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Die vorliegende Erfindung betrifft
Verbindungen mit Antitumorwirkung.
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Taxol wurde erstmals aus der Stammrinde
der pazifischen Eibe, Taxus brevifolia Nut. (Taxaceae), isoliert
und hat die folgende Struktur (mit angegebener (C)2'-, 7-, 8-, 10'- und 13-Position):
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In laufenden, vom National Cancer
Institute (NCI) finanziell unterstützten klinischen Untersuchungen zeigte
Taxol vielversprechende Ergebnisse im Kampf gegen fortgeschrittenen
Ovarialkrebs, Brustkrebs und andere Krebsarten.
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Taxol ist unter den antimitotischen
Arzneimitteln einzigartig, da es die Anordnung von stabilen Mikrotubuli
aus Tubulin selbst unter ansonsten ungünstigen Bedingungen fördert. Das
Arzneimittel bindet an die Mikrotubuli, was sie vor einer Depolymerisation
schützt,
so dass das Tubulin-Mikrotubulus-Gleichgewicht zerstört und folglich
die Mitose gehemmt wird. Übersichten über den
Wirkungsmechanismus, die Toxikologie, die klinische Wirksamkeit
usw. von Taxol findet man in zahlreichen Schriften wie in dem Artikel
von Rowinsky et al. in Taxol: A Novel Investigafional Antimicrotubule
Agent, J. Natl. Cancer Inst., 82: SS. 1247–1259 (1990).
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Seit der Entdeckung seiner beachtlichen
Wirksamkeit in der Tumorbehandlung haben viele Laboratorien auf
der Suche nach besseren phamakologischen Profilen Programme zur
Entwicklung von Taxol-Analoga durchgeführt. Aus einem solchen Programm
stammt zum Beispiel die Entdeckung von Taxotere der Formel
siehe
Biologically Active Taxol Analogues with Deleted A-Ring Side Chain
Substituents and Variable C-2' Configurations,
J. Med. Chem., 34, SS. 1176–1184
(1991); Relationships between fhe Structure of Taxol Analogues and
Their Antimitotic Activity, J. Med. Chem., 34, SS. 992–998 (1991).
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Die vorliegende Erfindung betrifft
strukturell neue Taxolderivate mit Antitumorwirksamkeit.
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Die vorliegende Erfindung stellt
Taxol-Derivate der Formel I bereit,
worin
R
1 für
Benzoyl oder t-Butoxycarbonyl steht;
R
2 für Phenyl
steht;
R
3 für Acetyloxy steht; und R
4 für
Wasserstoff steht;
R für
C
1-6-Alkyl steht.
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Die vorliegende Erfindung stellt
auch pharmazeutische Formulierungen (Zusammensetzungen) sowie die
Verwendung der Verbindungen zur Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung zur Behandlung von Tumoren bei Säugern bereit.
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In der vorliegenden Anmeldung geben
die tiefgestellten Zahlen nach dem Symbol "C" die
Anzahl der Kohlenstoffatome an, die in einer bestimmten Gruppe enthalten
sein kann. Zum Beispiel steht C1-6-Alkyl
für geradkettige
und verzweigte Alkylgruppen mit einem bis sechs Kohlenstoffatomen
und zu solchen Gruppen zählen
Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, t-Butyl, n-Pentyl,
n-Hexyl, 3-Methylpentyl oder ähnliche
Alkylgruppen. Halogen steht für
Fluor, Chlor, Brom oder Iod. In der vorliegenden Anmeldung behalten
alle einmal definierten Symbole ihre Bedeutung solange bei, bis
sie neu definiert werden.
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Eine Verbindung der Formel I lässt sich
nach einer Vielzahl von Verfahren herstellen. Die nachfolgende Beschreibung
der Herstellung und die nachfolgenden Beispiele dienen nur der Veranschaulichung
und sollen in keiner Weise die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen
nach anderen Verfahren beschränken.
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In einer Ausführungsform kann man eine Verbindung
der Formel I gemäß einem
Verfahren des Schemas I herstellen. In dem Schema setzt man eine
Verbindung der Formel II mit DAST unter Bildung einer Verbindung
der Formel III um. Im Folgenden steht R5 für Acetyloxy;
R6 für
Wasserstoff; R7 ist eine übliche Schutzgruppe
für Hydroxy.
Das Entfernen der Hydroxy-Schutzgruppe aus einer Verbindung der
Formel III ergibt eine Verbindung der Formel I.
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Eine Verbindung der Formel II lässt sich
nach vielen herkömmlichen
Verfahren unter Verwendung üblicher
Ausgangsmaterialien herstellen. Beispielsweise kann man in einer
Ausführungsform
eine Verbindung der Formel IV, worin R9 für Acetyloxy
steht, mit einer Base wie DBU unter Bildung einer Verbindung der
Formel V behandeln. Weiteres Schützen
der 2'-Hydroxygruppe
ergibt eine Verbindung der Formel II1, eine
Verbindung im Umfang der Formel II, Schema II.
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Eine Verbindung der Formel IV kann
nach vielen Verfahren hergestellt werden. Beispielsweise kann man
ein Azetidinon der Formel VIII mit einer Verbindung der Formel IX
(ein Baccatin-III-Derivat) umsetzen, wobei man eine Verbindung der
Formel VII erhält,
worin R10 ebenfalls eine übliche Hydroxy-Schutzgruppe
ist, die aber vorzugsweise eine andere Hydroxy-Schutzgruppe als
R7 in Formel VIII ist. Eine Verbindung der
Formel IX, worin R10 für Triethylsilyl steht, ist
aus dem U.S. Patent 4,924,011, erteilt für Denis et al. am B. Mai 1990, bekannt.
Die Herstellung weiterer 7-Hydroxy-geschützter Baccatin-III-Verbindungen
der Formel IX, worin R10 von Trialkylsilyl
verschieden ist, sollte für
den Fachmann offensichtlich sein. Die allgemeine Klasse der Azetidinone
der Formel VIII ist bekannt. Ihre Herstellung oder die Herstellung
ihrer Vorstufen werden zum Beispiel beschrieben von Holton in der
europäischen
Patentanmeldung 0,400,971 A2, veröffentlicht am 5. Dezember 1990;
von Ojima et al. in Tetrahedron, 48, Nr. 34, SS. 6985–7012 (1992);
Journal of Organic Chemistry 56, SS. 1681–1683 (1991); und Tetrahedron
Letters, 33, Nr. 39, SS. 5737– 5740
(1992); und von Palomo et al. in Tetrahedron Letters, 31, Nr. 44,
SS. 6429– 6432
(1990); auf alle fünf
Offenbarungen wird hiermit im vollen Umfang Bezug genommen. Die
Verfahren können
angepasst werden, was für
den Fachmann selbst verständlich
ist, so dass andere Azetidinone im Umfang der Formel VIII hergestellt
werden können,
die nicht speziell in den fünf zuvor
genannten Schriften oder an anderen Stellen beschrieben werden.
