DE2348723C2

DE2348723C2 - Kaugummimischung

Info

Publication number: DE2348723C2
Application number: DE2348723A
Authority: DE
Inventors: Bernard J. Mahopac N.Y. Bahoshy; Robert E. West Nyack N.Y. Klose; Harold A. Reading Mass. Nordstrom
Original assignee: General Foods Corp
Current assignee: General Foods Corp
Priority date: 1972-10-05
Filing date: 1973-09-28
Publication date: 1984-10-04
Also published as: FR2201836A1; IT1001538B; AU5944873A; GB1445132A; SE409809B; JPS4969872A; AU472257B2; CA1012829A; NL7313383A; US3943258A; FR2201836B1; DE2348723A1; CH577269A5

Description

Die Erfindung betrifft die Verwendung von Asparagylphenyialaninmethylester (APM) in einer Kaugummimischung, die den sü&sn Gescnrnsck und das Aroma länger behält.

Handelsüblicher Kaugummi enthält im allgemeinen einen im wesentlichen wasserunlöslichen kaufähigen Gummi als Grundstoff, z. B. Chicle-Gummi, oder Ersatzstoffe für diesen Gummi. Diese Gummigrundlage wird mit Aromastoffen und Süßungsmittel, z. B. Zucker oder Maissirup oder, für zuckerfreie Kaugummis, mit künstlichen Süßstoffen, z. B. Saccharin, und zur Verbesserung des Gefüges des Gummis wahlweise mit Plastifiziermitteln oder Weichmachungsmitteln versetzt.

Eine der Begrenzungen von handelsüblichem Kaugummi ist der schnelle Verlust sowohl des Aromas als auch des süßen Geschmacks während des Kauens. Im allgemeinen tritt dieser Verlust nach einer Kaudauer von etwa 4 bis 5 Minuten ein.

Ferner gehen bei zuckerfreien Kaugummis das Aroma und der süße Geschmack bereits nach wenigen Minuten des Kauens ebenfalls verloren, jedoch ist bei diesen Kjugummis außerdem die Wahrnehmung von Aroma und süßem Geschmack zu Beginn bemerkenswert gering. Ferner fehlt ihnen der starke, angenehme süße Geschmackseindruck von zuckerhaltigen Kaugummis. Eine Erhöhung der Saccharinkonzentration zur Erzeugung eines stärkeren süßen Geschmackseindrucks hat den Nachteilt, daß dem Produkt ein äußerst bitterer Nachgeschmack verliehen wird. Weitere Versuche, zu Beginn ein schnelles Auftreten des süßen Geschmacks zu erreichen, führten zu einer entsprechenden Verkürzung der Zeit, während der das Aroma und der süße Geschmack erhalten bleiben.

Aus der US-PS 36 42 491 ist bekannt, daß eine Reihe von I ebens- und Genußmitteln anstelle von Zuckern und anderen natürlichen und künstlichen Süßungsmittel auch mit APM gesüßt werden kann. Unter anderem aufgezählt wurde dabei auch Kaugummi, ohne jedoch ein Ausführungsbeispiel hierfür zu liefern. Der Fachmann konnte diesem Stand der Technik entnehmen, daß APM geeignet ist zur normalen Süßung von Kaugummi, nicht jedoch, daß dabei besondere weitere Effekte auftreten wurden.

Es wurde nun gefunden, daß durch den Zusatz von 0,1 bis I,5Gew.-% APM zu einer Kaugummimischung, die einen kaufähigen Gummi als Grundstoff. Aromastoffe und ais Süßungsmittel Zucker oder Zuckeralkohole in einer genügenden Menge enthält, um den Kaugummi den normalerweise erwünschten süßen Geschmack zu verleihen, keine ÜbersüUung eintritt, sondern überraschenderweise eine Verlängerung des süßen Geschmacks und des aromatischen Geschmacks.

Gegenstand der Erfindung ist somit die Verwendung von APM gemäß obigem Hauptanspruch.

Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist Gegenstand des Anspruchs 2.

