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Hintergrund
der Erfindung
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Säugetier-Interferone
sind wertvolle Proteine, die zum Schutz vor und zur Behandlung bei
viralen und anderen Erkrankungen von Tieren und Menschen aufgrund
der unzähligen
unterschiedlichen Wirkungen des Interferons verwendbar sind (IFN).
Marcus, Encyclopedia of Virology, 2:733–739 (1994); Krown et al..,
Encyclopedia of Virology, 2:739–745
(1994). Die „Food
and Drug Administration" (FDA;
Lebens- und Arzneimittelamt der USA) hat verschiedene Verwendungen
des humanen IFN zugelassen. Vergleichsstudien mit Hühnern und anderen
Vogelarten waren bisher wegen der Verfügbarkeit von IFN aus Huhn und
Vögeln
nur begrenzt möglich.
Die Induktion von Geflügelinterferon
durch einen Virus war bei primären
Hühnerembryozellen,
die in vitro „gealtert" waren, erfolgreich,
mit Ausbeuten von mehr als 100.000 Einheiten IFN / 107 Zellen
(Sekellick und Marcus, Methods in Enzymologya, 119:115–125 (1986)),
und vom Interferon aus Huhn (ChIFN) wurde gezeigt, dass es Hühnerzellen-spezifisch
gegen die tödliche
Wirkung verschiedener Viren schützt
(Marcus und Sekellick, Viralogy, 69:378–393 (1976); Marcus et al..,
Journal of General Virology, 64: 2419–1431 (1983); Portnoy und Marigan,
Journal of Infectious Diseases, 124:545–552 (1971); Vengris und Mare,
Avian Diseases, 17:755–767
(1973)).
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Virale
Erkrankungen stellen eine fortlaufende Bedrohung der Geflügelindustrie
dar. Beispielsweise wird in dem „Foreign Animal Disease Report", USDA, 1994, berichtet,
dass 1984/1984 der Ausbruch des hochpathogenen H5N2 Vogelgrippevirus
in Pennsylvania, Maryland, New Jersey und Virginia zum Tod von 17
Millionen Vögeln
führte.
Ein weniger pathogener Stamm wurde 1993 auf einer Wildfarm in Maryland
isoliert. Die Infektion führte
zur Entvölkerung
der Herde. Einige wichtige parasitische Erkrankungen von Hühnern, wie
die durch Eimeria verursachte könnten
durch Interferon über
dessen Wirkungen auf das Immunsystem kontrollierbar sein. Interferon
gewinnt wachsende Aufmerksamkeit als antiparasitisches Mittel, (Murray,
Jornal Interferon Research, 12:319–322 (1992)).
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Wie
viel Interferon durch einen bestimmten Virus induziert wird, wird
durch viele Faktoren beeinflusst. Diese Faktoren umfassen die Herkunft
und Passagenhistorie des Virus, die Wirtszelle, die Inkubationsbedingungen,
die Zeit und die Multiplizität
der Infektion. Stewart, „The
Interferon System",
zweite Ausgabe, Wien: Springer-Verlag, pp 27–57; Marcus, Sekellick und
Nichol, Journal of Interferon Research, 12:297–305 (1992).
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Das
Journal of Interferon Research, 5:209–214 (1985), Krempien U et
al., beschreibt eine verbesserte Reinigungsmethode für Huhn-Interferon
aus der Allantoisflüssigkeit
von bebrüteten
Hühnereiern.
Durch Perchlorsäurebehandlung,
Zinkacetatfällung
und Chromatographie auf SP-Sephadex C-25 vorgereinigtes Interferon
wurde weiter angereichert durch Säulenchromatographie auf Zinkchelat.
Die Analyse mit Hilfe der Elektrophorese der Interferonpräparation
mit einer spezifischen Aktivität
von 8 × 105 Einheiten / mg Protein im Natriumdodecylsulfatpolyacrylamidgel
zeigte, dass die antivirale Hauptaktivität in einer breiten Bande im
Bereich eines Molekulargewichts von 20 – 29 kD wanderte. In diesem
Molekulargewichtsbereich waren verschiedene Proteinbanden mit Coomassie
blue und Silbernitrat anfärbbar.
Zwischen 80 bis 95% des Gesamtproteins, welches auf das Gel geladen
wurde, konnte von den Interferonenthaltenden Fraktionen durch Natriumdodecylsulfatpolyacrylamidgelelektrophorese
getrennt werden.
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In
J gen Virol (1986), 67, 215–218,
beschreiben Kohase M et al., dass in UV-bestrahlten Newcastle-disease-Virus
stimulierten primären
Hühnerembryozellen
(CE) produziertes Huhn-Interferon (IFN) teilweise über eine
Zweistufenchromatographie unter Verwendung von Controlled-Pore-Glass
und blauer Sepharose gereinigt wurde. Die spezifische Aktivität des IFN
stieg bei diesem Verfahren um das 500fache an, und die Gesamtausbeute
aus dem Ausgangsmaterial war größer als
95%. Das teilweise gereinigte IFN wurde über SDS-Page analysiert und
es wurden zwei Gipfel IFN-Aktivität gefunden. Das durch den scharfen
Gipfel repräsentierte
Molekulargewicht wurde auf 18.000 (18K) bestimmt und ein breiter
Gipfel wurde bei 20K bis 30K gefunden. Eine Glykosidase-Behandlung
vor der SDS-Page bewirkte ein Verschwinden des breiten Gipfels und erhöhte die
Aktivität
des 18K Gipfels. Anti-CE IFN Kaninchenserum und ein monoklonaler
Antikörper
gegen das CE IFN hob die antivirale Aktivität aller IFN-Proben, die unter
verschiedenen Bedingungen hergestellt wurden, auf.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Unter
einem Gesichtspunkt betrifft die Erfindung ein isoliertes Gen, welches
für Huhn-Interferon
mit der Nukleotidsequenz aus SEQ ID NO 1 und für die Aminosäuresequenz
aus SEQ ID No 1 kodiert.
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Unter
einem anderen Gesichtspunkt betrifft die Erfindung eine DNA-Sequenz,
welche aus einer isolierten Huhn-Interferon-DNA besteht, wobei die
isolierte Huhn-Interferon-DNA aus einer DNA-Sequenz aus SEQ ID NO
1 besteht.
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Unter
einem weiteren Gesichtspunkt betrifft die Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung von Huhn-Interferon, welches
- a)
das Kultivieren einer Wirtszelle, die fähig ist, Huhn-Interferon zu
produzieren, wobei die Zelle eine DNA-Sequenz nach Anspruch 2 enthält; und
- b) die Isolierung des Interferons aus Huhn, wobei bevorzugte
Ausgestaltungen des Verfahrens in Anspruch 4 beschrieben sind,
umfasst.
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Unter
einem weiteren Gesichtspunkt betrifft die Erfindung die Verwendung
des isolierten Gens nach Anspruch 1 oder der DNA-Sequenz nach Anspruch
2 zur Herstellung eines Medikamentes zur Behandlung von oder zur
Vorbeugung vor viralen und / oder parasitischen Infektionen in Geflügel. Bevorzugte
Ausgestaltung dieser Verwendung sind in Anspruch 6 beschrieben.
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Unter
einem weiteren Gesichtspunkt betrifft die Erfindung transgenes Geflügel nach
Anspruch 7. Bevorzugte Eigenschaften des transgenen Geflügels sind
in Anspruch 8 definiert.
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Unter
einem weiteren Gesichtspunkt betrifft die Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung eines transgenen Geflügels nach Anspruch 9. Bevorzugte
Ausgestaltungen dieses Verfahrens sind in den Ansprüchen 10 und
12 beschrieben.
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Unter
einem weiteren Gesichtspunkt betrifft die Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung eines transgenen Geflügels wie in Anspruch 11 beschrieben.
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Unter
einem weiteren Gesichtspunkt betrifft die Erfindung eine Huhn-Interferon
cDNA-Sonde wie in Anspruch 13 beschrieben.
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Unter
einem weiteren Gesichtspunkt betrifft die Erfindung ein Plasmid
nach Anspruch 14.
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Die
Erfindung betrifft isolierte Gene und rekombinante DNA, die für Nicht-Säugetier-Interferon kodieren,
Verfahren zu deren Herstellung und Isolierung, und deren Verwendung.
Das isolierte Gen kodiert vorzugsweise für Vogel-, Fisch- oder Reptilien-Interferon.
