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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt eine Polynucleotidsequenz, welche
ein Polypeptid codiert, das zu der Klasse von Proteinen gehört, die
als G-Protein-gekoppelte Rezeptoren ("G-Protein coupled receptors") (GPCRs) bekannt
sind. Die vorliegende Erfindung beschreibt inter alia auch Verfahren
zum Herstellen der Polypeptide und ihre Verwendungen.
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Hintergrund der Erfindung
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Zellen
und Gewebe reagieren auf eine breite Vielfalt extrazellulärer Signalmoleküle durch
die Wechselwirkung dieser Moleküle
mit spezifischen Zelloberflächenrezeptoren.
Eine derartige Klasse von Rezeptoren ist bekannt als G-Protein-gekoppelte
Rezeptoren (GPCRs), und diese sind dadurch gekennzeichnet, dass
sie eine Reihe von 7 hydrophoben Transmembransegmenten enthalten.
Beim Binden eines extrazellulären
Liganden an seinen Rezeptor werden intrazelluläre Signale über Wechselwirkungen mit heterotrimeren
G-Proteinen initiiert, die wiederum zu einer Anzahl von verschiedenen
intrazellulären
Ereignissen in Abhängigkeit
davon, welcher Rezeptor aktiviert wurde, führen können. Zum Beispiel beeinflussen
einige GPCRs die Adenylcyclaseaktivität, wohingegen andere über Phospholipase
C wirken.
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Mitglieder
der GPCR-Superfamilie reagieren auf eine breite Vielfalt von Liganden,
die Amine mit kleiner Molekülgröße (wie
Serotonin, Dopamin, Acetylcholin), von Lipiden abgeleitete Mediatoren
(wie LpA), Aminosäurederivate
(wie Glutamat) und Neurotransmitterpeptide und Hormone (wie Neurokinin,
Galanin, Glucagon, Gastrin) einschließen. Obwohl GPCRs durch eine
lange Reihe von Liganden aktiviert werden, sollte angemerkt werden,
dass einzelne GPCRs ein kleines und sehr spezifisches Ligandenrepertoire
aufweisen. Basierend auf einer Analyse der Primarstruktur eines
neuen GPCR ist es jetzt möglich,
sie in spezifische Subfamilien zu klassifizieren, wodurch der Bereich
potentieller Liganden eingeengt wird.
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In
vielen Fällen
sind die endogenen Liganden von GPCRs relativ klein, was es ermöglicht,
sie durch synthetische Analoga zu imitieren oder zu blockieren.
Zum Beispiel sind Wirkstoffe, wie Prazosin, Doxazosin, Cimetidin,
Ranitidin, alle wirksame Antagonisten ihrer entsprechenden Ziel-GPCRs.
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Da
die Modulation von GPCRs therapeutische Konsequenzen haben kann,
besteht somit ein fortgesetzter Bedarf, neue GPCRs und deren damit
assoziierte Agonisten und Antagonisten bereitzustellen.
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Zusammenfassende
Aspekte der Erfindung
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In
einem breiten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Identifizieren einer Verbindung, welche die Eosinophilen-Chemotaxis
moduliert, umfassend das Inkontaktbringen eines Polypeptids, umfassend:
- (i) ein Polypeptid, translatiert aus der Polynucleotidsequenz
in SEQ ID NO: 1;
- (ii) ein Polypeptid von SEQ ID NO: 2;
- (iii) ein Polypeptid, codiert durch die cDNA von NCIMB 41073;
mit einer Kandidatenverbindung und Bestimmen, ob die Modulation
des Polypeptids auftritt.
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Zur
Erleichterung der Bezugnahme werden die Aspekte der vorliegenden
Erfindung nun unter geeigneten Abschnittsüberschriften diskutiert. Jedoch
sind die Lehren unter jedem Abschnitt nicht notwendigerweise auf
jeden speziellen Abschnitt beschränkt.
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Im
Folgenden beziehen sich erläuternde
Bezugnahmen auf "Nucleotidsequenz" und "Aminosäuresequenz" entsprechend auf
eine oder mehrere beliebige der Nucleotidsequenzen, die hierin präsentiert
oder diskutiert werden, und auf eine oder mehrere beliebige der
Aminosäuresequenzen,
die hierin präsentiert
oder diskutiert werden. Ebenso, und wie hierin verwendet, bezieht
sich "Aminosäuresequenz" auf Peptid- oder
Proteinsequenzen und kann sich auf Teile davon beziehen. Zusätzlich ist
der Begriff "Aminosäuresequenz" synonym mit der
Phrase "Polypeptidsequenz": Auch ist der Begriff "Nucleotidsequenz" synonym mit der
Phrase "Polynucleotidsequenz".
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Detaillierte Aspekte der Erfindung
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Hierin
beschrieben wird ein isoliertes und/oder gereinigtes Polynucleotid,
umfassend eines oder mehrere von:
- (a) einem
Polynucleotid, das das Polypeptid, wie in SEQ ID NO: 2 dargelegt,
codiert;
- (b) einem Polynucleotid, umfassend eine Nucleotidsequenz von
SEQ ID NO: 1;
- (c) einem Polynucleotid, das das Polypeptid, exprimiert durch
die in NCIMB 41073 enthaltene DNA, codiert;
- (d) einem Polynucleotid, umfassend eine Nucleotidsequenz, die
mindestens 70% Identität
mit dem Polynucleotid nach einem beliebigen der Punkte von (a) bis
(c) aufweist;
- (e) einem Polynucleotid, umfassend eine Nucleotidsequenz, die
zum Hybridisieren an das Polynucleotid nach einem beliebigen der
Punkte (a) bis (d) befähigt
ist;
- (f) einem Komplement zu dem Polynucleotid nach einem beliebigen
der Punkte (a) bis (e); oder
- (g) einem Polynucleotidfragment des Polynucleotids nach einem
beliebigen der Punkte (a) bis (f).
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Vorzugsweise
umfasst das Polynucleotid eine Nucleotidsequenz, die mindestens
75% Identität
mit dem Polynucleotid nach einem beliebigen der Punkte (a) bis (c)
aufweist. Stärker
bevorzugt umfasst das Polynucleotid eine Nucleotidsequenz, die mindestens
80% Identität
mit dem Polynucleotid nach einem beliebigen der Punkte (a) bis (c)
aufweist. Noch stärker
bevorzugt umfasst das Polynucleotid eine Nucleotidsequenz, die mindestens
85% Identität
mit dem Polynucleotid nach einem beliebigen der Punkte (a) bis (c)
aufweist. Noch stärker
bevorzugt umfasst das Polynucleotid eine Nucleotidsequenz, die mindestens
90% Identität
mit dem Polynucleotid nach einem beliebigen der Punkte (a) bis (c)
aufweist. Stärker
bevorzugt umfasst das Polynucleotid eine Nucleotidsequenz, die mindestens
95% Identität
mit dem Polynucleotid nach einem beliebigen der Punkte (a) bis (c)
aufweist. Am stärksten
bevorzugt umfasst das Polynucleotid eine Nucleotidsequenz, die mindestens 98%
Identität
mit dem Polynucleotid nach einem beliebigen der Punkte (a) bis (c)
aufweist.
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Das
oben beschriebene Polynucleotid codiert einen G-Protein-gekoppelten
Rezeptor (GPCR).
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt auch eine Polynucleotidsonde oder
einen Primer, umfassend mindestens 15 zusammenhängende Nucleotide des oben
beschriebenen Polynucleotids.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt weiterhin noch einen Vektor, umfassend
das oben beschriebene Polynucleotid.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt auch eine Wirtszelle, die mit dem
oben beschriebenen Vektor transformiert oder transfiziert ist. Vorzugsweise
ist die Wirtszelle eine Säuger-,
Insekten-, Pilz-, Bakterien- oder Hefezelle.
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Ebenfalls
bereitgestellt wird das transkribierte RNA-Produkt des oben beschriebenen
Polynucleotids und ein RNA-Molekül
oder ein Fragment davon, welches Antisense in Relation zu dem RNA-Produkt
ist und das befähigt
ist, daran zu hybridisieren.
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Es
wird weiterhin ein Ribozym- oder Zinkfinger-Protein beschrieben,
das zur Bindung des oben beschriebenen Polynucleotids befähigt ist.
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Ein
Verfahren zum Herstellen eines Polypeptids oder Fragmentes davon,
umfassend das Kultivieren der Wirtszelle unter Bedingungen, die
für die
Expression des Polypeptids oder des Fragments ausreichend sind,
wird beschrieben. Vorzugsweise wird das Polypeptid oder Fragment
an der Oberfläche
der Zelle exprimiert. Das Verfahren schließt weiterhin das Gewinnen des
Polypeptids oder Fragments aus der Kultur ein.
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Durch
die vorliegende Erfindung wird auch ein Verfahren zum Produzieren
von Zellen beschrieben, die zum Exprimieren eines Polypeptids oder
Fragments davon befähigt
sind, umfassend das Transformieren oder Transfizieren von Zellen
mit dem oben beschriebenen Vektor.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt auch Zellen, die durch das oben
beschriebene Verfahren hergestellt werden. Ebenfalls beschrieben
wird eine Membranpräparation
der Zellen.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt ein Polypeptid, umfassend:
- (a) ein Polypeptid mit der abgeleiteten Aminosäuresequenz,
translatiert aus der Polynucleotidsequenz in SEQ ID NO: 1, und Varianten,
Fragmente, Homologe, Analoga und Derivate davon;
- (b) ein Polypeptid von SEQ ID NO: 2 und Varianten, Fragmente,
Homologe, Analoga und Derivate davon; oder
- (c) ein Polypeptid, codiert durch die cDNA von NCIMB 41073,
und Varianten, Fragmente, Homologe, Analoga und Derivate davon.
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Durch
die vorliegende Erfindung wird auch ein Antikörper gegen das oben beschriebene
Polypeptid beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt weiterhin noch eine Verbindung,
welche das oben beschriebene Polypeptid moduliert. Vorzugsweise
antagonisiert die Verbindung das Polypeptid oder sie antagonisiert
es selektiv. Alternativ agonisiert die Verbindung das Polypeptid.
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Durch
die vorliegende Erfindung wird auch eine pharmazeutische Zusammensetzung
beschrieben, umfassend den oben beschriebenen Antikörper oder
die oben beschriebene Verbindung und einen oder mehrere pharmazeutisch
annehmbare Träger,
Verdünnungsmittel,
Adjuvanzien oder Exzipienzien.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum Identifizieren einer
Verbindung bereit, welche an das oben beschriebene Polypeptid bindet
und es moduliert, umfassend das Inkontaktbringen des Polypeptids mit
einer Kandidatenverbindung und Bestimmen, ob eine Modulation auftritt.
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Vorzugsweise
umfasst das Verfahren:
- (a) Inkontaktbringen
einer Verbindung mit Zellen, die das oben beschriebene Polypeptid
auf ihrer Zelloberfläche
exprimieren, wobei das Polypeptid mit einer zweiten Komponente assoziiert
ist, die befähigt
ist, ein detektierbares Signal als Reaktion auf die Bindung einer
Verbindung an das Polypeptid bereitzustellen, wobei das Inkontaktbringen
unter Bedingungen erfolgt, die ausreichend sind, um das Binden von
Verbindungen an das Polypeptid zu ermöglichen; und
- (b) Identifizieren einer Verbindung, die befähigt ist, an das Polypeptid
zu binden, durch Detektieren des Signals, das durch die zweite Komponente
erzeugt wird.
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Alternativ
umfasst das Verfahren:
- (a) Inkontaktbringen
(i) einer detektierbaren ersten Komponente, von der bekannt ist,
dass sie an das oben beschriebene Polypeptid bindet, und (ii) einer
Verbindung mit Zellen, die das obige Polypeptid auf ihrer Zelloberfläche exprimieren,
wobei das Polypeptid mit einer zweiten Komponente assoziiert ist,
die befähigt
ist, ein detektierbares Signal als Reaktion auf das Binden einer
Verbindung an das Polypeptid bereitzustellen, wobei das Inkontaktbringen
unter Bedingungen erfolgt, die ausreichend sind, um das Binden von
Verbindungen an das Polypeptid zu ermöglichen; und
- (b) Bestimmen, ob die erste Komponente an das Polypeptid bindet,
durch Detektieren des Fehlens oder andernfalls eines Signals, das
aus der Wechselwirkung der ersten Komponente mit dem Polypeptid
erzeugt wird.
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Die
Verbindung, die durch ein beliebiges der obigen Verfahren ermittelt
wurde, bindet bevorzugt an das oben beschriebene Polypeptid und
(i) antagonisiert es oder antagonisiert es selektiv oder (ii) agonisiert
das oben beschriebene Polypeptid.
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Da
GPCRs an der Signaltransduktion beteiligt sind, können Modulatoren
(z.B. Agonisten oder Antagonisten) des Polypeptids der vorliegenden
Erfindung Verwendung beim Eingreifen in den Signaltransduktionsprozess
finden.
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Der
oben beschriebene Antikörper,
die oben beschriebene Verbindung oder Zusammensetzung kann als Pharmazeutikum
verwendet werden.
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Derartige
Antikörper,
Verbindungen und Zusammensetzungen, welche das hierin beschriebene
Polypeptid modulieren können,
können
daher Anwendung in den therapeutischen Gebieten finden, welche Aspekte der
Signaltransduktion treffen. Therapeutisch zweckmäßige Gebiete schließen, ohne
Einschränkung
darauf, Adipositas, Diabetes und metabolische Erkrankung, neurologische
Erkrankung, Psychotherapeutika, urogenitale Erkrankung, Reproduktions-
und Sexualmedizin, Entzündung,
Krebs, Gewebewiederherstellung, Dermatologie, Hautpigmentierung,
lichtbedingte Alterung, Gebrechlichkeit bzw. Schwäche, Osteoporose,
kardiovaskuläre
Erkrankung, gastrointestinale Erkrankung, Antiinfektion, Allergie
und Atemwegserkrankung, Sinnesorganstörungen, Schlafstörungen und
Haarverlust ein.
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Bevorzugte
Zustände
zur Behandlung mit derartigen Antikörpern, Verbindungen und Zusammensetzungen
sind allergische Störungen,
wie extrinsisches Asthma, Rhinitis (allergisch und chronisch), onchozerkale
Dermatitis bzw. Hautonchozerkose ("onchocercal dermatitis"), atopische Dermatitis,
Wirkstoffreaktionen und NERDS (Noduli, Eosinophilie, Rheumatismus,
Dermatitis und Schwellung), granulomatöse vaskulitische Erkrankungen
("vasculitic granulomatous
diseases"), wie
temporale Vaskulitis ("temporal
vasculitis"), Churg-Strauss-Syndrom,
Polyarteriitis, Wegner-Granulomatose und eosinophile granulomatöse Prostatitis, immunologische
Störungen,
wie Autoimmunreaktionen (z.B. Multiple Sklerose), Transplantatabstoßung und intrinsisches
Asthma, interstitielle und andere Lungenerkrankungen, wie chronisch-obstruktive
Lungenerkrankung (COPD), eosinophile Pleuraergüsse, transitorische eosinophile
Lungeninfiltrate (Löffler),
Histiozytose, chronische eosinophile Pneumonie, Hypersensitivitätspneumonitis,
allergische bronchopulmonale Aspergillose, Sarkoidose, idiopathische
Lungenfibrose und topische Eosinophilie ("topical eosinophilia"), infektiöse Parasitenerkrankungen, wie
Toxocariasis, Filariose, Schistosomiasis, Trichinose, Strongyloides,
Ascariasis und Echinokokkose/Zystizerkose, andere Infektionserkrankungen,
wie akute Kokzidioidomykose, Katzenkratzkrankheit, afebrile Tuberkulose
und Chlamydienpneumonie in der Kindheit, neoplastische und myoloproliferative
Erkrankungen, wie Bronchialkarzinom, Hypereosinophiliesyndrom, T-Zelllymphome
und Hodgkin'sche Krankheit,
Entzündungszustände, wie
entzündliche
Darmerkrankungen (z.B. Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) und Sinusitis
sowie Zöliakie-Erkrankungen, obstruktive
Lebererkrankung und Dermatitis herpetiformis.
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Besonders
bevorzugt zur Behandlung mit derartigen Antikörpern, Verbindungen und Zusammensetzungen
sind Asthma (sowohl extrinsisch als auch intrinsisch), COPD und
entzündliche
Darmerkrankungen.
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Demgemäß wird auch
die Verwendung der oben beschriebenen Verbindung bei der Herstellung
eines Medikaments zur Behandlung eines Patienten, der einer Modulation
des oben beschriebenen Polypeptids bedarf, beschrieben. Vorzugsweise
ist die Behandlung für
einen Patienten, der einer Antagonisierung oder selektiven Antagonisierung
des Polypeptids bedarf. Alternativ ist die Behandlung für einen
Patienten, der einer Agonisierung des Polypeptids bedarf.
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Darüber hinaus
beschreibt die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung eines Patienten,
der einer Modulation des oben beschriebenen Polypeptids bedarf,
umfassend das Verabreichen einer therapeutisch wirksamen Menge der
oben beschriebenen Verbindung an den Patienten. Vorzugsweise ist
das Verfahren zur Behandlung eines Patienten, der einer Antagonisierung
oder selektiven Antagonisierung des Polypeptids bedarf. Alternativ
ist das Verfahren zur Behandlung eines Patienten, der einer Agonisierung
des Polypeptids bedarf.
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Vorzugsweise
ist die Verbindung ein Polypeptid und eine therapeutisch wirksame
Menge der Verbindung wird verabreicht, indem für den Patienten DNA, die die
Verbindung codiert, bereitgestellt wird und die Verbindung in vivo
exprimiert wird.
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Durch
die vorliegende Erfindung wird auch die Verwendung des oben beschriebenen
Antikörpers
bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung eines Patienten,
der der Modulation des oben beschriebenen Polypeptids bedarf, beschrieben.
Vorzugsweise ist das Verfahren zur Behandlung eines Patienten, der einer
Antagonisierung oder selektiven Antagonisierung des Polypeptids
bedarf. Alternativ ist das Verfahren zur Behandlung eines Patienten,
der einer Agonisierung des Polypeptids bedarf.
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Weiterhin
wird durch die vorliegende Erfindung noch ein Verfahren zur Behandlung
eines Patienten, der einer Modulation des oben beschriebenen Polypeptids
bedarf, beschrieben, umfassend das Verabreichen einer therapeutisch
wirksamen Menge des oben beschriebenen Antikörpers an den Patienten. Vorzugsweise ist
das Verfahren zur Behandlung eines Patienten, der einer Antagonisierung
oder selektiven Antagonisierung des Polypeptids bedarf. Alternativ
ist das Verfahren zur Behandlung eines Patienten, der einer Agonisierung des
Polypeptids bedarf.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt die Verwendung der oben beschriebenen
Verbindung bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung
von allergischen Störungen,
granulomatösen
vaskulitischen Erkrankungen, immunologischen Störungen, interstitiellen und
anderen Lungenerkrankungen, Infektionserkrankungen, Entzündungserkrankungen
und neoplastischen und myeloproliferativen Erkrankungen. Vorzugsweise
ist die allergische Störung
extrinsisches Asthma, ist die immunologische Störung intrinsisches Asthma, ist
die Lungenerkrankung COPD und sind die Entzündungserkrankungen entzündliche
Darmerkrankungen.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt auch die Verwendung des obigen
Antikörpers
bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von allergischen
Störungen,
granulomatösen
vaskulitischen Erkrankungen, immunologischen Störungen, interstitiellen und
anderen Lungenerkrankungen, Infektionserkrankungen, Entzündungserkrankungen
und neoplastischen und myeloproliferativen Erkrankungen. Vorzugsweise
ist die allergische Störung
extrinsisches Asthma, ist die immunologische Störung intrinsisches Asthma,
ist die Lungenerkrankung COPD und sind die Entzündungserkrankungen entzündliche
Darmerkrankungen.
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Hierin
beschrieben wird ein Verfahren zur Behandlung von allergischen Störungen,
granulomatösen vaskulitischen
Erkrankungen, immunologischen Störungen,
interstitiellen und anderen Lungenerkrankungen, Infektionserkrankungen,
Entzündungserkrankungen
und neoplastischen und myeloproliferativen Erkrankungen bei einem
Patienten, umfassend das Verabreichen einer therapeutisch wirksamen
Menge der oben beschriebenen Verbindung an den Patienten. Vorzugsweise
ist die allergische Störung
extrinsisches Asthma, ist die immunologische Störung intrinsisches Asthma,
ist die Lungenerkrankung COPD und sind die Entzündungserkrankungen entzündliche
Darmerkrankungen.
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Darüber hinaus
beschreibt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Behandlung
von allergischen Störungen,
granulomatösen
vaskulitischen Erkrankungen, immunologischen Störungen, interstitiellen und
anderen Lungenerkrankungen, Infektionserkrankungen, Entzündungserkrankungen
und neoplastischen und myeloproliferativen Erkrankungen bei einem
Patienten, umfassend das Verabreichen einer therapeutisch wirksamen
Menge des oben beschriebenen Antikörpers an den Patienten. Vorzugsweise
ist die allergische Störung extrinsisches
Asthma, ist die immunologische Störung intrinsisches Asthma,
ist die Lungenerkrankung COPD und sind die Entzündungserkrankungen entzündliche
Darmerkrankungen.
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Der
oben genannte Antikörper
kann auch zur Anreicherung oder Isolierung von Eosinophilen aus
Säuger-,
vorzugsweise Human-, Blut verwendet werden.
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Es
wird auch beschrieben, dass genetisch manipulierte Zellen ex vivo
oder in vivo das oben beschriebene Polypeptid exprimieren, überexprimieren,
unterexprimieren oder dass sie eine gezielte Insertion oder Deletion
des oben beschriebenen Polypeptids aufweisen. PFI-013-POLYPEPTID
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Wie
oben erklärt,
beschreibt die vorliegende Erfindung einen GPCR – welcher intern als PFI-013
bezeichnet wird – und
eine Nucleotidsequenz, die denselben codiert. Die vorliegende Erfindung
beschreibt auch die Verwendung der neuen Nucleinsäure- und
Aminosäuresequenzen
bei der Diagnose und Behandlung von Erkrankungen. Die vorliegende
Erfindung betrifft die Verwendung der PFI-013-Nucleinsäure- und
-Aminosäuresequenzen,
um Mittel, die den GPCR modulieren können, zu beurteilen und/oder
zu screenen. Die vorliegende Erfindung beschreibt weiterhin genetisch
manipulierte Wirtszellen, die die neuen Nucleinsäure- und Aminosäuresequenzen
umfassen oder exprimieren, um Mittel, die den GPCR modulieren können, zu
beurteilen und/oder ein Screening auf diese Mittel durchzuführen.
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Das
PFI-013-Polypeptid kann das gleiche wie die natürlich vorkommende Form sein – für diesen
Aspekt ist das PFI-013-Polypeptid vorzugsweise die nicht-native
Aminosäuresequenz
(d.h. es liegt nicht in seiner natürlichen Umgebung vor) – oder es
ist eine Variante, ein Homologes, Fragment oder Derivat davon. Zusätzlich oder
als Alternative ist das PFI-013-Polypeptid
isoliertes PFI-013-Polypeptid und/oder gereinigtes PFI-013-Polypeptid.
Das PFI-013-Polypeptid kann aus jeder beliebigen geeigneten Quelle,
ob natürlich
oder nicht, erhältlich
sein oder durch sie erzeugt werden, oder es kann synthetisch, semisynthetisch
oder rekombinant sein.
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Die
PFI-013-codierende Sequenz kann die gleiche wie die natürlich vorkommende
Form sein – für diesen
Aspekt ist die PFI-013-codierende Sequenz vorzugsweise die nicht-native Nucleotidsequenz
(d.h., sie liegt nicht in ihrer natürlichen Umgebung vor) – oder sie
ist eine Variante, ein Homologes, Fragment oder Derivat davon. Zusätzlich oder
als Alternative ist die PFI-013-codierende Sequenz eine isolierte
PFI-013-codierende Sequenz und/oder eine gereinigte PFI-013-codierende
Sequenz. Die PFI-013-codierende Sequenz kann aus einer beliebigen
geeigneten Quelle, ob natürlich
oder nicht, erhältlich
sein oder durch sie erzeugt werden, oder sie kann synthetisch, semisynthetisch
oder rekombinant sein. PFI-013-POLYPEPTID UND SCREENING
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Das
PFI-013-Polypeptid und/oder seine codierende Sequenz und/oder eine
Sequenz, die zur Hybridisierung daran befähigt ist, ist/sind zweckmäßig zum
Testen der Selektivität
von Wirkstoffkandidaten unter verschiedenen GPCRs.
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Es
wurde gezeigt (hierin), dass PFI-013 am ähnlichsten zu Histaminrezeptoren
ist und dass PFI-013 einen neuen GPCR codiert, dessen Ligand wahrscheinlich
ein kleines Amin ist.
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Wirkstoffe,
die den neuen PFI-013-Rezeptor modulieren, werden daher wahrscheinlich
Signaltransduktionsprozesse modulieren. Es ist daher wahrscheinlich,
dass Modulatoren des PFI-013-Rezeptors zur Behandlung vieler verschiedener
mit der Signaltransduktion assoziierter Störungen zweckmäßig sind,
die sehr wahrscheinlich Folgendes einschließen, aber nicht darauf beschränkt sind:
Adipositas, Diabetes und metabolische Erkrankung, neurologische
Erkrankung, Psychotherapeutika, urogenitale Erkrankung, Reproduktions- und
Sexualmedizin, Entzündung,
Krebs, Gewebewiederherstellung, Dermatologie, Hautpigmentierung,
lichtbedingte Alterung, Gebrechlichkeit bzw. Schwäche, Osteoporose,
kardiovaskuläre
Erkrankung, gastrointestinale Erkrankung, Antiinfektion, Allergie
und Atemwegserkrankung, Sinnesorganstörungen, Schlafstörungen und
Haarverlust.
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Bevorzugte
Zustände
zur Behandlung mit derartigen Wirkstoffen sind allergische Störungen,
wie extrinsisches Asthma, Rhinitis (allergisch und chronisch), onchozerkale
Dermatitis bzw. Hautonchozerkose, atopische Dermatitis, Wirkstoffreaktionen
und NERDS (Noduli, Eosinophilie, Rheumatismus, Dermatitis und Schwellung),
granulomatöse
vaskulitische Erkrankungen, wie temporale Vaskulitis, Churg-Strauss-Syndrom, Polyarteriitis,
Wegner-Granulomatose und eosinophile granulomatöse Prostatitis, immunologische
Störungen, wie
Autoimmunreaktionen (z.B. Multiple Sklerose), Transplantatabstoßung und
intrinsisches Asthma, interstitielle und andere Lungenerkrankungen,
wie chronisch-ob struktive Lungenerkrankung (COPD), eosinophile Pleuraergüsse, transitorische
eosinophile Lungeninfiltrate (Löffler),
Histiozytose, chronische eosinophile Pneumonie, Hypersensitivitätspneumonitis,
allergische bronchopulmonale Aspergillose, Sarkoidose, idiopathische Lungenfibrose
und topische Eosinophilie ("topical
eosinophilia"),
infektiöse
Parasitenerkrankungen, wie Toxocariasis, Filariose, Schistosomiasis,
Trichinose, Strongyloides, Ascariasis und Echinokokkose/Zystizerkose, andere
Infektionserkrankungen, wie akute Kokzidioidomykose, Katzenkratzkrankheit,
afebrile Tuberkulose und Chlamydienpneumonie in der Kindheit, neoplastische
und myoloproliferative Erkrankungen, wie Bronchialkarzinom, Hypereosinophiliesyndrom,
T-Zelllymphome und Hodgkin'sche
Krankheit, Entzündungszustände, wie
entzündliche
Darmerkrankungen (z.B. Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) und Sinusitis
sowie Zöliakie-Erkrankungen,
obstruktive Lebererkrankung und Dermatitis herpetiformis.
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Besonders
bevorzugte Zustände
zur Behandlung mit derartigen Wirkstoffen sind Asthma (sowohl extrinsisch
als auch intrinsisch), COPD und entzündliche Darmerkrankungen.
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Somit
können
das PFI-013-Polypeptid und/oder seine codierende Sequenz und/oder
eine Sequenz, die zur Hybridisierung daran befähigt ist, für ein Screening von Wirkstoffkandidaten
zur Behandlung von Erkrankungen, die mit Signaltransduktion assoziiert
sind, zweckmäßig sein.
Zusätzlich
wird davon ausgegangen, dass das PFI-013-Polypeptid und/oder seine
codierende Sequenz und/oder eine Sequenz, die zur Hybridisierung
daran befähigt
ist, für
ein Screening von Wirkstoffkandidaten zur Behandlung von Erkrankungen,
wie jenen die oben beschrieben sind, zweckmäßig sein können.
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Eines
von beiden oder beide, die Nucleotidsequenzen, die für das PFI-013-Polypeptid
codieren, oder das PFI-013-Polypeptid selbst, kann/können verwendet
werden, um cm Screening auf Mittel, die die GPCR-Aktivität beeinflussen
können,
durchzuführen.
Insbesondere kann die Nucleotidsequenz, die für den PFI-013-Rezeptor selbst
codiert, verwendet werden, um ein Screening auf Mittel, die eine
GPCR-Aktivität
antagonisieren können,
durchzuführen.
Zusätzlich
kann die Nucleotidsequenz, die für
das PFI-013-Polypeptid codiert, oder das PFI-13-Polypeptid selbst
verwendet werden, um ein Screening auf Mittel, die selektiv die
GPCR-Aktivität
beeinflussen, wie z.B. selektives Antagonisieren des PFI-013-Rezeptors, durchgeführt werden.
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POLYPEPTID
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Der
Begriff "Polypeptid" – der mit dem Begriff "Protein" austauschbar ist – schließt einzelkettige
Polypeptidmoleküle
sowie Komplexe aus mehreren Polypeptiden ein, in denen die einzelnen
Polypeptidbestandteile durch kovalente oder nicht-kovalente Mittel
verknüpft
sind.
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Vorzugsweise
ist das Polypeptid der vorliegenden Erfindung ein einzelkettiges
Polypeptid.
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Die
hierin beschriebenen Polypeptide können in einer im Wesentlichen
isolierten Form vorliegen. Es wird verstanden werden, dass das Polypeptid
mit Trägern
oder Verdünnungsmitteln
gemischt sein kann, welche keine Auswirkungen auf den beabsichtigten
Zweck des Polypeptids haben, und dass es noch immer als im Wesentlichen
isoliert angesehen wird. Ein hierin beschriebenes Polypeptid kann
auch in einer im Wesentlichen gereinigten Form vorliegen, wobei
es in diesem Fall das Polypeptid in einer Präparation darstellen wird, in
der mehr als 90%, z.B. 95%, 98% oder 99%, des Polypeptids in der
Präparation
ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung ist. Polypeptide können z.B.
durch Hinzufügen
von Histidinresten modifiziert werden, um ihre Aufreinigung zu unterstützen.
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Polypeptide
können
durch synthetische Mittel bzw. Synthesemittel (z.B. wie von Geysen
et al., 1996 beschrieben) oder rekombinant, wie unten beschrieben,
hergestellt werden.
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Die
Aminosäuresequenz
per se deckt nicht den nativen PFI-013-Rezeptor ab, wenn er in seiner
natürlichen
Umgebung vorliegt und wenn er mittels seiner nativen codierenden
Nucleotidsequenz exprimiert wurde, welche ebenfalls in ihrer natürlichen
Umgebung vorliegt, und wenn diese Nucleotidsequenz unter der Kontrolle ihres
nativen Promotors steht, welcher ebenfalls in seiner natürlichen
Umgebung vorliegt. Zur Vereinfachung der Bezugnahme bezeichneten
wir dies als die "nicht-native
Aminosäuresequenz".
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Die
Begriffe "Variante", "Homologes", "Fragment", "Analogon" oder "Derivat" schließen im Bezug
auf die Aminosäuresequenz
für das
Polypeptid jegliche beliebige Substitution, Variation, Modifikation,
jeden beliebigen Austausch, jede beliebige Deletion oder Addition
von einer (oder mehreren) Aminosäure(n)
in bzw. an der Sequenz ein, vorausgesetzt, dass das resultierende
Polypeptid GPCR-Aktivität
aufweist, wobei es vorzugsweise mindestens eine biologische Aktivität aufweist,
wie das Polypeptid, das in der beigefügten SEQ ID NO: 2 gezeigt ist.
Insbesondere deckt der Begriff "Homologes" eine Homologie hinsichtlich
Struktur und/oder Funktion ab. Hinsichtlich der Sequenzhomologie
besteht mindestens 70%, vorzugsweise mindestens 75%, stärker bevorzugt
mindestens 80%, stärker
bevorzugt mindestens 85%, stärker
bevorzugt mindestens 90%, stärker
bevorzugt mindestens 95%, Homologie zu der in SEQ ID NO: 2 gezeigten
Sequenz. Am stärksten
bevorzugt besteht mindestens 98% Homologie zu der in SEQ ID NO:
2 gezeigten Sequenz.
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Bei
der Variante, dem Homologen oder dem Fragment sollten die Typen
von Aminosäuresubstitutionen,
die gemacht werden könnten,
typischerweise die Hydrophobie/Hydrophilie der Aminosäuresequenz
aufrechterhalten. Aminosäuresubstitutionen
können
gemacht werden, z.B. von 1, 2 oder 3 bis 10, 20 oder 30 Substitutionen,
vorausgesetzt, dass die modifizierte Sequenz die Fähigkeit
als ein GPCR zu fungieren beibehält. Aminosäuresubstitutionen
können
die Verwendung von nicht natürlicherweise
vorkommenden Analoga einschließen.
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Die
hierin beschriebene Aminosäuresequenz
kann durch Expression einer Nucleotidsequenz, die für dieselbe
codiert, in einem geeigneten Expressionssystem produziert werden.
-
Zusätzlich oder
als Alternative könnte
das Protein selbst unter Verwendung chemischer Verfahren zum Synthetisieren
eines PFI-013-Polypeptids, zur Gänze
oder teilweise, hergestellt werden. Zum Beispiel können Peptide
mittels Festphasentechniken synthetisiert werden, von dem Harz abgespalten
werden und mittels präparativer
Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
gereinigt werden (z.B. Creighton (1983) Proteins Structures and
Molecular Principles, WH Freeman and Co., New York, NY, USA). Die
Zusammensetzung der synthetischen Peptide kann mittels Aminosäureanalyse
oder Sequenzierung (z.B. Edman-Abbau-Vorgehensweise) bestätigt werden.
