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Die
Erfindung betrifft neue pharmazeutische Zusammensetzungen, die Norastemizol
enthalten. Diese Zusammensetzungen weisen eine starke Antihistaminaktivität auf und
sind zur Behandlung von allergischer Rhinitis, Asthma und anderen
allergischen Störungen
brauchbar, während
nachteilige Wirkungen, die mit der Verabreichung anderer Antihistamine,
wie Astemizol verbunden sind, vermieden werden, und zwar einschließlich Herzarrhythmien,
Schläfrigkeit, Übelkeit,
Erschöpfung,
Schwächlichkeit
und Kopfschmerzen, jedoch nicht nur diese. Diese Zusammensetzungen
sind in Kombination mit nicht-steroidalen antiinflammatorischen
Agentien oder anderen nicht-narkotischen Analgetika auch zur Behandlung
von Husten, Erkältung,
erkältungsartigen
und/oder Grippesymptomen und den damit verbundenen Beschwerden,
Kopfschmerzen, Schmerzen, Fieber und allgemeinen Unwohlsein brauchbar.
Die zuvor genannten Kombinationen können wahlweise eine oder mehrere
aktive Komponenten einschließlich
eines Dekongestionsmittels, Hustenunterdrückers/Antitussivums oder eines
Expektorans enthalten.
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Darüber hinaus
sind die neuen Norastemizol enthaltenden pharmazeutischen Zusammensetzungen zur
Behandlung von Kinetose bzw. Reisekrankheit, Schwindel bzw. Vertigo,
diabetischer Retinophatie, mit Diabetes verbundenen Krankheiten
kleiner Gefäße und anderer
solcher Krankheiten brauchbar, die mit der Aktivität dieser
Derivate als Antagonisten des H-1-Histaminrezeptors zusammenhängen können, während die nachteiligen
Wirkungen, die mit der Verabreichung anderer Histamine, wie Astemizol
verbunden sind, vermieden werden.
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Es
werden auch Methoden zur Behandlung der zuvor beschriebenen Krankheiten
beim Menschen beschrieben, während
die nachteiligen Wirkungen, die mit der Verabreichung von anderen
Antihistaminen, wie Astemizol verbunden sind, vermieden werden,
indem dem Menschen die zuvor beschriebenen Norastemizol enthaltenden
pharmazeutischen Zusammensetzungen verabreicht werden.
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Die
aktive Verbindung dieser Zusammensetzungen und Verfahren ist ein
Stoffwechselderivat von Astemizol. Chemisch ist dieses Derivat Norastemizol.
Diese Verbindung ist in Kamei et al., Arzneimittel-Forschung/Drug
Research, 41: 932–36
(1991) beschrieben.
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Astemizol
ist ein Antagonist des H-1-Histamin-Rezeptorproteins. Histamin-Rezeptorproteine
treten in Geweben in zwei gut identifizierten Formen als H-1- und
H-2-Rezeptoren auf. Die H-1-Rezeptoren sind diejenigen, die die
Antwort vermitteln, die durch herkömmliche Antihistamine bekämpft wird.
H-1-Rezeptoren liegen beispielsweise im Ileum, der Haut und der
glatten Muskulator der Bronchien beim Menschen und anderen Säugern vor.
Astemizol bekämpft
die Wirkung von Histamin in isoliertem Meerschweinchenileum, unterdrückt Histamin-induzierte
Quaddelbildung in der Haut von Meerschweinchen und schützt gegen
Histamin-induzierte Bronchokonstriktion beim Meerschweinchen.
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Durch
H-2-Rezeptor vermittelte Antworten stimuliert Histamin die Sekretion
von Magensäure
in Säugern
und den chronotropischen Effekt in isolierten Atrien von Säugern. Astemizol
weist keine Wirkung auf die Histamin-induzierte Magensäuresekretion
auf, und es ändert
auch nicht den chronotropischen Effekt von Histamin auf Atrien.
Astemizol weist somit keine offensichtliche Wirkung auf den H-2-Histaminrezeptor
auf.
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Astemizol
wird gut resorbiert, wird jedoch extensiv verstoffwechselt. Siehe
Uchiyama et al., Pharmacometrics, 40: 77–93 (1990). Es sind drei Hauptmetaboliten
identifiziert worden, und von sämtlichen
Metaboliten wird berichtet, dass sie Antihistaminaktivität aufweisen.
Siehe Kamei et al., Arzneimittel-Forschung/Drug Research, 41: 932–36 (1991).
