DE69400800T2 - Methode und vorrichtung zur reinigung von schwefeldioxyd enthaltenden gasen - Google Patents

Methode und vorrichtung zur reinigung von schwefeldioxyd enthaltenden gasen

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verfahren und eine Vorrichtung zum Reinigen von Schwefeldioxid enthaltenden Gasen, beispielsweise Rauchgasen.
  • Schwefeldioxid ist ein Gas, das bei der Oxidation von Schwefel enthaltenden Materialien, beispielsweise Müll, Kohle, Öl, Naturgas und Torf, erzeugt wird. Obwohl die Erfindung insbesondere mit der Entfernung von Schwefeldioxid aus Rauchgasen zu tun hat, die durch Oxidation (Verbrennung) von derartigen Materialien erzeugt werden, ist sie nicht auf diese spezielle Anwendung beschränkt, sondern betrifft allgemein das Reinigen von Schwefeldioxid enthaltenden Gasen. Das bekannte Reinigen von Schwefeldioxid enthaltenden Rauchgasen gründet sich allgemein auf die Absorption von Schwefeldioxid durch eine wässrige alkalische Waschflüssigkeit. Z.Zt. werden überwiegend drei verschiedene Systeme verwendet, d.h. Systeme auf Kalziumbasis, Systeme auf Natriumbasis und indirekte Systeme auf Kalziumbasis. In Systemen auf Kalziumbasis werden Kalkstein (CaCO&sub3;) und Kalk (CaO, Ca(OH)&sub2;) als Alkali verwendet, während in Systemen auf Natriumbasis Natriumhydroxid (NaOH) oder Natriumkarbonat (Na&sub2;CO&sub3;) als Alkali verwendet wird. In indirekten Systemen auf Kalziumbasis wird ein leichtlösliches Alkali, beispielsweise NaOH in erster Linie verwendet, um Schwefeldioxid in einem Gaswascher zu absorbieren. Nachdem Schwefeldioxid absorbiert worden ist, wird die Waschflüssigkeit mit Hilfe eines mehr schwerlöslichen Alkalis, beispielsweise Kalk, ausserhalb des Gaswaschers regeneriert. Durch die Anwendung eines leichtlöslichen Alkalis, beispielsweise NaOH, im Gaswascher wird eine viel grössere Alkalimenge in der Waschlösung im Gaswascher aufgelöst, und die Gefahr von Niederschlag ist viel geringer als in einem System auf Kalziumbasis. Da eine grössere Alkalimenge in der Waschflüssigkeit aufgelöst wird, wird die zurückgeführte Strömung von Waschflüssigkeit im Gaswascher reduziert, und die Fähigkeit der Waschflüssigkeit, Schwefeldioxid zu absorbieren, wird verbessert.
  • Gemäss der vorliegenden Erfindung wird ein indirektes System auf Kalziumbasis zum Absorbieren von Schwefeldioxid verwendet.
  • Als Beispiel des Standes der Technik kann die US-A- 3 873 532 erwähnt werden, die ein Verfahren zum Nassreinigen von Schwefeldioxid enthaltenden Rauchgasen beschreibt. Gemäss der US-Patentschrift werden die Schwefeldioxid enthaltenden Rauchgase einem Gaswascher zugeführt, wo sie mit einer wässrigen, alkalischen Waschflüssigkeit auf Basis von Natriumhydroxid oder Natriumkarbonat gewaschen werden. Die alkalische Waschflüssigkeit wird mittels einer Pumpe von einem Tank zum Gaswascher umgewälzt, und vom Gaswascher zurück zum Tank. Eine Teilströmung von Waschflüssigkeit wird zum Regenerieren vom Gaswascher abgenommen und wird zu einem Gefäss zum Zugeben von Kalziumionen in Form von abgelöschtem Kalk (Ca(OH)&sub2;) geleitet. Danach wird die Teilströmung von Waschflüssigkeit einer Sedimentationsanlage zugeführt, um abgesetztes Kalziumsulfat zu sedimentieren, das dann entfernt und weggefiltert wird. Ein Teil des von der Sedimentationsanlage abgenommenen Kalziumsulfats wird dem Gefäss zum Zugeben von abgelöschtem Kalk zurückgeführt. Die somit von abgesetztem Kalziumsulfat befreite Waschflüssigkeit wird von der Sedimentationsanlage zu einer Einrichtung zum Zugeben von Natriumkarbonat (Na&sub2;CO&sub3;) und zum Sedimentieren von abgesetztem Kalziumkarbonat geleitet. Danach wird das abgesetzte Kalziumkarbonat dem Gefäss zum Zugeben von abgelöschtem Kalk zurückgeführt, während die regenerierte Waschflüssigkeit dem Gefäss für die alkalische Waschflüssigkeit zurückgeführt wird.