-
Eine
direkte Peptidsynthese kann unter Verwendung verschiedener Festphasentechniken
(Roberge JY et al., Science, Bd. 269, 1995, 202-204) durchgeführt werden,
und eine automatisierte Synthese kann z.B. unter Verwendung einer
Peptidsynthesevorrichtung, ABI 431A Peptide Synthesizer (Perkin
Elmer), in Übereinstimmung
mit den Anweisungen, die vom Hersteller bereitgestellt werden, erreicht
werden. Zusätzlich
kann die Aminosäuresequenz
von PFI-013 oder eines beliebigen Teils davon während der direkten Synthese
geändert werden
und/oder unter Verwendung chemischer Verfahren mit einer Sequenz
aus anderen Untereinheiten oder einem beliebigen Teil davon unter
Produktion einer Polypeptidvariante kombiniert werden.
-
Eine
natürliche,
modifizierte oder rekombinante PFI-013-Aminosäuresequenz kann mit einer heterologen
Sequenz ligiert werden, um ein Fusionsprotein zu codieren. Zum Beispiel
kann es zum Screenen von Bibliotheken auf Verbindungen und Peptidagonisten
und -antagonisten von PFI-013-GPCR-Aktivität zweckmäßig sein, ein chimäres PFI-013-Protein,
das ein heterologes Epitop exprimiert, das durch einen kommerziell erhältlichen
Antikörper
erkannt wird, zu codieren. Ein Fusionsprotein kann auch so konstruiert
werden, dass es eine Spaltstelle enthält, die zwischen einer PFI-013-Sequenz
und der heterologen Proteinsequenz lokalisiert ist, so dass das
PFI-013 abgespalten werden kann und von der heterologen Gruppierung
gereinigt werden kann.
-
PFI-013
kann auch als ein rekombinantes Protein mit einer oder mehreren
zusätzlichen
Polypeptiddomänen,
die zur Erleichterung bzw. Ermöglichung
der Proteinaufreinigung angefügt
wurden, exprimiert werden. Derartige die Aufreinigung erleichternde
bzw. ermöglichende
Domänen
schließen,
ohne Einschränkung
darauf, Metallchelat-bildende Peptide, wie Histidin-Tryptophan-Module,
die die Aufreinigung an immobilisierten Metallen ermöglichen
(Porath J., Protein Expr. Purif., Bd. 3, 1992, S. 263-281), Protein
A-Domänen,
die die Aufreinigung an immobilisiertem Immunglobulin ermöglichen,
und die Domäne,
die in dem FLAGS-Anhang ("extension")/Affinitätsaufreinigungssystem
(Immunex Corp., Seattle, WA, USA) verwendet wird, ein. Der Einschluss
einer abspaltbaren Linkersequenz, wie Faktor XA oder Enterokinase
(Invitrogen, San Diego, CA, USA), zwischen der Aufreinigungsdomäne und PFI-013
ist zweckmäßig, um
die Aufreinigung zu erleichtern bzw. zu ermöglichen.
-
Eine
spezielle Aminosäuresequenz
von PFI-013 ist in SEQ ID NO: 2 gezeigt. Jedoch werden auch Aminosäuresequenzen
beschrieben, die andere GPCRs codieren, welche Aminosäuresequenzen
mit mindestens 70% Identität
(vorzugsweise mindestens 75%, stärker
bevorzugt mindestens 80%, stärker
bevorzugt mindestens 85%, stärker
bevorzugt mindestens 90%, stärker
bevorzugt mindestens 95%, am stärksten
bevorzugt mindestens 98% Identität)
mit der speziellen Aminosäuresequenz
einschließen
würden.
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Polypeptide
schließen
auch Fragmente der Aminosäuresequenz
und Varianten davon ein. Geeignete Fragmente werden mindestens 5,
z.B. mindestens 10, 12, 15 oder 20 Aminosäuren, groß sein.
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Polypeptide
können
auch so modifiziert werden, dass sie eine oder mehrere (z.B. mindestens
2, 3, 5 oder 10) Substitutionen, Deletionen oder Insertionen enthalten, einschließlich konservierter
Substitutionen. Diese Aspekte werden in einem späteren Abschnitt diskutiert.
-
NUCLEOTIDSEQUENZ
-
Der
Begriff "Nucleotidsequenz", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf eine Oligonucleotidsequenz oder Polynucleotidsequenz
und Varianten, Homologe, Fragmente, Analoga und Derivate davon (wie
Teile davon). Die Nucleotidsequenz kann DNA oder RNA sein, welche
genomischen oder synthetischen oder rekombinaten Ursprungs sein
kann, welche doppelsträngig
oder einzelsträngig
sein kann, unabhängig
davon, ob sie den Sense- oder Antisense-Strang darstellt.
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Vorzugsweise
bedeutet der Begriff "Nucleotidsequenz" DNA.
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Stärker bevorzugt
bedeutet der Begriff "Nucleotidsequenz" DNA, die durch Verwendung
rekombinanter DNA-Techniken hergestellt wurde (d.h. rekombinante
DNA).
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Die
Nucleotidsequenz per se deckt nicht die native codierende Nucleotidsequenz
gemäß der vorliegenden
Erfindung in ihrer natürlichen
Umgebung ab, wenn sie unter der Kontrolle ihres nativen Promotors steht,
welcher ebenfalls in seiner natürlichen
Umgebung vorliegt. Zur Erleichterung der Bezugnahme bezeichneten
wir dies als die "nicht-native
Nucleotidsequenz".
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Die
Nucleotidsequenzen können
innerhalb von ihnen synthetische oder modifizierte Nucleotide einschließen. Eine
Anzahl verschiedener Modifikationstypen bei Oligonucleotiden ist
im Fachgebiet bekannt. Diese schließen Methylphosphonat- und Phosphorothioat-Gerüste, das
Hinzufügen
von Acridin- oder Polylysinketten am 3'- und/oder 5'-Ende des Moleküls ein. Es soll verstanden
werden, dass die hierin beschriebenen Nucleotidsequenzen durch jedes
beliebige im Fachgebiet verfügbare
Verfahren modifiziert sein können.
Derartige Modifikationen können
durchgeführt
werden, um die in vivo-Aktivität
oder Lebensdauer der Nucleotidsequenzen zu erhöhen.
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Ebenfalls
beschrieben werden Nucleotidsequenzen, die zu den hierin dargestellten
Sequenzen komplementär
sind, oder eine beliebige Variante, ein beliebiges Homologes, Analogon,
Fragment oder Derivat davon. Wenn die Sequenz zu einem Fragment
davon komplementär
ist, dann kann diese Sequenz als eine Sonde verwendet werden, um ähnliche
codierende Sequenzen in anderen Organismen zu identifizieren etc.
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Nucleotidsequenzen,
die zur Hybridisierung an die hierin dargestellten Sequenzen befähigt sind,
oder eine beliebige Variante, ein beliebiges Homologes, Analogon,
Fragment oder Derivat davon werden hierin beschrieben.
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Beschrieben
werden Nucleotidsequenzen, die zur Hybridisierung an die Sequenzen,
die zu den hierin dargestellten Sequenzen komplementär sind,
befähigt
sind oder eine beliebige Variante, ein beliebiges Homologes, Analogon,
Fragment oder Derivat davon.
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Der
Begriff "Variante" umfasst auch Sequenzen,
die zu Sequenzen, die zur Hybridisierung an die hierin dargestellten
Nucleotidsequenzen befähigt
sind, komplementär
sind.
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Vorzugsweise
umfasst der Begriff "Variante" Sequenzen, die zu
Sequenzen komplementär
sind, die zur Hybridisierung unter stringenten Bedingungen (z.B.
65°C und
0,1 × SSC
{1 × SSC
= 0,15 M NaCl, 0,015 Na3-Citrat, pH 7,0})
an die hierin dargestellten Nucleotidsequenzen befähigt sind.
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Ebenfalls
beschrieben werden Nucleotidsequenzen, die an die oben beschriebenen
Nucleotidsequenzen (einschließlich
der zu jenen hierin präsentierten
komplementären
Sequenzen) hybridisieren können.
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Ebenfalls
beschrieben sind Nucleotidsequenzen, die zu Sequenzen komplementär sind,
die an die oben beschriebenen Nucleotidsequenzen (einschließlich der
zu jenen hierin präsentierten
komplementären Sequenzen)
hybridisieren können.
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In
der vorliegenden Erfindung ebenfalls beschrieben sind Polynucleotidsequenzen,
die zur Hybridisierung an die hierin dargestellten Nucleotidsequenzen
unter Bedingungen von mittlerer ("intermediate") bis maximaler Stringenz befähigt sind.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt Nucleotidsequenzen, die an die
oben beschriebene Nucleotidsequenz oder das Komplement davon unter
stringenten Bedingungen (z.B. 65°C
und 0,1 × SSC)
hybridisieren können.
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Exemplarische
Nucleinsäuren
können
alternativ als jene Nucleotidsequenzen charakterisiert werden, welche
ein PFI-013-Protein codieren und an die in SEQ ID NO: 1 gezeigte
DNA-Sequenz hybridisieren. Bevorzugt sind solche PFI-013-codierenden
Sequenzen, welche unter Bedingungen hoher Stringenz an die in SEQ ID
NO: 1 gezeigte Sequenz oder das Komplement davon hybridisieren.
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Die
Erfindung beschreibt Nucleinsäuresequenzen,
die zur Hybridisierung unter stringenten Bedingungen an ein Fragment
der in SEQ ID NO. 1 gezeigten Sequenz oder des Komplements davon
befähigt
sind. Vorzugsweise ist das Fragment zwischen 15 und 50 Basen lang.
Vorteilhafterweise ist es etwa 25 Basen lang.
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Die
Begriffe "Variante", "Homologes", "Analogon", "Derivat" oder "Fragment" schließen in Bezug
auf die Nucleotidsequenz, die für
das hierin beschriebene Polypeptid codiert, jegliche Substitution,
Variation, Modifikation, jeglichen Austausch, jegliche Deletion
oder Addition von einer (oder mehreren) Nucleinsäure(n) in der Sequenz ein,
vorausgesetzt, dass die resultierende Nucleotidsequenz für ein Polypeptid
mit PFI-013-Rezeptor-Aktivität,
wobei dieses vorzugsweise mindestens eine biologische Aktivität wie das
durch die in SEQ ID NO: 1 gezeigte Sequenz codierte Polypeptid aufweist,
codiert oder dieses zu codieren in der Lage ist. Insbesondere deckt
der Begriff "Homologes" Homologie hinsichtlich
Struktur und/oder Funktion ab, vorausgesetzt, dass die resultierende
Nucleotidsequenz für
ein Polypeptid mit Aktivität
als ein PFI-013-GPCR codiert oder dieses zu codieren in der Lage
ist. Hinsichtlich der Sequenzhomologie besteht vorzugsweise mindestens
70%, vorzugsweise mindestens 75%, stärker bevorzugt mindestens 80%,
stärker
bevorzugt mindestens 85%, stärker
bevorzugt mindestens 90%, stärker
bevorzugt mindestens 95%, Homologie zu einer Nucleotidsequenz, die für die in
SEQ ID NO: 2 gezeigte Aminosäuresequenz
codiert. Am stärksten
bevorzugt besteht mindestens 98% Homologie zu einer Nucleotidsequenz,
die für
die in SEQ ID NO: 2 gezeigte Aminosäuresequenz codiert. Hinsichtlich
der Sequenzhomologie besteht mindestens 70%, vorzugsweise mindestens
75%, stärker
bevorzugt mindestens 80%, stärker
bevorzugt mindestens 85%, stärker
bevorzugt mindestens 90%, stärker
bevorzugt mindestens 95%, Homologie zu der in SEQ ID NO: 1 gezeigten
Nucleotidsequenz. Am stärksten
bevorzugt besteht mindestens 98% Homologie zu der in SEQ ID NO:
1 gezeigten Nucleotidsequenz.
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Wie
angegeben, beschreibt die vorliegende Erfindung eine DNA-Sequenz
(vorzugsweise eine cDNA-Sequenz), die PFI-013 codiert. Insbesondere
beschreibt die vorliegende Erfindung cDNA-Sequenzen, die PFI-013
codieren.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt auch DNA-Segmente, die die in SEQ
ID NO: 1 gezeigte DNA-Sequenz oder Allelvarianten davon umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt auch Polypeptide, die durch Expression
in einer Wirtszelle, in welche die vorausgehenden DNA-Sequenzen
oder Allelvarianten davon inkorporiert sind, produziert werden.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt auch DNA, umfassend die in SEQ
ID NO: 1 gezeigte DNA-Sequenz oder Allelvarianten davon.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt auch nicht-native DNA, umfassend
die in SEQ ID NO: 1 gezeigte DNA-Sequenz oder Allelvarianten davon.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt rekombinante DNA, umfassend die
in SEQ ID NO: 1 gezeigte DNA-Sequenz oder Allelvarianten davon.
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Die
hierin beschriebenen Polynucleotide schließen Nucleinsäuresequenzen
ein, die die in der vorliegenden Erfindung verwendeten Polypeptide
codieren. Es wird anerkannt werden, dass eine Reihe verschiedener
Polynucleotide eine gegebene Aminosäuresequenz als Folge der Degeneration
des genetischen Codes codiert.
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Durch
Kenntnis der hierin dargelegten Aminosäuresequenzen ist es möglich, partielle
Nucleinsäuresequenzen
und solche mit voller Länge,
wie cDNA und/oder genomische Klone, die die in der vorliegenden Erfindung
verwendeten Polypeptide codieren, zu formulieren. Zum Beispiel können die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten Polynucleotide unter Verwendung
von degenerierter Polymerasekettenreaktion (PCR), welche Primer
verwenden wird, die für
Zielsequenzen, die die hierin dargestellten Aminosäuresequenzen
codieren, konstruiert wurden, erhalten werden. Die Primer werden
typischerweise mehrere degenerierte Positionen enthalten. Um jedoch
die Degeneration zu minimieren, werden Sequenzen ausgewählt werden,
die Regionen der hierin dargestellten Aminosäuresequenzen codieren, die
Aminosäuren,
wie Methionin, enthalten, welche nur durch ein Triplett codiert
werden. Zusätzlich
werden Sequenzen ausgewählt
werden, um die Codonnutzung in dem Organismus zu berücksichtigen,
dessen Nucleinsäure
als Matrizen-DNA für
das PCR-Verfahren verwendet wird. Die PCR wird bei Stringenzbedingungen
verwendet, die geringer als jene sind, die zur Klonierung von Sequenzen
mit Einzelsequenz-(nicht-degenerierten) Primern gegen bekannte Sequenzen
verwendet werden.
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Mittels
PCR erhaltene Nucleinsäuresequenzen,
die Polypeptidfragmente codieren, können verwendet werden, um größere Sequenzen
unter Verwendung von Hybrierungs-Techniken
für ein
Screening von Bibiotheken zu erhalten. Zum Beispiel kann ein PCR-Klon
mit radioaktiven Atomen markiert werden und verwendet werden, um
eine cDNA- oder Genom-Bibliothek anderer Spezies, vorzugsweise anderer
Säugerspezies,
zu durchmustern bzw. zu screenen. Die Hybridisierungsbedingungen
werden typischerweise Bedingungen von mittlerer bis hoher Stringenz
(z.B. 0,03 M Natriumchlorid und 0,03 M Natriumcitrat bei von etwa
50°C bis
etwa 60°C)
sein.
-
Degenerierte
Nucleinsäuresonden,
die die gesamte Aminosäuresequenz
oder einen Teil davon codieren, können auch verwendet werden,
um cDNA- und/oder Genom-Bibliotheken
anderer Spezies, vorzugsweise anderer Säugerspezies, zu untersuchen.
Es ist jedoch bevorzugt, die PCR-Techniken anfänglich durchzuführen, um
eine Einzelsequenz zur Verwendung in weiteren Screening-Verfahren
zu erhalten.
-
Polynucleotidsequenzen,
die PFI-013, Fragmente des Polypeptids, Fusionsproteine oder funktionelle Äquivalente
davon, codieren, können
verwendet werden, um rekombinante DNA-Moleküle zu erzeugen, die die Expression
von PFI-013 in geeigneten Wirtszellen steuern. Aufgrund der inhärenten Degeneration
des genetischen Codes können
andere DNA-Sequenzen,
welche im Wesentlichen die gleiche oder eine funktionell äquivalente
Aminosäuresequenz
codieren, verwendet werden, um PFI-013 zu klonieren und zu exprimieren. Wie
von Fachleuten auf dem Gebiet verstanden werden wird, kann es vorteilhaft
sein, PFI-013-codierende
Nucleotidsequenzen zu erzeugen, die nicht-natürlich vorkommende Codons besitzen.
Codons, die von einem speziellen prokaryotischen oder eukaryotischen
Wirt bevorzugt werden (Murray E. et al. (1989) Nuc. Acids Res.,
17:477-508), können
ausgewählt
werden, um z.B. die PFI-013-Expressionsrate zu erhöhen oder
rekombinante RNA-Transkripte mit wünschenswerten Eigenschaften,
wie einer längeren
Halbwertszeit als bei Transkripten, die von der natürlich vorkommenden
Sequenz produziert wurden, zu produzieren.
-
Polynucleotidsequenzen,
die unter Verwendung der oben beschriebenen Techniken erhalten wurden, können verwendet
werden, um weitere homologe Sequenzen und Varianten unter Verwendung
der oben beschriebenen Techniken zu erhalten. Sie können auch
zur Verwendung beim Exprimieren der Polypeptide der vorliegenden
Erfindung in einer Vielfalt von Wirtszellsystemen modifiziert werden,
um z.B. die Codonbevorzugung für
eine bestimmte Wirtszelle, in welcher die Polynucleotidsequenzen
exprimiert werden, zu optimieren. Andere Sequenzänderungen können gewünscht sein, um Restriktionsenzymerkennungsstellen
einzuführen oder
um die Eigenschaft oder Funktion der durch die Polynucleotide codierten
Polypeptide zu verändern.
-
Veränderte PFI-013-Polynucleotidsequenzen,
welche in Übereinstimmung
mit der Erfindung verwendet werden können, schließen Deletionen,
Insertionen oder Substitutionen verschiedener Nucleotidreste ein, die
in einem Polynucleotid resultieren, das das gleiche oder ein funktionell äquivalentes
PFI-013 codiert. Das Protein kann auch Deletionen, Insertionen oder
Substitutionen von Aminosäureresten
aufweisen, welche eine stumme Veränderung ("silent change") erzeugen und in einem funktionell äquivalenten
PFI-013 resultieren. Überlegte
Aminosäuresubstitutionen
können
auf der Basis von Ähnlichkeit
bei Polarität,
Ladung, Löslichkeit, Hydrophobie,
Hydrophilie und/oder der amphipathischen Natur der Reste gemacht
werden, solange die biologische Aktivität von PFI-013 erhalten bleibt.
Zum Beispiel schließen
negativ geladene Aminosäuren
Asparaginsäure
und Glutaminsäure
ein; positiv geladene Aminosäuren
schließen
Lysin und Arginin ein; und Aminosäuren mit ungeladenen polaren
Kopfgruppen mit ähnlichen
Hydrophilie-Werten schließen
Leucin, Isoleucin, Valin, Glycin, Alanin, Asparagin, Glutamin, Serin,
Threonin, Phenylalanin und Tyrosin ein.
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Wie
hierin verwendet, ist ein "Allel" oder eine "Allelsequenz" eine alternative
Form von PFI-013. Allele resultieren aus einer Mutation, d.h. einer Änderung
in der Nucleinsäuresequenz,
und sie erzeugen allgemein veränderte
mRNAs oder Polypeptide, deren Struktur oder Funktion geändert sein
kann oder nicht. Jedes gegebene Gen kann keine, eine oder viele
Allelformen aufweisen. Gewöhnliche
Mutationsveränderungen,
welche zu Allelen führen,
werden allgemein auf Deletionen, Additionen oder Substitutionen
von Aminosäuren
zurückgeführt. Jeder
dieser Änderungstypen
kann allein oder in Kombination mit den anderen einmal oder mehrmals
in einer gegebenen Sequenz auftreten.
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Die
Nucleotidsequenzen können
manipuliert werden, um eine PFI-013-codierende Sequenz aus einer Vielzahl
von Gründen
zu verändern,
einschließlich,
aber ohne Einschränkung
darauf, Änderungen,
welche die Klonierung, Prozessierung und/oder Expression des Genprodukts
modifizieren. Zum Beispiel können
Mutationen unter Verwendung von Techniken, die im Fachgebiet gut
bekannt sind, z.B. ortsgerichtete Mutagenese, eingeführt werden,
um neue Restriktionsschnittstellen zu inserieren, um Glycosylierungsmuster
zu ändern oder
um die Codonbevorzugung zu ändern.
-
Polynucleotide
können
verwendet werden, um einen Primer, z.B. einen PCR-Primer, einen
Primer für eine
alternative Amplifizierungsreaktion, eine Sonde, z.B. markiert mit
einer detektierbaren Markierung ("revealing label") durch konventionelle Mittel unter
Verwendung von radioaktiven oder nicht-radioaktiven Markierungen,
zu erzeugen, oder die Polynucleotide können in Vektoren kloniert werden.
Derartige Primer, Sonden und andere Fragmente werden mindestens
15, vorzugsweise mindestens 20, z.B. mindestens 25, 30 oder 40, Nucleotide
lang sein.
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Polynucleotide
oder Primer können
eine detektierbare Markierung tragen. Geeignete Markierungen schließen Radioisotope,
wie 32P oder 35S,
Enzymmarkierungen oder andere Proteinmarkierungen, wie Biotin, ein.
Derartige Markierungen können
an die Polynucleotide oder Primer angefügt werden, und sie können unter Verwendung
von Techniken, die im Fachgebiet bekannt sind, detektiert werden.
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Polynucleotide,
wie ein DNA-Polynucleotid, und Primer können rekombinant, synthetisch
oder durch jedes beliebige Mittel, das Fachleuten auf dem Gebiet
zur Verfügung
steht, hergestellt werden. Sie können auch
mittels Standardtechniken kloniert werden.
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Im
Allgemeinen werden Primer durch Synthesemittel, die eine stufenweise
Herstellung der gewünschten
Nucleinsäuresequenz,
ein Nucleotid nach dem anderen, einschließen, hergestellt werden. Techniken
zum Erreichen davon unter Verwendung von automatisierten Techniken
sind im Fachgebiet leicht verfügbar.
-
Längere Polynucleotide
werden allgemein unter Verwendung von rekombinanten Mitteln bzw.
Rekombinationsmitteln, z.B. unter Verwendung von PCR-Klonierungstechniken,
hergestellt werden. Dieses wird das Herstellen eines Primerpaars
(z.B. von etwa 15-30 Nucleotiden) für eine Region der Nucleotidsequenz,
die kloniert werden soll, das Inkontaktbringen der Primer mit mRNA
oder cDNA, die aus einer eukaryotischen oder prokaryotischen Zelle
erhalten wurde, das Durchführen
einer Polymerasekettenreaktion unter Bedingungen, die zu einer Amplifikation
der gewünschten
Region führen,
das Isolieren des amplifizierten Fragments (z.B. durch Aufreinigen
des Reaktionsgemisches in einem Agarosegel) und Gewinnen der amplifizierten
DNA beinhalten. Die Primer können
so konstruiert werden, dass sie geeignete Restriktionsenzymerkennungsstellen
enthalten, so dass die amplifizierte DNA in einen geeigneten Klonierungsvektor
kloniert werden kann.
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DNA-Moleküle können modifiziert
werden, um die intrazelluläre
Stabilität
und Halbwertszeit zu erhöhen.
Mögliche
Modifikationen schließen,
ohne Einschränkung
darauf, die Addition von flankierenden Sequenzen des 5'- und/oder 3'-Endes des Moleküls oder
die Verwendung von Phosphorothioat oder 2'-O-Methyl anstelle von Phosphodiesterase-Verknüpfungen
innerhalb des Gerüsts
des Moleküls
ein.
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Nucleotidsequenzen,
die zum Hybridisieren an die gesamte in SEQ ID NO: 1 gezeigte Sequenz
oder an einen Teil davon oder an eine Allelvariante davon befähigt sind,
können
in Antisense-Techniken verwendet werden, um die PFI-013-Expression
zu modifizieren. Alternativ können
diese Sequenzen (oder Teile davon) als Sonde oder zum Amplifizieren
einer gesamten derartigen Sequenz oder eines Teils davon verwendet
werden, wenn sie als PCR-Primer verwendet werden.
-
Zusätzlich zu
den rekombinanten DNA-Sequenzen sind auch genomische Sequenzen von
Nutzen im Kontext der Wirkstoffermittlung bzw. -entwicklung ("drug discovery"). Es kann von Wert
sein, die mRNA-Transkription einer speziellen Isoform zu inhibieren
anstatt das translatierte Protein zu inhibieren. Dies kann bei PFI-013
zutreffend sein, wenn es Spleißvarianten
gibt und wobei diese verschiedenen Spleißvarianten von verschiedenen
Promotoren transkribiert werden können.
-
DNA-Sequenzen,
sobald einmal bekannt, liefern die Information, die benötigt wird,
um Assays zu konstruieren, um spezifisch Isoformen oder Spleißvarianten
zu detektieren. Isoform-spezifische PCR-Primerpaare sind nur ein
Beispiel eines Assays, der vollständig von der Kenntnis der spezifischen
DNA-Sequenz der Isoform oder Spleißvariante abhängt. Ein
derartiger Assay ermöglicht
die Detektion von mRNA für
die Isoform, um Zugang zur Gewebeverteilung und biologischen Relevanz
jeder Isoform bei einem bestimmten Erkrankungsstatus bzw. -zustand
zu erlangen. Er ermöglicht
auch die Identifizierung von Zelllinien, die natürlicherweise nur eine Isoform
exprimieren – eine
Entdeckung, die die Notwendigkeit, rekombinante Gene zu exprimieren,
umgehen könnte.
Wenn von spezifischen PFI-013-Isoformen gezeigt wird, dass sie mit
einem bestimmten Erkrankungszustand assoziiert sind, können sie
bei der Entwicklung bzw. Konstruktion diagnostischer Assays, zum
Detektieren des Vorhandenseins von mRNA einer Isoform, von Nutzen
sein.
-
Eine
abnormale Konzentration von Nucleotidsequenzen, die einen PFI-013-Rezeptor
codieren, in einer biologischen Probe kann eine Chromosomenaberration,
wie eine Nucleinsäuredeletion
oder -mutation widerspiegeln. Demgemäß stellen Nucleotidsequenzen,
die einen PFI-013-Rezeptor codieren, die Basis für Sonden dar, welche diagnostisch
verwendet werden können,
um Chromosomenaberrationen, wie Deletionen, Mutationen oder chromosomale
Translokationen, in dem Gen, das PFI-013 codiert, zu detektieren.
-
Die
PFI-013-Genexpression kann bei derartigen Erkrankungsstadien bzw.
-zuständen
verändert
sein, oder es kann eine Chromosomenaberration in der Region des
Gens, das PFI-013
codiert, vorliegen.
-
Die
codierende Sequenz von PFI-013 könnte
zur Gänze
oder teilweise unter Verwendung chemischer Verfahren, die im Fachgebiet
gut bekannt sind, synthetisiert werden (siehe Caruthers, M.H. et
al. (1980) Nuc. Acids Res. Symp. Ser., 215-23, Horn, T. et al. (1980)
Nuc. Acids Res. Symp. Ser., 225-232).
-
NATÜRLICH
VORKOMMEND
-
Wie
hierin verwendet, bezieht sich "natürlich vorkommend" auf ein PFI-013
mit einer Aminosäuresequenz,
die in der Natur vorgefunden wird.
-
ISOLIERT/GEREINIGT
-
Wie
hierin verwendet, beziehen sich die Begriffe "isoliert" und "gereinigt" bzw. "aufgereinigt" auf Moleküle, entweder Nucleinsäure- oder
Aminosäuresequenzen,
die aus ihrer natürlichen
Umgebung entfernt und isoliert oder von mindestens einer anderen
Komponente, mit der sie natürlicherweise
assoziiert sind, abgetrennt wurden.
-
BIOLOGISCH AKTIV
-
Wie
hierin verwendet, bezieht sich "biologisch
aktiv" auf ein PFI-013,
wie in der vorliegenden Erfindung beschrieben – wie z.B. ein rekombinantes
PFI-013 – das
eine ähnliche
strukturelle Funktion (aber nicht notwendigerweise im gleichen Ausmaß) und/oder ähnliche
regulatorische Funktion (aber nicht notwendigerweise im gleichen
Ausmaß)
und/oder ähnliche
biochemische Funktion (aber nicht notwendigerweise im gleichen Ausmaß) und/oder
immunologische Aktivität
(aber nicht notwendigerweise im gleichen Ausmaß) wie das natürlich vorkommende
PFI-013 aufweist. Speziell hat ein PFI-013 die Fähigkeit als GPCR zu wirken.
-
IMMUNOLOGISCHE AKTIVITÄT
-
Wie
hierin verwendet, ist "immunologische
Aktivität" als die Fähigkeit
des natürlichen,
rekombinanten oder synthetischen PFI-013 oder eines beliebigen Oligopeptids
davon, eine spezifische Immunreaktion in geeigneten Tieren oder
Zellen zu induzieren und mit spezifischen Antikörpern eine Bindung einzugehen,
definiert.
-
DERIVAT
-
Der
Begriff "Derivat", wie hierin verwendet,
schließt
in Bezug auf Aminosäuresequenzen
eine chemische Modifikation eines PFI-013 ein. Veranschaulichend
für derartige
Modifikationen waren der Ersatz von Wasserstoff durch eine Alkyl-,
Acyl- oder Aminogruppe.
-
ANALOGON
-
Der
Begriff "Analogon", wie hierin verwendet,
schließt
in Bezug auf die Aminosäuresequenz
(oder die codierende Sequenz davon) eine chemische Modifikation
eines PFI-013 oder der codierenden Sequenz davon ein. Veranschaulichend
für derartige
Modifikationen wäre
der Ersatz natürlicher
Aminosäurereste
oder natürlicher
Nucleotide durch nicht-natürliche Aminosäurereste
(z.B. D-Aminosäuren,
beta-Alanin, Hydroxyprolin) oder nicht-natürliche
Nucleotide (z.B. Inosin, Dimethylcytidin ("demethyl-cytidine").
-
DELETION
-
Wie
hierin verwendet, ist eine "Deletion" als eine Veränderung
entweder in der Nucleotid- oder in der Aminosäuresequenz definiert, bei der
ein oder mehrere Nucleotide bzw. Aminosäurereste fehlen.
-
INSERTION/ADDITION
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Wie
hierin verwendet, ist eine "Insertion" oder "Addition" eine Veränderung
in einer Nucleotid- oder Aminosäuresequenz,
die in der Addition bzw. Hinzufügung
von einem oder mehreren Nucleotiden bzw. Aminosäureresten im Vergleich zu dem
natürlich
vorkommenden PFI-013 resultierte.
-
SUBSTITUTION
-
Wie
hierin verwendet, resultiert eine "Substitution" aus dem Ersatz von einem oder mehreren
Nucleotiden oder von einer oder mehreren Aminosäuren durch verschiedene Nucleotide
bzw. Aminosäuren.
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HOMOLOGES
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Der
Begriff "Homologes" kann hinsichtlich
der Nucleotidsequenzen mit Allelvarianten der Sequenzen synonym
sein.
-
Insbesondere
kann der Begriff "Homologie", wie hierin verwendet,
mit dem Begriff "Identität" gleichgesetzt werden.
Hierbei kann die Sequenzhomologie im Hinblick auf die in der vorliegenden
Erfindung beschriebene Nucleotidsequenz und die in der vorliegenden
Erfindung beschriebene Aminosäuresequenz
durch einen einfachen "Augenschein"-Vergleich ("eyeball" comparison) (d.h.
ein strikter Vergleich) von einer beliebigen oder von mehreren der
Sequenzen mit einer anderen Sequenz bestimmt werden, um festzustellen,
ob diese andere Sequenz mindestens 70% Identität mit den Nucleotid- und Aminosäuresequenzen
aufweist. Eine relative Sequenzhomologie (d.h. Sequenzidentität) kann
ebenfalls mittels kommerziell erhältlicher Computerprogramme
bestimmt werden, die den Prozentsatz (%) der Homologie zwischen
zwei oder mehr Sequenzen berechnen können. Typische Beispiele derartiger
Computerprogramme sind FASTA oder BLAST.
-
Ein
alternatives Verfahren zum Erzeugen von vergleichenden Sequenzanordnungen
bzw. Sequenz-Alignments ist es, das Computerprogramm ClustalW zu
verwenden (Thompson, J.D., Higgins, D.G. und Gibson, T.J., Nucleic
Acid Research, Bd. 22 (22), 4673-4680 (1994)).
-
Der
Prozentsatz (%) der Homologie kann über benachbarte bzw. zusammenhängende Sequenzen
berechnet werden, d.h. eine Sequenz wird mit der anderen Sequenz
vergleichend angeordnet ("aligned") und jede Aminosäure in einer
Sequenz wird direkt mit der entsprechenden Aminosäure in der
anderen Sequenz, ein Rest nach dem anderen, verglichen. Dies wird
als vergleichende Anordnung ohne Lücke bzw. "ungapped" Alignment bezeichnet. Typischerweise
werden derartige "ungapped" Alignments nur über eine
relativ kleine Anzahl von Resten (z.B. weniger als 50 zusammenhängende Aminosäuren) durchgeführt.
-
Obwohl
dies ein sehr einfache und konsistente Methode ist, versagt sie
bei der Berücksichtigung,
dass z.B. bei einem ansonsten identischen Paar von Sequenzen eine
Insertion oder Deletion dazu führen
wird, dass die folgenden Aminosäurereste
nicht mehr innerhalb des Alignments liegen, was möglicherweise
in einer großen
Verringerung der%-Homologie
resultiert, wenn ein globales Alignment durchgeführt wird. Konsequenterweise
werden die meisten Sequenzvergleichsverfahren so konstruiert, dass
sie optimale Alignments erzeugen, die mögliche Insertionen und Deletionen
berücksichtigen,
ohne dass die Gesamthomologiepunktzahl bzw. der Gesamt-Homologie-Score
("overall homology
score") unmäßig benachteiligt
("penalising") wird. Dies wird durch
Einführen
von Lücken
bzw. "Gags" in das Sequenz-Alignment
erreicht, um zu versuchen, die lokale Homologie zu maximieren.