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Auf
der Basis seiner Antihistaminaktivität bewerteten Forscher die pharmakologischen
Wirkungen von Astemizol beim Menschen. Klinische Versuche zur Wirksamkeit
zeigten, dass Astemizol ein wirksamer H-1-Antagonist ist. Siehe
Howarth, Clin. Exp. Allergy, 20 (Erg. 2): 31–41 (1990).
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Weintraub
et al., Hosp. Formul., 22: 918–27
(1987) beschreiben die klinische Wirksamkeit von Astemizol bei der
Behandlung sowohl von saisonalen als auch von das ganze Jahr über bestehenden
Allergien. Es ist auch vorgeschlagen worden, dass Astemizol zur
Behandlung von Asthma brauchbar wäre.
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Astemizol
kann auch zur Behandlung von Kinetose und Schwindel brauchbar sein.
Es ist gefunden worden, dass einige Antihistamine zur Prophylaxe
und Behandlung von Kinetose wirksam sind. Siehe Wood, Drugs, 17:
471–479
(1979). Einige Antihistamine haben sich auch als brauchbar erwiesen
zur Behandlung von vestibulären
Störungen,
wie beispielsweise der Menière-Krankheit,
und bei anderen Arten von Schwindel. Siehe Cohen et al., Archives
of Neurology, 27: 129–135
(1972).
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Darüber hinaus
kann Astemizol bei der Behandlung von diabetischer Retinopathie
und anderen Störungen
kleiner Gefäße, die
mit Diabetes mellitus zusammenhängen,
brauchbar sein. In Versuchen mit Ratten mit Streptozocin-induziertem
Diabetes verhinderte die Behandlung mit Antihistaminen die Aktivierung
retinaler Histaminrezeptoren, die mit der Entwicklung von diabetischer
Retinopathie in Verbindung gebracht worden sind. Die Verwendung
von Antihistaminen zur Behandlung von Retinopathie und Störungen kleiner
Gefäße, die
mit Diabetes mellitus zusammenhängen,
ist im US-Patent Nr. 5,019,591 beschrieben.
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Viele
Antihistamine verursachen etwas ähnliche
nachteilige Wirkungen. Diese nachteiligen Wirkungen umfassen Sedation,
gastrointestinale Beschwerden, trockenen Mund und Obstipation oder
Diarrhoe, sind jedoch nicht auf diese beschränkt. Es ist gefunden worden,
dass Astemizol im Vergleich zu anderen Histaminen relativ wenig
sedierend wirkt. Siehe Weintraub et al., Hosp. Formul., 22: 918–27 (1987).
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Es
ist jedoch gefunden worden, dass die Verabreichung von Astemizol
an Menschen andere nachteilige Wirkungen verursacht. Diese nachteiligen
Wirkungen umfassen Herzarrhythmien, einschließlich ventrikulärer Tachyarrhythmien,
torsades de pointes und ventrikulärer Fibrillation, sind jedoch
nicht auf diese beschränkt.
Kürzlich
bemerkten Kliniker einen Anstieg im Auftreten dieser Herzarrhythmien
nach der gemeinsamen Verabreichung von Astemizol mit anderen Arzneistoffen
wie Ketoconazol und Erythromycin oder nach einer Überdosis
von Astemizol. Siehe Knowles, Canadian Journal Hosp. Pharm., 45:
33, 37 (1992); Craft, British Medical Journal, 292: 660 (1986);
Simons et al., Lancet, 2: 624 (1988); und Unbekannt, Side Effects
of Drugs Annual, 12: 142 und 14: 135. Ein weiterer unerwünschter
Nebeneffekt von Astemizol ist eine Stimulierung des Appetits und
Gewichtszunahme bei Patienten, die den Arzneistoff für verschiedene
Indikationen einnehmen. Siehe Krstenansky et al., Drug Intell. Clin.
Pharm., 21: 947–53
(1987).
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Es
wäre daher
besonders wünschenswert,
eine Verbindung zu finden, die die Vorteile von Astemizol, jedoch
nicht die zuvor genannten Nachteile aufweist.
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Es
ist nun gefunden worden, dass Norastemizol (ein Stoffwechselderivat
von Astemizol) ein wirksames Antihistamin ist. Es ist ebenfalls
gefunden worden, dass pharmazeutische Zusammensetzungen, die Norastemizol
enthalten, zur Behandlung von allergischen Störungen und anderen Krankheiten,
die mit der Aktivität
der Zusammensetzung als ein Antihistamin in Zusammenhang stehen,
brauchbar sind, einschließlich
allergischer Rhinitis, durch die Sonne verursachte Urtikaria und
symptomatischem Dermographismus, jedoch nicht auf diese beschränkt.
