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Die vorliegende Erfindung betrifft eine
Textilunterlage, die als Futterstoff von Kleidungsstücken vorgesehen
ist und insbesondere einen aufbügelbaren Futterstoff durch
Aufbringen heißschmelzbarer Polymere auf seine Oberfläche
bilden soll.
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Bei den Unterlagen für aufbügelbare Futterstoffe
werden einerseits die eigentlichen Textilunterlagen und
andererseits die nichtgewebten Stoffe unterschieden. Die
eigentlichen Textilunterlagen werden durch Weben oder
Wirken von Garnen erhalten, während die nichtgewebten Stoffe
durch Herstellung und Festigung eines Faser- oder
Filamentwickels erhalten werden.
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Zur Herstellung von Textilunterlagen als Futter für
feine und leichte Stoffbekleidung wie beispielsweise
Hemdblusen, Kleider oder leichte Jacken wurden bereitb
texturierte Synthetikfäden verwendet, die im
Falschdrahtverfahren hergestellt wurden. Diese Beschränkung auf
feine und leichte Stoffkleidung liegt am geringen Volumen
und an der glatten Oberfläche, die von der geringen
Kräuselung der endlosen texturierten Filamente herrührt, die
mit diesem Texturierverfahren erreicht wird. Um derartigen
Textilunterlagen außerdem den für den Futterstoff nötigen
Griff zu geben, müssen diese nach dem Weben oder Wirken
Schrumpfungs- und Thermofixierungsbearbeitungsschritte
durchlaufen, um die Kräuselung der Filamente zutage treten
zu lassen.
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Diese Schrumpfungs- und Thermofixierungsbehandlungen
bewirken eine Erhöhung des Volumens der Textilunterlage und
somit eine Veränderung ihres Griffs. Dadurch wird es
erforderlich, beim Weben oder Wirken eine Textilunterlage
herzustellen, die 15 bis 30 % breiter ist als diejenige, die
nach den Schrumpfungs- und Thermofixierungsbehandlungen
erhalten wird. Somit ist der Einsatz von Wirkmaschinen
erforderlich, mit denen größere Breiten hergestellt werden
können.
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Außerdem besitzt die so geschrumpfte Textilunterlage
eine Restdehnbarkeit, die nahe dem Schrumpfungsgrad liegt.
Diese Dehnbarkeit kann die Formstabilität des
Kleidungsstück beim Tragen beeinträchtigen, da der Futterstoff
das Kleidungsstück nicht stabilisieren kann, wenn dieses
selbst dehnbar ist, beispielsweise, wenn es sich um
Maschenware handelt.
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Außerdem strebt man im Bereich der aufbügelbaren
Futterstoffe danach, daß die Textilunterlage eine sehr gute
Deckeigenschaft hat, um zu verhindern, daß die Beläge aus
wärmeschmelzbarem Polymer, die auf der Oberfläche der
Textilunterlage realisiert werden, in diese eindringen, da
dies den Futterstoff und somit das Kleidungsstück
stellenweise versteifen würde. Bei einem Futterstoff gleichen
Gewichts kann das Polymer umso schwerer eindrigen, als die
Oberfläche der Unterlage geschlossen ist, d.h., daß
zwischen den einzelnen Fasern oder Filamenten, welche die
Unterlage bilden, ein geringer Zwischenraum besteht. Je
kleiner dieser Zwischenraum ist, desto höher ist die
Deckfähigkeit der Unterlage. Von der Struktur her hat die
Futterstoffunterlage aus nichtgewebtem Stoff bei gleichem
Gewicht eine wesentlich höhere Deckfähigkeit als die
eigentliche Textilunterlage.
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Nichtgewebten Stoffen fehlt jedoch die Bauschigkeit
zur Bildung eines für viele Anwendungen annehmbaren
aufbügelbaren Futterstoffs.
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Das Ziel, das sich der Anmelder gesetzt hat, besteht
darin, eine Textilunterlage für einen aufbügelbaren
Futterstoff vorzuschlagen, die ein dem der nichtgewebten Stoffe
vergleichbares Deckvermögen besitzt und frei von den
vorgenannten Nachteilen der Textilunterlage ist, welche
texturierte Fäden umfaßt, die im Falschdrahtverfahren
hergestellt wurden.
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Dieses Ziel wird mit der Unterlage für einen
aufbügelbaren Futterstoff der Erfindung hervorragend erreicht.