Es wurde festgestellt, daß gemäß der Erfindung hergestellte Kaugummis noch nach einer Kauzeit von 30 Minuten den süßen Geschmack und das Aroma in

ίο einem wahrnehmbaren Maße bewahren.

Asparagylphenylalaninmethylester (APM) ist ein als Süßstoff geeignetes Dipeptid, das in der US-Patentschrift 34 92 131 beschrieben wird.

Als Hauptbestandteil der unter Verwendung von APM hergestellte Kaugummimischungen kommen kaufähige, ir· wesentlichen wasserunlösliche Gummis, z. B. Chicle-Gummi und dessen Ersatzstoffe, Sorva, Guttakay, lelutong. synthetische Polymerisate, z. 3. Polyvinylacetat, synthetische Harze, Kautschuke und Gemisehe dieser Stoffe infrage. Die Menge des verwendeten GrimdgüiTsmis kann in Abhängigkeit vom verwendeten Gummityp, von den anderen verwendeten Bestandteilen und anderen Faktoren in weiten Grenzen liegen, jedoch wurde gefunden, daß im allgemeinen 15 bis 40 Gew. -% des Gummiprodukts verwendet werden können, wobei eine Menge von 20 bis 30% bevorzugt wird. Plastifiziermittel oder Weichmachungsmittel, z. B. Lanolin, Propylenglykol, Glycerin und andere ähnliche Stoffe oder deren Gemische können ebenfalls dem Grundgummi in geringen Mengen zugesetzt werden, um eine erwünschte Konsistenz und ein erwünschtes Gefüge zu erreichen. Diese Stoffe werden im allgemeinen in einer Menge von 0.5 bis 4.0 Gew.-% des fertigen Kaugummigemenges verwendet.

Als Geschmacks- und Aromastoffe werden zur Herstellung von aromatisierten Kaugummis im allgemeinen ätherische öle oder synthetische Geschmacks- und Aromastoffe jeweils allein oder in Kombination mit anderen natürlichen und synthetischen ölen verwendet. Geschmacks- und Aromastoffe, wie Wintergrün, grüne Minze. Pfefferminz, Birke, Anis, Fruchtarcmas und deren Gemische könne mit den verschiedensten Grundgummis zufriedenstellend verwendet werden. Die verwendete Menge der Aromastoffe ist nicht entscheidend wichtig, kann jedoch von der verwendeten Art, dem individuellen bevorzugten Geschmack, dem als Grundstoff verwendeten Gummityp und anderen ähnlichen Erwägungen abhängen.
Der restliche Teil des Gummigemenges besteht aus den Süßungsmittel^ Der Ausdruck »Zucker als Süßungsmittel« umfaßt nicht nur reinen Zucker (Saccharose), sondern auch die anderen zuckerartigen Süßungsmittel, die normalerweise in Kaugummis verwendet werden, z. B. Dextrose, Glucose (Maissirup) und deren Gemische.

Bei der Herstellung eines »zuckerfreien« Kaugummis werden Zuckeralkohole wie Sorbit und Mannit verwendet, die dem Kaugummi ebenfalls einen gewissen süßen Geschmack verleihen und als solche unter die vorstehend gebrauchte Terminologie fallen.

Das Süßungsmittel oder die Süßungsmittel werden dem Kaugummigemenge in genügenden Mengen zugesetzt, um dem Kaugummi den normalerweise erwünschten süßen Geschmack zu verleihen. Wie bereits erwähnt, ist die Wahrnehmung des Aromas und des süßen Geschmacks bei einem in dieser Weise hergestellten Kaugummi ohne Rücksicht darauf, ob er Zucker enthält oder zuckerfrei ist, im allgemeinen nach etwa 4 bis 5 Mi-

nuten des Kauens verschwunden. Eine Erhöhung der verwendeten Menge des Süßungsmittels hat den Nachteil, daß der Kaugummi während des Anfangsteils der Kauzeit Obermäßig süß ist