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Darüber hinaus
ist nun ebenfalls gefunden worden, dass Norastemizol zur Behandlung
von Asthma brauchbar ist. Norastemizol ist ebenfalls brauchbar zur
Behandlung von Kinetose und Schwindel und zur Behandlung von solchen
Krankheiten wie Retinophatie und Störungen kleiner Gefäße, die
mit Diabetes mellitus zusammenhängen.
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Es
ist ebenfalls gefunden worden, dass Norastemizol in Kombination
mit nicht-steroidalen antiinflammatorischen Agentien oder anderen
nicht-narkotischen Analgetika zur Behandlung von Husten, Erkältung, erkältungsartigen
und/oder Grippesymptomen und den damit zusammenhängenden Beschwerden, Schmerzen, Kopfschmerzen,
Fieber und allgemeinen Umwohlsein brauchbar ist. Die Verwendung
von erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen, die (1) Norastemizol und (2) nicht-narkotische
Analgetika oder nicht-steroidale
antiinflammatorische Agentien, wie Aspirin, Acetaminophen oder Ibuprofen
enthalten, kann gegebenenfalls eine oder mehrere andere aktive Komponenten
einschließen,
einschließlich
eines Dekongestionsmittels (wie Pseudoephedrin), eines Hustenunterdrückers/Antitussivums
(wie Dextromethorphan) oder eines Expektorans (wie Guaifenesin).
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Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung in einem ersten Aspekt eine pharmazeutische
Zusammensetzung bereit, die Norastemizol enthält, dessen Struktur durch die
folgende Formel I dargestellt wird:
oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz davon, zur Verwendung bei einer Antihistaminbehandlung, die
keine signifikante Herzarrhythmie induziert, und das Verabreichen
einer therapeutisch wirksamen Menge der Verbindung der Formel I
an einen menschlichen Patienten umfasst.
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Vor
der vorliegenden Erfindung hätte
der Fachmann erwartet, dass Verbindungen der Formel I eine Form
von Herzarrhythmie induzieren, die als torsades de pointes bekannt
ist (wie von Brian P. Monahan et al. in JAMA, 5. Dezember 1990,
Bd. 264, Nr. 21, S. 2788–90,
und Sandra Knowles in The Canadian Journal of Hospital Pharmacy,
Bd. 45, Nr. 1, 1. Februar 1992, S. 33, berichtet wird), da diese
potentiell tödliche
Arrhythmie als ein „klassischer
Effekt" nicht-sedierender
Antihistamine angesehen wurde, und zwar in dem Sinn, dass die Arrhythmogenität als an
die Antihistaminpotenz derartiger Verbindungen gekoppelt angesehen
wurde. Demgemäß ist die
Tatsache, dass die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
keine derartigen Herzarrhythmien induzieren, ein neuer, äußerst brauchbarer
und überraschender
technischer Effekt, der es ermöglicht,
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
an Individuen zu verabreichen, die für Herzarrhythmien anfällig sind, und
zwar in potentiell höheren
Dosen als diejenigen nicht-sedierenden
Antihistamine, wie Astemizol, die derzeit üblicherweise verwendet werden.
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Die
Anthihistaminbehandlung kann eine Methode zur Behandlung eines Menschen
sein, der an einer allergischen Störung, Kinetose, Schwindel,
Retinopathie oder einer anderen Erkrankung kleiner Gefäße, die mit
Diabetes mellitus zusammenhängt,
Husten, Erkältung,
erkältungsartigen
oder Grippesymptomen oder den damit zusammenhängenden Beschwerden, Schmerzen,
Fieber oder allgemeinen Unwohlsein leidet oder dafür anfällig ist.
In Ausführungsformen
kann die Erfindung jede einzelne, jede beliebige Kombination oder
sämtliche zuvor
genannten Behandlungsmethoden betreffen.
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Die
Erfindung betrifft vorzugsweise die Behandlung einer allergischen
Störung,
die sich durch Asthma oder allergische Rhinitis manifestiert.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
umfasst die erfindungsgemäße Zusammensetzung
darüber
hinaus einen pharmazeutisch verträglichen Träger oder Exzipiens.
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Insbesondere
wenn die Antihistaminbehandlung die Behandlung von Husten, Erkältung, erkältungsartigen
oder Grippesymptomen oder den damit zusammenhängenden Beschwerden, Schmerzen,
Fieber oder allgemeinen Unwohlsein bei einem Menschen ist, kann
die Zusammensetzung darüber
hinaus eine therapeutisch wirksame Menge eines nicht-steroidalen
antiinflammatorischen Agens oder eines nicht-narkotischen Analgetikums,
wie Acetylsalicylsäure,
Acetaminophen, Ibuprofen, Ketoprofen oder Naproxen oder ein pharmazeutisch
verträgliches
Salz davon umfassen. Darüber
hinaus kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung alternativ
oder zusätzlich
eine therapeutisch wirksame Menge eines Dekongestionsmittels, wie
Pseudoephedrin oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz davon enthalten.