-
Jedoch
ordnen diese komplexeren Verfahren jeder Lücke, die in dem Alignment auftritt,
Lückenstrafen bzw. "gap penalties" zu, so dass bei
der gleichen Anzahl von identischen Aminosäuren ein Sequenz-Alignment mit
so wenigen Lücken
wie möglich – was eine
höhere
Verwandtschaft zwischen den zwei verglichenen Sequenzen widerspiegelt – einen
höheren
Score erreichen wird als eines mit vielen Lücken. Affine Lückenkosten bzw. "affine gap costs", die relativ hohe
Kosten für
die Existenz einer Lücke
und eine kleinere Strafe für
jeden nachfolgenden Rest in der Lücke auferlegen, werden typischerweise
verwendet. Dies ist das am häufigsten verwendete "Gap-Scoring"-System. Hohe Lückenstrafen
werden natürlich optimierte
Alignments mit weniger Lücken
erzeugen. Die meisten Alignment-Programme ermöglichen es, dass die Lückenstrafen
modifiziert werden. Es ist jedoch bevorzugt, die voreingestellten
Werte zu verwenden, wenn eine derartige Software für Sequenzvergleiche
verwendet wird. Wenn z.B. das GCG Wisconsin Bestfit Package bzw.
-Paket (siehe unten) verwendet wird, ist die voreingestellte Lückenstrafe
für Aminosäuresequenzen
-12 für
die Erzeugung einer Lücke
und -4 für
jede Erweiterung. Alternative voreingestellte Lückenstrafen für Aminosäuresequenzen
sind -8 für
die Erzeugung einer Lücke
und -2 für
jede Erweiterung.
-
Die
Berechnung der maximalen%-Homologie erfordert daher zuerst das Erzeugen
eines optimalen Alignments, das Lückenstrafen berücksichtigt.
Ein geeignetes Computerprogramm zum Ausführen eines derartigen Alignments
ist das GCG Wisconsin Bestfit Package (University of Wisconsin,
USA; Devereux et al., 1984, Nucleic Acids Research, 12:387). Beispiele
für andere
Software, die Sequenzvergleiche durchführen kann, schließen ohne
Einschränkung
darauf das BLAST-Paket (siehe Ausubel et al., 1999 ibid – Kapitel
18), FASTA (Altschul et al., 1990, J. Mol. Biol., 403-410) und die
GENEWORKS-Programmfamilie von Vergleichswerkzeugen ein. Sowohl BLAST
als auch FASTA sind für
Offline- und Online-Suchen
verfügbar
(siehe Ausubel et al., 1999, ibid, Seiten 7-58 bis 7-60). Für einige
Anwendungen ist es jedoch bevorzugt, das GCG Bestfit-Programm zu
verwenden.
-
Obwohl
die letztendliche %-Homologie in Form von Identität gemessen
werden kann, basiert in einigen Fällen das Alignment-Verfahren
selbst typischerweise nicht auf einem Alles-oder-Nichts-Paarvergleich. Stattdessen
wird allgemein eine skalierte Ähnlichkeits-Punkt-Matrix ("similarity score
matrix") verwendet,
die jedem paarweisen Vergleich, basierend auf der chemischen Ähnlichkeit
oder dem evolutionären
Abstand, Punktwerte zuweist. Ein Beispiel einer derartigen Matrix,
die gewöhnlich
verwendet wird, ist die BLOSUM62-Matrix – die voreingestellte Matrix
für die
BLAST-Programmfamilie. Die GCG Wisconsin-Programme verwenden allgemein
entweder die allgemeinen voreingestellten Werte oder eine maßgeschneiderte
Symbolvergleichstabelle, falls bereitgestellt (siehe Benutzerhandbuch
für weitere
Details). Es ist bevorzugt, die allgemeinen voreingestellten Werte
für das
GCG-Paket, oder im Fall von anderer Software die voreingestellte Matrix,
wie BLOSUM62, zu verwenden.
-
Sobald
die Software ein optimales Alignment erzeugt hat, ist es möglich, die%-Homologie, vorzugsweise
die%-Sequenzidentität,
zu berechnen. Die Software führt
dies typischerweise als Teil des Sequenzvergleichs durch und erzeugt
ein numerisches Ergebnis.
-
Wie
angegeben, kann für
einige Anwendungen die Sequenzhomologie (oder -identität) unter
Verwendung jedes geeigneten Homologiealgorithmus, z.B. unter Verwendung
der voreingestellten Parameter, bestimmt werden. Für eine Diskussion
der grundlegenden Fragen bei der Ähnlichkeitssuche in Sequenzdatenbanken,
siehe Altschul et al. (1994) Nature Genetics, 6:119-129. Für einige
Anwendungen wird der BLAST-Algorithmus angewendet, wobei die Parameter
auf die voreingestellten Werte eingestellt sind. Der BLAST-Algorithmus
ist im Detail unter http://www.ncbi.nih.gov/BLAST/blast_help.html
beschrieben.
-
Vorteilhafterweise
wird die "wesentliche
Homologe" bei Bewertung
mittels BLAST mit Sequenzen gleichgesetzt, die mit einem EXPECT-Wert
von mindestens etwa e-7, vorzugsweise mindestens e-9 und am stärksten bevorzugt
e-10 oder weniger, übereinstimmen.
Der voreingestellte Schwellenwert für den EXPECT(-wert) bei der
BLAST-Suche ist gewöhnlich
10.
-
Sollten
Lückenstrafen
verwendet werden, wenn die Sequenzidentität bestimmt wird, dann werden
vorzugsweise die folgenden Parameter verwendet:
FÜR BLAST | |
LÜCKENEINFÜHRUNG bzw.
GAP OPEN | 5 |
LÜCKENERWEITERUNG
bzw. GAP EXTENSION | 2 |
FÜR CLUSTAL | DNA | PROTEIN | |
WORTGRÖSSE | 2 | 1 | K-Triple |
LÜCKENSTRAFE | 10 | 10 | |
LÜCKENERWEITERUNG | 0,1 | 0,1 | |
-
Andere
Computerprogramm-Verfahren, um Identität und Ähnlichkeit zwischen den zwei
Sequenzen zu bestimmen, schließen
ohne Einschränkung
darauf das GCG-Programmpaket (Devereux et al., 1984, Nucleic Acids
Research, 12:387) und FASTA (Altschul et al., 1990, J. Molec. Biol.,
403-410) ein.
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PROFIL-HIDDEN-MARKOV-MODELLE ("PROFILE HIDDEN MARKOV
MODELS")
-
Das
Profil einer Familie von Sequenzen kann in einer wahrscheinlichkeitstheoretischen
bzw. probabilistischen Weise unter Verwendung der Hidden-Markov-Modelle
(HMMs) (Durbin, R., Eddy, S., Krogh, A. und Mitchison, G. (1998)
Biological Sequence Analysis: Probabilistic models of Proteins and
nucleic acids, Cambridge University Press, Cambridge, UK; Eddy,
S.R. (1998) Profile hidden Markov models, Bioinformatics, 14: 755-763) modelliert werden.
HMMs wurden ursprünglich
zur Verwendung bei der Spracherkennung entwickelt, und sie wurden
seither für
einen Bereich der Signalverarbeitungsanwendungen verwendet. Ein
Signal wird als eine Sequenz aus Elementen aus einer finiten Gruppe
modelliert. Bei der Spracherkennung besteht diese Gruppe aus den
Geräuschen,
die die Sprache darstellen, und das Ziel ist es, abzuleiten, welche
Worte die Geräusche
darstellen. Eine Proteinsequenz aus einer bestimmten Familie kann
man sich in der gleichen Weise vorstellen. Die Sequenz ist eine
Reihe von Elementen aus der Gruppe von 20 Aminosäuren, und die Anforderung besteht
darin, zu bestimmen, welche Proteinfamilie die Sequenz darstellen
könnte.
-
Profil-HMMs
können
aus einem Mehrfach-Sequenz-Alignment ("multiple sequence alignment") bekannter Familienmitglieder
konstruiert werden. Jede Position in dem Alignment entspricht einem
Zustand, wobei die Zustände "übereinstimmend", "inseriert" oder "deletiert" sind. Man kann sich
das gesamte Alignment daher als eine lineare Kette oder einen Pfad
von Verbindungszuständen
("interconnecting
states"), verbunden durch Übergangswahrscheinlichkeiten,
vorstellen. Diese Zustände "ergeben" bzw. "emittieren" Aminosäurereste
mit verschiedenen Wahrscheinlichkeiten (basierend auf dem Bereich
von Resten, der in dem Alignment zusammen mit Substitutionsdaten
und "Pseudozählungs" ("pseudocount")-Verfahren beobachtet
wird – um
die limitierten Daten in dem anfänglichen
Alignment zu korrigieren). Die Wahrscheinlichkeit, dass eine bestimmte Sequenz
mit dem Modell übereinstimmt,
kann als eine Kombination der Übergangswahrscheinlichkeiten
zwischen den Zuständen
und den Ausgabewahrscheinlichkeiten ("emission probabilities") für diese
Aminosäuresequenz
berechnet werden.
-
Sobald
ein gutes Alignment von bekannten Familienmitgliedern erhalten wurde,
können
HMMs mit geringer manueller Intervention (verglichen mit Profilen)
konstruiert werden, und sie sind ein empfindlicheres bzw. sensitiveres
Verfahren zum Detektieren von entfernten Homologen. Die Pfam-Datenbank
ist eine Bibliothek von Profil-HMMs für viele Proteinfamilien (Bateman,
A., Birney, E., Durbin, R., Eddy, S.R., Finn, R.D. und Sonhammer,
E.L.L. (1999) Pfam 3.1 : 1313 multiple alignments and Profile HMMs
match the majority of Proteins, Nucleic Acids Research, 27: 260-262).
Es enthält
Modelle, die aus sorgfältig
editierten Seed-Aligments konstruiert wurden, und Modelle, die automatisch
durch eine iterative Vorgehensweise erzeugt wurden. Diese vollständige Automatisierung
des Verfahrens hat den Nachteil, dass jegliche Fehler, die gemacht
werden, rasch verbreitet werden.
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POLYPEPTIDVARIANTEN UND -DERIVATE
-
Die
Begriffe "Variante" oder "Derivat" schließen in Bezug
auf die hierin beschriebenen Aminosäuresequenzen jegliche Substitution,
Variation, Modifikation, jeden Austausch, jede Deletion oder Addition
von einer (oder mehreren) Aminosäure/n
in bzw. an der Sequenz ein, vorausgesetzt, dass die resultierende
Aminosäuresequenz
PFI-013-Aktivität,
vorzugsweise mit mindestens der gleichen Aktivität wie das in SEQ ID NO: 2 dargestellte
Polypeptid, aufweist.
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Die
in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Sequenzen können modifiziert
sein. Typischerweise werden Modifikationen gemacht, die die PFI-013-Aktivität der Sequenz
aufrechterhalten. Aminosäuresubstitutionen
können
durchgeführt
werden, z.B. von 1, 2 oder 3 bis 10, 20 oder 30 Substitutionen,
vorausgesetzt, dass die modifizierte Sequenz eine PFI-013-Aktivität beibehält. Aminosäuresubstitutionen
können
die Verwendung von nicht-natürlich
auftretenden Analoga einschließen,
z.B., um die Blutplasma-Halbwertszeit eines therapeutisch verabreichten
Polypeptids zu erhöhen.
-
Konservative
Substitutionen können
z.B. gemäß der unten
stehenden Tabelle durchgeführt
werden. Aminosäuren
im selben Block der zweiten Spalte und vorzugsweise in derselben
Zeile in der dritten Spalte können
durch einander substituiert werden:
ALIPHATISCH | nicht-polar | GAP |
ILV |
polar – ungeladen | CSTM |
NQ |
polar – geladen | DE |
KR |
AROMATISCH | | HFWY |
-
Wie
oben angegeben, werden die in der Erfindung verwendeten Proteine
typischerweise durch rekombinante Mittel bzw. Rekombinationsmittel,
z.B. wie hierin beschrieben, und/oder unter Verwendung von Synthesemitteln
unter Verwendung von Techniken, die Fachleuten gut bekannt sind,
wie Festphasensynthese, hergestellt. Varianten und Derivate derartiger
Sequenzen schließen
Fusionsproteine ein, wobei die Fusionsproteine mindestens die Aminosäuresequenz
der vorliegenden Erfindung umfassen, wobei diese (direkt oder indirekt)
mit einer anderen Aminosäuresequenz
verknüpft
ist. Diese anderen Aminosäuresequenzen – welche manchmal
als Fusionsproteinpartner bezeichnet werden – werden typischerweise eine
vorteilhafte Funktionalität
verleihen – wie
z.B., um die Extraktion und Aufreinigung der Aminosäuresequenz
der vorliegenden Erfindung zu unterstützen. Beispiele für Fusionsproteinpartner
schließen
Glutathion-S-transferase (GST), 6 × His, GAL4 (DNA-Bindungs- und/oder
Transkriptionsaktivierungsdomänen)
und β-Galactosidase
ein. Es kann auch zweckmäßig sein,
eine Spaltstelle für
Proteolyse zwischen dem Fusionsproteinpartner und der Proteinsequenz einzuschließen, so
dass die Entfernung der letzteren ermöglicht wird. Vorzugsweise wird
der Fusionsproteinpartner die Funktion des Proteins nicht behindern.
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POLYNUCLEOTIDVARIANTEN UND -DERIVATE
-
Die
Begriffe "Variante" oder "Derivat" schließen in Bezug
auf die in der vorliegenden Erfindung verwendete Nucleotidsequenz
jede Substitution, Variation, Modifikation, jeden Austausch, jede
Deletion oder Addition von einer (oder mehreren) Nucleinsäure/n in
bzw. an der Sequenz ein, vorausgesetzt, dass die resultierende Nucleotidsequenz
für ein
Polypeptid mit PFI-013-Aktivität,
vorzugsweise mit mindestens der gleichen Aktivität wie die der in SEQ ID NO:
2 dargestellten Sequenz, codiert.
-
Wie
oben angegeben, besteht im Hinblick auf die Sequenzhomologie mindestens
70%, vorzugsweise mindestens 75%, stärker bevorzugt mindestens 80%,
stärker
bevorzugt mindestens 85%, stärker
bevorzugt mindestens 90%, stärker
bevorzugt mindestens 95%, Homologie zu der in SEQ ID NO: 1 gezeigten
Nucleotidsequenz. Am stärksten
bevorzugt besteht mindestens 98% Homologie zu der in SEQ ID NO:
1 gezeigten Nucleotidsequenz. Nucleotidhomologievergleiche können wie
oben beschrieben durchgeführt
werden. Für
einige Anwendungen ist ein bevorzugtes Sequenzvergleichsprogramm
das oben beschriebene GCG Wisconsin Bestfit-Programm. Die voreingestellte
Punkt- bzw. Scoring-Matrix hat einen Wert für eine Übereinstimmung ("match value") von 10 für jedes
identische Nucleotid und von -9 für jede Fehlpaarung bzw. Nichtübereinstimmung
("mismatch"). Die voreingestellte
Strafe für
die Erzeugung einer Lücke
ist -50 und die voreingestellte Strafe für die Erweiterung einer Lücke ist
-3 für
jedes Nucleotid.
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Wie
hierin verwendet, umfassen die Begriffe "Variante", "Homologes", "Fragment" und "Derivat" Allelvarianten der
Sequenzen.
-
Der
Begriff "Variante" umfasst auch Sequenzen,
die komplementär
zu den Sequenzen sind, die zur Hybridisierung an die hierin dargestellten
Nucleotidsequenzen befähigt
sind.
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HYBRIDISIERUNG
-
Der
Begriff "Hybridisierung", wie hierin verwendet,
soll "the process
by which a strand of mucleic acid joins with a complementary strand
through base pairing" (das
Verfahren, durch welches sich ein Nucleinsäurestrang mit einem komplementären Strang
durch Basenpaarung verbindet) (Coombs, J. (1994) Dictionary of Biotechnology,
Stockton Press, New York, NY, USA) sowie das Verfahren der Amplifikation,
wie es in den PCR-Technologien
durchgeführt
wird, wie bei Dieffenbach, C.W. und G.S. Dveksler (1995, PCR Primer,
a Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Press, Plainview, NY, USA)
beschrieben, einschließen.
-
Die
Hybridisierungsbedingungen basieren auf der Schmelztemperatur (Tm)
des Nucleinsäurebindungskomplexes,
wie bei Berger und Kimmel (1987, Guide to Molecular Cloning Techniques,
Methods in Enzymology, Bd. 152, Academic Press, San Diego, CA, USA)
gelehrt, und sie verleihen eine definierte "Stringenz", wie unten erklärt.
-
Die
Stringenz der Hybridisierung bezieht sich auf die Bedingungen, unter
welchen Polynucleinsäurehybride
stabil sind. Derartige Bedingungen sind für Fachleute auf dem Gebiet
offensichtlich. Wie es Fachleuten auf dem Gebiet bekannt ist, wird
die Stabilität
von Hybriden in der Schmelztemperatur (Tm) des Hybrids widergespiegelt,
welche um etwa 1 bis 1,5°C
bei jeder 1%igen Abnahme in der Sequenzhomologie abnimmt. Allgemein
ist die Stabilität
eines Hybrids eine Funktion der Natriumionenkonzentration und der
Temperatur. Typischerweise wird die Hybridisierungsreaktion unter
Bedingungen höherer
Stringenz, gefolgt von Waschschritten bei variierender Stringenz,
durchgeführt.
-
Wie
hierin verwendet, bezieht sich hohe Stringenz auf Bedingungen, die
nur die Hybridisierung jener Nucleinsäuresequenzen zulassen, die
in 1 M Na+ bei 65-68°C stabile Hybride bilden.
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Die
maximale Stringenz tritt typischerweise bei etwa Tm-5°C (5°C unter der
Tm der Sonde) auf.
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Hohe
Stringenz tritt bei etwa 5°C
bis 10°C
unter der Tm der Sonde auf. Bedingungen mit hoher Stringenz können z.B.
durch Hybridisierung in einer wässrigen
Lösung,
enthaltend 6 × SSC,
5 × Denhardt(-Lösung), 1%
SDS (Natriumdodecylsulfat), 0,1 Na+-Pyrophosphat
und 0,1 mg/ml denaturierte Lachssperma-DNA als nicht-spezifischer
Konkurrent bzw. Kompe titor, bereitgestellt werden. Nach der Hybridisierung
kann das Waschen bei hoher Stringenz in mehreren Schritten mit einem
finalen Waschschritt (etwa 30 min) bei der Hybridisierungstemperatur
in 0,2-0,1 × SSC,
0,1% SDS durchgeführt
werden.
-
Moderate
bzw. mäßige oder
mittlere Stringenz tritt typischerweise bei etwa 10°C bzw. 20°C unter der Tm
der Sonde auf.
-
Geringe
Stringenz tritt typischerweise bei etwa 20°C bis 25°C unter der Tm der Sonde auf.
-
Wie
von Fachleuten auf dem Gebiet verstanden werden wird, kann eine
Hybridisierung bei maximaler Stringenz verwendet werden, um identische
Polynucleotidsequenzen zu identifizieren oder zu detektieren, während eine
Hybridisierung bei mittlerer (oder geringer) Stringenz verwendet
werden kann, um ähnliche
oder verwandte Polynucleotidsequenzen zu identifizieren oder zu
detektieren.
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Mäßige Stringenz
bezieht sich auf Bedingungen, die zu denjenigen der Hybridisierung
in der oben beschriebenen Lösung äquivalent
sind, aber eben bei etwa 60-62°C.
In denn Fall wird der finale Waschschritt bei der Hybridisierungstemperatur
in 1 × SSC,
0,1% SDS durchgeführt.
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Geringe
Stringenz bezieht sich auf Bedingungen, die zu denjenigen der Hybridisierung
in der oben beschriebenen Lösung äquivalent
sind, und zwar bei etwa 50-52°C.
In diesem Fall wird der finale Waschschritt bei der Hybridisierungstemperatur
in 2 × SSC,
0,1% SDS durchgeführt.
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Es
wird verstanden, dass diese Bedingungen angepasst und unter Verwendung
einer Vielfalt von Puffern, z.B. Formamid-basierte Puffer, und Temperaturen
dupliziert werden können.
Denhardt-Lösung
und SSC sind Fachleuten auf dem Gebiet gut bekannt, wie es auch
andere geeignete Hybridisierungspuffer sind (siehe z.B. Sambrook
et al., Hrsg., (1989), Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold
Spring Harbor Laboratory Press, New York, NY, USA, oder Ausubel
et al., Hrsg., (1990), Current Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons, Inc.).
Optimale Hybridisierungsbedingungen müssen empirisch bestimmt werden,
da die Länge und
der GC-Gehalt der Sonde ebenfalls eine Rolle spielen.
-
Polynucleotide,
die zur selektiven Hybridisierung an hierin dargestellte Nucleotidsequenzen
oder an deren Komplement befähigt
sind, werden allgemein mindestens 70%, vorzugsweise mindestens 75%,
stärker bevorzugt
mindestens 80%, stärker
bevorzugt mindestens 85%, stärker
bevorzugt mindestens 90%, stärker bevorzugt
mindestens 95%, am stärksten
bevorzugt mindestens 98%, homolog zu den entsprechenden hierin dargestellten
Nucleotidsequenzen über
einen Bereich von mindestens 20, vorzugsweise mindestens 25 oder 30,
z.B. mindestens 40, 60 oder 100 oder mehr, zusammenhängenden
Nucleotiden sein.
-
Der
Begriff "selektiv
hybridisierbar" bedeutet,
dass das Polynucleotid, das als Sonde verwendet wird, unter Bedingungen
verwendet wird, bei denen gefunden wurde, dass ein erfindungsgemäßes Zielpolynucleotid in
einem Maß bzw.
mit einem Level an die Sonde hybridisiert, das/der signifikant über dem
Hintergrund liegt. Die Hintergrund-Hybridisierung ("background hybridization") kann auftreten,
weil andere Polynucleotide vorhanden sind, z.B. in der cDNA-Bibliothek
oder der Bibliothek der genomischen DNA, die durchmustert wird. Bei
diesem Vorgang bedeutet Hintergrund einen Signallevel, der durch
Wechselwirkung zwischen der Sonde und einem nicht-spezifischen DNA-Mitglied
der Bibliothek erzeugt wird, welcher weniger als 10-mal, vorzugsweise
weniger als 100-mal, so stark ist wie die spezifische Wechselwirkung,
die bei der Ziel-DNA beobachtet wird. Die Intensität der Wechselwirkung
kann z.B. durch radioaktives Markieren der Sonde, z.B. mit 32P, gemessen werden.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt Nucleotidsequenzen, die an eine
beliebige oder mehrere der Nucleotidsequenzen der vorliegenden Erfindung
unter stringenten Bedingungen (z.B. 65°C und 0,1 × SSC {1 × SSC = 0,15 M NaCl, 0,015
M Na3-Citrat, pH 7,0}) hybridisieren können.
-
Polynucleotide,
welche nicht zu 100% homolog sind, mit den hierin beschriebenen
Sequenzen, können
auf eine Anzahl von Weisen erhalten werden. Andere Varianten der
hierin beschriebenen Sequenzen können
z.B. durch Screening von DNA-Bibliotheken, die aus einem Bereich
von Individuen hergestellt wurden, z.B. Individuen aus unterschiedlichen
Populationen, mit Sonden ("probing") erhalten werden.
Zusätzlich
können
andere virale/bakterielle oder zelluläre Homologe, insbesondere zelluläre Homologe,
die in Säugerzellen (z.B.
Rinder-, Schafs-, Schweine-, Pferde-, Nager- und Primatenzellen)
gefunden werden, erhalten werden, und derartige Homologe und Fragmente
davon werden im Allgemeinen zur selektiven Hybridisierung an die
in SEQ ID NO: 1 gezeigte Sequenz befähigt sein. Derartige Sequenzen
können
durch Screening mittels Sonden von cDNA-Bibliotheken, die aus anderen
Tierspezies hergestellt wurden, oder von Bibliotheken genomischer DNA,
die von anderen Tierspezies stammen, und durch Screening mittels
Sonden von solchen Bibliotheken mit Sonden, die die gesamte in SEQ
ID NO: 1 gezeigte Sequenz oder einen Teil davon umfassen, unter
Bedingungen von mittlerer bis hoher Stringenz erhalten werden. Ähnliche Überlegungen treffen
auf das Verhalten von Spezies-Homologen und Allelvarianten der hierin
dargestellten Polypeptid- oder Nucleotidsequenzen zu.
-
Varianten
und Stamm/Spezies-Homologe können
auch unter Verwendung von degenerierter PCR erhalten werden, welche
Primer verwenden wird, die zum Abzielen auf Sequenzen innerhalb
der Varianten und Homologen, die konservierte Aminosäuresequenzen
innerhalb der hierin präsentierten
Sequenzen codieren, konstruiert wurden. Konservierte Sequenzen können z.B.
durch vergleichendes Anordnen ("aligning") der Aminosäuresequenzen
von mehreren Varianten/Homologen vorhergesagt werden. Sequenz-Alignments
können unter
Verwendung von Computersoftware, die im Fachgebiet bekannt ist,
durchgeführt
werden. Zum Beispiel wird das GCG Wisconsin PileUp- oder das ClustalW-Programm
weit verbreitet verwendet.
-
Die
Primer, die in der degenerierten PCR verwendet werden, werden eine
oder mehrere degenerierte Positionen enthalten, und sie werden bei
Stringenzbedingungen verwendet werden, die geringer sind als jene, die
zum Klonieren von Sequenzen mit Einzelsequenzprimern gegen bekannte
Sequenzen verwendet werden.
-
Alternativ
können
derartige Polynucleotide durch ortsgerichtete Mutagenese von charakterisierten
Sequenzen erhalten werden. Dies kann z.B. in dem Fall zweckmäßig sein,
dass stumme Codonänderungen
an den Sequenzen erforderlich sind, um die Codonbevorzugung für eine bestimmte
Wirtszelle zu optimieren, in der die Polynucleotidsequenzen exprimiert
werden. Andere Sequenzänderungen
können
gewünscht
sein, um Restriktionsenzymerkennungsstellen einzuführen oder
um die Eigenschaft oder Funktion der durch die Polynucleotide codierten
Polypeptide zu ändern.
-
Polynucleotide
können
verwendet werden, um einen Primer, z.B. einen PCR-Primer, einen
Primer für eine
alternative Amplifizierungsreaktion, eine Sonde, z.B. markiert mit
einer detektierbaren Markierung ("revealing label") durch konventionelle Mittel unter
Verwendung von radioaktiven oder nicht-radioaktiven Markierungen,
zu erzeugen, oder die Polynucleotide können in Vektoren kloniert werden.
Derartige Primer, Sonden und andere Fragmente werden mindestens
15, vorzugsweise mindestens 20, z.B. mindestens 25, 30 oder 40, Nucleotide
lang sein.
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Polynucleotide,
wie ein DNA-Polynucleotid, und Sonden können rekombinant, synthetisch
oder durch jedes beliebige Mittel, das Fachleuten auf dem Gebiet
zur Verfügung
steht, hergestellt werden. Sie können auch
mittels Standardtechniken kloniert werden.
-
Im
Allgemeinen werden Primer durch Synthesemittel, die eine stufenweise
Herstellung der gewünschten
Nucleinsäuresequenz,
ein Nucleotid nach dem anderen, einschließen, hergestellt werden. Techniken
zum Erreichen davon unter Verwendung von automatisierten Techniken
sind im Fachgebiet leicht verfügbar.
-
Längere Polynucleotide
werden allgemein unter Verwendung von rekombinanten Mitteln bzw.
Rekombinationsmitteln, z.B. unter Verwendung von PCR-Klonierungstechniken,
hergestellt werden. Dieses wird das Herstellen eines Primerpaars
(z.B. von etwa 15-30 Nucleotiden), die eine Region der Sequenz flankieren,
die kloniert werden soll, das Inkontaktbringen der Primer mit mRNA
oder cDNA, die aus einer Tier- oder humanen Zelle erhalten wurde,
das Durchführen
einer Polymerasekettenreaktion unter Bedingungen, die zu einer Amplifikation
der gewünschten
Region führen,
das Isolieren des amplifizierten Fragments (z.B. durch Aufreinigen des
Reaktionsgemisches in einem Agarosegel) und Gewinnen der amplifizierten
DNA beinhalten. Die Primer können
so konstruiert werden, dass sie geeignete Restriktionsenzymerkennungsstellen
enthalten, so dass die amplifizierte DNA in einen geeigneten Klonierungsvektor
kloniert werden kann.
-
REGULATORISCHE SEQUENZEN
-
Vorzugsweise
ist das in der vorliegenden Erfindung verwendete Polynucleotid funktionell
mit einer regulatorischen Sequenz verknüpft, welche zur Bereitstellung
der Expression der codierenden Sequenz, wie durch die gewählte Wirtszelle,
befähigt
ist. Zum Beispiel beschreibt die vorliegende Erfindung einen Vektor, umfassend
das Polynucleotid der vorliegenden Erfindung in funktioneller Verknüpfung mit
einer derartigen regulatorischen Sequenz, d.h. der Vektor ist ein
Expressionsvektor.
-
Der
Begriff "funktionell
verknüpft" bzw. "in funktioneller
Verknüpfung" bezieht sich auf
eine Nebeneinanderstellung, wobei sich die beschriebenen Komponenten
in einer Beziehung befinden, die es gestattet, dass sie in ihrer
beabsichtigten Weise funktionieren. Eine regulatorische Sequenz,
die mit einer codierenden Sequenz "funktionell verknüpft" ist, ist in einer derartigen Weise
ligiert, dass die Expression der codierenden Sequenz unter einer
Bedingung, die mit den Kontrollsequenzen kompatibel ist, erreicht
wird.
-
Der
Begriff "regulatorische
Sequenzen" schließt Promotoren
und Enhancer bzw. Verstärker
und andere Expressionsregulationssignale ein.
-
Der
Begriff "Promotor" wird im normalen
Verständnis
des Fachgebiets verwendet, z.B. eine RNA-Polymerase-Bindungsstelle.
-
Eine
verstärkte
Expression des Polynucleotids, das das in der vorliegenden Erfindung
verwendete Polypeptid codiert, kann auch durch die Auswahl von heterologen
regulatorischen Regionen, z.B. Promotor-, Sekretions-Leader- und
Terminator-Regionen, die dazu dienen, die Expression und, falls
gewünscht,
die Sekretionslevel des Proteins von Interesse aus dem gewählten Expressionswirt
zu erhöhen
und/oder dazu für
die induzierbare Kontrolle der Expression des hierin beschriebenen
Polypeptids zu sorgen, erreicht werden.
-
Vorzugsweise
kann die in der vorliegenden Erfindung verwendete Nucleotidsequenz
funktionell mit mindestens einem Promotor verknüpft sein.
-
Neben
dem nativen Promotor des Gens, das das in der vorliegenden Erfindung
verwendete Polypeptid codiert, können
andere Promotoren verwendet werden, um die Expression des Polypeptids
zu steuern. Der Promotor kann aufgrund seiner Effizienz beim Steuern
der Expression des Polypeptids in dem gewünschten Expressionswirt ausgewählt werden.
-
In
einer anderen Ausführungsform
kann ein konstitutiver Promotor ausgewählt werden, um die Expression
des gewünschten
Polypeptids zu steuern. Ein derartiges Expressionskonstrukt kann
zusätzliche
Vorteile bieten, da es die Notwendigkeit umgeht, die Expressionswirte
auf einem Medium zu kultivieren, das ein induzierendes Substrat
enthält.
-
Beispiele
geeigneter Promotoren wären
LTR, SV40 und CMV in Säugersystemen,
E. coli lac oder trp in Bakteriensystemen, Baculovirus-Polyhedron-Promotor
(polh) in Insektensystemen und andere Promotoren, von denen bekannt
ist, dass sie die Expression in eukaryotischen und prokaryotischen
Zellen oder deren Viren kontrollieren.
-
Beispiele
starker konstitutiver und/oder induzierbarer Promotoren, welche
zur Verwendung in Pilzexpressionswirten bevorzugt sind, sind jene,
die von den aus Pilzen stammenden Genen für Xylanase (xlnA)-, Phytase-,
ATP-Synthetase-, Untereinheit 9 (oliC)-, Triosephosphatisomerase
(tpi)-, Alkoholdehydrogenase (AdhA)-, α-Amylase (amy)-, Amylogucosidase
(AG – aus
dem glaA-Gen)-, Acetamidase (amdS)- und Glycerinaldehyd-3-phosphatdehydrogenase
(gpd)-Promotoren erhältlich
sind.
-
Beispiele
starker Hefepromotoren sind jene, die aus den Genen für Alkoholdehydrogenase,
Lactase, 3-Phosphoglyceratkinase und Triosephosphatisomerase erhältlich sind.
-
Beispiele
starker bakterieller Promotoren sind die α-Amylase- und SP02-Promotoren
sowie Promotoren von Genen für
extrazelluläre
Proteasen.
-
Hybridpromotoren
können
ebenfalls verwendet werden, um die induzierbare Regulation des Expressionskonstrukts
zu verbessern.
-
Der
Promotor kann zusätzlich
Merkmale einschließen,
um die Expression in einem geeigneten Wirt sicherzustellen oder
zu erhöhen.
Zum Beispiel können
die Merkmale konservierte Regionen, wie eine Pribnow-Box oder eine
TATA-Box sein. Der Promotor kann sogar andere Sequenzen enthalten,
um die Expressionslevel der Nucleotidsequenz der vorliegenden Erfindung
zu beeinflussen (wie aufrechtzuerhalten, zu verstärken oder
zu verringern). Zum Beispiel schließen geeignete andere Sequenzen
das Sh1-Intron oder ein ADH-Intron ein. Andere Sequenzen schließen induzierbare
Elemente – wie
Temperatur-, chemisch-, Licht- oder Stress-induzierbare Elemente – ein. Es
können
auch geeignete Elemente zur Verstärkung der Transkription oder
Translation vorhanden sein. Ein Beispiel des letzteren Elements
ist die TMV-5'-Signalsequenz
(siehe Sleat, Gene, 217 [1987], 217-225; und Dawson, Plant Mol.
Biol., 23 [1993], 97).
-
Der
Expressionsvektor kann auch Sequenzen enthalten, die so auf den
Promotor wirken, dass die Expression vervielfacht wird. Zum Beispiel
können
die SV40-, CMV- und cis-wirkende Polyom-("polyoma cis-acting") Elemente (Enhancer) und ein selektierbarer
Marker ein phänotypisches
Merkmal zur Selektion bereitstellen (z.B. Dihydrofolatreduktase
oder Neonmycinresistenz für
Säugerzellen
oder Ampicillin/Tetracyclin-Resistenz für E. coli). Die Auswahl des
geeigneten Vektors, der den geeigneten Promotor und Selektionsmarker
enthält,
liegt gut innerhalb des (Wissens-)Standes der Fachleute auf dem
Gebiet.
