DE69222387T2

DE69222387T2 - Pastillen

Info

Publication number: DE69222387T2
Application number: DE69222387T
Authority: DE
Inventors: Michel Henri Andre Gonze; Andre Leon Ivon Rapaille; Der Schueren Freddy Maurit Van
Original assignee: Cerestar Holding BV
Current assignee: Cerestar Holding BV
Priority date: 1991-08-29
Filing date: 1992-08-13
Publication date: 1998-01-15
Anticipated expiration: 2012-08-14
Also published as: ATE158474T1; NO304092B1; EP0530995A1; US5700514A; NO923387L; FI923868A0; EP0530995B1; DE69222387D1; FI106429B; NO923387D0; FI923868A; JPH07196476A; GB9118486D0; JP3549903B2; DK0530995T3

Description

Die Erfindung betrifft Pastillen, insbesondere Pastillen, die einen reduzierten Kaloriengehalt haben und die im wesentlichen nicht kariogen sind.
Pastillen sind eine Form von Konfekt, das normalerweise aus einem Zucker hergestellt wird, der bis zu einem Zustand von Mahlfeinheit zerkleinert worden ist und der mit Wasser und Bindemittel, normalerweise ein Gummi wie Gummiarabicum, in eine teigartige Konsistenz geknetet worden ist. Während er noch verformbar ist, wird der Teig in geeignete Formen geschnitten, die man trocknet und härten läßt. Die Pastille, die auch einen geeigneten Geschmacksstoff, Farbstoff und/oder Säure enthalten darf, sollte eine harte und brüchige Konsistenz haben.
Ein wachsendes Interesse an kalorienreduzierten Produkten als ein Hilfsmittel für gesundes Leben hat einen Markt für Konfekt mit niedrigeren Kalorien geschaffen, was als Folge bedeutet, den Zucker durch einen Süßstoff mit niedrigeren Kalorien gleicher oder ähnlicher Mengensüße zu ersetzen. Eine Gruppe von Produkten, die für diesen Zweck vorgeschlagen worden sind, sind die Zuckeralkohole, besonders Erythritol, Xylitol, Sorbitol, Mannitol, Maltitol und im Handel erhältliche Mischungen von Zuckeralkoholen, wie beispielsweise die sogenannten hydrierten Stärkehydrolysate, die Sorbitol, Maltitol und höhere Oligomere von Sorbital mit 3 oder mehr sich wiederholenden Einheiten (DP > 3) enthalten. Zu einem größeren oder minderen Ausmaß besitzen diese Produkte den zusätzlichen Vorteil, daß sie weniger kariogen als die herkömmlich verwendeten Zucker, Glucose und Saccharose, sind. Die EP-A-0094292 beschreibt eine zuckerlos gekochte Süßigkeit, worin der süßende Bestandteil ein hydriertes Stärkehydrolysat umfaßt, das bevorzugt 0,1-19% Sorbitol und 35-80% Maltitol enthält.
Obwohl alle der oben erwähnten Zuckeralkohole kommerzielle Anwendungen als Süßstoffe haben, sind sie nicht notwendigerweise in allen Anwendungen äquivalent und insbesondere im Konfektgebiet erfordern die unterschiedlichen Anforderungen der verschiedenen Produkttypen eine vorsichtige Auswahl, um die richtige Kombination an Eigenschaften in dem Süßstoff, der einen Teil des oder den gesamten Zucker ersetzen soll, zu finden.
Wir haben eine Untersuchung mit dem Ziel durchgeführt, eine Pastille herzustellen, die einen niedrigeren Kaloriengehalt als die herkömmlichen auf Zucker basierenden Pastillen hat, die aber andererseits davon nicht unterscheidbar ist, und wir haben gefunden, daß dieses Ziel mit damit verbundenen Verarbeitungsvorteilen dadurch erreicht werden kann, daß der gesamte Zucker durch Erythritol oder Maltitol ersetzt wird. Man hat gefunden, daß diese beiden Polyöle einzigartige Eigenschaften in Pastillenzubereitungen aufweisen, die diese wesentlich besser machen, als alternative Süßstoffe, besser sogar als die verfügbaren Mischungen von Zuckeralkoholen, die Maltitol als die Hauptkomponente enthalten.
Demgemäß umfaßt die Erfindung eine Pastille, die einen Süßstoff und ein Bindemittel enthält und die dadurch gekennzeichnet ist, daß der gesamte Süßstoff Erythritol oder Maltitol ist.
Der Maltitol sollte mindestens 95% rein sein, bevorzugt mindestens 98% rein und insbesondere mindestens 99% rein. Im Handel erhältliche, Maltitol-enthaltende Produkte, in denen die Maltitolkonzentration bis zu 90 Gew.-%, basierend auf der trocknen Substanz, ist, sind nicht geeignet, um Pastillen in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung herzustellen.
Erythritol, das im Handel als das Produkt eines Fermentationsprozesses erhältlich ist, ist ein hochkristallines, im wesentlichen reines Produkt, das einen Süßegrad hat, der etwa 70% desjenigen von Saccharose beträgt und ist sowohl kalorienfrei als auch nicht kariogen.
Das Bindemittel, das verwendet wird, um die Pastillen in Übereinstiztimung mit der vorliegenden Erfindung herzustellen, kann unter den Bindemitteln ausgewählt werden, die herkömmlicherweise bei der Herstellung von Zuckerpastillen verwendet werden. Zum Beispiel kann das Bindemittel ein natürliches Gummi wie Gummiarabicum oder ein Produkt wie Gelatine sein.
Die Mengen an Bindemittel und Süßstoff in den Zusammensetzungen, die verwendet werden, um die Pastillen herzustellen, sind bevorzugt 0,2 bis 3,0 Gew.-% Bindemittel und 98 Gew.-% bis 71, Gew.-% Erythritol oder Maltitol zusammen mit 1,8 bis 26,0 Gew.-% Wasser. Während der Herstellung der Pastillen wird der größte Teil des Wassers ausgetrieben, wobei ein Produkt zurückbleibt, das 0,2 bis 6,0 Gew.-%, bevorzugt 0,2 bis 3 Gew.-% Wasser enthält.
Das Herstellungsv erfahren schließt die langsame Zugabe des Bindemittels und des Wassers zu dem Süßstoff in einem geeigneten Kneter/Mischer ein, während eine erhöhte Temperatur von 35 bis 60ºC, bevorzugt 40 bis 50ºC, beibehalten wird. Das Mischen wird nach dem Abschluß der Zugabe fortgesetzt, bis die Mischung eine glatte, homogene Paste ist. Die Paste wird dann aus dem Kneter/Mischer entfernt, ausgerollt und in geeignete Formen geschnitten, die schließlich bei einer erhöhten Temperatur von 40 bis 50ºC "erhitzt" werden, um die Pastillen vor dem Verpacken zu Härten. Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, daß die Erhitzungszeit im Vergleich mit derjenigen, die für auf Zucker basierenden Pastillen benötigt wird, bedeutend verkürzt werden kann, und sie kann im Bereich von 8 bis 24 Stunden liegen.
Wie die auf Zucker basierenden Pastillen, können auch die Pastillen in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung einen geeigneten Geschmacksstoff, Farbstoff und/oder Säure enthalten.
Die Erfindung wird nun unter Bezug auf die folgenden Beispiele weiter erläutert, in denen das Herstellungsverfahren für die Pastillen wie folgt war:
Ein Mischer mit Z-Knetarm wurde auf 40 bis 45ºC vorgewärmt und 1500 Gramm des zu testenden Süßstoffs wurden eingefügt. Eine 10 Gew.-% Gelatinelösung, erwärmt auf 50ºC, wurde langsam zu dem Süßstoff zugegeben, während letzterer geknetet wurde. Verschiedene Mengen der wäßrigen Gelatinelösung wurden in Abhängigkeit vom fraglichen Süßstoff auf diesem Weg zugegeben und das Kneten/Mischen wurde für zehn Minuten nach der Zugabe fortgesetzt, um eine glatte, homogene Paste zu erhalten. Die Paste wurde anschließend aus dem Mischer entfernt, ausgerollt und in Formen geschnitten, bevor sie bei 45ºC erhitzt wurden, um die Pastillen zu härten. Die Qualität der Pastillen wurde zahlenmäßig bestimmt, indem ihre Härte mit einem Instron Härtetester und ihre Hygroskopizität durch ihre Wasseraufnahme nach einer gegebenen Zeit unter 65% relativer Luftfeuchtigkeit gemessen wurde. Die für verschiedene Süßstoffe erhaltenen Ergebnisse waren wie folgt:
Die Härte jedes der oben genannten Produkte betrug nach fünf Wochen Lagerung: ;
Ähnliche Süßstoffe wurden auch in einem Versuch Pastillen herzustellen in den oben genannten Zubereitungen verwendet. Palatinit und ein hydriertes Stärkehydrolysat, das 85 Gew.-% Maltitol, basierend auf der trocknen Substanz, enthielt, ergaben beide Mischungen, die sich beide in dem Mischer mit dem Z-Knetarm als unmöglich zu kneten herausstellten, währen eine aus Lactitol hergestellte Pastille eine Erhitzungszeit von 40 Stunden benötigte, ein wesentlicher Verarbeitungsnachteil. Wie von den oben genannten Ergebnissen gesehen werden kann, benötigte die aus Erythritol hergestellte Pastille die kürzeste Erhitzungszeit und ergab ein Produkt mit einer sehr harten Oberflächenbeschaffenheit. Die auf Maltitol basierende Pastille ergab, obwohl sie eine längere Erhitzungszeit als das auf Erythritol basierende Produkt benötigte, eine Pastille, die härter war, als das vergleichbare Zuckerprodukt.