Bevorzugte Quellen des Interferons aus Vögeln umfassen Geflügel, wie
bspw. Hühner,
Strauße,
Emus, Truthähne,
Enten, Gänse,
Enten und exotische Vögel
wie Papageien, Kakadus, Lymphensittiche und andere kommerziell wertvolle
Vögel,
ohne hierauf begrenzt zu sein. Die Nukleotidsequenzen, die für Interferon
kodieren, werden vorliegend beschrieben.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung von rekombinanten
Interferon, welches die Kultivierung eines transformierten Mikroorganismus,
welcher fähig
ist, das rekombinante Interferon zu produzieren, wobei der besagte
Mikroorganismus ein rekombinantes Interferongen trägt, wie
z.B. die DNA-Sequenz aus
SEQ ID NO: 1, (die für
Huhn-Interferon kodiert, GenBank Accession NO. UO7868) und die Isolierung
des Interferons umfasst. Die Aminosäuresequenz, die für das Signalprotein
und das reife Huhn-IFN-Protein kodiert, wurde abgeleitet und wird
vorliegend beschrieben (SEQ ID NO: 1). Es wurde gezeigt, dass das
reife Huhn IFN Protein biologisch funktionell ist. Der verwendete
transformierte Mikroorganismus kann irgendeine Wirtszelle oder Zelle
sein, die fähig
ist, rekombinante Proteine herzustellen. Vorzugsweise stammt die
Wirtszelle aus einem Eukaryot, einer Säugerzellkultur oder einem Prokaryot,
wobei Eukaryoten (z.B. Insektenzellen) oder Säugerzellkulturen (z.B. CHO-Zellen)
besonders bevorzugt sind, um die Glykosylierung zu bewirken. Aktives
Material wurde auch aus E. coli erhalten.
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Vorliegend
wird auch eine cDNA-Sonde beschrieben. Bspw. kann die Sonde die
Nukleotidsequenz aus SEQ ID NO: 3 umfassen. Diese cDNA-Sonde kann
auf Grund der entwicklungsgeschichtlichen Homologie ebenso wie die
cDNA aus SEQ ID NO: 1, verwendet werden, um andere Nicht-Säugetier-Interferongene
zu isolieren und zu identifizieren, wie bspw. aus anderen Vogelarten,
Fischen oder Reptilien. Bspw. kann eine Sonde mindestens eine etwa
20 Basenpaare lange Sequenz aus der DNA-Sequenz aus SEQ ID NO: 1
umfassen, welche an das Komplementärenstrang der besagten Sequenz
binden wird.
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Die
Erfindung betrifft ebenso ein Plasmid umfassend
- a)
eine DNA-Sequenz, welche für
Nicht-Säugetier-Interferon
kodiert, vorzugsweise Vogel-, Fisch- und Reptilien-Interferon, besonders
bevorzugt Huhn-Interferon, und
- b) einer mit der DNA-Sequenz operabel verbundenen Promotor sequenz,
vorzugsweise einen Metallothioneinpromoter aus Huhn.
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Die
erfindungsgemäßen neuen
Plasmidkonstrukte können
zur Produktion von großen
Mengen rekombinanten Interferons zur Verabreichung an Vögel und
exotische Vögel
um virale und / oder parasitische Infektion zu vermeiden, verwendet
werden. Unter einem anderen Ausführungsbeispiel
kann die Interferon-DNA durch
genetische Stärkung,
z.B. genetische Immunisierung eingeführt werden. Bei diesem Verfahren
wird die DNA in die Haut des Vogels unter Verwendung eines in der
Hand gehaltenen biolistischen Systems eingeführt (Sanford et al.., Technique,
3:3–16
(1992)) und dient als Template für
die Herstellung von Interferon. Tang et al.., Nature, 356:152–154 (1992).
Alternativ dazu können
erfindungsgemäße DNA und
die erfindungsgemäßen Konstrukte,
welche die DNA umfassen, verwendet werden, um transgenes Geflügel herzustellen.
Das transgene Geflügel
würde ein
Plasmid beherbergen, welches für die
transiente Expression von Huhn-Interferon induzierbar wäre. Diese
transiente Expression würde
in einer Entwicklungsphase des Geflügels induziert werden, in der
das Wachstum nicht behindert würde,
aber ein Schutz gegen virale und / oder parasitische Infektionen
bewirkt würde.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin transgenes Geflügel, dessen Keimzellen und
/ oder somatischen Zellen, die rekombinante DNA, die ein isoliertes
Vogelinterferon-DNA Molekül
enthält,
welches in einem embryonalen Stadium eingeführt wurde, enthalten, und ein
Verfahren zur Herstellung dessen. Vorzugsweise ist die rekombinante
DNA im wesentlichen endogen bezogen auf das transgene Geflügel, bspw.
kodiert sie für Huhn-Interferon,
wenn das transgene Geflügel
ein transgenes Huhn ist. In einem Ausführungsbeispiel kann eine Promotor
sequenz, welche heterolog zu dem Promotor aus Huhn ist, funktional
mit der für
Huhn-Interferon kodierenden DNA verbunden sein, um die Expression
des Interferongens selektiv zu induzieren. Ein Beispiel für einen
heterologen Promotor ist der Metallothioneinpromoter aus Huhn, der
reguliert werden kann, indem dem Geflügel eine Metallionenquelle
bereitgestellt wird. Über
dieses Verfahren ist es möglich,
virale und / oder parasitische Infektionen durch die Induktion der
Transkription der DNA in dem transgenen Geflügel zu behandeln.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnung
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Die
Zeichnung zeigt einen Graph, welcher das Verhältnis antiviraler Aktivität, die von
L(Y)-Zellen aus 20 Stunden nach einer Lipofectin-vermittelten Transfektion
von Hühnerembryozellen
produziert wird, zu mRNA, die ausgehend von pCh132 DNA transkribiert
wurde, zeigt. Die Aktivität
wurde mit einem monoklonalen Antikörper gegen ChIFN komplett neutralisiert.
Eine Präparation
von Maus-IFN, die bei Maus L(Y)-Zellen mit 25.000 Einheiten/ml getestet
wurde, zeigte bei Hühnerembryozellen
keine antivirale Aktivität.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Vorliegend
werden die erste DNA-Nukleotidsequenz, die für ein Nicht-Säugetier-Interferon, nämlich Hühnerinterferon
kodiert, und die erste Sonde hierfür beschrieben. Die Nukleotidsequenz,
die für
das vollständige
Huhn-Interferongen kodiert wird beschrieben und ist in SEQ ID NO:
1 dargestellt. Die Sequenz ist 763 Nukleotid lang und umfasst ausgehend
vom 5 Ende die folgenden Nukleotide: 54 Basen der 5'flankierenden Sequenz,
93 Basen, die für
ein Signalprotein aus 31 Aminosäuren
kodieren, 486 Basen, die für
das reife Huhn-Interferonprotein kodieren, 3 Basen eines Stopcodons,
127 Basen umfassend die 3'flankierende
Region und einen Poly(A)-Schwanz.
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Die
Sonde ist die erste DNA-Nukleotidsequenz, von der gezeigt werden
konnte, dass sie spezifisch für Huhn-Interferon
Boten-RNA (mRNA) ist. Ein spezielles System aus „gealterten" primären Huhnembryozellen (Sekellick
und Marcus, Methods in Enzymologya, 119:115–125 (1985)) wurde zur Induktion
der Boten-RNA für Huhn-Interferon
verwendet. Die gezeigte Huhn-Interferonsonde zeigt mit bekannten
Säugetier-Interferon α- und β-Spezies
weniger als 25% Nukleotidsequenzidentität.
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Es
wurden auch Primer hergestellt, um einen Teil des Huhn-Interferongens
zu fischen und zu synthetisieren. Unter Verwendung dieser Primer
zur Amplifikation von Sequenzen aus der Boten-RNA, welche aus den „gealterten" primären Huhnembryonalzellen
entsprechend Sekellick und Marcus; „Methods in Enzymologya", 19:115–125 (1986)
erhalten wurde, wurden dann PCR-Produkte hergestellt. Es konnte
erfolgreich ein Northern Blot unter Verwendung der Huhn-Interferon-DNA-Sonde
erhalten werden, wodurch die Größe der Interferonboten-RNA gezeigt werden
konnte. Die Huhn-Interferon-DNA-Sonde stellt eine 269 Basensequenz dar,
die zwei Primerregionen umfasst. Der Northern Blot wurde unter Verwendung
der Huhn-Interferon-DNA-Sonde erhalten, wodurch eine induzierbare
Boten-RNA gezeigt werden konnte, die die korrekte Größe und Induzierbarkeit
bei Kontrolluntersuchungen mit UV-Vogel Reovirus infizierten „gealterten" primären Huhnembryonalzellen,
sowie bei Poly I-Poly C Behandlung und bei Infektion mit vesikulärem Stomatitis
Virus (VSV) Serotyp Indiana (IN) #22–20 zeigte, und nicht induzierbar
war bei anderen Testbedingungen (z.B. in Gegenwart von Cyclokeximid,
Actinomycin D oder 2-Aminopurin oder Infektion mit VSF (IN) #22–25 in gleichem System).