  • Das indirekte System auf Kalziumbasis gemäss der US- A-3 873 532 hat gewisse Nachteile.
  • Somit ist der nach der Zugabe von Kalk sedimentierte Schlamm sehr feinkörnig und hat eine Kristallgrösse von nur etwa 10-50 µm. Der Schlamm besteht hauptsächlich aus Kalziumsulfatkristallen, enthält aber auch einige Verunreinigungen, beispielsweise Karbonate und Hydroxide, die mit den Kalziumsulfatkristallen gemischt sind. Dies bedeutet, dass der sedimentierte Schlamm, der rückgewonnen und gefiltert wird, nicht aus reinem Gips sondern aus unreinem Gips besteht. Ein derartiger unreiner Gips kann nicht in der Industrie verwendet werden, sondern muss zu hohen Kosten als Abfall gelagert werden. Gemäss der US- Patentschrift wird ein Teil des sedimentierten Schlamms zum Gefäss zum Zugeben von Kalk zurückgeführt, um die Kristallgrösse zu erhöhen, aber es ist nur ein Bruchteil des Schlamms, der somit zurückgeführt wird, während der Hauptteil zum Filtern direkt entfernt wird. Ausserdem bedeutet das Zurückführen zum Gefäss zum Zugeben von Kalk, der bei einem alkalischen pH arbeitet, dass die verunreinigenden Karbonate und Hydroxide im Schlamm überhaupt nicht oder nur in begrenztem Masse aufgelöst werden.
  • Es kann hinzugefügt werden, dass nach dem Stand der Technik Polyelektrolyt häufig dem abgesetzten Schlamm zugegeben wird, damit er einfacher zu bearbeiten und filtern wird. Selbstverständlich erhöht dies die Prozesskosten.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die oben erwähnten Nachteile beim Stand der Technik zu beseitigen und ein verbessertes Verfahren zu schaffen, zum Reinigen von Schwefeldioxid enthaltenden Gasen, beispielsweise Rauchgasen, was zur Erzeugung von reinem Gips führt. Gemäss der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass der bei der Zugabe von Kalk abgesetzte Schlamm in seiner Gesamtheit der Teilströmung von Waschflüssigkeit zurückgeführt wird, die vom Gaswascher abgenommen worden ist, und mit diesem an einem Punkt stromaufwärts, d.h. vor, der Zugabe von Kalk mit dieser Teilströmung gemischt wird.
  • Die Erfindung schafft somit ein Verfahren zum Reinigen von Schwefeldioxid enthaltenden Gasen, beispielsweise Rauchgasen, wobei die Gase in einem Gaswascher behandelt werden, und zwar zur Absorption von Schwefeldioxid durch eine wässrige Waschflüssigkeit, welche leichtlösliches Alkali enthält und von welcher eine Teilströmung abgenommen wird, um regeneriert zu werden, und zwar durch Zugabe von Kalziumionen zum Absetzen und Entfernen von Kalziumsulfat, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass das abgesetzte Kalziumsulfat in seiner Gesamtheit zurückgeführt und vor der Zugabe von Kalziumionen der Teilströmung beigemischt wird.
  • Die Erfindung schafft ferner eine Vorrichtung zum Reinigen von Schwefeldioxid enthaltenden Gasen, beispielsweise Rauchgasen, umfassend einen Gaswascher mit Mitteln zum Umwälzen von Waschflüssigkeit, eine Leitung zum Abnehmen einer Teilströmung von Waschflüssigkeit, ein Gefäss zum Zugeben von Kalziumionen, ein Gefäss zum Sedimentieren von abgesetztem Kalziumsulfat, ein Gefäss zum Zugeben von Karbonationen, ein Gefäss zum Sedimentieren von Kalziumkarbonat, eine Leitung zum Zurückführen von regenerierter Waschflüssigkeit zum Gaswascher, und eine Leitung zum Zurückführen von abgesetztem Kalziumkarbonat stromaufwärts des Gefässes zum Sedimentieren von Kalziumsulfat, wobei die Vorrichtung durch eine Leitung zum Zurückführen von abgesetztem Kalziumsulfat, welche in ein Gefäss mündet, das stromaufwärts des Gefässes zum Zugeben von Kalziumionen angeordnet ist, gekennzeichnet ist.
