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Umsteuervorrichtung für den Heizgas- und den Abgasstrom bei Regenerativofenanlagen
Die Erfindung betrifft eine Verbesserung und Weiterausbildung einer Umsteuervorrichr
tung für den Heizgas- und den Abgasstrom bei Regenerativofenänlagm nach Patent 663
553.
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Dieses betrifft eine solche Umsteuervorrirahltung mit je zwei gegenläufig
bewegten Ab-
sperrkörpern, die die beiden zu den Regenerativkammern führenden
Ofenkanäle abwechselnd entweder mit der Heizgaszuführungsleitung oder mit einer
zum Kamin führenden Abgasleitung verbinden.
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. Bei einer derartigen Vorrichtung bewegt gemäß dem. Hauptpatent bei
Anordnung einer zur Umsteuerung .des Heizgasstromes dienenden Wechselklappe zwischen
Heißgaszuleitung und den Gehäusen der beiden Ventilpaareeine Verstellvorrichtung
die Ventile derart nacheinander, @daß zunächst durch Bewegen eines Ventilpaares
der mit der Abgasleitung verbundene Ofenkanal gegen die Abgasleitung abgesperrt
und mit dem. Gehäuse der Wechselklappe verbunden wird. Alsdann wird schlagartig
die Wechselklappe umgesteuert und darauf durch Bewegen des anderen Ventilpaares
der bisher mit dein Wechselklappengehäuse verbundene Ofenkanal gegen die Heizgas,zuleitung
abgesperrt sowie mit derAbgasleitung in Verbindung gebracht.
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Hierdurch wird die Umsteuerurig des Ofens ohne Gasverlust und ohne
Drucksteigerung in der Gaszuleitung sowie ohne Unterbrechung des: Gaszustromes vorgenommen.
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Das Wesen einer Umsteuervorrichtung nach der Zusatzerfindung liegt
nun darin, daß an Stelle der Wechselklappe zur Umsteuerung der Heizgaszuführung
zwischen der Heizgaszu;-leitung und den Gehäusen der beiden die Gaszuführung zu
den Gaskammern steuernden Ventile je eine Schnellsch7.ußabsperrvorxichtung angeordnet
ist, die bei einem Unisteuervorgang gegenläufig von der Verstellvorrichtung bewegt
werden.
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Durch eine Ausbildung einer Umsteuervorrichtung nach der Zusatzerfindung
wird erreicht, daß durch den Wegfall der Wechselklappe bzw. deren Ersatz durch die
beiden Schnellsichlußabsperrvorrichtungen die Ofenmitte für die Schlackenabfuhr
frei bleibt und die Steuerelektromotore unmittelbar unter der Ofenbühne angeordnet
werden können im Gegensatz zu der früheren Anordnung auf dem Wechselklappengehäuse,
so daß nunmehr die Elektromotore gegenüber der Strahlungswärme des .Ofens geschützt
liegen und leichter zugänglich sind.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer.Umsteuervorrichtung
entsprechend der Zusatzerfindung dargestellt.
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Fig. r zeigt `einen senkrechten Querschnitt nach I-I der Fig. 3,
Fig.
2 einen Querschnitt durch, die vor jedem Ventil in der Gaszuführung angeordnete
Schnellschlußabsperrvorrichtung nach - dem Schnitt II-II, Fig. 3 einen Grundriß
der Anlage.
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In der Zeichnung ist mit i die Gaszuleitung bezeichnet. Von dieser
führen die beiden Abzweigungen 2 und 3 zu den Gehäusen der beiden Ventile 4 und
5, an die die Ofenkanäle 39 bzw. 40 angeschlossen sind. In den Abzweigungen 2 und
3 ist vor jedem Ventil 4 und 5 eine Schnellschlußabsperrvorrichtung, bei dem gezeichneten
Ausführungsbeispiel ein Schnellschlußs(ihieber 6 bzw. 7 angeordnet. An die Ofenkanäle
39, 40 schließen sich außerdem Abgaskanäle 37, 38 an, .die durch dicht neben jedem
Venti14 bzw. 5 angeordnete Absperrschieber 8 bzw. 9 absperrbar sind. Hinter den
Ventilen 4 und 5 in der Gaszuführung liegen die Luftventile i o und i i (Fig. 3)
mit den Absperrschiebern 12 und 13.