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In
einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Bereitstellen
einer Antihistaminbehandlung eines menschlichen Patienten, die keine
signifikanten Herzarrhythmien induziert, die die Verabreichung einer
therapeutisch wirksamen Menge einer pharmazeutischen Zusammensetzung
gemäß dem ersten erfindungsgemäßen Aspekt,
vorzugsweise in einer ihrer bevorzugten Ausführungsformen, an den menschlichen
Patienten umfasst. Das erfindungsgemäße Verfahren ist vorzugsweise
eine Methode zur Behandlung eines Menschen, der an einer allergischen
Störung,
Kinetose, Schwindel, Retinopathie oder einer anderen Erkrankung
kleiner Gefäße, die
mit Diabetes mellitus zusammenhängt,
Husten, Erkältung,
erkältungsartigen oder
Grippesymptomen oder den damit zusammenhängenden Beschwerden, Schmerzen,
Fieber oder allgemeinen Unwohlsein leidet oder dafür anfällig ist.
Das Verfahren ist vorzugsweise eine Methode zur Behandlung eines
Menschen, der an einer allergischen Störung leidet oder dafür anfällig ist,
und bevorzugter ist die allergische Störung Asthma oder allergische
Rhinitis.
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In
einem dritten Aspekt betrifft die Erfindung die Verwendung einer
Zusammensetzung gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung oder einer ihrer bevorzugten Ausführungsformen
zur Herstellung eines Medikaments zur Verwendung bei einer Antihistaminbehandlung,
die keine wesentlichen Herzarrhythmien induziert, die das Verabreichen
einer therapeutisch wirksamen Menge der Verbindung an einen menschlichen
Patienten umfasst. Vorzugsweise ist die Verwendung für die Herstellung
eines Medikaments zur Verwendung bei einer Methode zur Behandlung
eines Menschen, der an einer allergischen Störung, Kinetose, Schwindel,
Retinopathie oder einer anderen Erkrankung kleiner Gefäße, die
mit Diabetes mellitus zusammenhängt,
Husten, Erkältung,
erkältungsartige
oder Grippesymptome oder den damit zusammenhängenden Beschwerden, Schmerzen,
Fieber oder allgemeinem Unwohlsein leidet oder dafür anfällig ist.
Bevorzugter ist diese Methode eine Methode zur Behandlung eines
Menschen, der an einer allergischen Störung leidet oder dafür anfällig ist,
die sich vorzugsweise durch Asthma oder allergische Rhinitis manifestiert.
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Astemizol
weist eine Antihistaminaktivität
auf und stellt eine Therapie und eine Verminderung von Symptomen
zur Verfügung
für eine
Reihe von Krankheiten und Störungen,
die mit allergischen Störungen,
Diabetes mellitus und anderen Leiden zusammenhängen; dieser Arzneistoff verursacht
jedoch, obwohl er Hoffnung auf Wirksamkeit bietet, nachteilige Wirkungen.
Die Verwendung von Norastemizol führt zu verminderten nachteiligen
Wirkungen und demgemäß zu einem
verbesserten therapeutischen Index. Es ist daher wünschenswerter,
Norastemizol zu verwenden, als Astemizol selbst zu verwenden. Norastemizol
kann tatsächlich in
höheren
Dosen verabreicht werden, als dies für Astemizol geeignet wäre.
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Der
Begriff „nachteilige
Wirkungen" umfasst
Herzarrhythmien, Erregungsleitungsstörungen beim Herzen, Appetitstimulierung,
Gewichtszunahme, Sedierung, gastrointestinale Störungen, trockenen Mund, Obstipation
und Diarrhoe, ist jedoch nicht auf diese beschränkt. Der Begriff „Herzarrhythmien" umfasst ventrikuläre Tachyarrhythmien,
torsades de pointes und ventrikuläre Fibrillation, ist jedoch
nicht auf diese beschränkt.