  • Weitere kennzeichnende Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen hervorgehen.
  • Durch Zurückführen des Kalziumsulfat enthaltenden Schlamms in seiner Gesamtheit und Mischen desselben mit der Teilströmung von Waschflüssigkeit vor der Zugabe von Kalziumionen, gemäss der Erfindung, werden die Verunreinigungen (z.B. Karbonate), die den Gipskristallen im Schlamm folgen, effektiver weggewaschen, weil die Waschflüssigkeit einen niedrigeren pH-Wert stromaufwärts der Zugabe von Kalziumionen (ein pH von etwa 4-8, vorzugsweise etwa 7, gegenüber einem pH von etwa 11,5-13,5, vorzugsweise etwa 13) hat. Abgesehen von der somit erzeugten Waschwirkung hat das Zurückführen von Schlamm zu einem Punkt stromaufwärts der Zugabe von Kalziumionen die Wirkung des Förderns von Kristallwachstum, so dass die in der ursprünglichen Absetzung erzeugten kleinen Gipskristalle sich zu grossen und reinen Gipskristallen entwikkeln können, welche einfach zu sedimentieren und filtern sind. Das erfindungsmässige Verfahren hat Kristalle erzeugt, die eine Durchschnittsgrösse von etwa 100-300 µm haben, gegenüber einer Grösse von etwa 10-50 µm in den Verfahren nach dem Stand der Technik. Die durch die Zurückführung des Schlamms erzeugten grossen und reinen Gipskristalle werden nicht im System weitergespeist, sondern werden zum Entwässern, beispielsweise durch Filtern, direkt aus der Teilströmung entfernt. Der Schlamm wird zweckdienlich einem speziellen Gefäss zurückgeführt, das stromaufwärts, d.h. vor, des Gefässes zum Zugeben von Kalziumionen angeordnet ist. Beim Waschen und im Wachstumprozess sedimentieren die Gipskristalle im Gefäss und werden zum Entwässern und Rückgewinnen von reinem Gips durch dessen Boden entfernt. Die gemäss der Erfindung erzeugten grossen und reinen Gipskristalle können sehr einfach gefiltert werden, was bedeutet, dass kein teurer Polyelektrolyt zugegeben werden muss, und dass eine einfachere und billigere Ausrüstung zum Filtern der Gipskristalle verwendet werden kann. Die Erfindung hat ferner den grossen Vorteil, dass Gips von hoher Qualität erzeugt wird, der für industrielle Anwendung geeignet ist, wodurch die hohen Kosten vermieden werden, die früher beim Lagern von unreinem Gipsschlamm als Abfall entstanden sind.
  • Zur weiteren Erklärung der Erfindung wird jetzt eine nicht beschränkende Ausführungsform anhand der beigefügten Zeichnung beschrieben, die ein Fliessdiagramm zeigt, das das Verfahren und die Vorrichtung gemäss der Erfindung veranschaulicht.
  • Wie aus der Figur hervorgeht, wird Schwefeldioxid enthaltendes Gas 1, beispielsweise bei Müllverbrennung erzeugtes Rauchgas, einem Gaswascher 2 zugeführt, wo es mit einer wässrigen Waschflüssigkeit 3 in Berührung gebracht wird, welche ein leichtlösliches Alkali enthält. Das Schwefeldioxid im Gas wird durch die Waschflüssigkeit absorbiert, und das gereinigte Gas 4 verlässt dann den Gaswascher.