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Die Ventile 4 bzw. 5 und die Absperrschieber 8 bzw. 9 sind durch Seile
14 bzw. 15 (Fig. i) mit der Seilscheibe 18 und die Schnellschlußschieber 6 und 7
durch Seile 16 bzw. 17 (Fig. 2) mit der Seilscheibe 18' verbunden; beide Scheiben
18, 18' sitzen lose auf derselben Achse. Zum Antrieb der Seilscheibe 18 dient ein
Motor 19 (Fig. i), während zum Antrieb der Seilscheibe 18' ein Motor 20 dient (Fig.
2).
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Von den Gasventilen 4 und' 5 führen die Kanäle 39 und 4o zu den beiden
Gaskammern 4;8 und 49, während von den Schiebern 8 und 9 Leitungen oder Kanäle 37
bzw. 38 zu dem Abzugskanal bzw. Abzugskamin 56 führen. Von den Ventilen i o und
i i in der Luftzuführung führen Kanäle 5o und 51 zu den Luftkammern 52 und 53 sowie
Kanäle 54 und 55 zu der Abzugsleitung 56.
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Die Arbeitsweise der dargestellten Umsteuervorrichtung ist folgende:
Es wird von einer Stellung der Teile entsprechend den beiliegenden Zeichnungen ausgegangen.
Bei dieser Stellung der Teile ist der Ofenkanal 40 über den geöffneten Schieber
9 durch den Abzugskanal 38 mit dem Abzugskamin 56 verbunden, während der Ofenkanal,39
durch den in der Leitung 37 angeordneten Schieber 8 von dem Abzugskamin 56 abgeschlossen
ist. Ferner ist der Ofenkanal 40 durch das geschlossene Ventil 5 und den ebenfalls
geschlossenen Schnellschlußschieber 7 (Fig. 2) von der Gaszuleitung i, 3 abgeschlossen,
während der Ofenkanal 39 über das geöffnete Ventil 4 und den geöffneten Schnellschlußschieber
6 an die Gaszuleitung i, 2 angeschlossen ist. Der Luftzuführungskanal 51 der einen
Ofenseite steht über das geöffnete Ventil i i und <den geöffneten Schieber 13
durch die Leitung 55 mit dem Abzugskamin 56 in Verbindung, während der zu der Luftkammer
der anderen Ofenseite führende Kanal 5o durch das geschlossene Ventil io und den
geschlossenen Schieber 12 von der Abzugsleitung 56 abgeschlossen ist und mit der
Luft in Verbindung steht.
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Soll nun eine Umsteuerung des Ofens erfolgen, so wird zunächst der
Motor i9 durch Bedienen des Schalters 2 i derart in Drehung versetzt, daß er die
Seilscheibe 18 in Richtung des Pfeiles 47 antreibt. Dies hat zur Folge, daß
der Schieber 9 sich senkt und den Kanal 38 abschließt, wobei während des
Senkens des Schiebers 9 das Ventil 5 angehoben wird, und zwar vorzugsweise mit einer
gewissen Nacheilung, die abhängig ist von der Größe des Durchhanges des Seiles 15
zwischen den beiden Rollen 26 und 27. Im Augenblick der Beendigung der Abwärtsbewegung
des Schiebers 9 und demnach auch der Aufwärtsbewegung des Ventils 5 wird durch Schließen
des Schalters 24 mittels des Anschlages 23 am Gestänge des Schiebers 9 der Motor
2o derart eingeschaltet, -daß er üz Richtung des Pfeiles 48 die Seilscheibe i 8'
antreibt. Dies hat zur Folge, da ß durch das Seil 17 der Schnellschlußschieber 7
hochgezogen, also geöffnet wird, während gleichzeitig der Schnellschlußschieber
6 gesenkt wird. Durch diese Umstellung der beiden Schnellschlußschieber 7 und 6
wird erreicht, daß nunmehr der Ofenkanal 40, da ja vorher das Ventil s geöffnet
worden ist, an , die Gaszuleitung i angeschlossen wird, während die Verbindung des
Kanals 40 mit der Abgasleitung ebenfalls schon vorher durch Schließen des Schiebers