Die europäischen
Patentanmeldung 0,400,971 A2 und Tefrahedron, 48, Nr. 34, SS. 6985–7012 (1992)
beschreiben ebenfalls auch Verfahren, worin man die Klasse der Azetidinone
der Formel VIII mit der Hydroxygruppe an (C)13 des Baccatin-111-Derivats oder
mit dessen Natriumalkoxid umsetzt, so dass man Taxol-Analoga mit
einer Vielzahl von Seitenketten an (C)13 erhält. In Schritt (a) des Schemas
III ist es von Vorteil, vor der Kupplung die Hydroxygruppe am (C)13-Kohlenstoff
in ein Metallalkoxid zu überführen. Das
Metallkation des Metallalkoxids ist vorzugsweise unter den Metallen
der Gruppe Ia und IIa ausgewählt.
Die Bildung eines gewünschten
Metallalkoxids kann durch Umsetzen einer Verbindung der Formel IX
mit einer starken Metallbase wie Lithiumdüsopropylamind, C1-6-Alkyllithium,
Lithiumbis(trimethylsilyl)amid, Phenyllithium, Natriumhydrid, Kaliumhydrid,
Lithiumhydrid oder dergleichen Base erfolgen. Wenn beispielsweise
das Lithiumalkoxid gewünscht
ist, kann man eine Verbindung der Formel IX mit n-Butyllithium in einem
inerten Lösungsmittel
wie Tetrahydrofuran umsetzen. Das Entfernen der Hydroxy-Schutzgruppen
aus einer Verbindung der Formel VII in Schritt (b) ergibt eine Verbindung
der Formel IV.
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Im Folgenden sind übliche Hydroxy-Schutzgruppen
Molekülteile,
die zum Blockieren oder Schützen der
Hydroxygruppe verwendet werden können
und sie sind dem Fachmann geläufig.
Vorzugsweise sind es Gruppen, die sich durch Verfahren entfernen
lassen, bei denen keine nennenswerte Zerstörung des restlichen Molekülsteils
erfolgt. Beispiele für
solche leicht entfernbaren Hydroxy-Schutzgruppen umfassen Chloracetyl, Methoxymethyl,
2,2,2-Trichlorethoxymethyl, 2,2,2-Trichlorethyloxycarbonyl, Tetrahydropyranyl,
Tetrahydrofuranyl, t-Butyl, Benzyl, p-Nitrobenzyl, p-Methoxybenzyl,
Diphenylmethyl, Tri-C1-6-Alkylsilyl, Triphenylsilyl, 1-Ethoxyethyl,
Allyloxycarbonyl und dergleichen. Bevorzugte Schutzgruppen für Hydroxygruppen
des Taxols und eines Derivats davon sind 1-Ethoxyethyl, Triethylsilyl,
Allyloxycarbonyl, 2,2,2-Trichlorethyloxycarbonyl und Benzyloxycarbonyl.
Weitere geeignete Schutzgruppen, die man verwenden kann, findet
man im zweiten Kapitel von "Protecting
Groups in Organic Synthesis",
zweite Auflage, von Theodora W. Greene und Peter G. M. Wuts (1991,
John Wiley & Sons);
auf die Offenbarung wird im vollem Umfang Bezug genommen.
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Es wurde auch entdeckt, dass man
beim Behandeln eines Taxol-Derivats mit der 7-Hydroxygruppe in der
natürlichen
beta-Position, wie beispielsweise einer Ver bindung der Formel XXXI,
mit DAST in einem halogenierten Lösungsmittel wie Methylenchlorid,
gleichzeitig ein 7,8-Cyclopropataxan der Formel III und ein 7-alpha-Fluortaxan der Formel
XXXII erhält.
(Wenn man die Reaktion in Schritt (a) in einem etherischen Lösungsmittel
wie Tetrahydrofuran oder Tetrahydrofuran/Diethylether durchführt, so
ist in der Regel 7-alpha-Fluortaxan das alleinige Produkt). Die
Verbindung der Formel III kann von der Verbindung der Formel XXXII
abgetrennt und die Hydroxy-Schutzgruppe(n) kann (können) entfernt
werden, wobei eine Verbindung der Formel I1 erhalten
wird; oder, gewünschtenfalls
kann (können)
die Hydroxy-Schutzgruppe(n)
aus einem Gemisch der Verbindungen der Formel III und XXXII entfernt
und die gewünschte
Verbindung der Formel I1 kann aus dem erhaltenen
Gemisch abgetrennt werden, Schema V. Wie hierin verwendet steht
R13 für
Acetyloxy und R14 für Wasserstoff.
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In Schema V kann die Seitenkette
an (C)13 der Verbindung der Formel I1 mit
einem Reduktionsmittel wie Tetrabutylammoniumborhydrid unter Bildung
eines Baccatin-III-Derivats der Formel XXXV entfernt werden. Analog
zu Schritt (a) in Schema III setzt man anschließend eine Verbindung der Formel
XXXV mit einem beta-Lactam der Formel VIII, worin R1 und
R2 verschieden von denen in Formel I1 sein können,
um, wobei man eine Verbindung der Formel XXXVII erhält, aus
der die Hydroxy-Schutzgruppe
R7 entfernt werden kann. Man kann das Verfahren
des Schemas V in Gegenwart des 7-alpha-Fluortaxans XXXIII durchführen, das
die einzelnen Schritte nicht nennenswert beeinflusst: am Schluss
kann man 7-alpha-Fluortaxan der Formel XXXVIII vom 7,8-Cyclopropataxan
abtrennen.
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Die Strukturformeln, so wie sie in
der vorliegenden Anmeldung gezeichnet sind, sollen die Strukturen der
erfindungsgemäßen Verbindungen
bestmöglich
wiedergeben. Einige Verbindungen im Umfang der Erfindung können jedoch
in anderen tautomeren Formen vorkommen, wobei Wasserstoffatome an
andere Molekülteile umgelagert
sind und folglich die chemischen Bindungen zwischen den Atomen im
Molekül
umgeordnet sind. Die Strukturformeln sollten alle tautomeren Formen,
sofern sie vorkommen können,
umfassen.
