DE69213783T2 - Verfahren zum Einbringen eines Zündsatzes in die Bodenfalte von Kartuschenhülsen für die Randfeuerzündung - Google Patents
Verfahren zum Einbringen eines Zündsatzes in die Bodenfalte von Kartuschenhülsen für die RandfeuerzündungInfo
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Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einbringen eines Zündsatzes in kleine Munitions- oder Vergießladungshülsen für die Randfeuerzündung, wobei diese Hülsen einen Boden aufweisen, der mit ihrer Seitenwand über einen Ringwulst verbunden ist, der innen in der Hülse eine Ringnut bildet, die zur Aufnahme des pyrotechnischen Zündsatzes bzw. Gemisches bestimmt ist.
- Derartige Munitionen oder Vergießladungen werden durch einen auf den Ringwulst der Hülse versetzten Schlag ausgelöst.
- Heutzutage wird der pyrotechnische Zündsatz mittels eines Verfahrens in den Wulst eingeführt, das "Zentrifugieren" genannt wird, und darin besteht, mittels eines unter eine hohe Rotationsgeschwindigkeit (in der Größenordnung von 5000 U/min) versetzten Bohreinsatzes einen kleinen Haufen des zuvor auf dem Boden der Hülse abgelegten pyrotechnischen Zündsatzes zu verspritzen. Der zylindrische Bohreinsatz weist Zähne auf seiner Endfläche auf; dieser in permanente Rotation versetzte Bohrer sinkt in die positionierte Hülse und verteilt den Haufen pyrotechnischen Materials durch ein seitliches zentrifugales Ausschleudern, was damit das Material in den Ringwulst der Hülse einbringt.
- Die meisten Hersteller kleiner Munitions- und Vergießladungen setzen Maschinen ein, die dieses Verfahren in einer mechanisch automatisierten Einheitsfertigung zum Erzielen hoher Produktionsfolgen anwenden. Die ringförmig scharf gemachte Hülse wird anschließend mit einem speziellen pyrotechnischen Puder aufgefüllt, um ein Produkt zu erhalten, daß anschließend in eine Kartusche entweder in Form einer Vergießladung oder in Form einer kleinen Munition mit einer kleinen, vorne an der Hülse eingepreßten Kugel umgewandelt wird.
- Ein weiteres, zum Scharfmachen von Hülsen angewandtes Verfahren, "Kompression" genannt, besteht darin, den kleinen Haufen des pyrotechnischen Zündsatzes am Boden der Hülse mit einem zylindrischen Stempel mit halbkugelförmigem Ende zu zerdrücken, der an einer Presse angebracht ist, die einen zum Fließen- bzw. Kriechenlassen der Materie und zum Auffüllen des Ringwulstes der Hülse ausreichenden Druck aufbringt.
- Diese beiden Einbringverfahren stellen heutzutage den Stand der Technik auf dem Gebiet des Einbringens einer Zündladung in eine Hülse dar, ohne chemische Umwandlung der Materie in den Wulsten. Diese Verfahren haben jedoch verschiedene Nachteile.
- Beides sind relativ brutale Verfahren; die zum möglichst vollständigen Reduzieren ungewollter Zündungen angefeuchtete pyrotechnische Materie wird stark beansprucht, durch ein Verspritzen oder ein starkes Zerdrücken, was einen eventuellen pyrotechnischen Ablauf zur Folge hat, und damit eine Zerstörung des Produktes.
- Im übrigen verhindern diese Verfahren nicht ein gewisses Aufsteigen der Materie zwischen dem Bohrer und der Hülse, was eine Versprödung des Produktes in pyrotechnischer Sicht im nachfolgenden Herstellungsverfahren darstellt.
