DE41318C - Verfahren und Werkzeuge zum Comprimiren von Pulver oder anderen compressionsfähigen Stoffen in Hohlkörpern aller Art, wie Patronenhülsen, Rohren, Matrizen, Büchsen etc. in radialer, seitlicher oder schräger Richtung vom Innern der Hohlkörper aus nach der Wandung derselben hin - Google Patents
Verfahren und Werkzeuge zum Comprimiren von Pulver oder anderen compressionsfähigen Stoffen in Hohlkörpern aller Art, wie Patronenhülsen, Rohren, Matrizen, Büchsen etc. in radialer, seitlicher oder schräger Richtung vom Innern der Hohlkörper aus nach der Wandung derselben hinInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 78: Sprengstoffe.
WILHELM LORENZ in KARLSRUHE (Baden).
derselben hin.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 4. November 1886 ab.
Vorliegendes Verfahren zum Comprimiren von Pulver oder anderen compressionsfähigen
Stoffen besteht im wesentlichen darin, dafs mit }einer konischen oder kegelförmigen oder nadeiförmigen oder spindelförmigen Verlängerung
versehene Stempel in das Innere der Füllung von Patronenhülsen, Rohren, Matrizen, Büchsen
oder anderen Hohlkörpern eingeführt werden und mittelst dieser ihrer Verlängerung - und
ihres konischen oder abgerundeten Ueberganges von der Verlängerung zum cylindrischen Schaft
die Füllung aus dem Innern des Hohlkörpers in radialer, seitlicher oder schräger Richtung
nach der Wandung oder der Peripherie desselben hin verdrängen, wobei je- nach Bedarf
und Wahl der Stempelform eine axiale Pressung hinzugefügt werden kann.
Dieses Verfahren kann in verschiedener Weise und mit verschiedenartig gestalteten Werkzeugen
ausgeübt werden. Man kann die Füllung vorpressen und mit einem Kanal versehen
behufs leichterer Einführung der Prefsstempel, oder man kann letztere direct in die
lose eingeschüttete Füllung einführen.
Zur Bildung eines solchen Kanals in der Füllung wird entweder von oben oder von
unten bezw. von der Mündung oder von der Bodenseite des Hohlkörpers aus eine dünne
Nadel oder Sp|ridel axial in das Innere des
Hohlkörpers eingeführt und um dieselbe das Pulver oder andere Stoffe aufgefüllt. Während
solche Nadel oder Spindel axial in der Füllung des Hohlkörpers steht, wird ein Stempel
mit einer der Stärke der Spindel entsprechenden axialen Ausbohrung von der Mündung des
Hohlkörpers her in denselben und gegen dessen Füllung geführt. Der Stempel geht vermöge
seiner conaxialen Ausbohrung über die Spindel und prefst die Füllung des Hohlkörpers in
demselben und rings um die Spindel mit so viel Druck fest, als zweckmäfsig ist oder die
Cohäsionsfähigkeit des Füllmaterials erfordert, um nach Zurückziehen des Prefsstempels und
der Nadel oder Spindel einen den Dimensionen der letzteren entsprechenden Kanal in dem
Füllmaterial stehen zu lassen.
Man kann auch die von der Mündung der Hohlkörper her axial in die Füllung einzuführende
Nadel oder Spindel mit dem hohlen Vorprefsstempel derart verbinden, dafs dieselbe
den Boden erreicht, ehe der Stempel irgend welchen Druck auf die Füllung ausgeübt
hat, und dafs sodann der Stempel über die nun auf dem Boden feststehende Spindel
weiter vorgehen kann, um die axiale Vorpressung auszuüben. Z. B. kann für diesen
Fall zwischen Nadel und Stempel im Innern des letzteren eine Spiralfeder eingelegt werden,
welche dem Stempel das Vorgehen unabhängig von der Nadel gestattet, so dafs auf die Nadel
kein gröfserer Druck ausgeübt werden kann, als dem Zusammenpressen der Spiralfeder entspricht.