Diese Unterlage ist eine Art Textilunterlage, indem sie aus
einem Gewebe oder aus Kulierware besteht. In bekannter
Weise umfaßt sie texturierte Synthetikfäden.
kennzeichnender Weise besteht zumindest der Schuß des Gewebes oder der
Kulierware aus sehr bauschigen Synthetikfäden, die im
Luftdüsenbauschverfahren aus mindestens zwei Multifilfäden
hergestellt wurden, und zwar einem ersten, dem Seelenfaden,
mit 20-40 Gew.-%, und einem zweiten, dem Effektfaden, mit
60-80 Gew.-%, wobei die Voreilung des Seelenfadens 10-25 %
und die Voreilung des Effektfadens mindestens 70 % beträgt.
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Der Anmelder hat festgestellt, daß die Textilunterlage
für einen aufbügelbaren Futterstoff unter den vorgenannten
besonderen Bedingungen eine exzellente Deckfähigkeit
besitzt, einen Griff hat, der einer Unterlage vergleichbar
ist, die aus Fasergespinsten besteht, sowie eine große
Bauschigkeit besitzt.
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Zwar ist-das Luftdüsenbauschverfahren mit Seelen- und
Effektfaden seit langem bekannt. Ein solches Verfahren ist
beispielsweise in dem Dokument FR A 2 450 891 beschrieben.
Nach Kenntnis des Anmelders wurde bisher jedoch keine
Textilunterlage für einen aufbügelbaren Futterstoff
vorgeschlagen, bei der die Fäden, aus denen sie besteht, sehr
bauschige texturierte Synthetikfäden waren, die im
Luftdüsenbauschverfahren hergestellt wurden, bei dem zwei
Multifilfäden mit Voreilung verwendet werden. Unter normalen
Einsatzbedingungen dieses Verfahrens, d.h. für die anderen
Anwendungen, hat der entstandene Faden nämlich nicht die
für einen optimalen Futterstoff gewünschten Eigenschaften.
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Das Gewichtsverhältnis von Schußfaden zu Kettfaden
beträgt vorzugsweise mindestens 80 %, wenn die
Textilunterlage eine Kulierware ist. In diesem Fall ist festzustellen,
daß der Deckungsgrad der entstandenen Textilunterlage weit
über dem liegt, den man erreicht, wenn man statt des durch
Lüftdüsenbauschung texturierten Fadens einen Schußfaden
verwendet, der ein Fasergespinst mit gleicher
längenbezogener Masse ist.
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Nach einer besonderen Form der Erfindung ist der
Multifilfaden, der dem Seelenfaden entspricht, ein Faden mit
einer bestimmten Dehnbarkeit. Dies hat zum Ziel, der
Textilunterlage für einen aufbügelbaren Futterstoff eine
Restdehnbarkeit zu geben, die sich derjenigen annähert, die mit
aus Fasergespinsten gewebten oder gewirkten
Textilunterlagen erreicht wird. Wenn nämlich eine starke Dehnbarkeit
der Textilunterlagen für aufbügelbare Futterstoffe auch
nachteilig ist, da sie keine Stabilisierung der selbst
dehnbaren Stoffbekleidung erlaubt, so ist es doch
wünschenswert, daß die Unterlagen eine gewisse Dehnbarkeit
besitzen, um die Flexibilität des Kleidungsstücks zu
erhalten.
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Vorzugsweise liegt die Dehnbarkeit, um die es hier
geht, bei 10 bis 15 %.
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Dies wird dadurch erreicht, daß bei der
Textilunterlage der Erfindung texturierte Seelenfäden verwendet
werden, die in herkömmlicher Weise im Falschdrahtverfahren
hergestellt wurden. So besitzt der im Düsenblasverfahren
texturierte Faden die Restdehnbarkeit, die diesem
Unterspannungsetzen entspricht.
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Nach einer weiteren Ausführungsform wird die
Dehnbarkeit des Schußfadens dadurch erreicht, daß in dem
Seelenfaden Filamente auf Elasthanbasis verwendet werden. Trotz
des Auftretens der um den Seelenfaden durch den Effektfaden
entstandenen Schleifen behält der Schußfaden einen Teil der
Dehnbarkeit des Seelenfadens.
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Die Filamente des Effektfadens haben günstigerweise
eine längenbezogene Einzelmasse die zwischen 1 und 3
Dezitex liegt. Mit dieser Massenspanne können die Nachteile zu
feiner und zu grober Filamente vermieden werden. Bei zu
feinen Filamenten kann eine Abflachung der Filamente beim
Aufbringen der Polymerpunkte auf die Textilunterlage zur
Herstellung des aufbügelbaren Futterstoffs erfolgen. Die
Verwendung von Filamenten mit einer längenbezogenen Masse
von mehr als 3 Dezitex im Effektfaden wirkt sich bei einer
Unterlage mit bestimmter flächenbezogener Masse nachteilig
auf das Erreichen eines hohen Deckungsgrads aus.