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Die
auf diese Art und Weise erhaltene DNA-Sonde besitzt die Nukleotidsequenz
aus SEQ ID NO: 3. Die Sonde umfasst eine 269 Nukleotidsequenz mit
einer 5'Primerregion
aus 32 Basen, einer 3'Primerregion aus
20 Basen, und einer 217 Basenpaar langen partiellen Sequenz aus
dem Huhn-Interferongen. Die Sonde kann auch über alternative Verfahren,
die auf dem Fachgebiet gut bekannt sind, hergestellt werden. Andere nützliche
Sonden können
wie oben diskutiert auf gleiche oder ähnliche Art und Weise hergestellt
werden. Bevorzugte Sonden umfassen solche, die mindestens ein 20
Basenpaarsegment aus der DNA-Sequenz aus SEQ ID NO: 1 umfassen,
und die an die komplementäre
Sequenz des Interferongens binden. Vorzugsweise wird das Basenpaarsegment
in der Gegend liegen, welche ungefähr den Nukleotiden 487 bis
ungefähr
Nukleotiden 633 aus der SEQ ID NO: 1 entspricht. Eine hochkonservierte
Region in Säugerinterferonen
wird in dem Segment von 547–579
gefunden.
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Die
Sonde kann dann verwendet werden, um eine Nicht-Säugetier,
bspw. Vogel-, insbesondere Huhn- oder Enten- cDNA-Bank unter Anwendung
der unten im Detail beschriebenen Verfahren zu durchmustern. Bspw.
konnten bei einem Durchmustern einer Huhn cDNA-Bank mit diesem Verfahren
5 Klone, die die vollständigen
kodierenden Regionen trugen und ein Klon, der eine verkürzte Insertion
trug, isoliert werden. Die mRNAs, die für Huhn- und Enteninterferon
kodierten, wurden erfolgreich erhalten. Die Synthese von cDNA aus mRNA,
die für
das Interferon kodiert, kann unter Verwendung der unten im Detail
beschriebenen Methoden durchgeführt
werden.
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Die
so erhaltene cDNA kann in Kloniervehikel eingebaut werden, um Transformanten
zu erhalten. Kloniervehikel, die erfindungsgemäß verwendet werden können, umfassen
Plasmide, wie bspw. das SuperScript Plasmid System für die cDNA-Synthese
und das Plasmid-Klonieren (erhältlich
von GIBCO/BRL; Life Technologies, Inc.). Die auf diese Weise klonierte
cDNA wird mit Not I und Sal-I-Enden für das gerichtete Klonieren
in ein Not I – Sal-I-geschnittes
Plasmid pSPORT I kloniert.
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Unter
Verwendung von geeigneten Plasmiden oder Kloniervehikeln kann die
DNA in eine geeignete Zelle wie bspw. eine prokaryotische oder eukaryotische, entsprechend
den im Fachgebiet bekannten Methoden eingebaut werden, bspw. wie
in in Current Protocols in Molecular Biology, F. Ausubel, et al..,
(Herausgeber) beschrieben. Die Transformanten werden kultiviert,
um dabei das Zellprotein zu exprimieren. Die Überprüfung der Expression von Huhn-Interferon
kann über
bekannte Testverfahren erreicht werden. Das exprimierte Huhn-Interferon kann aus
der Kultur unter Anwendung bekannter Techniken, einschließlich bspw.
Sekellick und Marcus, Methods in Enzymol., 19:115–125 (1986)
isoliert werden. Es konnte hierin gezeigt werden, dass die Expression
des isolierten Gens zur Produktion von funktionalem Huhn-Interferon
führt.
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Die
Aminosäuresequenz,
welche die Signalregion und das reife Huhn-Interferonprotein kodiert, wurde abgeleitet
(SEQ ID NO: 1). Das Protein weist die Aminosäuresequenz aus SEQ ID NO: 2
auf. Huhn-Interferon ist ein 20–30
KD glykosyliertes Protein, welches säurestabil ist. Das nichtglykosylierte
Molekül
ist ein 18 KD Protein. Die gerichtete Mutagenese an den vier potentiellen
N-Glycosylierungsstellen
könnte
zu Huhn-Interferonmolekülen
mit unterschiedlichen Graden an Stabilität und verstärkter biologischer Aktivität führen. Die sechs
Cysteinreste im Huhn-Interferonmolekül stellen eine Möglichkeit
zur Veränderung
der Anzahl der potentiellen Disulfidbrücken und damit der Stabilitäteigenschaften
des Moleküls
dar, wie für
Säugetiereinterferone berichtet
wurde. Day et al.., Journal of Interferon Research, 12:139–143 (1992). Übrigens
könnte
die säurelabile
Form des Chickeninterferons, wie sie von Yoshida und Marcus (Journal
of Interferon Research, 19:461–468
(1990)) berichtet wurde, solche vorübergehenden Veränderungen
widerspiegeln.
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Unter
Verwendung von IFN cDNA aus Huhn als Hybridisierungssonde haben
wir ein 2,7 kb HinDIII-Fragment genomischer Enten-DNA kloniert,
welche ein Gen für
IFN aus Ente enthält.
Es weist einen offenen Leserahmen auf, von dem angenommen wird,
dass er ein Protein von 191 Aminosäuren kodiert, einschließlich eines
Signalpeptids von 30 Resten. Wie die Gene des Säugetiertyp I IFN's und dem Interferon
aus Huhn besitzte das Enten-IFN keine Introns. Das IFN aus Ente
zeigt etwa 50% Sequenzidentität
zu dem IFN aus Huhn, besitzt 6 konservierte Cysteinreste und 2 potentielle
Glycosylierungsstellen. Die Northernblot Analyse zeigte, dass die
IFN mRNA aus Ente etwa 900 Nukleotide lang ist.
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Ohne
Induktion kann sie in kultivierten Enten-Embryonalzellen nicht nachgewiesen
werden, akkumuliert aber zu hohen Spiegeln in Zellen, die mit UV-inaktiviertem Newcastle-disease-Virus
behandelt wurden.
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Bei
Säugetieren
wurden vier Familien von Typ I Interferongenen beschrieben (z.B.
Interferon-alpha, beta, -omega und -tau) und eine Familie von Typ
II Interferon (z.B. Interferon-Gamma). Die Southern-Analyse von
genomischer DNA aus Huhn, die mittels Verwendung der hierin vorgestellten
Sonden für
Interferon aus Huhn durchgeführt
wurden, weisen darauf hin, dass es möglicherweise nur ein Huhn-Interferongen
gibt. Auf Aminosäurelevel
weist das Interferongen aus Huhn nur etwa eine 22%ige Homologie
mit allen anderen Typ I Interferonen aus Säugetieren auf, d.h. Interferon
-alpha, -beta, -omega und -tau, und weniger als eine 3%ige Homologie
mit dem Typ II Interferon aus Säugetieren,
d.h. Interferon-gamma. Es wurde hier vorliegend gefunden, dass das
Interferon aus Huhn insofern ungewöhnlich ist, als es 6 Cysteinreste
und 4 potentielle N-Glykosylierungsstellen aufweist. Auf Grund seiner
geschichtlichen Herkunft kann das Huhn-Interferon nützlich sein beim
Nachweisen und Isolieren von Interferongenen aus anderen Nicht-Säugetierarten,
bspw. Hühnern,
Fischen und Reptilien.
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Verschiedene
in vitro Studien haben gezeigt, dass ChIFN als antivirales Mittel
gegen Vogelviren in Zellen aus Huhn wirksam ist, und diese Studien
haben IFN als Schutzmittel impliziert, wenn Hühner mit einem IFN induzierenden
Mittel behandelt wurden und mit Vogelgrippevirus infiziert wurden
(Portnoy und Merigan, J. Infectious Desease, 124:545–552 (1971).