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Der
Begriff „therapeutisch
wirksame Menge" bedeutet
diejenige Menge einer erfindungsgemäßen Verbindung, die einen therapeutischen
Nutzen bei einer Antihistaminbehandlung bringt, einschließlich der
Behandlung oder Versorgung bei allergischen Störungen, Asthma, Retinopathie
und anderen Störungen
kleiner Gefäße, die
mit Diabetes mellitus zusammenhängen,
Kinetose, Schwindel, oder Husten, Erkältung, erkältungsartige und/oder Grippesymptome
und den damit zusammenhängenden
Beschwerden, Schmerzen, Fieber und allgemeinen Unwohlsein. Beispiele
für allergische
Störungen
umfassen allergische Rhinitis, durch die Sonne verursachte Urtikaria
und symptomatischen Dermographismus, sind jedoch nicht auf diese
beschränkt. Die
Symptome, die mit den allergischen Störungen und Husten, Erkältung, erkältungsartigen
und/oder Grippesymptomen zusammenhängen, umfassen Niesen, Rhinorrhoe,
Tränensekretion
und Hautirritation, sind jedoch nicht auf diese beschränkt. Der
Begriff „Asthma" ist definiert als
eine Störung,
die charakterisiert ist durch erhöhte Reaktionsfähigkeit
der Trachea und Bronchien auf zahlreiche Reize, die zu Symptomen
führt,
die Keuchen, Husten und Dyspnoe umfassen. Der hier verwendete Begriff „Schwindel" bezeichnet den Schwindel,
der mit Bewegung, Höhe
und Veränderungen
der Körperlage
zusammenhängt,
ist jedoch nicht darauf beschränkt. Der
Begriff „diabetische
Retinopathie" oder „mit Diabetes
mellitus zusammenhängende
Retinopathie" ist
diejenige Störung,
die durch erhöhte
Permeabilität
der Kapillaren im Auge verursacht wird, die zu Hämorrhagien und Ödemen im
Auge führt
und zu Blindheit führen
kann. Der Begriff „Störungen kleiner
Gefäße, die
mit Diabetes mellitus zusammenhängen" umfasst diabetische
Retinopathie und periphere Gefäßkrankheit,
ist jedoch nicht auf diese beschränkt.
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Die
Höhe einer
prophylaktischen oder therapeutischen Dosis Norastemizol bei der
akuten oder chronischen Behandlung von Krankheiten variiert mit
der Schwere der zu behandelnden Krankheit und dem Applikationsweg.
Die Dosis und eventuell die Dosisfrequenz variiert ebenso entsprechend
dem Alter, dem Körpergewicht
und der Reaktion des einzelnen Patienten. Im Allgemeinen liegt die
tägliche
Gesamtdosis für
die hier beschriebenen Krankheiten im Bereich von etwa 1 mg bis
etwa 200 mg, die in einzelnen oder aufgeteilten Dosen oral, topisch,
transdermal oder lokal mittels Aerosol verabreicht werden. Beispielsweise
sollte eine bevorzugte orale tägliche
Dosis im Bereich von etwa 5 mg bis etwa 50 mg liegen. Darüber hinaus
wird empfohlen, dass Kinder, Patienten, die über 65 Jahre alt sind, und
solche mit eingeschränkter
Nieren- oder Leberfunktion anfänglich
geringe Dosen erhalten, und dass diese dann auf der Basis der individuellen
Reaktionen) oder Blutspiegel titriert werden. Es kann notwendig
sein, in einigen Fällen
Dosierungen außerhalb
dieser Bereiche zu verwenden, was für den Fachmann offensichtlich
ist. Darüber
hinaus wird darauf hingewiesen, dass der Kliniker oder behandelnde
Arzt weiß,
wie und wann er eine Therapie in Verbindung mit der Reaktion des
einzelnen Patienten unterbrechen, einstellen oder beenden muss.
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Die
verschiedenen Begriffe „eine
Menge, die ausreicht, um die genannte allergische Störung zu
lindern, die jedoch nicht ausreicht, um die genannten nachteiligen
Wirkungen hervorzurufen", „eine Menge,
die ausreicht, um das genannte Asthma zu lindern, die jedoch nicht
ausreicht, um die genannten nachteiligen Wirkungen hervorzurufen", „eine Menge,
die ausreicht, um die genannte Kinetose zu lindern, die jedoch nicht
ausreicht, um die genannten nachteiligen Wirkungen hervorzurufen" und „eine Menge,
die ausreicht, um die genannte Retinopathie oder andere Störungen kleiner
Gefäße, die
mit Diabetes mellitus zusammenhängen,
zu lindern, die jedoch nicht ausreicht, um die genannten nachteiligen
Wirkungen hervorzurufen" werden
von dem zuvor beschriebenen Rahmen der Dosierungsmengen und Dosisfrequenz
umfasst. Darüber
hinaus werden die Begriffe „eine
pharmazeutische Zusammensetzung zur Verwendung bei der Behandlung
von Husten, Erkältung,
erkältungsartigen
und/oder Grippesymptomen und den damit zusammenhängenden Beschwerden, Schmerzen,
Fieber und allgemeinen Unwohlsein beim Menschen, wobei die Zusammensetzung
(i) eine therapeutisch wirksame Menge Norastemizol mit (ii) einer
therapeutisch wirksamen Menge mindestens eines nicht-steroidalen antiinflammatorischen
Agens oder eines nicht-narkotischen Analgetikums umfasst" und „eine pharmazeutische
Zusammensetzung zur Verwendung bei der Behandlung von Husten, Erkältung, erkältungsartigen
und/oder Grippesymptomen und den damit zusammenhängenden Beschwerden, Schmerzen,
Fieber und allgemeinen Unwohlsein beim Menschen, wobei die Zusammensetzung
(i) eine therapeutisch wirksame Menge Norastemizol mit (ii) einer
therapeutisch wirksamen Menge eines Dekongestionsmittels umfasst" ebenso von dem zuvor
beschriebenen Rahmen der Dosierungsmengen und Dosisfrequenz umfasst.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung umfassen
Norastemizol als den Wirkstoff oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz davon, und sie können
ebenfalls einen pharmazeutisch verträglichen Träger und gegebenenfalls andere
therapeutische Ingredienzien enthalten.