Claims

1. Pastille, die einen Süßstoff und ein Bindemittel enthält, dadurch gekennzeichnet, daß der gesamte Süßstoff Erythritol oder Maltitol ist.

2. Pastille nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel Gelatine oder ein natürlich auftretendes Gummi wie Gummiarabicum ist.

3. Pastille nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mengen an Bindemittel und Süßstoff in den Zusammensetzungen, die zur Herstellung der Pastillen verwendet werden, jeweils 0,2 bis 3,0 und 98,0 bis 71,0 Gew.-% zusammen mit 1,8 bis 26,0 Gew.-% Wasser betragen.

4. Verfahren zur Herstellung einer Pastille nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch

(a) das Kneten des Erythritols oder Maltitols bei einer Temperatur im Bereich von 35 bis 60ºC, während langsamer Zugabe einer wäßrigen Lösung des Bindemittels dazu,

(b) das Kneten des Erythritols oder Maltitols und Bindemittels in eine glatte, homogene Paste,

(c) das Formen der Paste in geeignete Formen und

(d) das Erhitzen der Formen bei einer Temperatur im Bereich von 40 bis 50ºC, um sie zu härten.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die erhöhte Temperatur in Schritt (a) 40 bis 50ºC beträgt.

6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzungszeit in Schritt (d) im Bereich von 8 bis 24 Stunden ist.