DE69220678T3 - Rückgewinnung von nichteisenmetallen aus krätze - Google Patents
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Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Rückgewinnen von Aluminium aus einem Aluminium oder eine Aluminiumlegierung enthaltenden Krätze- oder Schlackenausgangsmaterial, welches Verfahren die Schritte des Zuführens des Ausgangsmaterials in einen mit einer feuerfesten Auskleidung versehenen Drehofen oder drehbaren Konverter, Erwärmens des Ausgangsmaterials auf eine oberhalb des Schmelzpunktes des Aluminiums liegende Temperatur bei gleichzeitigem kontinuierlichen oder unterbrochenen Drehen des Ofens und Entfernens des erhaltenen geschmolzenen Aluminiums von den verbleibenden Krätzerückständen und/oder von erhaltenen festen Krätzerückständen umfasst.
- Verfahren zum Rückgewinnen von Aluminium aus Krätze oder Schlacke sind im Stand der Technik bekannt. Zum Beispiel lehrt die kanadische Patentbeschreibung 1,255,914 und die entsprechende EP-A-322 207 ein Verfahren zum Rückgewinnen von nichteisenhaltigem Metall aus nichteisenhaltiges Metall enthaltender Krätze, das die Schritte des Einführens der Krätze in einen mit einer feuerfesten Auskleidung versehenen Drehofen, Richtens eines Plasmabrenners in den Ofen, um so die Krätze auf eine oberhalb des Schmelzpunkts des Metalls liegende Temperatur zu erwärmen, Drehens des Ofens entweder kontinuierlich oder unterbrochen und Entfernens des geschmolzenen, abgetrennten Metalls von dem festen Krätzerückstand umfasst.
- Ein Verfahren zum Herstellen einer Aluminiumlegierung aus Aluminiumausschuss ist in US-A-3759702 beschrieben. An dieser Literaturstelle wird das Schmelzen von Aluminiumausschuss in einem Vorglühherd in einer freien Atmosphäre mit einer nicht oxidierenden Oxy-Brennstoff-Flamme zum Beschleunigen und Intensivieren des Erwärmens gelehrt. Es wird kein Salzbad angewendet.
- Es ist auch bekannt, nichteisenhaltige Metalle aus Krätze und Metallausschuss mit Hilfe von Oxy-Brenn stoff-Brennern bei gleichzeitiger Verwendung einer Schutzschicht aus Salzen zurückzugewinnen. Diese Schicht kann Natriumchlorid (NaCl), Kaliumchlorid (KCl) in etwa gleichen Mengen hinsichtlich des Gewichts einschließen und kann weiter ein Schmelzmittel, zum Beispiel Kryolith, enthalten. Der Effekt der Salzschicht auf die Verschmelzung von Aluminiumtröpfchen beim Behandeln von Aluminiumkrätze ist beispielsweise in dem Second International Symposium beschrieben; Recycling of metals and engineered materials – Recycling von Metallen und Konstruktionsmaterialien, The minerals, metals and materials Society, 1990, Seiten 69 – 84, von Ray D. Petersen, unter dem Titel „Effect of salt flux additives on aluminum droplet coalescence".
- In einem Artikel mit dem Titel „Interfacial phenomena in molten aluminum and Salt systems ", veröffentlicht in derselben Literaturquelle, Seiten 85 – 103, beschreiben Francis K. Ho und Yogesh Sahai das Umschmelzen von Aluminiumausschuss unter einer Salzschicht.
- Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in dem Rückgewinnen oder Gewinnen von Aluminiummetall aus einem Aluminium oder eine Aluminiumlegierung enthaltenden Krätzeausgangsmaterial mit Hilfe eines Oxy-Brennstoff-Brenners und in Abwesenheit einer Schutzsalzschicht.
- Eine weitere Aufgabe stellt das Verringern der Bildung korrosiver Salzdämpfe, die beim Verwenden von Schutzsalzschichten erhalten werden, und das Erhalten eines keine wasserlöslichen Salze enthaltenden oxidischen Rückstandsprodukts dar, was einen Vorteil für die Umwelt bedeutet.
