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Diese
Erfindung betrifft die Isolierung von Antikörpermolekülen, die gegen Selbstantigene
gerichtet sind, insbesondere menschliche Antikörper, die gegen menschliche
Selbstantigene gerichtet sind. Die Phage-Display-Technik zur Selektion
von Antikörpermolekülen wurde
in WO92/01047, PCT/GB92/00883, PCT/GB92/01755 und GB9206372.6 beschrieben.
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Die
Antragsteller haben erkannt, dass Antikörper, die gegen Selbstantigene
gerichtet sind, unter Verwendung der Phage-Display-Technik isoliert
werden können.
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Menschliche
Antiselbst-Antikörper
sind von besonderem Wert für
in vivo therapeutische und diagnostische Zwecke, da sie die Probleme
vermeiden, die sich aus der Antigenität von fremden, z.B. Maus-,
Antikörpern
ergeben. Die nützlichsten
menschlichen Antikörper
für die
Therapie sind jene, die gegen Zelloberflächenmoleküle, wie Rezeptoren, Adhäsine und
Integrine, gerichtet sind, und jene, die gegen zirkulierende biologische
Effektormoleküle,
wie Hormone, Wachstumsfaktoren und Zytokine, gerichtet sind. Es
war extrem schwierig, menschliche Antikörper gegen solche Selbstantigene
zu erhalten. Diese Erfindung stellt eine wirksame Möglichkeit
bereit, solche Antikörper
zu erhalten.
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Es
ist eine herausfordernde Aufgabe, ein Antikörperfragment mit Spezifität gegen
Selbstantigen zu isolieren. Tiere erzeugen normalerweise keine Antikörper gegen
Selbstantigene, ein Phänomen,
das als Toleranz bezeichnet wird (G.J. Nossal, Science 245, 147–153, 1989).
Autoimmunerkrankungen können
durch einen Zusammenbruch der Toleranz entstehen. Im Allgemeinen
führt eine
Impfung mit einem Selbstantigen zu keiner Bildung von Antikörpern im
Kreislauf. Es ist daher schwierig, Antikörper gegen Selbstantigene zu
erzeugen, insbesondere beim Menschen. Es ist möglich, Antikörper in
einem Tier, wie einer Maus, zu erzeugen, die menschliche Antigene
erkennen, insbesondere, wenn das menschliche Antigen nicht zu eng
mit einem Äquivalent
in dem Tier verwandt ist. Wenn dann ein menschlicher Antikörper erforderlich
ist, muss der Antikörper "humanisiert" werden. z.B. durch
CDR-Grafting (Patent GB2188638B).
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Die
Phage-Antikörper-Technik,
wie in (WO92/01047) beschrieben, bietet die Möglichkeit, solche menschlichen
Antikörper
direkt zu isolieren. In dieser Anmeldung zeigen wir das erste Mal,
dass Antikörper gegen
Selbstantigene von Phage-Bibliotheken
isoliert werden können,
die zum Beispiel von nicht immunisierten Quellen abgeleitet werden,
und von Bibliotheken, die durch synthetische Rekombination von V-Gensequenzen,
vorzugsweise Rekombination von VH- mit DH- und JH-, und VL- mit
JL-Sequenzen, hergestellt werden.
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Diese
Antikörper
sind für
ihr Antigen spezifisch. Diese Anmeldung zeigt, dass einzelne Bibliotheken, die
auf diese Art abgeleitet werden, als Quelle sowohl für fremde
als auch Selbstantigene dienen können
und eröffnen
die Perspektive für
eine große
universelle Bibliothek zur Isolierung von Antikörpern gegen jedes Antigen.
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In
der Patentanmeldung WO92/01047 wurde offenbart, dass Antikörperfragmente
auf der Oberfläche von
Bakteriophagen exponiert werden können und Antigen binden. Antikörperfragmente
können
direkt unter Verwendung dieses Merkmals selektiert werden. Diese
Fähigkeit,
Antikörperfragmente
(Fab, Fv, scFv und VH) unter Verwendung ihrer Exposition auf der
Oberfläche
eines filamentösen
Bakteriophagen zu isolieren, hat die Perspektive für eine Isolierung
von Antikörperspezifitäten (d.h.,
Antikörper,
die gegen ein bestimmtes Antigen gerichtet sind) eröffnet, die
zuvor schwierig oder unmöglich
zu isolieren waren. Insbesondere zeigt WO92/01047, dass Antikörperspezifitäten von
einem Menschen isoliert werden können,
der nicht spezifisch immunisiert ("nicht immunisiert") wurde, sogar Spezifitäten für Antigene
wie 2-Phenyl-5-oxazolon, denen Menschen normalerweise nicht ausgesetzt
sind.
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In
Ausführungsformen
dieser Erfindung werden natürliche
oder synthetische Antikörper-Repertoires, die
von menschlichen Sequenzen abgeleitet sind, auf der Oberfläche eines
filamentösen
Bakteriophagen exponiert, hierin als replizierbares, genetisches
Display-Package("replicable
genetic display package" – rgdp)
bezeichnet, und die Bindungsspezifität für das Selbst durch Bindung
an Selbstantigen selektiert. In diesem Verfahren werden die V-Gen-Repertoires
von V-Genen abgeleitet, die in vitro oder in vivo und/oder durch
Mutation eines oder mehrerer V- Genen
umgeordnet wurden. Ein Schlüsselmerkmal
der V-Gen-Repertoires ist, dass sie in der Sequenz extrem unterschiedlich
sind, mit für
gewöhnlich
mehr als 106 unterschiedlichen Elementen.
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Tatsächlich ist
es möglich,
dass eine ausreichend große
Bibliothek eine Quelle für
Spezifitäten
bereitstellen kann, die gegen jedes Selbstantigen gerichtet sind.
Die V-Gen-Repertoires
werden in einen filamentösen
Phagen (rgdp) geklont, so dass die Antikörper-Repertoires auf der Oberfläche des
rgdp exponiert werden. Die rgdps, die für seltene Antikörperspezifitäten kodieren,
die an Antiselbst binden, können
mit Hilfe der Bindung an das Selbstantigen selektiert werden. Die
Antikörper-Repertoires
können
in ein Einzel-Replikon- oder Doppel-Replikon-Format geklont werden,
wie in WO92/01047 und PCT/GB92/00883 beschrieben.
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Die
V-Gene können
in das genetische Material von rgdp geklont und als einzelne Domäne exprimiert werden,
zum Beispiel einzelne variable Domäne der schweren Kette, sogenannte
Einzeldomäne-Liganden oder "dAbs" (siehe WO90/01544),
oder als variable Domäne
der schweren und leichten Ketten eines zugehörigen Antikörpers.
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Die
zwei Domäne
könnten
als getrennte Polypeptidketten exponiert sein (Verbunden wie bei Fab-Fragmenten
durch nicht kovalente Bindung von Domänen und/oder Disulfidbindungen),
oder als Teil derselben Kette (Einketten-Fv-Fragmente, wo die beiden
Domäne
in derselben Polypeptidkette enthalten sind).
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In
WO92/01047 und den Beispielen 1 bis 8 dieser Anmeldung wurde eine
Fusion von Antikörperfragmenten
an das Gen-3-Protein eines filamentösen Bakteriophagen verwendet,
um Antikörperfragmente
zu exponieren und zu selektieren. Eine alternative Methode wäre die Fusion
von Antikörperfragmenten
an Gen-8-Protein oder andere Oberflächenmoleküle eines filamentösen Bakteriophagen.
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Die
Isolierung menschlicher Antikörper,
die gegen menschliche Antigene gerichtet sind, ist eine herausfordernde
Aufgabe. Es gibt nur eine begrenzte Anzahl mensch licher Antigene,
gegen die zirkulierende menschliche Antikörper von Natur aus vorgefunden
werden. Es sind Antikörper
vorhanden, die gegen Nicht-Selbstantigene menschlichen Ursprungs
gerichtet sind. Antikörper,
die gegen die menschliche Blutgruppe B gerichtet sind, wurden aus
einer Phage-Display-Bibliothek isoliert, die von Probanden der Blutgruppe
0 erstellt wurde (J.D. Marks et al., J. Mol. Biol. 222, 581–597, 1991),
die das Blutgruppe B-Antigen als fremd erkennen.
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Diese
Erfindung betrifft ein allgemeines Verfahren für die Isolierung von Antikörpern, die
gegen Selbstantigene gerichtet sind, die für das fragliche Antigen spezifisch
sind. Viele Patienten zeigen signifikante Konzentrationen zirkulierender
Autoantikörper.
Es wird geschätzt,
dass 10 bis 30 % der B-Lymphozyten in normalen, gesunden Individuen
an der Bildung von Autoantikörpern
beteiligt sind (I.R. Cohen und A. Coooke, Immunol. Today 7, 363–364, 1986).
Die gebildeten "natürlichen
Autoantikörper" eignen sich jedoch
nicht zur therapeutischen Verwendung, da sie häufig IgM, von geringer Affinität und polyreaktiv
sind (P. Casali und A.L. Notkins, Ann. Rev. Immunol. 7, 515–531, 1989;
S. Avramaeas, Immunol. Today 12, 154–159). Eine Autoimmunreaktion
kann bei einer Autoimmunerkrankung oder nach Infektionen entstehen,
und einige monoklonale Antikörper,
die gegen Selbstantigene gerichtet sind, wurden von Patienten mit
Autoimmunerkrankung isoliert (K. James & G.T. Bell, J. Immunol. Methods 100,
5–40,
1987). Diese Autoantikörper
sind häufig
spezifisch, können aber
nur an einen begrenzten Bereich von Epitopen an dem Antigen binden
(M. Bouanani et al., Arthritis Rheum. 34, 1585–1593, 1991).
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Die
Erstellung von V-Gen-Bibliotheken, die von der mRNA von Plasmazellen
abgeleitet werden, die IgG (oder IgM) Antikörper sezernieren, kann somit
zu der Isolierung von Antikörperfragmenten
führen,
die von Autoantikörpern
abgeleitet sind. Zum Beispiel könnten
Antiselbst-Antikörper
von Patienten mit Autoimmunerkrankungen isoliert werden; es wäre zum Beispiel
denkbar, Anti-Acetylcholin-Rezeptor-Antikörper von
Antikörper-Repertoires
zu isolieren, die aus der IgG mRNA von Patienten mit Erb-Goldflam-Syndrom
gebildet werden. Zum Beispiel wurde ein Antikörperfragment, das für menschliche
Iodidperoxidase spezifisch ist, aus einer Bakteriophage-lambda-Bibliothek
von einem Patienten mit einer Schilddrüsen- Autoimmunerkrankung isoliert (S. Portolano
et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 179, 372–377, 1991). Dies erforderte
jedoch ein teures Screening von 200.000 Plaques, um einen Klon zu
erhalten. Zusätzlich
wurde dies Bibliothek von Schilddrüsengewebe abgeleitet, ein Verfahren,
das in den meisten Fällen
nicht einfach anwendbar ist.
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Im
Gegensatz dazu ermöglicht
die verfügbare
Selektionsleistung mit dem Phage-System,
wie in WO92/01047 gezeigt, die sofortige Isolation von Autoantikörpern aus
der IgM mRNA peripherer Blutlymphozyten eines Spenders ohne Erkrankung.
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Wir
zeigen in Beispiel 2, dass Antikörper,
die an menschliches Thyroglobulin binden (das sich in den Seren
von Menschen mit oder ohne symptomatische Auto-Immunerkrankung befindet), aus Phage-Repertoires
von nicht immunisierten Menschen isoliert werden können. Es
wäre nicht
unbedingt zu erwarten, dass Antikörper gegen menschliches Thyroglobulin
durch Immunisierung eines Menschen mit menschlichem Thyroglobulin
zu erhalten wären,
ungeachtet des Vorhandenseins von Thyroglobulin-Autoantikörpern in
vielen Menschen. Es wurde häufig
berichtet, dass Autoantikörper
gegen Thyroglobulin in normalen Seren ein hohes Maß an Polyreaktivität aufweisen
(S. Avrameas, 1991, supra). Im Gegensatz dazu, sind jene, die unter
Verwendung eines Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung mit der Phage-Antikörper-Technik
isoliert werden, siehe Beispiel 2 zum Beispiel, für Thyroglobulin
spezifisch.
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In
dieser Anmeldung zeigen wir auch, dass selbst Antikörper gegen
den menschlichen Tumornekrose-Faktor-α, wie in Beispiel 1 beschrieben,
aus derselben Bibliothek isoliert werden können, wie die Antikörper, die
gegen Thyroglobulin gerichtet sind. Viele Selbstantigene haben keine
nachweisbaren, zugehörigen,
zirkulierenden Autoantikörper.
Ferner zeigt Beispiel 3 die Isolierung von Antikörpern gegen die Selbstantigene
Mucin, carcinoembryonisches Antigen (CEA) und CD4, für die in
normalen Seren keine Antikörper
berichtet wurden. Ferner sind diese Antikörper spezifisch, während häufig ein
hohes Maß an
Polyreaktivität
in natürlichen Autoantikörpern vorliegt,
die manchmal vorgefunden werden können. Die große Mehrheit von
Selbstantigenen haben keine nachweisbaren, zugehörigen zirkulierenden Autoantikörper.
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Daher
eröffnet
die Isolierung von Antiselbst-Antikörpern, wie in dieser Erfindung
beschrieben, die Perspektive für
die direkte Isolierung menschlicher Antikörper, die an menschliche Antigene
binden, für
zahlreiche Zwecke, wie Antikörper,
die an zirkulierende Hormone binden, um deren Wirkung zu blockieren,
zu modifizieren oder zu verstärken,
oder Antikörper,
die an Zelloberflächenantigen
binden, um zum Beispiel Krebszellen darzustellen oder abzutöten.
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Der
Ursprung der V-Gene, die zu Antiselbst-Antikörpern beitragen, die von Phage-Display-Bibliotheken
isoliert werden, ist nicht klar. Eine Toleranz gegenüber Selbstantigenen
durch das Immunsystem (die die Bildung von Antikörpern verhindert, gegen diese
gerichtet sind) wird entweder durch klonale Deletion oder funktionale
Inaktivierung (Anergie) selbstreaktiver B-Lymphozyten vermittelt
(D.A. Nemazee & K.
Burki, Nature 337, 562–566,
1989; C.C. Goodnow et al., Nature 334, 676–682, 1988; S. B. Hartley et
al., Nature 353, 765–769,
1991; D.M. Russell et al., Nature 354, 308-311, 1991). In jedem Fall sind wenige
zirkulierende Antiselbst-Antikörper
für die
meisten Antigene nachweisbar.
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Im
Falle einer Anergie jedoch, sind funktional inaktivierte, selbstreaktive
Zellen von der B-Zelllinie in pheripheren lymphoiden Organen vorhanden,
die zu B-Zellen im Kreislauf führen.
Diese seltenen Lymphozyten mit Antiselbst-Spezifität können schwere
oder leichte Kette-Partner (oder sogar beide) für Phage-Antikörper mit
Antiselbst-Spezifität
bereitstellen. Als Alternative können
solche Antiselbst-Spezifitäten
aus der Kombination einer VH-Domäne
mit einer VL-Domäne
in der Bibliothek entstehen, um eine Spezifität zu erhalten, die normalerweise
deletiert wird, wenn sie in der Natur vorkommt. Aus diesem Grund
können
Kombinationsbibliotheken und "chain-shuffled" Bibliotheken, wie
in der Patentanmeldung WO92/01047 beschrieben, besonders reiche
Quellen für
Antiselbst-Antikörper
sein. Ein Selektionsverfahren höherer
Leistung, wie jenes, das durch Phage-Antikörper bereitgestellt wird, ist
erforderlich, um solche seltenen Antiselbst-Antikörper zu
erhalten.
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Das
Ausmaß einer
somatischen Mutation, das in Antiselbst-Antikörperfragmenten beobachtet wird,
die durch Phage-Technik in dieser Anmeldung isoliert wurden, zeigt,
dass einige Keimliniensequenzen haben und daher aus Virgin-B-Zellen
entstanden sind. Andere Antikörper,
die durch Phage-Antikörper-Technik
in dieser Anmeldung isoliert wurden, weisen eine somatische Hypermutation
auf, die zeigt, dass die V-Gene durch Antigen stimuliert wurden,
entweder durch ein fremdes, kreuzreaktives Antigen oder andere fremde
Antigene. In beiden Fällen
sind die Antikörperfragmente,
die unter Verwendung der Phage-Technik isoliert wurden, für gewöhnlich eine
Kombination aus VH- und VL-Domänen,
die ursprünglich
in den B-Lymphozyten
nicht vorhanden sind, und die Leistung der Phage-Technik, wie in
dieser Anmeldung beschrieben, ermöglicht ihre Isolierung.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zum Erhalten eines Elements eines spezifischen
Bindungspaares (sbp-Element) bereitgestellt, wobei das sbp-Element ein Antikörper oder
Antikörperfragment
mit einer Antigenbindungsstelle mit Bindungsspezifität für ein Antigen
ist, das ein menschliches Selbstantigen ist, für das keine spezifischen Antikörper in
Seren von Menschen vorgefunden werden, die mit dem Antigen nicht
immunisiert sind, wobei das Verfahren folgendes umfasst:
- (a) Die Bereitstellung einer Bibliothek, die
filamentöse
Bakteriophagen umfasst, wobei jeder filamentöse Bakteriophage auf seiner
Oberfläche
ein sbp-Element exponiert, und jeder filamentöse Bakteriophage Nucleinsäure mit
einer Sequenz enthält,
die von einem Menschen abgeleitet ist, der mit dem Selbstantigen nicht
immunisiert ist, keine Autoimmunerkrankung gegen das Selbstantigen
hat, und keine Antikörper
hat, die für
das Selbstantigen spezifisch sind, die in den Seren vorhanden sind,
und die für
eine Polypeptidkette kodiert, die Bestandteil des sbp-Elements ist,
das an der Oberfläche
dieses filamentösen
Bakteriophagen exponiert ist;
- (b) das Selektieren eines oder mehrerer sbp-Elemente mit Bindungsspezifität für das Selbstantigen
durch Bindung an das Selbstantigen.
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Der
Polypeptidbestandteil, für
den die Nucleinsäure
in jedem filamentösen
Bakteriophagen (rgdp) kodiert, kann eine VH- oder VL-Domäne eines
Antikörpers
sein, oder ein Teil eines Antikörpers,
der entweder alleine oder in Kombination mit einem oder mehreren
anderen Bestandteilen ein Antikörperfragment
bildet, das zur Bindung eines Antigens imstande ist. Beispiele für Polypeptidketten,
die als Bestandteile eines sbp-Elements verwendet werden können, wie
zuvor beschrieben, enthalten daher zusätzlich zu VH- und VL-Domänen, VLCL, VHCH1, scFv-Fragmente, Fab-Fragmente und so weiter.
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Jedes
sbp-Element, das auf der Oberfläche
eines rgdp exponiert ist, kann ein Antikörperfragment sein, das eine
VH-Domäne
und eine VL-Domäne umfasst.
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Jedes
Antikörperfragment
kann ein scFv-Fragment, ein Fab-Fragment, ein Fv-Fragment sein, das aus der VL- und VH-Domäne eines
einzelnen Arms eines Antikörpers
besteht, ein Einzeldomänen-Bindungsligand, der
im Wesentlichen aus einer variablen Domäne der schweren Kette (Fd)
besteht oder diese umfasst, oder jedem anderen Fragment, das die
Fähigkeit
zur Bindung eines Epitops oder Antigens aufweist.
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Der
Schritt zur Bereitstellung einer Bibliothek aus rgdps kann Folgendes
umfassen:
das Kombinieren (i) eines ersten Polypeptidketten-Bestandteils
eines sbp-Elements, das an eine Komponente eines rgdp fusioniert
ist, wodurch bei Expression in einem rekombinanten Wirtszellenorganismus
der erste Polypeptidketten-Bestandteil oder eine Population davon
auf der Oberfläche
von rgdps exponiert wird, oder einer Population eines derartigen,
an die Komponente eines rgdp fusionierten ersten Polypeptidketten-Bestandteils mit
(ii) einem zweiten Polypeptidketten-Bestandteil eines sbp-Elements
oder mit einer Population eines derartigen zweiten Polypeptidketten-Bestandteils,
um eine Bibliothek von auf der Oberfläche von rgdps exponierten sbp-Elementen
zu bilden;
wobei für
zumindest einen von erstem und zweitem Polypeptidketten-Bestandteil
oder für
zumindest eine der Populationen davon eine Nucleinsäure kodiert,
die unter Verwendung der Komponente eines rgdp verpackt werden kann.
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Der
Schritt zum Bereitstellen einer Bibliothek von rgdp kann Folgendes
umfassen:
das Exprimieren des an eine Komponente eines rgdp
fusionierten ersten Polypeptidketten-Bestandteils eines sbp-Elements
oder einer Population eines solchen ersten Polypeptidketten-Bestandteils
in einem rekombinanten Wirtsorganismus, der dadurch den Polypeptidketten-Bestandteil
auf der Oberfläche
von rgdps exponiert;
das Kombinieren des ersten Polypeptidketten-Bestandteils
oder einer Population mit einem zweiten Polypeptidketten-Bestandteil
eines sbp-Elements oder einer Population eines solchen zweiten Polypeptidketten-Bestandteils
zur Bildung einer Bibliothek von rgdps, die jeweils ein sbp-Element
auf ihrer Oberfläche
exponieren, wobei zumindest einer der Polypeptidketten-Bestandteils
von Nucleinsäure
exprimiert wird, die unter Verwendung der Komponente eines rgdp
verpackt werden kann.
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Wenn
das sbp-Element ein Fab-Fragment ist, kann der erste und zweite
Polypeptidketten-Bestandteil ein Polypeptid ist, das aus einer VL- und einer CL-Domäne besteht,
und der zweite Polypeptidketten-Bestandteil ein Polypeptid, das
aus einer VH- und CH1-Domäne besteht.
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Das
Kombinieren des ersten und zweiten Polypeptidketten-Bestandteils
oder von Populationen derselben kann auf dem Nucleinsäure-Niveau
mit Expressionsvektoren erfolgen, in die jeweils eine Sequenz eingefügt wurde,
die für
einen ersten Bestandteil kodiert, und eine Sequenz, die für einen
Sequenz-Bestandteil kodiert. Andererseits kann die Kombination auf
dem Polypeptid-Niveau erfolgen, wobei die ersten Bestandteile nicht
von denselben Vektoren exprimiert werden wie die zweiten Bestandteile.
Tatsächlich
kann der eine oder andere von dem ersten und zweiten Bestandteil
als lösliche
Bibliothek bereitgestellt werden. Einzelheiten für verschie dene Formate, die
verwendet werden können,
finden sich in WO92/01047 und PCT/GB92/00883.