- Die primäre pyrotechnische Zündladungsmaterie ist im allgemeinen ein Gemisch, das im wesentlichen ein primäres pyrotechnisches Gemisch aufweist, beispielsweise Blei-Trinitroresorcinat, und Mikro-Kügelchen oder Glasstaub; diese letztere Materie hat eine sehr schnelle Abnutzung des Bohreinsatzes in dem Zentrifugalverfahren aufgrund der sehr hohen erforderlichen Rotation zur Folge. Im übrigen verlangt das Zentrifugalverfahren ein besonders spezielles Gemisch, das als pyrotechnisches Material verwendet wird.
- Schließlich lassen diese Verfahren keine korrekte Steuerung des Lagerungsdichte- bzw. Kompaktheitspegels der in den Wulst der Hülse eingebrachten pyrotechnischen Materie 24 zu, um eine gute Funktionsregelmäßigkeit zu erhalten.
- Der Stand der Technik kann ferner den Druckschriften DE-A-1 578 099 und US-A-2 981 137 entnommen werden.
- Die Druckschrift DE-A-1 578 099, deren Offenbarung als Basis des Oberbegriffs des unabhängigen Anspruchs 1 verwendet wurde, beschreibt verschiedene Einbringverfahren eines pyrotechnischen Zündsatzes in eine Munitionshülse. Gemäß einem ersten Verfahren dieser Druckschrift, das seiner Fig. 1 entspricht, wird der Zündsatz am Boden der Hülse mittels eines Stempels komprimiert und erfährt daher eine brutale, im wesentlichen nach unten und nicht schräg in Richtung des Ringwulstes gerichtete Kompression. Gemäß einem weiteren in der selben Druckschrift mit Bezug auf Fig. 2 beschriebenen Verfahren läßt man den Drehstempel um seine Achse rotieren, wobei das Ende dieses Stempels sich in Form eines koaxialen Kegelstumpfes darstellt. In diesem Fall erzeugt das Ende des um die Achse des Stempels drehbaren Kegelstumpfes beim Drehen keine Volumenänderung, so daß keinerlei ansteigende und geneigte Kompression während der Drehung des Stempels erzeugt wird. Gemäß einem dritten in derselben Druckschrift mit Bezug auf Fig. 3a beschriebenen Verfahren wird der Drehstempel, der den Zündsatz komprimiert, schnellen vertikalen Vibrationen ausgesetzt. Schließlich wird in dem mit Bezug auf Fig. 4a beschriebenen Verfahren der Drehstempel, der den Zündsatz komprimiert, schnellen transversalen Vibrationen ausgesetzt. In jedem dieser beiden angewandten Varianten hat die axiale Kompression keinerlei ansteigende Eigenschaft, sondern erzeugt einen brutalen Stoß. Zu dem während der Kompression erzeugten brutalen Stoß addieren sich die schnellen Vibrationen (von einem Ultraschallgeber erzeugt), die den Nachteil der vorgenannten Zündrisiken weiter verstärken.
- In keinem Fall wird der Zündsatz einer ansteigenden und bezüglich der Hülsenachse geneigten Kompression ausgesetzt.
- Die Druckschrift US-A-2 981 137 beschreibt einen drehenden Bohreinsatz, der unter Wirkung mehrerer Schaufeln mit scharfen Kanten an seinem Endbereich und in schnelle Drehung versetzt die pyrotechnische Materie radial in die Ringnut der Hülse schleudert. Diese brutale Aktion birgt ein erhebliches pyrotechnisches Risiko und hat eine schnelle mechanische Abnutzung des Bohrers zur Folge. Unter keinen Umständen kann diese Aktion ansteigend und geneigt sein.
- Das Ziel der vorliegenden Erfindung liegt darin, die Nachteile der vorgenannten Verfahren zu beheben, indem es ein Verfahren zum Einbringen eines Zündsatzes in Hülsen zur Verfügung stellt, das jegliches Risiko eines ungewollten Zündens des pyprotechnischen Zündsatzes vermeidet, die mechanische Abnutzung der Werkstücke in bezug auf das "Zentrifugieren" genannte Verfahren vermindert und eine bessere Qualität und eine bessere Funktionsregelmäßigkeit der erhaltenen Produkte sicherstellt.