Es wurde gefunden, dass Vogelgrippevirus gegenüber ChIFN sensitiv ist, etwa
in gleichem Maße
wie der vesikuläre
Stomatitisvirus. Glycosyliertes rekombinantes ChIFN (Glyco rChIFN)
welches wie unten beschrieben erhalten wurde, wirkt gegen Vogelgrippevirus
(Stamm A/ Truthahn / Ont / 7732/66-H5N9), vesikulärem Stomatitis
Virus und infektiösem
Bursal-Virus in vitro.
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Es
wurde außerdem
gezeigt, dass ChIFN biologisch aktiv ist, z.B. bei Zellen anderer
Vogelarten wie z.B. Truthahn, Wachtel, Rebhuhn und Perlhuhn eine antivirale
Wirkung hervorruft, (Moehring und Steinebring, Nature, 226:360–361 (1970)).
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Säugetier-Interferone
wurden genetisch modifiziert, damit sie wünschenswerte Eigenschaften,
bspw. eine veränderte
Wirtsspezifität
und eine veränderte
spezifische Aktivität
aufweisen. Day et al.., Ibid. Daher könnte es möglich sein, dass Huhn-Interferongen
unter Verwendung ähnlicher
Techniken in der gleichen Weise zu manipulieren.
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Rekombinantes
Interferon aus Vögeln,
wie Ente oder Huhn, kann an Geflügel,
vorzugsweise Hühnern und
exotischen Vögeln,
in einer Menge verabreicht werden, die wirksam ist, viralen und
/ oder parasitischen Infektionen vorzubeugen oder diese zu behandeln
und / oder um das Immunsystem (bspw. um die Wirkung von Vakzinen
zu unterstützen)
zu verstärken.
Beispiele für
Vogelviren, für
die Huhn-Interferon zur Behandlung / Vorbeugung von Erkrankungen,
die durch diese Viren verursacht werden, verwendet werden könnte, umfassen
Orthomyxovirus (z.B. Grippe); Paramyxovirus (z.B. Newcastle disease
Virus); Coronavirus (z.B. infektiöse Bronchitis); Hepa-DNA-Virus
(z.B. Hepatitis); Poxvirus (z.B. Geflügelpest); Adenovirus (z.B.
Adenovirus); Retrovirus (z.B. Leukosisvirus); Herpesvirus (z.B.
Marek's Erkrankung
und Laryngotracheitis-Virus).
Infektionen durch den Rousacroma-Virus und den infektiösen Bursal-Virus können mit
dem rekombinanten Interferon der vorliegenden Erfindung ebenso vorgebeugt
bzw. behandelt werden. Parasitische infektionen wie die, die durch Eimeria
oder andere Parasiten bewirkt werden, und welche durch Interferon
kontrollierbar sind, können
ebenso durch das rekombinante Interferon der vorliegenden Erfindung
behandelt / oder vorgebeugt werden.
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Interferone
wie bspw. das Interferon aus Huhn sind potente Induktoren des Mx-Gens (welches ein IFN-stimuliertes
Antwortelement (ISRE) enthält),
welches eine Familie von GTP-bindenden Proteinen kodiert (Pavlovic
und Stackeli, J. Interferon Res., 11:215–219 (1991)). Wird das Gen
durch die Wirkung von Interferon stimuliert, macht das intrazelluläre Mx-Gen-Produkt
die Zellen gegenüber
einer Infektion durch den Vogelgrippevirus unempfänglich (Garer
et al.., Virology, 180:754–762
(1991)). Daher kann die Gabe eines Rekombinations- Interferons wie bspw.
Glyco-rChIFN, einer viralen Infektion wie der Infektion durch den
Vogelgrippevirus, vorbeugen.
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Das
Interferon kann als Tierarzneimittelpräparation bspw. in halbflüssiger oder
flüssiger
Form formuliert werden, welche das rekombinante Interferon aus Huhn
als aktiven Bestandteil in Mischungen mit geeigneten organischen
oder anorganischen Trägern
oder Excipienten enthält.
Der aktive Bestandteil kann bspw. mit den normalen nicht-toxischen
Tierarzneimittelträgern
für Lösungen,
Emulsionen, Suspensionen und jeder anderen für die Verwendung geeigneten
Formen vorliegen. Die Träger,
die verwendet werden können,
umfassen Albumin, Wasser (bspw. Trinkwasser), Glukose, Laktose,
Akaziengummi, Gelatine, Mannitol, Stärkepaste, Salzlösung und
andere Träger,
wie sie für
die Herstellungsverfahren geeignet sind. Zusätzlich können Hilfsstoffe, Stabilisierungsmittel
und Verdickungsmittel Verwendung finden.
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Die
Zusammensetzung wird im Geflügel
durch eine wirksame Verabreichungsmethode verabreicht. Beispiele
für Verabreichungsverfahren
umfassen die genetische Immunisierung wie oben beschrieben, die
intraperitoneale, die intravenöse,
die intratracheale und die respiratorische Inhalation wie die Aerosolisierung und
per os. Die Menge einer effektiven Dosierung an Huhn-Interferon
wird von dem Alter und der Verfassung des Geflügels abhängen. Eine typische Tagesdosis
beträgt
2–10 × 104 Einheiten /kg, bspw. 5 × 104 Einheiten/kg.
Da die Erfindung es ermöglicht,
große
Mengen an biologisch aktivem rChIFN zu produzieren, können Dosierungen
von ChIFN gegeben werden, wie sie bisher nicht im Bereich des Möglichen
lagen. Siehe Sekellick und Marcus (1986), Ibid., für Standardverfahren
zur Bestimmung der Einheitsmessung für Interferon. Ein alternatives
Verfahren zur Verabreichung ist es, eine transgene Pflanze herzustellen,
bspw. Mais, welches das rekombinante Interferon produziert. Diese
Pflanze oder ein Teil davon (bspw. die Maiskörner) können dann an das Geflügel verfüttert werden.
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Ein
alternatives Verfahren zum Vorbeugen und / oder Behandeln von viralen
und parasitischen Infektionen ist es, transgenes Geflügel zu produzieren,
wobei das Geflügel
ein induzierbares Gen, welches für
das Geflügel
endogene Interferon kodiert, trägt.
Das Verfahren zur Herstellung des transgenen Geflügels umfasst die
Stufen des Einführens
und Einbauens rekombinanter DNA, welche eine Nukleotidsequenz umfasst,
die für Interferon
aus Vogel kodiert, in einem embryonalen Stadium, vorzugsweise im
Spermium, im Ei, der Zygote oder dem Embryo eines Geflügels und
der Inkubation des besagten Embryonalstadiums unter Bedingungen, die
für die
Entwicklung des Geflügels
notwendig sind. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Geflügel um Huhn.
Bspw. kann das transgene Geflügel
hergestellt werden, indem die DNA vorzugsweise mit einem vorher bestimmten
Promotor in einen eukaryotischen Expressionsvektor, Bspw. Plasmid
pcDNA3 (Invitrogen) eingebaut wird. Die so erhaltene Plasmid-DNA
kann dann in das gewünschte
Geflügel über im Fachgebiet
al.Igemein bekannte Verfahren eingebaut werden. Simkiss, Comparative
Biochemistry and Physiology, 104A:411–417, 1993; Ono et al.., Developmental
Biology, 161:126–130,
(1994). Die Expression des Interferon in Geflügel kann dann das Geflügel von
viralen und / oder parasitischen Erkrankungen schützen.
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Im
allgemeinen wird das Interferongen aus Huhn funktionsfähig hinter
einen Promotor platziert, der auf andere äußere Reize antwortet als der
endogene Promotor für
das Gen. Z.B. kann doppelsträngige
(DS) RNA verwendet werden, um den Promotor zu stimulieren (Marcus, „In Interferon
5", Edition I, Gresser,
Academic Press, pp. 115–180,
1983). Auch kann ein Metallothioneinpromoter aus Huhn verwendet
werden (Vernando und Andrews, Gene, 81:177–183 (1989)), so dass die Zellen
oder Hühner,
die dieses Konstrukt enthalten auch Metallionen wie bspw. Cd++ oder
Zn++ antworten würden,
und wie gewünscht
transient Interferon produzieren würden.