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Der
Begriff „pharmazeutisch
verträgliche
Salze" betrifft
Salze, die aus pharmazeutisch verträglichen nicht-toxischen Säuren oder
Basen, einschließlich
anorganischer oder organischer Säuren
oder Basen, hergestellt sind. Beispiele solcher anorganischer Säuren sind
Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Jodwasserstoffsäure,
Schwefelsäure
und Phosphorsäure.
Geeignete organische Säuren
können
beispielsweise ausgewählt sein
aus der Klasse der aliphatischen, aromatischen, Karbon- und Sulfonsäuren organischer
Säuren.
Beispiele dafür
sind Ameisen-, Essig-, Propion-, Bernstein-, Glykol-, Glucuron-,
Malein-, Furankarbon-, Glutamin-, Benzoe-, Anthranil-, Salicyl-,
Phenylessig-, Mandel-, Embon-(Pamoa-),
Methansulfon-, Ethansulfon-, Pantothen-, Benzolsulfon-, Stearin-,
Sulfanil-, Algen- bzw.
Algin- und Galacturonsäure.
Beispiele solcher anorganischer Basen umfassen Metallsalze, die
hergestellt sind aus Aluminium, Calcium, Lithium, Magnesium, Kalium,
Natrium und Zink. Geeignete organische Basen können beispielsweise ausgewählt sein
aus N,N'-Dibenzylethylendiamin,
Chloroprocain, Cholin, Diethanolamin, Ethylendiamin, Meglumin (N-Methylglucamin),
Lysin und Procain.
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Aufgrund
der Einfachheit der Verabreichung stellen Tabletten und Kapseln
vorteilhafte orale Dosiseinheitsformen dar, wobei feste pharmazeutische
Träger
verwendet werden. Falls gewünscht,
können
Tabletten mittels wäßriger oder
nicht-wäßriger Standardtechniken überzogen
werden.
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Zusätzlich zu
den zuvor dargelegten üblichen
Dosierungsformen können
die erfindungsgemäßen Verbindungen
auch durch Mittel mit kontrollierter Freisetzung und/oder Vorrichtungen
mit kontrollierter Abgabe verabreicht werden, wie denjenigen, die
in den US-Patenten
Nrn. 3,845,770; 3,916,899; 3,536,809; 3,598,123 und 4,008,719 beschrieben
sind.
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Erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzungen, die zur oralen Verabreichung geeignet sind, werden
als diskrete Einheiten präsentiert,
wie beispielsweise als Kapseln, Cachets bzw. Oblatenkapseln oder
Tabletten, wobei jede eine vorbestimmte Menge an Wirkstoff enthält, und
zwar als Pulver oder Granülen. Solche
Zusammensetzungen können
durch beliebige pharmazeutische Methoden hergestellt werden, jedoch umfassen
sämtliche
Methoden den Schritt, dass man den Wirkstoff mit dem Träger in Verbindung
bringt, der einen oder mehrere notwendige Bestandteile bildet. Im
Allgemeinen werden die Zusammensetzungen durch gleichmäßiges und
inniges Mischen des Wirkstoffs mit flüssigen Trägern oder feinzerteilten festen
Trägern oder
beiden hergestellt und dann, falls notwendig, das Produkt in die
gewünschte
Darstellungsform geformt.