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Die nachfolgenden speziellen Beispiele
veranschaulichen die Synthese von repräsentativen erfindungsgemäßen Verbindungen
und sollen weder den Umfang noch den Rahmen der Erfindung begrenzen.
Die Verfahren lassen sich so abändern,
dass Verbindungen entstehen, die von der Erfindung umfasst, aber
nicht explizit offenbart sind. Außerdem sind Verfahrensänderungen
zur Herstellung der gleichen Verbindungen auf eine etwas anderer
Weise für
den Fachmann ebenfalls offensichtlich.
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Alle Temperaturen sind in Grad Celsius
(°C), sofern
nichts anderes angegeben ist. Die magnetischen Kernresonanzspektraleigenschaften
(NMR) beziehen sich auf chemische Verschiebungen (δ), ausgedrückt in Teile
pro Million (ppm) gegen Tetramethylsilan (TMS) als Bezugsstandard.
Die relative Fläche
für die
verschiedenen Verschiebungen in dem Protonen-NMR-Spektraldaten entspricht
der Anzahl der Wasserstoffatome für einen bestimmten funktionellen
Typ in dem Molekül.
Die Art der Verschiebungen hinsichtlich der Multiplizität ist angegeben
als breites Singulett (bs), breites Dublett (bd), breites Triplett
(bt), breites Quartett (bq), Singulett (s), Multiplett (m), Dublett
(d), Quartett (q), Triplett (t), Dublett von Dublett (dd), Dublett
von Triplett (dt) und Dublett von Quartett (dq). Die für die Aufnahme
der NMR Spektren verwendeten Lösungsmittel
sind DMSO-d6 (Perdeuterodimethylsulfoxid),
D2O (deuteriertes Wasser), CDCl3 (Deuterochloroform)
und andere übliche
deuterierte Lösungsmittel.
Die Beschreibung des Infrarotspektrums (IR) umfasst nur Absorptionswellenzahlen (cm–1),
die für
die funktionelle Gruppe charakteristisch sind.
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Celite ist eine registrierte Handelsmarke
der Johns-Manville Products Corporation für Diatomeenerde.
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Die hierin verwendeten Abkürzungen
sind übliche
Abkürzungen,
wie sie häufig
im Stand der Technik verwendet werden. Einige davon sind:
Ac: | Acetyl |
Ar: | Aryl |
Bn: | Benzyl |
Bz: | Benzoyl |
Cbz: | Benzyloxycarbonyl |
DAST | Diethylammoniumschwefeltrifluorid |
DBU | 1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en |
DCl: | chemische
Ionisierung via Desorption |
FAB: | Fast
atom bombardment |
h: | Stunde(n) |
HRMS: | hochauflösende Massenspektrometrie |
min: | Minute(n) |
MS: | Massenspektrometrie |
NOBA: | m-Nitrobenzylalkohol |
Ph: | Phenyl |
tBu: | tertiär-Butyl |
TES: | Triethylsilyl |
TROC
(Troc): | 2,2,2-Trichlorethyloxycarbonyl
(Trichlorethyloxycarbonyl) |
V/V: | Volumen/Volumen |
A: | Ausbeute |
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Beispiel
1
2'-O-(Benzyloxycarbonyl)-7-epi-hydroxytaxol
(IIa)
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Man löste 7-epi-Hydroxytaxol (237
mg, 0,278 mmol), erhältlich
wie von Huang et al. in J. Nat. Prod., 1986, 49, SS. 665–9 beschrieben,
in trockenem Dichlormethan (5,6 ml). Zu dieser Lösung gab man bei 0°Ci-Pr2NEt (0,145 ml, 0,834 mmol) und anschließend BnOCOCl
(0,119 ml, 0,834 mmol). Die Umsetzung rührte man drei Stunden bei dieser
Temperatur. Danach entfernte man das Lösungsmittel im Vakuum und die
Chromatographie des Rückstandes
an Kieselgel (Eluierungsmittel: 50% Ethylacetat in Hexan) ergab
257 mg (Ausbeute: 81%) des gewünschten
Produkts IIa als Schaum.
1H-NMR (CDCl3) δ:
8,12–7,19
(m, 20H), 6,88 (d, J = 9,5 Hz, 1H), 6,76 (s, 1H), 6,20 (m, 1H),
5,94 (dd, J = 2,7 Hz, J' =
9,3 Hz, 1H), 5,69 (d, J = 7,5 Hz, 1H), 5,40 (d, J = 2,8 Hz, 1H),
5,09 (AB q, 2H), 4,86 (dd, J = 3,6 Hz, J' = 12,3 Hz, 1H), 4,65 (s, 2H), 4,52
(s, 2H), 3,86 (d, J = 7,5 Hz, 1H), 3,65 (s, 1H), 2,48–1,01 (m,
22H, einschließlich
Singuletts bei 2,48, 2,12, 1,83, 1,60, 1,14, 1,06, 3H jeweils);
HRMS
berechnet für
C55H58NO16 (MH): 988,3756, gefunden: 988,3732.
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Beispiel
2
2'-O-Benzyloxycarbonyl-7-deoxy-8-desmethyl-7,8-cyclopropataxol
(IIIa) und Verbindung XIa
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Bei 0°C löste man die Verbindung IIa
(162,3 mg, 0,164 mmol) in trockenem Dichlormethan (3,3 ml). Zu dieser
Lösung
gab man DAST (43,5 μl,
0,328 mmol). Nach zwei Stunden bei dieser Temperatur gab man weiteres
DAST (43,5 μl,
0,328 mmol) zu. Das Reaktionsgemisch rührte man danach 1 Stunde bei
0°C und
danach über
Nacht bei Raumtemperatur. Nach 16 Stunden quenchte man die Umsetzung
mit einigen Tropfen Wasser und entfernte das Lösungsmittel im Vakuum. Den
Rückstand
reinigte man durch Chromatographie an Kieselgel (Eluierungsmittel:
40% Ethylacetat in Hexan), wobei man 99,6 mg (Ausbeute: 63%) eines
Gemischs aus Verbindungen IIIa und XIa zusammen mit 44,6 mg (Ausbeute:
27,5%) des Edukts IIa erhielt. Das Verhältnis der Verbindungen IIIa
zu XIa wurde anhand der HPLC-Analyse
auf etwa 1 : 1 bestimmt. Die präparative
HPLC (Kieselgel, Eluierungsmittel: 40% Ethylacetat/Hexan) ergab
die Verbindung IIIa als Schaum.