9 aufgehoben worden war. In dem Augenblick, in dem die beiden Schnellschlußschi:eber
umgestellt sind, ist auch die weitere Zufuhr von Gas zu dem Ofenkanal 39 durch den
Schnellsahlußschieber 6 unterbrochen, während die Verbindung des Ofenkanals 39 mit
der Abzugsleitung 37 auch noch unterbrochen ist, da ja der Schieber 8 immer noch
die in Fig. i gezeichnete, gesenkte Lage einnimmt. Ein Anheben des Schiebers 8 aus
der Schließstellung erfolgt erst nach der Umstellung der Schnellsahlußschieber 7
und 6 bei der Weiterdrehung der Seilscheibe 18 in Richtung des Pfeiles 47, deren
Antrieb durch den Motor i 9 während der Umstellung der Schieber 6 und 7 nicht unterbrochen
worden ist. Die Weiterdrehung der Seilscheibe 18 während der Umstellung der Schieber
6 und 7 ist dadurch möglich, daß das Sei125 einen erheblichen Durchhang hat, so
da.ß während der Zeit, während welcher durch die Seilscheibe 18' die Schieber 7,
6 umgestellt werden, von der Seilscheibe 18 der Durchhang aufgewickelt worden ist,
ohne daß bereits ein Anheben des Schiebers 8 in die Wege geleitet worden ist.
Das
-Anheben des Schiebers 8 erfolgt erst nach Beendigung der Umstellung der Schieber
6 und 7, so daß auch erst nach dieser Umstellung der Ofenkanä139 durch die Abgasleitung
37 mit dem Kamin 56 verbunden wird. Bei diesem Hochziehen des Schiebers 8 erfolgt
gleichzeitig ein Senken des VentilS4, was in diesem Zeitpunkt an sich ohne Wirkung
ist, da, ja bereits die Zuleitung des Gases aus der Leitung i zu dem Kanal 39 vorher
durch Senken des Schiebers 6. unterbrochen worden ist.
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Nach dem Anheben des Schiebers 8 und dem Senken des Ventils 4 ist
die Umstellung der Gaszufuhr zu dem Ofen vollendet.
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Die Umstellung der Luftzufuhr erfolgt in bekannter Weise mittels der
beiden Schieber 12, 13 und der Ventile i o, i i. -Der Hub der Absperrschieber 8
und 9 ist bedeutend größer als der Hub der Ventile 4 und 5. Infolgedessen hängt
das Seil 15 bei der dargestellten Stellung der. Teile zwischen den Führungsrollen
26 und 27 in erheblichem Maße durch, dagegen ist das Seil 14 zwischen den Führungsrollen
28 und 29 straff gespannt, weil an ihm das Ventil:4 frei hängt. Es kann also,-wenn
erforderlich, der Absperrschieber 9 geschlossen werden, ohne daß die Schließstellung
des zugehörigen Ventils 5 aufgehoben wird. Der Hubunterschied kann zur Regelung
des Kaminzuges benutzt werden, indem die Hubhöhe der Absperrschieber 8 und 9 durch
in der Höhe verstellbare Bügel-3o und 31 .einstellbar ist.
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Da die Motor-en.ig und 2o so eingerichtet sind, daß sie sich, selbsttätig
abschalten, sobald sie einen eise bestimmtes Maß. überschreitenden Widerstand vorfinden,
so ist bei der Anlage die Möglichkeit gegeben, sowohl den Hub der Absperrschieber
8 und 9 als auch der Schnellschlußabsperrvorrichtungen 6 und 7 durch verstellbare
Anschläge zu begrenzen. In Fig. 2 sind die Anschläge für'die Schnellabschlußsperrschieber
6 und 7 dargestellt. Diese Anschläge bestehen aus Anschlagtellern 36- und 36'; die
an Spindeln 3g und 33 sitzeng, die an ihren oberen Enden mit - Gewinden versehen
sind und durch Handräder 34, 35 von der Ofenbühne aus verstellt werden können. Infolge
dieser Einrichtung können- die Schnellschlußschieber 6 und 7 gleichzeitig zur Regelung
des Gasstromes an Stelle von Regulierventilen benutzt werden.