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Vorrichtung zum Kühlen von Dämpfen oder Gasen Zusatz zum Patent 690
674 Gegenstand des Hauptpatents ist eine Vorrichtung zum Kondensieren von Feststoffe
enthaltenden Abdämpfen mit einer Kühlkammer, in der von einem flüssigen Kühlmittel
durchflossene, innerhalb der Kühlkammer in ununterbrochener Folge angeordnete Kühltaschen
gruppenweise durch Zungen oder Trennwände zu einem ausschließlich quer zur Taschenbreite
auf- und absteigenden ununterbrochenen Zickzackweg hintereinandergeschaltet sind.
Die Vorrichtung dient im wesentlichen zum Behandeln von niederschlagbaren Dämpfen
mit einem verhältnismäßig großen Gehalt an Feststoffen, wobei die Dämpfe zwecks
Entlastung der Kühlkammer durch eine vorgeschaltete besondere Pralleinrichtung vorgereinigt
werden.
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Gemäß der Erfindung wird die im Hauptpatent angegebene Vorrichtung
den Bedingungen für das Kühlen schwach verunreinigter Abdämpfe, zu denen schon der
im Hauptpatent erwähnte Braupfannenschwaden oder Pfannendunst, gehört, und nicht
verunreinigter Dämpfe beliebiger Art oder von Gasen mit niederschlagbaren Dämpfen,
deren Kondensat wenig oder keine Rückstände hinterläßt, oder anderen Gasen dadurch
angepaßt, daß über der ersten Zickzackwegstrecke der Kühlkammer ein Stutzen zur
unmittelbaren Einführung der Dämpfe oder Gase achsrecht zu den Kühltaschen angeordnet
ist und die dem Stutzen zugekehrten Stirnenden der Kühltaschen eben, gewölbt, schräg
oder ähnlich ausgebildet sowie ihnen als Prallkörper wirkende Kühltaschenstützmittel
vorgeschaltet sind.
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-Durch die Erfindung wird der Fortschritt erreicht, daß das Anwendungsgebiet
des Gegenstandes des Hauptpatents über die Behandlung von durch Feststoffe verunreinigten
Abdämpfen
hinaus erweitert und das Kühlen von Dämpfen, Dampfgemischen und Gasen aller Art
ermöglicht wird. Mit dem Gegenstandes des Hauptpatents wird ein überraschend günstiger
Wirkungsgrad erreicht, und gemäß der Erfindung soll dieser Erfolg auch für die Fälle
nutzbar gemacht werden, in denen eine der Kühlkammer vorgeschaltete Vorreinigung
durch Pralleinwirkung nur eine geringe bzw. keine Bedeutung besitzt.
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So lassen sich beispielsweise aus Bestandteilen ungleichen Taupunktes
bestehende Gemische trennen, mit Teerdämpfen beladene Kohlen- oder Olgase behandeln,
fraktionierte Kondensationen durchführen usw.
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Soweit bei der neuen Vorrichtung eine Vorreinigung erwünscht ist,
kann sie durch einfache, als Prallkörper wirkende Stützmittel, die den Stirnflächen
der Kühltaschen vorgeschaltet und besonders geformt sind, bewirkt werden. In manchen
Fällen kann man sich mit den bisherigen Stützmittein, gegebenenfalls unter Vergrößerung
ihres Abstandes von den EilntritttslstiraflächPen, b e -gnügen. Die Stirnflächen
der Kühltaschen können eine Sonderform erhalten, aber in manchen Fällen auch ihre
bisherige Form unverändert aufweisen.
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Durch eine entsprechende Auswahl der Hilfsmittel kann man sich allen
Anwendungsweisen anpassen. Im Eintrittsraum sind Kombinationen verschiedener Stirnflächenformen
mit verschiedenartigen Stützmitteln möglich. Auch die Vorschaltung einer besonderen
Vorreinigung kann unter besonderen Umständen in Betracht kommen, wobei die in der
Kühlkammer gegebenenfalls vorhandenen einfachen Prallhilfsmittel die nachträgliche
Abscheidung von Resten übernehmen können. Sind reine Dämpfe oder Gase zu kühlen
oder Dämpfe niederzuschlagen, deren Kondensat rückstandfrei von den Kühlflächen
abfließt, so bedarf man keiner Reinigungshilfsmittel, also z. B. keiner Sprührohre
zum Abspülen der Taschen.
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Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt.
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Es zeigen: Fig. I einen Aufriß der ganzen Vorrichtung, rechts im Schnitt,
links in Ansicht, Fig. 2 eine Ansicht gegen die Apparatrückseite, Fig. 3 und 4 weitere
Ausführungsbeispiele für die Gestaltung des Eintrittsraumes, Fig. 5 einen Teilgrundriß
des beispielsweise in Fig. 3 dargestellten Eintrittsraumes.
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Gemäß Fig. I ist ein Zickzackweg mit beispielsweise sechs senkrechten
Strecken vorgesehen, zwischen denen im Apparatrumpf a senkrechte Trennwände b angeordnet
sind, die abwechselnd bis zur Decke und bis zum Bodena" gehen und Gruppen von je
fünf Kühltaschen enthalten, so daß der Strom der zu behandelnden Dämpfe oder Gase
in sechs dünne, breite parallele Bänder aufgeteilt wird.