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Die vorliegende Erfindung wird besser verständlich
durch Lektüre der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels einer Textilunterlage für einen
aufbügelbaren Futterstoff, bei dem zumindest der Schuß aus sehr
bauschigen Synthetikfäden besteht, welche im
Luftdüsenbauschverfahren hergestellt wurden, das durch die beihe
gende Zeichnung illustriert wird, in der die einzige Figur
eine schematische Darstellung der Herstellung eines
Schußfadens im Luftdüsenbauschverfahren ist.
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Nach der Erfindung besteht der aufbügelbare
Futterstoff aus einer Textilunterlage, d.h. einem Gewebe oder
einer Kulierware, von dem/der zumindest die Schußfäden
texturierte Synthetikfäden sind, welche im
Luftdüsenbauschverfahren aus mindestens zwei Multifilfäden hergestellt
wurden, und zwar aus einem ersten, dem sog. Seelenfaden,
iait 20-40 Gew.-%, und einem zweiten, dem sog. Effektfaden,
mit 60-80 Gew.-%; die Voreilung des Seelenfadens bei der
Herstellung dieses Schußfadens beträgt außerdem 10-25 % und
die Voreilung des Effektfadens mindestens 70 %.
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Obwohl ein solcher texturierter Faden nicht nur als
Schuß-, sondern auch als Kettfaden verwendet werden kann,
wird ein solcher Faden im vorliegenden Text zur
Vereinfachung Schußfaden genannt.
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Fig. 1 stellt schematisch das Verfahren zur
Herstellung eines Schußfadens 1 dar, der also ein texturierter
Synthetikfaden ist, der die vorgenannten Parameter erfüllt.
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Dieser Schußfaden 1 besteht aus einer Verbindung
zweier Multifilfäden. Einem ersten, Seelenfaden 2 genannten
Faden und einem zweiten, Effektfaden 3 genannten Faden.
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Der Seelenfaden 2 wird von einer Spule 4 abgehaspelt,
durch eine Spannvorrichtung 5 und in mehreren Windungen um
eine Zuführwalze 6 geführt, bevor er in die
Texturierungsdüse 7 gelangt. Der Effektfaden 3 hat einen
ähnlichen Weg: er wird von der Spule 8 abgehaspelt, durch die
Spannvorrichtung 9, in mehreren Windungen um die Zuführ
walze 10 und gleichzeitig mit dem Seelenfaden 2 in die
Texturierungsdüse 7 geführt. Bevor der Seelenfaden 2 in die
Düse 7 geführt wird, durchläuft er vorzugsweise ein nicht
dargestelltes Befeuchtungssystem.
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Die Texturierungsdüse 7 wird von einer nicht
dargestellten Quelle her durch den Kanal 11 mit Druckluft
versorgt. Der Faden 12, der aus der Texturationsdüse 7
austritt, wird über eine erste Zwischenwalze 13, dann eine
zweite Zwischenwalze 14 geführt, um die er in mehreren
Windungen aufgerollt wird, und dann wird der entstandene
Schußf aden 1 in Form einer Spule 15 aufgenommen, die durch
die Aufnahmewalze 16 durch Reibung angetrieben wird.
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Nach dem Prinzip der Lüftdüsenbauschung ist die
Umfangsgeschwindigkeit der Zuführwalzen 6 und 10 bzw. des
Seelenfadens 2 und des Effektfadens 3 höher als die
Umfangsgeschwindigkeit der ersten Zwischenwalze 13.
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Der Grad der Voreilung des Seelenfadens soll nach der
Erfindung 10 bis 25 % betragen. Dies bedeutet, daß die
Umfangsgeschwindigkeit der Zuführwalze 6 um 10 bis 25 %
höher ist als die Umfangsgeschwindigkeit des Aufrollens des
Schußfadens 1 auf die erste Zwischenwalze 13. Ebenso soll
der Grad der Voreilung bei dem Effektfaden nach der
Erfindung mindestens 70 % betragen. Dies bedeutet, daß die
Umfangsgeschwindigkeit der Zuführwalze 10 um 70 % höher ist
als die Aufrollgeschwindigkeit des Schußfadens 1 auf die
erste Zwischenwalze 13.