- Die Erfindung bezieht sich daher auf ein Verfahren zum Einbringen eines Zündsatzes in Munitions- oder Vergießladungshülsen für die Randfeuerzündung, wobei diese Hülsen einen Boden aufweisen, der mit ihrer Seitenwand über einen Ringwulst verbunden ist, der innen in der Hülse eine Ringnut bildet, die zur Aufnahme des pyrotechnischen Zündsatzes bestimmt ist, wobei das Verfahren darin besteht, den Zündsatz in die Nut einzubringen.
- Gemäß der Erfindung zeichnet sich das Verfahren dadurch aus, daß der Zündsatz in die Nut 5 eingeführt wird, indem der am Boden 2 der Hülse abgelegte Zündsatz 6 einem wachsenden Druck längs einer gegen die Achse (X-X') der Hülse geneigten Richtung (D) ausgesetzt und zur Nut 5 hin verschoben wird, wobei dieser wachsende, geneigte Druck mittels einer relativ zur Achse (X-X') der Hülse außermittig angeordneten Fläche 8 ohne scharfe Kanten erzeugt wird, die auf den Boden 2 der Hülse abgesenkt und um die Achse (X-X') der Hülse gedreht wird, wobei diese außermittig angeordnete Fläche 8 am Rande des am Boden 2 der Hülse anliegenden Bereiches 9 einen Oberflächenabschnitt 10 aufweist, der mit dem Boden der Hülse einen spitzen Winkel (a) einschließt.
- Das Verfahren gemäß der Erfindung kombiniert folglich eine Kompressionswirkung nach unten, eine radiale Antriebswirkung in Richtung des Randes des Wulstbodens und eine Glättungswirkung unter Druck der Materie am Eingang des Wulstes.
- Jedoch sind diese Wirkungen, im Gegensatz zu dem Fall der bekannten Verfahren des "Zentrifugierens" und der Kompression progressiv, anstatt plötzlich zu sein, so daß die Risiken einer ungewollten Zündung des pyrotechnischen Zünd satzes vermieden werden.
- Zusätzlich neigt aufgrund der Tatsache, daß die Kompression ansteigend und in einer nach unten hin schrägen Richtung angewandt wird, der pyrotechnische Zündsatz weniger dazu, entlang der Seitenfläche der Hülse aufzusteigen, was den Nachteil der o.g. Zündrisiken weiter vermindert.
- Im übrigen hat das Ansteigen des ausgeübten Druckes eine geringere Abnutzung des für diese Wirkung verwendeten Werkzeuges zur Folge.
- Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung läßt man die vorgenannte Oberfläche mit einer Geschwindigkeit zwischen 100 und 2000 U/min drehen.
- Diese Rotationsgeschwindigkeit ist deutlich geringer als im Fall des bekannten "Zentrifugal"-Verfahrens, so daß der Zündsatz weniger plötzlichen Wirkungen ausgesetzt wird und die Abnutzung der vorgenannten Oberfläche gering ist.
- Vorzugsweise wird die Oberfläche einer axial zum Boden der Hülse hin gerichteten Kraft von 20 - 100 Newton ausgesetzt. Diese Kraft ist im Vergleich mit der im Fall des bekannten Einbringverfahrens durch Kompression klein. Dies führt zu einer beträchtlichen Entlastung der zum Aufbringen dieser Kraft eingesetzten Vorrichtung.
- Die Erfindung bezieht sich ebenfalls auf die Vorrichtung zum Durchführen des o.g. Verfahrens. Diese Vorrichtung weist einen Bohreinsatz mit einem im wesentlichen dem Innendurchmesser der zu befüllenden Hülse entsprechenden Durchmesser, eine Einrichtung zum Einführen dieses Bohreinsatzes in die Hülse entlang deren Achse sowie eine Einrichtung auf, um diesen Bohreinsatz in Drehung um die Achse zu versetzen.