Es wurde gefunden, daß bereits eine Zugabe von APM in Mengen von etwa 0,1 Gew.-% der endgültigen Kaugummimischung wirksam ist. Die obere Grenze der Menge, in der APM zugesetzt werden kann, unterliegt lediglich der Erwägung, daß es unerwünscht ist, daß der Kaugummi zu Beginn des Kauens einen übermäßig süßen Geschmack hat, da APM selbst ein Süßstoff ist. Diese Erwägung hängt im hohen Maße von der individuellen Vorliebe ab, jedoch hat sich im allgemeinen gezeigt, daß mit Mengen von mehr als etwa 1,5% APM ein Kaugummi erhalten wird, der während des Anfangsteils der Kauzeit einen übermäßig starken süßen Geschmack aufweist

Durch Verwendung von APM im erfindungsgemäßen Mengenbereich in einem Zucker enthaltenden oder zuckerfreien Kaugummi wird ein Produkt erhalten, dessen Aroma und s&Der Geschmack während einer weit längeren Zeit als bei üblichen Kaugummis auf einer wahrnehmbaren Höhe bleiben. Es hat sich gezeigt, daß Kaufimmis, die aus den Gemischen gemäß der Erfindung hergestellt werden, nach einer Kauzeit von 10 bis 30 Minuten immer noch Aroma und süßen Geschmack abgeben. Auch bei einer so großen Verlängerung der Aroma- und Geschmackswahrnehmung haben diese Kaugummis keinen übermäßig starken süßen Geschmack während der Anfangszeit des Kauens. Diese Ergebnisse sind sovohl bei Zucker enthaltenden als auch bei zuckerfreien Kaugummis, die gemäß der Erfindung hergestellt werden, festzustellen.

Es ist möglich, die sofortige Wahrnehmung des süßen Geschmacks durch Modifizierung ein».· Teils der den süßen Geschmack verlängernden Menge von APM weiter zu verstärken. Die Modifzierung soll die Löslichkeit des APM steigern und kann durch Behandlung des APM mit organischen oder anorganischen Säuren zur Umwandlung in seine Salze, durch gemeinsames Mahlen mit einer Säure, durch feines Mahlen des APM oder nach anderen zur Steigerung der Löslichkeit geeigneten Methoden erreicht werden. Die Menge von modifiziertem APM, die notwendig ist, um diese schnelle Wahrnehmung des süßen Geschmacks zu erreichen und als Teil der APM-Menge vorhanden ist, durch die der süße Geschmack und das Aroma gesteigert werden, kann 0,05 bis 0,4 Gew.-% der endgültigen Kaugummimischung betragen.

Die aromatisieren Kaugummis werden nach mehr oder weniger üblichen Verfahren durch Erweichen des Grundgummis durch Mischen, Zusatz des Süßungsmittels zum Grundstoff bei gleichzeitiger Zugabe der gewünschten APM-Menge, Zugabe der Aromastoffe und Formgebung der Kaugummimasse zu geeigneten Formen, beispielsweise zu Stäben oder Streifen, hergestellt.

Zur Messung der Zeit, während der das Aroma und der süße Geschmack eines Kaugummis noch wahrnehmbar sind, wurden Geschmacksprüfungen mit geschulten Geschmacksprüfern durchgeführt, um die Zeit in Abhängigkeit von der Intensität des Aromas und süßen Geschmacks zu ermitteln. Die Geschmacksprüfer erhalten einen Streifen Kaugummi und werden gebeten zu kauen und ihre Werte für die Intensität des Aromas in Abständen von 30 Sekunden zu notieren. Vergleiche werden zwischen einer Probe eines Vergleichskaugummis und der gleichen Kaugunnmimischung, der APM gemäß der Erfindung zugesetzt worden ist, vorgenommen. Die Ergebnisse zeigen, daß sowohl bei zuckerfreien als auch bei zuckerhaltigen Kaugmmis durch Verwendung von APM das Aroma und der süße Geschmack bis zu 30 Minuten länger erhalten bleiben als bei den Vergleichsproben.

