. Die
Ergebnisse der Prüfungen (1) bis (3) sind in Tabelle 1 gezeigt,
und die der Prüfungen (4) bis (9) sind in Tabelle 3 gezeigt.
-
(1) Schmelzindex (MI): Gemessen nach ASTM D-1238 unter einer
Belastung von 2,16 kg.
-
(2) Gehalt an isotaktischer Spezies (P): Der isotaktische
Anteil in der Molekülkette des Polypropylens wurde als
Gehaltseinheiten dieser Spezies mittels ¹³C-NMR gemäß
Macromolecules 8, 687 (1975), erhalten.
-
(3) Mw/Mn: Bestimmt aus dem gewichtsgemittelten
Molekulargewicht (Mw) und dem zahlengemittelten Molekulargewicht
(Mn), gemessen mittels GPC (140ºC, in o-Dichlorbenzol-
Lösung).
-
(4) Feuchtigkeitsdurchlässigkeit: Gemessen nach JIS Z0208.
-
(5) Wasserdruckfestigkeit: Gemessen nach JIS L1093B.
-
(6) Streckfestigkeit: Die Streckfestigkeit eines 10 mm
breiten Streifens, der aus der Folie in einer Richtung
senkrecht zur Streckrichtung ausgeschnitten worden war, wurde
mit einem Tensilon-Zugtester bei einer
Ziehgeschwindigkeit von 300 mm/min und einer Entfernung von 50 mm
zwischen den Spannfuttern gemessen.
-
(7) Reißfestigkeit: Ein 30 mm breites und 60 mm langes
Probestück wurde in einer Weise aus der Folie geschnitten,
dass die Längsseiten des Stücks parallel zur
Streckrichtung der Folie waren, und mit einem Messer wurde ein
Schnitt von der Mitte einer kürzeren Seite über 30 mm
entlang der Längsmittellinie vorgenommen. Jedes der
beiden geteilten Enden der kürzeren Seite wurde am
jeweiligen Spannfutter befestigt, so dass das Probestück
T-förmig wurde, und die Enden wurden längs der Streckrichtung
mit einer Ziehgeschwindigkeit von 300 mm/min auseinander
gerissen. Die aus der Messgraphik erhaltene mittlere
Belastung wurde als Reißfestigkeit übernommen.
-
(8) Extrusionsstabilität: Das Polypropylen und die Verbindung
wurden durch Zuführen der Verbindung in ein offenes Rohr
in der Mitte eines Doppelschneckenextruders geknetet. Die
Stabilität der Mischung wurde nach folgendem Standard
bewertet:
-
E ... Die Extrusion kann in stabiler Weise ohne
Ausgasen des Extrudats, Pumperscheinungen bei
der Motorlast oder Pumperscheinungen beim
Extrusionsausstoß durchgeführt werden.
-
F ... Die Extrusion ist möglich, wird aber von
Ausgasen des Extrudats, Pumperscheinungen bei
der Motorlast oder Pumperscheinungen beim
Extrusionsausstoß begleitet.
-
P ... Die Extrusion ist unmöglich wegen merklichen
Ausgasens des Extrudats, Pumperscheinungen
bei der Motorlast oder Pumperscheinungen beim
Extrusionsausstoß.
-
(9) Abziehbarkeit des Bands: Ein Befestigungsband wurde an
die poröse Folie (Trägerfolie) der in den Beispielen und
Vergleichsbeispielen erhaltenen Wegwerfwindel angeheftet
und dann abgezogen, um die Abziehbarkeit nach folgendem
Standard zu bewerten:
-
Das Befestigungsband umfasste eine 80 um dicke
Polyethylen-Folie, die mit Panel Master AM936, hergestellt von
Kanebo NSC Co., Ltd., mittels einer Stabauftragmaschine
beschichtet und 24 Stunden lang bei Raumtemperatur stehen
gelassen wurde, so dass es eine 30 um dicke Haftschicht
und eine Haftfläche von 30 · 25 mm² aufwies.
-
E ... Das Befestigungsband hat zufriedenstellende
Abziehbarkeit, ohne dass die Trägerfolie
einreißt oder gedehnt wird.
-
F ... Beim Abziehen wird die Trägerfolie leicht
eingerissen.
-
P ... Die Trägerfolie reißt beim Abziehen.
Tabelle 1
Tabelle 2
Tabelle 3 Ergebnisse der Bewertung
Technische Anwendbarkeit
-
Der absorbierende Artikel gemäß vorliegender Erfindung
umfasst als Trägerfolie eine poröse Folie mit ausgezeichneter
Zugfestigkeit, Formproduktivität sowie
Feuchtigkeitsdurchlässigkeit und Wasserdruckfestigkeit. Auflagebänder müssen
daher nicht bereitgestellt werden, und der absorbierende
Artikel ist preisgünstig und insofern problemlos in der
Anwendung, als ein Befestigungsband, ungeachtet der Körpergröße
des Trägers, an irgendeine Stelle der Trägerfolie angeheftet
werden kann.