- Gemäß der Erfindung weist der Bohreinsatz an seinem dem Boden der Hülse benachbarten Ende eine bezüglich der Achse dieses Bohreinsatzes außermittig angeordnete Fläche ohne scharfe Kanten auf, die am Rand eines zur Anlage an den Boden der Hülse bestimmten Bereiches eine Fläche aufweist, die mit dem Boden der Hülse einen spitzen Winkel einschließt.
- Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der zur Anlage an den Boden der Hülse bestimmte Bereich im wesentlichen eben.
- Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die außermittig angeordnete Fläche eine Kegelstumpffläche, deren Achse parallel zu derjenigen des Bohreinsatzes ist, wobei die kleine Grundfläche dieser Kegelstumpffläche dem zur Anlage an den Boden der Hülse vorgesehenen Bereich entspricht.
- Diese außermittig angeordnete Kegelstumpffläche weist keine scharfen Kanten auf, die empfindlich wären, sich durch Abschleifen schnell abzunutzen; und im übrigen ermöglicht ihre Geometrie eine einfache mechanische Verwirklichung und geringe Kosten.
- Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung werden aus der nachstehenden Beschreibung deutlich:
- In den beigefügten Zeichnungen, die als nicht beschränkende Ausführungsbeispiele gedacht sind, zeigen:
- Fig. 1 eine Schnittansicht entlang der Achse einer Hülse, die einen am Boden der Hülse abgelegten Haufen pyrotechnischen Zündsatzes und das Eingreifen eines Bohreinsatzes zum Einbringen dieses Zündsatzes in die Ringnut zeigt,
- Fig. 2 eine zu der Fig. 1 analoge Ansicht, die den Zündsatz zeigt, der mittels des Bohreinsatzes in die Ringnut eingebracht wurde,
- Fig. 3 eine Ansicht des inneren Bereiches von Fig. 2 in einem größeren Maßstab,
- Fig. 4 eine Aufsicht auf das Ende des Bohreinsatzes,
- Fig. 5 eine Ansicht eines longitudinalen Teilschnittes durch eine Vorrichtung zum Anwenden des erfindungsgemäßen Verfahrens.
- In den Figuren 1 und 2 ist eine Munitions- oder Vergießladungshülse 1 dargestellt, die einen Boden 2 aufweist, der mit der Seitenwand 3 über einen Ringwulst 4 verbunden ist, der innen in der Hülse eine Ringnut 5 bildet, die zur Aufnahme des pyrotechnischen Zündsatzes bestimmt ist.
- Das Verfahren zum Einbringen des Zündsatzes besteht darin, ein pyrotechnisches Gemisch in Form eines kleinen Haufens 6 auf dem Boden 2 der Hülse abzulegen, wie in der Fig. 1 gezeigt, und anschließend dieses Gemisch in die Ringnut 5 einzubringen. Gemäß der Erfindung wird das Gemisch 6 in die Ringnut 5 mittels eines drehenden Bohreinsatzes 7 eingebracht, der das am Boden 2 der Hülse 1 abgelegte Gemisch 6 einer ansteigenden Kompression entlang einer bezüglich der Achse der Hülse 1 geneigten Richtung D (siehe Fig. 3) aussetzt.
- Diese ansteigende Kompression in die geneigte Richtung D wird mittels einer zu der Achse X-X' der Hülse 1 außermittig angeordneten Oberfläche 8 erzeugt, die auf dem Boden 2 der Hülse abgesenkt und um die Achse X-X' der Hülse in Drehung versetzt wird.
- Diese außermittig angeordnete Oberfläche 8 weist an dem Rand des Bereiches 9, der am Boden 2 der Hülse anliegt, eine Fläche 10 auf, die einen spitzen Winkel a bezüglich des Boden 2 der Hülse 1 einschließt.
- Die Rotationsgeschwindigkeit der außermittig angeordneten Oberfläche 8 kann zwischen 100 und 2000 U/min liegen. Vorzugsweise liegt diese Geschwindigkeit in der Größenordnung von 1000 U/min.