- Diese Aufgaben werden mit einem Verfahren zum Rückgewinnen oder Gewinnen von Aluminiummetall aus einem Aluminium oder eine Aluminiumlegierung enthaltenden Krätzeausgangsmaterial erfüllt. Das Verfahren umfasst die Schritte des Einführens des Ausgangsmaterials in einen mit einer feuerfesten Auskleidung versehenen Drehofen oder drehbaren Konverter; Erwärmens des Ausgangsmaterials auf eine oberhalb des Schmelzpunkts des Aluminiums liegende Temperatur bei gleichzeitigem kontinuierlichen oder unterbrochenen Drehen des Ofens mit einer Geschwindigkeit von 5 UpM oder weniger; und Entfernens des erhaltenen geschmolzenen Aluminiums von dem darüberliegenden Krätzerückstand.
- Der Schritt des Erwärmens des Ausgangsmaterials wird mit einem sogenannten Oxy-Brennstoff-Brenner in Abwesenheit einer Schutzsalzschicht durchgeführt, wobei der Brenner mit einem fossilen Brennstoff und mit einem minestens 80 % Sauerstoff enthaltenden Gas beliefert wird.
- Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den von dem Hauptanspruch abhängigen Patentansprüchen aufgeführt.
- Die Erfindung soll jetzt ausführlicher unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben werden, deren einzige Figur eine vertikale Schnittansicht des drehbare Konverters und der zugeordneten Einrichtungen darstellt.
- Die Figur stellt einen Konverter
1 dar, dessen Mittelachse2 einen spitzen Winkel mit der horizontalen Ebene einschließt, zum Beispiel einen Winkel von 10 – 25°. Der Konverter1 ist um seine Mittelachse2 drehbar und um eine horizontale Achse2 schwenkbar, die sich senkrecht zu der Mittelachse3 des Konverters1 erstreckt und durch dieselbe verläuft. Das aufwärts gerichtete Ende des Konverters1 verengt sich zu einer Öffnung4 , auf deren stromaufwärts gerichteten Seite eine Schutzhaube9 angebracht ist, die in eine gekrümmte, röhrenförmige Struktur5 übergeht. Ein Ende oder ein erstes Ende der Haube9 ist so nahe wie mög lich an der Konverteröffnung4 angeordnet, ohne tatsächlich mit dem drehbaren Konverter1 in Berührung zu kommen. Das röhrenförmige Element5 ist gekrümmt und sein distales Ende ist nach oben gerichtet. Das röhrenförmige Element5 wird durch nicht gezeigte Einrichtungen an Ort und Stelle gehalten und kann leicht von der Konverteröffnung4 entfernt werden, um so das Füllen und Entleeren des Konverters1 zu ermöglichen. Ein sogenannter Oxy-Brennstoff-Brenner6 wird durch eine in dem gekrümmten Teil vorgesehene Öffnung oder durch das Knie des röhrenförmigen Elements5 eingeführt. Die Düsenöffnung erstreckt sich geringfügig in den Konverter1 , wenn das erste Ende des röhrenförmigen Elements5 unmittelbar vor der Konverteröffnung1 angeordnet ist. Die erforderlichen Brennstoff-, Sauerstoff- und Kühlwasseranschlüsse sind nicht gezeigt. Eine Lanze7 wird durch eine andere Öffnung in dem Knie des röhrenförmigen Elements eingeführt. - Beim Umsetzen des erfindungsgemäßen Verfahrens in die Praxis wird das Ausgangsmaterial
8 , das die Form von Aluminiumkrätze aufweist, in den Konverter1 eingeführt, wobei das röhrenförmige Element5 , der Brenner6 und die Lanze7 auf eine Seite bewegt werden. Das röhrenförmige Element5 und damit der Brenner6 und die Lanze7 werden anschlieflend dicht vor der Konverteröffnung angeordnet. Der Konverter wird dann mit einer Geschwindigkeit von bis zu 5 UpM gedreht und der Brenner wird zum Erwärmen des Ausgangsmaterials8 gezündet. - Der Brenner wird normalerweise mit einem fossilen Brennstoff, zum Beispiel einem Kohlenwasserstoff wie Propan, und mit einem sauerstoffhaltigen Gas mit einem Sauerstoffgehalt von mindestens 80 % betrieben, welches vorzugsweise auch kleine Mengen Stickstoff enthält. Das verwendete sauerstoffhaltige Gas kann aus Sauerstoff mit einer Konzentration von etwa 93 % Sauerstoff aus einer PSA-Anlage bestehen, wobei der Rest des Gases im Allgemeinen aus Argon besteht oder es kann aus einer Luftzerlegungsanlage entnommenem Sauerstoff bestehen.