  • Anfangs, d.h. vor der Absorption von Schwefeldioxid, besteht die Waschflüssigkeit 3 aus einer wässrigen Lösung von einem leichtlöslichen Alkali, beispielsweise einer leichtlöslichen Alkalimetallverbindung; einer leichtlöslichen Erdalkalimetallverbindung, beispielsweise einer Magnesiumverbindung; NH&sub3;; oder einer Ammoniumverbindung. Das verwendete leichtlösliche Alkali ist vorzugsweise eine leichtlösliche Alkalimetallverbindung, beispielsweise eine leichtlösliche Natrium- oder Kaliumverbindung, wobei Natriumhydroxid (NaOH) am meisten bevorzugt ist. Mittels einer Pumpe 6 wird die Waschflüssigkeit 3 von einem Vorrat 5 durch eine Leitung 7 zum Gaswascher 2 gepumpt, wo sie durch Düsen 8 feinverteilt wird. Nach der Absorption von Schwefeldioxid wird die Waschflüssigkeit aufgesammelt und durch eine Leitung 9 dem Vorrat 5 zurückgeführt. Der oben beschriebene Kreislauf stellt den Hauptkreislauf zum Umwälzen der Waschflüssigkeit im Gaswascher dar. Je nachdem die Waschflüssigkeit im Gaswascher zirkuliert, absorbiert sie mehr Schwefeldioxid. Zum Aufrechterhalten der Absorptionsfähigkeit der Waschflüssigkeit und zum Vermeiden ungeeigneter Niederschläge wird die Waschflüssigkeit in einem Sekundärkreislauf regeneriert, was unten beschrieben werden soll.
  • Im Sekundärkreislauf wird die Waschflüssigkeit regeneriert, dadurch, dass das absorbierte Schwefeldioxid mittels Kalziumionen, beispielsweise Kalziumsulfit oder Kalziumsulfat, vorzugsweise Kalziumsulfat, abgesetzt wird. Zu diesem Zweck wird eine Teilströmung 10 von dem Vorrat 5 abgenommen und durch eine Leitung 11 zu einer Regenerationsanlage geführt. Falls das absorbierte Schwefeldioxid in Form von Sulfit vorliegt, sollte es erst zu Sulfat oxidiert werden. Zu diesem Zweck kann die Regenerationsanlage einen Oxidationsturm 12 enthalten, in den ein Sauerstoff enthaltendes Gas 13, beispielsweise Luft, hineingeblasen wird, um Sulfit zu Sulfat zu oxidieren. Selbstverständlich ist der Oxidationsturm ein wahlfreier, jedoch bevorzugter Bestandteil gemäss der Erfindung.
  • Von dem Oxidationsturm wird die Teilströmung von Waschflüssigkeit zu einem Gefäss 14 zum Zurückführen und Sedimentieren von Gipsschlamm geleitet, was unten näher beschrieben werden soll.
  • Danach wird die Teilströmung von Waschflüssigkeit zu einem Gefäss 15 für zurückgeführten Karbonatschlamm geleitet, der nach der Zugabe von Natriumkarbonat zur Waschflüssigkeit entsteht. Obwohl das separate Gefäss 15 bevorzugt ist, ist es wahlfrei, und Karbonat enthaltender Schlamm kann gemäss der Erfindung alternativ dem Gefäss 16 zum Zugeben von Kalziumionen 17 zur Teilströmung von Waschflüssigkeit zurückgeführt werden. Die Kalziumionen können in jeder geeigneten Form zugegeben werden, beispielsweise als Kalkstein (CaCO&sub3;) oder Kalk, was sich hier auf gebrannten Kalk (CaO) sowie abgelöschten Kalk (Ca(OH)&sub2;) bezieht. Die Kalziumionen werden vorzugsweise in Form von abgelöschtem Kalk zugegeben. Durch die Zugabe von Kalziumionen werden schwerlösliche Kalziumverbindungen, hauptsächlich Kalziumsulfat (Gips), in Form von feinen Kristallen in der Waschflüssigkeit abgesetzt.