- Die außermittig angeordnete Oberfläche 8 wird einer axial zu dem Boden 2 hin gerichteten Kraft zwischen 20 bis 100 Newton ausgesetzt, was bezüglich der in dem bekannten "Kompression" genannten Verfahren angewandten Kraft ein geringer Wert ist.
- Nachstehend wird die Vorrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens detailliert beschrieben.
- Die Vorrichtung weist im wesentlichen einen Bohreinsatz 7 mit einem im wesentlichen dem Durchmesser der zu befüllenden Hülse entsprechenden Durchmesser, eine Einrichtung, die detailliert mit bezug auf Fig. 5 zum Einführen dieses Bohreinsatzes 7 in die Hülse 1 entlang deren Achse X-X' beschrieben wird, sowie eine Einrichtung zum Versetzen dieses Bohreinsatzes 7 in Rotation um diese Achse X-X' auf. Dieser Bohreinsatz 7 weist an seinem dem Boden 2 der Hülse benachbarten Ende eine bezüglich der Achse X-X' dieses Bohreinsatzes außermittig angeordnete Fläche 8 und am Rand eines zur Anlage an den Boden 2 der Hülse bestimmten Bereiches 9 eine Fläche 10 auf, die mit dem Boden 2 der Hülse einen spitzen Winkel a einschließt.
- Dieser zur Anlage an den Boden 2 der Hülse 1 bestimmte Bereich ist im wesentlichen eben. Er kann jedoch leicht gewölbt sein.
- In dem in den Figuren 1-3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die außermittig angeordnete Fläche 8 eine Kegelstumpffläche, deren Achse Y-Y' parallel zur Achse X-X' des Bohr einsatzes 7 ist. Die kleine Grundfläche 9 dieser Kegelstumpffläche 8 entspricht dem Bereich, der dazu bestimmt ist, in Anlage an den Boden 2 der Hülse 1 zu gelangen.
- Die Seitenfläche 10 dieser Kegelstumpffläche 8 bildet einen Winkel zwischen 35 und 50 Grad bezüglich des Bodens 2 der Hülse 1 aus.
- Der Schnitt des Bohreinsatzes 7 mit der Kegelstumpffläche 8 ergibt eine Kurve 11, die in einer bezüglich des Bodens 2 der Hülse geneigten Ebene liegt. Der Abstand d zwischen diesem Boden 2 und der Kurve 11 ändert sich nach und nach von einem Wert, der im wesentlichen gleich der Höhe der Ringnut 5 (siehe linker Bereich der Fig. 3) ist, zu einem Wert zwischen dem Dreifachen bis Fünffachen dieser Höhe ändert (siehe rechter Bereich der Fig. 3).
- Nachstehend wird nunmehr die Funktionsweise der Vorrichtung erläutert.
- In einem ersten Schritt wird ein kleiner Haufen 6 des verdichteten und angefeuchteten pyrotechnischen Zündgemisches auf bekannte Art in die Hülse 1 eingebracht.
- In einem zweiten Schritt wird der Bohreinsatz 7 axial in die Hülse 1 eingeführt, während er in Rotation versetzt wird. Die Hülse 1 liegt an einer horizontalen Fläche an und wird mit Hilfe eines geeigneten Mittels am Rotieren gehindert.
- Die Fläche 9 des Bohreinsatzes 7 gelangt in Anlage auf den Haufen 6 mit einer Kraft in der Größenordnung von 40 Newton, was diesen komprimiert und auf dem Boden 2 der Hülse ausbreitet.
- Aufgrund der Form der außermittig angeordneten Kegelstumpffläche 8 wird das Gemisch 6 einer wachsenden Kompression ausgesetzt, deren Richtung D geneigt ist. Diese geneigte Kompression drückt das Gemisch 6 in die Ringnut 5.