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Verbindung IIIa:
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- 1H-NMR (CDCl3) δ : 8,14–8,11 (m,
2H), 7,65–7,12
(m, 18H), 6,86 (d, J = 9,6 Hz, 1H), 6,34 (s, 1H), 6,24 (m, 1H), 5,95
(dd, J = 2,6 Hz, J' =
9,4 Hz, 1H), 5,61 (d, J = 7,7 Hz, 1 H), 5,39 (d, J = 2,7 Hz, 1H),
5,10 (AB q, 2H), 4,69 (m, 1H), 4,14 (AB q, 2H), 4,02 (d, J = 7,6
Hz, 1H), 2,49–1,08
(m, 23H, einschließlich
Singuletts bei 2,39, 2,14, 1,86, 1,20, 1,16, 3H jeweils);
- HRMS berechnet für
C55H56NO15 (MH): 970,3650, gefunden: 970,3631.
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Beispiel
3
7-Deoxy-8-desmethyl-7,8-cyclopropataxol (Ia)
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Man löste die Verbindung IIIa (89
mg, 0,092 mmol) in trockenem EtOAc (2 ml) und gab eine katalytische
Menge Palladium auf Kohle (29,3 mg, 10%, 0,0276 mmol) zu. Das Reaktionsgemisch
rührte
man 5 Stunden unter einer Wasserstoffatmosphäre. Das Lösungsmittel verdampfte man
danach und chromatographierte den Rückstand an Kieselgel (Eluierungsmittel:
50% Ethylacetat in Hexan), wobei man 74,3 mg (Ausbeute: 96,9%) der
Titelverbindung erhielt.
1H-NMR (CDCl3) δ:
8,19–8,15
(m, 2H), 7,68–7,24
(m, 13H), 6,94 (d, J = 9,0 Hz, 1H), 6,29 (s, 1H), 6,23 (m, 1H), 5,79
(dd, J = 2,5 Hz, J' =
8,9 Hz, 1H), 5,64 (d, J = 7,7 Hz, 1H), 4,75 (dd, J = 2,6 Hz, J' = 4,9 Hz, 1H), 4,70
(m, 1H), 4,17 (AB q, 2H), 4,04 (d, J = 7,6 Hz, 1H), 3,45 (d, J =
4,9 Hz, 1H), 2,49–1,17
(m, 22H, einschließlich
Singuletts bei 2,39, 2,18, 1,79, 1,24, 1,20, 3H jeweils);
HRMS
berechnet für
C47H49NO13 (MH): 836,3249, gefunden: 836,3249.
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Beispiel 4
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(3R, 4S)-4-Phenyl-3-triethylsilyloxy-2-azetidinon
(XXII)
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Man rührte (L)-Threoninmethylester-Hydrochlorid
(1,26 g, 7,44 mmol) in wasserfreiem Dichlormethan (15 ml) mit Imidazol
(1,01 g, 14,89 mmol) und t-Butoxydiphenylsilylchlorid (2,274 g,
7,816 mmol) 16 Stunden bei Raumtemperatur. Das Reaktionsgemisch
verteilte man zwischen Wasser und Dichlormethan. Die organische
Phase wusch man mit 5%igem wässrigen
Natriumbicarbonat und Wasser, trocknete und engte ein, wobei man
2,88 g eines rohen Öls
erhielt, das direkt im nächsten
Schritt eingesetzt wurde.
1H-NMR (CDCl3) δ:
7,70–7,25
(m, 10H) 4,44 (m, 1H) 3,62 (s, 3H) 3,31 (d, J = 3 Hz, 1H) 2,12 (bs,
2H) 1,3–1,15 (m,
12H).
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Man behandelte über Nacht bei Raumtemperatur
das voranstehende Öl
(548 mg, 1,414 mmol) in wasserfreiem Dichlormethan (10 ml) mit Benzaldehyd
(0,158 ml, 1,55 mmol) in Gegenwart von 4 Å Molekularsieb, wobei man
in situ die Verbindung der Formel XV erhielt. Nach dem Abkühlen der
die Verbindung XV enthaltenden Lösung
auf –40°C gab man
Triethylamin (0,20 ml, 1,698 mmol) zu und anschließend über 10 Minuten Acetoxyacetylchlorid
(XIV) (0,182 ml, 1,698 mmol). Das Gemisch ließ man über 4 Stunden auf Raumtemperatur
erwärmen
und verteilte das Produkt zwischen Dichlormethan und Wasser. Die
organische Phase wurde außerdem
mit Wasser und Kochsalzlösung
gewaschen, getrocknet und eingeengt. Die Chromatographie an Kieselgel
(Eluierungsmittel: 1 : 4 EtOAc/Hexan) ergab 411 mg der Verbindung
XVI als etwa 10 : 1 Gemisch der 3R,4S : 3S,4R Diastereomeren.
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Dieses Diastereomerengemisch (245,1
mg, 0,414 mmol) in trockenem THF (2 ml) behandelte man mit Essigsäure (0,15
ml) und Tetrabutylammoniumfluorid (TBAF, 1 M in THF, 1,20 ml). Die
Lösung
rührte
man 14 Stunden bei Raumtemperatur und verteilte sie danach zwischen
Ethylacetat und 5%igem wässrigen
Natriumbicarbonat. Die organische Phase trocknete und engte man
ein. Die Flash-Chromatographie an Kieselgel unter Verwendung von
1 : 1 Ethylacetat/Hexan als Eluierungsmittel ergab 66 mg (Ausbeute:
50%) der Verbindung XVII (ein Diastereomer) als Schaum.
1H-NMR (CDCl3) δ: 7,42–7,25 (m,
5H) 5,90 (d, J = 4,8 Hz, 1H) 5,09 (d, J = 4,8 Hz, 1H) 4,28 (m, H)
4,01 (d, J = 4,8 Hz, 1H) 3,70 (s, 3H) 1,73 (s, 3H) 1,19 (d, J =
6,6 Hz, 3H).