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Der
Schritt zum Bereitstellen einer Bibliothek kann Folgendes umfassen:
das
Kombinieren (i) von Nucleinsäure,
die für
einen, an eine Komponente eines rgdp fusionierten, ersten Polypeptidketten-Bestandteil
eines sbp-Elements kodiert, oder für eine Population eines solchen,
an eine Komponente eines rgdp fusionierten, ersten Polypeptidketen-Bestandteils,
mit (ii) Nucleinsäure,
die für
einen zweiten Polypeptidketten-Bestandteil eines sbp-Elements kodiert,
oder für
eine Population eines solchen, um eine Bibliothek von Nucleinsäure zu bilden,
wobei Nucleinsäure
der Bibliothek unter Verwendung der Komponente eines rgdp verpackt
verwendet kann;
das Exprimieren des an eine Komponente eines
rgdp fusionierten ersten Polypeptidketten-Bestandteils oder einer
Population davon und des zweiten Polypeptidketten-Bestandteils eines
sbp-Elements oder einer Population davon in einem rekombinanten
Wirtsorganismus, um eine Bibliothek von rgdps zu bilden, die jeweils
auf ihrer Oberfläche
ein sbp-Element exponieren und Nucleinsäure enthalten, die für einen
ersten und einen zweiten Polypeptidkette-Bestandteil des auf ihrer
Oberfläche
exponierten sbp-Elements kodiert.
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Leser
werden gebeten, falls nähere
Einzelheiten zu einem hier beschriebenen Verfahren erwünscht sind,
insbesondere WO92/01047 zu beachten.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden sowohl der erste wie auch zweite
Polypeptidketten-Bestandteil oder Populationen davon von Nucleinsäure exprimiert,
die imstande ist, unter Verwendung der Komponente eins rgdp verpackt
zu werden. Dies kann der Fall sein, wenn die Bestandteile gemeinsam
ein Fab-Fragment
bilden, oder eher, wenn jedes sbp-Element, das auf der Oberfläche eines
rgdp exponiert ist, ein scFv-Antikörperfragment ist.
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In
einer Ausführungsform
kann jeder zweite Polypeptidketten-Bestandteil oder eine Population
davon von einer Nucleinsäure
exprimiert werden, die getrennt von der Nucleinsäure ist, von der der erste
Polypeptidketten-Bestandteil oder eine Population davon exprimiert
wird. Die Nucleinsäure,
die für
den ersten Polypeptidketten-Bestandteil
kodiert, kann sich auf demselben Expressionsvektor befinden wie
die Nucleinsäure,
die für
den zweiten Polypeptidketten-Bestandteil kodiert, aber getrennt
von dieser, so dass zum Beispiel Fab-Fragmente erzeugt werden. Als
Alternative kann die Nucleinsäure,
die für
den ersten Polypeptidketten-Bestandteil kodiert, auf einem anderen
Expressionsvektor vorhanden sein als die Nucleinsäure, die
für einen
zweiten Polypeptidketten-Bestandteil kodiert. Wenn ein erster und
zweiter Polypeptidketten-Bestandteil auf demselben Expressionsvektor
kodiert werden, können
sie als scFv-Fragmente exprimiert werden, wo eine VH-Domäne durch
einen Polypeptid-Linker mit einer VL-Domäne verbunden ist, so dass jedes
scFv eine einzelne Polypeptidkette ist.
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Jedes
sbp-Element, das auf der Oberfläche
eins rgdp exponiert ist, ist ein Fab-Antikörperfragment.
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Die
Nucleinsäure
kann z.B. von umgeordneten V-Genen eines nicht immunisierten Menschen
abgeleitet werden. Es ist besonders schwierig, Antikörper zu
erhalten, die menschliche Selbstantigene erkennen (d.h., spezifisch
binden).
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Die
Nucleinsäure
kann von einer Bibliothek abgeleitet werden, die durch künstliche
oder synthetische Rekombination von V-Gensegmenten hergestellt wird,
die Keimlinien-V-Gensequenzen sein können. Die Bibliothek kann vollkommen
synthetisch sein.
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Sbp-Elemente,
die in (b) selektiert werden und auf der Oberfläche von rgdps exponiert sind,
können so
selektiert oder gescreent werden, dass ein einzelnes sbp-Element oder eine
gemischte Population solcher sbp-Elemente bereitgestellt wird, die
jeweils in ihren entsprechenden rgdps Nucleinsäure enthalten, die für das sbp-Element oder eine
Polypeptidkette desselben kodiert. Rgdp-Phage, der sbp- Elemente exponiert,
die in (b) selektiert wurden, kann gezüchtet werden, um deren Anzahl
vor jeder weiteren Selektion oder jedem Screening zu erhöhen. Nucleinsäure, die
für ein
selektiertes oder gescreentes sbp-Element kodiert und die von einem
rgdp abgeleitet wird, das an seiner Oberfläche ein selektiertes oder gescreentes
sbp-Element exponiert, kann
zum Exprimieren eines sbp-Elements oder eines Fragments eines Derivates
desselben in einem rekombinanten Wirtsorganismus verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst jedes Verfahren, in dem Nucleinsäure von
einem oder mehreren rgdps, die aus einer Bibliothek durch Bindung
an ein Selbstantigen selektiert sind, genommen und zur Bereitstellen
kodierender Nucleinsäure
in einem weiteren Verfahren (gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung oder nicht) verwendet wird, um ein einzelnes
sbp-Element oder eine gemischte Population von sbp-Elementen oder
eine dafür
kodierenden Nucleinsäure
zu erhalten.
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Das
Expressionsendprodukt, das selektierte sbp-Element, kann zur Erzeugung
eines Derivates modifiziert werden.
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Das
Expressionsendprodukt oder Derivat davon kann zur Herstellung eines
therapeutischen oder prophylaktischen Medikaments oder eines Diagnoseprodukts
verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch Antikörperfragmente, Derivate davon,
einschließlich
-ganze Antikörper
und Fusionen mit Enzymen, die unter Verwendung eines hierin beschriebenen
Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung erhalten werden.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird in einem Verfahren gemäß einer
hier beschriebenen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung die Verwendung eines Sets vorgesehen,
das eine Bibliothek von Vektoren umfasst, die jeweils Nucleinsäure umfassen,
die in rgdps verpackt werden kann, und die für einen Polypeptidketten-Bestandteil
eines Antikörpers
zur Exposition auf der Oberfläche
von rgdps kodiert.
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Durch
die vorliegende Erfindung wird auch für die Verwendung eines Sets
in einem Verfahren gemäß einer
hier beschriebenen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung gesorgt, das eine Bibliothek von rgdps umfasst,
die jeweils Nucleinsäure
enthalten, die zumindest für
einen Polypeptidketten-Bestandteil eines Antikörpers kodiert.
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Die
vorliegende Erfindung stellt im Allgemeinen ein Verfahren zur Herstellung
eines replizierbaren, genetischen Display-Package (rgdp) oder einer
Population solcher rgdps bereit, wobei das Verfahren die folgenden
Schritte umfasst:
- (a) Einsetzen einer Nucleotidsequenz,
die für
ein Bindungsmolekül
kodiert, das ein Element eines spezifischen Bindungspaares und ein
Antiselbst-Antikörper
ist, in ein virales Genom;
- (b) Züchten
des Virus, das die Nucleotidsequenz enthält, so dass das Bindungsmolekül exprimiert
und von dem Virus auf seiner Oberfläche exponiert wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zum Selektieren
eines rgdp bereit, das für
ein bestimmtes Selbstantigen-Epitop spezifisch ist, das das Erzeugen
einer Population solcher rgdps und den zusätzlichen Schritt des Selektierens
auf das Bindungsmolekül
umfasst, das ein Antiselbst-Antikörper ist, durch Kontaktieren
der Population mit dem Epitop, so dass einzelne rgdps mit der gewünschten
Spezifität
an das Epitop binden können.
Das Verfahren kann einen oder mehrere der folgenden zusätzlichen
Schritte umfassen: (i) Trennen gebundener rgdps von dem Epitop;
(ii) Gewinnen abgetrennter rgdps und (iii) Verwenden der eingesetzten
Nucleotidsequenzen von abgetrennten rgdps in einem rekombinanten
System zur Herstellung des Bindungsmoleküls getrennt vom Virus. Der
Selektionsschritt kann die Nucleotidsequenz isolieren, die für das Bindungsmolekül gewünschter
Spezifität
kodiert, indem das Bindungsmolekül
in Verbindung mit der Oberfläche
des Virus exprimiert wird, in dem die kodierende Nucleinsäure enthalten
ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zum Herstellen eines
multimeren Elements eines spezifischen Bindungspaares (spb) bereit,
das ein Antiselbst-Antikörper ist,
wobei das Verfahren Folgendes umfasst:
das Exprimieren einer
ersten Polypeptidkette des sbp-Elements oder einer genetisch andersartigen
Population des sbp-Elements, fusioniert an eine Komponente eines
sezernierten, replizierbaren, genetischen Display-Packages (rgdp)
in einem rekombinanten Wirtsorganismus, wodurch das Polypeptid auf
der Oberfläche
des Package exponiert wird, und das Exprimieren einer zweiten Polypeptidkette
des Multimers in einem rekombinanten Wirtsorganismus und das Bewirken
oder Zulassen, dass die Polypeptidketten zusammenkommen, um das Multimer
als Teil des rgdp zu bilden, wobei zumindest eine der Polypeptidketten
von Nucleinsäure
exprimiert wird, die unter Verwendung der Komponente dafür verpackt
werden kann, wobei das genetische Material jedes rgdp für eine solche
Polypeptidkette kodiert.
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Beide
derartige Ketten können
in demselben Wirtsorganismus exprimiert werden.
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Die
erste und zweite Kette des Multimers können als separaten Ketten von
einem einzigen Vektor exprimiert werden, der ihre entsprechende
Nucleinsäure
enthält.
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Zumindest
eine der Polypeptidketten (oder der Polypeptidketten-Bestandteile)
kann von einem Phage-Vektor exprimiert werden.
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Zumindest
eine der Polypeptidketten kann von einem Phagemid-Vektor exprimiert
werden, wobei das Verfahren die Verwendung eines Helfer-Phagen,
oder eines Plasmids, das komplementierende Phage-Gene exprimiert,
umfasst, um die Verpackung des Phagemid-Genoms zu unterstützen, und
die Komponente der rgdp ein Capsidprotein dafür ist. Das Capsidprotein kann
im Helfer-Phage fehlen, schadhaft oder bedingt schadhaft sein.
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Das
Verfahren kann das Einführen
eines Vektors, der zum Exprimieren der ersten Polypeptidkette imstande
ist, in einen Wirtsorganismus umfassen, der die zweite Polypeptidkette
in freier Form exprimiert, oder das Einführen eines Vektors, der zum
Exprimieren des zweiten Polypeptids in freier Form imstande ist,
in einen Wirtsorganismus umfassen, der die erste Polypeptidkette
exprimiert.
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Jede
Polypeptidkette kann von Nucleinsäure exprimiert werden, die
als rgdp unter Verwendung des Komponentenfusionsprodukts verpackt
werden kann, wobei Nucleinsäuren,
die für
beide Polypeptidketten kodieren, in den entsprechenden rgdps verpackt
sind.
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Die
Fusionen können
in Abwesenheit der rgdp-Display-Komponente, möglicherweise Capsid, exprimiert
in der Wildtyp-Form, exprimiert werden.
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Das
Capsidprotein kann im Helfer-Phage fehlen, schadhaft oder bedingt
schadhaft sein.
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Die
Wirtszelle kann ein Mutatorstamm sein, der genetische Diversität in die
sbp-Element-Nucleinsäure einführt.
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Das
rgdp ist ein filamentöser
Bakteriophage, der Wirt kann ein Bakterium sein und die Komponente des
rgdp ist ein Capsidprotein für
den Bakteriophagen. Der Phage kann aus Phagen der Klasse I, fd,
M13, f1, If1, Ike, ZJ/Z, Ff, und Phagen der Klasse II, Xf, Pf1 und
Pf3 selektiert werden.
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Der
Phage kann fd oder ein Derivat von fd sein. Das Derivat kann Tetracyclinresistent
sein. Das sbp-Element oder die Polypeptidkette davon kann als Fusion
mit dem Gen III Capsidprotein von Phage fd oder seinem Gegenstück in einem
anderen filamentösen
Phagen exprimiert werden. Das sbp-Element oder die Polypeptidkette
davon kann in die N-terminale Region des reifen Capsidproteins stromabwärts eines sekretorischen
Leader-Peptids eingefügt
sein. Die Sequenz kann nach Aminosäure +1 des reifen Proteins
eingefügt sein.
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Die
Einfügungsstelle
kann von kurzen Sequenzen flankiert sein, die den Sequenzen entsprechen,
die an jedem Ende der Nucleinsäure
erscheinen, die einzusetzen ist.
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Der
Wirt kann E. coli sein.
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Nucleinsäure, die
für ein
sbp-Element-Polypeptid kodiert, kann stromabwärts mit einem viralen Capsidprotein
durch ein unterdrückbares,
translationales Stopp-Codon gebunden sein, so dass unter Bedingungen,
wo der Stopp unterdrückt
ist, Fusionsproteine erzeugt werden, die sbp-Element-Polypeptid
und virales Capsidproten umfassen, während unter nicht unterdrückenden
Bedingungen sbp-Element-Polypeptide in freier Form erzeugt werden.
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Selektionssysteme
und Assay-Formate werden an anderer Stelle in diesem Text besprochen.
In diesen Systemen und Formaten wird die Gensequenz, die für das Bindungsmolekül (z.B.
den Antikörper)
gewünschter
Spezifität
kodiert, von einer allgemeinen Population von rgdps mit einem Bereich
von Spezifitäten aufgrund
ihrer Bindung an ein spezifisches Ziel (z.B. das Antigen oder Epitop)
getrennt. Somit können
rgdps, die durch diese Expression gebildet werden, selektiert oder
gescreent werden, um ein einzelnes sbp-Element oder eine selektierte
gemischte Population der sbp-Elemente bereitzustellen, die in ihren
entsprechenden rgds mit Nucleinsäure
verbunden _ sind, die für
das sbp-Element oder eine Polypeptidkette desselben kodiert. Die rgdps
können
mittels Affinität
zu einem Element selektiert werden, das zu dem sbp-Element komplementär ist.
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Alle
rgdps, die an das zweite Element gebunden sind, können durch
Waschen mit einem Elutionsmittel gewonnen werden. Die Waschbedingungen
können
variiert werden, um rgdps mit unterschiedlichen Bindungsaffinitäten für das Epitop
zu erhalten. Als Alternative, z.B. um rgdps hoher Affinität zu erhalten,
kann das komplementäre
Element (z.b. ein Epitop) der Population von rgdps (z.B. pAbs) präsentiert werden,
die bereits an ein Bindungselement gebunden ist, wobei in diesem
Fall pAbs mit einer höheren
Affinität
für das
Epitop das bereits gebundene Bindungselement verdrängen. Somit
kann der Elutionsmittel ein Molekül enthalten, das mit dem rgdp
um die Bindung an das komplementäre
sbp-Element konkurriert. Das rgdp kann an dem komplementären sbp-Element
in Gegenwart eines Moleküls
angewendet werden, das mit dem Package um die Bindung an das komplementäre sbp-Element
konkurriert. Nucleinsäure,
die von einem selektierten oder gescreenten rgdp abgeleitet wird,
kann zum Exprimieren des sbp-Elements oder eines Fragments oder
Derivats davon in einem rekombinanten Wirtsorganismus verwendet
werden.
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Nucleinsäure von
einem oder mehreren rgdps kann genommen und zum Bereitstellen kodierender
Nucleinsäure
in einem weiteren Verfahren verwendet werden, um ein einzelnes sbp-Element
oder eine gemischte Population von sbp-Elementen, oder eine dafür kodierende
Nucleinsäure
zu erhalten. Das Expressionsendprodukt kann modifiziert werden,
um ein Derivat davon zu erzeugen.
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Eine
bevorzugte Quelle für
die Bildung verschiedener Bibliotheken von nicht immunisierten Menschen ist
IgM mRNA. In Beispiel 43 von WO92/01047 wurde festgestellt, dass
Antikörperfragmente,
die gegen das Truthahn-Ei-Lysozym und 2-Phenyl-5-oxazolon gerichtet waren, viel leichter
aus einer Phage-Bibliothek isoliert wurden, die von der IgM mRNA
von nicht immunisierten menschlichen Spendern abgeleitet wurde,
als von einer, die aus IgG mRNA hergestellt wurde. Ferner konnten
keine 2-Phenyl-5-oxazolon-Bindungsantikörperfragmente
von einer Bibliothek aus 2.000.000 Phage-Antikörperklonen isoliert werden,
die aus IgG mRNA nicht immunisierter Mäuse hergestellt worden waren
(T. Clackson et al., Nature 352, 624–628, 1991). Die Beispiele 1
bis 3 dieser Anmeldung zeigen die Isolierung von Antikörpern, die
für Selbstantigen
spezifisch sind, aus der IgM-Bibliothek. Obwohl in diesen Proben
die Antiselbst-Spezifitäten
als Einketten-Fv-Fragmente in einem einzelnen Replikonformat selektiert
wurden, konnten Antikörperspezifitäten als
Fab-Fragmente in einem Einzel-Replikonformat oder in einem doppelten,
kombinatorischen, Doppel-Replikonformat selektiert werden (Hoogenboom
et al., 1991, supra), zum Beispiel unter Verwendung einer Rekombination
mit dem IoxP-System (PCT/GB92/00883).
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Phage-Bibliotheken
können
hergestellt werden, die mit Antikörpern angereichert sind, die
gegen das Selbst gerichtet sind. B-Lymphozyten exprimieren Oberflächen-IgM und Oberflächen-IgD
vor der Stimulierung mit Antigen, exprimieren aber wenig lösliches
IgM oder IgD. Diese nicht stimulierten Zellen enthalten mit größerer Wahrscheinlichkeit
Antikörpergene
mit Antiselbst-Spezifitäten.
Im Gegensatz dazu exprimieren terminal differenzierte Plasmazellen,
die lösliche
Antikörper
sezernieren, wenig Oberflächenimmunoglobulin.
Die Herstellung von cDNa für
die Bildung einer Phage-Bibliothek unter Verwendung von Primern,
die für
Oberflächen-IgM
oder Oberflächen-IgD
spezifisch sind, erzeugt ein Repertoire von Antikörpergenen,
das mit naiven, unselektierten Genen angereichert ist, die für V-Domäne kodieren.
In B-Lymphozyten,
die funktionell ruhiggestellt wurden, indem sie dem Selbst ausgesetzt
wurden, gibt es deutlich verringerte Werte von Oberflächen-IgM,
aber unveränderte
Werte von Oberflächen-IgD
(C.C. Goodnow et al., supra). Somit kann ein Primer, der für Oberflächen-IgD
spezifisch ist, zur Isolierung von Antiselbst-Antikörpern besonders
geeignet sein.
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Wie
in dieser Anmeldung gezeigt wird, ist jedoch IgM mRNA von unselektierten,
peripheren Blutlymphozyten eine bevorzugte Quelle für V-Gene
für Antiselbst-Spezifitäten. Andere
Quellen solcher Antiselbst-Antikörper
können
fötale
mRNA oder Nabelschnurblut-mRNA sein (P.M. Lydyard et al., Scand.
J. Immunol. 31, 33–43,
1990).
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Es
gibt ein- Potenzial zur Herstellung von Repertoires für das Phage-Display
unter Verwendung der ursprünglichen
Kombination von VH- und VL-Domänen
durch die Verwendung von PCR und Verbindung der Gene, die für diese
kodieren, in Zellen, die diese Domäne exprimieren. Das Prinzip
der "zellinternen
PCR", wo die ursprüngliche
VH/VL-Paarung beibehalten wird, wurde in PCT/GB92/01483 gezeigt
und von Embleton et al. in Nucleic Acids Res., 20, 3831–3837, 1992,
beschrieben. Dies kann besonders nützlich sein, wenn Lymphozyten
in einer Stufe vor der Deletion von Klonen, die Antiselbst-Antikörper exprimieren,
selektiert werden können.
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In
einer Ausführungsform
dieser Erfindung können
V-Gensequenzen, oder sogar Bibliotheken, die durch synthetische
Rekombination von V-, D- und J-Segmenten hergestellt werden, verwendet
werden. Diese dienen als reiche Quelle für Antiselbst-Antikörper. In
den Beispielen 5 bis 7 zeigen wir, dass Antiselbst-Spezifitäten gegen
TNF, menschlichen Anti-Rhesus D-Antikörper (OAK3) und menschliches
Thyroglobulin von einer Phage-Antikörper-Bibliothek isoliert werden
können,
die durch synthetische Verbindung von V-, D- und J-Segmenten hergestellt
wird. Die Verwendung von Keimlinien-V-Genen für diesen Zweck, wie in den
Beispielen 5 bis 7 dargestellt, sollte für die Isolierung von Antiselbst-Antikörpern wertvoll
sein, da es einen gewissen Hinweis gibt, dass B-Lymphozyten, die
gegen lösliche
Selbstantigene gerichtet sind, funktionell ruhig gestellt sind,
und jene, die gegen multivalentes, membrangebundenes Selbstantigen
gerichtet sind, eliminiert werden (S.B. Hartley et al., supra; D.M.
Russell et al., supra). Somit kann die Verwendung synthetischer
Bibliotheken, die durch VH-, DH-, JH- oder VL-, JL- oder VL-, JL-Rekombination
in vitro oder deren Äquivalent
hergestellt werden, zur Isolierung von Antikörpern besonders vorteilhaft
sein, die gegen multivalente, membrangebundene Selbstantigene gerichtet
sind.
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In
den Beispielen 5 bis 7 haben wird synthetische VH CDR3-Segmente
verwendet, die Sequenzen von Zufallsbasen an der V-D-J-Verbindungsregion
enthalten, und diese an Keimlinien-VH-Gensegmente gebunden. Es können andere
Strategien verwendet werden, wie die Bildung jeder der CDR-Schleifen
mit Zufallssequenz oder die Bildung der CDR-Schleifen mit bekannten
kanonischen Strukturen (C. Chothia et al., Nature 342, 877–893, 1989)
und das Einglieder von Zufallssequenzelementen. Die Keimlinieneigenschaft
der V- und J-Segmente könnte
durch Eingliedern spezifischer oder zufälliger Änderungen in die Sequenz oder
durch Verwendung somatisch mutierter V-Genregionen verändert werden.
Die Strategie, die in den Beispielen 5 bis 7 verwendet wurde, hat
den Vorteil, dass die Schleifenstrukturen der V-Gensegmente nur
eine begrenzte Anzahl einzelner Falten und Kombinationen von Falten
bilden (C. Chothia et al., J. Mol. Biol. 227, 779–817, 1992)
und sich vermutlich zur Stabilität
entwickelt haben, und eine Verteilung und einen Bereich von Bindungsstellen
erzeugt haben, die gut geeignet sind, sich an die Struktur von Antigenen anzupassen.
Ferner sind die Framework-Regionen und die ersten zwei hypervariablen
Schleifen sowohl der schweren als auch leichten Kette der synthetischen
menschlichen Antikörper
wahrscheinlich bei vielen verschiedenen Individuen identisch. Solche synthetischen
menschlichen Antikörper
könnten
weniger immunogen als vollkommen künstliche Strukturen sein.