- Nach lediglich einigen Umdrehungen des Bohreinsatzes 7 füllt das Gemisch 6 die Nut 5 vollständig auf, in der es gleichmäßig verdichtet wird. Der innere Rand 6a des Gemisches 6 weist eine komplementäre Kegelstumpffläche zu derjenigen auf, die von dem Bereich der Kegelstumpffläche 8 des Bohreinsatzes erzeugt wird, die weniger hoch bezüglich des Bodens 2 der Hülse ist.
- Die besten Ergebnisse werden erhalten, wenn das Volumen V&sub1; des in die Hülse 1 eingebrachten Zündgemisches 6, das Volumen V&sub2; der Ringnut 5, die innenseitig von dem durch die Innenfläche der Hülse gebildeten Zylinder begrenzt ist, das durch das kleinste schräge Segment der Kegelstumpffläche 8 erzeugte Volumen V&sub3; und das zwischen der Kegelstumpffläche 8 des Bohreinsatzes, der zylindrischen Seitenwand 3 der Hülse und dem Boden 2 der Hülse eingeschlossene Volumen V&sub4; die folgenden Beziehungen erfüllen:
- V&sub2; + V&sub3; ≤ V&sub1;, und V&sub4; > V&sub1;.
- Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, erhält man ein vollständiges und gleichmäßiges Auffüllen der Ringnut 5 mit einer erhöhten Kompaktheit, das für ein gutes Stoßverhalten des Gemisches sowie für eine eventuelle Verwendung der primären pyrotechnischen Materie von einer nicht toxischen organischen Beschaffenheit günstig ist, die eine vergleichsweise beträchtliche Kompaktheit aufweist.
- Im übrigen weist die untere Form des Bohreinsatzes keine scharfe Kante auf, die geeignet wäre, Retentionen der Materie zur Folge zu haben. Diese bevorzugte Vorrichtung, sowie das Fehlen eines Aufsteigens der Materie in der Hülse, hat in einem automatisierten industriellen Verfahren ein quasi vollständiges Ausschließen des Verschieberisikos von Materie, von einer Hülse in eine andere Hülse, zur Folge.
- Die ausreichend niedrige Rotationsgeschwindigkeit begrenzt die Abnutzung des Bohreinsatzes bei seinem Reiben mit der mit Glasstaub versetzten pyrotechnischen Materie; zusätzlich ist die Form des Endes des Bohreinsatzes derart, daß eine Abnutzung der Gesamtheit an Bereichen, die sich in Kontakt mit der Materie befinden, die allgemeine Form des Bohreinsatzes erhält, ohne deren Wirksamkeit zu vermindern. Ein derartiger Bohreinsatz gemäß der Erfindung hat folglich eine längere Lebenszeit, und damit geringere Benutzungskosten.
- In der Figur 5 ist eine Vorrichtung dargestellt, die das gleichzeitige und automatische Einbringen von Zündsätzen in eine große Anzahl an Hülsen 1 ermöglicht.
- Diese Vorrichtung weist einen Querbalken 20 auf, der eine Reihe an vertikalen und parallelen Drehdornen 21 trägt, die alle an ihrem unteren Ende einen Bohreinsatz 7 tragen. All diese Drehdorne 21 werden von Zahnrädern 22 in Drehung versetzt, die ineinander eingreifen und mit einem Antriebssystem verbunden sind, das ein mit einer Riemenscheibe 24 fest verbundenes Zahnrad 23 aufweist, die ihrerseits mit einem Motor (nicht dargestellt) über einen Riemen 25 verbunden ist.
- Die Drehdorne 21 weisen an ihrem oberen Bereich eine Auskragung 26 auf, die sich dank der durch eine Feder 28 ausgeübten Kraft, die in einem sich oberhalb des Querbalkens 20 erstreckenden Querbalken 29 angebracht ist, in Anlage an die obere Fläche 27 des Querbalkens 20 befindet. Die Anordnung ist mit einem nicht gezeigten System zum abwechselnden Heben und Senken verbunden, das die Bohreinsätze 7 entlang ihrer vertikalen Achse zwischen einer oberen Position (die in der Figur 5 dargestellt ist) und einer unteren Position verschiebt. In der unteren Position tauchen die Bohreinsätze 7 in die Hülsen 1 ein, die exakt senkrecht zu diesen Bohreinsätzen 7 angeordnet sind.