Solcher durch eine derartige Vorpressung gebildete Kanal dient, wie schon gesagt, dazu,
die Einführung der Prefsstempel zu erleichtern, welche das Comprimiren der Füllung vom
Innern der Hohlkörper her bewirken sollen. Die axiale Vorpressung des Pulvers oder anderen
Stoffes dient aufserdem dazu, der Füllung eine solche Cohäsion zu ertheilen, dafs bei
dem dann folgenden seitlichen Pressen die Ausweichung der Füllung nach der Mündung
des Hohlkörpers hin möglichst verringert oder verhütet ist. Die Hohlkörper werden bei
dieser Vorpressung, wie bei allen später beschriebenen Pressungen zweckmäfsig in passenden
Formen oder Matrizen eingeschlossen, um Formveränderungen auszuschliefsen.
Die eigentlichen, zum radialen oder seitlichen Comprimiren der Füllung vom Innern
der Hohlkörper her dienenden Prefsstempel sind Stempel mit cylindrischem Schaft und
konischer oder kegelförmiger oder'nadeiförmiger oder spindelförmiger Verlängerung, welche
Verlängerung mit sanft ansteigender Curve allmälig
in den cylindrischen Schaft übergeht. Die Stempel werden mit ihrer Verlängerung in
den durch obige Vorpressung gebildeten Kanal eingeführt, und es bewirkt nun zunächst die
Verlängerung und dann die Uebergangscurve derselben zum cylindrischen Schaft die gewünschte
Verdrängung des Pulvers oder Explosivstoffes aus dem Innern des Hohlkörpers in radialer oder seitlicher Richtung. Die Uebergangscurve
bewirkt zugleich einen im Winkel gerichteten Druck, entsprechend der jeweiligen Senkrechten zu einem Curvenabschnitt, so dafs
je nach der Krümmung der Curve neben dem seitlichen Druck ein mehr oder minder zur
Stempelachse geneigter Druck ausgeübt wird.
Eine derartige Compression der Füllung kann mit einem solchen Stempel genügend
stark ausgeführt sein, oder es können zwei, drei oder mehr Stempel hinter einander auf
oder in einer Füllung pressen. In diesem Falle erhalten die folgenden Stempel jedesmal einen
dickeren Cylinderschaft, so dafs sie die Füllung je um die Differenz der Cylinderdicken weiter
zusammenpressen. Der konische oder abgerundete Uebergang oder die Uebergangscurve
vom dickeren Cylinderschaft zur dünneren Verlängerung wird bei jedem folgenden Stempel zweckmäfsig immer kürzer oder gedrungener
ausgeführt, damit der cylindrische Schaft der Stempel möglichst tief in die Füllung
eindringen kann.
Anstatt die Stempel so für stetig tieferes Eindringen in die Füllung einzurichten, kann
man sie auch stets gleich tief in die Füllung eindringen lassen und die Strecke der Stempelverlängerung,
welche das seitliche Comprimiren bewirken soll, von Pressung zu Pressung dicker wählen, so dafs die Füllung bei jeder neuen
Pressung um die Differenz der cubischen Inhalte dieser Strecken weiter zusammengeprefst
wird.
Solche Stempel können aus einem Stück hergestellt sein, oder die Verlängerung kann
in den cylindrischen Schaft in beliebiger Weise fest eingesetzt sein, oder sie kann durch eine
Bohrung des Schaftes hindurchgehen. In letzterem Falle kann der so gebildete Ringstempel
gleichzeitig mit dem Verlängerungsstempel gegen die Füllung bewegt werden, oder es kann der eine Stempel nach dem
anderen wirken gelassen werden. Z. B. kann man mit solchem zweitheiligen Stempel vor,
bei oder nach der radialen oder seitlichen Compression mittelst des Verlängerungsstempels
noch eine axiale Compression mittelst des diesen umschliefsenden ringförmigen Stempels
hinzutreten lassen.
Unter Umständen kann man von der Bildung eines Kanals zur bequemeren Einführung
der seitlich comprimirenden Stempel absehen, also die Einführung einer Nadel oder Spindel
axial in die Füllung und die Vorpressung der letzteren mittelst Ringstempel unterlassen und
Stempel mit konischer oder kegelförmiger oder nadeiförmiger Verlängerung direct in die noch
nicht geprefste Füllung einführen.