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Die Verbindung der Formel XVII (9,8
g, 0,0305 mol) in trockenem Dichlormethan (100 ml) behandelte man
bei –78°C mit Triethylamin
(9,40 ml, 0,0671 mol) und Methansulfonylchlorid (MsCl, 3,50 ml,
0,0457 mol). Die Lösung
ließ man über Nacht
auf Raumtemperatur erwärmen.
Das Reaktionsgemisch verteilte man zwischen Wasser und Dichlormethan.
Die organische Phase wusch man mit 5%igem wässrigen Natriumbicarbonat,
verdünnter
wässriger
HCl, Wasser und Kochsalzlösung
und engte danach ein, wobei man die Verbindung XVIII als rohen öligen Rückstand
erhielt. Den rohen Rückstand
(10,0 g) löste
man in Dichlormethan (250 ml) und leitete bei –78°C Ozon durch die Lösung, bis
die Lösung
blau blieb. Man gab Methylsulfid (11 ml) zu, engte das Reaktionsgemisch
ein, wobei man die Verbindung der Formel XIX (roh) erhielt.
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Die Verbindung der Formel XIX löste man
in THF (150 ml) und setzte sie bei –78°C mit Hydrazinhydrat (10 ml)
um. Nach zwei Stunden goss man das Gemisch in verdünnte wässrige HCl
und Ethylacetat und trennte die zwei Phasen. Die organische Phase
wusch man mit weiterer Säure,
Wasser und Kochsalzlösung
und engte danach ein, wobei man ein rohes Produkt erhielt, das man
durch Chromatographie an Kieselgel unter Verwendung von 1–5% Methanol
in Methylenchlorid als Eluie rungsmittel reinigte, wobei man 4,40
g (Ausbeute: 71%) der Verbindung der Formel XX erhielt.
1N-NMR (CDCl3) δ: 7,38–7,24 (m,
5H) 6,31 (bs, 1H) 5,87 (bm, 1H) 5,04 (d, J = 4,8 Hz, 1H) 1,67 (s,
3H).
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Zu einem gekühlten Gemisch (–5°C) in 1 M
wässriger
KOH (140 ml) und Acetonitril (100 ml) tropfte man eine Lösung der
Verbindung XX (2,39 g, 11,22 mmol) in Acetonitril (130 ml). Das
Gemisch rührte
man 1 Stunde bei 0°C,
verdünnte
mit Ethylacetat (300 ml), Wasser (50 ml) und gesättigtem wässrigen Natriumbicarbonat (50
ml). Die organische Phase trennte man ab und extrahierte die wässrige Phase
außerdem
mit Ethylacetat (3 × 200
ml). Die organischen Phasen vereinte man, trocknete, filtrierte
und engte ein, wobei man die Verbindung der Formel XXI (roh) erhielt,
die aus Hexan/Aceton (Schmelzpunkt: 184–6°C) umkristallisiert wurde, Ausbeute,
1,53 g (Ausbeute: 82%).
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Zu dem Azetidinon XXI (580 mg, 3,55
mmol) in trockenem THF (5,0 ml) gab man Imidazol (265,5 mg, 3,90
mmol) und danach Triethylsilylchlorid (TESCl, 0,654 ml, 3,90 mmol).
Das Gemisch ließ man
1 Stunde rühren.
Man gab Ethylacetat zu und wusch die organische Schicht mit Kochsalzlösung, 10%iger
wässriger
HCl und trocknete. Die Chromatographie an Kieselgel (Eluierungsmittel:
25% Ethylacetat in Hexan) ergab 670 mg (Ausbeute: 68%) der Verbindung
XXII als Schaum.
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Beispiel
5
(3R,4S)-1-t-Butoxycarbonyl-4-phenyl-3-triethylsilyloxy-2-azetidinon
(VIIIa)
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Zu einer Lösung von (3R,4S)-4-Phenyl-3-triethylsilyloxy-2-azetidinon
(XXII) (2,200 g, 7,92 mmol) in trockenem THF (25 ml) gab man unter
Rühren
bei 0°C
unter Argon N,N-Diisopropylethylamin (1,65 ml, 9,510 mmol, 1,2 Äquivalente).
Man rührte
die Lösung
5 min und gab anschließend
Di-tert-butylcarbonat (2,080 g, 9,510 mmol, 1,2 Äquivalente) und 4-Dimethylaminopyridin
(193,6 mg, 1,581 mmol, 0,20 Äquivalente)
zu. Man rührte
das Reaktionsgemisch 60 min bei 0°C.
Man verdünnte
die Lösung
durch Zugabe von Ethylacetat (25 ml). Man wusch die erhaltene Lösung mit Kochsalzlösung, 10%igem
NaHCO3, 10%iger HCl Lösung, trocknete (MgSO4) und engte ein, wobei man eine rohe Verbindung
(Öl) erhielt.
Die Reinigung der Verbindung durch Flash-Chromatographie an Kieselgel
(Eluierungsmittel: 15% Ethylacetat in Hexan) ergab 2,4 g (83% Ausbeute)
der Titelverbindung β-Lactam
als weißen
Feststoff.
1H-NMR (CDCl3)δ : 7,28 (m,
5H), 5,03 (m, 2H), 1,39 (s, 9H), 0,76 (t, J = 7,6 Hz, 9H), 0,43
(m, 6H).
-
Beispiel
6
(3R,4S)-1-Benzoyl-4-phenyl-3-triethylsilyloxy-2-azetidinon
(VIIIb)
-
Zu einer Lösung von (3R,4S)-4-Phenyl-3-triethylsilyloxy-2-azetidinon
(XXII) (1,000 g, 3,601 mmol) in trockenem CH2Cl2 (25 ml) gab man unter Rühren bei 0°C unter Argon N,N-Diisopropylethylamin
(0,689 ml, 3,961 mmol, 1,1 Äquivalente).
Man rührte
die Lösung
5 min und gab anschließend
Benzoylchlorid (0,459 ml, 3,961 mmol, 1,1 Äquivalente) und 4-Dimethylaminopyridin
(96,5 mg, 0,790 mmol, 0,20 Äquivalente)
zu. Man rührte
das Reaktionsgemisch 1 h bei Raumtemperatur und verdünnte anschließend mit
Ethylacetat (25 ml). Man wusch die erhaltene Lösung mit Kochsalzlösung, 10%igem
NaHCO3, 10%iger HCl Lösung, trocknete (MgSO4) und engte ein, wobei man eine rohe Verbindung
als Öl
erhielt. Die Reinigung der Verbindung durch Flash-Chromatographie
an Kieselgel (Eluierungsmittel: 15% Ethylacetat in Hexan) ergab
1,04 g (80% Ausbeute) der Titelverbindung β-Lactam als Öl.