- In dieser unteren Position komprimieren die Bohreinsätze 7 das pyrotechnische Gemisch gegen die Böden der Hülsen 1. Aufgrund dieses Andrückens gegen den Boden der Hülse bewirkt der Querbalken 20 beim Absenken das Zusammendrücken der Federn 28 durch die Bohreinsätze 7 bis zu einem Wert von beispielsweise 40 Newton.
- In Fig. 5 ist gezeigt, daß jede Hülse 1 in einem Loch 31 eingesetzt wird, das auf einer Platte 30 angeordnet ist und in dem die Hülse 1 durch ihren Ringwulst 4 zurückgehalten wird.
- Unter der Platte 30 erstreckt sich ein Elastomer-Blatt, - Bogen, -Folie oder dergleichen 32, das zwischen dieser Platte 30 und einer zweiten Platte 33 eingeschichtet ist.
- Der Boden der Hülsen 31 ist in Kontakt mit dem Elastomer- Blatt.
- Wenn die Bohreinsätze 7 an den Böden der Hülsen 1 anliegen, wird das Elastomer-Blatt 22 derart komprimiert, daß der Boden der Hülsen zusammen mit der Oberfläche des Elastomers einen Reibungskoeffizienten darstellt, so daß die Hülsen 1 nicht Gefahr laufen, von den Bohreinsätzen 7 in Drehung versetzt zu werden.
- Es sei bemerkt, daß die Erfindung nicht auf die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt ist und man, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen, hieran zahlreiche Veränderungen vornehmen kann, wie sie in den folgenden Ansprüchen definiert sind.
Claims (12)
1. Verfahren zum Einbringen eines Zündsatzes in
Munitions- oder Vergießladungshülsen für die
Randfeuerzündung, wobei diese Hülsen (1) einen Boden (2)
aufweisen, der mit ihrer Seitenwand (3) über einen Ringwulst
(4) verbunden ist, der innen in der Hülse eine Ringnut
(5) bildet, die zur Aufnahme des pyrotechnischen
Zündsatzes (6) bestimmt ist, wobei das Verfahren darin
besteht, den Zündsatz (6) am Boden der Hülse abzulegen
und ihn dann in die Ringnut (5) einzuführen, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zündsatz in die Ringnut (5)
eingeführt wird, indem der am Boden (2) der Hülse
abgelegte Zündsatz (6) einem wachsenden Druck längs
einer gegen die Achse (X-X') der Hülse geneigten
Richtung (D) ausgesetzt und zur Ringnut (5) hin verschoben
wird, wobei dieser wachsende, geneigte Druck mittels
einer relativ zur Achse (X-X') der Hülse außermittig
angeordneten Fläche (8) ohne scharfe Kanten erzeugt
wird, die auf den Boden (2) der Hülse abgesenkt und um
die Achse (X-X') der Hülse gedreht wird, wobei diese
außermittig angeordnete Fläche (8) am Rand des am
Boden (2) der Hülse anliegenden Bereiches (9) einen
Oberflächenabschnitt (10) aufweist, der mit dem Boden
der Hülse einen spitzen Winkel (a) einschließt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die außermittig angeordnete Fläche (8) mit einer
Geschwindigkeit zwischen 100 und 2000 Umdrehungen/Minute
gedreht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fläche einer axial zum Boden (2) der
Hülse hin gerichteten Kraft von 20 bis 100 Newton
ausgesetzt wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 3, die einen Bohreinsatz (7) mit
einem im wesentlichen dem Innendurchmesser der zu
befüllenden Hülse (1) entsprechenden Durchmesser, eine
Einrichtung zum Einführen dieses Bohreinsatzes (7) in
die Hülse entlang deren Achse (X-X') sowie eine
Einrichtung aufweist, um diesen Bohreinsatz (7) in
Drehung um die Achse zu versetzen, dadurch
gekennzeichnet, daß der Bohreinsatz (7) an seinem dem Boden (2)