- Die Brennerflamme wird vorzugsweise auf einen von der Konverterachse
2 im Abstand gehaltenen Punkt auf dem Boden des Konverters gerichtet. Da die dem Brenner6 zugeführte Sauerstoffmenge geringer als die oder möglicherweise gleich der stöchiometrischen Menge ist, d.h. einer Menge, die 80 bis 100 % des für die vollständige Verbrennung benötigten Sauerstoffs entspricht, wird die Oxidation von Metall in dem Konverter6 minimiert. - Wenn das Krätzeausgangsmaterial eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunkts von Aluminium erreicht hat, beginnt das Aluminium zu schmelzen und die Drehung des Konverters bewirkt, dass die einen Aluminiumkern einschließenden und eine sie umgebende Aluminiumoxid-Schutzhülle aufweisenden kugelförmigen Körper verformt werden und die Schutzhülle aufgespaltet wird, woraufhin das Aluminium, das sich jetzt in einem flüssigen Zustand befindet, beginnt, herabzulaufen und mit geschmolzenem Aluminium zu verschmelzen, das aus anderen Kugeln austritt. Das geschmolzene Aluminium wird in dem untersten Bereich des Konverters eingesammelt. Wenn die maximal mögliche Menge Aluminium geschmolzen und unter dem darüberliegenden Krätzerückstand eingesammelt worden ist, wird die Schutzkappe
5 entfernt, damit das geschmolzene Metall aus dem Konverter1 abgestochen werden kann. - Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird, wenn das Metall zu schmelzen beginnt, die Drehgeschwindigkeit des Konverters auf 25 UpM angehoben, während gleichzeitig die Brennerleistung auf 50 – 10 % der Ausgangsleistung reduziert wird. Das Erwärmen des Metalls wird beendet, wenn die Temperatur in der Schmelze eine Höhe von 750 – 950 °C erreicht hat, wonach das geschmolzene Metall aus dem Konverter auf herkömmliche Weise abgestochen wird.
- Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform wird dem Konverter intermittierend Energie bei der höheren Drehgeschwindigkeit von bis zu 25 UpM zugeführt. Um das Eindringen von atmosphärischem Sauerstoff in den Konverter zu verhindern und hierdurch jegliches Aluminium zu oxidieren, das nicht durch eine Krätzeschicht oder irgendein anderes Rückstandsprodukt geschützt sein könnte, wird ein inertes Schutzgas in den Konverter eingeführt, um so in demselben einen Überdruck aufrechtzuerhalten. Bei dem inerten Gas handelt es sich bevorzugt um Argon. Wie in der Zeichnung dargestellt, wird das Schutzgas durch eine mit einer Schutzgasquelle verbundene Lanze oder alternativ durch den Brenner, zum Beispiel durch seine Sauerstoffdüse eingeführt, die abwechseln zwischen einer Verbindung mit einer Sauerstoffquelle und einer Verbindung mit einer Schutzgasquelle geschaltet werden kann. Obwohl nicht gezeigt, ist der Brenner auch mit einer Förderleitung für fossilen Brennstoff verbunden.
- Beispiel
- Aus der Herstellung einer Aluminiumlegierung, Serie 3000, erhaltene aluminiumhaltige Krätze wurde in einen Konverter eingeführt, dessen Längsachse einen Winkel von etwa 17° mit der horizontalen Ebene definiert.
- 1240 kg reine Krätze wurden in den Konverter eingegeben. Die Krätze umfasste 66 Gew.-% metallisches Aluminium, 30 Gew.-% Aluminiumtrioxid und den Rest bildeten Oxide von Silicium, Eisen und Calcium.
- Nach dem Einführen der Krätze wurde in Abwesenheit von Schutzsalzschichten die Schutzkappe mit einem an derselben angebrachten Oxy-Brennstoff-Brenner in. geringem Abstand vor der Konverteröffnung angeordnet. Der Brenner wies eine Leistungsabgabe von 1 MW auf und wurde mit Propan und reinem Sauerstoff, d.h. einem mindestens 99.5 % Sauerstoff aufweisenden sauerstoffhaltigen Gas, betrieben. Der Konverter wurde bei einer Geschwindigkeit von etwa 1 UpM gedreht, wobei der Brenner bei voller Leistung arbeitet, bis die Krätze bis zu dem Punkt erwärmt war, an dem das Aluminium schmilzt, wobei die Temperatur des Materials in dem Konverter etwa 750°C betrug.