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Eine
weitere, aber weniger bevorzugte Alternative zu den oben genannten
natürlichen
und synthetischen Phage-Display-Bibliotheken wäre die Herstellung von Zufallsmutagenese-Bibliotheken,
die auf dem Phage exponiert sind, die von einem oder wenigen menschlichen
Antikörpermolekülen abgeleitet
sind, und die Selektion von Anti-Selbstantigenspezifitäten aus
diesen.
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SELEKTION
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Einzelne
rgdps, die die gewünschte
Spezifität
für ein
Antigen exprimieren, können
aus einer Bibliothek unter Verwendung der herkömmlichen Screening-Techniken
(z.B. wie von Harlow, E., und Lane, D., 1988, supra, Gherardi, E.
et al., 1990. J. Immunol. Meth. 126, S.61–68, beschrieben) isoliert
werden.
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Die
Antragsteller haben auch Selektionstechniken entwickelt, die wegen
der einzigartigen Eigenschaften von rgdps durchführbar sind. Die allgemeine
Darstellung einiger Screening-Prozeduren wird in 5 unter Verwendung
von pAbs als beispielhafter rgdp-Typ gezeigt.
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Die
Population/Bibliothek von zu screenenden pAbs könnte in vitro durch Mutagenisierung
bereits bestehender Phage-Antikörper
gebildet werden (unter Verwendung von Techniken, die in der Wissenschaft
allgemein bekannt sind, wie Oligonucleotidgerichtete Mutagenese
(Sambrook, J., et al., 1989 Molecular Cloning a Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Laboratory Press), oder künstliche Rekombination menschlicher V-Segmente,
wie an anderer Stelle beschrieben. Diese Population kann in einem
oder mehreren Formaten gescreent werden, wie unten unter Bezug nahme
auf 5 beschrieben, um jene einzelnen pABS abzuleiten,
deren Antigen-Bindungseigenschaften
sich von Probe c unterscheiden.
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BINDUNGSELUTION
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5(i) zeigt Antigen(ag), das an eine oder mehrere
feste Oberfläche(n)
gebunden ist, wobei die feste(n) Oberfläche(n) durch eine Petrischale,
Chromatographiekugeln, magnetische Kugeln und dergleichen bereitgestellt
werden kann (können).
Die Population / Bibliothek von pAbs wird dann über das ag geleitet, und jene
einzelnen p, die binden, werden nach dem Waschen zurückgehalten
und wahlweise mit dem Detektionssytem d nachgewiesen. Es kann ein
Detektionssystem verwendet werden, das auf Anti-fd-Antiseren beruht (zum
Beispiel siehe Beispiel 4 von WO92/01047). Wenn Proben einer gebundenen
Population p unter zunehmend stringenten Bedingungen entfernt werden,
nimmt die Bindungsaffinität,
die in jeder Probe vorhanden ist, zu. Bedingungen einer erhöhten Stringenz
können
zum Beispiel durch Verlängern
der Einwirkzeit oder Ändern des
pH der Einweichlösung
usw. erhalten werden.
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KONKURRENZ
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Unter
Bezugnahme auf 5(ii) kann Antigen ag an einen
festen Träger
s gebunden werden und bis zur Sättigung
von dem ursprünglichen
Bindungsmolekül
c gebunden werden. Wenn eine Population eines mutanten pAb (oder
eines Satzes nicht verwandter pAbs) dem Komplex dargeboten wird,
binden nur jene, die eine höhere
Affinität
für das
Antigen ag haben als c. In den meisten Beispielen wird nur einer
Minderheit der Population c durch einzelne aus der Population p
verdrängt.
Wenn c ein traditionelles Antikörpermolekül ist, kann das
gesamte gebundene Material gewonnen werden und gebundenes p durch
Infizieren geeigneter Bakterien und/oder durch die Anwendung von
Standardtechniken wie PCR gewonnen werden.
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Eine
vorteilhafte Anwendung ist, wenn ag als Rezeptor und c als entsprechender
Ligand verwendet wird. Die gewonnene gebundene Population p ist
dann strukturell mit der Rezeptor-Bindungsstelle und/oder dem Liganden
verwandt. Es ist bekannt, dass diese Art von Spezifität in der
pharmazeutischen Industrie sehr nützlich ist.
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Eine
weitere vorteilhafte Anwendung ist, wenn ag ein Antikörper ist
und c sein Antigen. Die gewonnene gebundene Population p ist dann
ein Anti-Idiotyp-Antikörper,
der zahlreiche Anwendungen in der Forschung und der diagnostischen
und pharmazeutischen Industrie findet.
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Gegenwärtig ist
es schwierig, direkt nach Anti-Idiotyp-Antikörpern zu selektieren. pABs
würden
die Möglichkeit
bieten, dies direkt durch Binden von pAb Bibliotheken (z.B. einer
naiven Bibliothek) an B-Zellen (die Antikörper auf ihrer Oberfläche exponieren)
und Isolieren jener Phage, die gut gebunden sind, durchzuführen.
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In
einigen Fällen
kann es sich als vorteilhaft erweisen, die Population p vorzuselektieren.
Zum Beispiel kann in dem vorangehenden Anti-Idiotyp-Beispiel p gegen
einen verwandten Antikörper
absorbiert werden, der das Antigen nicht bindet.
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Wenn
c jedoch ein pAb ist, dann können
keiner oder beide von c und p vorteilhaft auf gewisse Weise markiert
werden, sowohl um sie zu unterscheiden als auch gebundenes p gegenüber gebundenem
c zu selektieren. Diese Markierung kann physisch sein, zum Beispiel
durch Vormarkieren von p mit Biotin; oder vorteilhafter, genetisch.
Zum Beispiel kann c mit einer EcoB-Restriktionsstelle markiert werden,
während
p mit einer EcoK-Restriktionsstelle markiert wird (siehe Carter,
P. et al., 1985, Nucl. Acids Res. 13, 4431–4443).
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Wenn
gebundenes p + c von dem Antigen eluiert und zum Infizieren geeigneter
Bakterien verwendet werden, kommt es zu einer Restriktion (und somit
zu keinem Wachstum) der Population c (d.h., EcoB restriktierende
Bakterien in diesem Beispiel). Jeder gezüchtete Phage wäre mit diesen
Individuen von p mit höheren Bindungsaffinitäten deutlich
angereichert. Als Alternative kann die genetische Markierung durch
Markieren von p mit neuen Sequenzen erreicht werden, die zum spezifischen
Amplifizieren von p von der Mischung unter Verwendung von PCR verwendet
werden können.
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Da
die gebundenen pAbs zum Beispiel unter Verwendung von PCR oder bakterieller
Infektion amplifiziert werden können,
ist es auch ein Rescue der gewünschten
Spezifität
möglich,
selbst wenn ungenügend Individuen
gebunden werden, um eine Detektion mit herkömmlichen Techniken zu ermöglichen.
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Das
bevorzugte Verfahren zur Selektion eines Phagen, der ein Proteinmolekül mit einer
gewünschten Spezifität oder Affinität exponiert,
ist häufig
eine Elution von einer Affinitätsmatrix
mit einem Liganden. Somit kann ein Selbstantigen oder Fragmente
davon zum Eluieren spezifischer Phage-Antikörper von Selbstantigen verwendet
werden, das an eine Matrix gebunden ist. Als Alternative kann das
homologe Antigen von einer anderen Spezies an eine Matrix gebunden
werden, eine gebundene Phage-Antikörper-Bibliothek, und Phage-Antikörper, die
für das
Selbstantigen spezifisch sind, können
unter Verwendung von Selbstantigen eluiert werden. Zum Beispiel
kann ein bovines Antigen an die Matrix gebunden werden, eine menschliche
gebundene Phage-Antikörper-Bibliothek,
und das menschliche Antigen zur Elution verwendet werden. Derart
isolierte Antiselbst-Antikörper
sind für
Epitope spezifisch, die den bovinen und menschlichen Antigenen gemein
sind. Eine weitere, aber weniger bevorzugte Alternative kann die
nicht-spezifische Bindung des Phagen an eine Säule und die Elution mit Selbstantigen
sein. Wenn zum Beispiel eine Fab-Phage-Bibliothek
an eine Anti-Fab-Affinitätssäule gebunden
ist, kann diese bei einem pH gewaschen werden, der keinen nicht-spezifischen
Phagen eluiert, und dann mit einer Lösung gewaschen werden, welche
dieselbe ist, mit der Ausnahme, dass sie Selbstantigen enthält, wodurch
es aufgrund der höheren
Affinität
für die
mobile Phase von Phage exprimierenden Antikörper gegenüber dem Selbstantigen zu einer
Elution kommt.
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Für jedes
dieser Formate sollte eine Elution mit zunehmenden Liganden-Konzentrationen
Phagen eluieren, die Bindungsmoleküle zunehmender Affinität exponieren.
Wenn jedoch zum Beispiel ein pAb an sein Antigen mit hoher Affinität oder Avidität (oder
ein anderes Protein an seinen Bindungspartner) bindet, könnte es nicht
möglich
sein, den pAb von einer Affinitätsmatrix
mit einem Molekül
zu eluieren, das mit dem Antigen verwandt ist. Als Alternative könnte kein
geeignetes spezifisches Elutionsmolekül vorhanden sein, das in ausreichend
hoher Konzentration hergestellt werden kann. In diesen Fällen ist
es notwendig, ein Elutionsverfahren zu verwenden, das zum Beispiel
für den
Antigen-Antikörper-Komplex
nicht spezifisch ist. Einige der nicht-spezifischen Elutionsverfahren
verringern im Allgemeinen die Phage-Lebensfähigkeit, zum Beispiel wird
die Phage-Lebensfähigkeit
im Laufe der Zeit bei pH 12 verringert (Rossomando, E.F. und Zinder
N.D., J. Mol. Biol. 36, 387–399,
1968). Es kann zu Wechselwirkungen zwischen zum Beispiel Antikörpern und
Affinitätsmatrizen kommen,
die ohne vollständige
Entfernung der Phage-Infektivität
nicht unterbrochen werden können.
In diesen Fällen
ist ein Verfahren zum Eluieren von Phage erforderlich, das nicht
auf der Unterbrechung zum Beispiel der Antikörper-Antigen-Wechselwirkung beruht. Es wurde
daher ein Verfahren entwickelt, das eine Elution gebundener pABs
unter milden Bedingungen ermöglicht
(Reduktion einer Dithiolgruppe mit Dithiothreitol), die die Phage-Struktur
nicht aufbrechen (Beispiel 47 von WO92/01047).
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Das
Verfahren einer milden Elution verwendet die Bindung der Phage-Antikörper-Population von biotinyliertem
Antigen und die Bindung an magnetische Streptavidinkugeln. Nach
dem Waschen zur Entfernung nicht gebundener Phagen, wird der Phage-Antikörper eluiert
und zum Infizieren von Zellen verwendet, um eine selektierte Phage-Antikörper-Population
zu erhalten. Eine Disulfidbindung zwischen dem Biotin und dem Antigenmolekül ermöglicht eine
milde Elution mit Dithiothreitol. Eine besonders vorteilhafte Art
und Weise der Durchführung
dieser Selektion ist die Verwendung von biotinyliertem Antigen im Überschuss,
aber bei oder unter einer Konzentration, die der gewünschten
Dissoziationskonstante für
die Antigen-Antikörper-Bindung
entspricht. Dieses Verfahren ist für die Selektion von Antikörpern hoher
Affinität
vorteilhaft (R.E. Hawkins, S.J. Russell und G. Winter, J. Mol. Biol.
226, 889–896,
1992). Antikörper
können
auf langsamere off-Rates für
die Antigenselektion selektiert werden, wie in (R.E. Hawkins et
al., 1992, supra) beschrieben ist. Die Konzentration von biotinyliertem
Antigen kann allmählich
verringert werden, um Phage-Antikörper höherer Affinität zu selektieren.
Als Alternative kann der Phage-Antikörper gegenüber biotinyliertem
Antigen im Überschuss
vorhanden sein, so dass die Phage-Antikörper um die Bindung konkurrieren,
analog zu der Konkurrenz von Peptid-Phage zu biotinyliertem Antikörper, wie
von J.K. Scott & G.P.
Smith (Science 249, 386–390,
1990) beschrieben.
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Diese
Elutionsprozedur ist nur ein Beispiel für eine Elutionsprozedur unter
milden Bedingungen. Ein besonders vorteilhaftes Verfahren wäre das Einfügen einer
Nucleotidsequenz, die für
Aminosäuren
kodiert, die eine Erkennungsstelle für die Spaltung durch eine hoch
spezifische Protease zwischen dem eingesetzten Fremdgen, in diesem
Fall einem Gen für
ein Antikörperfragment,
und der Sequenz des restlichen Gens III darstellt. Beispiele für solch
hoch spezifischen Proteasen sind Faktor X und Thrombin. Nach der
Bindung des Phagen an eine Affinitätsmatrix und Elution zur Entfernung
von Phagen mit nicht spezifischer Bindung und Phagen mit schwacher
Bindung, würden
die Phagen mit starker Bindung durch Waschen der Säule mit
Protease unter Bedingungen entfernt werden, die für den Aufschluss
an der Spaltungsstelle geeignet sind. Dies würde das Antikörperfragment
von dem Phage-Partikel spalten, wodurch der Phage eluiert wird.
Von diesem Phagen wäre
anzunehmen, dass er infektiv ist, da die einzige Proteasestelle
jene sein sollte, die spezifisch eingefügt wurde. Dann könnten stark
bindende Phage durch Infizieren von z.B. E. coli TG1 Zellen gewonnen
werden.
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Eine
alternative Prozedur zu der oben genannten ist die Verwendung der
Affinitätsmatrix,
die den stark gebundenen pAb zurückhält, und
das Extrahieren der DNA, zum Beispiel durch Kochen in SDS-Lösung. Dann kann
extrahierte DNA zur direkten Transformation von E. coli Wirtszellen
verwendet werden oder als Alternative können die Antikörper kodierenden
Sequenzen amplifiziert werden, zum Beispiel unter Verwendung von PCR
mit geeigneten Primern, wie den hierin offenbarten, und dann in
einen Vektor zur Expression als löslicher Antikörper für weitere
Studien oder pAb für
weitere Selektionsrunden eingesetzt werden.
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Ein
anderes bevorzugtes Verfahren zur Selektion nach Affinität wäre durch
Bindung an eine Affinitätsmatrix,
die geringe Mengen an Ligand enthält.
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Wenn
aus einer Population Phagen selektiert werden sollen, die ein Proteinmolekül mit hoher
Affinität für ihre Liganden
exponieren, ist eine bevorzugte Strategie die Bindung einer Phage-Population
an eine Affinitätsmatrix,
die eine geringe Menge an Ligand enthält. Es kommt zu einer Konkurrenz
zwischen Phagen, die Proteine mit hoher Affinität und geringer Affinität exponieren,
um die Bindung an den Liganden auf der Matrix. Phagen, die Protein
mit hoher Affinität
exponieren, werden bevorzugt gebunden, und Protein mit geringer
Affinität
wird ausgewaschen. Das Protein hoher Affinität wird dann durch Elution mit
dem Liganden gewonnen oder durch andere Prozeduren, die den Phagen
von der Affinitätsmatrix
eluieren (Beispiel 35 von WO92/01047 zeigt diese Prozedur).
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Zusammenfassend
kann somit zur Gewinnung der verpackten DNA aus dem Affinitätsschritt
das Package einfach eluiert werden, es kann in Gegenwart eines homologen
sbp-Elements eluiert werden, das mit dem Package um die Bindung
an ein komplementäres
sbp-Element konkurriert; es kann durch Kochen entfernt werden, es
könnte
durch proteolytische Spaltung des Proteins entfernt werden; und
andere Verfahren sind für den
Fachmann offensichtlich, z.B. Zerstören der Verbindung zwischen
dem Substrat und dem komplementären
sbp-Element, um die verpackte DNA und das sbp-Element freizusetzen.
In jedem Fall ist das Ziel, die DNA aus dem Package zu erhalten,
so dass sie direkt oder indirekt zur Expression des von ihr kodierten
sbp-Elements verwendet werden kann.
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Die
Effizienz dieser Selektionsprozedur für pAbs und die Möglichkeit,
sehr große
Bibliotheken zu erzeugen, bedeutet, dass die Immunisierungstechniken,
die zur Erhöhung
des Anteils gescreenter Zellen entwickelt wurden, die Antikörper von
Interesse bilden, keine absolute Notwendigkeit sind. Die Technik
ermöglicht die
rasche Isolierung von Bindungsspezifitäten, z.B. Antigen-Bindungsspezifitäten, einschließlich jener,
die bei herkömmlichen
Techniken schwierig oder sogar unerreichbar wären, zum Beispiel katalytische
oder anti-iodiotypische Antikörper.
Das Tier kann nun vollkommen weggelassen werden, sobald eine vollständige Bibliothek des
Immunrepertoires erstellt wurde.
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ANWENDUNGEN
VON ANTIKÖRPERN
GEGEN SELBSTANTIGENE
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Menschliche
Antikörper
zu Zelloberflächenkomponenten.
Die Isolierung solcher Antikörperspezifitäten wäre für die Herstellung
von Mitteln besonders nützlich,
die eine Zelltötung,
zum Beispiel von Krebszellen, vermitteln, zum Beispiel unter Verwendung
der natürlichen
Effektorfunktion von Antikörpern.
Anti-Selbstantikörper können auch
in der Herstellung diagnostischer in vivo Darstellungsreagenzien
wertvoll sein, zum Beispiel unter Verwendung von Radioisotopen.
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Antikörper, die
gegen Zelloberflächenkomponenten
spezifischer T-Zellen-Untergruppen gerichtet sind, könnten therapeutisch
verwendet werden (D. Wraith et al., Cell 57, 709–715, 1989; L. Steinman und
R. Mantegazza FASEB J. 4, 2726–2731,
1990), zum Beispiel um eine Wirkung von T-Zellen zu verhindern,
die zu rheumatoider Arthritis führt.
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MENSCHLICHE ANTIKÖRPER, DIE
DIE FUNKTION VON SELBSTMOLEKÜLEN
MODIFIZIEREN
-
Es
können
Antikörper
isoliert werden, die die Wirkung von Selbstmolekülen, wie von Hormonen, Wachstumsfaktoren
und Rezeptoren, durch ihre Bindung an ein spezifisches Epitop auf
dem Molekül
modifizieren. Multifunktionelle Proteine können sowohl erwünschte wie
auch unerwünschte
Eigenschaften haben, insbesondere, wenn sie therapeutisch verwendet
werden. Zum Beispiel bindet das Lymphokin TNF (Tumornekrose-Faktor)
an mindestens zwei verschiedene Klassen von Zellrezeptoren – eine,
die für
gewöhnlich
auf vaskulären
Endothelialzellen vorgefunden wird, und die andere, die für gewöhnlich auf
Tumorzellen vorgefunden wird. Ein Maus-Antikörper zu TNF wurde hergestellt,
der eine Bindung von TNF an Endothelialzellen-Rezeptoren verhindert,
während
dieser weiterhin an Tumorzellen binden kann, wodurch die Tumore
ohne toxische Nebenwirkungen angegriffen werden können, die durch
Endothelialzellen vermittelt werden (Patentanmeldung PCT/AU90/00337).
Für eine
therapeutische Verwendung von Antikörpermodifizierungsmitteln von
Hormon- oder Wachstumsfaktormolekülen wäre es bevorzugt, über eine
menschliche Antikörperspezifität zu verfügen, die
direkt durch Selektion von einer Phage-Bibliothek isoliert wird.
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MENSCHLICHE
ANTI-IDIOTYPEN
-
Anti-Idiotyp-Antikörper (Antikörper, die
gegen die Antigen-Kombinationstellen gerichtet sind, die durch die
variablen Domänen
menschlicher Antikörper
gebildet werden) werden für
gewöhnlich
durch Isolieren eines Antikörpers
gegen ein Antigen und dann Verwenden dieses isolierten Antikörpers als
Immunogen hergestellt, um gegen dieses gerichtete Antikörper zu
bilden. Wenn der ursprüngliche
Antikörper
gegen ein Hormon oder einen Wachstumsfaktor gerichtet wird, bedeutet
das Verhältnis
zwischen Antigen- und Antikörper-Kombinationsstellen,
dass der Anti-Idiotyp in einigen Aspekten das Hormon oder den Wachstumsfaktor
nachahmen und an den Rezeptor für
diese Moleküle
binden kann. Die Fraktion von Anti-Idiotyp-Antikörpern, die zum Nachahmen der
Bindung des Hormons an den Rezeptor imstande ist, wäre erwartungsgemäß klein.
Ferner würde
die Deletion von Antiselbst-Lymphozyten bedeuten, dass die Verwendung
der herkömmlichen
Route zu Anti-Idiotypen für
die Isolation menschlicher Anti-Idiotyp-Antikörper schwierig wäre, die
Moleküle
nachahmen, die menschliche Rezeptoren binden. In dieser Anmeldung
zeigen wir, dass Antikörper,
die gegen die Antigen-Kombinationsstellen gerichtet sind, die durch
die variablen Domänen
menschlicher Antikörper
gebildet werden, direkt von Phage-Antikörper-Display-Bibliotheken isoliert
werden können,
wie in Beispiel 1 und 4 gezeigt, und es sollte auch möglich sein,
die Anti-Idiotyp-Antikörper,
die die Bindung des Hormons nachahmen, direkt durch ein Screening
auf eine Bindung an den Rezeptor zu identifizieren.
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Anti-Idiotypen
können
auch zur Behandlung von Autoimmunerkankungen nützlich sein. Sie könnten zur
Bindung an zirkulierende Autoantikörper verwendet werden. Es kann
jedoch bevorzugt sein, Antikörper
erzeugende Zellen direkt anzugreifen, zum Beispiel unter Verwendung
eines bispezifischen Antikörpers,
der gegen einen Zellenoberflächenmarker
wie auch eine Anti-Idiotyp-Spezifität gerichtet ist. Als Alternative
könnte die
Plasmaphorese verwendet werden, um zirkulierenden Antikörper und
die direkt behandelten Zellen zu entfernen.
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MENSCHLICHE
ANTIKÖRPER
GEGEN REZEPTOREN
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Menschliche
Antikörper,
die an Rezeptoren binden, die Ligandenfunktion blockieren oder antagonisieren,
könnten
direkt aus einer Phage-Bibliothek selektiert werden, die Antikörper exponiert,
die von einem nicht immunisierten Spender abgeleitet sind.
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MENSCHLICHE
ANTIKÖRPER
ZUR VERHINDERUNG EINER TRANSPLANTATABSTOßUNG
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Antikörper, die
gegen die Haupthistokompatibilitätskomplex-Proteine
gerichtet sind, könnten
zur Behandlung von Patienten nach Transplantationen oder Organen
vor der Transplantation verwendet werden, um eine Abstoßung zu
verhindern.