-
KONSTRUKTE
-
Der
Begriff "Konstrukt" – welcher synonym ist mit Begriffen,
wie "Konjugat", "Kassette" und "Hybrid" – schließt die hierin beschriebene
Sequenz, die direkt oder indirekt mit einem Promotor verknüpft ist,
ein. Ein Beispiel einer indirekten Verknüpfung ist die Bereitstellung
einer geeigneten Abstandsgruppe bzw. Spacer-Gruppe, wie eine Intronsequenz,
wie das Sh1-Intron oder das ADH-Intron, zwischen dem Promotor und
der hierin beschriebenen Nucleotidsequenz. Das Gleiche trifft für den Begriff "fusioniert" zu, welcher direkte
oder indirekte Verknüpfung
einschließt.
In jedem Fall decken die Begriffe nicht die natürliche Kombination der für das Protein
codierenden Nucleotidsequenz, die gewöhnlich mit dem Wildtyp-Genpromotor
assoziiert ist, und den Fall, wenn sie beide in ihrer natürlichen
Umgebung vorliegen, ab.
-
Das
Konstrukt kann sogar einen Marker enthalten oder exprimieren, der
die Selektion des genetischen Konstrukts z.B. in Säuger-, Hefe-,
Insekten-, Pilz- oder Bakterienzellen ermöglicht. Verschiedene Marker
liegen vor, die verwendet werden können, wie z.B. jene, die für eine Antibiotikaresistenz
gegenüber
G418, Hygromycin, Bleomycin, Kanamycin und Gentamycin sorgen.
-
VEKTOREN
-
Der
Begriff "Vektor" schließt Expressionsvektoren
und Transformationsvektoren und Shuttle-Vektoren ein.
-
Der
Begriff "Expressionsvektor" bedeutet ein Konstrukt,
das zu einer in vivo- oder in vitro-Expression befähigt ist.
-
Der
Begriff "Transformationsvektor" bedeutet ein Konstrukt,
das befähigt
ist, von einer Funktionseinheit in eine andere Funktionseinheit übertragen
zu werden – welche
von der gleichen Spezies oder von einer davon verschiedenen Spezies
stammen können.
Wenn das Konstrukt befähigt
ist, von einer Spezies in eine andere übertragen zu werden – wie von
einem Virusvektor, wie MMLV oder FIV, an eine humane oder Säuger-Primärzelle oder
-Zelllinie, dann wird der Transformationsvektor manchmal als "Shuttle-Vektor" bezeichnet.
-
Eine
große
Vielfalt von Expressionssystemen kann in verschiedenen Wirten verwendet
werden. Zum Beispiel episomale, chromosomale und von Viren abgeleitete
Systeme (z.B. Vektoren, die von Bakterienplasmiden, Bakteriophagen,
Papovavirus, wie SV40, Vaccinia-Virus,
Adenovirus und Retrovirus abgeleitet sind).
-
Die
DNA-Sequenz kann mittels einer Vielfalt von Techniken in den Vektor
inseriert werden. Im Allgemeinen wird die DNA-Sequenz an einer geeigneten
Restriktionsendonucleasenstelle durch Vorgehensweisen, die im Fachgebiet
bekannt sind, inseriert, und dies wird als innerhalb des Rahmens
(des Kenntnisstands) von Fachleuten auf dem Gebiet angesehen. Die
DNA-Sequenz in dem Expressionsvektor ist mit geeigneten Kontrollsequenzen,
die die mRNA-Synthese steuern (d.h. der Promotor), funktionell verknüpft.
-
Die
Vektoren können
in eine geeignete Wirtszelle, wie unten beschrieben, transformiert
werden, um für
die Expression eines Polypeptids zu sorgen. Somit beschreibt die
Erfindung in einem weiteren Aspekt ein Verfahren zum Herstellen
von Polypeptiden, welches das Kultivieren einer Wirtszelle, die
mit einem Expressionsvektor, wie oben beschrieben, transformiert
oder transfiziert wurde, und zwar unter Bedingungen zur Bereitstellung
der Expression durch den Vektor von einer codierenden Sequenz, die
die Polypeptide codiert, und das Gewinnen der exprimierten Polypeptide
umfasst.
-
Die
Vektoren können
z.B. Plasmid-, Virus- oder Baktiophagen (Phagen)-Vektoren sein,
die mit einem Replikationsstartpunkt, gegebenenfalls einem Promotor
zur Expression des Polynucleotids und gegebenenfalls einem Regulator
des Promotors ausgestattet sind.
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Die
Vektoren können
ein oder mehrere selektierbare Markergene enthalten. Die geeignetsten
Selektionssysteme für
industrielle Mikroorganismen sind jene, die durch die Gruppe der
Selektionsmarker gebildet werden, die keine Mutation in dem Wirtsorganismus
erfordern. Beispiele pilzlicher Selektionsmarker sind die Gene für Acetamidase
(amdS), ATP-Synthetase,
Untereinheit 9 (oliC), Orotidin-5'-phosphatdecarboxylase (pvrA), Phleomycin- und Benomylresistenz
(benA). Beispiele nicht-pilzlicher Selektionsmarker sind das bakterielle G418-Resistenz-Gen
(dies kann auch in Säugerzellen,
Hefe, aber nicht in Fadenpilzen, verwendet werden), das Ampicillinresistenz-Gen
(E. coli), das Neomycinresistenz-Gen (Säugerzellen) und das E. coli
uidA-Gen, das für β-Glucuronidase
(GUS) codiert.
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Die
Vektoren können
in vitro, z.B. zur Produktion von RNA, verwendet werden, oder sie
können
verwendet werden, um eine Wirtszelle zu transfizieren oder zu transformieren.
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Somit
können
die Polynucleotide in einen rekombinanten Vektor (typischerweise
einen replizierbaren Vektor), z.B. einen Klonierungs- oder Expressionsvektor,
inkorporiert werden. Der Vektor kann verwendet werden, um die Nucleinsäure in einer
kompatiblen Wirtszelle zu replizieren. Somit beschreibt die Erfindung
ein Verfahren zum Herstellen von Polynucleotiden durch Einführen eines
Polynucleotids in einen replizierbaren Vektor, Einführen des
Vektors in eine kompatible Wirtszelle und Wachsen lassen der Wirtszelle
unter Bedingungen, welche zur Replikation des Vektors führen. Der
Vektor kann aus der Wirtszelle gewonnen werden. Geeignete Wirtszellen
werden unten in Verbindung mit den Expressionsvektoren beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von genetisch manipulierten
Wirtszellen, die ein PFI-013-Polypeptid exprimieren, in Screening-Verfahren
zur Identifizierung von Modulatoren (z.B. Antagonisten oder Agonisten)
von PFI-013. Derartige genetisch manipulierte Wirtszellen könnten verwendet
werden, um Peptidbibliotheken oder organische Moleküle, die
zur Modulation der PFI-013-Aktivität befähigt sind, zu durchmustern.
Modulatoren (z.B. Antagonisten) des PFI-013-Polypeptids, wie Antikörper, Peptide
oder kleine organische Moleküle,
werden die Basis für
pharmazeutische Zusammensetzungen zur Behandlung von Erkrankungen,
die mit, z.B., PFI-013 assoziiert sind, bereitstellen. Derartige
Modulatoren (z.B. Antagonisten) können allein oder in Kombination
mit anderen Therapeutika zur Behandlung derartiger Erkrankungen
verabreicht werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Expressionsvektoren und Wirtszellen,
die Polynucleotidsequenzen umfassen, die PFI-013 codieren, um ein
Screening im Hinblick auf Mittel durchzuführen, die die PFI-013-Expression
oder -Aktivität
beeinflussen können.
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GEWEBE
-
Der
Begriff "Gewebe", wie hierin verwendet,
schließt
Gewebe per se und Organe ein.
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WIRTSZELLEN
-
Der
Begriff "Wirtszelle" – in Bezug auf die vorliegende
Erfindung – schließt jede
beliebige Zelle ein, die eine Nucleotidsequenz umfassen könnte, die
für das
in der vorliegenden Erfindung beschriebene rekombinante Protein
und/oder davon erhaltene Produkte codiert, wobei ein Promotor die
Expression der Polynucleotidsequenz bei Vorhandensein in der Wirtszelle
ermöglichen
kann.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt weiterhin Wirtszellen, die mit
einem Polynucleotid transformiert oder transfiziert wurden. Vorzugsweise
wird das Polynucleotid in einem Vektor zur Replikation und Expression des
Polynucleotids geführt.
Die Zellen werden so ausgewählt
werden, dass sie mit dem Vektor kompatibel sind, und sie können z.B.
prokaryotisch (z.B. Bakterienzellen) oder eukaryotisch (d.h. Säuger-, Pilz-,
Insekten- und Hefezellen) sein.
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Die
Einführung
von Polynucleotiden in Wirtszellen kann durch Verfahren bewirkt
werden, wie sie in Sambrook et al., Hrsg., (1989) Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press, New York,
NY, USA, beschrieben sind. Diese Verfahren schließen ohne
Einschränkung
darauf Calciumphosphattransfektion, DEAE-Dextranvermittelte Transfektion,
kationisches Lipid-vermittelte Transfektion, Elektroporation, Transvektion
("transvection"), Mikroinjektion,
Transduktion, "Scrape
Loading" und ballistische
Einführung
ein.
-
Beispiele
repräsentativer
Wirte schließen
Bakterienzellen (z.B. E. coli, Streptomyces), Pilzzellen, wie Hefezellen
und Aspergillus, Insektenzellen, wie Drosophila S2- und Spodoptera
SF9-Zellen, tierische Zellen, wie CHO-, COS-, HEK-, HeLa- und 3T3-Zellen
ein. Die Auswahl bzw. Selektion des geeigneten Wirts wird als innerhalb
des Rahmens (des Kenntnisstands) von Fachleuten auf dem Gebiet erachtet.
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In
Abhängigkeit
von der Beschaffenheit des Polynucleotids, das das hierin beschriebene
Polypeptid codiert, und/oder der Erwünschtheit von weiterer Prozessierung
des exprimierten Proteins können
eukaryotische Wirte, wie Hefen oder andere Pilze, bevorzugt sein.
Im Allgemeinen sind Hefezellen gegenüber Pilzzellen bevorzugt, weil
sie leichter zu manipulieren sind. Jedoch werden einige Proteine
in der Hefezelle nur schlecht exprimiert oder daraus sekretiert
oder sie werden in einigen Fällen
nicht richtig prozessiert (z.B. Hyperglycosylierung in Hefe). In
diesen Fällen
sollte ein davon verschiedener Pilzwirtsorganismus gewählt werden.
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Beispiele
geeigneter Expressionswirte zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
sind Pilze, wie Aspergillus-Spezies (wie jene, die in
EP-A-0 184 438 und
EP-A-0 284 603 beschrieben
sind) und Trichoderma- Spezi es, Bakterien, wie Escherichia-Spezies,
Streptomyces-Spezies und Pseudomonas-Spezies, und Hefen, wie Kluyveromyces-Spezies
(wie jene, die in
EP-A-0
096 430 und
EP-A-0
301 670 beschrieben sind) und Saccharomyces-Spezies. Beispielsweise
können
typische Expressionswirte ausgewählt
sein aus Aspergillus niger, Aspergillus niger var. tubigenis, Aspergillus
niger var. awamori, Aspergillus aculeatis, Aspergillus nidulans, Aspergillus
oryzae ("orvzae"), Trichoderma reesei,
Kluyveromyces lactis, Schizosaccharomyces pombe, Pichia pastoris
und Saccharomyces cerevisiae.
-
Die
Verwendung geeigneter Wirtszellen – wie Säuger-, Hefe-, Insekten- und
Pilzwirtszellen – kann
für post-translationale
Modifikationen (z.B. Myristoylierung, Glycosylierung, Verkürzung, Lipidierung
("lapidation") und Tyrosin-, Serin-
oder Threoninphosphorylierung) sorgen, wie es möglicherweise erforderlich ist,
um den hierin beschriebenen rekombinanten Expressionsprodukten eine
optimale biologische Aktivität
zu verleihen.
-
ORGANISMUS
-
Der
Begriff "Organismus" schließt jeglichen
Organismus mit Ausnahme des Menschen ein, der die Nucleotidsequenz,
die für
das hierin beschriebene rekombinante Protein und/oder davon erhaltene
Produkte codiert, umfassen könnte,
wobei ein Promotor die Expression der hierin beschriebenen Nucleotidsequenz
bei Vorhandensein in dem Organismus ermöglichen kann. Beispiele für Organismen
können
einen Pilz, eine Hefe oder einen Protozoen einschließen.
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Der
Begriff "transgener
Organismus" schließt jeden
beliebigen Organismus mit Ausnahme des Menschen ein, der die Nucleotidsequenz,
die für
das hierin beschriebene Protein und/oder davon erhaltene Produkte
codiert, umfasst, wobei der Promotor die Expression der hierin beschriebenen
Nucleotidsequenz innerhalb des Organismus ermöglichen kann. Vorzugsweise
ist die Nucleotidsequenz in das Genom des Organismus inkorporiert.
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Der
Begriff "transgener
Organismus" deckt
nicht die native codierende Nucleotidsequenz in ihrer natürlichen
Umgebung ab, wenn sie unter der Kontrolle ihres nativen Promotors
steht, der ebenfalls in seiner natürlichen Umgebung vorliegt.
Zusätzlich
deckt die vorliegende Erfindung nicht das native Protein ab, wenn
es in seiner natürlichen
Umgebung vorliegt und wenn es durch seine native codierende Nucleotidsequenz
codiert wurde, die ebenfalls in ihrer natürlichen Umgebung vorliegt,
und wenn diese Nucleotidsequenz unter der Kontrolle ihres nativen
Promotors steht, der ebenfalls in seiner natürlichen Umgebung vorliegt.
-
Daher
schließt
der hierin beschriebene transgene Organismus einen Organismus ein,
der ein Beliebiges von oder Kombinationen von der Nucleotidsequenz,
die für
die Aminosäuresequenz
codiert, Konstrukten, Vektoren, Plasmiden, Zellen und Geweben oder
den Produkten davon, die hierin beschrieben sind, umfasst. Die transformierte
Zelle oder der transformierte Organismus könnte annehmbare Mengen der
gewünschten Verbindung
herstellen, welche leicht aus der Zelle oder dem Organismus gewinnbar
wären.
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TRANSFORMATION DER WIRTSZELLEN/WIRTSORGANISMEN
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Wie
zuvor angegeben, kann der Wirtsorganismus ein prokaryotischer oder
ein eukaryotischer Organismus sein. Ein Beispiel eines geeigneten
prokaryotischen Wirts ist E. coli. Die Lehren zur Transformation
von prokaryotischen Wirten sind im Fachgebiet gut dokumentiert,
siehe z.B. Sambrook et al. (Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
2. Auflage, 1989, Cold Spring Harbor Laboratory Press, New York,
NY, USA) und Ausubel et al. (Current Protocols in Molecular Biology
(1995), John Wiley & Sons,
Inc.).
-
In
einem bevorzugten Beispiel ist der transformierte Wirt eine Säugerzelle
oder z.B. eine Insektenzelle, wobei die Einführung der Polynucleotide in
diese Wirtszellen durch Verfahren bewirkt werden kann, wie sie z.B. in
Sambrook et al. (Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Auflage,
1989, Cold Spring Harbor Laboratory Press, New York, NY, USA) beschrieben
sind. Diese Verfahren schließen
ohne Einschränkung
darauf Calciumphosphattransfektion, DEAE-Dextran-vermittelte Transfektion,
kationisches Lipid-vermittelte Transfektion, Elektroporation, Transvektion,
Mikroinjektion, Transduktion, "Scrape
Loading" und ballistische
Einführung
ein.
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In
einem anderen Beispiel kann der transgene Organismus eine Hefe sein.
In diesem Zusammenhang wurde Hefe weithin als Vehikel zur heterologen
Genexpression verwendet. Die Spezies Saccharomyces cerevisiae hat
eine lange Geschichte industrieller Verwendung, einschließlich ihrer
Verwendung zur heterologen Genexpression. Die Expression von heterologen
Genen in Saccharomyces cerevisiae wurde von Goodey et al. (1987,
Yeast Biotechnology, D.R. Berry et al., Hrsg. S. 401-429, Allen
and Unwin, London) und von King et al. (1989, Molecular and Cell
Biology of Yeasts, E.F. Walton und G.T. Yarronton, Hrsg., S. 107-133,
Blackie, Glasgow) übersichtsartig
zusammengefasst.
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Aus
mehreren Gründen
ist Saccharomyces cerevisiae zur heterologen Genexpression gut geeignet. Erstens
ist er für
Menschen nicht pathogen, und er ist nicht zur Produktion bestimmter
Endotoxine befähigt. Zweitens
weist er eine lange Geschichte sicherer Verwendung nach Jahrhunderten
kommerzieller Nutzung für verschiedene
Zwecke auf. Dies führte
zu einer breiten öffentlichen
Akzeptanz. Drittens resultierte die ausgedehnte kommerzielle Verwendung
und die ausgedehnte Forschung, die dem Organismus gewidmet wurde,
in einer Fülle
an Wissen über
die Genetik und Physiologie sowie über Kenndaten zur Fermentation
von Saccharomyces cerevisiae in großem Maßstab.
-
Ein
Literaturüberblick über die
Prinzipien der heterologen Genexpression in Saccharomyces cerevisiae
und die Sekretion der Genprodukte wird von E. Hinchcliffe und E.
Kenny ("Yeast as
a vehicle for the expression of heterologous genes", 1993, Yeasts, Bd.
5, Anthony H. Rose und J. Stuart Harrison, Hrsg., 2. Auflage, Academic
Press Ltd.) gegeben.
-
Mehrere
Typen von Hefevektoren sind verfügbar,
einschließlich
Integrationsvektoren, welche die Rekombination mit dem Wirtsgenom
zu ihrer Erhaltung benötigen,
und autonom replizierende Plasmidvektoren.
-
Um
die transgenen Saccharomyces herzustellen, werden Expressionskonstrukte
durch Inserieren von Nucleotidsequenzen in ein Konstrukt hergestellt,
das zur Expression in Hefe konstruiert wurde. Mehrere Typen von
Konstrukten, die zur heterologen Expression verwendet werden, wurden
entwickelt. Die Konstrukte enthalten einen Promotor, der in Hefe
aktiv ist, fusioniert mit der Nucleotidsequenz der vorliegenden
Erfindung; gewöhnlich
wird ein Promotor mit Hefeursprung, wie der GAL1-Promotor, verwendet.
Gewöhnlich
wird eine Signalsequenz mit Hefeursprung, wie die Sequenz, die das
SUC2-Signalpeptid codiert, verwendet. Ein Terminator, der in Hefen
aktiv ist, beendet das Expressionssystem.
-
Zur
Transformation von Hefe wurden mehrere Transformationsprotokolle
entwickelt. Zum Beispiel kann ein transgener Saccharomyces durch
Befolgen der Lehren von Hinnen et al. (1978, Proceedings of the National
Academy of Sciences of the USA, 75: 1929); Beggs, J.D. (1978, Nature,
London, 275:104); und Ito, H. et al. (1983, J. Bacteriology, 153:163-168)
hergestellt werden.
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Die
transformierten Hefezellen werden unter Verwendung verschiedener
selektiver Marker selektiert bzw. ausgewählt. Unter den zur Transformation
verwendeten Markern sind eine Anzahl von Auxotrophiemarkern, wie
LEU2, HIS4 und TRP1, und dominante Antibiotikaresistenzmarker, wie
Aminoglycosidantibiotikamarker, z. B. G418.
-
Somit
beschreibt die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zum Transformieren
einer Wirtszelle mit einer in SEQ ID NO: 1 gezeigten Nucleotidsequenz
oder einem Derivat, Homologen, einer Variante, einem Analogon oder
Fragment davon.
-
Wirtszellen,
die mit einer PFI-013-codierenden Nucleotidsequenz transformiert
sind, können
unter Bedingungen kultiviert werden, die zur Expression und Gewinnung
des codierten Proteins (in den Zellmembranen) aus der Zellkultur
geeignet sind. Das durch eine rekombinante Zelle produzierte Protein
kann in Abhängigkeit
von der verwendeten Sequenz und/oder dem verwendeten Vektor auf
der Zelloberfläche
exprimiert werden, sekretiert werden, oder es kann intrazellulär enthalten
sein. Wie von Fachleuten auf dem Gebiet verstanden werden wird,
werden Expressionsvektoren, die PFI-013-codierende Sequenzen enthalten,
allgemein die Expression in der Zellmembran ermöglichen. Andere rekombinante
Konstruktionen können
die PFI-013-codierende Sequenz mit einer Nucleotidsequenz verbinden,
die eine Polypeptiddomäne
codiert, welche die Proteinaufreinigung/Identifizierung ermöglichen
bzw. erleichtern wird (Kroll, D.J. et al. (1993), DNA Cell Biol.,
Bd. 12, S. 441-53, siehe auch obige Diskussion von Vektoren, die
Fusionsproteine enthalten).
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GENETISCH MANIPULIERT BZW: GENTECHNISCH
VERÄNDERT
ODER GENETISCH MODIFIZIERT
-
Eine
Zelle, vorzugsweise eine tierische Zelle, die "genetisch modifiziert" ist, ist heterozygot
oder homozygot für
eine Modifikation, die in die Zelle oder eine Vorläuferzelle,
Genmanipulation bzw. gentechnisch eingeführt wird. Die Standardverfahren
zur Genmanipulation, die zum Einführen der Modifikation verfügbar sind,
schließen
homologe Rekombination, Gene-Trapping mittels viralem Vektor ("viral vector gene
trapping"), Bestrahlung,
chemische Mutagenese und die transgene Expression einer Nucleotidsequenz ein,
die Antisense-RNA allein oder in Kombination mit katalytischen Ribozymen
codiert. Bevorzugte Verfahren zur genetischen Modifikation sind
homologe Rekombination und Gene-Trapping mittels viralem Vektor,
welche beide ein endogenes Gen durch Inserieren einer fremden Nucleinsäuresequenz
in den Genlokus modifizieren. Eine Nucleinsäuresequenz, die bezüglich des
Gens fremd ist, ist eine exogene Sequenz, die nicht-natürlich in
dem Gen auftritt. Diese Insertion von Fremd-DNA kann innerhalb jeder
beliebigen Region des PFI-013-Gens, z.B. in einem Enhancer, Promotor,
einer regulatorischen Region, einer nicht-codierenden Region, einer codierenden
Region, einem Intron oder einem Exon, auftreten. Das am stärksten bevorzugte
Verfahren zur Genmanipulation bzw. genetischen Manipulation ist
die homologe Rekombination, bei welcher die fremde Nucleinsäuresequenz
in einer gezielten Weise entweder allein oder in Kombination mit
einer Deletion eines Teils der endogenen Gensequenz inseriert wird.
-
FUNKTIONELL UNTERBROCHEN ("FUNCTIONALLY DISRUPTED")
-
Mit
einem PFI-013-Gen, das "funktionell
unterbrochen" ist,
ist ein PFI-013-Gen gemeint, das genetisch derart modifiziert ist,
dass die zelluläre
Aktivität
des PFI-013-Polypeptids,
das durch das unterbrochene Gen codiert wird, in Zellen, die normalerweise
die Wildtyp-Version des PFI-013-Gens exprimieren, vermindert ist. Wenn
die genetische Modifikation wirksam alle Wildtyp-Kopien des PFI-013-Gens
in einer Zelle (z.B. ist die genetisch modifizierte Zelle, vorzugsweise
eine tierische Zelle, homozygot für die PFI-013-Genunterbrechung bzw.
-Gendisruption oder die einzige Wildtyp-Kopie des PFI-013-Gens,
die ursprünglich
vorhanden war, ist nun unterbrochen) eliminiert, dann resultiert
die genetische Modifikation in einer Verringerung der PFI-013-Polypeptidaktivität (d.h.
verringerte Rezeptorexpression) im Vergleich zu einer geeigneten
Kontrollzelle, die das Wildtyp-PFI-013-Gen
exprimiert. Diese Verringerung bei der PFI-013-Polypeptidaktivität (d.h.
verringerte Rezeptorexpression) resultiert entweder aus einer verringerten
PFI-013-Genexpression
(d.h. die PFI-013-mRNA-Spiegel werden wirksam verringert und erzeugen
verringerte Spiegel des PFI-013-Polypeptids) und/oder weil das unterbrochene
PFI-013-Gen ein mutiertes Polypeptid mit verringerter Funktion oder Stabilität im Vergleich
zu einem Wildtyp-PFI-013-Polypeptid codiert. Vorzugsweise ist die
Aktivität
(d.h. verringerte Rezeptorexpression) des PFI-013-Polypeptids in
der genetisch modifizierten Zelle auf 50% oder weniger des Wildtyp-Niveaus,
stärker
bevorzugt auf 25% oder weniger und noch stärker bevorzugt auf 10% oder
weniger des Wildtyp-Niveaus, verringert. Am stärksten bevorzugt resultiert
die PFI-013-Genunterbrechung in einer Null-Mutation ("null mutation").
-
GENETISCH MODIFIZIERTE TIERZELLE BZW.
TIERISCHE ZELLE
-
Mit
einer "genetisch
modifizierten tierischen Zelle",
die ein funktionell unterbrochenes PFI-013-Gen enthält, ist
eine tierische Zelle, einschließlich
einer menschlichen Zelle, gemeint, die durch genetische Manipulation
erzeugt wurde, so dass sie ein funktionell unterbrochenes PFI-013-Gen
enthält,
sowie Tochterzellen, die das unterbrochene PFI-013-Gen erben. Diese
Zellen können
gemäß einem
beliebigen Standardverfahren, das im Fachgebiet bekannt ist, in
Kultur genetisch modifiziert werden. Als eine Alternative zur genetischen
Modifikation der Zellen in Kultur können nicht-humane Säugerzellen
aus einem genetisch modifizierten, nicht-humanen Säuger, der
eine PFI-013-Genunterbrechung enthält, isoliert werden. Tierische
Zellen können
von einer Primärzelle
oder aus Gewebepräparationen
sowie aus Kultur-adaptierten, tumorigenen oder transformierten Zelllinien
erhalten werden. Diese Zellen und Zelllinien sind z.B. von Endothelzellen,
Epithelzellen, Inseln ("islets"), Neuronen und anderen
Zellen, die aus Nervengewebe stammen, mesothelialen Zellen, Osteozyten, Lymphozyten,
Chondrozyten, hämatopoetischen
Zellen, Immunzellen, Zellen der Hauptdrüsen bzw. großen Drüsen oder
Organe (z.B. Leber, Lunge, Herz, Magen, Pankreas, Niere und Haut),
Muskelzellen (einschließlich
Zellen aus Skelettmuskel, glattem Muskel und Herzmuskel), exokrinen
oder endokrinen Zellen, Fibroblasten und embryonalen und anderen
totipotenten oder pluripotenten Stammzellen (z.B. embryonale Stamm (ES)-Zellen,
ES-artige Zellen und embryonale Keimlinien ("embryonic germline") (EG)-Zellen und andere Stammzellen,
wie Vorläuferzellen
und aus Geweben stammende Stammzellen) abgeleitet. Die bevorzugten genetisch
modifizierten Zellen sind ES-Zellen, stärker bevorzugt Maus- oder Ratten-ES-Zellen
und am stärksten
bevorzugt humane ES-Zellen.
-
Eine "Homologieregion", die in einem Targeting-Vektor
zur homologen Rekombination mit einem PFI-013-Gen verwendet wird,
steht in Bezug (d.h. ist komplementär) zu einem Teil des PFI-013-Gens
oder einer Sequenz, die das PFI-013-Gen flankiert, und zwar in einem
Ausmaß,
das ausreichend ist, um das Auftreten der Hybridisierung zwischen
der Homologieregion und der PFI-013-Gensequenz unter Standardbedingungen für geringe
Stringenz, die im Fachgebiet bekannt sind (z.B. wie in Current Protocols
in Human Genetics, Einheit 4.1, John Wiley & Sons, New York, NY, 2000, beschrieben),
zu ermöglichen.
-
Mit
einer "ES-Zelle" oder einer "ES-artigen Zelle" ist eine pluripotente
Stammzelle gemeint, die von einem Embryo, aus einer primordialen
Keimzelle oder aus einem Teratokarzinom stammt, die zur unbegrenzten Selbsterneuerung
sowie zur Differenzierung in Zelltypen, die für alle drei embryonalen Keimblätter repräsentativ
sind, befähigt
ist.
-
Mit "verringert" ist eine statistisch
signifikante Abnahme (d.h. p < 0,1)
gemeint.
-
Die
genetisch modifizierten tierischen Zellen, einschließlich humaner
Zellen, sind heterozygot oder homozygot für eine Modifikation, die das
PFI-013-Gen funktionell unterbricht. Die tierischen Zellen können durch Genmanipulation
von Zellen in Kultur erhalten bzw. abgeleitet ("derived") werden, oder im Fall von nicht-humanen
Säugerzellen
können
die Zellen aus genetisch modifizierten nicht-humanen Säugern isoliert
werden.
-
Der
PFI-013-Genlokus bzw. Genort wird durch eine oder mehrere Techniken
zur genetischen Modifikation, die im Fachgebiet bekannt sind, einschließlich chemischer
Mutagenese (Rinchik, Trends in Genetics, 7: 15-21, 1991, Russell,
Environmental & Molecular
Mutagenesis, 23 (Suppl. 24), 23-29, 1994), Bestrahlung (Russell,
supra), transgener Expression von Antisense-RNA des PFI-013-Gens,
entweder allein oder in Kombination mit einer katalytischen RNA-Ribozymsequenz
(Luyckx et al., Proc. Natl. Acad. Sci., 96: 1274-79, 1999; Sokol
et al., Transgenic Research, 5: 363-71, 1996; Efrat et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 91: 2051-55, 1994; Larsson et al., Nucleic
Acids Research, 22: 2242-48,
1994), funktionell unterbrochen und, wie unten weiter diskutiert,
durch die Unterbrechung des PFI-013-Gens mittels Insertion einer
fremden Nucleinsäuresequenz
in den PFI-013-Genlokus.
Vorzugsweise wird die fremde Sequenz durch homologe Rekombination
oder durch die Insertion eines viralen Vektors inseriert. Am stärksten bevorzugt
ist das Verfahren zur PFI-013-Genunterbrechung die homologe Rekombination,
und es schließt
eine Deletion eines Teils der endogenen PFI-013-Gensequenz ein.
-
Die
Integration einer fremden Sequenz unterbricht das PFI-013-Gen durch
einen oder mehrere der folgenden Mechanismen funktionell: durch
Beeinträchtigen
des PFI-013-Gentranskriptions- oder -translationsprozesses (z.B.
durch Beeinträchtigen
der Promotorerkennung oder durch Einführen einer Transkriptionsterminationsstelle
oder eines Translations-Stopcodons
in das PFI-013-Gen); oder durch Deformieren der PFI-013-Gen-codierenden
Sequenz, so dass sie nicht länger
ein PFI-013-Polypeptid mit normaler Rezeptorfunktion codiert (z.B.
durch Inserieren einer fremden codierenden Sequenz in die PFI-013-Gen-codierende
Sequenz, durch Einführen
einer Rasterverschiebungsmutation oder von Substitution einer/Aminosäure(n) oder im
Fall eines doppelten Crossing-over-Ereignisses durch Deletieren
eines Teils der PFI-013-Gen-codierenden Sequenz, der für die Expression
eines funktionellen Rezeptorproteins erforderlich ist).
-
Um
eine Fremdsequenz in einen PFI-013-Genlokus im Genom einer Zelle
zu inserieren, wird die fremde DNA-Sequenz gemäß einem Standardverfahren,
das im Fachgebiet bekannt ist, wie Elektroporation, Calciumphosphatpräzipitation,
retrovirale Infektion, Mikroinjektion, Biolistik, Liposomentransfektion,
DEAE-Dextran-Transfektion oder Transferrinfektion (siehe z.B. Neumann
et al., EMBO J., 1: 841-845, 1982; Potter et al., Proc. Natl. Acad.
Sci., USA, 81: 7161-65, 1984; Chu et al., Nucleic Acids Res., 15:
1311-26, 1987; Thomas und Capecchi, Cell, 51: 503-12, 1987; Baum
et al., Biotechniques, 17: 1058-62, 1994; Biewenga et al., J. Neuroscience
Methods, 71: 67-75, 1997; Zhang et al., Biotechniques, 15: 868-72,
1993; Ray und Gage, Biotechniques, 13: 598-603, 1992; Lo, Mol. Cell.
Biol., 3: 1803-14, 1983; Nickoloff et al., Mol. Biotech., 10: 93-101,
1998; Linney et al., Dev. Biol. (Orlando), 213: 207-16, 1999; Zimmer
und Gruss, Nature, 338: 150-153, 1989; und Robertson et al., Nature,
323: 445-48, 1986), in die Zelle eingeführt. Das bevorzugte Verfahren
zum Einführen von
Fremd-DNA in eine Zelle ist Elektroporation.
-
Homologe Rekombination
-
Das
Verfahren der homologen Rekombination zielt bezüglich der Unterbrechung bzw.
Disruption auf das PFI-013-Gen ab, indem ein PFI-013-Gen-Targeting-Vektor
in eine Zelle eingeführt
wird, die ein PFI-013-Gen enthält.
Die Fähigkeit
des Vektors, zur Unterbrechung bzw. Disruption auf das PFI-013-Gen
abzuzielen, stammt aus der Verwendung der Nucleotidsequenz in dem
Vektor, die homolog zu dem PFI-013-Gen ist. Diese Homologieregion
erleichtert bzw. ermöglicht
die Hybridisierung zwischen dem Vektor und der endogenen Sequenz
des PFI-013-Gens. Bei Hybridisierung erhöht sich die Wahrscheinlichkeit
eines Crossing-over-Ereignisses zwischen dem Targeting-Vektor und
den genomischen Sequenzen stark. Dieses Crossing-over-Ereignis resultiert
in der Integration der Vektorsequenz in den PFI-013-Genlokus und
der funktionalen Unterbrechung bzw. Disruption des PFI-013-Gens.
-
Allgemeine
Prinzipien hinsichtlich der Konstruktion von Vektoren, die zum Targeting
verwendet werden, werden als Übersicht
bei Bradley et al. (Biotechnol., 10: 534, 1992) dargestellt. Zwei
verschiedene exemplarische Vektortypen können verwendet werden, um DNA
mittels homologer Rekombination zu inserieren: ein Insertionsvektor
oder ein Substitutionsvektor. Ein Insertionsvektor ist eine ringförmige DNA,
welche eine Region mit PFI-013- Genhomologie
mit einem Doppelstrangbruch enthält.