- Die Leistungsabgabe des Brenners wurde anschließend auf etwa 200 kW. reduziert und der Konverter wurde kontinuierlich mit einer Geschwindigkeit von 8 UpM gedreht.
- Nachdem das Material in dem Konverter bei dieser reduzierten Leistung über eine Zeitspanne von 20 Minuten erwärmt worden war, wurde festgestellt, dass das metallische Aluminium sich von der Krätze abgetrennt hatte, welche nun in einer bedeckenden Schlicht über dem geschmolzenen Metall lag.
- 711 kg reines Aluminium wurde erhalten, was eine Ausbeute von 57 % und einem Prozesswirkungsgrad von 88 % (auf die zugegebenen Menge von metallischem Aluminium und die erhaltene Menge reinen Aluminiums bezogen) entspricht. Der Verbrauch an fossilem Brennstoff entsprach 252 kWh pro Tonne eingebrachte Krätze, während der Sauerstoffverbrauch 44 Normalkubikmetern pro Tonne eingeführte Krätze entsprach. Die gesamte Vefahrenszeit betrug 32 Minuten. Das erhaltene Rückstandsprodukt bestand aus reinen Oxiden der vorgenannten Metalle und Aluminium.
Claims (8)
- Verfahren zum Rückgewinnen von Aluminiummetall aus einem Aluminium oder eine Aluminiumlegierung enthaltenden Krätze- oder Schlackenausgangsmaterial, das die Schritte des Einführens des Ausgangsmaterials in einem mit einer feuerfesten Auskleidung versehenen Drehofen oder drehbaren Konverter, Erwärmen des Ausgangsmaterials auf eine oberhalb des Schmelzpunktes des Aluminiums liegende Temperatur bei gleichzeitigem kontinuierlichen oder unterbrochenen Drehen des Ofens mit einer Geschwindigkeit von 5 min-1 oder weniger, und das Entfernen des erhaltenen geschmolzenen Aluminiums von dem darüberliegenden Rückstand umfaßt, wobei der Schritt des Erwärmens des Ausgangsmaterials in Abwesenheit einer Schutzsalzschicht mit einem OxyBrennstoff-Brenner durchgeführt wird, der mit einem fossilen Brennstoff und mit einem wenigstens 80 % Sauerstoff enthaltenden Gas betrieben wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Verringern der Ausgangsleistung des Brenners auf 50 bis 10 % des früheren Wertes und Erhöhen der Drehgeschwindigkeit des Ofens auf 5 bis 25 min–1 und Fortsetzen der Energiezufuhr, bis das Aluminium geschmolzen ist, nachdem eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunkts des Aluminiums erreicht worden ist.
- Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch diskontinuierliches Zuführen von Wärme bei der genannten verminderten Leistung während der fortgesetzten Drehung des Ofens bei einer Geschwindigkeit von 5 bis 25 min–1; und durch Einführen eines Inertgases in den Ofen, entweder mittels des Brenners oder mittels einer Lanze, während einer Periode der unterbrochenen Wärmezufuhr.
- Verfahren nach Anspruch 3 , dadurch gekennzeichnet , daß das Inertgas Argon ist.
- Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichaet durch Versorgen des Oxy-Brennstoff-Brenners mit Brennstoff und Sauerstoff in stöchiometrischen Verhältnissen, oder im einem Verhältnis, in dem Sauerstoff in einer Menge zugegen ist, die wenigstens 20 % unterhalb der stöchiometrischen Menge liegt, wenn Wärme dem Ofenschmelzgut zugeführt wird.
- Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch Aufrechterhalten eines Überdrucks von Verbrennungsgasen in dem Drehofen oder Konverter.
- Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6 , gekennzeichnet durch Beenden des Erwärmungsvorganges und Abstechen des Aluminiums aus dem Ofen oder Konverter, wenn die Temperatur des Metalls innerhalb des Bereichs von 750 bis 950 °C liegt.
- Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 6 , gekennzeichnet durch Beenden des Erwärmungsvorganges und Abstechen des Aluminiums aus dem Ofen oder dem Konverter nach einem Zeitabschnitt von 5 bis 60 Minuten nach dem Zeitpunkt des Erhöhens der Drehgeschwindigkeit des Ofens oder Konverters.
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