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Beispielsweise
kann eine Tablette durch Komprimieren oder Formen, gegebenenfalls
mit einem oder mehreren zusätzlichen
Ingredientien, hergestellt werden. Komprimierte Tabletten können hergestellt
werden durch Komprimieren des aktiven Bestandteils in einer frei
fließenden
Form, wie Pulver oder Granülen,
gegebenenfalls gemischt mit einem Bindemittel, Gleitmittel, inerten
Verdünnungsmittel,
oberflächenaktiven
Mitteln oder Dispergierungsmitteln, in einer geeigneten Vorrichtung.
Geformte Tabletten können
hergestellt werden, indem man in einer geeigneten Vorrichtung ein
Gemisch der pulverisierten Verbindung, die mit einem inerten flüssigen Verdünnungsmittel
angefeuchtet ist, formt. Wünschenswerterweise
enthält
jede Tablette von etwa 5 mg bis etwa 150 mg des Wirkstoffs, und
jede Oblatentablette oder Kapsel enthält von etwa 5 mg bis etwa 150 mg
des aktiven Wirkstoffs, d. h. Norastemizol. Am meisten bevorzugt
enthält
die Tablette, Oblatentablette oder Kapsel eine von drei Dosierungen,
5 mg, 10 mg oder 20 mg des Wirkstoffs.
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Die
Erfindung ist darüber
hinaus durch Bezugnahme auf die folgenden Beispiele definiert, die
die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen und Zusammensetzungen
sowie deren Verwendbarkeit ausführlich
beschreiben. Für
den Fachmann ist es offensichtlich, dass viele Modifikationen, sowohl
an Materialien als auch an Verfahren, durchgeführt werden können, die
innerhalb des Umfangs dieser Erfindung liegen.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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Herstellung von Astemizol
und Norastemizol
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Astemizol
kann durch die im US-Patent Nr. 4,219,559 beschriebenen Verfahren
synthetisiert werden. Norastemizol wird auf ähnliche Weise hergestellt,
durch auf diesem Gebiet übliche
Reaktionsschritte, die im Folgenden dargestellt sind:
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Umsetzen
des gezeigten Isothiocyanats mit Phenylendiamin ergibt den entsprechenden
Thioharnstoff. N-Alkylierung mit p-Fluorbenzylbromid ergibt das
sekundäre
Amin, das nach Zyklisierung das gezeigte substituierte Benzimidazol
ergibt. Versetzen des Benzimidazols mit Base hydrolysiert die Urethangruppe,
wobei man Norastemizol erhält.
N-Alkylierung von Norastemizol mit p-Methoxyphenethylbromid ergibt
Astemizol.
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Beispiel 2
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Die
Aktivitäten
von Astemizol und Norastemizol am Histamin-H1-Rezeptor
wurden unter Verwendung des [3H]Pyrilamin-Bindungstests
bewertet, wie bei Chang et al., J. Neurochem. 32: 1653–1663 (1979)
beschrieben ist. Kurz gesagt wurden Membranen von bovinem Cerebellum
mit [3H]Pyrilamin und variierenden Konzentrationen
der Testverbindung inkubiert. Die Reaktionen wurden in 50 mM Natriumphosphatpuffer
(pH 7,5) bei 25°C
für 30
Minuten durchgeführt.
Die Reaktion wurde durch rasche Vakuumfiltration auf Glasfaserfiltern
beendet. Auf den Filtern abgefangene Radioaktivität wurde
bestimmt und mit Kontrollwerten verglichen, um die Wechselwirkung
der Testverbindung mit dem H1-Rezeptor festzustellen.
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Der
Metabolit (Norastemizol) ist etwa 100 mal stärker als die Stammverbindung
(Astemizol).
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Beispiel 3
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Es
wurde eine Laboruntersuchung durchgeführt, um im Vergleich die Tendenz
von Astemizol und Norastemizol, eine Form von Herzarrhythmie, nämlich torsades
de pointes, zu induzieren, zu untersuchen, die von der Verlängerung
der Dauer des Herzaktionspotentials (cardiac action potential duration, „APD") herrührt. Derartige
letale Arrhythmien sind die schwerwiegendsten Nebenwirkungen, die
von Astemizol bekannt sind.
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Katzen
mit einem Gewicht von 2–3
kg wurden anaesthesiert und heparinisiert. Das Herz wurde durch eine
mittelsternale Thoraktomie rasch entfernt und eine Kanüle zur retrograden
Perfusion in einen „Langendorff-Apparat" eingeführt. Die
Temperatur wurde bei 37°C
gehalten, und Schrittelektroden wurden in dem rechten ventrikulären Apex
platziert und bei einer Zykluslänge
von 400 msec stimuliert. Der AV-Knoten wurde durch Kauterisieren
zerstört,
um eine vollständige
Herzblockade zu erzeugen und bei langsamen Zykluslängen Beobachtungen
zu erlauben. In dem Bad wurden Elektroden platziert und für die Aufnahme
eines EKGs positioniert, das eine genaue Messung des QT-Intervalls
erlaubte. Einphasige Aktionspotentialkatheter (monophasic action
potential, „MAP") wurden auf der
linken ventrikulären
Fläche
platziert, um die Dauer des Herzaktionspotentials aufzuzeichnen.