1H-NMR
(CDCl3)δ:
8,07–8,00
(m, 2H), 7,59–7,45
(m, 3H), 7,37–7,31
(m, 5H), 5,41 (d, J = 6,1 Hz, 1H), 0,83–0,77 (m, 9H), 0,54–0,42 (m,
6H).
-
Beispiel
7
2'-O-(Benzyloxycarbonyl)taxol
(XXXIa)
-
Zu einer Lösung von Taxol (150 mg, 0,176
mmol) und N,N-Diisopropylethylamin
(93 μl,
0,534 mmol, 3 Äquivalente)
in wasserfreiem CH2Cl2 (4
ml) gab man unter Rühren
bei Raumtemperatur Benzylchlorformiat (75 μl, 0,525 mmol, 3 Äquivalente).
Das Reaktionsgemisch rührte
man 3 Stunden bei Raumtemperatur. Das Reaktionsgemisch engte man
auf ein Volumen von 2 ml ein und reinigte das Produkt durch Säulenchromatographie
an Kieselgel unter Verwendung von 1 : 1 EtOAc/Hexan als Eluierungsmittel,
wobei man 150 mg (0,152 mmol, Ausbeute: 86 %) der Titelverbindung
XXXIa als weißes
Pulver mit einem Schmelzpunkt von 140-150°C (Zersetzung)
erhielt.
[α]D
20: –53,5°(c = 0,2,
95% EtOH);
1H-NMR (300 MHz, Aceton-d6) δ:
1,18 (3H, s, 17-H3), 1,92 (3H, s, 16-H3), 1,66 (3H, s, 19-H3),
1,96 (3H, s, 18-H3), 2,16 (3H, s, 10-OAc),
2,5 (3H, s, 4-OAc), 3,53 (1H, d, J = 5,89 Hz, 7-OH, Austausch mit
D2O), 3,85 (1H, d, J = 7,19 Hz, 3-H), 3,9
(1H, s, 1-OH, Austausch
mit D2O), 4,17 (2H, ABq, 20-H2),
4,25 (1H, m, 7-H), 4,97 (1H, d, J = 9,56 Hz, 5-H), 5,19 (2H, ABq
OCH
2C6H5), 5,54 (1H, d,
J = 5,5 Hz, 2'-H),
5,68 (1H, d, J = 7,13 Hz, 2-H), 6,01 (1H, dd, J = 5,5, 9,05 Hz,
3'-H), 6,17 (1H,
bt, J = 9,0 Hz, 13-H),
6,42 (1H, s, 10-H), 7,28–7,69
(16H, m), 7,87 (2H, "d", J = 8 Hz, 3'-NHCOPh), 8,14 (2H, "d",
J = 8 Hz, 2-CO2
Ph),
8,55 (1 H, d, J = 9,06 Hz, NH, Austausch mit D2O);
MS
(FAB-NOBA/Nal + Kl): m/e 988 (M + H)+, 1010
(M + Na)+, 1026 (M + K)+;
IR
(KBr) ν max:
3448, 1748 (C=O), 1726 (CONH), 1250 (C-O) cm–1;
UV
(MeOH : H2O, 1 : 1) λ max: 198 (ε 7,3 × 104),
230 nm (ϵ 2,7 × 104);
HRMS berechnet für C55HN58O16 (MH+): 988,3756, gefunden: 988,3766.
Berechnet
für C55H57NO16·H2O: C, 65,67; N, 5,92; N, 1,40. Gefunden:
C, 65,99; N, 5,64; N, 1,33.
-
Beispiel
8
2'-O-Benzyloxycarbonyl-7-deoxy-8-desmethyl-7,8-cyclopropataxol
(IIIa)
-
Man löste DAST (18,7 μl, 0,141
mmol) in trockenem Dichlormethan (0,5 ml) und kühlte diese Lösung auf
0°C. Man
gab eine Lösung
der Verbindung XXXIa (71 mg, 0,072 mmol) in Dichlormethan (1 ml)
zu und hielt die erhaltene Lösung
30 Minuten bei 0°C
und 4 Stunden bei Raumtemperatur. Um die Umsetzung zu quenchen gab
man Wasser (0,15 ml) zu dem Reaktionsgemisch und engte das erhaltene
Gemisch ein, wobei man einen Rückstand
erhielt. Die Säulenchromatographie
des Rückstands
an Kieselgel (Eluierungsmittel: 40% Ethylacetat in Hexan) ergab
61 mg (Ausbeute: 85,7%) eines 1 : 1 Gemisches der Verbindung IIIa
und 2'-O-Benzyloxycarbonyl-7-α-fluortaxol
als weißen
amorphen Feststoff.
-
Beispiel
9
7-Dexoy-8-desmethyl-7,8-cyclopropataxol (Ia)
-
Man löste ein 1 : 1 Gemisch der Verbindung
IIIa und 2'-O-Benzyloxycarbonyl-7-α-fluortaxol (89 mg) in Ethylacetat
(3 ml) und rührte
das Gemisch in Gegenwart von Palladium auf Kohle (10% Pd, 29 mg,
0,027 mmol) unter Wasserstoff bei leicht erhöhtem atmosphärischen
Druck. Nach 12 Stunden entfernte man das Lösungsmittel und reinigte den
Rückstand
durch Chromatographie an Kieselgel (Eluierungsmittel: 40% Ethylacetat
in Hexan), wobei man 67,7 mg (Ausbeute: 88%) der Titelverbindung
zusammen mit 7-α-Fluortaxol
als weißen
Feststoff erhielt.