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Antikörper, die
gegen mehrere Lymphozytzellen-Oberflächenmarker gerichtet sind,
wurden zur Vermeidung einer Abstoßung in Transplantaten verwendet,
z.B. CD45, CD3, CD4, CD8 und Interleukin-2 Rezeptor. Beispiel 3
zeigt, dass menschliche Antikörper
gegen CD4 direkt von Phage-Display-Bibliotheken isoliert werden
können.
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MENSCHLICHE ANTIKÖRPER GEGEN
ZYTOKINE
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Menschliche
Antikörper
gegen Zytokine wären
zur Behandlung von Erkrankungen des Menschen wertvoll, zum Beispiel
des septischen Schocks mit Anti-TNF und Anti-Interleukin 1 Antikörpern. Beispiel 1 und 6 zeigen,
dass menschliche Antikörper
gegen TNF direkt von Phage-Antikörper-Bibliotheken
isoliert werden können,
die von nicht immunisierten Menschen oder der synthetischen Rekombination
von V-, D- und H-Fragmenten abgeleitet wurden. In vielen Fällen sind
diese Zytokinmoleküle
stark zwischen Spezies konserviert, wie zum Beispiel der transformierende
Wachstums faktor β (TGF-β), und es
hat sich selbst bei Mäusen
als schwierig erwiesen, Antikörper
zu isolieren, die gegen das menschliche Molekül gerichtet sind. Die Isolierung
von menschlichen Antiselbst-Antikörpern, wie in dieser Erfindung
beschrieben, stellt ein Verfahren zum Erhalten menschlicher Antikörper mit
einer solchen Spezifität
bereit.
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MENSCHLICHE
ANTIKÖRPER
ZUR DIAGNOSE UND BEHANDLUNG VON HERZERKRANKUNGEN
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Menschliche
Antikörper
gegen Gerinnungskomponenten, z.B. Fibrin, wären zur Darstellung von Gerinnseln
nützlich,
wenn sie mit Radioaktivität
markiert werden, oder zur Auflösung
von Gerinnseln, wenn sie zum Beispiel an ein das Gerinnsel auflösendes Enzym,
wie Urokinase, gebunden werden.
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ANTIKÖRPER, DIE EINE REZEPTORFUNKTION
TRIGGERN
-
Es
können
Antikörper
selektiert werden, die an einen Zellrezeptor binden und eine biologische
Reaktion in der Zelle triggern. Dies ist in der Folge ausführlicher
beschrieben und Beispiel 8 beschreibt die Isolierung solcher Antikörper.
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Durch
Wachstums- und Selektionszyklen werden jene rgdps isoliert, die
an die Zellrezeptoren binden. Einige dieser rgdps kodieren für Bindungsspezifitäten mit
dem Potenzial (alleine oder in Kombination mit anderen Bindungsspezifitäten), die
Rezeptoren zu triggern. Diese Bindungsspezifitäten werden alleine oder in Kombination
auf das Triggern der Zellrezeptoren getestet.
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Es
gibt zahlreiche Zellrezeptoren, in welchen die Bindung eines Liganden,
zum Beispiel eines Hormons, Wachstumsfaktors oder Peptids, ein biologisches
Ereignis triggert, zum Beispiel die Aktivierung der Tyrosinkinase-Aktivität, oder
das Öffnen
eines Ionenkanals. Die rgdps könnten
auf eine Bindung an Zellrezeptor (oder einen verwandten Rezeptor
mit konservierten Oberflächenabschnitten,
wie von einer anderen Spezies) selektiert werden, zum Beispiel unter
Verwendung von Zellen, die den Zellrezeptor exponieren, oder unter
Verwendung eines löslichen
Rezeptors, der auf einer Festphase immobilisiert ist, oder unter
Verwendung von Domänen
oder Peptidepitopen des Rezeptors. Im Idealfall würde der
Rezeptor in vernetzter Form bereitgestellt werden (wie für sein Triggern
erforderlich ist).
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Das
Triggern von Rezeptoren an der Zelloberfläche scheint häufig die
relative Bewegung von Proteinen oder Untergruppen zu beinhalten.
Zum Beispiel beschreiben in den Neurotransmitter-gesteuerten Rezeptoren
die fünf
Untergruppen, die symmetrisch in der Membranstelle angeordnet sind,
einen Ionenpfad zum Zentrum. Es wird angenommen, dass die Bindung
des Neurotransmitters die Größe des zentralen
Ionenkanals verändert,
indem sie kleine Umordnungen zwischen den Untergruppen in einem
allosterischen Übergang
verursacht. Für
Tyrosinkinase-Rezeptoren
scheint der Ligand die Rezeptor-Oligomerisation anzutreiben. Somit können Antikörper mit
Bindungsspezifitäten,
die gegen einen Rezeptor gerichtet sind, das Potenzial aufweisen,
eine allosterische Änderung
zu fördern
oder eine Oligomerisation zu fördern.
Die Oligomerisation der Rezeptoren kann auch durch die Verwendung
bivalenter oder bispezifischer Antikörper gefördert werden.
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Die
löslichen
Antikörper
oder Antikörperfragmente
können
monovalente Fragmente sein, zum Beispiel Einketten-Fv-Fragmente
oder Fab-Fragmente, oder bivalente Fragmente, zum Beispiel Fab2- oder vollständige Antikörperfragmente. Die Bivalenz
könnte
auch auf andere Weisen gefördert
werden, zum Beispiel (1) durch Kodieren für einen Tag, wie ein Peptid
oder Protein (zum Beispiel die Untereinheit eines dimeren Proteins),
das selbst assoziiert, am N- oder C-Terminus des monomeren Fragments
(2) unter Verwendung eines bivalenten Antikörpers, der an das monovalente
Fragment bindet, zum Beispiel an einen gemeinsamen, C-terminalen Tag,
oder an eine konstante Antikörper-Domäne, (3)
chemischer Vernetzung.
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Bispezifische
Antikörper
oder bispezifische Fragmente können
auch wie für
die bivalenten Fragmente hergestellt werden. (Zur Expression des
bispezifischen Antikörper
oder Fragments in derselben Zelle, müssen die Gene, die für beide
Spezifitäten
kodieren, gemeinsam eingefügt
werden).
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Die
verschiedenen Antikörper-"Arme" könnten gegen
denselben Rezeptor gerichtet sein, zum Beispiel zu verschiedenen
Epitopen, oder zu zwei verschiedenen Rezeptoren (um hybride Rezeptoren
zu triggern).
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Die
direkte Isolierung von Anti-Selbstantikörpern von Phage-Bibliotheken,
wie in dieser Erfindung beschrieben, ist wichtig, damit eine große Anzahl
von Antikörpern überlebt,
um diese Rezeptoren zu triggern.
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Es
ist angemessen, die Herstellung von Antikörpern zum Triggern von Rezeptoren,
die hier beschrieben und als ein Aspekt der vorliegenden Erfindung
dargestellt ist, von der "anti-idiotypischen
Route" zu unterscheiden,
in welcher spezifische Antikörper,
die in einem Tier, einschließlich
des Menschen, durch Impfen des Tiers mit einem spezifischen Antigen
gebildet werden, selbst zum Impfen eines anderen Tiers verwendet
werden, wobei neue Antikörper,
die als anti-idiotypische Antikörper
(AntiIds) bezeichnet werden, erzeugt werden, die imstande sind,
den ersten Satz von Antikörper
zu erkennen und zu binden. Einige Spezies dieser Anti-Ids sind imstande,
die spezifischen biologischen Eigenschaften des ursprünglichen
Antigens nachzuahmen. Wenn zum Beispiel das Antigen ein Peptidhormon
oder ein Zellrezeptor ist, kann das Anti-Id zu dem Hormon oder Zellrezeptor
eine Reaktion der Zelle hervorrufen (bezüglich Beispielen siehe Gaulton,
G.N. und Greane, M.I., 1986. Idiotypic mimicry of biological receptors.
Ann. Rev. Immunol. 4, 253–280;
Sege, K. und Peterson, P.A., 1978. Use of anti-idiotypic antibodies
as cell surface receptor probes. Proc. Natl. Acad. Sci. USA. 75, 2443–2447).
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Der
Kern der gegenwärtigen
Lehren bezüglich
Anti-Ids als Nachahmung von Antigenen ist, dass sie infolge einer
Konstruktion von Antikörpern
zu Antikörpern
des ursprünglichen
Antigens erzeugt werden. Es gibt jedoch eine gewisse Unstimmigkeit,
ob solche Anti-Idiotypen das ursprüngliche Antigen exakt nachahmen (S.J.
Davis et al., Nature 358, 76–79,
1992).
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Es
gibt daher eine klare Unterscheidung zwischen Antikörpern, die über eine
antiidiotypische Route hergestellt wurden, die Antigene, wie Wachstumsfaktoren
oder Hormone nachahmen, und Antikörpern, die direkt zu den Rezeptoren
gebildet werden, um die Rezeptoren zu triggern. Die Antikörper, die
durch eine antiidiotypische Route erhalten werden, benötigen das
Antigen (Hormon, Wachstumsfaktor) und binden an dasselbe Epitop
auf dem Rezeptor wie das Hormon, während die Antikörper, die
durch Bindung an die Rezeptoren abgeleitet werden, nicht an dasselbe
Epitop binden müssen,
um den Rezeptor zu triggern. Tatsächlich müssen solche Antikörper kein
bekanntes Hormon oder keinen Wachstumsfaktor nachahmen, da ihre
Spezifität,
oder Bindung an den Rezeptor (gekennzeichnet als Epiptop, on-Rate
oder off-Rate) oder Blutclearance wahrscheinlich unterschiedlich
ist. Das Verfahren zur Herstellung der Antikörper ist auch ziemlich unterschiedlich.
Anti-idiotypische Antikörper
werden klassisch durch Immunisierung von Tieren hergestellt, obwohl
sie direkt von Phage-Display-Bibliotheken, wie zuvor beschrieben,
isoliert werden können.
Antikörper,
die gegen Selbstrezeptoren gerichtet sind, werden durch Selektion
von V-Gen-Bibliotheken gebildet (wie zuvor beschrieben).
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Neben
den Vorteilen gegenüber
der anti-idiotypischen Route, können
die Antikörper,
die direkt durch Rezeptorbindung abgeleitet werden, sogar Vorteile
gegenüber
dem natürlichen
Hormon oder Wachstumsfaktor haben. So können Rezeptoren, die für eine Bindung
des natürlichen
Hormons oder Wachstumsfaktors schadhaft sind (zum Beispiel bei einer
genetischen Erkrankung), durch einen Antikörper getriggert werden, der an
ein anderes Epitop bindet.
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Als
therapeutische Mittel haben die verschiedenen Isotypen von Antikörpern oder
Fragmenten von Antikörpern,
die die variablen Regionen tragen, die für die Spezifität des Moleküls verantwortlich
sind, eine Reihe von Eigenschaften, die gegenüber dem bioaktiven Element,
das sie nachahmen, vorteilhaft sind. Zum Beispiel kann im Gegensatz
zu natürlichen
Hormonen ihre Halbwertzeit im Kreislauf einfach verändert werden.
Abhängig
von dem gewählten
Antikörper-Isotyp
oder Fragment, haben sie Halbwertzeiten im Kreislauf in einem Patienten,
die von Minuten bis zu mehreren Wochen reichen. Wenn eine langfristige
Verwendung oder kurzfristige Clearance erforderlich ist, kann dies
leicht durch die Wahl des geeignetem Antikörper-Isotyps erreicht werden,
ohne Vorrichtungen mit langsamer Freisetzung wie Implantate oder
intravenöse
Dauerinfusionen usw. verwenden zu müssen.
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Ferner
sind viele Hormone oder Gewebewachstumsfaktoren oder Antigene im
Allgemeinen funktionell komplex, wobei verschiedene Epitope von
jedem der Moleküle
verschiedene spezifische Funktionen haben. Klone von Antikörpernachahmungen
sind in dieser Hinsicht monofunktional, und könnten somit zur Herstellung eines
spezifischen biologischen Effekts eines Hormons verwendet werden,
ohne einen zweiten Effekt, wobei der letztere Effekt für den Patienten
nachteilig sein könnte.
So bindet Lymphokin TNF (Tumornekrose-Faktor) an zwei verschiedene
Klassen von Zellrezeptoren – eine,
die auf vaskulären
Endothelialzellen üblich
ist, die andere, die auf Tumorzellen üblich ist. Wenn der TNF modifiziert
wird, so dass er nicht an die Endothelialzellrezeptoren binden kann,
aber weiterhin an Tumorzellrezeptoren binden kann, werden die Tumore
angegriffen, ohne gleichzeitig die sehr toxischen Nebenwirkungen
auszulösen,
die durch die vaskulären
Rezeptoren vermittelt werden. Dies ist in der australischen Patentanmeldung
PCT/AU90/00337 beschrieben). Von einer Antikörpernachahmung, die den Tumorzellrezeptor
erkennen kann, wäre
zu erwarten, dass sie sehr spezifisch ist und Tumorzellen tötet, ohne
toxische Nebenwirkungen auszulösen,
die durch das vaskuläre
Endothel vermittelt werden, da sie keine Ähnlichkeit mit dem TNF-Epitop
hätte,
das an Rezeptoren auf letztgenanntem bindet.
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TERMINOLOGIE
-
Ein
Großteil
der in diesem Abschnitt besprochenen Terminologie wurde in dem Text
an geeigneter Stelle erwähnt.
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SELBST
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Ein
Selbstantigen ist ein Antigen oder Epitop, das an eine Antigenbindungsstelle
binden kann, die durch eine oder mehrere variable Antikörper-Domäne gebildet
wird und zwischen Mitgliedern einer Tierspezies konserviert ist
und für
den Körper
nativ ist.
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Das
Immunsystem versucht, die Bildung von Antikörpern zu Selbstantigenen zu
vermeiden. Es wurde nahegelegt, dass (i) Sequenzen von Keimlinie-V-Gensegmenten
unter Druck entwickelt wurden, so dass sie gegen fremde, z.B. Pathogene,
Antigene und Epitope, gerichtet sind, und nicht mehr imstande sind,
Antikörper bereitzustellen,
die Selbstantigene binden, und (ii) dass zusätzlich die Immuntoleranz bewirkt,
dass diese entstehenden Kombinationen von Gensegmenten, die für Antiselbst-Antikörper kodieren,
deletiert oder anergisiert werden. Folglich gibt es normalerweise
keine zirkulierenden Antikörper
gegen diese Antigene, außer
bei Krankheitszuständen,
z.B. Autoimmunerkrankungen. Ein Selbstantigen kann so sein, dass
es zwischen Individuen einer Spezies nicht variiert. Ein Selbstantigen
kann eines sein, für
das eine normale allele Variation in der gesamten Population vorhanden
ist. Von einer Immunisierung eines Individuums in einer Spezies
mit einem Selbstantigen wäre
nicht zu erwarten, dass sie zu der Bildung oder Detektion von Antikörpern zu
dem Antigen führt,
außer
vielleicht, wenn die Toleranz absichtlich aufgebrochen wird. Antikörper zu
einem Selbstantigen können
nur in einem Individuum vorhanden sein, das an einer Autoimmunerkrankung
leidet. Andererseits gibt es einige Selbstantigene, für welche
zirkulierende Antikörper
in einer Subpopulation normaler Individuen einer Spezies vorhanden
sind.
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Ein
Selbstantigen kann ein Antigen sein, das von B-Zellen-Oberflächenantikörpern, nicht
aber von zirkulierenden Antikörpern
erkannt wird. Es ist vielleicht nicht möglich, zirkulierende Antikörper zu
einem Selbstantigen zu detektieren oder zu erhalten, außer vielleicht,
wenn das Individuum an einer Autoimmunerkrankung oder einem derartigen
Syndrom leidet.
-
Ein
Antiselbst-Antikörper
oder Antikörperfragment
ist ein Antikörper
oder Fragment davon, der/das Bindungsspezifität für ein Selbstantigen hat. Er/es
kann ein Epitop erkennen, das nur auf einem Selbstantigen vorgefunden
wird, oder kann mit einem Antigen kreuzreaktiv sein, das Individuen
der Spezies als fremd erkennen. Die vorliegende Erfindung ist besonders
gut zur Herstellung und Isolierung von Antikörperfragmenten geeignet, die
nur ein Selbstantigen binden.
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SPEZIFISCHES
BINDUNGSPAAR
-
Dies
beschreibt ein Paar von Molekülen
(von welchen jedes ein Element eines spezifischen Bindungspaares
ist), die natürlich
abgeleitet oder synthetisch erzeugt werden. Eines von dem Paar von
Molekülen
hat eine Fläche
an seiner Oberfläche,
oder einen Hohlraum, die/der spezifisch an eine besondere räumliche
oder polare Organisation des anderen Moleküls bindet, und daher als komplementär zu diesem
definiert ist, so dass das Paar die Eigenschaft hat, spezifisch
aneinander zu binden. Beispiele für Arten spezifischer Bindungspaare sind
Antigen-Antikörper,
Biotin-Avidin, Hormon-Hormonrezeptor,
Rezeptor-Ligand, Enzym-Substrat, IgG-Protein A.
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MULTIMERES
ELEMENT
-
Dies
beschreibt ein erstes Polypeptid, das mit mindestens einem zweiten
Polypeptid assoziiert ist, wenn die Polypeptide in freier Form exprimiert
werden und/oder auf der Oberfläche
eines Substrats exprimiert werden. Das Substrat kann durch einen
Bakteriophagen bereitgestellt werden. Wenn zwei assoziierte Polypeptide
vorhanden sind, ist der assoziierte Polypeptidkomplex ein Dimer,
wenn drei vorhanden sind, ein Trimer, usw. Das Dimer, Trimer, Multimer
usw. des multimeren Elements kann ein Element eines spezifischen
Bindungspaares umfassen.
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Beispielhafte
multimere Elemente sind schwere Domäne, die auf einem Immunglobulinmolekül beruhen,
leichte Domäne,
die auf einem Immunglobulinmolekül
beruhen, T-Zellrezeptor-Untereinheiten.
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REPLIZIERBARES GENETISCHES
DISPLAY-PACKAGE (RGDP)
-
Dies
beschreibt ein biologisches Partikel, das genetische Informationen
hat, die dem Partikel die Fähigkeit
zur Replikation verleihen. Das Partikel kann an seiner Oberflä che zumindest
einen Teil eines Polypeptids exponieren. Das Polypeptid kann durch
genetische Information kodiert werden, die für das Partikel nativ ist, und/oder
künstlich
in das Partikel oder einen Vorläufer
desselben eingefügt
werden. Das exponierte Polypeptid kann jedes Element eines spezifischen
Bindungspaares sein, z.B. Domäne
der leichten oder schweren Kette, basierend auf einem Immunglobulinmolekül, ein Enzym
oder ein Rezeptor usw.
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Im
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ist das Partikel ein
filamentöser
Bakteriophage, wie fd oder M13.
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PACKUNG
-
Dies
beschreibt eine replizierbares genetisches Display-Package, in dem
das Partikel ein Element eines spezifischen Bindungspaares auf seiner
Oberfläche
exponiert. Das Package kann ein Bakteriophage sein, der eine Antigen-Bindungsdomäne auf seiner
Oberfläche
exponiert. Diese Art von Package wird als Phage-Antikörper (pAb) bezeichnet.
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ANTIKÖRPER
-
Dies
beschreibt ein natürlich
oder teilweise oder vollständig
synthetisch erzeugtes Immunglobulin. Der Begriff beinhaltet auch
jedes Protein mit einer Bindungsdomäne, die eine Immunglobulin-Bindungsdomäne oder
homolog zu dieser ist. Diese Proteine können von natürlichen
Quellen abgeleitet oder teilweise oder vollständig synthetisch erzeugt werden.
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Beispielhafte
Antikörper
sind die Immunglobulin-Isotypen und die Fab-, F(ab1)2-,scFv-, Fv-, dAB-, Fd-Fragmente.
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IMMUNGLOBULIN-SUPERFAMILIE
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Dies
beschreibt eine Familie von Polypeptiden, deren Elemente zumindest
eine Domäne
aufweisen, die in der Struktur mit jener der variablen oder konstanten
Domäne
von Immunglobulinmolekülen
verwandt ist. Die Domäne
besteht aus zwei β-Faltblättern und
für gewöhnlich einer
konservierten Disulfidbindung (siehe A.F. Williams und A.N. Barclay,
1988, Ann. Rev. Immunol. 6., 381–405).
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Beispielhafte
Elemente einer Immunglobulin-Superfamilie sind CD4, Plättchenwachstumsfaktor-Rezeptor
(PDGFR), interzelluläres
Adhäsionsmolekül (ICAM).
Wenn nicht der Zusammenhang anderes nahe legt, beinhaltet ein Verweis
auf Immunglobuline und Immunglobulinhomologe in dieser Anmeldung
Elemente der Immunglobulin-Superfamilie
und Homologe davon.
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HOMOLOGE
-
Dieser
Begriff benennt Polypeptide mit denselben oder konservierten Resten
an einer entsprechenden Position in ihrer primären, sekundären oder tertiären Struktur.
Der Begriff erstreckt sich auch auf zwei oder mehr Nucleotidsequenzen,
die für
die homologen Polypeptiden kodieren.
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Beispielhafte
homologe Peptide sind die Immunglobulin-Isotypen und die TIM-Fass-Enzyme.
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FUNKTIONELL
-
Im
Verhältnis
zu einem sbp-Element, das auf der Oberfläche eines rgdp exponiert wird,
bedeutet dies, dass das sbp-Element in einer gefalteten Form dargeboten
wird, in der seine spezifische Bindungsdomäne für sein komplementäres sbp-Element
dieselbe oder eng analog zu seiner nativen Konfiguration ist, wodurch
es eine ähnliche
Spezifität
in Bezug auf das komplementäre
sbp-Element aufweist.
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GENETISCH
UNTERSCHIEDLICHE POPULATION
-
In
Verbindung mit sbp-Elementen oder Polypeptidkomponenten davon bezieht
sich dies nicht nur auf die Diversität, die in der natürlichen
Population von Zellen oder Organismen vorhanden sein kann, sondern auch
auf die Diversität,
die durch künstliche
Mutation in vitro oder in vivo erzeugt werden kann.
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Die
in vitro Mutation kann zum Beispiel die Zufallsmutagenese unter
Verwendung von Oligonucleotiden beinhalten, die Zufallsmutationen
der Sequenz aufweisen, die variiert werden soll. Die in vivo Mutagenese kann
zum Beispiel Mutatorstämme
von Wirtsorganismen verwenden, um die DNA aufzunehmen (siehe Beispiel
38 von WO92/01047). Die Worte "einzigartige
Population" können zur
Bezeichnung z.B. mehrerer Polypeptidketten verwendet werden, die
sich genetisch nicht unterscheiden, d.h., die alle gleich sind.
Eine begrenzte Population ist jene, die zwar unterschiedlich ist,
aber nicht so sehr wie das volle Repertoire eines Tiers oder einer
Bibliothek, synthetisch oder anders. Die Diversität kann durch
vorangehende Selektion verringert werden, z.B. unter Verwendung
einer Antigen-Bindungsspezifität.
