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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Rütteln von Beton beim Gießen.
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Es ist bekannt, die Qualität eines Betons durch die
Rütteltechnik zu verbessern. Nachdem flüssiger Beton in den Raum
zwischen zwei Schalplatten gegossen wurde, setzt man ihn
Schwingungen aus, die bewirken, daß seine Kompaktheit erhöht
wird und die Bewegung der in ihm eingeschlossenen Blasen zur
Oberfläche der flüssigen Betonschicht erleichtert wird. Das
Rütteln beginnt vorteilhafterweise vor dem Ende des Gießens.
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Das erste Technik, die angewandt wurde, bestand darin, daß
man vertikal eine schwingende Nadel in den flüssigen Beton
tauchte. Eine interessantere Technik besteht darin, daß die
Schalplatten selbst in Schwingung versetzt werden. Zu diesem
Zweck schweißt man an die Schalplatten, wenn sie aus Metall
bestehen, und auf der Seite der Außenfläche der Schalung eine
Konsole an, auf der man den Motorrüttler fest anbringt, der
so einwirkt, daß er die Schalplatte dank der Flexibilität in
einer Richtung hin- und herbewegt, die zu ihrer Ebene
senkrecht ist, die im allgemeinen vertikal ist. Man geht
gegenwärtig davon aus, daß es bei einer gängigen Betondicke
erforderlich ist, einen Motorrüttler für einige Quadratmeter
Schalplattenoberfläche anzuordnen. Bei einer großen Dicke des
Betons setzt man die beiden einander entgegengesetzten
Platten in Schwingung. Wenn die Dicke gering ist, genügt es, eine
einzige der Platten in Schwingung zu setzen.
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Diese Technik besitzt einige Nachteile. Die Befestigung der
Konsole, die dazu bestimmt ist, den Motorrüttler zu tragen,
auf der Schalplatte ist eine relativ langwierige und
kostspielige Arbeit. Man wurde deshalb veranlaßt, Schalplatten zu
verwenden, an denen derartige Konsolen zuvor befestigt
wurden, was eine schwierigere Lagerung mit sich bringt, da die
Schalplatten nicht flach gestapelt werden können. Außerdem
besteht die Gefahr, daß die Platte beschädigt wird, wenn sich
der Motorrüttler gegenüber einer Stelle befindet, die nicht
mit flüssigem Beton gefüllt wurde, weil man beispielsweise an
dieser Stelle eine Aussparung geschaffen hat, die einer
Öffnung in der im Bau befindlichen Wand entspricht.
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In der BE-A-401.584 wird ein Verfahren vorgeschlagen, gemäß
welchem man Schalplatten benutzt, die in ihrem oberen Teil
einen vorstehenden Rand besitzen, der sich horizontal nach
außen erstreckt, die Rüttelvorrichtung gleichzeitig auf den
beiden vorstehenden Rändern von einander gegenüber stehenden
Schalelementen aufruhen läßt und sie durch Festspannen
zwischen zwei vertikal beweglichen Elementen mit Hilfe von
vertikalen Schrauben blockiert und dann die Vorrichtung mit
Hilfe eines auf ihr befestigten Motorrüttlers in Schwingung
versetzt.
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Die Durchführung dieses Verfahrens wurde zweifellos für zu
kompliziert gehalten. Außerdem ist es nicht für die
Verwendung von Schalplatten ohne vorstehende Ränder geeignet, die
einfacher zu lagern sind.
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Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zu schaffen, mit denen diese Nachteile vermieden werden
können, die die flache Lagerung der Schalplatten gestatten und
auch die geeignete Anbringung von Motorrüttlern selbst durch
ein wenig geschultes Personal gestatten.
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Um dies zu erreichen, liefert die Erfindung ein Verfahren zum
Rütteln von Beton, gemäß welchem man die Platten einer
Schalung, in deren Inneres man flüssigen Beton gegossen hat,
senkrecht zu ihrer Ebene Schwingungen aussetzt, Verfahren,
gemäß welchem man eine starre Rüttelvorrichtung auf die
Oberkante
von zwei einander gegenüberstehenden Schalplatten
auflegt, die Vorrichtung mit den beiden Schalplatten mit Hilfe
von abmontierbaren Spannmitteln wie Schrauben und Muttern
fest verbindet und die Vorrichtung mit Hilfe eines auf ihr
befestigten Motorrüttlers in Schwingungen versetzt,
Verfahren, gemäß welchem man eine Rüttelvorrichtung verwendet,
die ein Anlageteil aufweist, das zwei ebene, zueinander
parallele Flächen aufweist, die in einem Abstand voneinander
angeordnet sind, der gleich der Innenbreite der Schalung ist,
und die beiden Schalwände mit Hilfe von Gewindestangen, die
sich an der Außenfläche der beiden Schalwände abstützen, an
diese ebenen Flächen des Anlageteils anpreßt, bevor man das
Anlageteil in Schwingung versetzt.
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Man erkennt, daß die Anbringung der Vorrichtung äußerst
einfach ist, da es genügt, sie so aufzulegen, daß die
vorstehenden Ränder auf den Oberkanten von zwei einander
gegenüberstehenden Schalplatten aufliegen, und die Schrauben und
Muttern oder Entsprechendes anzuziehen, um die
Rüttelvorrichtung mit den Schalplatten fest zu verbinden.