-
Die folgenden HPLC-Verfahren können zur
Trennung von 7-α-Fluortaxol
von der Verbindung Ia verwendet werden. Verfahren
1:
Ausrüstung
Pumpe: | PE
Serie 4 |
Säule: | Shandon
Hypercarb (turbostratischer Graphit), 7 μ, 100 × 4,6 mm, #59864750 (Information über präparative
Säulenabmessungen
können
von Keystone Scientific, Bellefonte, PA, erhalten werden) |
Injektor: | PE
ISS-100 |
Detektor: | HP-1040M |
Bedingungen
Mobile
Phase: | 85
: 15 Methylenchlorid : Hexan Trennung noch bei 80 : 19 : 1 Methylenchlorid:
Hexan: Isopropanol |
Fließrate: | 2,5
ml/min |
Detektor: | 254
nm |
Verdünnungsmittel: | Probe
gelöst
in Methylenchlorid |
-
Verfahren 2:
-
Bei Verwendung von DYNAMAX-60A (Si
83,121-C) präparative
HPLC Säule
(30 cm × 2,5
cm) mit 1 : 1 Ethylacetat und Hexan als Eluierungsmittel und der
Fließrate
von 10 ml pro min betrug die Retentionszeit für 7-α-Fluortaxol 15,59 Minuten, während die
Retentionszeit für
die Verbindung Ia 16,65 min betrug.
-
Beispiel
10
N-Debenzoyl-N-t-butoxycarbonyl-2'-O-triethylsilyl-7-deoxy-8-desmethyl-7,8-cyclopropataxol (XXXVIIa)
-
Man behandelte ein Gemisch der Verbindungen
Ia und 7-α-Fluortaxol
(572 mg, 3 : 2 Gemisch) mit Tetrabutylammoniumborhydrid (286 mg,
1,111 mmol) in trockenem Dichlormethan (7 ml) über Nacht bei Raumtemperatur. Überschüssiges Borhydrid
quenchte man mit Essigsäure
(0,4 ml), das Lösungsmittel
dampfte man danach ab, wobei man ein rohes Produkt erhielt. Das
auf diese Weise erhaltene rohe Produkt reinigte man durch Säulenchromatographie
an Kieselgel (Eluierugsmittel: 50% Ethylacetat in Hexan), wobei
man 271 mg (Ausbeute: 69%) eines Gemisches aus 7-Deoxy-8-desmethyl-7,8-cyclopropabaccatin-111
(XXXVa) und 7-α-Fluorbaccatin-III (XXXIVa) als
weißen
Schaum erhielt.
-
Man kühlte eine Lösung der Verbindungen XXXVa
und XXXIVa (130 mg) in trockenem THF (1 ml) auf –40°C und tropfte unter Argon n-Butyllithium
(1,63 M in Hexan, 0,164 ml, 0,260 mmol) zu. Nach 15 Minuten gab
man eine Lösung
von 1-t-Butoxycarbonyl-(3R,4S)-cis-3-triethylsilyoxy-4-phenylazetidinon
(VIIIa) (203 mg, 0,530 mmol) in trockenem THF (0,5 ml) zu und erwärmte das
Gemisch auf 0°C.
Man ließ die
Umsetzung 90 min bei 0°C
fortschreiten und quenchte anschließend mit gesättigtem
wässrigen
Ammoniumchlorid. Das Reaktionsgemisch extrahierte man mit Ethylacetat.
Die Ethylacetatschicht trocknete man, filtrierte und engte unter
vermindertem Druck ein, wobei man ein rohes Öl erhielt. Das so erhaltene Öl reinigte
man durch Chromatographie an Kieselgel (Eluierungsmittel: 40% Ethylacetat
in Hexan), wobei man 143 mg der Titelverbindung zusammen mit N-Debenzoyl-N-butoxycarbonyl-2'-O-triethylsilyl-7-α-fluortaxol
(XXXVIa) als weißen
Schaum erhielt.
-
Beispiel
11
N-Debenzoyl-N-t-butoxycarbonyl-7-deoxy-8-desmethyl-7,8-cyclopropataxol
(Id)
-
Zu einer Lösung eines Gemischs der Verbindungen
XXXVIa und XXXVIIa (100 mg) in Acetonitril (1 ml) gab man bei –5°C wässrige HCl
(0,0192 ml, 0,30 mmol, 36%ige Lösung).
Das Reaktionsgemisch rührte
man 10 Minuten und verdünnte
mit Ethylacetat (1,5 ml). Die organische Phase wusch man mit Wasser,
trocknete, filtrierte und engte ein, wobei man einen Rückstand
erhielt. Den Rückstand
reinigte man durch Chromatographie an Kieselgel (Eluierungsmittel:
40% Ethylacetat in Hexan), wobei man 73 mg des Titelprodukts zusammen mit
N-Debenzoyl-N-t-butoxycarbonyl-7-α-fluortaxol
als Schaum erhielt.
-
Beispiel 12
-
Biologische Studie
-
Die erfindungsgemäßen 7,8-Cyclopropataxane zeigten
in vitro eine cytotoxische Wirksamkeit gegen menschliche Koloncarzinomzellen
HCT-116 und HCT-116NM46.
Die HCT-116NM46 Zellen sind Zellen, die vor kurzem wegen ihrer Resistenz
gegen Teniposid ausgewählt
wurden und sie exprimieren den Kreuzresistenz-Phänotyp,
einschließlich
der Resistenz gegen Taxol. Die Cytotoxizität wurde an menschlichen HCT-116 Kolonkarzinomzellen
anhand des XTT-Assays (2,3-Bis(2-methoxy-4-nitro-5-sulfphenyl)-5-[(phenylamino)carbonyl]2H-tetrazoliumhydroxid)
wie von D. A. Scudiero et al. in Evaluation of soluble tetrazolium/formazan
assay for cell growth and drug sensitivity in culture using human
and other tumor cell lines, Cancer Res. 48: 4827–4833, 1988 beschrieben, beurteilt.
Die Zellen wurden in 96 Well Mikrotiterplatten mit 4000 Zellen/Well plattiert
und 24 Stunden später
wurden Arzneimittel zugegeben und aufeinanderfolgend verdünnt. Die
Zellen wurden 72 Stunden bei 37 °C
inkubiert und danach gab man den Tetrazoliumfarbstoff, XTT, zu.
Ein Dehydrogenase-Enzym in lebenden Zellen reduziert XTT zu einer
Form, die Licht bei 450 nm absorbiert, die spektrophotometrisch
quantifiziert werden kann. Je größer die
Absorption ist, um so größer ist
die Zahl der lebenden Zellen. Die Ergebnisse werden als IC50-Wert ausgedrückt, der die erforderliche
Arzneimittelkonzentration angibt, bei der die Zellproliferation
(d. h. Absorption bei 450 nm) um 50%, bezogen auf unbehandelte Kontrollzellen,
inhibiert wird. Die IC50-Werte der in diesem
Assay bewerteten Verbindungen sind in der nachfolgenden Tabelle
angegeben.
