DE694292C - Verfahren zur Herstellung von Schmieroelen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Schmieroelen

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DE694292C
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Germany
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hydrogen
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halogen
lubricating oils
polymerization
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Expired
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DE1930694292D
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Inventor
Dr Friedrich Christmann
Dr Mathias Pier
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Schmierölen Im Hauptpatent 633 724 ist .ein Verfahren zur. Überführung von Gemischen von Kohlenwasserstoffen oder Kohlenwasserstoffderivaten mittleren Molekulargewiahts nichtaromatischer Natur in Schmieröle beschrieben, wobei man die Ausgangsstoffe durch Einwirkung von Halogen oder von halogenaustausichenden Halogenverbindungen halogeniert und die erhaltenen Produkte .einer Kondensation in Gegenwart von Aluminiumchlorid, Zinnchlorid, Eisenchlorid -oder ähnlich kondensierend wirkenden Metallchloriden oder Borfluorid oder aktivierten Metallen, z. B. aktiviertem Aluminium, unterwirft und in beiden Stufen bei Temperaturen unterhalb i 5o°, - zweckmäßig unter ioo°, arbeitet.
  • Es wurde nun gefunden, daß man zu hervorragenden Schmierölen mit einer ganz flachen Temperaturviscositätskurve und niedrigem spezifischem .Gewicht gelangt, wenn man bei diesem Verfahren als Aus'ganggs.toffe solche Kohlenwassersitoffe verwendet, die einen Gehalt von mehr als 15 Teilen Wasserstoff auf ioo Teile Kohlenstoff aufweisen, ferner die halogenierten Stoffe zunächst praktisch vollständig @enthalogeniert und die erithalogenierten Produkte der Polymerisation oder Kondensation unterwirft.
  • Als Ausgangsstoffe kommen vor allem wasserstoffreiche aliphatische Benzine oder Mittelöle, wie Leuchtöle oder »Spindel-öle, in Betracht. Diese können durch Destillation aus Erdölen oder durch Druckhydrierung von Kohlen, Teeren, Mineralölen oder ölschiefer oder durch Druckextraktion geeigneter kohlenstoffhaltiger Stoffe, wie Braunkohle, gewonnen werden. Nötigenfalls behandelt man die Ausgangsstoffe zuerst mit ;geeigneten Lösungsmitteln, wie flüssiger schwefliger Säure, P'henolen, um sie so in was!gerstoffarme und wasserstoffreiche Anteile zu zerlegen, wobei die letzteren für das vorliegende Verfahren verwendet werden, nachdem man sie, wenn erforderlich, durch eine weitere Druckhydrierung noch wasserstoffreicher gemacht hat, während die wasserstoffarmen Anteile in beliebiger Weise weiterverarheitet, z. B. zwecks Gewinnung wasserstoffreicher Produkte einer Druckhydrierung unterworfen werden. Ferner können synthetisch hergestellte Produkte, wie solche, die durch Reduktion der Oxyde des Kohlenstoffs mit oder ohne Druck hergestellt sind, verwendet werden.
  • Man arbeitet z. B. in der Weise, daß man in die wasserstoffreichen Ausgangsstoffe Halogen einführt oder halogenaustauschende Halogenverbindungen zusetzt, das Halogen, zweckmäßig als Halogenwasserstoff, bei Temperaturen unterhalb oder oberhalb der Spalttemperatur des zu behandelnden Produktes abspaltet und die erhaltenen dehydrierten Produkte kondensiert oder polymerisiert. Die Einwirkung des Halogens oder der halogenaustauschenden Halogenverbindungen erfolgt zweckmäßig in Gegenwart von Katalysatoren, wie Jod oder Antimontrichlorid. Die Entfernung des Halogens oder seiner Verbindungen kann z. B. in Gegenwart von Tonerde, Bauxit, Aluminiumchlorid, Zinkchlorid oder Bariumchlorid erfolgen. Die Kondensation oder Polymerisation des dehydrierten Produktes, das in fast quantitativer Ausbeute erhalten wird, erfolgt dann zweckmäßig in Gegenwart von kondensierend wirkenden Katalysatoren, wie Aluminiumchlorid, Zinkchlorid, Borfluorid, Eisenchlorid, Phosphor. oxychlorid, aktiviertem Aluminium, Natrium oder Zinkstaub, gegebenenfalls unter Zugabe eines Suspensions- oder Emulgierungsmittels, z. B. einer verdünnten Ammoniaklösung oder einer N.etzmittellösung. Hierbei ist es unter Umständen - vorteilhaft, kondensätianshemmende Verbindungen, wie Zinkoxyd, zuzugeben.
  • Es hat sich fernerhin gezeigt, daß. man nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung neben wertvollen Schmierölen hochmolekulare feste, schwer oder nicht uniersetzt schmelzende Kohlenwasserstoffe oder deren Derivate herstellen kann, insbesondere dann, wenn die dehydrierten Ausgangsstoffe Zwei-oder mehrfach ungesättigte Kohlenwasserstofffe in nennenswerter Menge enthalten.