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Die zweite Zwischenwalze 14 dient zur Regulierung der
Spannung des Schußfadens 1. Sie kann eine etwas höhere
Umfangsgeschwindigkeit haben als die erste Zwischenwalze 13.
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Die Umfangsgeschwindigkeit der Aufnahmewalze 16 kann
höher oder niedriger als die der ersten Zwischenwalze 13
sein. Man wählt insbesondere eine Umfangsgeschwindigkeit
der ersten Zwischenwalze 13, die geringer ist als die der
Aufnahmewalze 16, wenn sich der Seelenfaden 2 in dem
Schußfaden 1 in einem im wesentlichen gespannten Zustand
befinden
soll, ohne daß eine übermäßige Schleifenbildung am
Seelenfaden stattfindet.
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Die Umfangsgeschwindigkeit der ersten Zwischenwalze 13
definiert bezüglich der Umfangsgeschwindigkeiten der
Zuführwalzen 6 bzw. 10 die Voreilungen des Seelenfadens 2
und des Effektfadens 3 bei deren Eintritt in die
Texturationsdüse 7. Der durch den Kanal 11 zugeführte
Druckluftstrom dringt in die Innenkammer der Texturationsdüse 7 ein
und trifft hier auf den Seelenfaden 2 und den Effektfaden
3. Der innerhalb dieser Kammer durch die Druckluft erzeugte
Wirbeleffekt bewirkt eine Verflechtung der Filamente, die
den Seelenfaden 2 und den Effektfaden 3 bilden, in der
Weise, daß sich aus den Filamenten des Effektfadens 3
Schleifen bilden, die von den Filamenten des Seelenfadens 2
aufgenommen und blockiert werden. Wie man sieht, beeinflußt
der Grad der Voreilung des Effektfadens also die erreichte
Bauschwirkung. Die Voreilung des Seelenfadens 2 erlaubt
eine Öffnung seiner Filamente, so daß die Filamente des
Effektfadens 3 durch die Wirkung der Druckluft zwischen die
einzelnen Filamente des Seelenfadens 2 eindringen können.
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Wenn der Seelenfaden 2 und/oder der Effektfaden 3
Fäden nach Art von vororientierten Garnen, d.h. Garnen
sind, die beim Spinnen nur eine Vorstreckbearbeitung
durchlaufen haben, umfaßt die vorstehend beschriebene Anlage
zwischen der Spannvorrichtung 5 oder 9 und der
Texturationsdüse 7 auch ein Streckwerk, das zwei Zuführwalzen
umfaßt, von denen die untere Walze mit einer höheren
Umfangsgeschwindigkeit als die obere Walze dreht und, da sie
sich erhitzt, die Thermofixierung des Fadens bewirkt. Die
Voreilung des Seelenfadens und des Effektfadens der
Erfindung soll so verstanden werden, daß sie ausgehend von der
Umfangsgeschwindigkeit der unteren Walze des Streckwerks
und der ersten Zwischenwalze definiert werden.
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Nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren wurde ein
Schußf aden 1 mit einer längenbezogenen Masse von
360 Dezitex hergestellt, der ein Verhältnis von 30 Gew.-%
Seelenfaden zu 70 Gew.-% Effektfaden aufweist. Der Seelen
faden 2 ist ein Multifilfaden mit 170 dtex, 72 Fäden nach
Art vororientierter Garne, wobei jedes Multifilament
2,36 dtex ausmacht; der Effektfaden 2 ist ein Multifilfaden
mit 170 dtex, 72 Fäden nach Art vororientierter Garne,
wobei jedes Filament 2,36 dtex ausmacht. Der Seelenfaden 2
und der Effektfaden 3 wurden im Streckwerk bis zur
Erreichung einer längenbezogenen Masse von 100 dtex gestreckt.
Dieser Schußfaden 1 wurde mit einer Voreilung des
Seelenfadens 2 von 11 % und einer Voreilung des Effektfadens 3
von 170 % hergestellt.
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Dieser Schußfaden 1 wurde zur Herstellung einer
Kulierware für einen aufbügelbaren Futterstoff verwendet, bei
welcher der Schuß 80 % des Gesamtgewichts der Kulierware
ausmacht.
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Zum Vergleich wurde eine Kulierware hergestellt,
welche den gleichen Verlauf der Fasern und den gleichen
Schußeintrag aufweist, wobei als Schußfaden ein
Fasergespinst mit gleicher längenbezogener Masse verwendet
wurde der im OE (Open End)-Spinnverfahren hergestellt
wurde.