-
Die
Metallionen können über jedwede
wirksame Methode einschließlich
der oralen und der parenteralen verabreicht werden. Ein besonders
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
ist die orale Verabreichung. Die Metallionen können in jede wirksame Zusammensetzung
formuliert sein. Geeignete Trägermittel
umfassen die oben Beschriebenen. Bspw. können die Metallionen in dem
Futtermittel des Geflügels
aufgenommen werden, wobei die Aufnahme der Metallionen den Metallothioneinpromoter
induziert. Die wirksame Dosierung der Metallionen kann in einfacher
Weise durch den Fachmann bestimmt werden, und hängt vom Alter und der Verfassung
des Geflügels
ab.
-
Die
Erfindung wird benutzt werden, um transgene Hühner herzustellen, die entweder
das Huhn-Interferongen konstitutiv expremieren, so dass das Huhn
eine Resistenz gegenüber
einem breiten Spektrum von viralen Infektionen zeigt, vergleichbar
zu dem in vitro Ergebnis, oder wobei das Huhn-Interferon transient
exprimiert, wie es notwendig ist, um eine Virusinfektion vorzubeugen
oder zu bekämpfen.
Die transiente Expression des Interferons wird bevorzugt, da eine
konstitutive Expression in einem Interferonspiegel resultiert, der für die Embryonalentwicklung
möglicherweise
schädlich
sein könnte.
Siehe Müller
et al.., Gene, 121:263–270 (1992),
wo gezeigt wurde, dass die frühe
Expression des Mx'1
Gens bei transgenen Schweinen schädlich war. Mit dem Aktivieren
des Interferongensystem hat dieser Ansatz den Vorteil, dass das
Interferonsystem nur dann ins Spiel gebracht wird, wenn es notwendig
ist, bspw. beim Ausbruch einer viralen Erkrankung und nicht während kritischer
Entwicklungsstadien bei der Herstellung von transgenen Hühnern.
-
Interferon
aus Huhn, welches auf diese Weise exprimiert wird hat den zusätzlichen
Vorteil, dass es ebenso das Mx-System aktiviert, wie es das natürlicherweise
auch tut, und die Hühner
ebenso gegenüber
dem Vogelgrippenvirus resistent macht. Vogelgrippe und andere Vogelviren
können
die Bestände
dezimieren und Hühner,
die intrinsisch gegenüber
diesem Virus resistent wären
oder die durch ein einfaches Umstellen des Futtermittels resistent
gemacht werden könnten,
wären von
großem
kommerziellem Wert. Die Hühnerindustrie ist
eine Multimillionendollar-Industrie.
-
Es
kann jede wirksame Methode zum Einbauen des cDNA-Plasmids in das
Geflügel
verwendet werden. Beispiele für
solche Methoden umfassen die Mikroinjektion, die Elektroporation,
die Spermientransfektion, die Liposomfusion und das Mikroprojektilbombardment.
Das gewünschte
Gen kann in die Spermienzelle auch durch die Cornell Partikel Kanone
eingeführt
werden. Das Mikroprojektilbombardment unter Verwendung der Cornell
Partikel Kanone wurde entwickelt, um gewünschte genetische Konstrukte
in Zellen durch Abschießen
von mit DNA-beschichteten inerten Mikropartikeln, wie bspw. Wolfram
zu verfrachten. Hough und Foote, „The Effect of the Cornell
Particle Gun on Bull and Rabbit Spermatatozoa", Abs. Biol. Reprod. Suppl. 1 42:65, (1990),
United States Patent NO. 5,100,792, Sanford et al.., erteilt am
31. März,
1992.
-
Ein
anderes Verfahren zur Herstellung von transgenen Hühnern ist
die Verwendung von retroviralen „one round" Vektoren. Siehe Salter, et al.., Transgenic
Chickens: Insertion of Retroviral Genes into the Chicken Germ Line,
Virology, 157:236–240
(1987). Es wird berichtet, dass die Insertion von Fremd-DNA in frühen Hühnerembryos
auftrat, wenn die DNA in den Dottersack nahe des Embryos in einen
frisch gelegten befruchteten Ei injiziert wurde. Die verwendete
Prozedur wird bei Salter et al.., Poult. Sci., 65: 1445–1458 (1986)
beschrieben, welche hier durch Bezugnahme voll inhaltlich miteingeschlossen
ist.
-
Es
ist insbesondere vorteilhaft, die retroviralen Vektoren zu modifizieren,
um deren Effizienz zu verbessern und die Pathogenizität zu reduzieren.
Ein Verfahren, das verwendet werden kann, ist die Deletion von mindestens
einem Replikationsgen des retroviralen Vektors. Crittenden und Salter,
Poc. UCLA Symp., Transgenic Models in Med and Agr., pp 73–87, 1990;
Salter und Crittenden, Theor. App. Genetics, 77:457–461 (1989);
Crittenden, Salter und Federspiel, Theor. Appl. Genetics, 77:505–515, 1989;
Salter und Crittenden, „Proc.
Discoveries in Antisense Nucleic Acids", pp 95–110, (1989); Salter et al..,
Virology, 157: 236–240,
1987; Crittenden et al.., J. Virol., 61:772–775, 1987; Crittenden, Poultry
Sci., 65: 1468–1473
(1986); Crittenden, Avian Dis., 30:43–46 (1986); Hughes, Poultry
Sci., 65: 1459–1467
(1986); Salter et al.., Poultry Sci., 65: 1445–1458 (1986); Crittenden und
Salter, Canadian J. of Animal Science, 65: 553–562 (1985), Simkiss, Comparative
Biochemistry und Physiology, 104A: 411-417, (1993); und Ono et al.., Developmental
Biology, 161: 126–130, (1994).
-
Die
Produktion eines erfolgreichen transgenen Huhns mit nicht-replizierenden
Vektoren wurde beschrieben. Shuman, J. of Dairy Sci., 72 (suppl
1):61 (1989); Lee, M.R., Dissertation, North Carolina State University
(1989); Shuman et al.., Poultry Sci., 67: 136 (1988). Keines dieser
transgenen Hühner
enthält
die hier beschriebene cDNA für
Interferon aus Huhn.
-
Bei
der erfindungsgemäßen Methode
ist das oben diskutierte DNA-Konstrukt, welches ggf. mit einem geeigneten
Promotor verbunden ist, entweder an einen inerten Mikropartikel
imprägniert
oder auf ihn aufgebracht. Der mit DNA beschichtete oder imprägnierte
Mikropartikel wird dann in eine geeignete Zelle verbracht, einschließlich Spermien,
Eizellen, Zygoten oder dem Embryo. Da Spermienzellen natürliche Vektoren
sind, ist es bevorzugt, das der mit DNA beschichtete Mikropartikel
in ein Spermium verbracht wird. Es ist bevorzugt, dass die Cornell
Partikel Kanone verwendet wird, um den Mikropartikel in die Zelle
zu verbringen. Es kann jedoch jede effektive Überbrückungsmethode verwendet werden,
einschließlich
derer, wie sie im Sanford Patent beschrieben sind. Da ein bestimmter
Verlust an Spermienmotilität
auftreten kann, kann die Anwendung von Vakuum und der Zusatz von
ATP einen Teil oder die vollständige
Motilität
wiedergewinnen. Bevorzugte ATP-Konzentrationen liegen bei 0,05–1,0 mM
ATP.
-
Frisch
geschlüpfte
Küken können auf
Anwesenheit des Interferongens aus Huhn durchmustert werden, indem
Leukozyten aus Blutproben Zn++ oder Cd++ Ionen ausgesetzt werden,
um das von einem Metallothioneinpromoter angesteuerte ChIFN Gen
zu induzieren.
-
In
einem anderen Ausführungsbeispiel
wird die Fähigkeit
des rekombinanten Interferons, das Mx-Gen-System zu aktivieren verwendet.
Beispielsweise wird der Promotor des Mx-Gen funktionsfähig neben einem
heterologen Gen platziert, welches in einer Wirtszelle exprimiert
werden soll. Die Wirtszelle (bspw. eine Vogel- oder eine Hühnerzelle)
wird mit dem Mx-Gen-Promotor und dem heterologen Gen transfiziert.
Die Expression des heterologen Gens wird dann induziert, indem die
Zelle rekombinantem Interferon ausgesetzt wird.
-
Die
cDNA-Sonde und / oder das Interferongen aus Huhn und / oder irgendein
funktionierendes Fragment davon kann als Sonde verwendet werden,
um das Interferongen aus anderen Vogelarten, aus Fischen oder Reptilien
zu isolieren. Die zu verwendende Methode ist im wesentlichen die
gleiche wie die hier beschriebene und für das Isolieren des Interferongens
aus Huhn verwendete Methode.