Nach der Hybridisierung zwischen der Homologieregion und dem endogenen
PFI-013-Gen resultiert ein einzelnes Crossing-over-Ereignis an dem Doppelstrangbruch
in der Insertion der gesamten Vektorsequenz in das endogene Gen
an dem Ort des Crossing-over.
-
Der
am stärksten
bevorzugte Vektor zur Verwendung für eine homologe Rekombination
ist ein Substitutionsvektor, welcher eher colinear ("colinear") als ringförmig ist.
Die Substitutionsvektorintegration in das PFI-013-Gen erfordert
ein Doppel-Crossing-over-Ereignis,
d.h. ein Crossing-over an zwei Orten der Hybridisierung zwischen
dem Targeting-Vektor
und dem PFI-013-Gen. Dieses Doppel-Crossing-over-Ereignis resultiert
in der Integration der Vektorsequenz, die zwischen den zwei Orten
des Crossing-over in dem PFI-013-Gen liegt ("sandwiched"), und der Deletion der entsprechenden
endogenen PFI-013-Gensequenz,
die sich ursprünglich
zwischen den zwei Orten des Crossing-over erstreckte (siehe z.B.
Thomas und Capecchi et al., Cell, 51: 503-12, 1987; Mansour et al.,
Nature, 336: 348-52, 1988; Mansour et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA, 87: 7688-7692, 1990; und Mansour, GATA, 7: 219-227, 1990).
-
Ein
Homologiebereich in einem Targeting-Vektor ist allgemein mindestens
100 Nucleotide lang. Am stärksten
bevorzugt ist eine Homologieregion mindestens 1-5 Kilobasen (Kb)
lang. Obwohl es weder eine gezeigte minimale Länge noch einen minimalen Grad
an Verwandtschaft gibt, die/der für eine Homologieregion erforderlich
ist, korrespondiert die Targeting-Effizienz für eine homologe Rekombination
allgemein mit der Länge
und dem Grad der Verwandtschaft zwischen dem Targeting-Vektor und
dem PFI-013-Genlokus. In dem Fall, in dem ein Substitutionsvektor
verwendet wird und ein Teil des endogenen PFI-013-Gens bei der homologen Rekombination
deletiert wird, ist eine zusätzliche Überlegung
die Größe des deletierten
Teils des endogenen PFI-013-Gens. Wenn dieser Teil des endogenen
PFI-013-Gens größer als
1 Kb lang ist, dann wird eine Targeting-Kassette mit Homologieregionen,
die länger
als 1 Kb sind, empfohlen, um die Rekombinationseffizienz zu erhöhen. Weitere
Richtlinien hinsichtlich der Auswahl und Verwendung von Sequenzen,
die bei der homologen Rekombination effektiv sind, werden in der
Literatur beschrieben (siehe z.B. Deng und Capecchi, Mol. Cell. Biol.,
12: 3365-3371, 1992; Bollag et al., Annu. Rev. Genet., 23: 199-225,
1989; und Waldman und Liskay, Mol. Cell. Biol., 8: 5350-5357, 1988).
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Eine
breite Vielfalt von Klonierungsvektoren kann als Vektorgerüste bei
der Konstruktion von PFI-013-Gen-Targeting-Vektoren verwendet werden,
einschließlich
pBlue script-verwandter Plasmide (z.B. Bluescript KS + 11), pQE70,
pQE60, pQE-9, pBS, pD10, Phagescript, phiX174, pBK-Phagemid, pNH8A, pNH16a,
pNH18Z, pNH46A, ptrc99a, pKK223-3, pKK233-3, pDR540 und pRIT5-PWLNEO,
pSV2CAT, pXT1, pSG (Stratagene), pSVK3, PBPV, PMSG und pSVL, pBR322
und pBR322-basierter Vektoren, pBM9, pBR325, pKH47, pBR328, pHC79,
Phage Charon 28, pKB11, pKSV-10, pK19-verwandter Plasmide, pUC-Plasmide
und der pGEM-Reihe von Plasmiden. Diese Vektoren sind aus einer
Vielzahl kommerzieller Quellen erhältlich (z.B. Boehringer Mannheim
Biochemicals, Indianapolis, IN; Qiagen, Valencia, CA; Stratagene,
La Jolla, CA; Promega, Madison, WI; und New England Biolabs, Beverly,
MA). Jedoch können
beliebige andere Vektoren, z.B. Plasmide, Viren oder Teile davon,
verwendet werden, solange sie in dem gewünschten Wirt replizierbar und lebensfähig sind.
Der Vektor kann auch Sequenzen umfassen, die ihn befähigen, sich
in dem Wirt zu replizieren, dessen Genom modifiziert werden soll.
Die Verwendung eines anderen Vektors kann die Wechselwirkungsdauer,
während
derer die Rekombination auftreten kann, verlängern, was die Effizienz des
Targetings erhöht
(siehe Molecular Biology, Hrsg. Ausubel et al., Einheit 9.16, 9.16.1).
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Der
spezielle Wirt, der zum Propagieren bzw. Vermehren der oben beschriebenen
Targeting-Vektoren eingesetzt wird, ist nicht entscheidend. Beispiele
schließen
E. coli K12 RR1 (Bolivar et al., Gene 2: 95, 1977), E. coli K12
HB101 (ATCC-Nr. 33694), E. coli MM21 (ATCC-Nr. 336780), E. coli
DH1 (ATCC-Nr. 33849), den E. coli-Stamm DH5α und E. coli STBL2 ein. Alternativ
können
Wirte, wie Saccharomyces cerevisiae, verwendet werden. Die oben
genannten Wirte sind kommerziell verfügbar (z.B. Stratagene, La Jolla,
CA; und Life Technologies, Rockville, MD).
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Um
einen Targeting-Vektor zu erzeugen, wird ein PFI-013-Gen-Targeting-Konstrukt
zu einem oben beschriebenen Vektorgerüst hinzugefügt. Die oben beschriebenen
PFI-013-Gen-Targeting-Konstrukte
haben mindestens eine Region mit PFI-013-Gen-Homologie. Um die Regionen
mit PFI-013-Gen-Homologie herzustellen, wird eine mit dem PFI-013-Gen
verwandte Sequenz als Basis zum Produzieren von Polymerasekettenreaktion
(PCR)-Primern verwendet. Diese Primer werden verwendet, um die gewünschte Region
der PFI-013-Sequenz mittels PCR-Amplifikation mit hoher Genauigkeit
("high fidelity
PCR amplification")
zu amplifizieren (Mattila et al., Nucleic Acids Res., 19: 4967,
1991; Eckert und Kunkel, 1: 17, 1991; und
US-Patent Nr. 4,683,202 ). Die genomische
Sequenz wird aus seiner Bibliothek von genomischen Klonen oder aus
einer Präparation
genomischer DNA, vorzugsweise aus der Tierspezies, auf die hinsichtlich
der PFI-013-Gendisruption abgezielt werden soll, erhalten.
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Vorzugsweise
schließen
die oben beschriebenen Targeting-Konstrukte eine exogene Nucleotidsequenz
ein, die ein Positivmarker-Protein codiert. Die stabile Expression
eines Positivmarkers nach Vektorintegration verleiht der Zelle ein
identifizierbares Kennzeichen bzw. Charakteristikum ohne die Zelllebensfähigkeit zu
beeinträchtigen.
Daher wird im Fall eines Substitutionsvektors das Markergen zwischen
zwei flankierenden Homologieregionen positioniert, so dass es sich
nach dem Doppel-Crossing-over-Ereignis in das PFI-013-Gen integriert.
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Es
ist bevorzugt, dass das Positivmarker-Protein ein selektierbares
Protein ist; die stabile Expression eines derartigen Proteins in
einer Zelle verleiht ein selektierbares phänotypisches Charakteristikum,
d.h. das Charakteristikum erhöht
das Überleben
der Zelle unter ansonsten letalen Bedingungen. Somit können durch Auferlegung
der selektierbaren Bedingung bzw. der Selektionsbedingung Zellen,
die den selektierbaren Positivmarker stabil exprimieren, von anderen
Zellen, die die Vektorsequenz nicht erfolgreich integriert haben,
auf der Basis der Lebensfahigkeit isoliert werden. Beispiele selektierbarer
Positivmarker-Proteine (und ihrer Selektionsmittel) schließen Neo
(G418 oder Kanamycin), Hyg (Hygromycin), HisD (Histidinol), Gpt
(Xanthin), Ble (Bleomycin) und Hprt (Hypoxanthin) (siehe z.B. Capecchi
und Thomas,
US-Patent Nr. 5,464,764 ,
und Capecchi, Science, 244: 1288-92, 1989) ein. Andere Positivmarker,
die ebenfalls als Alternative zu einem selektierbaren Marker verwendet
werden können,
schließen
Reporterproteine, wie β-Galactosidase,
Glühwürmchen- bzw. Firefly-Luciferase
oder grün
fluoreszierendes Protein ("green
fluorescent protein")
(siehe z.B. Current Protocols in Cytometry, Einheit 9.5, und Current
Protocols in Molelcular Biology, Einheit 9.6., John Wiley & Sons, New York,
NY, 2000), ein.
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Das
oben beschriebene positive Selektionsschema unterscheidet nicht
zwischen Zellen, die den Vektor durch zielgerichtete Rekombination
bei dem PFI-013-Genlokus integriert haben versus der zufälligen, nicht-homologen
Integration der Vektorsequenz in eine beliebige Chromosomenposition.
Wenn ein Substitutionsvektor zur homologen Rekombination verwendet
wird, ist es daher bevorzugt, auch eine Nucleotidsequenz einzuschließen, die
ein selektierbares Negativmarker-Protein codiert. Die Expression
eines selektierbaren Negativmarkers bewirkt, dass eine Zelle, die
den Marker exprimiert, ihre Lebensfähigkeit verliert, wenn sie
einem bestimmten Mittel ausgesetzt wird (d.h. das Markerprotein
wird unter bestimmten Selektionsbedingungen tödlich für die Zelle). Beispiele selektierbarer
Negativmarker (und ihrer Letalitätsmittel)
schließen
Herpes simplex-Virus-Thymidinkinase (Gancyclovir oder 1,2-Desoxy-2-fluor-α-D-arabinofuransyl-5-ioduracil),
Hprt (6-Thioguanin oder 6-Thioxanthin) und Diphtherietoxin, Ricintoxin
und Cytosindeaminase (5-Fluorcytosin) ein.
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Die
Nucleotidsequenz, die den selektierbaren Negativmarker codiert,
ist außerhalb
der zwei Homologieregionen des Substitutionsvektors positioniert.
Angesichts dieser Positionierung werden Zellen den selektierbaren
Negativmarker nur integreren und stabil exprimieren, wenn die Integration
durch zufällige,
nicht-homologe Rekombination auftritt; die homologe Rekombination
zwischen dem PFI-013-Gen und den zwei Homologieregionen in dem Targeting-Konstrukt
schließt
die Sequenz, die den selektierbaren Negativmarker codiert, von der
Integration aus. Somit verlieren bei Auferlegen der Negativbedingung
Zellen, die den Targeting-Vektor durch zufällige, nicht-homologe Rekombination
integriert haben, ihre Lebensfähigkeit.
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Die
oben beschriebene Kombination von selektierbaren Positiv- und Negativmarker
ist bevorzugt, weil eine Reihe von Positiv- und Negativselektionsstufen
konstruiert werden kann, um effizienter nur jene Zellen auszuwählen, die
eine Vektorintegration durch homologe Rekombination durchlaufen
haben und die daher ein möglicherweise
unterbrochenes PFI-013-Gen aufweisen. Weitere Beispiele von Positiv-Negativ-Selektionsschemata,
selektierbaren Marker und Targeting-Konstrukten werden z.B. in dem
US-Patent mit der Nummer 5,464,764 ,
in
WO 94/06908 und bei
Valancius und Smithies, Mol. Cell. Biol., 11: 1402, 1991, beschrieben.
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Damit
ein Markerprotein bei Vektorintegration stabil exprimiert werden
kann, kann der Targeting-Vektor so konstruiert werden, dass die
den Marker codierende Sequenz bei Vektorintegration funktionell
mit dem endogenen PFI-013-Gen-Promotor verknüpft wird. Die Expression des
Markers wird dann durch den PFI-013-Gen-Promotor in den Zellen gesteuert,
die normalerweise das PFI-013-Gen exprimieren. Alternativ kann jeder
Marker in dem Targeting-Konstrukt des Vektors seinen eigenen Promotor
enthalten, der die Expression unabhängig von dem PFI-013-Gen-Promotor
steuert. Dieses letztere Schema hat den Vorteil, dass die Expression
von Marker in Zellen ermöglicht
wird, die nicht typischerweise das PFI-013-Gen exprimieren (Smith und
Berg, Cold Spring Harbor Symp. Quant. Biol., 49: 171, 1984; Sedivy
und Sharp, Proc. Natl. Acad. Sci. (USA), 86: 227: 1989; Thomas und
Capecchi, Cell, 51:503, 1987).
-
Exogene
Promotoren, die verwendet werden können, um die Markergenexpression
zu steuern, schließen
Zell-spezifische oder Stadien-spezifische Promotoren, konstitutive
Promotoren und induzierbare oder regulierbare Promotoren ein. Nicht-einschränkende Beispiele
dieser Promotoren schließen
den Herpes simplex-Thymidinkinase-Promotor, Cytomegalovirus (CMV)-Promotor/Enhancer,
SV40-Promotoren, PGK-Promotor, PMCI-neo, Metallothionein-Promotor,
Adenovirus-late-Promotor, Vaccinia-Virus-7,5K-Promotor, den avianen beta-Globin-Promotor
("avian beta globin
promotor"), Histon-Promotoren (z.B.
Maus-Histon H3-614), beta-Actin-Promotor, Neuronen-spezifische Enolase-,
Muskelactin-Promotor und den Blumenkohl-Mosaik-Virus-35S-Promotor
ein (siehe allgemein, Sambrook et al., Molecular Cloning, Bd. I-III,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY, 1989,
und Current Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons, New York,
NY, 2000; Stratagene, La Jolla, CA).
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Um
zu bestätigen,
ob Zellen die Vektorsequenz in den PFI-013-Genlokus, auf den abgezielt
wurde, integriert haben, können
Primer oder genomische Sonden, die spezifisch für das gewünschte Vektorintegrationsereignis
sind, in Kombination mit PCR oder Southern-Blot-Analyse verwendet werden, um das
Vorhandensein der gewünschten
Vektorintegration in den PFI-013-Genlokus zu identifizieren (Erlich
et al., Science, 252: 1643-51, 1991; Zimmer und Gruss, Nature, 338:
150, 1989; Mouellic et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA), 87: 4712,
1990; und Shesely et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA), 88: 4294,
1991).
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Gene-Trapping
-
Ein
anderes Verfahren, das zum Inserieren einer fremden Nucleinsäuresequenz
in den PFI-013-Genlokus, um das PFI-013-Gen funktionell zu unterbrechen,
zur Verfügung
steht, ist Gene-Trapping. Dieses Verfahren zieht einen Vorteil aus
der Zellmaschinerie, die in allen Sängerzellen vorhanden ist, die
Exone in mRNA spleißt,
um eine Gene-Trag-Vektor-codierende Sequenz in einer zufälligen Weise
in ein Gen zu inserieren. Sobald einmal inseriert, erzeugt der Gene-Trag-Vektor
eine Mutation, die das eingeschlossene bzw. abgefangene ("trapped") PFI-013-Gen funktionell
unterbrechen kann. Im Gegensatz zur homologen Rekombination erzeugt dieses
Mutagenesesystem größtenteils
Zufallsmutationen. Um eine genetisch modifizierte Zelle zu erhalten, die
ein funktionell unterbrochenes PFI-013-Gen enthält, müssen somit Zellen, die diese
spezielle Mutation enthalten, identifiziert und aus einem Pool von
Zellen selektiert werden, die Zufallsmutationen in einer Vielzahl von
Genen enthalten.
-
Gene-Trapping-Systeme
und -Vektoren wurden zur Verwendung bei der genetischen Modifikation
von murinen Zellen und anderen Zelltypen beschrieben (siehe z.B.
Allen et al., Nature, 333: 852-55, 1988; Bellen et al., Genes Dev.,
3: 1288-1300, 1989; Bier et al., Genes Dev., 3: 1273-1287, 1989;
Bonnerot et al., J. Virol., 66: 4982-91, 1992; Brenner et al., Proc.
Nat. Acad. Sci. USA, 86: 5517-21, 1989; Chang et al., Virology,
193: 737-47, 1993; Friedrich und Soriano, Methods Enzymol., 225:
681-701, 1993; Friedrich und Soriano, Genes Dev., 5: 1513-23, 1991;
Goff, Methods Enzymol., 152: 469-81, 1987; Gossler et al., Science,
244: 463-65, 1989; Hope, Develop., 113: 399-408, 1991; Kerr et al.,
Cold Spring Harb. Symp. Quant. Biol., 2: 767-776, 1989; Reddy et
al., J. Virol., 65: 1507-1515, 1991; Reddy et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. U.S.A., 89: 6721-25, 1992; Skarnes et al., Genes Dev., 6: 903-918,
1992; von Melchner und Ruley, J. Virol. 63: 3227-3233, 1989; und
Yoshida et al., Transgen. Res., 4: 277-87, 1995).
-
Promotor-Trap(5'-Trap)-Vektoren enthalten
in 5'- zu 3'-Richtung eine Spleißakzeptorsequenz,
gefolgt von einem Exon, typischerweise charakterisiert durch ein
Translationsstartcodon und ein offenes Leseraster (ORF) und/oder
eine interne Ribosomeneintrittsstelle. Im Allgemeinen enthalten
diese Promotor-Trag-Vektoren weder Promotoren noch funktionell verknüpfte Spleißdonorsequenzen.
Konsequenterweise unterbricht die Promotor-Trap-Vektorsequenz nach Integration in das
zelluläre
Genom der Wirtszelle das normale Spleißen des stromaufwärts gelegenen
Gens und wirkt als ein terminales Exon. Die Expression der den Vektor
codierenden Sequenz ist davon abhängig, dass sich der Vektor
in dem geeigneten Leseraster in ein Intron des unterbrochenen Gens
integriert. In einem derartigen Fall spleißt die zelluläre Spleißmaschinerie
Exons aus dem eingeschlossenen bzw. abgefangenen ("trapped") Gen stromaufwärts der
den Vektor codierenden Sequenz (Zambrowicz et al.,
WO 99/50426 ).
-
Ein
alternatives Verfahren zum Produzieren eines Effekts, der demjenigen
des oben beschriebenen Promotor-Trag-Vektors ähnlich ist, ist ein Vektor,
der eine verschachtelte Gruppe ("nested
set") von Stoppcodons
einschließt,
die in der Region zwischen dem Spleißakzeptor des Promotor-Trag-Vektors
und dem Translationsstartcodon oder der Polyadenylierungssequenz
vorliegt oder andernfalls dort eingeführt wurde ("engineered into"). Die codierende Sequenz kann auch
so manipuliert werden, dass sie eine unabhängige Riboso meneintrittsstelle
("independent ribosome
entry site") (IRES)
enthält,
so dass die codierende Sequenz in einer Weise exprimiert werden
wird, die größtenteils
von der Integrationsstelle innerhalb des Wirtszellgenoms unabhängig ist.
Typischerweise, aber nicht notwendigerweise, wird eine IRES in Verbindung
mit einer verschachtelten Gruppe von Stoppcodons verwendet.
-
Ein
anderer Typ eines Gene-Trapping-Schemas verwendet einen 3'-Gene-Trag-Vektor.
Dieser Vektortyp enthält
in funktioneller Kombination eine Promotorregion, welche die Expression
einer sich anschließenden codierenden
Sequenz vermittelt, die codierende Sequenz und eine Spleißdonorsequenz,
die das 3'-Ende
des Exons der codierenden Sequenz definiert. Nach der Integration
in ein Wirtszellgenom wird das mittels des Vektorpromotors exprimierte
Transkript an eine Spleißakzeptorsequenz
von dem eingeschlossenen bzw. abgefangenen ("trapped") Gen, das stromabwärts der integrierten Gene-Trap-Vektorsequenz
lokalisiert ist, gespleißt. Somit
resultiert die Integration des Vektors in der Expression eines Fusionstranskripts,
umfassend die codierende Sequenz der 3'-Gene-Trap-Kassette und jegliche stromabwärts gelegene
zelluläre
Exone, einschließlich des
terminalen Exons und seines Polyadenylierungssignals. Wenn sich
derartige Vektoren in ein Gen integrieren, spleißt die zelluläre Spleißmaschinerie
die den Vektor codierende Sequenz stromaufwärts des 3'-Exons des
eingeschlossenen bzw. abgefangenen ("trapped") Gens. Ein Vorteil derartiger Vektoren
ist, dass die Expression der 3'-Gene-Trap-Vektoren
durch einen Promotor innerhalb der Gene-Trap-Kassette gesteuert
wird und keine Integration in ein Gen, das normalerweise in der
Wirtszelle exprimiert wird, erfordert (Zambrowicz et al.,
WO 99/50426 ). Beispiele
für Transkriptionspromotoren
und -Enhancer, die in den 3'-Gene-Trap-Vektor
eingeschlossen sein können,
schließen
jene ein, die oben hinsichtlich der Targeting-Vektoren diskutiert
wurden.
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Das
Virusvektorgerüst,
das als die strukturelle Komponente für den Promotor- oder 3'-Gene-Trap-Vektor
verwendet wird, kann aus einem breiten Bereich von Vektoren ausgewählt werden,
die in das Genom einer Zielzelle inseriert werden können. Geeignete
Gerüstvektoren
schließen
ohne Einschränkung
darauf Herpes simplex-Virus-Vektoren, Adenovirusvektoren, Adeno-assoziierte
Virusvektoren ("adeno-associated
virus vectors"),
retrovirale Vektoren, lentivirale Vektoren, Pseudorabiesvirus-,
alpha-Herpes-Virus-Vektoren und dergleichen ein. Eine gründliche
Durchsicht viraler Vektoren bzw. von Virusvektoren, insbesondere
von Virusvektoren, die zur Modifikation nicht-replizierender Zellen
geeignet sind, und darüber,
wie derartige Vektoren in Verbindung mit der Expression einer exogenen Polynucleotidsequenz
zu verwenden sind, kann in Viral Vectors: Gene Therapy and Neuroscience
Applications, Hrsg., Caplitt und Loewy, Academic Press, San Diego,
1995, gefunden werden.
-
Vorzugsweise
werden retrovirale Vektoren zum Gene-Trapping verwendet. Diese Vektoren
können
in Verbindung mit retroviralen Verpackungszelllinien, wie jenen,
die im
US-Patent Nr. 5,449,614 beschrieben sind,
hergestellt werden. Wenn nicht-murine Säugerzellen als Zielzellen für die genetische
Modifikation verwendet werden, können
amphotrope oder pantrope Verpackungszelllinien verwendet werden,
um geeignete Vektoren zu verpacken ("package") (Ory et al., Proc. Natl. Acad. Sci.,
USA, 93: 11400-11406, 1996). Repräsentative retrovirale Vektoren,
die adaptiert werden können,
um die gegenwärtig
beschriebenen 3'-Gene-Trap-Vektoren
zu erzeugen, werden z.B. in dem
US-Patent
mit der Nummer 5,521,076 beschrieben.
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Die
Gene-Trapping-Vektoren können
eines oder mehrere der Positivmarker-Gene, die oben im Hinblick
auf Targeting-Vektoren, die zur homologen Rekombination verwendet
werden, diskutiert wurden, enthalten. In ähnlicher Weise wie bei ihrer
Verwendung in Targeting-Vektoren werden diese Positivmarker in Gene-Trapping-Vektoren
verwendet, um Zellen, die den Vektor in das Zellgenom integriert
haben, zu identifizieren und zu selektieren. Das Markergen kann
so manipuliert werden, dass es eine unabhängige Ribosomeneintrittsstelle
(IRES) enthält,
so dass der Marker in einer Weise exprimiert werden wird, die im
Wesentlichen von der Lokalisierung, an welcher sich der Vektor in
das Zielzellgenom integriert hat, unabhängig ist.
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Angesichts
dessen, dass sich Gene-Trag-Vektoren in einer ziemlich zufälligen Weise
in das Genom von infizierten Wirtszellen integrieren werden, muss
eine genetisch modifizierte Zelle mit einem unterbrochenen PFI-013-Gen
aus einer Population von Zellen, die eine zufällige Vektorintegration durchlaufen
haben, identifiziert werden. Vorzugsweise sind die genetischen Modifikationen
in der Population von Zellen von ausreichender Zufälligkeit
und Häufigkeit,
so dass die Population Mutationen in im Wesentlichen jedem Gen,
das in dem Genom der Zelle gefunden wird, aufweist, was es wahrscheinlich
macht, dass eine Zelle mit einem unterbrochenen PFI-013-Gen aus
der Population identifiziert werden wird (siehe Zambrowicz et al.,
WO 99/50426 ; Sands et al.,
WO 98/14614 ).
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Individuelle
Mutantenzelllinien, die ein unterbrochenes PFI-013-Gen enthalten,
werden in einer Population mutierter Zellen unter Verwendung von
z.B. reverser Transkrip tion und PCR (RT-PCR) zum Identifizieren einer
Mutation in einer PFI-013-Gensequenz identifiziert. Dieses Verfahren
kann durch Poolen bzw. Zusammenfassen von Klonen rationalisiert
werden. Um z.B. einen einzelnen Klon zu finden, der ein unterbrochenes PFI-013-Gen
enthält,
wird eine RT-PCR unter Verwendung eines Primers durchgeführt, wobei
dieser in dem Gene-Trag-Vektor verankert ist und der andere Primer
in der PFI-013-Gensequenz
lokalisiert ist. Ein positives RT-PCR-Ergebnis zeigt an, dass die
Vektorsequenz in dem PFI-013-Gentranskript codiert ist, was anzeigt, dass
das PFI-013-Gen durch ein Gene-Trap-Integrationsereignis
unterbrochen wurde (siehe z.B. Sands et al.,
WO 98/14614 ). Zeitliche, räumliche
und induzierbare Gendisruptionen
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Eine
funktionelle Disruption bzw. Unterbrechung des endogenen PFI-013-Gens
kann bei speziellen Entwicklungs- oder Zellzyklusstadien (zeitliche
Disruption) oder bei speziellen Zelltypen (räumliche Disruption) auftreten.
Die PFI-013-Gendisruption kann auch induzierbar sein, wenn bestimmte
Bedingungen vorliegen. Ein Rekombinase-Exzisions-System ("recombinase excision
system"), wie ein
Cre-Lox-System, kann verwendet werden, um das PFI-013-Gen in einem
spezifischen Entwicklungsstadium, in einem speziellen Gewebe- oder Zelltyp
oder unter bestimmten Umweltbedingungen zu aktivieren oder zu inaktivieren.
Allgemein werden Verfahren, die die Cre-Lox-Technlogie einsetzen,
durchgeführt,
wie bei Torres und Kuhn, Laboratory Protocols for Conditional Gene
Targeting, Oxford University Press, 1997, beschrieben. Eine Methodologie,
die ähnlich
zu derjenigen ist, die für
das Cre-Lox-System
beschrieben ist, kann ebenfalls eingesetzt werden, wobei das FLP-FRT-System
eingesetzt wird. Weitere Richtlinien hinsichtlich der Verwendung
von Rekombinase-Exzisions-Systemen
zum bedingten Unterbrechen von Genen durch homologe Rekombination
oder Virusinsertion werden z.B. in
US-Patent
Nr. 5,626,159 ,
US-Patent
Nr. 5,527,695 ,
US-Patent Nr. 5,434,066 ,
WO 98/29533 , Orban et al.,
Proc. Nat. Acad. Sci. USA, 89: 6861-65, 1992; O'Gorman et al., Science, 251: 1351-55,
1991; Sauer et al., Nucleic Acids Research, 17: 147-61, 1989; Barinaga,
Science, 265: 26-28, 1994; und Akagi et al, Nucleic Acids Res.,
25: 1766-73, 1997, bereitgestellt. Es kann mehr als ein Rekombinasesystem
verwendet werden, um eine tierische Zelle genetisch zu modifizieren.
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Wenn
eine homologe Rekombination verwendet wird, um das PFI-013-Gen in
einer zeitlichen, räumlich
oder induzierbaren Weise zu unterbrechen, wobei ein Rekombinasesystem,
wie das Cre-Lox-System, verwendet wird, wird ein Teil der PFI-013-Gen-codierenden
Region durch ein Targeting-Konstrukt, umfassend die PFI-013-Gen-codierende Region,
flankiert durch loxP-Orte, ersetzt. Tierische Zellen, die diese
genetische Modifikation tragen, enthalten ein funktionelles, LoxP-flankiertes
PFI-013-Gen. Der zeitliche, räumliche
oder induzierbare Aspekt der PFI-013-Gendisruption wird durch das
Expressionsmuster eines zusätzlichen
Transgens, eines Cre-Rekombinase-Transgens, das in der tierischen
Zelle unter der Kontrolle des gewünschten räumlich-regulierten, zeitlich-regulierten
bzw. induzierbaren Promotors exprimiert wird, bewirkt. Eine Cre-Rekombinase
zielt für
die Rekombination auf die LoxP-Stellen ab. Wenn daher die Cre-Expression
aktiviert ist, durchlaufen die LoxP-Orte eine Rekombination, um
die sandwichartig dazwischen liegende PFI-013-Gen-codierende Sequenz
auszuschneiden, was in einer funktionellen Disruption des PFI-013-Gens
resultiert (Rajewski et al., J. Clin. Invest., 98: 600-03, 1996;
St.-Onge et al., Nucleic Acids Res., 24: 3875-77, 1996; Agah et
al., J. Clin. Invest., 100: 169-79, 1997; Brocard et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 94: 14559-63, 1997; Feil et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 93: 10887-90, 1996; und Kühn et al., Science, 269: 1427-29,
1995).
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Eine
Zelle, die sowohl ein Cre-Rekombinase-Transgen und ein loxP-flankiertes
PFI-013-Gen enthält, kann
durch transgene Standardtechniken erzeugt werden. Weitere Richtlinien
im Hinblick auf die Verwendung von spezifischen Promotoren von Rekombinasesystemen,
um das PFI-013-Gen zeitlich, räumlich
oder bedingt zu unterbrechen, werden z.B. in Sauer, Meth. Enz.,
225: 890-900, 1993, Gu et al., Science, 265: 103-06, 1994; Araki
et al., J. Biochem., 122: 977-82, 1997; Dymecki, Proc. Natl. Acad.
Sci., 93: 6191-96, 1996; und Meyers et al., Nature Genetics, 18:
136-41, 1998, gefunden.
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Eine
induzierbare Disruption des PFI-013-Gens kann auch unter Verwendung
eines auf Tetracyclin reagierenden binären Systems ("tetracycline responsive
binary system")
erzielt werden (Gossen und Bujard, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:
5547-51, 1992). Dieses System beinhaltet das genetische Modifizieren
einer Zelle, um einen Tet-Promotor in das regulatorische Element
des endogenen PFI-013-Gens einzuführen, und ein Transgen, das
einen Tetracyclin-kontrollierbaren Repressor (TetR) exprimiert.
Bei einer derartigen Zelle aktiviert die Verabreichung von Tetracyclin
den TetR, welcher wiederum die PFI-013-Genexpression inhibiert und daher das
PFI-013-Gen funktionell unterbricht (St.-Onge et al., Nucleic Acids
Res., 24: 3875-77, 1996,
US-Patent
Nr. 5,922,927 ).
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Die
oben beschriebenen Systeme für
zeitliche, räumliche
und induzierbare Disruptionen des PFI-013-Gens können auch übernommen werden, wenn z.B.
Gene-Trapping als das Verfahren zur genetischen Modifikation verwendet
wird, wie z.B. in
WO 98/29533 beschrieben.
Erzeugen genetisch modifizierter tierischer Zellen
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Die
oben beschriebenen Verfahren zur genetischen Modifikation können verwendet
werden, um ein PFI-013-Gen in nahezu jedem beliebigen Typ von Körperzelle
oder Stammzelle, die von einem Tier stammt, funktionell zu unterbrechen.
Erfindungsgemäße genetisch
modifizierte tierische Zellen schließen ohne Einschränkung darauf
Säugerzellen,
einschließlich
humaner Zellen, und aviane Zellen ein. Diese Zellen können durch
genetisches Manipulieren jeder beliebigen tierischen Zelllinie,
wie Kultur-adaptierte, tumorigene oder transformierte Zelllinien,
abgeleitet bzw. erhalten werden, oder sie können aus einem genetisch modifizierten, nicht-humanen
Säuger,
der die gewünschte
PFI-013-Genmodifikation trägt,
isoliert werden.
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Die
Zellen können
heterozygot oder homozygot für
das unterbrochene PFI-013-Gen sein. Um Zellen zu erhalten, die für die PFI-013-Gendisruption
homozygot sind (PFI-013-/-), kann ein direktes, sequenzielles Targeting
beider Allelen durchgeführt
werden. Dieses Verfahren kann durch das Rückführen ("recycling") eines selektierbaren Positivmarkers
erleichtert bzw. ermöglicht
werden. Gemäß diesem
Schema wird die Nucleotidsequenz, die den selektierbaren Positivmarker
codiert, nach der Disruption einer Allele unter Verwendung des Cre-LoxP-Systems
entfernt. Somit kann der gleiche Vektor in einer nachfolgenden Runde
des Targetings verwendet werden, um das zweite PFI-013-Gen-Allel
zu unterbrechen (Abuin und Bradley, Mol. Cell. Biol., 16: 1851-56,
1996; Sedivy et al., T.I.G., 15: 88-90, 1999; Cruz et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. (USA), 88: 7170-74, 1991; Mortensen et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. (USA), 88: 7036-40, 1991; te Riele et al., Nature
(London), 348: 649-651, 1990).
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Eine
alternative Strategie zum Erhalten von ES-Zellen, die PFI-013-/-
sind, ist die Homogenotisation ("homogenotization") von Zellen aus
einer Population von Zellen, die für die PFI-013-Gendisruption
heterozygot ist (PFI-013+/-). Das Verfahren verwendet ein Schema,
in dem PFI-013+/- -targierte Klone, die einen selektierbaren Wirkstoffresistenzmarker
exprimieren, gegen eine sehr hohe Wirkstoffkonzentration selektiert werden;
diese Selektion begünstigt
Zellen, die zwei Kopien der Sequenz, die den Wirkstoffresistenzmarker
codiert, exprimieren und die daher homozygot für die PFI-013-Gendisruption
sind (Mortensen et al., Mol. Cell. Biol., 12: 2391-95, 1992).