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Es ist festzustellen, daß die mit dem im
Luftdüsenbauschverfahren hergestellten texturierten Synthetikfaden
hergestellte Kulierware einen wesentlich höheren
Deckungsgrad aufweist als die mit dem Fasergespinst hergestellte.
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Das gleiche gilt für den Vergleich der Stärken der beiden
Kulierwaren. Der festgestellte Unterschied beträgt mehr als
das Doppelte. Genauer gesagt, ergab die Messung der Dicke
mit Hilfe des Geräts, das von der Firma SODEMAT vertrieben
wird, 0,77 mm bei der Kulierware der Erfindung und 0,33 mm
bei der Kulierware mit dem Open-end-Garn.
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An einer Kulierware, die mit einem Fasergespinst als
Schuß hergestellt wurde, werden im allgemeinen bestimmte
Bearbeitungen vorgenommen, insbesondere ein Aufrauhen, um
die Oberflächenfasern hervortreten zu lassen. Selbst nach
dem Aufrauhen ist festzustellen, daß die Kulierware aus
Fasergespinst einen geringeren Deckungsgrad als die
Kulierware der Erfindung hat. Die Schleifen der sehr bauschigen
texturierten Fäden verschließen die Zwischenräume zwischen
den Maschen der Kulierware wesentlich stärker als die
aufgerauhten Fasern, da letztere an der Oberfläche der
Kulierware bleiben.
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Ebenso ist festzustellen, daß die mit der Kulierware
der Erfindung erreichte Deckung, verglichen mit den
normalerweise für aufbügelbare Futterstoffe verwendeten
Textilunterlagen, wesentlich einheitlicher ist. Außerdem erreicht
man beim Aufbringen der Klebepunkte auf die Textilunterlage
eine bessere Haftung des Polymers.
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Man ist geneigt, diese guten Resultate auf die
Kombination des Vorhandenseins der Effektfadenschleifen mit der
in diese Schleifen eingehenden Anzahl Filamente und ihre
längenbezogene Einzelmasse zurückzuführen. Obwohl die mit
dem Luftdüsenbauschverfahren hergestellte Kulierware eine
relativ heterogene Struktur zu haben scheint, da die
Schleifen des Effektfadens keine einheitliche
Radialverteilung aufweisen, verwischt sich diese Heterogenität
bei der Herstellung einer Kulierware, bei welcher der
Schußfaden bis zu 80 Gew.-% derselben ausmacht. Die
Schleifen des Effektfadens finden sich unter den vorgenannten
Bedingungen einerseits auf beiden Seiten der Kulierware
wieder und füllen andererseits zum großen Teil die
Zwischenräume zwischen den Maschen. Auf diese Weise erhält
man eine große Bauschigkeit der Ware und einen Griff, der
dem einer Kulierware vergleichbar ist, die mittels eines
Fasergespinsts hergestellt wurde, sowie auch eine sehr gute
Deckung. Das Vorhandensein der Schleifen nach den
vorgenannten Parametern ermöglicht auch eine sehr gute Haftung
der Klebepunkte, die mehr an der Oberfläche stattfindet.
Die Textilunterlage der Erfindung ermglicht die
Herstellung eines Futterstoffs mit einer gegebenen
Deckfähigkeit durch eine Unterlage mit einer geringeren
flächenbezogenen Masse. Außerdem kann die bei der Aufbringung der
Klebepunkte verwendete Polymermenge erheblich reduziert
werden.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die vorstehend
als exemplarisches und nicht erschöpfendes Beispiel
beschriebene Ausführungsform beschränkt. Insbesondere kann
nach einer Ausführungsvariante als Seelenfaden ein vorab
mit dem Falschdrahtverfahren texturierter
Multifilsynthetikfaden verwendet werden. Ein solcher Seelenfaden weist
eine gewisse Elastizität auf, die trotz einer gewissen
Blockierung durch das Vorhandensein der Effektfäden zum
Teil in dem Schußfaden und somit in der Textilunterlage für
einen aufbügelbaren Futterstoff wiederzufinden ist, der
nach der Erfindung ausgehend von dem im
Luftdüsenbauschverfahren hergestellten texturierten Schußfaden hergestellt
wird.
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Außerdem kann bei der Herstellung des vorstehend
genannten Schußfadens eine beliebige Art Synthetikfaden
verwendet werden, ob vorgestreckt oder bereits gestreckt,
wobei der Begriff "Synthetik" nicht einschränkend gemeint
ist, sondern - in dem vorliegenden Dokument - auch das
einschließt, was im allgemeinen unter den Begriff "künstlich"
fällt.