-
Das
so isolierte Interferongen kann dann auf die oben beschriebene Weise
zur Herstellung des rekombinanten Interferonproteins oder für die Herstellung
eines transgenen Tieres verwendet werden. Das rekombinante Interferonprotein
kann einem geeigneten Vogel, Fisch oder Reptil in der oben beschriebenen
Art und Weise verabreicht werden. Die Verabreichung von Interferon
an einen Fisch kann außerdem
bspw. durch Zusatz des Interferons zu der wässrigen Umgebung bewerkstelligt
werden. Das Interferon kann über
die Kiemen des Fisches absorbiert werden.
-
Interferon
kann unter Verwendung bekannter Techniken in die Eier injiziert
werden, um den Embryo zu schützen.
-
Die
Erfindung wird weiter mit Hilfe der folgenden Beispiele illustriert
werden:
-
Beispiele
-
Material und Methoden
-
Zellen und Medien:
-
Monolayer
von primären
Hühnerembryonenzellen
wurden von 10 Tage alten Hühnerembryonen
wie bereits beschrieben hergestellt (Sekellick und Marcus, Methods
Enzymol., 119:115–125,
(1986); Sekellick, Biggers und Marcus, In vitro Cell Dev. Biol.,
26:997–1003
(1990)). Die Zellen wurden in vitro ohne Mediumwechsel für die angegebenen
Zeiträume
gealtert, normalerweise 8–10
Tage, um ihre IFN-induzierende Kapazität zu verstärken (Sekellick und Marcus,
(1986); Sekellick, Biggers und Marcus (1990)).
-
Virusquelle, Herstellung
und Test:
-
Die
Herkunft, das Wachstum und die Quelle des Vogel-Reovirus wie auch
verschiedene Stämme
des Wildtyp VSV IN wurden schon beschrieben (Winship und Marcus,
J. Interferon Res., 1:155–167
(1980); Sekellick und Marcus, J. Gen. Virol., 70:405–415 (1989);
Sekellick und Marcus, Yirology, 95: 36–47 (1979); Marcus, Sekellick
und Nichol (1992); Marcus et al.., J. Interferon Res., 13:547 (1993)).
Die Plaque assays, die Stammvermehrung und die UV-Bestrahlung des
Vogel-Reovirus wurden wie bereits beschrieben unter Verwendung von
primären
Embryonalzellen aus Huhn als Wirt durchgeführt (Winship und Marcus, (1980)).
Die VSV-Präparationen
wurden in GMK-Vero-Zellen
wie vorher beschrieben gezüchtet
und ausgesät
(Sekellick und Marcus, (1989)).
-
IFN-Induktion und Test:
-
Die
Details für
die Verfahren, die verwendet werden, um säurestabiles IFN in gealterten
primären
Embryonalzellen aus Huhn zu induzieren und zu testen, wurden bereits
beschrieben (Sekellick und Marcus (1986); Sekellick, Biggers und
Marcus, (1990); Yoshida und Marcus, J. Interferon Research, 10:461–468, (1990)).
UV-bestrahlter Vogel-Reovirus wurde verwendet, um primäre Embryonalzellen
aus Huhn mit einer Infektionsmultiplizität von 5 wie vorher beschrieben
zu infizieren (Winship und Marcus, (1980)) um IFN maximal zu induzieren.
-
RNA-Reinigung:
-
Zelluläre Gesamt-RNA
wurde aus UV-bestrahlten und mit Vogel-Reovirus infizierten primären Embryonalzellen
aus Huhn zu verschiedenen Zeitpunkten nach Infektion präpariert.
Die Zellen wurden mit SDS/EDTA lysiert und die Gesamt-RNA wurde
mit Wasser-gesättigtem
sauren Phenol extrahiert, wonach eine Ethanolpräzipitation durchgeführt wurde
(Maniatis, Fritsch & Sambrook,
Molecular Cloning: A Laboratory Manual 2nd Ed.,
Cold Spring Harbor Laboratory Press (1989)). Die auf diese Weise
extrahierte RNA diente als Template für die PCR-Reaktion oder für die Northern
blot Analyse.
-
Oligonukleotid-Synthese:
-
Bekannte
IFN-α/β und Aminosäuresequenzen
aus Wirbeltieren wurden unter Verwendung des Wisconsin Sequence
Analysis Package, Verson 7, von Genetics Computer Group (Madison,
WI) erhalten und wurden so aligned, dass die Lücken minimiert wurden und die
Homologie maximiert wurde. Gegenden nahe dem Carboxylende und der
Mitte des reifen Proteins mit hoher Homologie wurden im Detail auf
Aminosäureebene untersucht,
und es wurden zwei Sonden konstruiert, die auf der Nukleotidsequenzen
aus diesen Regionen basierten. Die Nukleotidsequenzen wurden von
den Aminosäuresequenzen
abgeleitet, unter Beachtung der Codon Usage Präferenzen wie sie aus bereits
bekannten Hühnergene
abgeleitet wurden, und wobei bei degenerierten Positionen zwei oder
mehr Nukleotide substituiert wurden. Für die PCR wurde der „downstream" Primer in Antisense-Orientierung
bezogen auf die cDNA-Synthese abgeleitet und der „upstream" Primer war in Senseorientierung
zur Amplifikation der cDNA mit dem „downstream Primer". Die Sense und Antisense
degenerierten PCR-Primer entsprachen jeweils den Nukleotidpositionen
307–338
bzw. 556–575
(SEQ ID NO: 1). Der Sense-Primer war ein 32-mer, welches aus der
Sequenz 5'-TTGGCCATCTATGAGATGCTCCAGMANATHTT-3'(SEQ ID NO: 4) bestand.
Der Antisense-Primer war ein 20-mer bestehend aus der Sequenz 5'-CGGACCACTGTCCANGCRCA-3'(SEQ ID NO: 5).
-
Polymerase Kettenreaktion
(PCR):
-
Eine
RNA PCR wurde entsprechend dem mit dem Perkin Elmer-Cetus Geneamp
RNA PCR Kit gelieferten Protokoll durchgeführt. Es wurde ein Mikrogramm
der aus primären
Embryonalzellen aus Huhn, die induziert waren Interferon herzustellen,
isolierten Gesamt-RNA wurde in einer 20 μl Reverse Transkriptase Reaktion
unter Verwendung des downstream-Primers zur cDNA-Synthese verwendet.
Die Reaktion wurde bei 42°C
für 15
Minuten durchgeführt,
und dann wurde bei 99°C
5 Minuten inkubiert, um die reverse Transkriptase zu inaktivieren.
Nach Abkühlen
auf 5°C
wurde die Reaktionsbestandteile hinzugefügt und ein Volumen von 100 μl wurde eingestellt,
wobei beide Primer jetzt bei einer Konzentration von 0,5 μM vorhanden
waren. Die PCR wurde für
35 Zyklen bei 95° für 1 Minute,
37°C für 1 Minute
und 72°C
für eine
Minute durchgeführt.
-
Reinigung der PCR-Produkte:
-
Die
PCR-Produkte wurden mit Ethanol präzipitiert, in Wasser aufgelöst, und
auf einer 3% Nusieve GTG Agarose (FMC) Gel getrennt. Die Bande mit
der erwarteten Größe wurde
aus dem Gel ausgeschnitten, geschmolzen, und mit sterilem Wasser
1:10 verdünnt.
Ein 10 μl
Volumen dieser Lösung
wurde in einer weiteren PCR-Reaktion verwendet, um noch mehr des
Fragments zu amplifizieren, damit eine hinreichende Menge für das Klonieren
zur Verfügung
stand. Die Reaktionsbedingungen waren wie vorne angegeben, außer, dass
das Annealing bei 50°C
durchgeführt
wurde. Die PCR-Produkte wurden wieder Gel-gereinigt, wobei die ausgeschnittenen
Banden von der Agarose gereinigt wurden, indem sie in einer Mikrofuge
in Costar Spin-X Zentrifugefilter Units bei 4° C abzentrifugiert wurden. Die
Proben wurden dann mit Sec-Butanol extrahiert, um das Ethidiumbromid
zu entfernen, quantifiziert, Ethanol-präzipitiert und in sterilem Wasser
wieder aufgenommen.