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Nach
der genetischen Modifikation der gewünschten Zelle oder Zelllinie
kann der PFI-013-Genlokus als Ort der Modifikation durch PCR-Analyse,
gemäß Standard-PCR-
oder -Southern-Blotting-Verfahren, die im Fachgebiet bekannt sind,
bestätigt
werden (siehe z.B.
US-Patent
Nr. 4,683,202 ; und Erlich et al., Science, 252: 1643, 1991).
Eine weitere Verifizierung der funktionellen Disruption des PFI-013-Gens
kann auch durchgeführt werden,
wenn die PFI-013-Gen-Messenger-RNA (mRNA)-Spiegel und/oder die PFI-013-Polypeptid-Spiegel in Zellen,
die normalerweise das PFI-013-Gen exprimieren, verringert sind.
Messungen der PFI-013-Gen-mRNA-Spiegel können unter Verwendung von Reverse-Transkriptase-vermittelter
Polymerasekettenreaktion (RT-PCR), Northern-Blot-Analyse oder in-situ-Hybridisierung
erhalten werden. Die Quantifizierung der durch die Zellen produzierten
PFI-013-Polypeptid-Spiegel kann z.B. durch Standard-Immunoassay-Verfahren,
die im Fachgebiet bekannt sind, durchgeführt werden. Derartige Immunoassays
schließen ohne
Einschränkung
darauf kompetitive und nicht-kompetitive Assay-Systeme unter Verwendung
von Techniken, wie Radioimmunoassays, ELISA (Enzym-gekoppelte Immunabsorptionsbestimmung), "Sandwich"-Immunoassays, immunoradiometrischen
Assays, Geldiffusions-Präzipitin-Reaktionen,
Immunodiffusions-Assays, in-situ-Immunoassays (unter Verwendung
von z.B. kolloidalem Gold, enzymatischen Markierungen oder Markierungen
mit radioaktiven Isotopen), Western-Blots, 2-dimensionaler Gelanalyse,
Präzipitationsreaktionen, Immunfluoreszenz-Assays,
Protein-A-Assays und Immunelektrophorese-Assays, ein.
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Bevorzugte
genetisch modifizierte tierische Zellen sind embryonale Stamm (ES)-Zellen und ES-artige Zellen.
Diese Zellen stammen von den Präimplantationsembryonen
und Blastozyten verschiedener Spezies, wie Mäuse (Evans et al., Nature,
129:154-156, 1981; Martin, Proc. Natl. Acad. Sci., USA, 78: 7634-7638, 1981),
Schweine und Schafe (Notanianni et al., J. Reprod. Fert. Suppl.,
43: 255-260, 1991; Campbell et al., Nature, 380: 64-68, 1996) und
Primaten, einschließlich
Menschen (Thomson et al.,
US-Patent
Nr. 5,843,780 , Thomson et al., Science, 282: 1145-1147,
1995; und Thomson et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 92: 7844-7848,
1995).
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Diese
Zelltypen sind pluripotent. Das heißt unter geeigneten Bedingungen
differenzieren sie sich in eine breite Vielfalt von Zelltypen, die
von allen drei embryonalen Keimblättern abgeleitet sind: Ektoderm,
Mesoderm und Endoderm. In Abhängigkeit
von den Kulturbedingungen kann eine Probe von ES-Zellen unbegrenzt
als Stammzellen kultiviert werden, die in eine breite Vielzahl von
verschiedenen Zelltypen innerhalb einer einzelnen Probe differenzieren
gelassen werden oder die so gesteuert werden, dass sie sich zu einem
spezifischen Zelltyp differenzieren, wie Makrophagen-artige Zellen,
neuronale Zellen, Kardiomyozyten, Adipozyten, Zellen der glatten
Muskeln, Endothelzellen, Skelettmuskelzellen, Keratinozyten und
hämatopoetische
Zellen, wie Eosinophile, Mastzellen, erythroide Vorläuferzellen
oder Megakaryozyten. Eine gesteuerte Differenzierung wird erreicht,
indem spezifische Wachstumsfaktoren oder Matrixkomponenten in die
Kulturbedingungen eingeschlossen werden, wie z.B. weiter bei Keller
et al., Curr. Opin. Cell Biol., 7: 862-69, 1995; Li et al., Curr.
Biol., 8: 971, 1998; Klug et al., J. Clin. Invest., 98: 216-24,
1996; Lieschke et al., Exp. Hematol., 23: 328-34, 1995; Yamane et
al., Blood, 90: 3516-23, 1997; und Hirashima et al., Blood, 93:
1253-63, 1999, beschrieben.
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Die
spezielle embryonale Stammzelllinie, die zur genetischen Modifikation
verwendet wird, ist nicht entscheidend; exemplarische murine ES-Zelllinien
schließen
AB-1 (McMahon und Bradley, Cell, 62:1073-85, 1990), E14 (Hooper
et al., Nature, 326: 292-95, 1987), D3 (Doetschman et al., J. Embryol.
Exp. Morph., 87: 27-45, 1985), CCE (Robertson et al., Nature, 323:
445-48, 1986), RW4 (Genome Systems, St. Louis, MO), und DBA/1lacJ
(Roach et al., Exp. Cell Res., 221: 520-25, 1995) ein.
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HERSTELLUNG DES POLYPEPTIDS
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Die
Herstellung des in der vorliegenden Erfindung verwendeten Polypeptids
kann durch Kultivieren von eukaryotischen oder prokaryotischen Expressionswirten,
welche mit einem oder mehreren Polynucleotiden, die das Polypeptid
codieren, transformiert wurden, in einem Fermentationsmedium mit
konventionellen Nährstoffen
bewerkstelligt werden. Die Auswahl des geeigneten Mediums kann auf
der Auswahl der Expressionswirte basieren und/oder sie kann auf
den regulatorischen Anforderungen des Expressionskonstrukts basieren.
Derartige Medien sind Fachleuten auf dem Gebiet gut bekannt. Das
Medium kann, falls gewünscht,
zusätzliche
Komponenten enthalten, die die transformierten Expressionswirte
gegenüber
potentiell kontaminierenden Mikroorganismen begünstigen.
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Somit
beschreibt die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zum Herstellen
eines Polypeptids mit PFI-013-Aktivität, wobei das Verfahren die
Stufen von (a) Transformieren einer Wirtszelle mit einer in SEQ
ID NO: 1 gezeigten Sequenz oder einem Derivat, Homologen, einer
Variante, einem Analogon oder Fragment davon; und (b) Kultivieren
der transformierten Wirtszelle unter Bedingungen, die zur Expression
des Polypeptids geeignet sind, umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt auch ein Verfahren zum Herstellen
eines Polypeptids mit PFI-013-Aktivität, wobei das Verfahren die
Stufen von (a) Kultivieren einer Wirtszelle, die mit einer in SEQ
ID NO: 1 gezeigten Nucleotidsequenz oder einem Derivat, Homologen,
einer Variante, einem Analogon oder Fragment davon transformiert
wurde, unter Bedingungen, die zur Expression des Polypeptids geeignet
sind; und (b) Gewinnen des Polypeptids aus der Wirtszellkultur umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt auch ein Verfahren zum Herstellen
eines Polypeptids mit PFI-013-Aktivität, wobei das Verfahren die
Stufen von (a) Transformieren einer Wirtszelle mit einer in SEQ
ID NO: 1 gezeigten Nucleotidsequenz oder einem Derivat, einem Homologen,
einer Variante, einem Analogon oder Fragment davon; (b) Kultivieren
der transformierten Wirtszelle unter Bedingungen, die zur Expression
des Polypeptids geeignet sind; und (c) Gewinnen des Polypeptids
aus der Wirtszellkultur umfasst.
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RIBOZYME
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Ribozyme
sind enzymatische RNA-Moleküle,
die zur Katalyse der spezifischen Spaltung von RNA befähigt sind.
Der Mechanismus der Ribozymwirkung beinhaltet eine Sequenz-spezifische
Hybridisierung des Ribozymmoleküls
zu einer komplementären
Ziel-RNA, gefolgt
von endonucleolytischer Spaltung. In der Erfindung beschrieben sind
manipulierte Hammerhead-Motiv-Ribozymmoleküle, die spezifisch und effizient
die endonucleolytische Spaltung von PFI-013-RNA-Sequenzen katalysieren.
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Spezifische
Ribozymspaltungsstellen innerhalb eines beliebigen potentiellen
RNA-Ziels werden
anfänglich
durch Abtastung bzw. Scannen des Zielmoleküls auf Ribozymspaltungsstellen,
die die folgenden Sequenzen einschließen: GUA, GUU und GUC, identifiziert.
Sobald sie einmal identifiziert sind, können kurze RNA-Sequenzen von
zwischen 15 und 20 Ribonucleotiden, korrespondierend zur Region
des Zielgens, enthaltend die Spaltungsstelle, hinsichtlich sekundärer Strukturmerkmale
evaluiert werden, welche die Oligonucleotidsequenz nicht-funktionsfähig ("inoperable") machen. Die Eignung
von Kandidatenzielen kann auch durch Testen der Zugänglichkeit
gegenüber
Hybridisierung mit komplementären
Oligonucleotiden unter Verwendung von Ribonuclease-Schutz-Assays
("ribonuclease protection
assays") beurteilt
werden.
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Sowohl
Antisense-RNA- als auch (-)DNA-Moleküle und Ribozyme können durch
jedes beliebige Verfahren zur Synthese von RNA-Molekülen, das
im Fachgebiet bekannt ist, hergestellt werden. Diese schließen Techniken
zum chemischen Synthetisieren von Oligonucleotiden, wie die chemische
Festphasen-Phosphoramidit-Synthese, ein. Alternativ können RNA-Moleküle durch
in-vitro- oder in-vivo-Transkription von DNA-Sequenzen, die das
Antisense-RNA-Molekül
codieren, erzeugt werden. Derartige DNA-Sequenzen können in eine
breite Vielfalt von Vektoren mit geeigneten RNA-Polymerase-Promotoren,
wie T7 oder SP6, eingebaut werden. Alternativ können Antisense-cDNA-Konstrukte,
die Antisense-RNA konstitutiv oder induzierbar synthetisieren, in
Zelllinien, Zellen oder Gewebe eingeführt werden.
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DETEKTION
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Das
Vorhandensein der codierenden Sequenz des PFI-013-Polynucleotids
kann durch DNA-DNA- oder DNA-RNA-Hybridisierung oder Amplifikation
unter Verwendung von Sonden, Teilen oder Fragmenten der in SEQ ID
NO: 1 dargestellten Sequenz detektiert werden. Nucleinsäure-Amplifikations-basierte
Assays beinhalten die Verwendung von Oligonucleotiden oder Oligomeren,
basierend auf der PFI-013-codierenden Sequenz, um Transformanten
zu detektieren, die PFI-013-DNA oder -RNA enthalten. Wie hierin
verwendet, kann sich "Oligonucleotide" oder "Oligomere" auf eine Nucleinsäuresequenz
von mindestens etwa 10 Nucleotiden und soviel wie etwa 60 Nucleotiden,
vorzugsweise etwa 15 bis 30 Nucleotiden und stärker bevorzugt etwa 20 bis
25 Nucleotiden, beziehen, die als eine Sonde oder ein Amplimer verwendet
werden kann. Vorzugsweise sind die Oligonucleotide aus der 3'-Region der in SEQ
ID NO: 1 gezeigten Nucleotidsequenz abgeleitet.
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Eine
Vielfalt von Protokollen zum Detektieren und Messen der Expression
des PFI-013-Polypeptids, wie unter Verwendung von entweder polyklonalen
oder monoklonalen Antikörpern,
die für
das Protein spezifisch sind, ist im Fachgebiet bekannt. Beispiele
schließen
Enzym-gekoppelte Immunabsorptionsbestimmungen (ELISA), Radioimmunoassays
(RIA) und Fluoreszenz-aktiviertes Zellsortieren ("fluorescent activated
cell sorting") (FACS)
ein. Ein zweiseitiger Immunoassay auf Basis monoklonaler (Antikörper), der
monoklonale Antikörper
einsetzt, die gegenüber
zwei nicht-interferierenden Epitopen auf einem PFI-013-Polypeptid reaktiv sind,
ist bevorzugt, aber ein kompetitiver Bindungsassay kann ebenfalls
eingesetzt werden. Diese und andere Assays werden unter anderem
bei Hampton, R. et al. (1990, Serological Methods, A Laboratory
Manual, APS Press, St. Paul, MN, USA) und Maddox D.E. et al. (1983,
J. Exp. Med., 15, 8:1211) beschrieben.
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Eine
breite Vielfalt von Markierungs- und Konjugationstechniken ist Fachleuten
auf dem Gebiet bekannt und kann in verschiedenen Nucleinsäure- und
Aminosäure-Assays verwendet
werden. Mittel zum Herstellen markierter Hybridisierungs- oder PCR-Sonden
zum Detektieren von PFI-013-Polynucleotidsequenzen schließen Oligomarkierung
bzw. Oligolabeling, Nick-Translation, endständige Markierung oder PCR-Amplifikation
unter Verwendung eines markierten Nucleotids ein. Alternativ kann
die PFI-013-codierende Sequenz oder ein beliebiger Teil davon in
einen Vektor zur Herstellung einer mRNA-Sonde kloniert werden. Derartige
Vektoren sind im Fachgebiet bekannt, sie sind kommerziell erhältlich,
und sie können
verwendet werden, um RNA-Sonden in vitro durch Zugabe einer geeigneten
RNA-Polymerase,
wie T7, T3 oder SP6, und markierter Nucleotiden zu synthetisieren.
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Eine
Anzahl von Firmen, wie Amersham Pharmacia Biotech (Piscataway, NJ,
USA), Promega (Madison, WI, USA) und US Biochemical Corporation
(Cleveland, OH, USA) liefern kommerzielle Kits und Protokolle für diese
Vorgehensweisen. Geeignete Reportermoleküle oder -markierungen schließen Radionuklide,
Enzyme, fluoreszierende, chemilumineszente oder chromogene Mittel
sowie Substrate, Cofaktoren, Inhibitoren, magnetische Partikel und
dergleichen ein. Patente, die die Verwendung derartiger Markierungen
lehren, schließen
US-A-3,817,837 ;
US-A-3,850,752 ;
US-A-3,939,350 ;
US-A-3,996,345 ;
US-A-4,277,437 ;
US-A-4,275,149 und
US-A-4,366,241 ein.
Es können
auch rekombinante Immunglobuline hergestellt werden, wie in
US-A-4,816,567 gezeigt.
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Zusätzliche
Verfahren zum Quantifizieren der Expression eines speziellen Moleküls schließen radioaktive
Markierung (Melby, P.C. et al., 1993, J. Immunol. Methods, Bd. 159,
S. 235-44) oder Biotinylierung (Duplaa, C. et al., 1993, Anal. Biochem.,
Bd. 229, S. 36) von Nucleotiden, Coamplifikation einer Kontrollnucleinsäure und
Standardkurven, auf denen die experimentellen Ergebnisse interpoliert
werden, ein. Die Quantifizierung von Mehrfachproben bzw. mehreren
Proben kann mittels Durchführung
des Assays in einem ELISA-Format, in dem das Oligomer von Interesse
in verschiedenen Verdünnungen
präsentiert
wird und in dem eine spektrophotometrische oder kalorimetrische
Reaktion eine rasche Quantifizierung ergibt, beschleunigt werden.
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Obwohl
das Vorhandensein/Nichtvorhandensein von Markergenexpression nahe
legt, dass das Gen von Interesse ebenfalls vorhanden ist, sollten
sein Vorhandensein und seine Expression bestätigt werden. Wenn z.B. die
PFI-013-codierende Sequenz innerhalb einer Markergensequenz inseriert
ist, können
rekombinante Zellen, die PFI-013-codierende Regionen enthalten,
durch das Nichtvorhandensein der Markergenfunktion identifiziert
werden. Alternativ kann ein Markergen als Tandem mit einer PFI-013-codierenden
Sequenz unter der Kontrolle eines einzelnen Promotors platziert
werden. Die Expression des Markergens als Reaktion auf Induktion
oder Selektion zeigt gewöhnlich
auch die Expression von PFI-013 an.
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Alternativ
können
Wirtszellen, die die codierende Sequenz für PFI-013 enthalten und PFI-013-codierende
Regionen exprimieren, durch eine Vielfalt von Vorgehensweisen, die
Fachleuten auf dem Gebiet bekannt sind, identifiziert werden. Diese
Vorgehensweisen schließen
ohne Einschränkung
darauf die DNA-DNA- oder DNA-RNA-Hybridisierung und Protein-Bioassay-
oder Immunoassay-Techniken ein, welche Technologien zur Detektion
und/oder Quantifizierung der Nucleinsäure oder des Proteins auf Membranbasis,
Lösungsbasis oder
Chipbasis einschließen.
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ANTIKÖRPER
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Die
hierin beschriebene Aminosäuresequenz
kann auch verwendet werden, um Antikörper – wie durch Verwendung von
Standardtechniken – gegen
die Aminosäuresequenz
zu erzeugen.
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Vorgehensweisen,
die im Fachgebiet gut bekannt sind, können zur Produktion von Antikörpern gegen PFI-013-Polypeptide
verwendet werden. Derartige Antikörper schließen ohne Einschränkung darauf
polyklonale, monoklonale, chimäre,
einzelkettige, Fab-Fragmente und Fragmente, die mittels einer Fab-Expressionsbibliothek
produziert wurden, ein. Neutralisierende Antikörper, d.h. jene, welche die
biologische Aktivität
von PFI-013-Polypeptiden antagonisieren, sind für Diagnostika und Therapeutika
besonders bevorzugt.
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Für die Herstellung
von Antikörpern
können
verschiedene Wirte, einschließlich
Ziegen, Kaninchen, Ratten, Mause etc., durch Injektion des PFI-013-Polypeptids
oder eines beliebigen Teils, einer Variante, eines Homologen, Fragments,
Analogons oder Derivates davon oder eines Oligopeptids, das die
immunogenen Eigenschaften beibehält,
immunisiert werden. In Abhängigkeit
von der Wirtspezies können
verschiedene Adjuvanzien verwendet werden, um die immunologische
Reaktion zu erhöhen.
Derartige Adjuvanzien schließen ohne
Einschränkung
darauf Freund(-Adjuvans), Mineralgele, wie Aluminiumhydroxid, und
oberflächenaktive Substanzen,
wie Lysolecithin, Pluronic-Polyole, Polyanionen, Peptide, Ölemulsionen,
Hämocyanin
der Schlüssellochnapfschnecke
("keyhole limpet
hemocyanin") und
Dinitrophenol, ein. BCG (Bacilli Calmette-Guerin) und Corynebacterium
parvum sind potentiell zweckmäßige Adjuvanzien
beim Menschen ("human
adjuvants"), welche
eingesetzt werden können.
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Monoklonale
Antikörper
gegen die Aminosäuresequenz
können
unter Verwendung jeglicher Technik hergestellt werden, die für die Produktion
von Antikörpermolekülen mittels
kontinuierlicher Zelllinien in Kultur sorgt. Diese schließen ohne
Einschränkung
darauf die Hybridomtechnik, ursprünglich beschrieben von Köhler und
Milstein (1975, Nature, Bd. 256, S. 495-497), die humane B-Zell-Hybridomtechnik
(Kosbor et al. (1983), Immunol. Today, Bd. 4, S. 72; Cote et al.
(1983), Proceedings of the National Academy of Sciences (USA), Bd. 80,
S. 2026-2030) und die EBV-Hybridomtechnik (Cole et al. (1985), Monoclonal
Antibodies and Cancer Therapy, Alan R. Liss Inc., S. 77-96) ein.
Zusätzlich
können
Techniken, die zur Produktion von "chimären
Antikörpern" entwickelt wurden,
das Spleißen
von Maus-Antikörpergenen
an humane Antikörpergene,
um ein Molekül mit
geeigneter Antigenspezifität
und biologischer Aktivität
zu erhalten, verwendet werden (Morrison et al. (1984), Proceedings
of the National Academy of Sciences (USA), Bd. 81, S. 6851-6855;
Neuberger et al. (1984), Nature, Bd. 312, S. 604-608; Takeda et
al. (1985), Nature, Bd. 314, S. 452-454). Alternativ können die Techniken,
die zur Produktion von Einzelkettenantikörpern (
US-A-4,946,779 ) beschrieben
wurden, adaptiert werden, um Polypeptid-spezifische Einzelkettenantikörper herzustellen.
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Antikörper können auch
durch Induzieren einer in-vivo-Produktion in der Lymphozyten-Population oder
mittels Durchmustern von Bibliotheken rekombinanter Immunglobuline
oder von Gruppen hoch-spezifischer Bindungsreagenzien, wie offenbart
bei Orlandi et al. (1989, Proceedings of the National Academy of
Sciences (USA), Bd. 86, S. 3833-3837) und bei Winter, G. und Milstein,
C. (1991, Nature, Bd. 349, S. 293-299), produziert werden.
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Antikörperfragmente,
die spezifische Bindungsstellen für PFI-013 enthalten, können ebenfalls
erzeugt werden. Zum Beispielen schließen derartige Fragmente ohne
Einschränkung
darauf die F(ab')2-Fragmente ein, die durch Pepsinverdau des
Antikörpermoleküls produziert
werden können,
und die Fab-Fragmente, die durch Reduzieren der Disulfidbrücken der
F(ab')2-Fragmente
erzeugt werden können,
ein. Alternativ können Fab-Expressionsbibliotheken
konstruiert werden, um eine rasche und leichte Identifizierung monoklonaler Fab-Fragmente mit der
gewünschten
Spezifität
zu ermöglichen
(Huse, W.D. et al. (1989), Science, Bd. 256, S. 1275-1281).
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Eine
alternative Technik beinhaltet das Durchmustern von Phagen-Display-Bibliotheken,
wobei der Phage z.B. scFv-Fragmente auf der Oberfläche seiner
Hülle mit
einer gro ßen
Vielfalt von Komplementaritäts-bestimmenden
Regionen ("complementarity
determining regions")
(CDRs) exprimiert. Diese Technik ist im Fachgebiet gut bekannt.
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PFI-013-spezifische
Antikörper
sind zur Diagnose von Zuständen
und Erkrankungen, die mit der Expression des PFI-013-Rezeptors assoziiert
sind, zweckmäßig. Eine
Vielfalt von Protokollen für
kompetitive Bindungs- oder immunradiometrische Assays unter Verwendung
von entweder polyklonalen oder monoklonalen Antikörpern mit
etablierten Spezifitäten
ist im Fachgebiet gut bekannt. Derartige Immunoassays behalten typischerweise
die Bildung von Komplexen zwischen dem PFI-013-Polypeptid und seinem
spezifischen Antikörper (oder
einem ähnlichen
PFI-013-Bindungsmolekül)
und die Messung der Komplexbildung. Ein zweiseitiger Immunoassay
auf Basis monoklonaler (Antikörper),
der monoklonale Antikörper
verwendet die gegenüber
zwei nicht-interferierenden Epitopen auf einem spezifischen PFI-013-Protein
reaktiv sind, ist bevorzugt, aber ein kompetitiver Bindungsassay
kann ebenfalls verwendet werden. Diese Assays sind bei Maddox, D.E.
et al. (1983, Journal of Experimental Medicine, Bd. 158, S. 1211)
beschrieben.
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Anti-PFI-013-Antikörper sind
zur Diagnose von Störungen,
die eine abnormale Signaltransduktion beinhalten, oder anderen Störungen oder
Erkrankungen, die durch eine abnormale Expression eines PFI-013-Rezeptors
gekennzeichnet sind, zweckmäßig. Diagnostische
Assays für
PFI-013 schließen
Verfahren ein, die den Antikörper
und eine Markierung verwenden, um ein PFI-013-Polypeptid in humanen
Körperflüssigkeiten,
Zellen, Geweben oder Sektionen oder Extrakten derartiger Gewebe
zu detektieren. Die Polypeptide und Antikörper können mit oder ohne Modifikation
verwendet werden. Häufig
werden die Polypeptide und Antikörper
markiert werden, indem sie entweder kovalent oder nicht-kovalent
mit einem Reportermolekül
verbunden werden. Eine breite Vielfalt von Reportermolekülen ist
Fachleuten auf dem Gebiet bekannt.
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Antikörper können in
einem Verfahren zum Detektieren von Polypeptiden, die in biologischen
Proben vorhanden sind, mittels eines Verfahrens verwendet werden,
welches umfasst: (a) Bereitstellen eines erfindungsgemäßen Antikörpers, (b)
Inkubieren einer biologischen Probe mit dem Antikörper unter
Bedingungen, die die Bildung eines Antikörper-Antigen-Komplexes ermöglichen,
und (c) Bestimmen, ob der Antikörper-Antigen-Komplex,
umfassend den genannten Antikörper,
gebildet wird.
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Antikörper können auch
zur Anreicherung oder Isolierung von Eosinophilen aus Säuger-, vorzugsweise
Human-, Blut verwendet werden. In einem bevorzugten Beispiel werden
die Antikörper
an einen festen Träger,
z.B. magnetische Kügelchen,
gebunden, mit den Leukozyten aus periphärem Blut inkubiert, dann werden die
Kügelchen
mit gebundenen Eosinophilen unter Verwendung eines Magneten von
den nicht-gebundenen Zellen entfernt. Andere ähnliche Methoden zur Verwendung
von Antikörpern
zur Isolierung von spezifischen Zellen aus einem Gemisch von Zelltypen
sind dem Fachmann auf dem Gebiet gut bekannt.
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Antikörper können an
einen festen Träger
gebunden werden und/oder in Kits in einem geeigneten Behälter zusammen
mit geeigneten Reagenzien, Kontrollen, Anweisungen und dergleichen
verpackt werden.
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ASSAYS/IDENTIFIZIERUNGSVERFAHREN
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt auch ein Assay-Verfahren zum Detektieren
des Vorhandenseins von PFI-013 in Zellen (wie humanen Zellen), umfassend:
(a) Durchführen
einer Reverse-Transkriptase-Polymerasekettenreaktion (RT-PCR) an
RNA (wie Gesamt-RNA)
aus solchen Zellen unter Verwendung eines Paars von PCR-Primern,
die für
PFI-013 spezifisch sind, wie aus der DNA-Sequenz, die in SEQ ID
NO: 1 gezeigt ist, oder einer Allelvariante davon bestimmt, und
(b) Untersuchen des Auftretens eines PCR-Fragments in geeigneter
Größe – wie mittels
Agarosegelelektrophorese.
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Es
gibt zahlreiche Assays, in denen das hierin beschriebene Polypeptid
verwendet werden kann, um ein Screening auf Modulatoren (z.B. Antagonisten
oder Agonisten) des Polypeptids durchzuführen. Beispiele für derartige
Assays schließen
Folgendes ein: Funktionsassay bzw. funktioneller Assay ("functional assay") – Ein Beispiel
eines Verfahrens für
ein Screening von Rezeptoren, um Modulatoren davon zu identifizieren,
ist, die inhibierende oder stimulierende Wirkung bei cAMP- oder
Adenylatcyclase-Akkumulation zu überwachen. Ein
derartiger Assay beinhaltet das Transfizieren einer Säugerzelle
mit dem Rezeptor der vorliegenden Erfindung zur Zelloberflächenexpression.
Die Zelle wird dann gegenüber
einem möglichen
Modulator exponiert, und die Menge an cAMP-Akkumulation wird gemessen.
Wenn der mögliche
Modulator den Rezeptor bindet und eine funktionelle Wirkung aufweist,
werden die Level von Rezeptor-vermitteltem/r cAMP oder Adenylatcyclase-Aktivität entweder
zunehmen oder abnehmen.
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Funktionsassay
unter Verwendung eines Fluoreszenz-Mikrotiterplatten-Lesegeräts ("Fluorometric Imaging
Plate Reader") (FLIPR®) – Eine Technik,
die für
Screenings verwendet wird und die Verwendung von Zellen einschließt, die
einen Rezeptor (z.B. transfizierte HEK293-Zellen) exprimieren, in einem System,
das intrazelluläre
Calcium- oder extrazelluläre
pH- Änderungen
misst, die durch eine Rezeptoraktivierung verursacht werden. Bei
dieser Technik können
Zellen, die den Rezeptor exprimieren, mit Verbindungen (z.B. kleine Moleküle, Peptide,
Lipide, Nucleotide oder Glycoproteine) in Kontakt gebracht werden,
die eine zweite(r) Messenger-Reaktion, z.B. Signaltransduktion,
Veränderung
bei den Calciumspiegeln oder pH-Änderungen,
verursachen. Diese Veränderungen
werden verwendet, um zu bestimmen, ob die potentielle Verbindung
den Rezeptor aktiviert oder inhibiert. Ligandenbindungs-Assay – Dieser
Assay-Typ kann auf die Bindung einer Kandidatenverbindung prüfen, wobei
die Adhärenz
an Zellen, die den hierin beschriebenen Rezeptor enthalten, mittels
einer Markierung, die direkt oder indirekt mit der Kandidatenverbindung
assoziiert ist, oder in einem Assay, der eine Konkurrenz mit einem
markierten Konkurrenten bzw. Kompetitor umfasst, detektiert wird.
Standardassays zum Durchführen
von Screenings, die bestimmen, ob die Verbindung den Rezeptor aktiviert
oder inhibiert, werden von Fachleuten auf dem Gebiet gut verstanden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Identifizieren
von Mitteln bzw. Agenzien (wie Verbindungen, anderen Substanzen
oder Zusammensetzungen, umfassend dieselben), die die Aktivität von PFI-013
und/oder die Expression davon beeinflussen (wie antagonisieren,
agonisieren oder anderweitig modifizieren), wobei das Verfahren
das Inkontaktbringen von PFI-013 oder der Nucleotidsequenz, die
für dasselbe
codiert, mit dem Mittel und anschließend das Messen der Aktivität von PFI-013
und/oder der Expression davon umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Identifizieren
von Mitteln bzw. Agenzien (wie Verbindungen, anderen Substanzen
oder Zusammensetzungen, umfassend dieselben), die die Aktivität von PFI-013
und/oder die Expression davon beeinflussen (wie antagonisieren,
agonisieren oder anderweitig modifizieren), wobei das Verfahren
das Messen der Aktivität
von PFI-013 und/oder der Expression davon in Gegenwart des Mittels
oder Agens oder nach Zugabe des Mittels oder Agens bei: (a) einer
Zelllinie, in welche rekombinante DNA, umfassend die in SEQ ID NO:
1 gezeigte DNA-Sequenz, inkorporiert wurde, oder (b) einer Zellpopulation
oder Zelllinie, die natürlicherweise
PFI-013 selektiv exprimiert, umfasst. Vorzugsweise wird die Aktivität von PFI-013
mittels der oben beschriebenen Assay-Verfahren bestimmt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Screening
auf ein Mittel zur Modulation (vorzugsweise zur spezifischen Modulation)
der PFI-013-Aktivität
oder der Expression der Nucleotidsequenz, die für dasselbe codiert, wobei das
Verfahren die folgenden Stufen umfasst: (a) Bereitstellen eines
Kandidatenmittels bzw. Kandidaten-Agens, (b) Kombinieren von PFI-013
oder der Nucleotidsequenz, die für
dasselbe codiert, mit dem Kandidatenmittel für eine Zeit, die ausreichend
ist, um eine Modulation unter geeigneten Bedingungen zu ermöglichen;
und (c) Detektieren der Modulation des Kandidatenmittels bei PFI-013
oder der Nucleotidsequenz, die für
dasselbe codiert, um sicherzustellen, ob das Kandidatenmittel die
PFI-013-Aktivität
oder die Expression der Nucleotidsequenz, die für dasselbe codiert, moduliert.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Screening
auf ein Mittel hinsichtlich einer spezifischen Bindungsaffinität mit PFI-013
oder der Nucleotidsequenz, die für
dasselbe codiert, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
(a) Bereitstellen eines Kandidatenmittels bzw. Kandidaten-Agens,
(b) Kombinieren von PFI-013 oder der Nucleotidsequenz, die für dasselbe
codiert, mit dem Kandidatenmittel für eine Zeit, die ausreichend
ist, um eine Bindung unter geeigneten Bedingungen zu ermöglichen,
und (c) Detektieren der Bindung des Kandidatenmittels an PFI-013
oder die Nucleotidsequenz, die für
dasselbe codiert, um sicherzustellen, ob das Kandidatenmittel an
PFI-013 oder die Nucleotidsequenz, die für dasselbe codiert, bindet.
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Somit
können
in bestimmten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung PFI-013 und/oder eine Zelllinie, die
das PFI-013 exprimiert, verwendet werden, um ein Screening auf Antikörper, Peptide
oder andere Mittel bzw. Agenzien, wie organische oder anorganische
Moleküle,
durchzuführen,
die als Modulatoren (z.B. Antagonisten oder Agonisten) von PFI-013-Aktivität oder für die Expression
davon wirken, wodurch ein therapeutisches Mittel identifiziert wird,
das zur Modulation des Rezeptors befähigt ist. Alternativ kann ein
Screening von Peptid-Bibliotheken oder Bibliotheken organischer
Stoffe, die mittels kombinatorischer Chemie hergestellt wurden,
mit rekombinant exprimierten PFI-013 oder Zelllinien, die PFI-013
exprimieren, zweckmäßig sein
zur Identifizierung von therapeutischen Mitteln, die über eine
Modulation des Rezeptors wirken. Synthetische Verbindungen, natürliche Produkte
und andere Quellen von potentiell biologisch aktiven Materialien
können
in einer Anzahl von Weisen durchmustert werden, die für Fachleute
auf dem Gebiet als Routine angesehen werden. Zum Beispiel können Nucleotidsequenzen,
die die N-terminale Region von PFI-013 codieren, in einer Zelllinie
exprimiert werden, welche für
ein Screening von allosterischen Modulatoren, entweder Agonisten
oder Antagonisten, der PFI-013-Aktivität verwendet werden kann.
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Ein
PFI-013-Polypeptid, seine immunogenen Fragmente oder Oligopeptide
davon können
für ein Screening
von therapeutischen Verbindungen in einer Beliebigen einer Vielfalt
von Wirkstoff-Screening-Techniken verwendet werden. Das Polypeptid,
das in einem derartigen Test eingesetzt wird, kann frei in Lösung, gebunden
an einen festen Träger,
hervorgebracht auf einer Zelloberfläche oder intrazellulär lokalisiert
vorliegen. Die Bildung von Bindungskomplexen zwischen einem PFI-013-Polypeptid
und dem getesteten Mittel bzw. Agens kann gemessen werden.