Die Verlängerung kann hierbei so dünn auslaufen, dafs dieselbe durch ein entsprechendes
Loch im Boden des Hohlkörpers hindurchgeht, wodurch der Stempel eine sichere axiale
Führung erhält, oder man kann die Verlängerung sich einfach auf den Boden aufsetzen
oder behufs Centrirens des Stempels mit einem Zapfen in das Bodenloch eingreifen lassen.
Bei der Anwendung solcher Stempel in einer nicht vorgeprefsten Füllung wird der cylindrische
Schaft im Durchmesser entsprechend dem der HülsenmUndung ausgeführt und in diese eintreten gelassen, um dadurch die Füllung
nach aufsen (oben) abzuschliefsen bezw. das Verdrängen derselben nach aufsen^oben)
während des seitlichen Comprimirens zu verhüten und so das Comprimiren zur Seite hin
sicher herbeizuführen.
Solche Stempel können wieder in ähnlicher Weise, wie vorher beschrieben, entweder lediglich
nur mittelst ihrer Verlängerungen allein die radialen oder seitlichen Pressungen bewirken,
oder diese Pressungen können mittelst der Verlängerungen und der Uebergänge von denselben zum cylindrischen Schaft bewirkt
werden.
Im ersteren Falle erhält die Verlängerung eine Länge entsprechend der Länge der Hülsen
bezw. der Höhe der in dieselben gebrachten oder zu pressenden Füllung. Die Compression
der Füllung geschieht durch das Eindringen der Verlängerung in dieselbe, und zwar um
. so viel, als dem cubischen Inhalt der Ver-
längerung entspricht. Eine derartige Compression kann wieder mit einem solchen
Stempel genügend stark ausgeführt sein, oder es können zwei, drei oder mehr Stempel
hinter einander auf eine Füllung pressen. In diesem Falle erhalten die folgenden Stempel,
wie vorher beschrieben, jedesmal eine Verlängerung von gleicher Länge, aber gröfserer
Dicke, so dafs die Füllung je um die Differenz der cubischen Inhalte der einzelnen Verlängerungen
weiter zusammengeprefst wird.
Der Uebergang von einer Verlängerung zum zugehörigen cylindrischen Schaft irgend eines
solchen Stempels kann beliebig stark oder schwach und nur concay oder convex -concav
gestaltet werden, oder die Verlängerung kann ohne jede Abrundung mit dem Cylinderende
stumpf zusammenstofsen.
Selbstredend kann man auch all solche für eine nicht vorgeprefste Füllung passende Stempel
in den Kanal der vorgeprefsten Füllung einführen.
In dem einen oder anderen Falle kann es zweckmäfsig sein, zum Pressen ein- und derselben
Füllung (sei sie vorgeprefst oder nicht) verschiedene Arten vorbeschriebener Stempel
zu benutzen. Z. B. kann man nach einer oder nach mehreren Pressungen mit Stempeln mit
convex - concav gestalteten Uebergangscurven von den Verlängerungen zu den cylindrischen
Schäften eine Pressung mit einem Stempel mit concaver Uebergangscurve oder mit gerader
ringförmiger Druckfläche oder einen Ringstempel folgen lassen, je nachdem die eine
oder andere Form des Kanals gewünscht wird oder der seitlichen Pressung eine gröfsere oder
geringere, axiale Pressung der Füllung hinzugefügt werden soll.
Hat man in der einen oder anderen der vorbeschriebenen Comprimirungsmethoden eine
Füllung genügend radial oder seitlich, event, auch axial comprimirt, so kann man in dieselben
Hohlkörper bezw. in die in der comprimirten Füllung gebildete gröfsere oder
kleinere Röhre neues Füllmaterial einschütten und dieses gleichfalls mittelst eines oder mehrerer
Stempel nach einer der vorbeschriebenen Methoden comprimiren. Diese Manipulation
kann man ein zweites oder mehrere Male wiederholen und in solcher Weise eine beliebige Anzahl Füllungen in einander pressen.