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DOMÄNE
-
Eine
Domäne
ist ein Teil eines Proteins, der in sich selbst gefaltet und unabhängig von
anderen Teilen desselben Porteins und unabhängig von einem komplementären Bindungselement
ist. Eine gefaltete Einheit ist eine spezifische Kombination aus
einer α-Helix-
und/oder β-Faltblattstruktur.
Domäne
und gefaltete Einheiten enthalten Strukturen, die Aminosäuren zusammenbringen,
die in der primären
Struktur nicht benachbart sind.
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FREIE FORM
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Dies
beschreibt den Zustand eines Polypeptids, der durch ein replizierbares,
genetisches Display-Package nicht exponiert wird.
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KONDITIONELL
SCHADHAFT
-
Dies
beschreibt ein Gen, das ein schadhaftes Polypeptid unter einem Satz
von Bedingungen exprimiert, aber ein anderes, aber verwandtes, nicht
schadhaftes Polypeptid unter einem anderen Satz von Bedingungen
exprimiert. Ein Beispiel ist ein Gen, das eine Amber-Mutation enthält, die
in einem nicht supprimierenden beziehungsweise supprimierenden Wirt
exprimiert wird.
-
Als
Alternative kann ein Gen ein Protein exprimieren, das unter einem
Satz von Bedingungen schadhaft ist, aber nicht unter einem anderen
Satz. Ein Beispiel ist ein Gen mit einer temperaturempfindlichen
Mutation.
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SUPPRESSIBLES
TRANSLATIONALES STOPP-CODON
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Dies
beschreibt ein Codon, das die Translation von Nucleotidsequenzen
stromabwärts
des Codons unter einem Satz von Bedingungen ermöglicht, während unter einem anderen Satz
von Bedingungen die Translation an dem Codon endet. Beispiele für suppresible
translationale Stopp-Codons sind die Amber-, Ochre- und Opal-Codons.
-
MUTATORSTAMM
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Dies
ist eine Wirtszelle, die einen genetischen Defekt aufweist, der
bewirkt, dass DNA, die in ihr repliziert wird, in Bezug auf ihre
Mutter-DNA mutiert ist. Beispielhafte Mutatorstämme sind NR9046mutD5 und NR9046
mut T1 (siehe Beispiel 38 von WO92/01047).
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HELFER-PHAGE
-
Dies
ist ein Phage, der zum Infizieren von Zellen verwendet wird, die
ein schadhaftes Phage-Genom enthalten und der zum Komplementieren
des Defekts dient. Das schadhafte Phage-Genom kann ein Phagemid
oder ein Phage mit einer gewissen Funktion sein, das für entfernte
Gensequenzen kodiert.
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Beispiele
für Helfer-Phagen
sind M13K07, M13K07 Gen III Nr. 3; und Phagen, die ein Bindungsmolekül exponieren
oder für
dieses kodieren, das an ein Capsidprotein fusioniert ist.
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VEKTOR
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Dies
ist ein DNA-Molekül,
das zur Replikation in einem Wirtsorganismus imstande ist, in das
ein Gen eingefügt
wird, um ein rekombinantes DNA-Molekül zu konstruieren.
-
PHAGE-VEKTOR
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Dies
ist ein Vektor, der durch Modifikation eines Phage-Genoms abgeleitet
wird, der einen Replikationsursprung für einen Bakteriophagen enthält, aber
keinen für
ein Plasmid.
-
PHAGEMID-VEKTOR
-
Dies
ist ein Vektor, der durch Modifikation eines Plasmid-Genoms abgeleitet
wird, der einen Replikationsursprung für einen Bakteriophagen wie
auch den Plasmid-Replikationsursprung
enthält.
-
SEZERNIERT
-
Dies
beschreibt ein rgdp oder ein Molekül, das mit dem Element eines
sbp assoziiert wird, das auf dem rgdp exponiert ist, wobei das sbp-Element
und/oder das Molekül
gefaltet sind und die Packung außen an zelluläres Cytosol
angefügt
ist.
-
REPERTOIRE
UMGEORDNETER IMMUNGLOBULINGENE
-
Eine
Sammlung natürlich
vorkommender Nucleotide, z.B. DNA-Sequenzen, die für exprimierte
Immunglobulingene in einem Tier kodieren. Die Sequenzen werden durch
die in vivo Umordnung von z.B. V-, D- und J-Segmenten für H-Ketten
und z.B. der V- und J-Segmente für
L-Ketten erzeugt. Als Alternative können die Sequenzen von einer
Zelllinie erzeugt werden, die in vitro immunisiert wird und in der
die Umordnung als Reaktion auf die Immunisierung intrazellulär erfolgt.
-
BIBLIOTHEK
-
Eine
Sammlung von Nucleotiden, z.B. DNA-Sequenzen, in Klonen; oder eine
genetisch unterschiedliche Sammlung von Polypeptiden oder spezifischen
Bindungspaarelementen, oder Polypeptiden oder sbp-Elementen, die
auf rgdps exponiert sind, die selektiert oder gescreent werden können, um
ein einzelnen Polypeptid oder sbp-Element oder eine gemischte Population
von Polypeptiden oder sbp-Elementen zu erhalten.
-
REPERTOIRE
VON KÜNSTLICH
UMGEORDNETEN IMMUNGLOBULINGENEN
-
Eine
Sammlung von Nucleotiden, z.B. DNA-Sequenzen, die vollständig oder
teilweise von einer Quelle abgeleitet wird, die nicht die umgeordneten
Immunglobulinsequenzen von einem Tier sind. Diese können zum Beispiel
DNA-Sequenzen enthalten, die für
VH-Domäne
kodieren, indem sie nicht umgeordnete V-Segmente mit D- und J-Segmenten
kombinieren, und DNA-Sequenzen, die für VL-Domäne kodieren, indem sie V- und J-Segmente
kombinieren.
-
Ein
Teil der oder alle DNA-Sequenzen können durch Oligonucleotidsynthese
abgeleitet werden.
-
SEKRETORISCHES
LEADER-PEPTID
-
Dies
ist eine Sequenz von Aminosäuren,
die mit dem N-terminalen Ende eines Polypeptids verbunden ist, und
die die Bewegung des Polypeptids aus dem Cytosol lenkt.
-
ELUTIONSMITTEL
-
Dies
ist eine Lösung,
die zum Aufbrechen der Verbindung zwischen zwei Molekülen verwendet
wird. Die Verbindung kann eine nicht kovalente oder kovalente Bindung
sein. Die zwei Moleküle
können
Elemente eines sbp sein.
-
DERIVAT
-
Dies
ist ein Polypeptid, das von einem anderen Polypeptid abgeleitet
wird, für
das die DNA in einem ausgewählten
rgdp kodiert. Das Polypeptid-Derivat kann sich von dem kodierten
Polypeptid durch die Addition, Deletion, Substitution oder Einfügung von
Aminosäuren
unterscheiden, oder durch die Verbindung von anderen Molekülen mit
dem kodierten Polypeptid. Diese Änderungen
können
auf dem Nucleotid- oder Protein-Niveau erfolgen. Zum Beispiel kann
das kodierte Polypeptid ein Fab-Fragment sein, das dann an ein Fc-Ende von
einer anderen Quelle gebunden wird. Alternative Marker, wie Enzyme,
Fluoresceine usw., können
z.B. an Fab-, scFv-Fragmente gebunden sein.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER
FIGUREN
-
1 zeigt
eine Analyse mittels ELISA der Spezifitäten löslicher Einketten-Fvs (scFvs),
die von der nicht immunisierten Bibliothek durch Selektion auf bovinem
Thyroglobulin (obere Tafel), menschlichem TNFα (mittlere Tafel) oder dem menschlichem
mAb Fog-1 (Gamma-1, kappa) isoliert wurden. Die Bindung wurde durch
ELISA an einer Reihe von Proteinen wie folgt bestimmt: 1 – Kunststoff,;
2 – Hühnerei-Trypsin-Inhibitor; 3 – Chymotrypsinogen
A; 4 – Hühnerei-Ovalbumin;
5 – Keyhole-Limpet-Hämocyanin;
6 – bovines
Thyroglobulin; 7 – menschliches
TNFα; 8 – Truthahn-Eiweiß-Lysozym;
9 – Pferdeherz-Cytochrom
c; 10 – bovines
Serumalbumin; 11 – mAb
Fog-1.
-
2 zeigt
eine Analyse mittels ELISA der Spezifitäten löslicher scFvs, die von der
nicht immunisierten Bibliothek durch Selektion auf menschlichem
carcinoembryonischen Antigen (CEA) (obere Tafel); dem MUC1 Peptid
(Price et al., 1990, supra), (mittlere Tafel), oder menschlichem
CD4 (untere Tafel) isoliert wurden. Die Bindung wurde mittels ELISA
an einer Reihe von Proteinen wie folgt bestimmt: 1 Hühnerei-Trypsin-Inhibitor;
2 – Chymotrypsinogen
A; 3 – Hühnerei-Ovalbumin;
4 – Keyhole-Limpet-Hämocyanin;
5 – CEA;
6 – Urinextrakt,
das menschliches polymorphes epitheliales Mucin (PEM) enthält; 7 – bovines
Thyroglobulin; 8 -Hühner-Eiweiß-Lysozym; 9 – bovines
Serumalbumin; 10 – Küken-Gammaglobulin,
gekoppelt an 4-Hydroxy-3-nitrophenyl-Essigsäure; 11 – menschliches
rekombinantes lösliches
CD4.
-
3 zeigt
einen ELISA zum Testen der Bindung von drei scFvs, die durch Selektion
auf einem menschlichen monoklonalen Antikörper Fog-1 (IgG1, kappa) isoliert
wurden, an einer Reihe von menschlichen Antikörpern unterschiedlichen Isotyps,
wie folgt: 1 – Fog-1;
2 – das
Fv-Fragment von HulysII; 3 – HulysII-Antikörper (IgG1,
kappa); 4 – RegA
(IgG1, kappa); FogC (IgG3, kappa); 6- Pag1 (IgG1, lambda); 7 – IgG2,
lambda-Antikörper,
gereinigt von Myelomplasma (Sigma); 8 – Oak3 (IgG3, lambda); 9 – IgG4,
lambda, gereinigt von Myelomplasma (Sigma); 10 – FomI (IgM, lambda); 11 – FomA (IgM,
lambda).
-
4 zeigt
das Zusammenfügen
von VH-Genen bei der Erstellung einer synthetischen
Bibliothek.
-
5 zeigt
schematisch Selektionstechniken für pAbs: 2(i) zeigt ein Bindungs/Elutionssystem;
2(ii) zeigt ein Konkurrenzsystem (p = pAb; ag = Antigen, an das
eine Bindung durch pAb erforderlich ist,; c = Konkurrentpopulation,
z.B. Antikörper,
pAb, Ligand; s = Substrat (z.B. Kunststoffkugeln usw.); d = Detektionssystem).
-
Die
vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht.
Oligonucleotidprimer und Sonden, die in dem Text erwähnt sind,
sind in Tabelle IV aufgelistet. Die Tabellen I bis IV sind nach
Beispiel 8 angeführt.
-
Beispiel
1 zeigt die Isolierung von Antikörpern,
die gegen den menschlichen Tumornekrose-Faktor α und einen menschlichen monoklonalen
Antikörper
gerichtet sind, aus einer Phage-Bibliothek von Einketten-Fv-Fragmenten,
abgeleitet von einem nicht immunisierten Menschen.
-
Beispiel
2 zeigt die Isolierung von Antikörpern,
die an menschliches Thyroglobulin binden, aus einer Phage-Bibliothek
von Einketten-Fv-Fragmenten, abgeleitet von einem nicht immunisierten
Menschen.
-
Beispiel
3 zeigt die Isolierung von Antikörperfragmenten,
die gegen die Selbstantigene MUCI Mucin, carcinoembryonisches Antigen
(CEA) und rekombinantes lösliches
CD4 (rsCD4) gerichtet sind, aus einer Phage-Bibliothek von Einketten-Fv-Fragmenten, abgeleitet
von einem nicht immunisierten Menschen.
-
Beispiel
4 zeigt die weitere Charakterisierung selektierter Antiselbst-Antikörperfragmente
durch DNA-Sequenzierung und Affinitätsbestimmungen.
-
Beispiel
5 zeigt die Bildung einer synthetischen menschlichen Bibliothek
unter Verwendung von Keimlinien-VH-Segmenten.
-
Beispiel
6 zeigt die Isolierung eines Antikörperfragments, das an menschlichen
Tumornekrose-Faktor α bindet,
aus einer synthetischen, menschlichen Keimlinien-Bibliothek.
-
Beispiel
7 zeigt die Bildung einer synthetischen menschlichen Bibliothek
unter Verwendung von menschlichen Keimlinien-VH-Segmenten, die VH-CDR3-Sequenzen
unterschiedlicher Längen
enthalten, und die Isolierung von Einketten-Fv- Fragmenten, die an menschliches Thyroglobulin
und einen menschlichen monoklonalen Antikörper binden.
-
Beispiel
8 zeigt die Isolierung von menschlichen Antikörpern, die gegen menschliche
Interleukin-1-Rezeptormoleküle
gerichtet sind, die die Rezeptorfunktion triggern.
-
BEISPIEL 1
-
ISOLIERUNG VON ANTIKÖRPERN, DIE
GEGEN SELBSTANTIGENE GERICHTET SIND, AUS EINER BIBLIOTHEK AUS SCFVS,
DIE VON NICHT IMMUNISIERTEN BLUTSPENDERN ERHALTEN WERDEN
-
Natürlich vorkommende
V-Gene, die von menschlichen PBLs isoliert werden, können zu
einer großen Bibliothek
von Antikörperfragmenten
konstruiert werden, die Reaktivitäten gegen Antigene enthalten,
welchen der Spender nicht ausgesetzt wurde (WO92/01047, Beispiel
42). Wir haben erkannt, dass diese Bibliotheken auch Reaktivitäten gegen
Selbstantigene enthalten können,
die entweder durch selbstreaktive B-Zellen entstehen, die nicht
deletiert wurden, oder als nicht natürlich vorkommende Fragmente,
die sich aus einer VH- und VL-Kettenrekombination ergeben. Um dies
zu testen, bildeten wir eine große menschliche scFv-Bibliothek durch
Panning, die auf der Oberfläche
eines Phagemid exponiert war, gegen menschlichen TNF-α und ein menschliches
IgG/k Immunglobulin.
-
VERFAHREN
-
RESCUE DER BIBLIOTHEK:
-
Die
Bibliothek von scFvs wurde aus der RNA von menschlichen PBLs konstruiert
und wurde bereits beschrieben (WO92/01047, Beispiel 42). Für das Rescue
von Phagen, die Antikörperfragmente
exponierten, wurden etwa 109 E. coli, die
das Phagemid enthielten, zum Beimpfen von 50 ml 2 × TY verwendet,
das 1 % Glucose und 100 mg/ml Ampicillin enthielt (2 × Ty- AMP-GLU)
und zu einer O.D. von 0,8 unter Schütteln gezüchtet. 5 ml dieser Kultur wurden
zum Beimpfen von 50 ml 2 × TY- AMP-GLU verwendet,
2 × 108 TU Delta-Gen 3-Helfer (M13 D Gen III, siehe
WO92/01047) wurden zugegeben, und die Kultur wurde 45 Minuten bei 37 °C ohne Schütteln inkubiert,
und dann 45 Minuten bei 37 °C
mit Schütteln.
Die Kultur wurde bei 4000 U/min 10 min zentrifugiert und das Pellet
in 2 Litern 2 × TY
resuspendiert, enthaltend 100 mg/ml Ampicillin und 50 ml/ml Kanamycin,
und über
Nacht gezüchtet.
-
Phagen
wurden wie zuvor beschrieben hergestellt (WO92/01047, Beispiel 42).
M13 D Gen III wurde wie folgt hergestellt:
M13 D Gen III-Helferphage
kodiert nicht für
das Gen III-Protein, und somit haben Phagen/Phagemide, die Antikörperfragmente
exponieren, eine größere Bindungsavidität an Antigen.
Infektiöse
M13 D Gen III Partikel werden durch Züchten des Helfer-Phage in Zellen
hergestellt, die ein pUC18 Derivat enthalten, das das Wildtyp gIII
Protein während
der Phage-Morphogenese liefert. Die Kultur wurde 1 Stunde bei 37 °C ohne Schütteln und
dann eine weitere Stunde bei 37 °C
mit Schütteln
inkubiert. Die Zellen wurden zentrifugiert (IEC-Centra 8, 4000 U/min über 10 min),
in 300 ml 2 × TY-Nährlösung resuspendiert,
die 100 mg Ampicillin/ml und 25 mg Kanamycin/ml enthielt (2 × TY-AMP-KAN),
und über
Nacht unter Schütteln
bei 37 °C
gezüchtet.
-
Phage-Partikel
wurden durch zwei PEG-Fällungen
(Sambrook et al., 1990) aus dem Kulturmedium gereinigt und konzentriert,
in 2 ml PBS resuspendiert und durch ein 0,45 mm Filter geleitet
(Minisart NML; Sartorius), um eine Endkonzentration von etwa 1013 transduzierenden Einheiten/ml (Ampicillin-resistenten
Klonen) zu erhalten.
-
PANNING DER BIBLIOTHEK
-
Immunotubes
(Nunc) wurden über
Nacht in PBS mit 4 ml von entweder 100 mg/ml oder 10 mg/ml rekombinantem
menschlichen TNF-α in
PBS oder 4 ml von 10 ml/ml Fog-1, einem menschlichen IgG/κ-Immunglobulin,
beschichtet, das das menschliche, rote Blutkörperchen Rh (D) Antigen erkennt.
Die Röhrchen
wurden mit 2 % Marvel-PBS
2 Stunden bei 37 °C
blockiert und dann 3 mal in PBS gewaschen. Etwa 1013 TU Phage wurden
auf das Röhrchen
aufgebracht und bei Raumtemperatur 30 Minuten inkubiert, wobei dieses
auf einem Überkopf-Drehtisch
geschwenkt wurde, und dann weitere 1,5 Stunden stehen gelassen.
Die Röhrchen
wurden 10 mal mit PBS 0,1 % Tween 20 und 10 mal mit PBS gewaschen.
Phage wurden durch Zugabe von 1 ml 100 mM Triethylamin und 15 minütiges Auf-
und Abdrehen auf einem Überkopf-Drehtisch
eluiert, wonach die Lösung
sofort mit 0,5 ml 1,0 M Tris-HCl, pH 7,4, neutralisiert wurde. Phagen
wurden dann zum Infizieren von 10 ml E. coli TG1 mittleren logs
verwendet, indem eluierte Phagen 30 Minuten bei 37 °C mit Bakterien
inkubiert wurde. Die E. coli wurden dann auf TYE Platten ausgestrichen,
die 1 % Glucose und 100 mg/ml Ampicillin enthielten. Es folgte ein
Rescue der erhaltenen bakteriellen Bibliothek mit Delta Gen 3 Helfer-Phage
wird zuvor beschrieben, um Phagen für eine anschließende Selektionsrunde
herzustellen. Dieses Verfahren wurde dann für insgesamt 4 Runden einer
Affinitätsreinigung
wiederholt, wobei die Röhrchenwaschung
auf 20 mal mit PBS, 0,1 % Tween 20 und 20 mal mit PBS in den Runden
3 und 4 erhöht
wurde.
-
CHARAKTERISIERUNG
DER BINDEMITTEL
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Eluierte
Phagen aus der 3. und 4. Selektionsrunde wurden zum Infizieren von
E. coli HB 2151 verwendet, und es wurde lösliches scFv aus einzelnen
Kolonien für
den Test erzeugt (Marks, et al., 1991). Im Fall von TNF erfolgte
auch ein Rescue von Phagen auch aus einzelnen Kolonien. ELISAs wurden
wie zuvor beschrieben mit Mikrotiterplatten durchgeführt, die
entweder mit 10 μg//ml
menschlichem TNF-α in
50 mM Bicarbonat, pH 9,6, oder 10 μg/ml Fog-1 in PBS beschichtet
waren. Klone, die in ELISA positiv waren, wurden durch PCR-Fingerprinting
(WO92/01047, Beispiel 20) und dann durch Sequenzierung näher charakterisiert.
-
ERGEBNISSE
-
TNF:
Lösliche
scFv von 1536 Kolonien und Phagen von 1152 Kolonien wurden mit Hilfe
von ELISA gescreent. Die Ergebnisse sind in 1 dargestellt,
deren Legende in der kurzen Beschreibung der Figuren (supra) angeführt ist.
-
Positive
Klone zur Bindung an TNF-α wurden
durch PCR-Fingerprinting und Sequenzierung näher charakterisiert. Auf diese
Weise wurden 15 verschiedene Bindemittel identifiziert. Vier davon
wurden sequenziert.
-
Fog-1:
Lösliches
scFv von 96 Klonen wurde mittels ELISA gescreent, und positive Klonen
wurden durch PCR-Fingerprinting und Sequenzierung näher charakterisiert.
Auf diese Weise wurden 4 verschiedene Bindemittel identifiziert
und sequenziert.
-
BEISPIEL 2
-
ISOLIERUNG VON ANTIKÖRPERFRAGMENT-SPEZIFITÄTEN, DIE
GEGEN MENSCHLICHES THYROGLOBULIN GERICHTET SIND, AUS EINER BIBLIOTHEK
VON SCFV-FRAGMENTEN, UNTER VERWENDUNG DER EXPOSITION AUF BAKTERIOPHAGE
FD
-
Beispiel
44 von WO/01047 beschreibt die Selektion von Antikörper-scFv-Fragmenten,
die gegen bovines Thyroglobulin gerichtet sind, aus einer Bibliothek
von scFv-Fragmenten.
-
Diese
wurden von nicht immunisierten Menschen abgeleitet, auf der Oberfläche von
Phage fd exprimiert, durch Panning gegen bovines Thyroglobulin isoliert.
Die Ergebnisse zeigten, dass es möglich ist, Antikörper aus
einer Bibliothek, die von einem nicht immunisierten Individuum abgeleitet
ist, zu isolieren, die ein Antigen binden, dem das Individuum niemals
ausgesetzt wurde.
-
Sechzehn
Klone, die sich durch dieses Panning als spezifisch für bovines
Thyroglobulin erwiesen, wurden nun auf die Bindung an menschliches
Thyroglobulin in einem ELISA-Test analysiert (wie in Beispiel 44 von
WO92/01047 beschrieben). Neun dieser Klone banden auch stark an
menschliches Thyroglobulin mit Extinktionssignalen zwischen 1,0
und 1,6, 12 Minuten nach Zugabe des Substrates. Es zeigte sich keine
Kreuzreaktivität
(Signal unter 0,05 nach 90 min) mit einer Reihe nicht verwandter
Antigene – Hühnerei-Lysozym, BSA,
Ovalbumin, Chymotrypsinogen, Cytochrom c, Keyhole-Limpet-Hämocyanin,
Insulin, Cardiolipin und DNA.