  • Danach wird die Waschflüssigkeit zu einem Sedimentationsgefäss 18 zum Sedimentieren des abgesetzten Materials weitergeleitet. Dieses Material sedimentiert und häuft sich als Schlamm am Boden des Gefässes 18 an, von dem es durch eine Leitung 19 entfernt und dem Gefäss 14 im Sekundärkreislauf zurückgeführt wird, wo es mit der Teilströmung 10 von Waschflüssigkeit gemischt wird. Durch Zurückführen und Mischen des Kalziumsulfat enthaltenden Schlamms mit der Waschflüssigkeit frühzeitig im Sekundärkreislauf, nämlich stromaufwärts, d.h. vor, der Zugabe von Kalziumionen, in einem Stadium, wo die Flüssigkeit immer noch einen niedrigen pH-Wert hat, werden die Verunreinigungen (z.B. Karbonate), die dem Schlamm folgen und die Kalziumsulfatkristalle verunreinigen, aufgelöst, so dass die Kalziumsulfatkristalle von Verunreinigungen befreit und somit gereinigt werden. Im Gegensatz zu den unreinen Kristallen, die weiss und von unregelmässiger Form sind, sind die gereinigten Kristalle klar, was ein deutliches Anzeichen für hohe Reinheit ist. Durch Zurückführen des Schlamms werden den Kalziumsulfatkristallen die Gelegenheit zum Wachsen gegeben, und Kristalle mit einer Grösse von etwa 100-300 µm sind gemäss der Erfindung erzeugt worden. Die grossen Kalziumsulfatkristalle sedimentieren schnell und einfach (ungefähr wie Sand) im Gefäss 14 und häufen sich am Boden des Gefässes an, um durch eine Leitung 20 ausgetragen und an eine Entwässerungsvorrichtung 21 übertragen zu werden. Wie in der Figur gezeigt, ist die Entwässerungsvorrichtung zweckdienlich ein Filter, beispielsweise ein Vakuum-Drehfilter. Auch andere Typen von Entwässerungsvorrichtungen, beispielsweise Filter oder Zentrifugen, können jedoch verwendet werden. Das Entwässern wird erheblich vereinfacht, dadurch, dass die gemäss der Erfindung erzeugten Kalziumsulfatkristalle gross und rein sind, was die Anwendung von einer einfacheren und billigeren Entwässerungsausrüstung ermöglicht.
  • Falls man die Verweilzeit der Kalziumsulfatkristalle im Gefäss 14 noch mehr verlängern möchte, können die Kristalle von der Leitung 20 durch eine nicht gezeigte Rückführleitung dem Gefäss 14 zurückgeführt werden.
  • Die somit von abgesetztem Kalziumsulfatschlamm befreite Waschflüssigkeit wird von dem Sedimentationsgefäss 18 weiter im Sekundärkreislauf zu einem Gefäss 22 zum Zugeben von Karbonationen 23 geleitet. Karbonationen werden hinzugegeben, um Kalziumionen in der Waschflüssigkeit in Form von schwerlöslichem Kalziumkarbonat abzusetzen. Die Karbonationen werden in Form von Natriumkarbonat (Na&sub2;CO&sub3;) hinzugegeben, so dass leichtlösliches Alkali gleichzeitig der Waschflüssigkeit zugegeben wird.
  • Von dem Gefäss 22 wird die Teilströmung von Waschflüssigkeit zu einem Sedimentationsgefäss 24 weitergeleitet, wo das abgesetzte Karbonat sedimentiert und sich als Schlamm am Boden anhäuft. Von dort aus wird der Schlamm durch eine Leitung 25 zum Gefäss 15 im Sekundärkreislauf zurückgeführt, wo er mit der ankommenden Teilströmung von Waschflüssigkeit gemischt wird. Wie oben erwähnt, ist das Gefäss 15 ein wahlfreier Bestandteil. Falls auf das Gefäss 15 verzichtet wird, wird der Karbonatschlamm statt dessen zum Gefäss 15 zum Zugeben von Kalziumionen zurückgeführt.
  • Wenn die Teilströmung von Waschflüssigkeit somit im Sekundärkreislauf regeneriert worden ist, wird sie durch eine Leitung 26 zum Vorrat 5 von Waschflüssigkeit zurückgeführt. Eine Pumpe 27, die zweckdienlich in der Leitung 26 angebracht ist, ist zum Umwälzen der zum Sekundärkreislauf abgenommenen Teilströmung von Waschflüssigkeit angeordnet.