Man kann ferner zu den verschiedenen Nachfüllungen verschiedene Stoffe, Pulversorten oder
Explosivstoffe verwenden. Auch kann man die in einander geprefsten Schichten durch
einen Anstrich, z. B. bei Pulver mit einer die Verbrennung befördernden oder verringernden
Masse oder durch einen indifferenten Anstrich von einander trennen und dadurch die Brennzeit
der Füllung reguliren.
In beiliegender Zeichnung sind die zu diesen Comprimirungsverfahren verwendeten Werkzeuge
in verschiedenen Variationen und als Beispiel in Anwendung auf Comprimiren von Pulver in Patronenhülsen dargestellt. Die
Stempel besitzen diejenigen Formen, welche für die besten gehalten werden; selbstverständlich
können diese Formen, die Uebergänge von den Schäften zu den Verlängerungen,
modificirt werden, ohne das Wesen der Erfindung zu verändern. Beim Comprimiren von
Pulver und sonstigen Stoffen in anderen Hohlkörpern werden identische Werkzeuge angewendet.
.
Fig. ι zeigt eine Hülse α mit Brandloch a\
eingeschlossen in eine Form b. Eine Nadel c ist bis zu ihrem Bund c1 von aufsen durch
den Boden der Hülse in dieselbe eingeführt. In Fig. 2 ist eine solche Nadel c2 von der
offenen. Seite der Hülse in dieselbe eingeführt ohne Bund (um einen hohlcylindrischen Vorprefsstempel
e darüber führen zu können) und auf den Zündglockenboden a2 aufgesetzt; in
Fig. 2 a ist dieselbe mit einem Zapfen c3 in dem Brandloch a1 centrirt, in Fig. 2 b durch
dasselbe hindurchgeführt. Die Hülsen sind mit der zu comprimirenden Füllung d versehen.
Fig. 3 zeigt den ausgebohrten Stempel e mit gerader Druckfläche zur Vorpressung der
Füllung d gegen dieselbe hin gedrückt. Fig. 3 a zeigt einen Stempel e mit erweiterter
■ Bohrung e1 und einer Nadel c* mit Scheibe c5,
zwischen welcher und der Schlufsplatte e2 eine Spiralfeder s liegt, die nach Aufsetzen der
Nadel auf den Zündglockenboden das Vorgehen des Stempels e gestattet, ohne dafs die
Nadel mechanischen Druck erfährt. Fig. 4 zeigt .punktirt den nach Zurückziehen der
Nadeln c c2 und Stempel e stehengebliebenen
Kanal f, sowie einen der eigentlichen Prefs-' stempel g. Derselbe ist mit seiner nadeiförmigen Verlängerung h in den Kanal f und
bis in die gezeichnete Stellung vorgedrückt worden, wobei er die Füllung d nach den
Seiten hin, so weit es die Stärke des cylindrischen Schaftes g bedingt, seitlich zusammengeprefst
hat. Fig. 4 a zeigt einen zweiten, Fig. 4 b einen dritten 'derartigen Stempel g1 g1
mit jedesmal stärker ausgebildetem Schaft und kürzerem Uebergang k1 k? vom cylindrischen
Schaft zur nadeiförmigen Verlängerung h1 h2,
sowie einen Ringstempel e behufs Hinzufügung einer axialen Pressung, wie solcher auch bei
den Stempeln g und g1 hinzugefügt werden könnte. Fig. 5 zeigt einen Stempel / mit
seiner Verlängerung I1 in die lose eingeschüttete
Füllung eingeführt und den cylindrischen Schaft I2
in die Hülsenmündung eingedrungen; Fig. 5a zeigt einen zweiten und dritten solcher Stempel
(zwischen welchen event, hoch, wie punktirt, weitere Stempel angewendet werden können)
mit den cylindrischen Schäften stetig tiefer in die Füllung eingedrungen und letztere entsprechend
nach der Seite hin verdrängt.