-
Somit
können
Antikörper
mit Spezifität
für Epitope
auf dem menschlichen Selbstantigen Thyroglobulin aus Bibliotheken
isoliert werden, die von nicht immunisierten Menschen hergestellt
werden.
-
Zwei
Klone, die sowohl an menschliches als auch bovines Thyroglobulin, α-Thy23 und α-Thy29, banden
und zwei Klone, die nur an bovines Thyroglobulin banden, α-Thy 32 und α-Thy33, wurden
sequenziert.
-
BEISPIEL 3
-
ISOLIERUNG VON ANTIKÖRPERFRAGMENTEN,
DIE GEGEN DIE MENSCH-LICHEN
SELBSTANTIGENE MUC1 MUCIN, CARCINOEMBRYONISCHES ANTIGEN (CEA) UND
REKOMBINANTES LÖSLICHES
CD4 (RSCD4) GERICHTET SIND, AUS EINER PHAGE-DISPLAY-BIBLIOTHEK VON
MENSCHLICHEN EINKETTEN-FV-FRAGMENTEN
-
Die
Phage-Display-Bibliothek von Einketten-Fv-Fragmenten, die von nicht
immunisierten menschlichen Spendern abgeleitet wurde, die in Beispiel
1 verwendet wurde, wurde bei der Selektion eingesetzt, um Antikörperfragmente
zu isolieren, die gegen die Selbstantigene Muc1 Mucin, carcinoembryonisches
Antigen (CEA) und rekombinantes, lösliches CD4 (rsCD4) gerichtet
sind.
-
RESCUE DER
BIBLIOTHEK
-
Das
Rescue der Bibliothek erfolgte wie in Beispiel 1, mit der Ausnahme,
dass der Standard-Helfer-Phage M13K07 (5 × 1010 pfu)
anstelle des Delta-Gen 3-Helfer-Phagen
(M13 D Gen III) für
das Rescue der Bibliothek verwendet wurde.
-
SELEKTION VON PHAGEN,
DIE FÜR
MUC1 MUCIN UND CARCINOEMBRYONISCHES ANTIGEN (CEA) SPEZIFISCH SIND
-
Der
Phage wurde einem Panning auf Bindung unter Verwendung von Immunotubes
(Nunc; Maxisorp) unterzogen, die mit Antigen beschichtet waren,
im Wesentlichen wie bei (Marks et al., 1991), oder wurden auf einer
Antigen-Säule
selektiert (J. McCafferty et al., Nature 348, 552–554, 1990).
Die folgenden Antigene wurden verwendet: menschliches, rekombinantes,
lösliches
CD4 (rsCD4) (exprimiert in Baculovirus von American Biotechnologies
Inc. und geliefert von MRC AIDS Reagent Project [ADP608]); menschliches
carcinoembryonisches Antigen (CEA); und ein 20 Aminosäuren Peptid
(M.R. Price et al., Molec. Immunol. 27, 795–80, 1990), das einem wiederholten
Motiv in menschlichem MUC1 Mucin entspricht (Tumor-assoziiertes,
polymorphes, epitheliales Mucin oder PEM) (S. Gendler et al., J.
Biol. Chem. 263, 12820–12823,
1988; J.R. Gum et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 171, 407–415, 1990).
-
CEA
(20 mg/ml) und rsCD4 (10 mg/ml) wurden über Nacht bei Raumtemperatur
in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
auf Immunotubes aufgetragen. Für
die ersten zwei Selektionsrunden wurden die Röhrchen 10 mal mit PBS, 0,1
% (v/v) Tween 20 und 10 mal mit PBS gewaschen. In den folgenden
Selektionsrunden wurden die Röhrchen
20 mal mit PBS, 0,1 % (v/v) Tween 20 und 20 mal mit PBS gewaschen.
Phagen wurden mit 100 mM Triethylamin wie bei (Marks et al., 1991)
eluiert. Eluierte Phagen (für
gewöhnlich
106 bis 107 transduzierende
Einheiten) wurden zum Infizieren von E. coli TG1 Zellen verwendet.
Es wurden etwa 109 infizierte Bakterien
als Impfstoff für
das nächste
Rescue verwendet.
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Die
Bibliothek wurde 3 bis 5 Rescue- und Selektionsrunden für jedes
Antigen unterzogen.
-
Für die Selektion
von Phagen, die an das MUC1 Peptid binden, wurde das Peptid chemisch
an Sepharose 4B gekoppelt (bereitgestellt von M.R. Price). Eine
1 ml Säule
wurde vorbereitet und Phagen wurde wie von Cafferty et al., 1990
(supra) beschrieben selektiert. Kurz gesagt, die Sepharose-MUC1
Säule wurde mit
PBS gewaschen, die 2 % Magermilchpulver (MPBS) enthielt, und die
Phagen wurden in 1 ml desselben Puffers geladen. Nach dem Waschen
der Säule
der Reihe nach mit 10 ml Volumina von MPBS, PBS, pH 7,2, 50 mM Tris-HCl/500
mM NaCl, pH 8,0, und 50 mM Tris-HCl/500 mM NaCl, pH 9,0, wurden
Phagen mit 5 ml 100 mM Triethylamin eluiert und mit 0,5 M Natriumphosphatpuffer,
pH 6,8, neutralisiert. Es wurden fünf Selektionsrunden durchgeführt.
-
SCREENING
UND SEQUENZIERUNG VON KLONEN
-
Einzelne
Ampicillin-resistente Kolonien aus der Infektion von E. coli TG1
mit eluiertem Phage wurden entweder auf die Bindung von Phagen (Clackson
et al., 1991) oder löslichen
scFv-Fragmenten (Marks et al., 1991) gescreent. Da das Gen, das
für das
Antikörperfragment
kodiert, an jenes, das für
das Phage-Hüllprotein kodiert,
durch ein Amber-Codon gebunden ist, können lösliche Fragmente von einem
Nicht-Suppressor-Bakterienstamm sezerniert werden, der mit dem Phage
infiziert ist (Hoogenboom et al., 1991). Die Bindung löslicher
scFvs an Antigen im bakteriellem Überstand wurde mit dem Maus-Ak
9E10 (1 μg/ml),
der das C-terminale Peptid-Tag erkennt (Munro und Pelham, Cell 46,
291–300,
1986), und dem Peroxidasekonjugiertem Anti-Maus Fc Antikörper (Sigma),
wie beschrieben (Ward et al., 1989), detektiert. Platten wurden
mit den Antigenen Fog1, TNFa, bovines Thyroglobulin und rsCD4 wie
zuvor für
die Immunotubes beschrieben beschichtet und mit CEA bei 5 mg/ml.
Ein Urinextrakt, das menschliches polymorphes epitheliales Mucin
(PEM) enthielt, wurde bei einer Proteinkonzentration von etwa 10
mg/ml verwendet.
-
Die
Spezifität
der isolierten Klone wurde durch ELISA der löslichen scFv-Fragmente unter
Verwendung von Platten geprüft,
die mit verschiedenen Proteinen beschichtet waren.
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Die
Platten wurden mit den Antigenen Fog1, TNFa, bovines Thyroglobulin,
rsCD4, CEA und PEM wie zuvor beschrieben beschichtet. Andere Proteine
wurden über
Nacht bei Raumtemperatur bei einer Konzentration von 1 mg/ml in
PBS (Cytochrom c [Sigma]) oder in 50 mM NaHCO3, pH 9,6 (bovines
Serumalbumin, Truthahn-Eiweiß-Lysozym,
Hühner-Eiweiß-Lysozym,
Hühner-Ovalbumin,
Keyhole Limpet Hämocyanin
[CalBiochem], Chymotrypsinogen A, Küken-Eiweiß-Trypsininhibitor [Sigma],
Küken-Gammglobulin,
gekoppelt an 4-Hydroxy-3-nitrophenyl-Essigsäure) aufgetragen. Klone, von
welchen ein positives ELISA Signal erhalten wurde, wurden mittels
PCR gescreent und einem "Fingerprinting" mit dem Restriktionsenzym
BstNI wie in (Marks et al., 1991, supra) unterzogen, um verschiedene
Klone zu identifizieren. Beispiele für Klone mit verschiedenen Restriktionsmustern
wurden selektiert und die schwere und leichte Kette unter Verwendung
eines Sequenase-Kits (USB) oder unter Verwendung eines Taq DyeDeoxy
Terminator Cycle Sequencing Kits (Applied Biosystems) und eines
Applied Biosystems 373A DNA-Sequenziergeräts sequenziert.
-
Sequenzierte
Klone wurden unter Verwendung des Programms MacVector 3.5 (IBI Kodak,
New Haven, CT) analysiert. Die VH-Gene wurden mit den 83 Keimlinien-Gensegmenten verglichen,
die in dem VH-Verzeichnis angeführt
sind, das von Tomlinson et al. zusammengestellt wurde (J. Mol. Biol.
227, 776–798, 1992).
VL-Gene wurden mit
34 veröffentlichten
kappa Keimlinien-Gensegmenten und 13 veröffentlichten lambda Gensegmenten
verglichen. Regionen der V-Gene, für die PCR Primer kodieren,
waren in der Analyse nicht enthalten.
-
DIE SELEKTIERTEN ANTIKÖRPERFRAGMENTE
ZEIGEN EINE HOHE SPEZIFITÄT
GEGEN SELBSTANTIGENE
-
Nach
zwei bis fünf
Selektionsrunden wurden E. coli Zellen mit eluierten Phagen infiziert,
und Antikörperfragmente,
die durch einzelne Klone erzeugt wurden, wurden mittels ELISA auf
Bindung gescreent. Phagen, die mit dem 20 Aminosäuren MUC1 Peptid (Price et
al., 1990, supra) selektiert wurden, das einem wiederholten Motiv
in menschlichem MUC1 Mucin (Tumor-assoziiertes polymorphes epitheliales
Mucin oder PEM) (Gender et al., 1988, supra; Gum et al., 1990 supra)
entspricht, wurden auf die Bindung an menschliches PEM gescreent
und binden somit sowohl Peptid als auch das Protein. Die V-Gene
von Klonen mit Bindungsaktivitäten
wurden sequenziert, und ein Klon für jedes Antigen von CEA, PEM
und rsCD4 identifiziert (Tabelle 1). Das Erscheinen von nur geringen
Zahlen von Klonen, die an CEA, PEM und menschliches rekombinantes
lösliches
CD4 (rsCD4) binden, selbst nach mehreren Selektionsrunden, könnte die
Verwendung von VCS-M13 (Stratagene) als Helfer-Phage reflektieren (anstelle des M13DgIII
Helfers, der für
die anderen Antigene verwendet wurde). Populationen von Phage(mid)-Partikeln,
die durch Rescue mit M13DgIII erzeugt wurden (die pIII nicht erzeugen
können),
haben höhere
durchschnittliche Aviditäten
als jene, die durch Rescue mit VCS-M13 erzeugt wurden (wo Wildtyp
pIII, für
das der Helfer-Phage kodiert, mit scFv-pIII Fusionen konkurrieren
kann).
-
Die
scFv-Fragmente wurden dann an einer Reihe anderer Proteinantigene
auf Bindung gescreent und erwiesen sich als äußerst spezifisch. Dies ist
in 2 mit den einzelnen Klonen mit Bindungsaktivität an menschliches
CEA, MUC1 und menschliches rsCD4 dargestellt. Die Legend findet
sich in der kurzen Beschreibung von 2 (supra).
-
Somit
können
Antikörperfragmente,
die gegen die menschlichen Selbstantigene CEA und MUC1 (die Tumormarker
sind) und rsCD4 gerichtet sind, von derselben Bibliothek abgeleitet
werden und haben alle eine hohe Spezifität für Antigen.
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BEISPIEL 4
-
CHARAKTERISIERUNG
VON ANTISELBST-ANTIKÖRPERFRAGMENTEN
DURCH DNA SEQUENZIERUNG UND BINDUNG AN ANTIGEN
-
Die
Antiselbst-Antikörperfragmente,
die in den Beispielen 1, 2 und 3 isoliert wurden, wurden durch DNA-Sequenzierung
und Antigenbindung charakterisiert.
-
DIE ANTIKÖRPERFRAGMENTE
WERDEN VON EINEM BEREICH NICHT MUTIERTER UND SOMATISCH MUTIERTER
V-GENE ABGELEITET
-
Die
Sequenzen mehrere Klone mit Selbstspezifität wurden wie in Beispiel 3
bestimmt und enthalten sowohl kappa wie auch lambda leichte Ketten
(Tabelle II). Ein Vergleich mit den Sequenzen der nächsten Keimlinien-V-Gensegmente
zeigt, dass mehrere verschiedene Familien verwendet werden (VH1,
3, 4 und 5; Vk1 und 4, VI1, 2 und 3). In einigen Fällen sind
die V-Gene vollständig
Keimlinie, zum Beispiel sowohl die VH- als auch VI-Gene von aThy-29.
Die meisten der V-Gene haben jedoch mehrere Unterschiede zu den
nächsten Keimlinien
V-Gensegmenten, sowohl auf dem Nucleotid- als auch Aminsäure-Niveau
(Tabelle II), was nahe legt, dass sie von somatisch mutierten B-Zellen
abgeleitet sind. Einige Mutationen können während des PCR-Amplifikations-
und Zusammenfügungsprozesses
entstanden sein, zum Beispiel die VH-Gene von aFOG1-G8 und aMUC1-1,
und die Vk-Gene von aThy-33 entstanden wahrscheinlich durch Überkreuzungen zwischen
zwei V-Genen während
der PCR-Amplifikation (Tabelle II). Ferner können große Unterschiede (zum Beispiel
das Vk von aFOG1-H6, das sich um 36 Nucleotide unterscheidet) auf
die Verwendung unbekannter V-Gensegmente zurückzuführen sein. Es gibt eine auffallende
Homologie in der CDR3 der schweren Kette zwischen aTNF-A1 und aTNF-E1:
die Keimlinien-V-Gene sind verschieden, aber es werden dieselben
JH-Segmente verwendet
und 11/16 Reste von CDR3 sind identisch. Dies legt nahe, dass beide
scFv-Fragmente an dasselbe Epitop von TNF binden können.
-
DIE ANTIKÖRPERFRAGMENTE
SIND GEGEN VERSCHIEDENE EPITOPE AUF DEMSELBEN PROTEIN GERICHTET
-
Die
scFv-Fragmente, die gegen bovines Thyroglobulin von Beispiel 2 gerichtet
sind, wurden auf Bindung an menschliches Thyroglobulin gescreent,
das sich nur um 6 einzelne Aminosäurereste im Protomer unterscheidet
(Malthiéry,
Y. und Lissitzky, S. (1987), Eur. J. Biochem., 165, 491–498).
-
Vier
der zwölf
Klone (einschließlich
aThy-29) banden an menschliches Thyroglobulin, während dies für den Rest
(einschließlich
aThy-32 und aThy-33) nicht zutraf (Daten nicht dargestellt). Ebenso
wurden die Fragmente, die an den menschlichen Antikörper Fog-1
banden, auf Bindung an eine Reihe anderer Antikörper gescreent, die sich in
dem Isotyp der schweren und leichten Kette unterschieden (3).
Die Legende findet sich in der kurzen Beschreibung von 3 (supra).
Das Fragment aFOG1-A4 band an Isotypen der schweren Kette g1, 2
und 3, nicht aber an g4 oder m. Im Gegensatz dazu banden die Fragmente
aFOG1-H6 und aFOG1-A3 an keinen der anderen Antikörper, einschließlich jener
mit demselben Isotyp wie Fog-1, was nahe legt, dass sie gegen die
variable Domäne
von Fog-1 gerichtet sind.
-
CHARAKTERISIERUNG
SELEKTIERTER SCFV-FRAGMENTE
-
Die
folgenden Klone wurden zur großtechnischen
Reinigung und weiteren Charakterisierung gewählt: aFOG1-H6, aFOG1-A3, aTNF-E7
und aThy-29. Kolonien des Nicht-Suppressor E. coli Stamms HB2151,
die das geeignete Phagemid enthielten, wurden zum Beimpfen von 2
Litern 2 × Ty
verwendet, die 100 μg
Ampicillin/ml und 0,1 % Gloucose enthielt. Die Kulturen wurden gezüchtet und
induziert (De Bellis, D. und Schwartz, I. (1990) Nucleic Acids Res.,
18, 1311) und die scFv Fragmente mit Tags unter Verwendung des mAb
9E10 wie in (Clackson et al., 1991, supra und WO92/01047) gereinigt.
-
Die
Hemmung der 125I-Fog-1 Bindung an menschliches Rh D Antigen durch
die affinitätsgereinigten scFv-Fragmente
aFOG1-H6 und aFOG1-A3 wurde im Wesent lichen wie früher (Gorick,
B.D., Thompson, K.M., Melamed, M.D. und Hughes, J.N. (1988) Vox.
Sang., 55, 165–170)
mit den folgenden Modifikationen durchgeführt. 0,0148 μg 125I-FOG1
wurde mit unterschiedlichen Mengen an gereinigtem aFOG1-H6 oder aFOG1-A3 scFv-Fragmenten
(0 bis 16 μg)
bei 37 °C
1,5 Stunden vorinkubiert, bevor 0,5 μl RIR2 Zellen (oder rr Zellen
als Kontrolle) zugegeben wurden. Die Mischung wurde dann weitere
1,5 Stunden bei 37 °C
unter konstantem Mischen inkubiert, und schließlich wurden die Zellen vom Überstand
abgetrennt. Als Kontrolle wurde auch eine Titrierung mit einem gereinigten
scFv-Fragment durchgeführt,
das gegen Truthahn-Eiweiß-Lysozym
(aTEL9) gerichtet war (Marks et al., 1991, supra).
-
Kinetische
Messungen wurden unter Verwendung der Oberflächenplasmon-Resonanz durchgeführt (BIAcore,
Pharmacia Biosensor AB) (Jönsson,
U. Fägerstam,
L., Ivarsson, B., Lundh, K., Löfås, S.,
Persson, B., Roos, H., Rönnberg,
I., Sjölander,
S., Stenberg, E., Ståhlberg,
R., Urbaniczky, C., Östlin,
H. und Malmqvist, M. (1991) BioTechniques, 11, 620–627; Jönsson, U.
und Malmqvist, M. (1992) in Turner A. (Hrg.), Real Time Biospecific
Interaction. JAI Press Ltd., San Diego, Band 2, S. 291-336). Zur Trennung
monomerer und multimerer Spezies wurden die gereinigten scFv-Fragmente
durch Ultrafiltration konzentriert und dann auf einer kalibrierten
Superdex 75 FPLC Säule
(Pharmacia) in PBS, 0,2 mm EDTA fraktioniert. Die Gelfiltration
wurde sowohl durch Extinktion bei 280 nm als auch on-line zu BIAcore
mit immobilisiertem Antigen auf dem Sensorchip überwacht (Johnsson et al.,
1991).
-
Kinetische
Experiment wurden in zwei verschiedenen Konfigurationen durchgeführt. Zunächst wurden zur
Analyse der Bindung von löslichem
scFv die verschiedenen Antigene kovalent auf dem Sensorchip immobilisiert
(im Fall von mAb Fog-1 wurde der Antikörper auch über einen Maus-Anti-Mensch,
kappa leichte Kette, mAb unter Verwendung eines Sensorchips, beschichtet
mit Kaninchen-Anti-Maus IgG1, immobilisiert). Zweitens wurde zur
Analyse der Bindung des löslichen
mAb FOG-1 aFOG-1H6
scFv auf der Chipoberfläche
immobilisiert.
-
Die
Antigene wurden durch ihre Aminogruppen unter Verwendung des Amino
Coupling Kits (Pharmacia Biosensor AB) (Johnsson, B. Löfås, S. und
Lindqvist, G. (1991) Anal. Biochem, 198, 268–277) an den CM5 Sensorchip
gekoppelt. Die Antigene wurden in 10 mM Acetatpuffer, pH 5,0, auf
etwa 25 μg/ml
verdünnt,
und 3805 Resonanzeinheiten (RE) TNF, 6249 RE menschliches Thyroglobulin
und 5279 RE FOG1 wurden immobilisiert. Für die biospezifische Darstellung
von Fog-1 wurde affinitätsgereinigtes
Kaninchen-Anti-Maus IgG1 (Pharmacia Biosensor AB) an die Oberfläche gekoppelt,
gefolgt von einem Maus-mAb-Anti-Mensch kappa (2300 RE) und dann
Fog-1 (2050 RE). Da die Bindung des Kaninchen-Anti-Maus IgG1 an
den Maus-mAb durch 10 mM HCl umkehrbar war, wurde der Komplex für jeden
analytischen Zyklus erneut gebildet.
-
ScFv
Anti-Fog-1 wurde an die CM5 Oberfläche zu 1538 RE gekoppelt. Alle
Bestimmungen wurden bei 25 °C
in PBS, 0,2 mM EDTA, 0,05 % BIAcore Tensid P20 mit einer konstanten
Fließrate
von 10 μl/min
und einem eingespritztem Probenvolumen von 35 μl durchgeführt. Es war nicht notwendig,
das Antigen zu regenerieren, da sich die scFv-Fragmente rasch zersetzen,
mit der Ausnahme der biospezifischen Darstellung von Antigen durch
Kaninchen-Anti-Maus IgG1, das mit 10 mM HCl 3 min regeneriert wurde.
-
Analysen
des scFv Monomers wurden im Konzentrationsbereich 100 bis 500 nM
und Dimere im Bereich von 40 bis 200 nM durchgeführt, mit Ausnahme des biospezifisch
dargestellten Fog-1, bei dem die Konzentration des dimeren scFv
0,25 bis 1,26 μm
betrug. Fog-1 wurde auf der aFOG1-H6 scFv-Oberfläche im Konzentrationsbereich
von 10 bis 200 nM analysiert.
-
Alle
Konzentrationen wurden aus der UV-Absorption bei 280 nm berechnet
(unter der Annahme, dass 0,7 mg/ml scFv A280 = 1 ergibt [Mach, H.,
Middaugh, C.R. und Lewis, R.V. (1992) Anal. Biochem., 200, 74–80] und
dass Mr eines scFv Monomers 30 kD und eines Dimers 60 kD ist). Für die Fraktion
des aktiven Protein wurde keine Korrektur vorgenommen und daher
sind die on-Raten eine Unterschätzung.
Die kinetische Auswertung der Daten wurde nach (Karlsson, R., Michaelsson,
A. und Mattsson, L. (1991), J. Immunol. Methods, 145, 229–240) durchgeführt und
auf dem Programm Origin 1.1 (Microval Inc., Northampton, Mass.,
USA) ausgewertet.