-
In
vitro Cytotoxizität
der 7,8-Cyclopropataxane
-
Maus-ip-M 109-Modell
-
Man implantierte Balb/c × DBA/2
F1 Hybridmäusen intraperitoneal 0,5 ml
einer 2%igen (Gewicht/Volumen) Suspension aus M109 Lungentumoren,
wie von William Rose in Evaluation of Madison 109 Lung Carcinoma
as a Model for Screening Antitumor Drugs, Cancer Treatment Reports,
65, Nr. 3–4
(1981) beschrieben.
-
Die Mäuse wurden mit der zu untersuchenden
Verbindung behandelt, wobei man ihnen intraperitoneal Injektionen
in verschiedenen Dosen am 5. und 8. Tag nach der Tumorimplantation
verabreichte. Im Hinblick auf ihr Überleben wurden die Mäuse täglich bis
etwa zum 75. bis 90. Tag nach der Tumorimplantation kontrolliert.
Eine Gruppe Mäuse
pro Versuch wurde nicht behandelt und diente als Kontrollgruppe.
-
Die durchschnittliche Überlebenszeit
der behandelten Mäuse
(T) wurde mit der durchschnittlichen Überlebenszeit der Kontrollmäuse (C)
verglichen. Es wurde für
jede Gruppe der mit der Verbindung behandelten Mäuse das Verhältnis der
zwei Werte mit 100 multipliziert und als Prozentwert (d. h. % T/C)
in Tabelle I für typische
Verbindungen der Formel I angegeben.
-
-
Die erfindungsgemäßen Verbindungen zeigen eine
tumorhemmende Wirksamkeit bei Säugern.
Daher betrifft ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung
die Verwendung einer Verbindung der Formel I zur Herstellung einer
pharmazeutischen Zusammensetzung zur Inhibierung von Tumoren bei
Säugern.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
auch pharmazeutische Formulierungen (Zusammensetzungen) bereit, die
eine Verbindung der Formel I zusammen mit einem oder mehreren pharmazeutisch
akzeptablen, inerten oder physiologisch aktiven Träger(n),
Exzipienten, Verdünnungsmittel(n)
oder Adjuvans (Adjuvantien) enthalten. Beispiele zur Formulierung
von Taxol oder seiner verwandten Derivate (einschließlich einer
möglichen
Dosierung) findet man in zahlreichen Schriften, z. B. in den US
Patenten Nr. 4,960,790 und 4,14,470 und man kann solche Beispiele
zur Formulierung der erfindungsgemäßen Verbindungen heranziehen.
Zum Beispiel sind die neuen Verbindungen in Form von Tabletten,
Pillen, Pulvergemischen, Kapseln, Injektionen, Lösungen, Suppositorien, Emulsionen,
Dispersionen, vorgemischten Nahrungsmitteln und in anderen geeigneten
Formen verabreichbar. Die die Verbindung enthaltende pharmazeutische
Zubereitung wird üblicherweise
mit einem nichttoxischen, pharmazeutischen organischen Träger oder
einen nicht-toxischen pharmazeutisch akzeptablen anorganischen Träger, üblicherweise
etwa 0,01 mg bis zu 2500 mg oder mehr pro Dosierungseinheit, vorzugsweise
50–500
mg gemischt. Typische pharmazeutisch akzeptable Träger sind
beispielsweise Mannit, Harnstoff, Dextrane, Laktose, Kartoffel-
und Malsstärken,
Magnesiumstearat, Talk, pflanzliche Öle, Polyalkylenglykole, Ethylcellulose,
Poly(vinylpyrrolidon), Calciumcarbonat, Ethyloleat, Isopropylmyristat,
Benzylbenzoat, Natriumcarbonat, Gelatine, Kaliumcarbonat, Kieselsäure und
andere üblicherweise
verwendete akzeptable Träger.
Die pharmazeutische Zubereitung kann auch nicht-toxische Hilfsstoffe
wie Emulgatoren, Konservierungsmittel, Benetzungsmittel und dergleichen
wie zum Beispiel Sorbitanmonolaurat, Triethanolaminoleat, Polyoxyethylenmonostearat,
Glyceryltripalmitat, Dioctylnatriumsulfosuccinat und dergleichen
enthalten.
-
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch
gefriergetrocknet werden und gewünschtenfalls mit
anderen pharmazeutisch akzeptablen Exzipienten zur Herstellung von
Formulierungen, die für
eine parenterale, injizierbare Verabreichung geeignet sind, kombiniert
werden. Für
eine solche Verabreichung kann die Formulierung mit Wasser (normales,
Salzlösung)
oder einem Gemisch aus Wasser und einem organischen Lösungsmittel
wie Propylenglykol, Ethanol und dergleichen rekonstituiert werden.
-
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können im
wesentlichen auf die gleiche Weise wie Taxol zur Behandlung von
Tumoren bei Säugern
verwendet werden. Die Anwendungsweise, Dosierung und der Verabreichungszeitplan
von Taxol bei menschlichen Krebspatienten wurde intensiv untersucht.
Siehe z. B. Ann. Int. Med., 111, SS. 273–279 (1989). Bei den erfindungsgemäßen Verbindungen
wird die zu verabreichende Dosis, ob Einzeldosis, mehrfache Dosis
oder tägliche
Dosis natürlich
von der jeweils verwendeten Verbindung, aufgrund der unterschiedlichen
Wirkungsstärke
der Verbindung, dem gewählten
Verabreichungsweg, der Größe und Verfassung
des Patienten, abhängen.
Die zu verabreichende Dosis ist nicht an bestimmte Grenzen gebunden,
sondern ist üblicherweise
eine wirksame Menge zur Entfaltung der gewünschten pharmakologischen und
physiologischen Wirkungen oder das Äquivalent der pharmakologisch
wirksamen freien Form auf molarer Basis, die aus einer Dosisformulierung
bei der metabolischen Freisetzung der Wirksubstanz freigesetzt wird. Die
zu verabreichende Dosis liegt im Allgemeinen im Bereich von 0,8
bis 8 mg/kg Körpergewicht
oder etwa 50–275
mg/m2 des Patienten. Ein auf dem Gebiet
der Tumorbehandlung erfahrener Onkologe wird ohne unzumutbare Versuchsreihen
geeignete Protokolle zur wirksamen Verabreichung der erfindungsgemäßen Verbindungen
aufstellen können,
indem er frühere
Untersuchungen von Taxol und seinen Derivaten heranzieht.