Sämtliche
Daten wurden auf einem Videorekorder zur späteren Analyse gespeichert.
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Nach
20-minütiger
Stabilisierung wurden das QT-Intervall und die MAP-Dauer beobachtet,
bis drei separate Aufzeichnungen (2–3 Minuten auseinander) das
Vorliegen stabiler Messungen (Änderungen < 5%) anzeigten.
Nachdem Aufzeichnungen von QT und MAP vor Verabreichung des Arzneistoffes
erhalten worden waren, wurde die Perfusionslösung verändert, so dass sie Astemizol
oder Norastemizol enthielt. Es wurden bei jeder Arzneistoffkonzentration
für mindestens
40 Minuten QT- und MAP-Aufzeichnungen kontinuierlich erhalten, um
stabile Ablesungen zu erhalten.
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Anfangs
wurden die Herzen mit Astemizolkonzentrationen bei 1 bis 10 μM perfundiert,
da sich jedoch das Astemizol bei der Verlängerung der APD- und QT-Dauer
stärker
als erwartet erwies, wurden zusätzliche Versuche
bei einer geringeren Konzentration (0,5 μM) durchgeführt.
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Während der
gesamten Untersuchung wurden alle fünf Minuten das QT-Intervall
und die MAP-Dauer für
drei Herzzyklen gemessen. Es wurden Schläge ausgewählt, die artefaktfreie Aufzeichnungen
lieferten, und QT und MAP bei einer Repolarisation von 90% (MAP90) wurden für jeden Schlag aufgezeichnet.
Das Mittel der drei Messungen für
jede Fünf-Minuten-Periode wurde
berechnet. Die Wirkungen der Konzentrationserhöhung auf QT und MAP90 wurden analysiert und tabellarisiert.
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Die
Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst, aus der
hervorgeht, dass Astemizol das QT-Intervall (und die APD-Dauer)
stark verlängert.
Bei Konzentrationen von 0,5 bis 1,0 μM verlängert Astemizol die Aktionspotentialdauer
um 20 bis 25%. Norastemizol verursachte ähnliche elektrophysiologische
Effekte, jedoch nur bei Konzentrationen von 10 μM. Somit war Astemizol bei der
Verlängerung
des Herzaktionspotentials 10 bis 20 mal stärker als Norastemizol.
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Verlängerung
des QT-Intervalls und der APD
90-Dauer durch
Astemizol und Norastemizol
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Da
Norastemizol als ein Antihistaminikum bis zu 100 mal stärker war
als Astemizol, während
Norastemizol 10 oder 20 mal weniger stark war bei der Verursachung
schwerwiegender arrhythmogener Nebenwirkungen, von denen bekannt
ist, dass sie mit dem Arzneistoff in Zusammenhang stehen, wird daraus
geschlossen, dass der therapeutische Index von Norastemizol in der
Größenordnung
von bis zu 1000 bis 2000 mal höher ist
als der therapeutische Index der Stammverbindung.
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Beispiel
4
Orale Formulierung – Kapseln
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Der
Wirkstoff wird gesiebt und mit den Exzipientien gemischt. Das Gemisch
wird in zweiteilige Hartgelatinekapseln geeigneter Größe gefüllt, wobei
eine geeignete Vorrichtung verwendet wird. Andere Dosen können hergestellt
werden durch Ändern
des Füllgewichts
und, falls notwendig, Ändern
der Kapselgröße, damit sie
passt.
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Beispiel
5
Orale Formulierung – Tabletten
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Der
Wirkstoff wird durch ein geeignetes Sieb gesiebt und mit der Lactose
gemischt, bis eine gleichmäßige Mischung
gebildet ist. Geeignete Volumina Wasser werden zugegeben, und die
Pulver werden granuliert. Nach dem Trocknen werden die Granülen dann
gesiebt und mit dem Magnesiumstearat gemischt. Die erhaltenen Granülen werden
dann zu Tabletten der gewünschten
Form komprimiert. Tabletten anderer Stärken können hergestellt werden durch Ändern des
Verhältnisses
von aktivem Wirkstoff zu dem/den Exzipiens(tien) oder des Kompressionsgewichts.