der Hülse (1) benachbarten Ende eine bezüglich der
Achse (X-X') dieses Bohreinsatzes (7) außermittig
angeordnete Fläche (8) ohne scharfe Kanten aufweist,
die am Rand eines zur Anlage an den Boden (2) der
Hülse bestimmten Bereiches (9) eine Fläche (10)
aufweist, die mit dem Boden (2) der Hülse einen spitzen
Winkel (a) einschließt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der zur Anlage an den Boden (2) der Hülse
bestimmte Bereich (9) im wesentlichen eben ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die außermittig angeordnete Fläche (8)
eine Kegelstumpffläche ist, deren Achse (Y-Y')
parallel zu derjenigen des Bohreinsatzes (7) ist, wobei
die kleine Grundfläche dieser Kegelstumpffläche (8)
dem zur Anlage an den Boden (2) der Hülse vorgesehenen
Bereich (9) entspricht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mantelfläche (10) der Kegelstumpffläche (8)
einen Winkel zwischen 35º und 50º mit dem Boden (2)
der Hülse einschließt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schnitt des Bohreinsatzes (7) mit
der Kegelstumpffläche (8) eine Kurve (11) ergibt, die
in einer bezüglich des Bodens (2) der Hülse schräg
liegenden Ebene liegt, wobei der Abstand d zwischen
diesem Boden und der vorgenannten Kurve (11) sich nach
und nach von einem Wert, der im wesentlichen gleich
der Höhe der Ringnut (5) ist, zu einem Wert zwischen
dem 3-fachen bis 5-fachen dieser Höhe ändert.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das in die Hülse eingebrachte
Volumen (V&sub1;) des Zündsatzes, das Volumen (V&sub2;) der
Ringnut (5), die innenseitig von dem durch die Innenfläche
der Hülse gebildeten Zylinder begrenzt ist, das durch
das kleinste schräge Segment der Kegelstumpffläche (8)
erzeugte Volumen (V&sub3;) und das zwischen der
Kegelstumpffläche (8) des Bohreinsatzes (7), der
zylindrischen Seitenwand (3) der Hülse und dem Boden (2) der
Hülse eingeschlossene Volumen (V&sub4;), die folgenden
Beziehungen erfüllen: V&sub2; + V&sub3; ≤ V&sub1; und V&sub4; > V&sub1;.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß sie eine Reihe von parallelen
Bohreinsätzen (7) und eine Einrichtung (20, 21) zu
deren gleichzeitigem Verschieben bezüglich einer
Anzahl von in der Verlängerung der Achsen der
Bohreinsätze angeordneten Hülsen (1) zwischen einer von den
Hülsen (1) abgehobenen Stellung und einer in diese
eintauchenden und am Boden (2) dieser Hülsen
anliegenden Stellung aufweist, wobei jeder Bohreinsatz (7)
entgegen der Kraft einer Rückholfeder (28) so lange
verschiebbar ist, bis er auf dem am Boden (2) der
Hülse zerdrückten Zündsatz anliegt, wobei diese Feder
(28) eine festgelegte Anlagekraft auf den Boden (2)
der Hülse bestimmt, und wobei außerdem eine
Einrichtung
(22, 23, 24, 25) vorgesehen ist, um die Anordnung
von Bohreinsätzen (7) in Drehung zu versetzen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, mit einer mit Löchern
(31) versehenen Platte (30), die als Aufnahme für die
Hülsen (1) dienen, dadurch gekennzeichnet, daß am
Boden der Löcher (31) ein Material (32) angeordnet
ist, das mit dem Boden der Hülsen (1) zusammenwirkt,
um eine Reibungsfläche zu bilden.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Reibungsmaterial sich unter den Löchern (31)
erstreckt und als Elastomer-Blatt, -Bogen, -Folie oder
dergleichen (32) ausgebildet ist.
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