Fig. 6 zeigt Stempel m mit stets dicker werdenden Verlängerungen m1-mimB etc. und
gleich tief in die Hülsenmündung eintretendem Schaft. Die Uebergangscurven sind hier wie
auch bei den Stempeln Fig. 5, 5 a und Fig. 2, 4, 4a und 4 b concav - convex angeordnet.
Diese Uebergänge können ebensowohl nur concav gestaltet sein, wie die Fig. 2, 4b und 5
punktirt andeuten.
Fig. 6 a zeigt gleichartige Stempel wie Fig. 6, nur mit concaven Uebergängen von dem
Schaft m zu den stärker werdenden pressenden Verlängerungen JM1Ot2Ot3. Fig. 6 b zeigt solche
Stempel mit stumpf angesetzten pressenden Verlängerungen ml m2 m3.
Fig. 7 zeigt einen Stempel mit fest eingesetzter, z. B. hier eingeschraubter, Verlängerung
η im Schaft 0, Fig. 7 a und 7 b zeigen zweitheilige Stempel, bei welchen die Schafte
ol O^ ausgebohrt sind und in diesen Ausbohrungen
die entsprechend dimensionirten Spindeln der Verlängerungen fest oder beweglich aufnehmen.
Alle diese Stempel können event, anstatt auf den Zündglockenboden aufgesetzt zu werden,
mit einem Zapfen in ein Loch desselben eingreifen, wie Fig. 2 a zeigt, oder durch ein
Brandloch in demselben hindurchgehen, wie die Fig. 5, 6a und 6b punktirt andeuten.
Fig. 8 zeigt eine Hülse mit drei in einander geprefsten Rohren d1 d2 d3 und einen Brandkanal
bl.
Die Pfeile deuten die Richtungen an, in welchen die Stempelformen seitlich und im
Winkel nach unten hin gegen die Füllung wirken.
Mittelst dieser Comprimirungsmethode kann man gegenüber der bisher üblichen, nur in
axialer Richtung wirkenden Comprimirungsmethode ein gröfseres Quantum comprimirten
Füllmaterials, z. B. mehr als das doppelte, in die Patronenhülsen (oder in andere Hohlkörper)
hineinbringen, oder man braucht für dasselbe comprimirte Quantum Füllmaterial wesentlich
kleinere Patronenhülsen (oder sonstige Hohlkörper) anzuwenden, wodurch die Fabrikation
derselben erleichtert, die Herstellungskosten billiger, das Gewicht reducirt und der Transport
erleichtert wird.
Auch kann man mittelst dieses Verfahrens bei der Compression von Pulver oder anderer
Explosivstoffe die innere Oberfläche der Brandröhre mehr oder weniger gleichmäfsig ganz
nach Bedarf und nach der Eigenschaft des Füllmaterials verdichten und so eine mehr
oder weniger gleichmäfsige Verbrennung derselben herbeiführen.
Dieses Comprimirungsverfahren kann für jedes Kaliber von Patronenhülsen, Rohren,
Matrizen, Büchsen und anderen Hohlkörpern und für jede Pulversorte oder für jeden sonstigen
compressionsfähigen Explosivstoff oder andere Stoffe, z. B. Chemikalien, Conserven etc., sowie
für Patronenhülsen oder Hohlkörper von beliebigem Material und von beliebiger Form
angewendet" werden.
Claims (4)
1. Ein Verfahren, Pulver oder andere compressionsfähige
Stoffe in Hohlkörpern aller Art, wie Patronenhülsen, Rohren, Matrizen, Büchsen etc., zu comprimiren, darin bestehend,
dafs konische, kegel-, spindel- oder nadeiförmige Stempel in das Innere oder in einen vorgeprefsten Kanal der Füllung
eingeführt werden und diese in radialer, seitlicher oder schräger Richtung vom Innern
des Hohlkörpers aus nach der Wandung desselben hin verdrängen, wobei eventuell mittelst ringförmiger Stempelflächen oder
mittelst über dünnere Stempel vorgehender Hohl- oder Ringstempel das Ausweichen der Füllung nach aufsen verhindert oder
eine axiale Pressung hinzugefügt wird.