Beispiel 1

ίο Zuckerhaltige Kaugummistäbe wurden aus folgenden Bestandteilen hergestellt:

	Kaugummigrundstoff	Zusammensetzung in %	B
15	Zucker	A (Vergleich)	23,993
Maissirup 46' C	23,993	59.387
20 Pfefferminzöl	59,737	1435
Glvcerin	1435	1,276
APM	1,276	0.749
0J49	0350

Der Kaugummigrundstoff wurde 10 Minuten bei 66°C in einem 3,8-1-Mischer erweicht Das Glycerin wurde zugesetzt und 10 Minuten zugemischt, worauf der Maissirup zugesetz* und weitere 10 Minuten gerührt wurde. Bei der Probe A wurde der Zucker zugesetzt und 10 Minuten eingerührt, während bei der Probe B der APM mit dem Zucker gemischt und das Gemisch in der oben beschriebenen Weise in den Mischer gegeben wurde.

Nach dem Abschalten des Erhitzers wurde das Pfefferminzöl zugesetzt, worauf weitere 2 Minuten gemischt wurde. Der Mischer wurde ausgeschaltet, die Kaugummimischung aus dem Mischer genommen, zu Fladen ausgerollt, getempert und zu Streifen geschnitten.

Die Geschmacksprüfer stellten fest, <^!aß die Probe A nach einer Kauzeit von 5 Minuten den Kmkt erreicht hatte, an dem das Aroma und der süße Geschmack kaum noch wahrnehmbar sind, während die Probe B diesen Punkt erst nach einer Kauzeit von mehr als 10 Minuten erreichte.

Beispiel 2

Kaugummistreifen wurden auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise aus folgenden Bestandteilen hergestellt:

	Kaugummigrundstoff	Zusammensetzung in %	B
55	Zucker	A (Vergleich)	23,993
Maissirup	23,993	58,736
60 Pfefferminzöl	59,736	1436
Glycerin	1436	1,276
APM	1,276	0,749
0,749	1,000
—

Die Ergebnisse der Geschmacksprüfung zeigten, daß bei der Probe B, die 1% APM enthielt, das Aroma und der süße Geschmdck 30 Minuten langer wahrnehmbar waren als bei der Probe A, und daß die Probe B keinen unerwünschten Nachgeschmack aufwies.

	Zusammensetzung in %	B
	A (Vergleich)	51,3
Sorbit	51.5	34,9
Kaugummmigrundstoff	34,9	8,1
Mannit	8,1	2,8
Glycerin	2.8	1,4
Wasser	1.4	1,1
Aromastoff	1.1	—
Saccharin	02	0.4
APM

Beispiel 3

Zuckerfreie Kaugummis wurden auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise aus folgenden Bestandteilen hergestellt:

10

15

Bei der Probe B war die Wahrnehmung des süßen Geschmacks insgesamt besser als bei der Probe A, und das Aroma und der süße Geschmack wurden ö Minuten länger als bei der Probe A wahrgenommen.

B e i s ρ i e I 4

Zuckerfreie Kaugummistreifen wurden auf die in Beispie! 1 beschriebene Weise aus folgenden Bestandteilen hergestellt:

30

35

Der modifizierte APM wird hergestellt durch Trocknen einer Lösung von 3 Teilen Citronensäure und 1 Teil APM und anschließendes feines Mahlen des getrockneten Materials.

45 50 55

Sorbit	51,3%
Kaugummigrundstoff	34,9%
Mannit	8,1%
Glycerin	2,8%
Wasser	1,4%
Aromastoffe	1,1%
APM	03%
modifizierter APM	0.1%

Claims

Patentansprüche:

1. Verwendung von 0,1— 1,5 Gew.-% Asparagylphenylalaninmethylester (APM) als Zusatz zu einer Kaugummimischung, die einen kaufähigen Gummi als Grundstoff, Aromastoffe und als Süßungsmittel Zucker oder Zuckeralkohole in einer genügenden Menge, um dem Kaugummi den normalerweise erwünschten süßen Geschmack zu verleihen, enthält.

2. Verwendung eines Teiles des APM gemäß Anspruch 1 in einer mit Säuren modifizierten Form in Mengen von 0.05 bis 0,4 Gew.-% der Gesamtmischung.