-
ZWEI DER ANTIKÖRPERFRAGMENTE
SIND GEGEN IDIOTOPE VON MENSCHLICHEM MAB FOG-1 GERICHTET
-
Die
Bindung von 125I Fog-1 Antikörper
an menschliche rote Blutzellen, die das Rh D Antigen tragen, könnte sowohl
durch aFOG1-H6 als auch aFOG1-A3 scFv-Fragmente gehemmt werden. So sind sowohl aFOG1-H6
als auch aFOG1-A3 stellen-assoziierte Anti-Idiotyp Antikörper, die
mit der Antigen-Bindungsstelle von Fog-1 einen Komplex bilden. Das
Ausmaß der
Hemmung von 125I-Fog-1, das an das Rh D Antigen bindet (auf menschlichen
R1R2 roten Blutzellen) wurde durch Titrierung mit affinitätsgereinigten
aFOG1-H6 und aFOG1-A3 scFv-Fragmenten bestimmt. (Als Kontrolle wurde
keine Hemmung der 125I-Fog-1 Bindung bei Verwendung eines scFv-Fragments
(aTEL9) (Marks et al., 1991, supra) beobachtet, das gegen Truthahn-Eiweiß-Lysozym
gerichtet war). Mit dem Maximum von 16 μg scFv (1000-facher molarer Überschuss
zu 125I-Fog-1) wurde die Bindung um 14,2 (aFog1-H6) und 20,9 % (aFOG1-A3)
gehemmt, was nahe legt, dass die Affinitäten dieser Fragmente für Fog-1
viel geringer sind als die Affinität von Fog-1 für das Rh
D Antigen (Ka = 2,2 × 109 M–1), das monovalent bindet
(Gorick et al., 1988, supra). Wenn 100 % der Fragmente aktiv sind, könnten die
Affinitäten
der zwei Fragmente für
die Bindung an Fog-1 mit Ka = 3 × 105 M–1 für aFOG1-H6
und 6 × 105 M–1 für aFOG1-A3 geschätzt werden,
und dies stimmt mit anderen kinetischen Messungen überein (siehe
unten und Tabelle III).
-
DIE SCFV-FRAGMENTE
KÖNNEN
SOWOHL MONOMERE WIE AUCH DIMERE IN LÖSUNG BILDEN
-
Lösliche Antikörperfragmente
wurden von bakteriellen Überständen durch
Affinitätschromatographie durch
Bindung des C-terminalen Peptid-Tags an den mAb 9E10 gereinigt.
Nach Ultrafiltration wurden die Fragmente durch FPLC Gelfiltration
(Pharmacia) auf Superdex 75 (Pharmacia) weiter gereinigt und on-line
sowohl durch UV-Absorption (280 nm) wie auch durch Bindung an Antigen,
das auf einem Sensorchip in BIAcore (Pharmacia Biosensors AB) immobilisiert
war, detektiert. Dies zeigte, dass die scFv-Fragmente in zwei Spitzen erschienen,
deren Größe den Monomeren
und Dimeren entsprach. Die Dimere binden wegen ihrer größeren Bindungsavidität stärker an
das immobilisierte Antigen als die Monomere. Die scFv Dimere laufen
als Monomere auf nicht reduzierenden SDS-Gelen und sind daher nicht
durch Disulfidbindungen gebunden. Da zwei Spitzen in der Gelfiltration
erkennbar sind, scheint, dass in diesem Fall die Monomere und Dimere
nicht rasch interkonvertieren. Vermutlich sind die Dimere scFv-Fragmente,
die durch den flexiblen Linker miteinander verbunden sind, der die
schweren und leichten Ketten verbindet, oder mit der schweren Kette
eines scFv Moleküls,
das mit der leichten Kette des anderen assoziiert ist. Wir stellen
fest, dass Antikörper-Fab-Fragmente,
die in Bakterien hergestellt werden, auch multimerisieren können (unveröffentlichte
Daten).
-
DIE SCFV FRAGMENTE
HABEN MIKROMOLARE AFFINITÄTEN
-
Die
Gegenwart von sowohl scFv Monomeren als auch Dimeren könnte zu
einer Überschätzung der Bindungsaffinität unter
Verwendung von Festphasenmethoden führen. Zur Bestimmung der Affinität und Kinetik
der Bindung von scFv-Fragmenten an einen mit Antigen beschichteten
Chip unter Verwendung der Oberflächenplasmon-Resonanz,
wurden daher die Fragmente durch Gelfiltration gereinigt (Tabelle
III). Für
die Dimere wurden die off-Rate Konstanten mit etwa 10–2 s–1 bestimmt
und die on-Rate Konstanten für
die scFv Dimere mit etwa 105–106 M–1 s–1 (unter
der Annahme, dass die Probe vollständig aktiv ist). Im Falle von
aFOG-H6 wurde das Antigen (das mAb Fog-1) auf dem Sensorchip in
zwei Weisen immobilisiert, entweder direkt oder über einen Kaninchen-Anti-Maus
IgG1 Antikörper.
Die Ergebnisse waren für
jede Methode annähernd
gleich (siehe Tabelle III). Die aktive Fraktion von scFv-Fragmenten
unterscheidet sich jedoch deutlich und könnte zu einer Unterschätzung der
on-Rate (und der Bindungsaffinität)
führen;
zum Beispiel konnten bei Verwendung einer Fluoreszenzlösch-Titrierung
mit mehreren scFv-Fragmenten,
die gegen Phenyloxazolon gerichtet waren, nur 0,06 bis 0,38 funktio nelle
Bindungsstellen pro scFv-Molekül
detektiert werden (unveröffentlichte
Daten). Tatsächlich
hängen
die on-Rate Konstanten, die für
die Assoziierung des aFOG1-H6 Fragment und Fog-1 Antikörpers berechnet
wurden, davon ab, ob der Antikörper
(kon 2,2 × 105 M–1 s–1)
oder das scFv-Fragment (kon 1,0 × 106 M–1 s–1)
auf dem Sensorchip immobilisiert ist (Tabelle II), was darauf hinweist,
dass das aFOG1-H6 Fragment weniger aktiv ist als der Fog-1 Antikörper. Für die scFv
Monomere waren die Bindungssignale gering und es war schwierig,
der Kinetik der Bindung zu der Oberfläche zu folgen, mit Ausnahme
der Dissoziation des aThy-29 Monomers (koff =
2 × 10–2 s–1).
Die vierfache Stabilisierung des aThy-29 Fragmentdimers jedoch (siehe unten),
legt nahe, dass die off-Rate Konstanten der anderen Monomere > 10–2 s–1,
möglicherweise
10–1 s–1 sind.
-
Die
größere Stabilität der scFv
Dimere auf dem Sensorchip, verglichen mit Monomeren, zeigt, dass die
Dimere bivalent sind. Die scFv Dimere sind daher analog den zwei
Köpfen
des Antikörpers
IgG (aber mit anderem Abstand zwischen den Köpfen), und ihre Bindungsaviditäten wurden
mit etwa 107 M–1 aus
kon/koff geschätzt (Tabelle
III). Die Affinitäten
der Monomere müssen
aufgrund ihrer schnelleren Dissoziation von der Oberfläche geringer
sein. Für
das aTHY-29 Monomer und unter der Annahme, dass die on-Rate Konstante dieselbe
für das
Dimer ist (Mason, D.W. und Williams, A.F. (1986), Kinetics of Antibody
Reactions and The Analysis of Cell Surface Antigens. Blackwell Scientific,
Oxford), können
wir eine Affinität
von etwa 3 × 106 M–1 schätzen. Diese
Affinitäten,
berechnet aus den durch Oberflächenplasmon-Resonanz gemessenen
Ratenkonstanten, scheinen jenen ähnlich
zu sein, die in Lösung
durch Fluoreszenzlösch-Techniken
gemessen wurden. Zum Beispiel wurde die Bindungsaffinität des monomeren
scFv-Fragments aTEL9 (Marks et al., 1991), das an Truthahn-Lysozym
bindet (und von derselben Bibliothek abgeleitet wurde), mit 3,9 × 107 M–1 unter Verwendung der
Oberflächenplasmon-Resonanz
geschätzt
(Tabelle III) und mit 1,2 × 107 M–1 durch Fluoreszenzlöschung (Marks
et al., 1991, supra).
-
Die
Affinitäten
von isolierten Antikörpern
sind für
Antikörper
von der primären
Maus-Immunantwort
typisch (Foote, J. und Milstein, C. (1991), Nature, 352, 530–532). Die Kinetik
der Assoziation der Antikörperfragmente
an die Protein-Selbstantigene (105 bis 106 M–1 s–1)
sind auch für
zuvor charakterisierte Ab-Proteinwechselwirkungen typisch.
-
Die
Dissoziationskinetik (102 s–1)
jedoch ist relativ schnell für
Ab-Proteinwechselwirkungen (aber beide Raten sind im Vergleich zu
vielen Ab-Hapten-Wechselwirkungen langsam). Auf den ersten Blick
ist es überraschend,
dass wir scFv-Fragmente
mit solchen schnellen off-Raten isolierten konnten, da nicht zu
erwarten war, dass ein "monomerer" Phage auf dem festen
Träger
während
der Waschung zurückgehalten
wird. scFv-Fragmente sind jedoch multivalent auf dem Phagen exponiert,
insbesondere bei Verwendung des M13DgIII Helfer-Phagen, und einige
der scFvs, die zur Bildung von Dimeren in Lösung neigen, können auch
Dimere auf dem Phagen bilden. Die multivalenten Wechselwirkungen
mit Antigen tragen dazu bei, den Phagen zurückzuhalten, wodurch der kodierte
scFv Phage isoliert werden kann.
-
Zufällige kombinatorische
V-Gen-Repertoires, die von der mRNA immunisierter Tiere abgeleitet
wurden, sind mit dem für
V-Gene der schweren oder leichten Kette kodierenden Teil einer Antigen-Bindungsstelle angereichert
und dies erleichtert die Isolierung von Antigen bindenden Fragmenten
unter Verwendung der Phage-Technologie,
obwohl die Kombinationen von V-Genen jedes B-Lymphozyten weitgehend
zerstört
zu sein scheinen. Antigen-Bindungsstellen können auch erneut durch die
Zufallskombination von Ketten erzeugt werden, wie durch die Isolierung
von scFv-Fragmenten gegen Fremdantigene von nicht immunisierten
Spendern (Marks et al., 1991, supra) gezeigt wird.
-
"Natürliche Auto-Antikörper", selbstreaktive
Antikörper,
die von gesunden Spendern isoliert werden, neigen zu einer geringen
Affinität
und Polyspezifität
und können
durch eine eigene Untergruppe von B-Zellen, die interne Aktivitätsgruppe
(Holmberg, D. und Coutinho, A. (1985), Immunol. Today 6, 356–357) gut
erzeugt werden, die zum Teil durch CD5+ B-Zellen (Casali, P. und
Notkins, A.L. (1989), Annu. Rev. Immunol., 7, 513–535) beigetragen
wird. Im Gegensatz dazu sind die Antiselbst- scFv-Fragmente, die wir herstellten,
in der Bindung an Antigen hoch spezifisch, obwohl sie nur mikromolare
Affinitäten
haben. Dies ist eine überraschende
und wertvolle Erkenntnis. Ihre Affinitäten könnten vermutlich in vitro verbessert
werden, zum Beispiel wurde die Affinität eines scFv-Fragments für das Hapten
Phenyloxazolon, abgeleitet von der Phage-Bibliothek (und, wie die
hier beschriebenen Anti-Selbstantikörper, mit
einer relativ schnellen off-Rate), von Ka = 3,1 × 106 M–1 auf
9,1 × 108 M–1 durch Chain-Shuffling
verbessert (WO92/01047; Marks et al., 1992b, Biotechnology 10, 779–783, 1992).
Dies ermöglichte
die Bildung hoch spezifischer, menschlicher Antikörper mit
hoher Affinität, die
gegen Selbstantigene gerichtet sind, zur Verwendung in der Humantherapie.
-
BEISPIEL 5:
-
BILDUNG EINER
SYNTHETISCHEN BIBLIOTHEK
-
Durch
Exposition von Antikörperrepertoires
auf der Oberfläche
eines filamentösen
Phagen und Selektion des Phagen mit Antigen1,
können
wir eine Immunselektion2,3 nachahmen und
menschliche Antikörper
aus den umgeordneten V-Genen nicht immunisierter Spender4 bilden. Menschliche Antikörper wurden
nun durch Synthese aus definierten V-Genelementen hergestellt. Ein
Repertoire von 49 menschlichen Keimlinien VH Gensegmenten
wurde in vitro durch Bindung an ein synthetisches "D-Segment" aus fünf zufälligen Aminosäureresten
und ein J-Segment umgeordnet, um eine synthetische, dritte Komplementarität bestimmende
Region (CDR) aus acht Resten zu bilden. Die umgeordneten VH Gene wurden mit einer menschlichen Vlambda3
leichten Kette als Einketten-Fv-Fragmente für das Phage-Display geklont.
Die Bibliothek aus 107 Phagen wurden mit
einem Hapten 2-Phenyl-oxazol-5-on-(phOx-) Konjugat zu bovinem Serumalbumin
(BSA) einem Panning unterzogen, und Phagen isoliert, die für Fragmente
mit spezifischer Bindungsaktivität
zu phOx-BSA kodiert, und mit Affinitäten zu phOx-gamma-Aminobuttersäure (phOx-GABA)
im mikromolaren Bereich. Ein Vergleich von einundzwanzig Klonen
mit einzigartigen Sequenzen zeigt, dass die in vitro "Immunantwort" auf das Hapten weitgehend
auf das VH26 Segment (VH3
Familie)6 beschränkt war, mit einem Invarianten
aromatischen Rest (Tyr, Phe, Trp) bei Rest 98 von CDR3.
-
Die
Verwendung von in vitro umgeordneten V-Genen kann die Konstruktion
von Antikörper-Bibliotheken
ermöglichen,
die zur Bindung von Antigenen bekannter Struktur neigen, und die
Bildung von therapeutischen menschlichen Antikörpern mit verringerter Immunogenität.
-
Variable
Domäne
eines Antikörpers
bestehen aus einem β-Faltblatt-Framework
mit drei Schleifen einer hypervariablen Sequenz oder CDRs5. Die Schleifen bilden Antigen-Bindungsstellen
mit einer Vielzahl von Formen, die von flachen Oberflächen7 zu Taschen8 reichen.
Für menschliche
schwere Ketten wird die Sequenzdiversität der ersten zwei CDRs von
einem Repertoire von etwa fünfzig
Keimlinien-VH-Segmenten kodiert. (I.M. Tomlinson et
al., supra). Die dritte CDR wird aus der Rekombination dieser Segmente
mit etwa dreißig
D und sechs j Segmenten9 erzeugt, und obwohl
ihre Sequenz äußerst variabel
ist, enthält
sie häufig
eine Salzbrücke
von Asp101 der Schleife zu Arg94 des Frameworks10.
Die Strukturen und Längen
der ersten zwei CDRs sind begrenzt10,11,
aber jene von CDR3 unterscheiden sich deutlich, wobei die Längen von
4 bis 25 Resten5 reichen.
-
Es
wurde eine Bibliothek aus umgeordneten VH-Genen
mit einer CDR3 aus acht Resten, enthaltend Asp101, in Kombination
mit einer einzelnen Vlambda (Ref. 12) leichten Kette erzeugt. Neunundvierzig
Keimlinien-VH-Segmente, die für den Großteil des
menschlichen VH-Repertoires kodieren (Tomlinson
et al., supra) wurden jeweils unter Verwendung der Polymerasekettenreaktion13 und Oligonucleotidprimer amplifiziert,
die ein synthetisches D-Segment (aus 15 Basen einer Zufallssequenz
am 3'-Ende des VH-Segments) und ein J-Segment einführen, die
gemeinsam für
eine CDR3-Schleife aus acht Resten kodieren (4). Die
umgeordneten Segmente wurden gepoolt und für das Phage-Display mit einer
menschlichen Vlambda3 leichten Kette geklont, wodurch eine synthetische
Bibliothek aus 107 Phage-Klonen erzeugt
wurde.
-
Wie
das Immunsystem kann die synthetische Bibliothek aus 107 Phage-Klonen
nur einen kleinen Bruchteil der möglichen Diversität ausschöpfen. Somit
ist die Diversität
potenziell 49 × 325 = 1,6 × 109 verschiedene Nucleotidsequenzen, oder 49 × 205 = 1,6 × 108 verschiedene Aminosäuresequenzen.
-
Die
Bibliothek wurde vier Runden Züchten
und Panning auf mit phOx-bovinem Serumalbumin (BSA) beschichteten
Röhrchen
unterzogen, und Klone wurden als lösliche14 Einketten-Fv-Fragmente15,16 auf Bindungsaktivität an phOx-BSA durch ELISA4 gescreent. Nach der dritten und vierten
Runde wurden 14/96 beziehungsweise 61/96 Klone mit Bindungsaktivitäten zu phOx-BSA
identifiziert und von diesen (29 getestet) band keiner an andere
Proteine (siehe Legende von Tabelle B).
-
Ferner
konnte lösliches
Hapten mit ihnen um die Bindung an phOx-BSA beschichtete Platten
konkurrieren (Tabelle B).
-
Die
Sequenzierung zeigte, dass viele (21129) der phOx-Bindemitteln einzigartig
waren, mit einer acht Reste-CDR3, und entweder ein Segment von der
VH4-Familie oder eines von drei Segmenten
von der VH3-Familie verwendeten (Tabelle
B).
-
Gemeinsam
verwenden diese Segmente drei der sieben "kanonischen" Faltungen, die für die ersten zwei hypervariablen
Schleifen von menschlichen VH-Segmenten
zur Verfügung
stehen (C. Chothia, et al, supra). Die Mehrheit der einzigartigen
Klone (16/21) wurde von dem VH26-Segment6 abgleitet
und hatten verwandte Sequenzen in der dritten hypervariablen Schleife:
in dieser Gruppe neigt der erste Rest zu einer verzweigten aliphatischen
Seitenkette (15/16), der zweite Rest neigt dazu, Lysin oder Arginin
zu sein (11/16), während
der vierte Rest immer ein aromatischer Rest ist (am häufigsten
Tyrosin).
-
Die
Affinitäten
(Kd) von zwei der stärkeren Bindemittel (Ox 13 und
Ox-31, Tabelle B) für
phOx-GABA wurden durch Fluoreszenzlösch-Titrierung17 mit
3,1 ± 0,2 μM beziehungsweise
6,7 ± 0,7 μM bestimmt.
Obwohl der synthetischen Antikörper- Bibliothek die verschiedenen
VH-CDR3 Längen
und die verschiedenen leichten Ketten von Antikörpern fehlen, die in vivo gebildet
werden, sind die Affinitäten
für phOx-GABA
mit 0,5 μM
für einen
(Phage)-Antikörper,
der von nicht immunisierten menschlichen Spendern4 erhalten
wurde, oder 1 μM
für mehrere
Hybridome von einer primären
Maus-Immunantwort18 vergleichbar (siehe
aber Caveat, Legende Tabelle A). Zur Verbesserung dieser Affinitäten könnten die
vielen verschiedenen selektierten phOx-Antikörper systematisch verändert werden
(siehe unten) (Tabelle A).
-
Im
Prinzip bietet die Verwendung von Phage-Display-Bibliotheken aus
V-Genen, die in vitro umgeordnet wurden, eine attraktive Alternative
zu jenen, die in vivo umgeordnet wurden4.
Erstens sind die Framework-Regionen und ersten zwei hypervariablen
Schleifen sowohl der schweren als auch leichten Ketten der synthetischen
menschlichen Antikörper,
die aus der Bibliothek erzeugt werden, im Wesentlichen Keimlinie. Dies
steht im Gegensatz zu den "primären" Phage-Antikörpern, die
von menschlichen V-Genen, die in vivo umgeordnet wurden, erhalten
wurden, in welchen das Ausmaß der
somatischen Mutation stark variierte4. Unter Beiseitelassung
des Polymorphismus sind die VH-Gensegmente in verschiedenen Individuen
identisch, und die synthetischen Antikörper sind potenziell weniger
immunogen. Durch Ändern
der Längen
und Sequenzen der CDR3 Schleifen der schweren und leichten Kette,
oder durch Lokalisieren der minimalen Mutationen in den anderen
CDR Schleifen, oder durch Shuffling mit synthetischen "Keimlinien" leichten Ketten19,20 kann es möglich sein, ihre Affinitäten zu verbessern,
während
ihr Keimliniencharakter erhalten bleibt.
-
Zweitens
sind beide Arten von Bibliothek stark gewichtet ("biased"). In den "natürlichen" Bibliotheken liegt
die Gewichtung außerhalb
unserer Kontrolle, und wird zum Beispiel durch allele Variation,
Deletionspolymorphismus und Deletion selbtsreaktiver Klone auferlegt.
In der synthetischen Bibliothek kann die Gewichtung systematisch
eingeführt
werden. Hier zum Beispiel wurden alle VH-Gensegmente ausgewählt und
somit die Faltung der ersten und zweiten hypervariablen Schleifen:
ebenso waren die Länge
und Diversität
von VH-CDR3 und der leichten Kette festgelegt. Obwohl mehrere Möglichkeiten
zur Bildung unterschiedlicher synthetischer Bibliotheken vorgeschlagen
wurden2, sollte es auch möglich sein,
Designprinzipien in die kodierten Strukturen einzugliedern. Wenn
die Form des Antigens bekannt wäre,
könnte
eine Hülle
annähernd
komplementärer
Bindungsstellen entworfen und mit definierten V-Genelementen gebaut werden.
-
Die
Verwendung solcher "Designer"-Bibliotheken würde die
Isolierung von Antikörpern
mit höheren
Affinitäten
begünstigen.
-
-
TABELLE A – ZUSAMMENSETZUNG
DER SYNTHETISCHEN BIBLIOTHEK
-
Neunundvierzig
menschliche VH-Segmente (Tomlinson et al.,
supra) wurden verwendet, eines für
jede der VH 2, VH 5 und VH 6 Genfamilien und mehrere Segmente für die anderen
drei Familien, und nach Familie geklont. Die Klone von den VH-Segmenten
jeder Familie wurden auf Gegenwart eines Einschubs (im Durchschnitt 85
%) geprüft
und zu einer einzigen großen
Bibliothek wie in Tabelle B gepoolt, wodurch eine (kontrollierte) Gewichtung
für bestimmte
Genfamilien erzeugt wurde. Die Segmente von den VH 2, VH 5 und
VH 6 Familien sind dadurch
in Bezug auf die Segmente von anderen Familien "überrepräsentiert". Die Sequenzierung
von fünfunddreißig Klonen
von der nicht selektierten Bibliothek bestätigte, dass VH-Segmente von jeder
Familie vorhanden waren und dass die Nucleotide in den erwarteten
Verhältnissen
im D-Segment vorhanden waren, aber mit einer geringfügigen Gewichtung
für C.
(An der ersten und zweiten Position jedes Codons, A, 21,3 %; G, 17,9
%; C, 33,77 % und T, 27,1 %; an der dritten Position G, 42,6 % und
T, 57,4 %). Die Expressionswerte der Antikörperfragmente wurden ebenso
geprüft,
und VH-Segmente wurden in Klonen mit nachweisbaren
Expressionswerten identifiziert, zum Beispiel VH1
(DP-7), VH2 (DP-27), VH3
(DP-29,35,38,44,47,51,53), VH4 (DP-63,69), VH5 (DP-73) und VH6
(DP-74).