2. Ein Verfahren zur Herstellung des unter Anspruch i. erwähnten vorgeprefsten Kanals
(f), darin bestehend, dafs eine Nadel oder Spindel (c c2 c4) in den Hohlkörper
eingeführt und ein über derselben vorbewegter Hohl- oder Ringstempel (e) mit
solchem Druck gegen die Füllung wirken gelassen wird, dafs in derselben nach der
Entfernung beider Werkzeuge ein den Gröfsenverhältnissen der Nadel oder Spindel entsprechender Kanal ff) stehen bleibt.
3. Die Anwendung des unter Anspruch 1. gekennzeichneten
Verfahrens in der Weise, dafs gleichartiges oder verschiedenartiges Pulver oder andere compressionsfähige
Stoffe in Hohlkörpern in Form mehrerer in einander geprefster Rohre (dl d2 d3)
comprimirt werden, wobei ein Rohr von dem anderen mittelst eines Anstrichs getrennt
oder bei der Compression von Pulver oder sonstiger Explosivstoffe zur Regulirung der Brennzeit ein die Verbrennung
befördernder oder verlangsamender oder ein indifferenter Anstrich einer oder mehrerer oder aller der Prefsflächen
der Füllungen angewendet werden kann.
4. Zur Ausübung solcher Comprimirungsverfahren die Anwendung folgender Werkzeuge
:
a) eine von der äufseren Bodenseite der Patronenhülse oder Hohlkörper durch
ein Loch derselben einzuführende Nadel oder Spindel (c, Fig. 1) oder
eine von der Hülsenmündung her in die Hülse einzuführende Spindel (c2,
Fig. 2, 2 a und 2 b) in Combination mit dem die axiale Vorpressung bewirkenden
Hohlstempel (b, Fig. 2 und 3);
b) eine von der Mündung der Hülse her in diese einzuführende Nadel oder
Spindel (c4, Fig. 3a) mit Hohlstempel (e) und Spiralfeder (s)\
c) Stempel (g g1 g2) mit konischer oder
kegelförmiger oder nadeiförmiger oder spindelförmiger Verlängerung (h h1 h2)
und convex - concav abgerundetem Uebergang (k k1 W1) zwischen dem
Stempelschaft (gg1 g"2) und der Verlängerung
(Fig. 4, 4 a und 4b);
d) Stempel mit konischer oder kegelförmiger oder nadeiförmiger Verlängerung
von gröfserer oder geringerer Länge (Z1, Fig..5 und 5a)
oder gröfserer oder geringerer Dicke (W1WZ2Ot;3, Fig. 6, 6a und 6b) und
convex - concavem oder concavem Uebergang von der Verlängerung zum Stempelschaft oder stumpf gegen diesen
stofsend (Fig. 6b und 7), eventuell mit durch ein Bodenloch der Hohlkörper gehenden Führungsnadeln (Pm*)
oder in dem Bodenloch centrirenden Zapfen (c3j;
Stempel mit konischer oder stempeiförmiger oder nadeiförmiger oder
spindelförmiger Verlängerung wie unter d), jedoch zweitheilig mit in den Stempelschaft fest eingesetzter oder
in demselben bewegbarer Verlängerung (n, Fig. 7, 7a und 7b), event,
mit Führungsnadel oder Centrirungszapfen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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FR2964188A1 (fr) * | 2010-09-01 | 2012-03-02 | Nexter Munitions | Procede de compression d'un materiau explosif dans un corps de projectile et outillage permettant la mise en oeuvre d'un tel procede |
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Cited By (2)
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FR2964188A1 (fr) * | 2010-09-01 | 2012-03-02 | Nexter Munitions | Procede de compression d'un materiau explosif dans un corps de projectile et outillage permettant la mise en oeuvre d'un tel procede |
EP2426455A1 (de) * | 2010-09-01 | 2012-03-07 | Nexter Munitions | Verdichtungsverfahren für ein explosives Material in einem Projektilkörper und Werkzeug zur Umsetzung eines solchen Verfahrens |
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