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Ein Abzugstutzen d mit einer Drosselklappe e und ein Exhaustorf, Antriebsmotorf',
mit einem Abzugrohrf" dienen zum Hindurchsaugen der Dämpfe oder Gase durcheden Apparat.
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Die Einführung der Dämpfe oder Gase erfolgt achsrecht zu den Kühltaschen
c durch den rechts oben gezeichneten senkrechten Stutzen, der oben bei g' einen
Kreisquerschnitt hat, während sein unterer Teil g" nach unten allmählich in einen
annähernd rechteckigen Querschnitt übergeht, um die darunter befindlichen Kühltaschen
c gleichmäßig zu beaufschlagen. Der unter dem Stutzen befindliche Eintrittsraum
für das Behandlungsgut läßt sich je nach dessen Anforderungen verschiedenartig gestalten.
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Die Kühltaschen zeigen in Fig. 1 unten bei c" die üblichen spitzdachförmigen
Stirnflächen, in deren First die Verbindungsschweißnaht der Taschen liegt, während
die oben befindlichen Eintrittsstirnfläichen c' in Fig. I eben und waagerecht gezeichnet
sind, aber auch flach gewölbt oder einseitig schräg o. dgl. sein können.
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Zur Führung bzw. seitlichen Stützung der Taschen c dienen gewöhnlich
sog. Gabel füße Ii, die sich an dünnen Hochkantstäben h' führen, Fig. I und 4. Statt
ihrer sind.in Fig. I oben auf den Taschen c quer zur Eintrittstirnfläche c' stehende
lange dünne Flachstäbe c"' vorgesehen, deren obere Enden seitlich durch parallel
zu den Stirnenden c' liegende und die Lücken zwischen den Kühltaschen c dachartig
überdeckende Winkelstäbe i gestützt sind.- Gemäß dem eingetragenen Pfeil werden
die auf die Winkelstäbe i treffenden Stromfäden seitlich abgelenkt, während die
übrigen Stromfäden auf die Stirnflächen c' treffen.
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In Fig. 3 tragen die Kühltaschen c ebenfalls quer zur Stirnfläche
stehende dünne Flachstäbe c",, deren obere Enden seitlich durch Winkelstäbei der
in Fig. i angegebenen Art gestützt sind. Dagegen weisen hier die Kühltaschen c auch
an ihren Eintrittstirnflächen die Spitzdachform c" auf. Gemäß den eingetragenen
Pfeilen lenken die Winkelstäbe i und die Stirnflächen c" die auf sie treffenden
Stromfäden schräg ab.
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Wie Versuche ergeben haben, sind für viele Fälle im Eintrittsraum
der Dämpfe und Gase auch die bisherigen Hilfsmittel anwendbar.
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Fig. 4 zeigt bei den Kühltaschen k an den Eintrittstirnflächen die
Spitzdachform c" und Gabelfüße Ii mit dünnen Hochkantstäben h' für die obere seitliche
Stützung. Will man
ihre geringe Prallwirkung verstärken, so kann
man gemäß den gestrichelten Linien die Hochkantstäbe h' höher als üblich setzen
und die Gabel füße h entsprechend länger machen.
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Das Kühlmittel wird wie beim Gegenstande des Hauptpatents durch am
Apparatrumpf a befestigte weite Sammelrohre auf die Kühltaschen verteilt. Gemäß
dem Beispiel nach Fig. 2 können die Sammelrohre so unterteilt sein, daß bei Gegenstrom
die Kühlflüssigkeit durch den Stutzen m in das kurze Sammelrohr I rechts oben eintritt,
sich auf die an dieses angeschlossenen fünf Taschen der letzten Zickzackwegstrecke
gleichmäßig verteilt, dann in das Sammelrohr 2 rechts unten mit zehn Taschen (s.
die gestrichelt angedeuteten Kreise der Abzweigstutzen) eintritt, durch die zweitletzte
Zickzackwegstrecke in das nächste obere Sammelrohr 3 gelangt, in gleicher Weise
über 4, 5, 6 zum letzten Sammelrohr 7 fließt und .durch den Stutzen n links oben
austritt. Bei Gleichstrom ist der Weg der umgekehrte. Entleerungsmuffeno, Entlüftungsanschlüssep,
ein Sicherheitsventilstutzen q und Anschlüsse r am Boden a" des Apparates zur Ableitung
der abgetrennten Anteile sind vorgesehen.
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Gemäß Fig. I enthalten die Umkehrräume zwischen je zwei benachbarten
Strecken des Zickzackweges gekrümmte Leltbleches. Ferner zeigt Fig. I auf der Apparatvorderseite
seitlich aufklappbare Türen t, die sich praktisch üher den Igesamten Innenraum des
Apparates erstrecken und z. B. mit einem emfachen Handgriff durch Treibriegelv gleichzeitig
geöffnet und geschlossen werden können.