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Demgemäß betrifft
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Screening einer oder
einer Vielzahl von Verbindungen hinsichtlich einer Modulation (vorzugsweise
einer spezifischen Modulation, wie der spezifischen Bindungsaffinität) von PFI-013
oder der Expression davon, umfassend das Bereitstellen von einer
oder einer Vielzahl von Verbindungen, das Kombinieren eines PFI-013
oder einer Nucleotidsequenz, die für dasselbe codiert, mit der
Verbindung oder jeder einer Vielzahl von Verbindungen für eine Zeit,
die ausreichend ist, um die Modulation unter geeigneten Bedingungen
zu ermöglichen,
und das Detektieren der Bindung eines PFI-013 an jede der Vielzahl
von Verbindungen, wodurch die Verbindung oder die Verbindungen identifiziert wird/werden,
welche ein PFI-013 oder eine Nucleotidsequenz, die für dasselbe
codiert, moduliert/modulieren. Bei einem derartigen Assay kann die
Vielzahl von Verbindungen mittels Techniken der kombinatorischen
Chemie, die Fachleuten auf dem Gebiet bekannt sind, hergestellt
werden.
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Eine
andere Technik für
das Wirkstoff-Screening sorgt für
ein Screening mit hohem Probendurchsatz ("high throughput screening") (HTS) von Verbindungen
mit geeigneter Bindungsaffinität
für die
PFI-013-Polypeptide und basiert auf dem Verfahren, das detailliert
in Geysen,
WO 84/03564 ,
veröffentlicht
am 13. September 1984, beschrieben wurde. Zusammengefasst werden
große
Zahlen verschiedener kleiner Peptid-Testverbindungen an einem festen
Substrat, wie Kunststoffnadeln oder einer anderen Oberfläche, synthetisiert.
Die Peptid-Testverbindungen werden mit PFI-013-Fragmenten umgesetzt,
und es wird gewaschen. Ein gebundenes PFI-013 wird dann detektiert – wie durch
geeignetes Adaptieren von Verfahren, die im Fachgebiet gut bekannt
sind. Zur Verwendung in den zuvor genannten Wirkstoff-Screening-Techniken
können
auch Platten direkt mit gereinigtem PFI-013 beschichtet werden.
Alternativ können
nicht-neutralisierende Antikörper
verwendet werden, um das Peptid einzufangen bzw. zu binden und es
auf einem festen Träger
zu immobilisieren.
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Diese
Erfindung beschreibt auch die Verwendung kompetitiver Wirkstoff-Screening-Assays, in welchen
neutralisierende Antikörper,
die zum Binden eines PFI-013-Polypeptids befähigt sind, spezifisch mit einer Testverbindung
um die Bindung an PFI-013 konkurrieren. In dieser Weise können die
Antikörper
verwendet werden, um das Vorhandensein jedes beliebigen Peptids
zu detektieren, das eine oder mehrere antigene Determinanten mit
einem PFI-013 teilt.
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Das
in der vorliegenden Erfindung beschriebene Assay-Verfahren kann
ein Screening mit hohem Probendurchsatz (HTS) sein. In dieser Hinsicht
können
die Lehren von
WO 84/03564 für das PFI-013
der vorliegenden Erfindung adaptiert werden.
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Die
Lehren von
US-A-5,738,985 können ebenfalls
für das
Assay-Verfahren adaptiert werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines Mittels bzw.
Agens, um PFI-013-Aktivität
zu beeinflussen (wie seine GPCR-Aktivität zu antagonisieren, modulieren
oder agonisieren).
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DIAGNOSTIKA
-
Die
vorliegende Erfindung beschreibt auch eine diagnostische Zusammensetzung
zur Detektion von PFI-013-Polynucleotidsequenzen. Die diagnostische
Zusammensetzung kann die in SEQ ID NO: 1 gezeigte Sequenz oder eine
Variante, ein Homologes, Fragment, Analogon oder Derivat davon oder
eine Sequenz, die zur Hybridisierung an die gesamte in SEQ ID NO:
1 gezeigte Nucleotidsequenz oder an einen Teil davon oder an eine
Allelvariante davon befähigt
ist, umfassen.
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Um
eine Grundlage für
die Diagnose einer Erkrankung bereitzustellen, sollten normale oder
Standardwerte einer PFI-013-Polypeptidexpression etabliert werden.
Dies wird durch Kombinieren von Körperflüssigkeiten oder Zellextrakten,
die von normalen Subjekten, entweder Tieren oder Menschen, entnommen
wurden, mit einem Antikörper
gegen ein PFI-013-Polypeptid
unter Bedingungen, die für
eine Komplexbildung geeignet sind, die im Fachgebiet gut bekannt
sind, erreicht. Die Menge an Standardkomplexbildung kann quantifiziert werden,
indem sie mit einer Verdünnungsreihe
von Positivkontrollen verglichen wird, wobei eine bekannte Menge
Antikörper
mit bekannten Konzentrationen eines gereinigten PFI-013-Polypeptids
kombiniert wird. Dann können
die Standardwerte, die von normalen Proben erhalten wurden, mit
den Werten verglichen werden, die von Proben von Subjekten erhalten
wurden, die potentiell durch eine Störung oder Erkrankung, die mit
einer PFI-013-Polypeptidexpression in Verbindung steht, beeinflusst
wurden. Eine Abweichung zwischen Standard- und Subjektwerten etabliert
das Vorhandensein des Erkrankungszustandes.
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Ein
PFI-013-Polynucleotid oder ein beliebiger Teil davon kann die Basis
für eine
diagnostische und/oder eine therapeutische Verbindung liefern. Für diagnostische
Zwecke können
PFI-013-Poylnucleotidsequenzen verwendet werden, um die Genexpression
bei Zuständen,
Störungen
oder Erkrankungen, die mit der PFI-013-Aktivität in Verbindung gebracht werden
können,
zu detektieren und zu quantifizieren.
-
Eine
PFI-013-codierende Polynucleotidsequenz kann für die Diagnose von Erkrankungen
verwendet werden, die aus der Expression von PFI-013 resultieren.
Zum Beispiel können
Polynucleotidsequenzen, die PFI-013 codieren, in Hybridisierungs-
oder PCR-Assays von Geweben aus Biopsien oder Autopsien oder biologischen
Flüssigkeiten,
wie Serum, Synovia, oder einer Tumorbiopsie verwendet werden, um
Abnormalitäten bei
der PFI-013-Expression
zu detektieren. Die Form derartiger qualitativer oder quantitativer
Verfahren kann Southern- oder Northern-Analyse, Dot-Blot oder andere
Membran-basierte Technologien, PCR-Technologien, Diagnostikstreifen-
bzw. Tauchstreifen-, Nadel- bzw. Pin- oder Chip-Technologien und ELISA oder andere Technologien
mit Mehrfachprobenformat einschließen. Alle diese Techniken sind
im Fachgebiet gut bekannt, und sie sind tatsächlich die Grundlage vieler
kommerziell erhältlicher
diagnostischer Kits.
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Derartige
Assays können
maßgeschneidert
sein, um die Effizienz eines speziellen therapeutischen Behandlungsregimens
zu evaluieren, und sie können
in Tierstudien, in klinischen Versuchen oder beim Überwachen
der Behandlung eines individuellen Patienten verwendet werden. Um
eine Grundlage für
die Diagnose einer Erkrankung bereitzustellen, sollte ein normales
oder Standardprofil für
die PFI-013-Expression etabliert werden. Dieses wird durch Kombinieren
von Körperflüssigkeiten
oder Zellextrakten, die von normalen Subjekten, entweder Tier oder
Mensch, entnommen wurden mit PFI-013 oder einem Teil davon unter
Bedingungen, die zur Hybridisierung oder Amplifikation geeignet
sind, erreicht. Die Standardhybridisierung kann durch Vergleichen
der Werte, die von normalen Subjekten erhalten wurden, mit einer
Verdünnungsreihe
von Positivkontrollen, die in demselben bzw. gleichen Versuch mitgeführt wurden,
wobei eine bekannte Menge an gereinigtem PFI-013 verwendet wird,
quantifiziert werden. Die Standardwerte, die von normalen Proben
erhalten wurden, können
mit Werten verglichen werden, die von Proben von Subjekten erhalten
wurden, die potentiell durch eine Störung oder Erkrankung, die mit
der Expression der PFI-013-codierenden
Sequenz in Verbindung steht, beeinflusst werden. Eine Abweichung
zwischen Standard- und Subjektwerten stellt das Vorhandensein des
Erkrankungszustands fest. Wenn eine Erkrankung festgestellt wurde,
wird ein bestehendes therapeutisches Mittel verabreicht und ein
Behandlungsprofil oder Behandlungswerte können erzeugt werden. Schließlich kann
der Assay auf einer regelmäßigen Basis
wiederholt werden, um zu beurteilen, ob die Werte in Richtung der
normalen oder Standardmuster voranschreiten oder dorthin zurückkehren.
Nachfolgende bzw. sukzessive Behandlungsprofile können verwendet
werden, um die Wirksamkeit bzw. Effizienz der Behandlung über eine
Dauer von mehreren Tagen oder mehreren Monaten zu zeigen.
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Somit
beschreibt die vorliegende Erfindung die Verwendung eines PFI-013-Polypeptids
oder einer Variante, eines Homologen, Fragments, Analogons oder
Derivats davon, um Anti-PFI-013-Antikörper zu produzieren, welche
z.B. diagnostisch verwendet werden können, um PFI-013-Spiegel bei
Erkrankungszuständen zu
detektieren und zu quantifizieren.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt weiterhin diagnostische Assays
und Kits zur Detektion von PFI-013 in Zellen und Geweben, umfassend
ein gereinigtes PFI-013, welches als Positivkontrolle verwendet werden
kann, und Anti-PFI-013-Antikörper.
Derartige Antikörper
können
in Lösungs-basierten,
Membran-basierten oder Gewebe-basierten Technologien verwendet werden,
um einen beliebigen Erkrankungszustand oder Zustand, der mit der
Expression des PFI-013-Proteins oder der Expression von Deletionen
oder einer Variante, eines Homologen, Fragments, Analogons oder
Derivates davon in Verbindung steht, zu detektieren.
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Alternativ
beschreibt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Diagnostizieren
einer Erkrankung oder einer Anfälligkeit
für eine
Erkrankung, die mit einer Unterexpression von PFI-013 in Verbindung
steht, bei einem Patienten, umfassend: das Bestimmen einer Mutation
in der Nucleinsäuresequenz,
die PFI-013 codiert, oder die Menge des PFI-013 in einer Probe,
die von einem Patienten stammt. Es wird auch ein diagnostisches Verfahren
bereitgestellt, umfassend das Analysieren bzw. eine Untersuchung
hinsichtlich des Vorhandenseins von PFI-013 in einer Probe, die
von einem Wirt stammt.
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SONDEN
-
Ein
anderer hierin beschriebener Aspekt ist die Bereitstellung von Nucleinsäure-Hybridisierungs-
oder -PCR-Sonden, die zum Detektieren von Polynucleotidsequenzen,
einschließlich
genomischer Sequenzen, die die PFI-013-codierende Region codieren,
oder nahe verwandter Moleküle,
wie Allelen, befähigt
sind. Die Spezifität
der Sonde, d.h., ob sie von einer hoch konservierten, konservierten
oder nicht-konservierten Region oder Domäne abgeleitet ist, und die
Stringenz der Hybridisierung oder Amplifikation (hoch, mittel oder
gering) wird bestimmen, ob die Sonde nur die natürlich vorkommende PFI-013-codierende
Sequenz oder verwandte Sequenzen identifiziert. Sonden zur Detektion
von verwandten Nucleinsäuresequenzen
werden aus konservierten oder hoch konservierten Nucleotidregionen
von PFI-013-Polynucleotiden, wie der 3'-Region, ausgewählt und derartige Sonden können in
einem Pool von degenerierten Sonden verwendet werden. Zur Detektion
von identischen Nucleinsäuresequenzen
oder wenn eine maximale Spezifität
gewünscht
ist, werden Nucleinsäuresonden
aus den nicht-konservierten Nucleotidbereichen oder aus einzigartigen
Bereichen von PFI-013-Polynucleotiden ausgewählt. Wie hierin verwendet,
bezieht sich der Begriff "nicht-konservierte
Nucleotidregion" auf
eine Nucleotidregion, die für
die hierin offenbarte PFI-013-codierende Sequenz einzigartig ist
und die in verwandten Sequenzen nicht auftritt.
-
Eine
PCR, wie in
US-A-4,683,195 ,
US-A-4,800,195 und
US-A-4,965,188 beschrieben,
stellt zusätzliche
Verwendungen für
Oligonucleotide, basierend auf der PFI-013-Sequenz, bereit. Derartige
Oligomere werden allgemein chemisch synthetisiert, aber sie können auch
enzymatisch erzeugt werden oder aus einer rekombinanten Quelle hergestellt
werden. Die Oligomere umfassen allgemein zwei Nucleotidsequenzen,
eine in Sense-Orientierung (5' → 3') und eine in Antisense(-Orientierung)
(3' ← 5'), die unter optimierten
Bedingungen zur Identifizierung eines speziellen Gens oder eines
speziellen Zustandes eingesetzt werden. Die gleichen zwei Oligomere,
verschachtelte Gruppen von Oligomeren oder sogar ein degenerierter
Pool von Oligomeren können
unter weniger stringenten Bedingungen zur Detektion und/oder Quantifizierung
von nahe verwandten DNA- oder RNA-Sequenzen eingesetzt werden.
-
Die
Nucleinsäuresequenz
für PFI-013
kann auch verwendet werden, um Hybridisierungssonden, wie zuvor
beschrieben, zur Kartierung der endogenen genomischen Sequenz zu
erzeugen. Die Sequenz kann auf einem bestimmten Chromosom oder einer
spezifischen Region des Chromosoms unter Verwendung gut bekannter
Techniken kartiert werden. Diese schließen in-situ-Hybridisierung
von Chromosomenbereichen (Verma et al. (1988), Human Chromosomes:
A Manual of Basic Techniques, Pergamon Press, New York City, USA),
Durchfluss-sortierte ("flow
sorted") Chromosomenpräparationen
oder künstliche
Chromosomenkonstruktionen, wie künstliche
Hefechromosomen ("yeast
artificial chromosomes")
(YACs), künstliche
Bakterienchromosomen ("bacterial
artificial chromosomes")
(BACs), bakterielle PI-Konstruktionen oder Einzelchromosomen-cDNA-Bibliotheken
ein.
-
Die
in-situ-Hybridisierung von Chromosomenpräparationen und physikalische
Kartierungstechniken, wie Verknüpfungs-
bzw. Kopplungsanalyse, unter Verwendung etablierter chromosomaler
Marker bzw. Chromosomenmarker, sind bei der Erweiterung genetischer
Karten bzw. von Chromosomenkarten von unschätzbarem Wert. Beispiele genetischer
Karten können
in Science (1995, 270:410f. und 1994, 265:1981f.) gefunden werden.
Häufig
kann die Platzierung eines Gens auf dem Chromosom einer anderen
Säugerspezies
assoziierte Marker enthüllen,
sogar wenn die Nummer oder der Arm eines speziellen humanen Chromosoms
nicht bekannt ist. Neue Sequenzen können Chromosomenarmen oder
Teilen davon durch physikalische Kartierung zugeordnet werden. Dies
stellt wertvolle Informationen für
Forscher bereit, die nach Krankheitsgenen unter Verwendung von Positionsklonierung
oder anderen Genermittlungstechniken suchen. Sobald eine Erkrankung oder
ein Syndrom, wie Ataxia teleangiectasita (AT), über genetische Verknüpfung mit
einer bestimmten genomischen Region, z.B. AT mit 11q22-23 (Gatti
et al. (1988), Nature, 336:577-580), grob lokalisiert wurde, können jegliche
Sequenzen, die in diesem Gebiet kartiert wurden, assoziierte oder
regulatorische Gene für
eine weitere Untersuchung darstellen. Die Nucleotidsequenz, des
Gegenstands der Erfindung, kann auch verwendet werden, um Unterschiede
in der chromosomalen Lokalisierung aufgrund von Translokation, Inversion
etc. zwischen normalen, Träger-
oder betroffenen Individuen zu detektieren.
-
PHARMAZEUTIKA
-
Hierin
beschrieben wird eine pharmazeutische Zusammensetzung zum Behandeln
eines Individuums, der derselben aufgrund der PFI-013-Aktivität bedarf,
wobei die Zusammensetzung eine therapeutisch wirksame Menge eines
Mittels bzw. Agens, das die Aktivität moduliert (wie antagonisiert
oder agonisiert), und einen pharmazeutisch annehmbaren Träger, ein
pharmazeutisch annehmbares Verdünnungsmittel,
Exzipiens oder Adjuvans umfasst.
-
Somit
beschreibt die vorliegende Erfindung auch pharmazeutische Zusammensetzungen,
umfassend die Mittel der vorliegenden Erfindung (ein Mittel, das
zur Modulation der Expressionsmuster der Nucleotidsequenz der vorliegenden
Erfindung oder der Aktivität
des Expressionsproduktes davon befähigt ist, und/oder ein Mittel,
das mittels eines Assays gemäß der vorliegenden
Erfindung identifiziert wurde). In dieser Hinsicht und insbesondere
im Hinblick auf eine Humantherapie werden die Mittel, obwohl sie
allein verabreicht werden können,
allgemein in Mischung mit einem pharmazeutischen Träger, Adjuvans,
Exzipiens oder Verdünnungsmittel,
ausgewählt
im Hinblick auf den beabsichtigten Verabreichungsweg und gemäß der pharmazeutischen Standardpraxis,
verabreicht werden.
-
Beispielsweise
können
die Mittel in den pharmazeutischen Zusammensetzungen mit jeglichem/n
geeignetem/n Bindemittel/n, Schmier- bzw. Gleitmittel/n, Suspendierungsmittel/n, Überzugsmittel/n
oder Solubilisierungsmittel/n gemischt werden.
-
Im
Allgemeinen liegt eine therapeutisch wirksame tägliche orale oder intravenöse Dosis
der Mittel wahrscheinlich im Bereich von 0,01 bis 50 mg/kg Körpergewicht
des zu behandelnden Subjekts, vorzugsweise im Bereich von 0,1 bis
20 mg/kg. Das Mittel kann auch mittels intravenöser Infusion mit einer Dosis,
die wahrscheinlich im Bereich von 0,001 bis 10 mg/kg/h liegt, verabreicht
werden.
-
Somit
beschreibt die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zum Behandeln
eines Individuums, der desselben aufgrund der PFI-013-Aktivität bedarf,
umfassend das Verabreichen einer wirksamen Menge einer pharmazeutischen
Zusammensetzung an das Individuum.
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Typischerweise
wird der Arzt die tatsächliche
Dosierung bestimmen, die für
einen individuellen Patienten am geeignetsten sein wird, und sie
wird mit Alter, Gewicht, Geschlecht und Reaktion des speziellen
Patienten variieren. Die obigen Dosierungen sind exemplarisch für den durchschnittlichen
Fall. Es kann natürlich einzelne
Fälle geben,
in denen höhere
oder niedrigere Dosierungsbereiche angemessen sind.
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Wo
geeignet, können
die pharmazeutischen Zusammensetzungen mittels Inhalation, in Form
eines Suppositoriums oder Pessars, topisch in Form einer Lotion,
Lösung,
Creme, Salbe oder eines Streupuders, durch Verwendung eines Hautpflasters,
oral in Form von Tabletten, die Exzipienzien, wie Stärke oder
Lactose, enthalten, oder in Kapseln oder Ovula, entweder allein
oder in Beimischung mit Exzipienzien, oder in Form von Elixiren,
Lösungen
oder Suspensionen, die Aroma-gebende Mittel oder färbende Mittel
enthalten, verabreicht werden, oder sie können parenteral, z.B. intrakavernosal,
intravenös,
intramuskulär
oder subkutan, injiziert werden. Zur parenteralen Verabreichung
können
die Zusammensetzungen am besten in Form einer sterilen wässrigen
Lösung
verwendet werden, welche andere Substanzen, z.B. genügend Salze
oder Monosaccharide, um die Lösung
mit Blut isotonisch zu machen, enthalten können. Zur bukkalen oder sublingualen
Verabreichung können
die Zusammensetzungen in Form von Tabletten oder Pastillen verabreicht
werden, die in einer konventionellen Weise formuliert werden können.
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Zur
oralen, parenteralen, bukkalen und sublingualen Verabreichung an
Subjekte (wie Patienten) kann der tägliche Dosierungslevel der
Mittel der vorliegenden Erfindung typischerweise von 10 bis 500
mg (in Einzel- oder geteilten Dosen) betragen. Somit und beispielsweise
können
Tabletten oder Kapseln von 5 bis 100 mg aktives Mittel bzw. Agens
für eine
einzelne oder zwei- oder mehrmalige Verabreichung zu einem Zeitpunkt,
wie angemessen, enthalten. Es ist auch möglich, die Mittel in Formulierungen
mit verzögerter
bzw. verlängerter ("sustained") Freisetzung zu
verabreichen.
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In
einigen Applikationen, allgemein bei Menschen, ist die orale Verabreichung
der Mittel der bevorzugte Weg, da er der bequemste ist, und er kann
in einigen Fällen
Nachteile vermeiden, die mit anderen Verabreichungswegen assoziiert
sind – wie
jene, die mit intrakavernosaler (i.c.) Verabreichung assoziiert
sind. Bei Zuständen,
in denen der Empfänger
an einer Schluckstörung
oder einer Beeinträchtigung
der Wirkstoffabsorption nach oraler Verabreichung leidet, kann der
Wirkstoff parenteral, sublingual oder bukkal verabreicht werden.
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Bei
veterinärmedizinischer
Verwendung wird ein Mittel typischerweise als eine entsprechend
annehmbare Formulierung in Übereinstimmung
mit der normalen veterinärmedizinischen
Praxis verabreicht, und der Tierarzt wird das Dosierungsregimen
und den Verabreichungsweg bestimmen, der für ein spezielles Tier am geeignetsten
sein wird. Wie bei Humanbehandlungen kann es jedoch möglich sein,
das Mittel allein für
veterinärmedizinische
Behandlungen zu verabreichen.
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Typischerweise
werden die pharmazeutischen Zusammensetzungen – welche für Verwendung bei Mensch oder
Tier sein können – ein beliebiges
pharmazeutisch annehmbares Verdünnungsmittel,
einen beliebigen pharmazeutisch annhembaren Träger, ein beliebiges pharmazeutisch
annehmbares Exzipiens oder Adjuvans oder mehrere davon umfassen.
Die Auswahl des pharmazeutischen Trägers, Exzipiens, Adjuvans oder Verdünnungsmittel
kann im Hinblick auf den beabsichtigten Verabreichungsweg und gemäß der pharmazeutischen
Standardpraxis ausgewählt
werden. Wie oben angegeben, können
die pharmazeutischen Zusammensetzungen als Träger, Exzipiens, Adjuvans oder
Verdünnungsmittel – oder zu sätzlich dazu – jegliche/s
geeignete/s Bindemittel, Schmier- bzw. Gleitmittel, Suspendierungsmittel, Überzugsmittel
oder Solubiliserungsmittel umfassen.
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In
einigen hierin beschriebenen Beispielen werden die pharmazeutischen
Zusammensetzungen eines oder mehrere der Folgenden umfassen: ein
Mittel, das mittels eines Assays der vorliegenden Erfindung gescreent
wurde, ein Mittel, das zur Wechselwirkung mit SEQ ID NO: 1 oder
SEQ ID NO: 2 befähigt
ist.
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Ebenfalls
beschrieben in der Erfindung sind Oligonucleotidsequenzen, Antisense-RNA- und (-)DNA-Moleküle und Ribozyme,
welche so wirken, dass die PFI-013-mRNA destabilisiert wird oder
die Translation von PFI-013 inhibiert wird.
-
Ein
PFI-013-Antisense-Molekül
kann die Grundlage für
eine Behandlung verschiedener abnormaler Zustände, die z.B. in Verbindung
mit einer erhöhten
PFI-013-Aktivität
stehen, bereitstellen.
-
Expressionsvektoren,
die von Retroviren, Adenovirus, Herpes- oder Vaccinia-Viren oder
von verschiedenen Bakterienplasmiden abgeleitet sind, können zur
Abgabe von rekombinanten PFI-013-Sense- oder -Antisense-Molekülen an die
Zielzellpopulation verwendet werden. Verfahren, die Fachleuten auf
dem Gebiet gut bekannt sind, können
verwendet werden, um rekombinante Vektoren zu konstruieren, die
PFI-013 enthalten. Alternativ kann das rekombinante PFI-013 in Liposomen
an Zielzellen abgegeben werden.
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Die
cDNA-Sequenz der vollen Länge
und/oder ihre regulatorischen Elemente ermöglichen es Forschern, PFI-013
als Werkzeug in Sense (Youssoufian, H. und H.F. Lodish (1993), Mol.
Cell. Biol., 13:98-104)- oder Antisense (Eguchi et al. (1991), Annu.
Rev. Biochem., 60:631-652)-Untersuchungen der Genfunktion zu verwenden.
Oligonucleotide, die aus der cDNA oder Kontrollsequenzen, die aus
der genomischen DNA erhalten wurden, konstruiert wurden, können in
vitro oder in vivo verwendet werden, um die Expression zu inhibieren.
Eine derartige Technologie ist im Fachgebiet gut bekannt und Sense-
oder Antisense-Oligonucleotide oder größere Fragmente können aus
verschiedenen Orten entlang der codierenden oder Kontrollregionen
konstruiert werden. Geeignete Oligonucleotide, welche 20 Nucleotide
lang sein können,
können
verwendet werden, um PFI-013-Sequenzen oder nahe verwandte Moleküle aus Human-Bibliotheken
zu isolieren.
-
Zusätzlich kann
die PFI-013-Expression moduliert werden, indem eine Zelle oder ein
Gewebe mit Expressionsvektoren transfiziert wird, welche hohe Level
eines PFI-013-Fragments
exprimieren, und zwar bei Bedingungen, bei denen es bevorzugt wäre, die
PFI- 013-Aktivität zu blockieren.
Derartige Konstrukte können Zellen
mit nicht-translatierbaren Sense- oder Antisense-Sequenzen überschwemmen.
Sogar bei Fehlen der Integration in die DNA können derartige Vektoren damit
fortfahren, RNA-Moleküle
zu transkribieren, bis alle Kopien des Vektors durch endogene Nucleasen
inaktiviert bzw. unwirksam gemacht sind. Eine derartige vorübergehende
Expression kann bei einem nicht-replizierenden Vektor einen Monat
oder länger
dauern und sogar noch länger,
wenn geeignete Replikationselemente Teil des Vektorsystems sind.
-
Modifikationen
der Genexpression können
erhalten werden, indem Antisense-Sequenzen zu den Kontrollregionen
des PFI-013-Gens, wie Promotoren, Enhancer und Introns, konstruiert
werden.
-
Oligonucleotide,
die von der Transkriptionsstartstelle, z.B. von den zwischen -10-
und +10-Regionen der Signal- bzw. Leitsequenz, abgeleitet sind,
sind bevorzugt. Antisense-RNA- und
-DNA-Moleküle
können auch
so konstruiert werden, dass sie die Translation der mRNA durch Verhinderung
des Bindens des Transkripts an die Ribosomen blockieren. In ähnlicher
Weise kann eine Inhibierung unter Verwendung der Hogeboom-Basenpaarungsmethodologie
("Hogeboom base-pairing
methodology"), auch
bekannt als "Tripelhelix"-Basenpaarung ("triple helix base-pairing"), erreicht werden.
Die Tripelhelix-Paarung bzw. -Gruppierung ("triple helix pairing") beeinträchtigt die Fähigkeit
der Doppelhelix, sich in ausreichender Weise für die Bindung von Polymerasen,
Transkriptionsfaktoren oder regulatorischen Molekülen zu öffnen.
-
Somit
beschreibt die Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung, umfassend
ein Mittel (oder sogar ein pharmazeutisch annehmbares Salz davon
oder ein pharmazeutisch annehmbares Solvat davon), das durch das
Verfahren der vorliegenden Erfindung identifiziert wurde, zusammen
mit einem pharmazeutisch annehmbaren Verdünnungsmittel, Adjuvans, Exzipiens
oder einem pharmazeutisch annehmbaren Träger.
-
Die
pharmazeutische Zusammensetzung könnte zur veterinärmedizinischen
(d.h. beim Tier) Verwendung oder zur Verwendung beim Menschen verwendet
werden.
-
Somit
beschreibt die vorliegende Erfindung auch pharmazeutische Zusammensetzungen,
umfassend wirksame Mengen an Modulatoren (z.B. Antagonisten oder
Agonisten) des PFI-013-Proteins (einschließlich Antisense-Nucleinsäuresequenzen)
in Mischung mit einem pharmazeutisch annehmbaren Verdünnungsmittel, Träger, Exzipiens
oder Adjuvans (einschließlich
Kombinationen davon).
-
Die
vorliegende Beschreibung beschreibt pharmazeutische Zusammensetzungen,
die alle bzw. eine gesamte der oder Teile von PFI-013-Polynucleotidsequenzen,
PFI-013-Antisense-Molekülen,
PFI-013-Polypeptiden, Protein-, Peptid- oder organischen Modulatoren
der PFI-013-Bioaktivität,
wie Antagonisten (einschließlich
Antikörper)
oder Agonisten, allein oder in Kombination mit mindestens einem
anderen Mittel, wie einer stabilisierenden Verbindung, umfassen
können
und in einen beliebigen sterilen, biokompatiblen pharmazeutischen
Träger,
einschließlich,
aber ohne Einschränkung
darauf, Salzlösung,
gepufferte Salzlösung,
Dextrose und Wasser, verabreicht werden können.
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LITERATURVERWEISE AUF DIE ALLGEMEINE METHODOLOGIE
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Obwohl
die hierin erwähnten
Techniken im Allgemeinen im Fachgebiet gut bekannt sind, kann ein
Literaturverweis insbesondere auf Sambrook et al., Molecular Cloning,
A Laboratory Manual (1989), und Ausubel et al., Short Protocols
in Molecular Biology (1999), 4. Auflage, John Wiley & Sons, Inc., erfolgen.
Die PCR wird in
US-A-4,683,195 ,
US-A-4,800,195 und
US-A-4,965,188 beschrieben.
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HINTERLEGUNGEN
-
Die
folgende Probe wurde in Übereinstimmung
mit dem Budapester Vertrag bei der anerkannten Hinterlegungsstelle
The National Collections of Industrial and Marine Bacteria Limited
(NCIMB), 23 St. Machar Drive, Aberdeen, Schottland, AB2 1RY, Vereinigtes
Königreich,
am 23. August 2000 hinterlegt:
Die NCIMB-Nummer NCIMB 41073
ist Escherichia coli Pfi-013.
Die Hinterlegung erfolgte durch
Pfizer Central Research, Pfizer Limited, Ramsgate Road, Sandwich,
Kent, CT13 9NJ, Vereinigtes Königreich.
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Ein
Fachmann auf dem Gebiet könnte
leicht den oben genannten E. coli-Klon (NCIMB 41073) in Luria-Nährbouillon,
die Ampicillin enthält,
wachsen lassen und die Plasmid-DNA aus dem Klon unter Verwendung des
alkalischen Lyseverfahrens bzw. des Alkali-Lyse-Verfahrens ("akali lysis method"), wie bei Sambrook et al., Hrsg., (1989),
Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory
Press, New York, NY, USA, beschrieben, isolieren. Das Didesoxy-Kettenabbruch-Verfahren,
wie von Sanger et al. (Proceedings of the National Academy of Sciences
(USA) (Dez. 1977), 74(12):5463-5467) beschrieben und von Applied
Biosystems (siehe Applied Biosystems, Literatur des Herstellers)
zur Fluoreszenzdetektion modifiziert, könnte dann verwendet werden,
um die DNA zu sequenzieren und um PFI-013 zu identifizieren.
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Die
vorliegende Erfindung setzt auch Sequenzen, die aus der Hinterlegung
exprimierbar sind, und Ausführungsformen,
die dieselben umfassen, ein. Die vorliegende Erfindung setzt auch
Proteine, die Sequenzen umfassen, die aus der Hinterlegung exprimierbar
sind, und Ausführungsformen,
die dieselben umfassen, ein.
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EINFÜHRUNG
IN DEN ABSCHNITT BEISPIELE, DIE FIGUREN UND DAS SEQUENZPROTOKOLL
-
Die
vorliegende Erfindung wird nun, nur beispielhaft, unter Bezugnahme
auf die begleitenden Figuren und das Sequenzprotokoll beschrieben
werden, wobei:
-
1 ein
Schema zur bioinformatischen Analyse von PFI-013 zeigt (Db = Datenbank).
-
2 ein
ClustalW-Alignment von PFI-013 mit dem humanen Histamin-H3-Rezeptor zeigt (eine
vertikale Linie (I) zwischen Aminosäureresten bezeichnet Identität; ein Doppelpunkt
(:) zwischen Aminosäureresten bezeichnet
eine konservative Substitution).
-
3 diagrammatisch
die genomische Strukturen des PFI-013-Gens und des humanen Histidin-H3-Rezeptor-Gens
zeigt ("rechteckige
Blöcke" = Exons; ^ = Introns;
die Ziffern direkt unter den "rechteckigen
Blöcken" bezeichnen (1) Aminosäurereste
für die
Human-H3-Darstellung und (2) Basenpaare innerhalb des Contigs für die PFI-013-Darstellung).
-
4 einen
Northern-Blot zeigt, der die Gewebeverteilung von PFI-013-mRNA zeigt.
-
5 die
Ergebnisse der quantitativen PCR-Analyse der mRNA aus verschiedenen
Geweben mittels Taqman® zeigt (P.B.Leukozyten
= Leukozyten aus peripherem Blut; Skel. -muskel = Skelettmuskel).
-
6 die
Ergebnisse eines Filter-Ligandenbindungs-Assays zeigt – ausgedrückt als
der Unterschied an radioaktivem 3H-Histamin,
das an die Membranen von PFI-013-transfizierten und zum Schein transfizierten Zellen
gebunden ist (CPM = radioaktive Impulse pro Minute ("counts per minute
of radioactivity");
[Ligand] = Konzentration an 3H-Histamin
in nM).