-
Synthese des cDNA-Fragments:
-
Das
Phagemid bBluescript KS (–)
wurde mit Eco RV geschnitten, um ein Blunt-end zu produzieren und es
wurde ebenso mit Eag I geschnitten, um am anderen Ende ein 3'überhängendes Ende zu kreieren. Das gereinigte
PCR-Produkt enthielt eine einzelne Restriktionsschnittstelle für Eae I
am 5'Ende des upstream-Primers,
welcher ein 3'Überhang
kreierte, der komplementär
war zu dem durch Eag I produzierten Überhang. Das Fragment wurde
in pBluescript unter Bedingungen legiert, welche die Blunt-end-Ligation
favorisieren, wobei ein molares Verhältnis von Insert : Vektor von
10:1 vorlag. Rekombinante Plasmide wurden in XL1-Blue E. coli transformiert.
Positive Colonien wurden identifiziert unter Verwendung der blau/weiß Kolonie-Selektion. Die Rekombinanten
wurden durch Restriktionsverdaus verifiziert, die Inserts der erwarteten
Größe zeigten.
Ein Klon, der ein 269-Basenpaar-Insert (genannt pCh269) enthielt,
wurde für
die Verwendung in den nachfolgenden Untersuchungen ausgewählt.
-
DNA-Sequenzanalyse des klonierten
PCR-Fragmentes:
-
Doppelsträngige DNA-Sequenzierung wurde
unter Verwendung der TAQuence Version 2.0 von USB durchgeführt. Das
Plasmid wurde aus 500 ml Kulturen mit Hilfe der alkalischen Lysemethode
präpariert.
Kontaminierende RNA wurde über
Lithiumchloridpräzipitation
und RNase-Behandlung gefolgt von einer organischen Extraktion und
einer Ethanolpräzipitation
abgetrennt. Das Plasmid wurde hitzedenaturiert und auf Trockeneis
und Ethanol blitzgefroren, bevor die Sequenzanalyse durchgeführt wurde.
Die vollständige
Reaktion wurde dann auf einem 7% Long Ranger (J.T. Baker) Polyacrylamidgel
unter Verwendung von Sequenzierreaktionen von beiden Strängen des
Plasmid-Inserts analysiert.
-
cDNA-Klonieren:
-
Unter
Verwendung von gealterten primären
Embryonalzellen aus Huhn, die mit UV-AVR infiziert waren, also unter
Bedingungen, von denen bekannt war, dass hohe Interferonausbeuten
erzielt wurden, wurde Gesamt-RNA aus den Zellen ungefähr 8 Stunden
nach der Infektion wie oben beschrieben isoliert. Poly(A)+ RNA wurde
unter Verwendung von Oligo(dT)-Cellulose Zentrifugenröhrchen,
die mit einem Pharmacia mRNA Reinigungskit geliefert wurden, isoliert.
Die cDNA wurde ausgehend von dieser Poly(A)+ RNA synthetisiert und unter
Verwendung des Superscript Plasmidsystems (Gibco/BRL) in mit Not
I und Sal I geschnittenem Plasmid pSPORT I kloniert. Das Plasmid
wurde in ElectroMAX DH10B (Gibco/BRL) Zellen unter Verwendung der „Electroporator" Elektroporationsvorrichtung
von Invitrogen elektroporiert. Die Klone wurden unter Verwendung
von biotinyliertem PCR Produkt, welches ausgehend vom pCh269 Template
hergestellt wurde, durchmustert und mit DNA von Colony Lifts, welche
mit UV an MSI Nylonmembranen (82 mm Durchmesser) kreuzvernetzt waren,
hybridisiert und mit dem Colony Images Non-Isotopic Colony/Plaque Screening Kit
(USB) nachgewiesen.
-
DNA-Sequenzanalyse der cDNA-Klone:
-
Die
Plasmide wurden unter Verwendung der alkalischen Standard-Lysemethode
isoliert, gefolgt von einer Ammoniumacetatpräzipitation (bei 10 ml Kulturen)
oder einer Lithiumchloridpräzipitation
(für 500
ml Kulturen). Danach folgte ein RNase Behandlung, um verbleibende
kontaminierende bakterielle RNA zu entfernen. Die Plasmide wurden
dann unter Verwendung des Pharmacia AutoRead Sequencing Kit für doppelsträngige Templates
mit T7 und SP6 Fluorescein markierten Primern (hergestellt von dem
Biotechnology Center, Univ. of CT) sequenziert. Nach Terminierung
wurden die Sequenzierungsreaktionen auf dem Pharmacia Automated Laser
Fluorescent A.L.F. DNA-Sequenziervorrichtung unter Verwendung eines
6%igen Polyacrylamidgels analysiert.
-
Northern-blot-Analyse:
-
Die
RNA-Proben wurden drei Stunden auf einem 1 %igen Agarosegel, welches
2.2 M Formaldehyd enthielt getrennt, und über Kapillarelution in 10fach
SSC auf eine Nylonmembran überführt. Die
RNA wurde mit der trockenen Membran kreuzvernetzt mit 254 nm UV
(0.15 J/cm2). Das Gibco/BRL Photogene Protokoll wurde
für die
Sondenhybridisierung und die nicht radioaktive Nukleinsäure Detektion
verwendet. Die Hybridisierungslösungen
enthielten 50% iges Formamid und die Reaktionen wurden bei 42°C durchgeführt. Stringente
Waschschritte wurden unter moderaten Bedingungen unter Verwendung
von 0,1 % SSC und 1 % (w/v) SDS bei 50°C für 30 Minuten durchgeführt. Die
Membranen wurden normalerweise für
zwei bis vier Stunden mit Kodak XAR-5 Film exponiert, um eine ausreichende
Signalintensität
zu erhalten.
-
Biologische Aktivität des pCh132
Genprodukts:
-
pCh132
DNA wurde mit Hind III geschnitten und als Template in einer in
vitro Transkriptionsreaktion unter Verwendung des mCAP kits (Stratagene,
La Jolla, CA) verwendet, um eine gecappte mRNA mit der T7 RNA Polymerase
herzustellen. Nach DNAse-Abbau wurde das RNA-Produkt über Phenolextraktion
gereinigt und mit Ethanol präzipitiert.
Die RNA wurde für
die Verwendung in TE-Puffer resuspendiert.
-
Die
pCH132 mRNA wurde in die Maus L(Y)-Klon 40 Zellen unter Verwendung
von Lipofectin Reagenz (Gibco/BRL) nach Herstellerangaben transfiziert.
Monolayer der Zellen in 60 mm Kulturgefäßen wurden viermal mit serumfreien
minimalen essentiellen Medium (MEM) gewaschen, bevor der Lipofectin-mRNA
Komplex in 2 ml serumfreien MEM zugefügt wurde. Die Zellen wurden
bei 37° für vier bis
20 Stunden inkubiert. Die Überstände wurden
bei –20° aufbewahrt,
bevor der IFN Test an primären
Hühnerembryonalzellen
wie beschrieben durchgeführt
wurde. Sekellick und Marcus, Methods in Enzymol., 119: 115–125 (1986).
-
In
einem davon getrennten Experiment enthielt das Überstandsmedium von Maus L(Y)-Klon
40 Zellen, welche mit 5 μg
RNA transfiziert wurden, und wobei das Medium 4 Stunden nach der
wie oben beschriebenen Transfektion gesammelt wurde, 26 Einheiten
/ml antivirale Aktivität,
wie auf primären
Hühnerembryonalzellen getestet
wurde. Diese Aktivität
wurde vollständig
durch Inkubation mit einer 1:25 Verdünnung eines monoklonalen Antikörpers gegen
ChIFN unterdrückt,
welche ausreichend war um 40–60
Internationale Einheiten ChIFN zu neutralisieren (Masayoshi, Kohase,
persönliche
Mitteilung).
-
Biologische Expression von
ChIFN Gen in Maus L(Y) Zellen:
-
In
vitro präparierte
Boten-RNA unter Verwendung von pCh132 DNA als Template wurde in
Maus L(Y) Zellen transfiziert und das Medium wurde auf die Anwesenheit
von antiviraler Aktivität
nach einem Standardverfahren für
Zellen aus Huhn getestet (Sekellick und Marcus, Methods in Enzymol.,
119: 115–125,
1986), welches in Gegenwart oder in Abwesenheit eines ChIFN spezifischen
monoklonalen Antikörpers
ausgeführt
wurde. (Kohase et al.., J. Interferon Res., 13: S93, 1993). Die
höchsten
Spiegel an antiviraler Aktivität,
die in das Medium umgebend die Maus L(Y) Zellen freigesetzt wurde,
wurde vier Stunden nach Transfektion beobachtet, und fiel auf 1/3
nach acht Stunden ab, wonach die antivirale Aktivität für mindenstens
20 Stunden konstant blieb. Zellextrakte enthielten etwa 10% der
von den Zellen freigesetzten antiviralen Aktivität. Die Abbildung zeigt, dass
die von transfizierten Maus L(Y) Zellen gewonnene Aktivität in Zellen
aus Huhn einen antiviralen Effekt bewirkte, der proportional zu
der Menge an mRNA war, die bei der Lipofectin-vermittelten Transfektion zugefügt wurde.