-
VERFAHREN
-
Die
Klone wurden auf das Vorhandensein eines Einschubs durch 'PCR-Screening'21 mit
Oligonucleotiden LMB3 und pHEN-SEQ (Ref. 4) geprüft und von doppelsträngiger DNA
durch die Didesoxy-Kettenterminationsmethode22 mit
Oligonucleotid LINKSEQ (5'-CGA
TCC GCC ACC GCC AGA G-3')
sequenziert. (Die Zahlen in den Tabellen sind auf den Einschub korrigiert).
-
Die
Expression von löslichen
scFv-Fragmenten wurde durch Auftüpfeln
von 10 μl
eines Überstands induzierter über Nacht
Kulturen in E. coli HB2151 (Ref. 14) auf Nitrozellulosefilter unter
Verwendung einer Slot-Blot-Vorrichtung (Minifold II, Schleicher
und SchueII) und Detektieren der gebundenen scFv-Fragmente mit Peptid-Tag
mit 9E10 Antikörper23 und Peroxidase-markierten Anti-Maus-Antikörpern geprüft.
-
-
TABELLE B – PHOX-BINDEMITTEL,
DIE AUS DER SYNTHETISCHEN BIBLIOTHEK ISOLIERT WURDEN
-
Phagen
wurden aus der Bibliothek durch Rescue mit VCS-M13 hergestellt,
und Panning-Runden in phOx-BSA beschichteten Röhrchen wie in Ref. 4 unterzogen.
Die Sequenzen von 21 Phagen, die an phOx banden, zeigten vier Keimlinien-VH-Segmente, DP-42,45,47
(VH3-Familie) und DP-67 (VH4-Familie). DP-47 ist mit VH26 identisch
(Ref. 6, korrigiert in Ref. 24), während DP-42, DP-45 und DP-67
sich nur in einem oder einigen wenigen Framework-Resten von 8-1B
(Ref. 25), 65-2 (Ref. 26) beziehungsweise VH4.22 (Ref. 27) unterscheiden.
Klone von der nicht selektierten Bibliothek unter Verwendung des
DP47 VH-Segments und denen das charakteristische
Muster von CDR3 fehlte, banden nicht an phOx. Von den getesteten
21 phOx Bindemitteln band keines an BSA, NIP-BSA, Plastik, Chymotrypsinogen
A, Cytochrom C, bovines Thyroglobulin, Keyhole Limpet Haemocyanin
oder Truthahn-Eiweiß-Lysozym.
Vier Kloe, die an BSA banden (nicht aber an phOx) erwiesen sich
als Kontaminanten (αBSA3
Klone, von Ref. 4).
-
VERFAHREN
-
Wie
in Ref. 4. Die relativen Affinitäten
der scFv-Fragmente wurden durch Hemmungs-ELISA28 bestimmt.
Eine serielle Verdünnung
von 4-Gamma-Amino-Buttersäure Methylen-2-Phenyl-oxazol-5-on (phOx-GABA),
mit Konzentrationen im Bereich von 6 bis 400 μM, wurde in 4 % Marvel-PBS hergestellt
und scFv-Überstand
zugesetzt. Die Konzentration von phOx-GABA, die zu einer 50 % Verringerung
des Signals (I50) für die Bindung an phOx-BSA führte, wurde
aufgezeichnet. Die Affinitäten
der Klone Ox-13 und Ox-31 für phOx-GABA
wurden durch Fluoreszenzlösch-Titrierung
unter Verwendung von scFv bestimmt, die durch das c-myc-Tag (Ref.
4) gereinigt wurden. Im Idealfall würde die Affinität für das phOx-BSA-Konjugat
direkt gemessen werden, oder jene für phOx-Capronsäure, aber
phOx-GAB wurde hier verwendet, um einen Vergleich mit den Hybridomddaten
von Ref. 18 zu ermöglichen.
Die Affinitäten
der Antikörper
für das
phOx-Konjugat oder für
phOx- Capronsäure sind
wahrscheinlich besser als jene, die für phOx-GABE gemessen werden.
-
FIGUR 4 – ZEIGT
DIE ANORDNUNG UMGEORDNETER VH-GENE (SIEHE TEXT) VERFAHREN
-
Ein
synthetisches Oligonucleotid SYNLIB1 (siehe Tabelle IV) führte ein
D-Segment mit einer fünf
Reste-Zufallsaminosäuresequenz,
ein J-Segment und eine Xhol-Restriktionsstelle
an dem 3'-Ende von
jedem der 49 menschlichen VH-Keimliniensegmente
ein (Tomlinson et al., supra). Der Primer wurde in der Polymerasekettenreaktion13 mit auf VH-Familie
basierten Back-Primern (VHBACK) verwendet, die eine Ncol-Stelle4, HuVH1BackSfi bis HuVH6BackSfi, eingliederten.
Jeder VH-Segmentklon (bereitgestellt als
einzelsträngige
Matrize im M13-Vektor) wurde getrennt bei 94 °C 1 Min, bei 50 °C 1 min und
bei 72 °C
1,5 min 25 Zyklen auf einem PHC-3 Thermocycler (Techne) amplifiziert.
Jede Amplifikation wurde durch Elektrophorese auf Agarosegel geprüft und gleiche
DNA-Mengen von VH-Segmenten derselben Familie
wurden gepoolt, mit Ncol und Xhol aufgeschlossen und in den Vektor
pHEN1 (Ref. 14) geklont, der eine umgeordnete variable Domäne der Vlambda3
leichten Kette, (IGLV3S1; Ref. 12) trug, die von einem scFv-Fragment
erhalten wurde, das an BSA band4.
-
Wenn
anstelle eines Zufallsoligonucleotids ein Oligonucleotid, das für eine CDR
kodiert, z.B. von einem Nagetier, verwendet wird, würde dieses
die nicht menschliche CDR auf die synthetische menschliche Produkt-Bibliothek
aufprägen.
-
IN BEISPIEL 5 ANGEFÜHRTE REFERENZEN
-
- 1. McCafferty, Griffiths, A.D., Winter, G. & Chiswell D.J.
(1990). Nature, 348, 552–554
- 2. Milstein, C. (1990). Proc R Soc Lond Biol, 239, 1–16.
- 3. Winter, G. & Milstein,
C (1991). Nature, 349, 293–299.
- 4. Marks, J.D., et al (1991). J Mol Biol, 222, 581–597.
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Health and Human Services, US Government Printing Office, 1987).
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- 12. Frippiat, J.P., et al (1990). Nucleic Acids Res, 18, 7134.
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- 15. Huston, J.S. et al (1988). Proc Natl Acad Sci USA, 85, 5879–5883.
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-
BEISPIEL 6
-
ISOLIERUNG VON ANTIKÖRPERFRAGMENTEN,
DIE FÜR
DEN TUMORNEKROSE-FAKTOR-α SPEZIFISCH
SIND, AUS EINER MENSCHLICHEN SYNTHETISCHEN KEIMLINIEN-BIBLIOTHEK
-
Ein
Klon, der für
ein Antikörperfragment
kodiert, das für
den Tumornekrose-Faktor-α spezifisch
ist, wurde aus einer menschlichen, synthetischen Keimlinien-Bibliothek
isoliert.
-
Diese
Bibliothek wurde wie in Beispiel 5 beschrieben hergestellt, mit
der Ausnahme, dass das Olignucleotid SYNLIB2 anstelle von SYNLIB1
verwendet wurde, so dass eine 5-Aminosäuren-VH-CDR3
erzeugt wurde. Die Bibliothek wurde einem Panning gegen den Tumornekrose-Faktor-α unterzogen,
wie in Beispiel 1 für die
Bibliothek beschrieben ist, die von nicht immunisierten Menschen
abgeleitet ist. Nach vier Panning-Runden wurde ein Phage-Antikörper (und
ein entsprechendes lösliches
Fragment) mit Bindungsaktivität
an TNF isoliert. Die VH-Region des scFv-Fragments
(αTNF-10)
wurde von dem VH-Segment DP-45 abgeleitet (Tomlinson et al., 1992,
supra). Die Hapten-Bindungsklone αNIP-6, αNIP-12, αOx-15 und αOx-18 werden
auch von diesem Segment abgeleitet, obwohl jedes dieser Fragmente
dennoch für
die Bindung an Hapten oder TNF spezifisch war. Dies zeigt, dass
Antigen-Bindungsstellen mit vollkommen unterschiedlichen Spezifitäten auf
demselben Antikörper-Framework durch Substituion
von nur CDR3 erzeugt werden können.
Die Bindung an nicht-spezifische Antigene wurde durch ELISA bewertet,
wie in Beispiel 1 beschrieben.
-
BEISPIEL 7
-
ISOLIERUNG VON EINKETTEN-FV-FRAGMENTEN,
DIE AN MENSCHLICHES THYROGLOBULIN BINDEN, UND EINES MENSCHLICHEN
MONOKLONALEN ANTIKÖRPERS
AUS EINER MENSCHLICHEN SYNTHETISCHEN KEIMLINIEN-BIBLIOTHEK DIE VH CDR3-SEQUENZEN UNTERSCHIEDLICHER
LÄNGE ENTHÄLT
-
Eine
menschliche, synthetische Einketten-Fv-Fragment-Keimlinien-Bibliothek
wurde analog zu der Bibliothek in Beispiel 5 hergestellt, so dass
sie Keimlinien-VH-Segmente
und synthetische DH- und JH-Regionen enthielt, die VH-CDR3-Regionen
zwischen 4 und 12 Aminosäuren
bildeten. Es wurde eine umgeordnete, leichte Kette einer einzelnen
Keimlinie bereitgestellt. Diese Phage-Bibliothek wurde als Quelle
für Antikörperfragmente
mit Anti-Mensch-Spezifität
verwendet.
-
Fünfzig Keimlinien-Gen-VH-Segmente
(Tomlinson et al., 1991, supra, wie in Beispiel 5) wurden mit Oligonucleotiden
amplifiziert, um eine vollständig
randomisierte CDR3 einzufügen,
deren Länge
von 4 bis 12 Resten variierte. In einer ersten PCR-Reaktion wurde
jedes Gen mit seinem familienspezischen VHBACK-Primer (einer von
VH1BACKSfi bis VH6BACKSfi; Marks et al., 1991, supra; WO92/01047)
am 5'-Ende amplifiziert, und
eines von der Oligonucleotide der Serie SYNLIB4 – SYNLIB12 am 3'Ende anhybridisiert
(Tabelle IV). Die PCR enthielt 2,5 pmol von jedem der geeigneten
Oligonucleotidpaare pro 50 μl
Reaktionsmischung, enthaltend 250 μM dNTPs, 10 mM KCl, 10 mM (NH4)2SO4, 20 mM TrisHCl
(pH 8,8), 2 mM MgCl2, 100 μg/ml
BSA und 1 μl
(1 Einheit) Taq-DNA-Polymerase (Cetus). Die Matrize war 1 μl eines Bakterienstamms
von E. coli, infiziert mit einem M13-Phage-Klon, der für das richtige
Keimlinien-V-Gen kodiert. Der Amplifikationszyklus war 94 °C über 1 min,
55 °C über 1 min
und 72 °C über 1,5
min. Nach 25 Zyklen wurden 30 pmol desselben VHBACK Oligonucleotids
und 30 pmol JHSAL (Tabelle IV) zugesetzt und die PCR 15 Zyklen fortgesetzt,
wobei eine Sall-Klonierungsstelle am 3'-Ende des VH-Gens eingefügt wurde.
Nach der Verifizierung, dass eine Bande der richtigen Größe auf Agarosegel-Elektrophorese
erschien, wurden die PCR-Produkte aller Amplifikationen, die mit
demselben SYNLIB-Primer durchgeführt
worden waren, gesammelt, mit NcoI und SaII geschnitten, und in NcoI-XhoI-geschnittenes
pHEN1-V 3 (pHEN1, das geklontes ILV3S1 enthält) wie in Beispiel 5 geklont.
Auf diese Weise wurden 9 Bibliotheken (jeweils mit einer bestimmten
CDR3-Länge)
hergestellt, die jeweils zwischen 5 × 106 und
5 × 107 Klone enthielten.
-
SELEKTION
-
Phagen
wurde aus neun verschiedenen Bibliothek durch Rescue mit VCS-M13
hergestellt, wie in Beispiel 3 beschrieben.
-
Phagen
von den neun einzelnen Bibliotheken wurden gemischt, um eine große Bibliothek
zu erhalten, und einem Panning auf einem von jedem von 2 Antigenen
unterzogen: Immunosorp-Röhrchen
wurden mit OAK3 (Mensch-Anti-Rhesus D-Antikörper, IgG3, κ) über Nacht
in Carbonatpuffer (0,1 M NaHCO3, pH 9,6
bei 100 μg/ml)
oder menschlichem Thyroglobulin (beschichtet bei 100 μg/ml in PBS)
beschichtet. Selektionen wurden wie in Beispiel 3 durchgeführt.
-
SCREENING
-
ELISA
wurde wie in Hoogenboom et al., 1991, supra, beschrieben durchgeführt. ELISA-Platten
wurden über
Nacht mit OAK3 bei 100 μg/ml
in PBS bei Raumtemperatur oder mit menschlichem Thyroglobulin bei 100 μg/ml bei
Raumtemperatur beschichtet.
-
ERGEBNISSE
-
Nach
vier Selektionsrunden auf OAK3-beschichteten Röhrchen wurden eluierte Phagen
zum Infizieren von HB2151 verwendet, und lösliche scFv Fragmente auf Bindung
durch ELISA analysiert. 59/96 Klonen wurden im OAK3-ELISA als positiv
bewertet.
-
Die
menschliche synthetische Keimlinien-Bibliothek wurde des weiteren:
5 Selektionsrunden auf mit menschlichem Thyroglobulin beschichteten
Röhrchen
unterzogen, wobei sich 80/96 Klone in einem Phage-ELISA einzelner
Klone als positiv erwiesen, die einem Rescue mit VCS-M13 unterzogen
wurden.
-
Zwei
von jedem der positiven Klone wurden in ELISA auf Bindung gegen
eine Reihe von Antigenen (OAK3, menschliches Thyroglobulin, phOx-BSA,
NIP-BSA, BSA, Ovalbumin, Chymotrypsinogen-A, Streptavidin, Cytochrom
c, KLH, Truthahn-Eiweiß-Lysozym) analysiert.
Die zwei OAK3-bindenden Klone (als lösliche scFv-Fragmente) lieferten
beide Signale, die etwa dreimal höher als der Hintergrund in
ELISA auf OAK3 waren. Die zwei Thyroglobulin bindenden Klone (als
scFv-Fragmente, die auf dem Phagen exponiert waren) lieferten beide
Signale, die etwa fünfmal
höher als
der Hintergrund im Thyroglobulin-ELISA waren. Alle Klone erwiesen
sich als hochspezifisch für
das Antigen, gegen das sie selektiert worden waren. Durch Hybridisierung an
familienspezifische Primer (J.D. Marks et al., Eur. J. Immunol.
21, 985-991, 1991)
wurde das VH-Segment aller vier Klone als zur VH3-Familie gehörig identifiziert.
Die CDR3-Länge
jedes Klons wurde durch Amplifizieren des CDR3 mit den Oligonucleotiden
CDRFOR und CDRBACK (Tabelle IV) und Analysieren des Produkts auf
einem 8 % Polyacrylamid-Gel analysiert. Für die zwei OAK3-bindenden Klone
stellten wir eine Länge
von 4 oder 7 Aminosäureresten
fest, während
die Thyroglobulin bindenden Klone beide eine CDR3-Länge von
10 Resten verwendeten.
-
Somit
wurden Antikörper-scFv-Fragmente,
die an einen menschlichen monoklonalen Antikörper und ein menschliches Selbstantigen
binden, aus einer synthetischen menschlichen Keimlinien-Bibliothek
isoliert.
-
BEISPIEL 8
-
ISOLIERUNG VON ANTIKÖRPERFRAGMENTEN,
DIE DIE AKTIVITÄT
DES INTERLEUKIN-1 REZEPTORS TRIGGERN
-
Die
Bibliothek aus Einketten-Fv-Fragmenten, die von einem nicht immunisierten
Menschen abgeleitet wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, wird zum
Selektieren von Antikörpern
verwendet, die die Aktivität
des Interleukin-1 Rezeptors triggern. Antikörperfragmente werden zunächst isoliert,
die an die lösliche
externe Domäne
des Interleukin-1 Rezeptors (IL-1R) von T-Zellen binden. Antikörper-Klone,
die somit identifiziert sind, werden dann in Assays auf biologische
Aktivität
des Interleukin-1-Typs
analysiert.
-
Der
IL-1R auf murinen und menschlichen T-Zellen ist ein hoch homologes
80 kD Zelloberflächen-Glycoprotein,
das sowohl Interleukin-1α wie
auch Interleukin-1β bindet.
Ein cDNA-Klon, der für
die N-terminalen 316 Aminosäuren
der externen Domäne
des murinen Rezeptors kodiert, wurde in HeLa-Zellen exprimiert (S.K. Dower
et al., J. Immunol. 142, 4314–4320,
1989). Das derart exprimierte, lösliche
IL1-R-Molekül
wurde gereinigt und zeigt Bindungseigenschaften, die von dem IL-1
R-Molekül voller
Länge nicht
zu unterscheiden sind, wobei ein Komplex zwischen einem einzigen
löslichen
IL1-R-Molekül
IL-1 gebildet wird. Dieses lösliche
Rezeptormolekül
bindet an menschliches Interleukin-1. Der menschliche T-Zellen Interleukin-1
Rezeptor wurde von J.E. Sims et al. (Proc. Natl. Acad. Sci. USA
86, 8946–8950,
1989) geklont und sequenziert. Die lösliche externe Domäne des menschlichen
IL1-Rezeptors, die
Aminosäuren
1 bis 316, wird in HeLa-Zellen exprimiert und gereinigt, wie für den murinen
Rezeptor beschrieben.
-
Die
durch Rescue gewonnene, nicht immuniserte menschliche Bibliothek
wird zunächst
gegen den rekombinanten, menschlichen, löslichen IL-1 Rezeptor selektiert,
entsprechend der externen Domäne
des IL-1 Rezeptors. Immunoröhrchen
werden mit dem löslichen
IL-1 Rezeptor wie in Beispiel 1 beschrieben, bei 10 μg/ml be schichtet
und ein Panning wird wie in Beispiel 1 beschrieben über insgesamt
vier Runden einer Affinitätselektion
durchgeführt.
-
Klone,
die an den löslichen
IL-1 Rezeptor binden, werden durch ELISA unter Verwendung von Mikrotiterplatten
charakterisiert, die mit rekombinantem, löslichen IL-1 Rezeptor bei 10 μg/ml beschichtet
sind, wie für
TNF-α in
Beispiel 3 beschrieben. Antikörperfragmente,
die signifikante ELISA-Signale bei löslichem IL-1 Rezeptor, nicht
aber bei nicht-spezifischen Antigenen zeigen, werden dann für weitere
Untersuchungen ausgewählt.
-
Antikörper-Klone,
die auf diese Weise isoliert wurden, werden dann als lösliche scFv-Fragmente in E. coli
exprimiert und wie in Beispiel 4 beschrieben durch mAb 9E10 Affinitätschromatographie
gereinigt. Die Bindung an menschliche Rezeptoren wird unter Verwendung
der Bindung von 125I-markiertem Antikörperfragment an
die menschliche Fibroblast-Zellinie TIG-1, die den Interleukin-1-Rezeptor
exprimiert, im Wesentlichen wie von T. Takii et al. (Eur. J. Immunol.
22, 1221–1227,
1992) beschrieben, zur Bestimmung der Affinität von 1251-IL1α für den Rezeptor
dieser Zelllinien bewertet. Die gereinigten Antikörperfragmente,
die eine Rezeptorbindung zeigen, werden in einem biologischen Screening-Assay
unter Verwendung menschlicher Epithelialzellen verwendet, um sie
auf eine Stimulierung der Synthese von Prostacyclin (PG12) und Plättchenaktivierungsfaktor
(PAF) zu untersuchen, wie von E. Dejana et al. (Blood 69, 695–699, 1987)
beschrieben. Diese Studien identifizieren Antikörperfragmente, die eine Antiselbst-Spezifität gegen
IL-1 Rezeptor haben, welche die Rezeptoraktivität triggert. Die Aktivität kann relativ
zu menschlichem Interleukin-1α unter
Verwendung eines Standard-Bioassays für IL-1α quantifiziert werden, zum Beispiel
Proliferation der D10S Helfer-T-Zelllinie unter Verwendung der 3H-Thymidin-Eingliederung (S.F. Orencole
und C.A. Dinarello Cytokine 1, 14–22, 1989), oder eines Konversions-Proliferations-Assays,
wie von A.J. Gearing et al. (J. Immunol. Methods 99, 7–11, 1987)
beschrieben.
-
TABELLE
I FREQUENZ BINDENDER KLONE, DIE AUS EINER NICHT IMMUNISIERTEN SCFV-BIBLIOTHEK
NACH SELEKTION ISOLIERT WURDEN
-
Die
Verhältnisse
zeigen die Frequenz bindender Klone nach jeder Selektionsrunde.
Phagemide wurden einem Rescue mit M13DgIII Helfer-Phage unterzogen,
mit Ausnahme der CEA-, MUC1- und rsCD4-Selektionen, wo ein VCS-M13-Helfer-Phage verwendet wurde.
-
TABELLE
II V-GEN-FAMILIE, KEIMLINIENABLEITUNG UND AUSMAß DER SOMATISCHEN HYPERMUTATION
VON MEHREREN ANTIGEN SPEZIFISCHEN SCFV FRAGMENTEN, DIE AUS DER NICHT
IMMUNISIERTEN BIBLIOTHEK ISOLIERT WURDEN
-
Referenzen
für alle
Keimliniengene der schweren Kette finden sich in Tomlinson et al.
(1992). Die Referenzen für
die leichten Ketten sind VL2.1 (Brockly et al. 1989); IGLV1S2 (Bernard
et al. 1990); ILGLVS1 (Frippiat et al. 1990), L8(Vd) und L5(Vb)
(Pech et al., 1984); L12(HK102) (Bentley und Rabbits, 1980), B3(VKIV) (Klobeck
et al., 1985); 02 und 04 (Pargent et al., 1991); L11 (Scott et al.,
1991); HumIvIL1 (Daley et al., 1992). Alternative Namen sind in
Klammern angeführt.
-
a)
Diese Gene scheinen durch Überkreuzungen
zwischen zwei V-Genen während
der PCR-Amplifikation gebildet worden zu sein und daher wurden Übereinstimmungen
unter Verwendung der zwei mutmaßlichen Keimliniensegmenten
bestimmt: FR, Framework; CDR, Komplementarität bestimmende Region.
- Bentley,
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- Scott , M.G., Crimmins, D.L., McCourt, D.W., Chung, G., Schable,
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- Tomlinson , I.M. Walter, G. Marks, J.D., Llewelyn, M.B. und
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-
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Tabelle
IV Verwendete Oligonucleotide
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