-
7 die Aktivierung von PFI-013-exprimierenden
HEK293-Zellen durch Histamin in einem Fluoreszenz-basierten Funktionsassay
(FLIPR®)
zeigt. 7A zeigt einen Zell-basierten
Assay, der die Wirkung von Histamin auf HEK293-Zellen (die Gα15 exprimieren),
transfiziert mit einem PFI-013-Expressionskonstrukt, anzeigt. 7B zeigt den gleichen zellbasierten Assay, der
in diesem Fall aber die Wirkung von Histamin auf HEK293-Zellen (die
Gα15 exprimieren),
transfiziert mit dem Vektor allein, anzeigt. Ein Peak in einem Quadrat zeigt
eine vorübergehende
Zunahme der intrazellulären
Calciumkonzentration in dem entsprechenden Well an und er zeigt
daher eine funktionelle Reaktion durch die Zellen, resultierend
aus der entsprechenden Behandlung, an.
-
8 die Aktivierung von PFI-013-exprimierenden
HEK293-Zellen durch verschiedene Histaminagonisten (histaminerge
Liganden) in einem Fluoreszenz-basierten Funktionsassay (FLIPR®)
zeigt. 8A zeigt einen zellbasierten
Assay, der die Wirkung von Histaminagonisten auf HEK293-Zellen (die
Gα15 exprimieren), transfiziert
mit einem PFI-013-Expressionskonstrukt, anzeigt. 8B zeigt den gleichen zellbasierten Assay, der
in diesem Fall aber die Wirkung von Histaminagonisten auf HEK293-Zellen
(die Gα15
exprimieren), transfiziert mit dem Vektor allein, anzeigt. Ein Peak
in einem Quadrat zeigt eine vorübergehende
Zunahme der intrazellulären
Calciumkonzentration in dem entsprechenden Well an und er zeigt
daher eine funktionelle Reaktion durch die Zellen, resultierend
aus der entsprechenden Behandlung, an.
-
9 die
Ergebnisse des humane Eosinophilen-Chemotaxis-Assays mit verschiedenen
Histaminrezeptor-Subtyp-selektiven Agonisten zeigt.
-
10 die Wirkungen verschiedener Histaminrezeptor-Subtyp-selektiver
Antagonisten auf Histamin-induzierte humane Eosinophilen-Chemotaxis
zeigt. 10A zeigt die Histamin-induzierte
Eosinophilen-Chemotaxis und die verstärkende Wirkung von Interleukin-5(IL-5)-Vorbehandlung
auf die Eosinophilen. 10B zeigt die
Inhibierung von Histamin-induzierter Chemotaxis durch verschiedene
Histaminantagonisten (Vbg. = Verbindung). 10C zeigt
eine Dosis-Reaktions-Kurve zweier Histaminantagonisten auf die Histamin-induzierte
Eosinophilen-Chemotaxis.
-
- SEQ ID NO: 1 die für
PFI-013-codierende Nucleotidsequenz zeigt. Das ATG-Translationsstartcodon
wird durch die ersten drei Buchstaben angezeigt. Das Stoppcodon
wird durch die letzten drei Buchstaben angezeigt.
- SEQ ID NO: 2 die zugehörige
Aminosäuresequenz,
codierend für
PFI-013, zeigt.
- SEQ ID NOS: 3-10 die in den Beispielen verwendeten PCR-Primer
zeigen.
-
Das
Polynucleotid, welches den hierin beschriebenen GPCR codiert, wurde
kloniert und die DNA- und Aminosäuresequenzen
wurden unter Verwendung verschiedener bio informatischer Werkzeuge
analysiert. Der durch die hierin beschriebenen Sequenzen codierte
GPCR wurde als PFI-013 bezeichnet.
-
Experimenteller Abschnitt
-
Beispiel 1
-
IDENTIFIZIERUNG VON PFI-013
-
PFI-013
wurde zuerst in einer Datenbank für exprimierte Sequenz-markierte
Stellen ("expressed
sequence tag") (EST)
mit Sequenzen, die aus einer cDNA-Bibliothek von Eosinophilen stammten,
die mit IL-5 stimuliert worden waren, identifiziert, aber nur als
eine partielle Sequenz. Das Durchsuchen der öffentlichen Genomdatenbanken
führte
zur Identifizierung der PFI-013-Sequenz der vollen Länge und
der Bestimmung ihrer Homologie mit den Histamin-H3-Rezeptoren unter
Verwendung von inter alia dem BLAST-Algorithmus.
-
Beispiel 2
-
BIOINFORMATISCHE UNTERSUCHUNGEN
-
Um
zu bestätigen,
dass PFI-013 ein Mitglied der GPCR-Familie ist, wurde eine Anzahl
von bioinformatischen Herangehensweisen durchgeführt (siehe 1).
-
(a) BLAST-Suche gegen Swissprot
-
PFI-013
wurde gegen Swissprot unter Verwendung des BLAST-Algorithmus (Basic
Local Alignment Search Tool (Altschul, S.F. (1993), J. Mol. Evol.,
36:290-300; Altschul, S.F. et al. (1990), J. Mol. Biol., 215:403-410;
Altschul, S.F. et al. (1997), Nucleic Acids Res., 25:3389-3402))
gesucht, um das Protein mit der engsten Übereinstimmung zu identifizieren.
-
In
diesem Fall war der Spitzentreffer:
AF140538-01 PRI AAD38151.1
Homo sapiens, Histamin-H3-Rezeptor-mRNA, vollständige codierende Sequenz (CDS)
("Homo sapiens histamine
H3 receptor mRNA, complete coding sequence (CDS)").
-
Diese
Ergebnisse zeigen, dass PFI-013 ein Mitglied der GPCR-Familie ist.
-
(b) ClustalW-Alignment von PFI-013 mit
dem humanen Histamin-H3-Rezeptor
-
Diese
Ergebnisse sind in 2 gezeigt.
-
(c) Genomorganisation der Gene für PFI-013
und humane Histamin-H3-Rezeptoren
-
Die
Gene für
PFI-013 und Histamin-H3-Rezeptoren haben eine sehr ähnliche
Struktur, wie in 3 gezeigt ist. 3 zeigt
auch den Teil der Sequenz, der ursprünglich als die EST in der Eosinophilen-cDNA-Bibliothek
identifiziert wurde.
-
(d) BLAST-Suche gegen eine nicht-redundante
humaner GPCR-Datenbank
-
PFI-013
wurde gegen eine nicht-redundante humaner GPCR-Datenbank gesucht,
die hauptsächlich Sequenzen
aus der Genbank- und der Geneseq Patents-Datenbank umfasst, um die
Agonistenklasse für
diesen Rezeptor zu identifizieren. Die zehn Spitzentreffer sind
unten gezeigt:
| | | | Punkt | E- | |
| | | | zahl | Wert | |
| | | | ("Score") | | |
| | | | (Bits) | | |
Sequenzen,
die signifikante Alignments erzeugen |
AF140538 | GPCR0022 | 11 | Histamin-H3-Rezeptor | 268 | 7e-74 | GO |
| | | ("Histamine H3 receptor") | | | |
A1AB_HUMAN | GPCR0007 | 8 | Alpha-IB-adrenerger
Rezeptor | 145 | 8e-37 | GO |
| | | ("Alpha-1B adrenergic receptor") | | | |
5H1D_HUMAN | GPCR0025 | 12 | 5-Hydroxytryptamin-1D-Rezeptor (5-HT... | 136 | 4e-34 | GO |
| | | ("5-hydroxytryptamine 1D
receptor (5-HT...") | | | |
5H1F_HUMAN | GPCR0027 | 12 | 5-Hydroxytryptamin-1F-Rezeptor(5-HT... | 134 | 2e-33 | GO |
| | | ("5-hydroxytryptamine 1F
receptor (5-HT...") | | | |
5H1B_HUMAN | GPCR0024 | 12 | 5-Hydroxytryptamin-1B-Rezeptor (5-HT... | 132 | 6e-33 | GO |
| | | ("5-hydroxytryptamine 1B
receptor (5-HT...") | | | |
A1AD_HUMAN | GPCR0008 | 8 | Alpha-1D-adrenerger
Rezeptor | 132 | 1e-32 | GO |
| | | ("Alpha-1D adrenergic receptor") | | | |
D3DR_HUMAN | GPCR0016 | 10 | D(3)-Dopaminrezeptor | 127 | 2e-31 | GO |
| | | ("D(3) dopamine receptor") | | | |
ACM3_HUMAN | GPCR0003 | 6 | Muskarinischer
Acetylcholinrezeptor M3 | 118 | 2e-28 | GO |
| | | ("Muscarinic acetylcholine
receptor M3") | | | |
ACM5_HUMAN | GPCR0005 | 6 | Muskarinischer
Acetylcholinrezeptor M5 | 109 | 6e-26 | GO |
| | | ("Muscarinic acetylcholine
receptor M5") | | | |
ACM2-HUMAN | GPCR0002 | 6 | Muskarinischer
Acetylcholinrezeptor M2 | 106 | 5e-25 | GO |
| | | ("Muscarinic acetylcholine
receptor M2") | | | |
-
(E-Wert
= statistische Wahrscheinlichkeit, dass der Treffer zufällig auftritt)
Diese Ergebnisse zeigen, dass PFI-013 am ähnlichsten zu den Histaminrezeptoren
ist, und sie legen nahe, dass PFI-013 einen neuen GPCR codiert,
dessen Ligand wahrscheinlich ein Amin ist.
-
Beispiel 3
-
ISOLIERUNG VON PFI-013
-
Die
Gesamt-RNA wurde aus 1 × 10
8 AML14.3D10-Zellen, erhalten von Dr. C.C.
Paul, VA Medical Center, Dayton, Ohio, USA (Baumann, M.A. & Paul, C.C. (1998),
Stem Cells, 16: 16-24), unter Verwendung des Qiagen RNeasy Maxi-Kits
gemäß den Empfehlungen
des Herstellers extrahiert. mRNA wurde nachfolgend aus der zuvor
genannten Gesamt-RNA unter Verwendung eines Aufreinigungskits, Qiagen
Oligotex mRNA-Purification-Kit, gemäß den Empfehlungen des Herstellers,
isoliert. 1 μg
AML14.3D10-mRNA wurde revers in cDNA unter Verwendung von Display
Thermo-RT
® (Display
Systems Biotech) gemäß dem bereitgestellten
Protokoll unter Verwendung eines PFI-013-Gen-spezifischen Primers,
PFI-013-rt (SEQ ID NO: 5), transkribiert. PFI-013-spezifische Primer
(PFI-013-Vorwärts
und PFI-013-Rückwärts, SEQ
ID NO: 3 bzw. 4) wurden in einer PCR eingesetzt, um die PFI-013-codierende Region
aus der AML14.3D10-cDNA zu amplifizieren, wobei die Bedingungen
wie folgt waren: PCR-Gemisch:
PFI-013-Primer | 1 μl (1 μM Endkonzentration) |
AML14.3D10-cDNA | 2 μl (1/10 der
cDNA-Stammlösung) |
dNTPs
(Konzentration wie durch Kit) | 1 μl |
Elongase-Polymerase
(LTI, Inc.) | I μl |
Puffer
B (aus Elongase-Kit) | 10 μl |
DMSO | 5 μl |
dH2O | 30 μl |
-
PCR-Primer:
-
- Vorwärtsprimer
(= PFI-013-Vorwärts):
- 5'-ACCATGCCAGATACTAATAGCACAATC-3' (SEQ ID NO: 3)
- Rückwärtsprimer
(= PFI-013-Rückwärts):
- 5'-TTAAGAAGATACTGACCGACTGTG-3' (SEQ ID NO: 4)
- Reverser Transkriptionsprimer:
- 5'-GGGCAAGATAAAGGGCAGACCAGAT-3' (SEQ ID NO: 5)
-
PCR-Zyklus:
-
- (1) 94°C
1 min
- (2) 60°C
1,5 min
- (3) 68°C
3 min
Die Schritte (1) bis (3) wurden für weitere 34 Zyklen wiederholt.
- (4) 68°C
10 min
- (5) 4°C
Haltezeit.
-
Das
PFI-013-PCR-Produkt wurde unter Verwendung des Gelextraktionskits
von QIAgen gemäß den Anweisungen
des Herstellers aus einem Gel extrahiert. Das resultierende Produkt
wurde TA-kloniert (Invitrogen TA-Klonierungs-Methodologie), und
zwar in den Vektor pcDNA3.1/V5-His-TOPO (Invitrogen) gemäß den Anweisungen
des Herstellers. Die Sequenz des resultierenden Inserts wurde nachfolgend
für beide
Stränge unter
Verwendung der ABI-DNA-Sequenziermethodologie entsprechend dem Protokoll
des Herstellers verifiziert.
-
Beispiel 4
-
GEWEBEVERTEILUNG VON PFI-013
-
(a) Northern-Blot
-
(i) Sondenherstellung
-
Ein
Fragment von 261 bp in Richtung des 3'-Endes des PFI-013-Gens wurde mittels
PCR unter Verwendung der folgenden Primer amplifiziert:
PFI-013F:
5'-TCCTTCTCCCAATCAGATTCTGTAGC-3' (SEQ ID NO: 6)
PFI-013B:
5'-GTATCCATTGTGTCACAAGCGC-3' (SEQ ID NO: 7) PCR-Gemisch:
PFI-013-Primer | 5 μl jeweils
(1 μM |
| Endkonzentration) |
PFI-013-Plasmid | 1 μl (50 ng) |
dNTPs
(Konzentration wie durch Kit) | 1 μl |
Advantage-Polymerase
(Clontech) | 1 μl |
Puffer
N (aus Optimierungskit ("optimiser
kit") von | 10 μl |
Invitrogen) | |
dH2O | 28 μl |
-
PCR-Zyklus:
-
- (1) 94°C
1 min
- (2) 68°C
1,5 min
Die Schritte (1) bis (2) wurden für weitere 29 Zyklen wiederholt.
- (4) 68°C
10 min
- (5) 4°C
Haltezeit.
-
Der
PCR-Reaktion(sansatz) wurde einer Elektrophorese über ein
0,8%-Agarosegel unterzogen, durchgeführt in 1 × TAE-Puffer (Tris-Acetat-EDTA-Puffer,
pH 8,3; Sigma). Die resultierende Bande wurde aus dem Gel unter
Verwendung eines Gelextraktionskits, Qiaquick® Extraction
Kit (Qiagen), gemäß den Empfehlungen
des Herstellers, ausgeschnitten und in ein 50 μl-Volumen 10 mM Tris-Cl, pH
8,0, (extrahiert). 5 μl
des gereinigten PCR-Produktes
wurden mit 32P-dCTP unter Verwendung des
Amersham Random Prime-Kit (Amersham Pharmacia Biotech) gemäß den Empfehlungen
des Herstellers markiert und nachfolgend unter Verwendung einer
Chromaspin Spin + TE-30-Säule
(Clontech) gereinigt.
-
(ii) Hybridisierung
-
Northern-Blots
für mehrere
Humangewebe, Human & Human
II-Multiple tissue Northern Blots (MTNs-Clontech), wurden bei 68°C 1 h lang
mit 25 ml der Express-Hyb-Lösung (Clontech)
vorhybridisiert bzw. prähybridisiert.
Die PFI-013-Sonde wurde zu weiteren 25 ml der im Voraus erwärmten (68°C) Express-Hyb-Lösung zugegeben.
Die Vorhybridisierungslösung
wurde von den Membranen abdekantiert, und die Hybridisierungslösung wurde
zu den Membranen zugegeben. Die Membranen wurden bei 68°C 16 Stunden
inkubiert. Die Membranen wurden zweimal mit 0,5 × SSPE/0,1% SDS bei 68°C gewaschen
und anschließend
wurde ein BioMAX-Autoradiographiefilm (Kodak) 1 Woche lang bei -80°C gegenüber den
Membranen exponiert.
-
Die
Ergebnisse sind in 4 gezeigt. Der höchste Level
der PFI-013-mRNA-Expression
wurde bei Leukozyten aus peripherem Blut ("peripheral blond leucocytes") (PBLs) bei detektierbarer
Expression in Milz, Testis und Colon beobachtet.
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(b) Quantitative PCR-Analyse mittels Tagman®
-
Eine
Standardkurve für
die Reaktion ("standard
curve reaction")
wurde verwendet, um die PFI-013-Expression unter Verwendung einer
0,55 μg/μl Plasmidlösung von
pcDNA3.1, enthaltend die PFI-013-codierende Sequenz, zu quantifizieren.
Die Plasmidlösung
wurde seriell in logarithmischen Stufen ("log steps") auf 10-12 verdünnt. Die
Standardkurve wurde unter Verwendung dieser Verdünnung für 2-200.000 Kopien/Well aufgestellt.
300 nM jedes Primers (PFI-013F-taq (SEQ ID NO: 8) und PFI-013R-taq
(SEQ ID NO: 9)) und 150 nM von PFI-013CP (SEQ ID NO: 10) wurden
mit 2 × TagMan® Universal
PCR Master Mix (Applied Biosystems) verwendet. 1 ng cDNA aus den
Multiple Tissue cDNA (MTCTM)-Panels, Human
I und Human II (Clontech) wurde als Matrize verwendet. Die Reaktion
wurde auf dem TagMan®7700 Sequence Detection
System als Real-Time-Quantifizierung mit einer einzelnen Reportersubstanz
("single reporter,
real time quantitation")
in 25 μl
Reaktionsvolumen und mit Dreifachbestimmung bei jedem Punkt durchgeführt. Die
PCR-Bedingungen waren: 50°C
für 2 min,
95°C für 10 min,
anschließend
95°C für 15 s,
60°C für 1 min
für 40
Zyklen. Die Ergebnisse wurden mittels der Sequenzdetektions-Software
analysiert. Die Basislinie, d.h. der Hintergrund für die Fluoreszenzablesungen,
wurde auf 3-12 Zyklen eingestellt. Der Ergebnisdatensatz wurde nach
Excel (Microsoft) exportiert, und die Standardkurve wurde mit den
Detektionsparametern aus dem Ergebnisdatensatz erzeugt. Die Ergebnisse
werden als Kopienzahl von PFI-013-Trankripten pro 1 ng Gewebe-cDNA
ausgedrückt,
wobei die Fehlerbalken die Standardabweichung darstellen (siehe 5).
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Verwendete PCR-Primer:
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- PFI-013F-taq: 5'-AATATTTTATTGGAGCCTGTGGAA-3' (SEQ ID NO: 8)
- PFI-013R-taq: 5'-GGAAGAGACAGCAGTCAGTCCA-3
(SEQ ID NO: 9)
- sPFI-013CP: 5'-FAM-ACACAAAGGATATCAGCGAAAGGCAAGCC-TAMRA-3' (SEQ ID NO: 10)
-
Die
Ergebnisse sind in 5 gezeigt. Die Ergebnisse der
quantitativen PCR unterstützen
die Northern-Blot-Daten dahingehend, dass der höchste Expressionslevel bei
Leukozyten aus peripherem Blut (P. B. Leukozyten) beobachtet wurde,
gefolgt von Milz und Testis, wobei in den verbleibenden Proben geringe
Expressionslevel detektiert wurden.
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Beispiel 5
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LIGANDEN-BINDUNGSASSAY
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2 × 108 CHO-K1-Zellen wurden mit pcDNA3.1/V5-His-TOPO-PFI-013
transfiziert oder sie wurden zum Schein transfiziert, wobei Lipofectamine
Plus (Gibco-BRL) gemäß den Empfehlungen
des Herstellers angewendet wurde. Nach 48-ständiger Inkubation nach der
Transfektion wurden Rohmembranpräparate
wie folgt hergestellt: Die Zellen wurden durch Abkratzen geerntet,
in 20 ml eiskaltem Assay-Puffer (50 mM Tris-HCl (pH 7,4)) resuspendiert,
homogenisiert und die resultierende Suspension wurde bei 20.000
g 30 min lang bei 4°C zentrifugiert.
Der Überstand
wurde abdekantiert, das Pellet wurde 3 ml Assay-Puffer resuspendiert
und erneut homogenisiert (50 mM Tris-HCl, pH 7,4). Die Proteinkonzentration
wurde mittels des Bradford-Assays (Biorad) gemäß den Empfehlungen des Herstellers
bestimmt.
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Aliquots
dieser Membranpräparation,
die 200 μg
Protein enthielten, wurden dann mit verschiedenen Konzentrationen
von 3H-Histamin (z.B. 0,72-1.500 nM, 3H-Histamin wurde von Amersham Pharmacia
Biotech erhalten) 2 h lang bei 30°C
inkubiert. Um die Inkubationen zu beenden, wurden die Proben rasch
unter Verwendung einer Vorrichtung zum Abernten von Zellen, dem
Brandell Cell Harvester, auf Wallac-Filtermatten ("Wallac Filtermats") (Perkin Elmer)
(welche zuvor (für
1 h) in einer 0,3%igen (V/V) Lösung
von PEI (Polyethylenimin, Sigma) in Assay-Puffer eingeweicht worden
waren, um das Binden an die Filtermatte zu verringern) filtriert.
Die Filtermatten/Wells wurden sofort viermal in rascher Folge mit
2 ml Assay-Puffer pro Well gewaschen. Die Filtermatten wurden unter
Verwendung eines Mikrowellenofens getrocknet und eine Szintillationssubstanz,
Meltilex (Perkin Elmer), wurde unter Verwendung einer Heißversiegelungsvorrichtung,
Wallac Meltilex Heat Sealer, auf die Filtermatten aufgeschmolzen.
Die auf den Filtermatten gebundene Radioaktivität wurde unter Verwendung eines
Szintillationszählers,
Wallac Betaplate Scintillation Counter, bestimmt.
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Die
Daten wurden als der Unterschied zwischen der an die Membranen gebundenen
Radioaktivität von
PFI-013-transfizierten Zellen und von zum Schein transfizierten
Zellen ausgedrückt.
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Vorläufige Daten,
die in 6 gezeigt sind, legen nahe,
dass Histamin an PFI-013 bindet, wenn auch mit relativ geringer
Affinität.
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Beispiel 6
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ZELL BASIERTE FUNKTIONSASSAYS ("FUNCTIONAL CELL-BASED
ASSAYS") AUF HISTAMIN-
UND HISTAMINAGONISTEN-AKTIVIERUNG VON PFI-013
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Die
Fluoreszenz-Mikrotiterplatten-Lesegerät ("Fluorescence Imaging Plate Reader") (FLIPR®)-Technologie
wurde als Mittel eingesetzt, um die Aktivierung von PFI-013 durch
Histamin oder Histaminagonisten in einem Zell-basierten Assay zu
detektieren.
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5 × 106 humane embryonale Nieren ("Human Embryonic Kidney") (HEK)-293-Zellen,
die das Maus-Gα15-Gen
exprimieren, (ab hier "293-Zellen" genannt) wurden
vorübergehend
mit 7,5 μg
PFI-013-Vektor (enthalten innerhalb des pcDNA4HISmaxB (Invitrogen)-Plasmids)
oder Vektor allein unter Verwendung des Lipofectamine Plus®-Reagenzes
(Gibco BRL) entsprechend dem Protokoll des Herstellers transfiziert.
Die PFI-013-cDNA wurde in pcDNA4HISmaxB unter Verwendung der Restriktionsschnittstellen
KpnI und NotI, um die PFI-013-cDNA aus pcDNA3.1/V5-His-TOPO auszuschneiden
und die cDNA in pcDNA4HISmaxB zu inserieren, kloniert, wobei molekularbiologische
Standardtechniken angewendet wurden (z.B. gemäß Sambrook et al., Hrsg., (1989),
Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory
Press, New York, NY, USA) und wobei T4-DNA-Ligase verwendet wurde,
um die Fragmente zu verbinden; pcDNA4HISmaxB wurde verwendet, da
es Elemente enthält,
die den Gentranskriptionslevel gegenüber Standard-pcDNA3.1-Vektoren
heraufregulieren). 24 Stunden nach der Transfektion wurden die Zellen von
der Flasche unter Verwendung von Trypsin/EDTA-Lösung (LTI) abgelöst und in
Poly-D-lysin-behandelte
96-Well-Platten mit schwarzen Seiten (Becton Dickinson) mit einer
Dichte von 5 × 104 Zellen/Well ausplattiert bzw. überimpft.
Die Platten wurden über
Nacht stehen gelassen, um die Adhäsion der Zellen an die Böden der
Wells zu ermöglichen.
Das Medium wurde von den Zellen entfernt und durch 100 μl warme (37°C) Farbstoff-Beladungslösung ("dye loading solution") (50 μg Fluo3 (Molecular
Probes) in 20 μl
DMSO + 20% Pluronsäure
in DMSO, zugegeben zu 11 ml Dubecco's modifiziertem Eagles-Medium ("Dulbecco's Modified Eagles
Medium"), enthaltend
1 × Probenecid
(100 × Probenecid – 0,71 g
Probenecid, wurden in 5 ml 1 M NaOH und 5 ml Dulbecco's Phosphat-gepufferter
Salzlösung
("Phosphate Buffered
Saline") (PBS) gelöst, pro
Platte; Probenecid (Molecular Devices) inhibiert die Aktivität des Anionentransportproteins
und verbessert somit die Farbstoffbeladung) ersetzt. Die Platten
wurden anschließend
1 Stunde lang bei 37°C
inkubiert. Die Platten wurden nachfolgend mit 250 μl Waschpuffer
pro Well (5 ml 100 × Probenecid-Stammlösung + 495
ml PBS, pH 7,4) 4-mal gewaschen. Die Platten wurden in den 37°C/5% CO2-Inkubator 30 min vor der Verarbeitung innerhalb
des FLIPR®-Instruments
zurückgebracht.
Die FLIPR®-Verarbeitung beinhaltete
das Ablesen der Fluoreszenz für
alle Proben für
2 Minuten; während
dieser Zeit wurde die Fluoreszenzbasislinie für 10 Sekunden bestimmt. Die
gewünschte
Menge der Verbindung (d.h. Histamin oder Histaminagonisten) wurde
anschließend
automatisch in die Wells transferiert und die Fluoreszenz wurde
kontinuierlich für
die verbleibende Zeit überwacht.
Alle Verbindungen wurden in Waschpuffer verdünnt.
-
(a) Histamin-Aktivierung von PFI-013 in
einem Zell-basierten FLIPR®-Assay
-
Unter
Verwendung der oben im Detail beschriebenen Methodologie wurde die
Wirkung von Histamin auf die funktionelle Aktivierung von PFI-013
untersucht.
-
7 stellt die Wirkung von 10 μM Histamin-Dihydrochlorid,
seriell verdünnt
in logarithmischen Konzentrationen ("log concentrations") bis hinunter auf 10 pM (Spalten 2
bis 8) als Doppelbestimmungen (Zeilen B und C), auf PFI-013-transfizierte
293-Zellen (7A) oder auf 293-Zellen, die
nur mit Vektor transfiziert worden waren, (7B)
dar. Die verbleibenden Wells enthielten nur Puffer ohne eine Verbindung.
Eine spezifische Aktivierung von PFI-013 durch Histamin wurde bei
der Konzentration 10 μM
gefunden.
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(b) Analyse der PFI-013-Aktivierung durch
verschiedene histaminerge Verbindungen in einem Zell-basierten FLIPR®-Assay
-
Unter
Verwendung der oben im Detail beschriebenen Methodologie wurde die
Wirkung von histaminergen Verbindungen auf die funktionelle Aktivierung
von PFI-013 untersucht.
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8 stellt die Wirkung verschiedener histaminerger
Verbindungen (Spalten 2 bis 10), seriell verdünnt von 10 μM (Zeilen A und B) bis hinter
auf 0,5 μM
in Doppelbestimmung (Zeilen G und H), auf PFI-013-transfizierte
293-Zellen (8A) oder 293-Zellen, die nur
mit Vektor transfiziert wurden, (8B)
dar. Die verbleibenden Wells enthielten nur Puffer ohne eine Verbindung.
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Die
Ergebnisse zeigen an, dass PFI-013 in einer Reihenfolge der Wirksamkeit
aktiviert wird, nämlich durch
N-α-Methylhistamin
(Spalte 6) > Histamin
(Spalte 4) > R-α-Methylhistamin
(Spalte 5) = Histamin-1-Methyl (Spalte 8). Bei den verbleibenden
getesteten Verbindungen (Dimaprit, L-Histidin, Imetit, Noscapin
und Clobenpropit entsprechend den Spalten 2, 3, 7, 9 und 10) konnte
in diesem Assay keine Aktivierung von PFI-013 festgestellt werden.
-
Beispiel 7
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EOSINOPHILEN-CHEMOTAXIS-UNTERSUCHUNGEN
-
Die
Eosinophilen wurden aus peripherem Blut, wie früher beschrieben, isoliert (Hansel,
T.T., De Vris, I.J., Iff, T., Rihs, S., Wandzilak, M., Betz, S.,
Glaser, K. und Walker, C. (1991)). Die Chemotaxis wurde unter Verwendung
einer 48-Well-Boyden-Kammer (Neuro Probe Inc., Cabin John, MD, USA)
gemessen. Die Agonisten wurden in RPMI-Medium (BioWhittaker, Walkersville,
MD, USA), enthaltend 0,1% Rinderserumalbumin (BSA) (Gibco BRL, Gaithersburg,
MD, USA), verdünnt
und auf die Böden
der Wells der Chemotaxis-Kammer zugegeben. Ein PVP-freier 5 μm-Polycarbonatfilter
wurde verwendet, um die Wells der Kammer zu separieren (Neuro Probe
Inc., Cabin John, MD, USA). Die Eosinophilen wurden in RPMI/BSA-Medium
mit einer Konzentration von 2,5 × 106 Zellen
pro ml resuspendiert. 50 μl
dieser Zellsuspension wurden anschließend zu der oberen Kammer zugegeben.
Die Kammern wurden anschließend
45 Minuten in einer 5% CO2-befeuchteten
Atmosphäre
bei 37°C
inkubiert. Nach der Inkubationsdauer wurden die Filter entfernt,
die obere Seite wurde abgeschabt, um nicht-migrierende Zellen zu
entfernen, und die Filter wurden mit Diff-Quik-Farbstoff (Dade Behring
AG, Dudingen, Schweiz) gefärbt.
Die Anzahl der migrierenden Zellen (Boden des Filters) wurde mittels Lichtmikroskopie
ausgezählt.
Der Mittelwert dreier Felder bei hoher Vergrößerung ("high-powered fields") wurde dann bestimmt. Die Anzahl migrierender
Zellen wurde durch Subtrahieren dieser Zahl von der Zellzahl pro Feld
bei hoher Vergrößerung in
jenen Wells, die keinen Agonisten enthielten, berechnet. Alle Verbindungen wurden
von Sigma-RBI erworben.
-
(a) Wirkung von Histaminrezeptor-Subtyp-selektiven
Agonisten auf humane Eosinophilen-Chemotaxis
-
Die
Versuche wurden durchgeführt,
um den Histaminrezeptor-Subtyp zu charakterisieren, der an der chemotaktischen
Reaktion der Eosinophilen auf Histamin beteiligt ist. Die Methodologie
war wie im Detail oben beschrieben. Die getesteten Verbindungen
waren: Histamin-Dihydrochlorid (nicht-selektiver Histaminrezeptoragonist),
Histamin, freie Base, HTMT-Dimaleat (Histamin-H1-Agonist), Dimaprit
(Histamin-H2-Agonist) und Imetit (Histamin-H3-Agonist). Eotaxin
war als Positivkontrolle für
die Eosinophilen-Chemotaxis eingeschlossen. Burimanid wurde in die
Studie eingeschlossen, da Raible et al. zuvor eine partielle Agonistenwirkung
dieser Verbindung auf die intrazelluläre Ca2 +-Produktion bei isolierten humanen Eosinophilen
beschrieben hatten (Raible, D.G. et al. (1994), Pharmacological
characterisation of a novel histamine receptor an human eosinophils,
Am. J. Respir. Crit. Care Med., 149, S. 1506-1511).
-
Die
Ergebnisse sind in 9 gezeigt. Nur der nicht-selektive
Histaminrezeptoragonist, Histamin-Dihydrochlorid, induzierte eine
signifikante chemotaktische Reaktion von isolierten humanen Eosinophilen
in einem in-vitro-Assay. Der H2-Agonist, Dimaprit, und die H3-Agonisten,
Imetit und Burimamid, zeigten keine chemotaktische Aktivität, während der
H1-Agonist, HTMT, eine sehr schwache chemotaktische Reaktion nur
bei der höchsten
getesteten Konzentration (1 μM)
zeigte.
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(b) Wirkung von Histaminrezeptor-Subtyp-selektiven
Antagonisten auf Histamin induzierte humane Eosinophilen-Chemotaxis
-
Die
Antagonistenversuche wurden durchgeführt, um den Histaminrezeptor-Subtyp,
der an der chemotaktischen Reaktion der Eosinophilen auf Histamin
beteiligt ist, weiter zu charakterisieren. Die Methodologie war
wie oben im Detail beschrieben, mit der Ausnahme, dass IL-5 verwendet
wurde, um die Eosinophilen für die
Chemotaxis-Untersuchungen vorzubereiten ("prime"), wie dies gezeigt wurde, um die chemotaktische
Reaktion auf Histamin zu erhöhen
(siehe 10A). Die Antagonisten wurden
in einer Einzelkonzentration von 10 μM verwendet. Die getesteten
Antagonisten waren: Mepyramin-Maleat (Histamin-H1-Antago nist), Cimetidin (Histamin-H2-Antagonist),
Thioperamid (Histamin-H3-Antagonist) und Clobenpropit (Histamin-H3-Antagonist).
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Die
in 10B gezeigten Ergebnisse zeigen
an, dass zwei H3-Antagonisten, Thioperamid und Clobenpropit, die
größte Wirkung
auf die Verringerung der chemotaktischen Reaktion von isolierten
humanen Eosinophilen auf Histamin-Dihydrochlorid hatten.
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(c) Bestimmung des IC50(-Wertes)
von Histamin-H3-Rezeptor-Antagonisten zum Inhibieren der in-vitro-Chemotaxis
von isolierten humanen Eosinophilen
-
Ein
weiterer Versuch wurde durchgeführt,
um den IC50(-Wert) von sowohl Thioperamid
als auch Clobenpropit (Histamin-H3-Antagonisten) für das Inhibieren
der in-vitro-Chemotaxis
von isolierten humanen Eosinophilen zu bestimmen. Die Methodologie
war wie oben beschrieben, wobei Thioperamid und Clobenpropit in
Konzentrationen von 10 μM,
1 μM und
0,1 μM verwendet
wurden (Histamin, als der Agonist, wurde mit 30 nM verwendet).
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Die
in 10C gezeigten vorläufigen Ergebnisse
zeigen an, dass Clobenpropit und Thioperamid die Histamin-induzierte
Chemotaxis von humanen Eosinophilen mit einem IC50(-Wert)
von 1,5 μM
bzw. 0,83 μM antagonisieren.
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Es
wird anerkannt werden, dass das Vorstehende nur beispielhaft bereitgestellt
wird und dass eine Modifikation von Details durchgeführt werden
kann, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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