Diese Aktivität
wurde sowohl durch polyklonale als auch monoklonale Antikörper gegen ChIFN
neutralisiert. Maus IFN war bei Zellen aus Huhn nicht aktiv, und
daher konnte der antivirale Effekt auch nicht einem IFN zugeschrieben
werden, welches endogen während
des Transfektionsverfahrens induziert wurde. Die letzte Kontrolle
war notwendig, da manche Plasmidpräparationen möglicherweise
mit doppelsträngiger (DS)
RNA kontaminiert sind, einen potenten IFN Induktor. Marcus und Sekellick,
Nature, 266: 815–819
(1977).
-
Biologische Expression von
glykosyliertem rChIFN in humanen WISH-Zellen und COS-1-Zellen:
-
DNA
wurde ausgehend von dem eukaryotischen Expressionsplasmid pcDNA3
(erworben von Invitrogen, San Diego, CA) und von Klon pCh132 präpariert.
Beide Plasmid-DNA-Präparationen
wurden mit den Restriktionsenzymen Eco R1 und Not 1 geschnitten.
Das linearisierte pcDNA3 Plasmid wurde unter Verwendung einer Phenol/Chloroformextraktion
gereinigt, gefolgt von einer Ethanolpräzipitation und die DNA wurde
in TE-Puffer resuspendiert. Die aus der Restriktion des Plasmid
pCh132 resultierenden DNA-Produkte
wurden auf einem 1%igen Agarosegel getrennt und die DNA-Bande, die
das Insert mit der für
Interferon aus Huhn kodierenden Sequenz enthielt, wurde aus dem
Gel ausgeschnitten. Das Insert wurde aus der Agarose gereinigt unter
Verwendung eines Spin-X-Säule
(Costar) gefolgt von Butanolextraktion und einer Ethanolpräzipitation. Das
DNA-Insert wurde in TE-Puffer resuspendiert. Die Ligation des Inserts
in den pcDNA3-Vektor wurde unter Verwendung von T4 DNA-Ligase bei
16°C mit
einem Verhältnis
von Insert : Vektor von 10:1 durchgeführt.
-
Die
Produkte dieser Ligationsreaktion wurden verwendet, um DH5a-Zellen
zu transformieren. Die transformierten Zellen wurden unter Verwendung
einer Ampicillinselektion isoliert. Es wurden 10 Kolonien selektiert,
die DNA wurde präpariert
und einem Restriktionsverdau unterzogen, und die Produkte wurden
auf einem Agarosegel analysiert. 5 der 10 Klone enthielten Plasmide
mit Inserts einer Größe, die
mit der für
das aus pCh132 stammende Insert erwartet wurde überein.
-
DNA-Präparationen
aus den positiven Klonen (bezeichnet A1, A2, A3, A7, A10) wurden
verwendet, um COS-1-Zellen (erhalten von der ATCC, Rockville, MD)
und WISH-Zellen, die jeweils in 60 mm Kulturschalen kultiviert wurden,
zu transfizieren. Die Zellen wurden 4× mit Medium gewaschen, welches
serumfrei und antibiotikumfrei war (CO2-unabhängiges Medium
[Gibco/BRL] für
COS-1; MEM für
WISH). Etwa 2–4 μg DNA aus
jedem der 5 Klone wurde in getrennten Reaktionen mit 25 μl Lipofectinreagenz
(Gibco/BRL) kombiniert und wie vom Hersteller beschrieben inkubiert.
Der Lipofectin-DNA-Komplex wurde zu den Zellen (COS-1 und WISH)
in Medium zugefügt,
welches serumfrei / antibiotikumfrei war. Die transfizierten Zellen
wurden bei 37,5°C
inkubiert und Medium wurde nach 12, 24, 28 und 72 Stunden gesammelt.
72 Stunden nach der Transfektion wurden die Zellen abtrypsiniert
und vereinigt (d.h. die fünf
Kulturen der COS-1-Zellen, welche mit den 5 Klonen transfiziert
waren, wurden vereinigt und die 5 Kulturen der WISH-Zellen, die
mit den 5 Klonen transfiziert waren, wurden ebenfalls vereinigt.
Die transfizierten COS-1-Zellen wurden in DME mit 10% FBS und 400 μg/ml G418
ausplatiert. Die transfizierten WISH-Zellen wurden in MEM mit 10%
FBS und 1000 μg/ml
G418 ausplatiert. Ein Test des überstehenden
Mediums von den transfizierten Zellen (an primären Embryonalzellen aus Huhn)
gesammelt nach 12 bis 72 Stunden zeigte, dass alle 5 Klone (A1,
A2, A3, A7, A10) signifikante Mengen an antiviraler Aktivität sowohl
bei den COS-1 als auch bei den WISH-Zellen produzierten.
-
Transfizierte
Zellen, die die anfängliche
G418-Selektion überlebten,
wurden unter Mediumwechsel (ohne G418) und / oder unter Passagen
in Kultur gehalten, bis sie stabile Kulturen entwickelten. Im Falle
der transfizierten COS-Zellen, die die G418-Behandlung überlebten,
wurden die Zellen in eine einzelene Vertiefung einer 24er Lochplatte
vereinigt und ungefähr
5 Wochen nach der anfänglichen
Transfektion in eine 60 mm Kulturgefäß überführt. Medium (5 ml), welches
10 Tage nach dem Aussäen
der Zellen in das 60 mm Kulturgefäß gesammelt wurde, wurde auf
Huhn-Interferon getestet und es wurde gefunden, dass es etwa 1 × 106 Einheiten/ml oder insgesamt 5 × 106 Einheiten enthielt.
-
Antivirale Wirkung von Glyco-rChIFN:
-
Wie
in Fußnote
2 aus Tabelle 1 angegeben wird der vesikuläre Stomatitis Virus (VSV) als
internationaler Standard zur Definition von einer Plaque-Reduktions-50%
Einheit (PR50) von ChIFN verwendet. Der
PR50 ist ein allgemein bekanntes biologisches
Standardtestverfahren zur Messung der Aktivität von IFN (Interferon und Interferoninducers, überarbeitete
Ausgabe, herausgegeben von N.B. Finter, North Holland / American
Elsevier Press, Seiten 139–142,
1973).
-
Jeder
Virus wird über
einen Plaque-Assay mit Hilfe gut bekannter Standardtechniken (R.
Dulbecco, 1952) getestet, wobei zuerst ungeschützte Embryonalzellen aus Huhn
in Abwesenheit von IFN getestet werden, um den Kontroll-Plaque-Titer
zu erhalten und dann wird in Gegenwart von unterschiedlichen Verdünnungen
von IFN getestet. Der Kehrwert der Verdünnung von IFN, welcher den
Kontroll-Plaque-Titer um 50% reduziert, enthält definitionsgemäß eine PR50-Einheit IFN. Ein Wert von 1 in der Spalte „relative
Empfindlichkeit gegenüber
Glyco-rChIFN bedeutet in Tabelle 1,
dass der Virus die gleiche Sensitivität gegenüber IFN zeigt wie der Standard-VSV.
VSV wird als besonders sensitiv gegenüber der Wirkung von IFN angesehen,
und daraus ergibt sich, dass ein Vogelgrippevirus, welcher einen
Wert von 1 erhält,
ebenso sensitiv gegenüber
der Wirkung von IFN ist, wie VSV. Der infektiöse Bursal-Virus ergab einen
Wert von 2, und daraus ergibt sich, dass dieser Virus doppelt so
viel IFN braucht, um seine Plaquebildungsfähigkeit um 50% zu reduzieren.
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Tabelle
1 Antirvirale
Wirkung von Glyco-rChIFN
(1)
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Äquivalente:
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Ohne
mehr als reine Routineexperimente auszuführen, werden die Fachleute
viele Äquivalente
zu den hier beschriebenen spezifischen erfindungsgemäßen Ausführungsbeispielen
erkennen oder sich vorstellen können.
Solche Äquivalente
sollen auch im Schutzumfang der folgenden Ansprüche enthalten sein:
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