  • Die Kondensation oder Polymerisationkann unter gleichzeitiger Einwirkung von Olefinen, .wie Äthylen, Spaltgasen, ausgeführt werden. Es können auch die erhaltenen Kon,-densations,- oder Polymierisationsproduktenocbl# mals derselben Behandlung zur weiteren Verbesserung unterworfen werden. Auch läßt sich vorteilhaft eine Hydrierung mit diesem Verfahren verbinden, indem die Produkte oder ihre Bestandteile vor oder nach der Kondensation oder P'olymerisation mit Wasserstoff unter Druck behandelt werden. Das Verfahren läßt sich bei gewöhnlichem, erhöhtem oder vermindertem Druck ausführen.
  • Die gewonnenen Schmieröle werden vorteilhaft anderen weniger guten Schmierölen zugesetzt, wodurch deren Temperatuxviscositätskurve erheblich verbessert und ihr Stockpunkt beträchtlich :erniedrigt wird.
  • Das beanspruchte Verfahren unterscheidet sich grundsätzlich von bekannten Verfahren zur Herstellung von Schmierölen aus Kohlenwasserstoffen durch P'olymerisation oder Kondensation, indem von ganz bestimmten. Ausgangsstoffen, nämlich Kohlenwasserstoffen mit mehr als 15 Teilen Wasserstoff auf i oo Teile Kohlenstoff, ausgegangen und darauf geachtet wird; daß das zu polymerisierende Zwischenprodukt praktisch frei von Halogen ist. Führt man die Polymerisation mit Chlorierungsprodukten durch, die aus wasserstoffärmeren Kohlenwasserstoffen hergestellt wurden, oder polymerisiert man in Gegenwart von Halogen, z. B. wie schon vorgeschlagen wurde, mit Hilfe von konzentrierter Schwefelsäure, so ist es nicht möglich, wertvolle Schmieröle, wie Heißdampfzylinderöle, mit einem mittleren Molekulargewicht von 80o bis iooo herzustellen. Beispiel In ein Leuchtöl (spezifisches Gewicht 0,78o), das 17 Teile Wasserstoff auf iooTeile Kohlenstoff enthält, wird bei i oo bis 150" unter Rühren Chlor eingeleitet, bis die Gewichtszunahme etwa' i 8 % des Gewichtes des angewandten Leuchtöles beträgt. Das chlorierte öl wird dann bei etwa 35o° über Bariumchlorid geleitet, wobei Salzsäure abgespalten wird.
  • ioo Teile dieses dehydrierten, praktisch halogenfreien Öles werden mit 8 Teilen Aluminiumchlorid ohne Wärmezufuhr polymerisiert. Die Temperatur steigt dabei durch die Reaktionswärme auf 8o. bis ioo°. Nach der Entfernung des Aluminiumchloridserhält man neben 40 % Leuchtöl 6o % eines Schmieröls mit einer Viscosität von U' E bei 5o° und der Temperaturviscositätskurve eines pennsylvanischen Schmieröles.
  • Das erhaltene Schmieröl kann in ein Spindelöl (1/3 der Gesamtmenge) und ein Zylinderöl mit .einer Viscosität von etwa 5'E bei i oo° (2/3 der Gesamtmenge) zerlegt werden.
  • Wird dagegen in ein Mittelöl (spezifisches Gewicht 0,8q.0), das 14,2 Teile Wasserstoff auf ioo Teile Kohlenstoff enthält, bei, ioo° Chloreingeleitet, bis die Gewichtszunahme etwa i 2 % des Gewichtes des angewandten Mittelöles beträgt, und erfolgt die Chlorwasserstoffabspaltung und Polymeris,ation unter sonst gleichen Bedingungen, so erhält man bei der Destillation des Endproduktes neben 55 Teilen Mittelöl 3o Teile eines Maschinenöles mit einer Viscosität von etwa 4° E bei 50° und einer steilen Temperaturviscositätskurve. Der D.estillationVückstand hat harzigen Charakter und ist als Schmieröl nicht brauchbar, Wird in diesem Falle das. Einleiten des Chlors bis zu einer Gewichtszunahme von i 8 % durchgeführt, so wird nur ungefähr die halbe Menge (etwa io bis . 2o Teile) Ma-. schinenöl erhalten.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Weiterbildung des Verfahilens nach Patent 633 724 zur Herstellung von Schmierölen -aus Gemischen von Kohlenwa@sserstoffen oder Köhlenwagserstoffderivaten mittleren Molekulargewichts nichtaromatischer Natur durch Einwirkung von Halogen und Polymerisation oderKondensatiön der erhaltenen Produkte, dadurch gekennzeichnet, daß man ,als Ausgangsstoffe solche Kohlenwassergtoffe verwendet, die einen Gehalt von mehr als 15 Teilen Wasserstoff auf i oo Teile Kohlenstoff enthalten und daß man die halogenierten Stoffe zunächst praktisch vollständig enthalogeniert und die - enthalogenierten Produkte dann der Polymerisation oder Kondensation unterwirft.
DE1930694292D 1930-04-27 1930-04-27 Verfahren zur Herstellung von Schmieroelen Expired DE694292C (de)

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