  • Die vorliegende Erfindung unterscheidet sich von bekannten indirekten Systemen auf Kalziumbasis dadurch, dass sie ein spezielles Gefäss 14 zum Zurückführen von Kalziumsulfatschlamm im Sekundärkreislauf aufweist. Die somit entstandenen zusätzlichen Kosten werden reichlich durch die erzielten Vorteile aufgewogen, und zwar dass reiner Gips, der für industrielle Anwendung geeignet ist, rückgewonnen wird, und eine einfachere und billigere Entwässerungsausrüstung verwendet werden kann, weil die entstandenen Gipskristalle einfach zu filtern sind.

Claims (10)

1. Verfahren zum Reinigen von Schwefeldioxid enthaltenden Gasen, beispielsweise Rauchgasen, wobei die Gase in einem Gaswascher (2) behandelt werden, und zwar zur Absorption von Schwefeldioxid durch eine wässrige Waschflüssigkeit (3), welche leichtlösliches Alkali enthält und von welcher eine Teilströmung (10) abgenommen wird, um regeneriert zu werden, und zwar durch Zugabe von Kalziumionen (17) zum Absetzen und Entfernen von Kalziumsulfat, dadurch gekennzeichnet, dass das abgesetzte Kalziumsulfat in seiner Gesamtheit zurückgeführt (19) und vor der Zugabe von Kalziumionen der Teilströmung beigemischt (14) wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Schlamm aus der Teilströmung von Waschflüssigkeit zur Entwässerung (21) entfernt wird, und zwar nach der Beimischung (14) von zurückgeführtem Kalziumsulfat, jedoch vor der Zugabe von Kalziumionen (17).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Kalziumsulfat einem Gefäss (14) zurückgeführt wird, aus dessen unterem Teil Schlamm zum Entwässern (21) entfernt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Waschflüssigkeit (3) leichtlösliches Alkali in Form von leichtlöslichen Alkalimetallverbindungen, leichtlöslichen Erdalkalimetallverbindungen, beispielsweise Magnesiumverbindungen, NH&sub3; oder Ammoniumverbindungen, vorzugsweise Natriumverbindungen, beispielsweise NaOH, enthält, und dass die Kalziumionen (17) in Form von CaO und/oder Ca(OH)&sub2; zugegeben werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilströmung (10) von Waschflüssigkeit aus dem Gaswascher vor der Beimischung von zurückgeführtem Kalziumsulfat oxidiert wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Entfernen von Kalziumsulfat Karbonationen (23) der Teilströmung (10) von Waschflüssigkeit zum Absetzen und Entfernen von Kalziumionen zugegeben werden, und danach die Teilstrmung von Waschflüssigkeit dem Gaswascher (2) zurückgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Zugabe von Karbonationen (23) der gebildete Niederschlag zurückgeführt (25) und beim Zugeben von Kalziumionen (17) der Teilströmung von Waschflüssigkeit beigemischt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Karbonationen in Form von Soda (Na&sub2;CO&sub3;) zugegeben werden.
9. Vorrichtung zum Reinigen von Schwefeldioxid enthaltenden Gasen, beispielsweise Rauchgasen, umfassend einen Gaswascher (2) mit Mitteln (5, 6, 7, 9) zum Umwälzen von Waschflüssigkeit (3), eine Leitung (11) zum Abnehmen einer Teilströmung (10) von Waschflüssigkeit, ein Gefäss (16) zum Zugeben von Kalziumionen (17), ein Gefäss (18) zum Sedimentieren von abgesetztem Kalziumsulfat, ein Gefäss (22) zum Zugeben von Karbonationen, ein Gefäss (24) zum Sedimentieren von Kalziumkarbonat, eine Leitung (26) zum Zurückführen von regenerierter Waschflüssigkeit zum Gaswascher (2), und eine Leitung (25) zum Zurückführen von abgesetztem Kalziumkarbonat stromaufwärts des Gefässes (18) zum Sedimentieren von Kalziumsulfat, gekennzeichnet durch eine Leitung (19) zum Zurückführen von abgesetztem Kalziumsulfat, welche in ein Gefäss (14) mündet, das stromaufwärts des Gefässes (16) zum Zugeben von Kalziumionen angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitung (25) zum Zurückführen von abgesetztem Kalziumkarbonat in ein Gefäss (15) mündet, das zwischen dem Gefäss (14) für zurückgeführtes Kalziumsulfat und dem Gefäss (16) zum Zugeben von Kalziumionen angeordnet ist.
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