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Diese Vorgehensweise besitzt den Vorteil, daß die
Rüttelvorrichtung einstückig ist, wodurch die Gefahr vermieden wird,
das beispielsweise die Klemmteile verloren oder beschädigt
werden. Außerdem sind die Gewindestangen diejenigen, die
bereits normalerweise vorgesehen sind, um die Schalplatten
zusammenzuhalten. Außerdem ist sie selbst in dein Fall
anwendbar, in dem die Schalplatten an ihren oberen Rändern nicht
mit vorstehenden Verstärkungsrändern versehen sind.
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Die Erfindung liefert ferner eine Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens, die ein Auflageteil aufweist, das
zwei zueinander parallele Auflageflächen, deren Abstand den
der Schalplatten bestimmt, und zwei zu den Anlageflächen
senkrechte und an diese anschließende vorstehende Ränder
besitzt,
die dazu bestimmt sind, auf dem oberen Rand der
Schalungselemente zum Aufliegen zu kommen.
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Vorzugsweise hat der Teil des Anlageteils, der bei Verwendung
unter der Höhe der vorstehenden Ränder gelegen ist, die Form
einer Schale, die, außer von den Anlageflächen, nur durch
Flächen abgegrenzt ist, die mit der Vertikalen einen Winkel
bilden, der nach dem Abbinden des Eetons die Entfernung der
Vorrichtung nach oben gestattet.
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Dank dieser Anordnung kann der gegossene Beton zwischen den
Schalplatten bis in die Höhe ihres oberen Randes steigen, und
man kann dennoch die Vorrichtung ohne Schwierigkeit bergen.
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Die vorstehenden Ränder sind vorteilhafterweise von den
Endteilen einer bei Verwendung horizontalen Platte gebildet, die
mit den Anlageflächen fest verbunden ist und auf ihrer den
Anlageflächen entgegengesetzten Seite den Motorrüttler oder
die Mittel zu seiner Befestigung trägt. Diese Platte trägt
zur Starrheit der Vorrichtung bei und gewährleistet eine
einwandfreie Übertragung der Schwingungen zwischen dein
Motorrüttler und den Anlageflächen.
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Der Motorrüttler ist vorzugsweise auf der Platte schnell
abontierbar befestigt. Auf diese Weise kann man die gesamte
Vorrichtung während des Abbindens des Betons an Platz lassen,
indem man den Motorrüttler nach dem Rüttelvorgang zur
Verwendung an einer anderen Stelle der Baustelle abbaut.
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Die Vorliegende Erfindung wird nun ausführlicher mit Hilfe
eines praktischen Beispiels beschrieben, das in den
Zeichnungen dargestellt ist. In diesen zeigen:
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Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer Vorrichtung zur
Durchführung der Erfindung und
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Fig. 2 einen Querschnitt durch einer mit dieser Vorrichtung
ausgerüsteten Schalung.
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Die als Beispiel beschriebene erfindungsgemäße Vorrichtung
ist insgesamt mit der Bezugszahl 1 bezeichnet. Sie besteht im
wesentlichen aus einem "Anlageteil 2", an dem eine Tragplatte
3 angeschweißt ist, die auf ihrer dem Anlageteil
entgegengesetzten Seite eine Befestigungsvorrichtung 4 für einen
Motorrüttler 10 trägt.
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Das Anlageteil 2 hat die allgemeine Form einer Schale, die
einen rechteckigen Boden 5, zwei parallele Endplatten 6 und
zwei Seitenplatten 7 aufweist, die zu den Endplatten
senkrecht und bezüglich des Bodens 5 schräg sind. Die
wesentlichen Elemente im Anlageteil sind die Endplatten 6. Wie Fig.
2 zeigt, muß ihr Abstand gleich dem Abstand zwischen den
zueinander parallelen Schalplatten 8 sein, zwischen denen der
Beton gegossen und gerüttelt werden muß. Die Befestigung des
Bodens 5 und der seitlichen Platten 7 ist folgende: beim
Gießen des Betons steigt dessen Niveau bis zur Höhe der
Tragplatte 3. Nach dem Abbinden des Betons ist es erforderlich,
daß man die Vorrichtung leicht abnehmen kann. Es ist deshalb
wichtig, daß sie keine in dem Beton eingetauchten Flächen
besitzt, die vertikal sind. Eine Neigung von 15º gegen die
Vertikale wird im allgemeinen als ausreichend angesehen.
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Wenn diese Vorsichtsmaßnahmen ergriffen wurden, ist die Form
der Vorrichtung gleichgültig.
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Die vorliegende Form wird durch Biegen und Schweißen von
Blech mit einer Dicke von 5 mm erhalten, was nicht
kostspielig ist.
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Die Tragplatte 3 ist an den Rändern der Endplatten 6 und der
Seitenplatten 7 des Anlageteils angeschweißt. Diese Ränder
erstrecken sich außerhalb der Motorhalterung und bilden
außerhalb jeder der Endtafeln 6 einen vorstehenden Rand 9, der
ebenfalls ein wesentliches Element der Erfindung ist. Dieser
vorstehende Rand 9 ist nämlich, wie Fig. 2 zeigt, dazu
bestimmt, auf der Oberkante einer Schalplatte 8 aufzuliegen,
und es ist deshalb wesentlich, daß er eine hierfür weit
ausreichende Abmessung hat Außerdein muß die Verschweißung
zwischen dem vorstehenden Rand 7 und der daran anschließenden
Endplatte 6 so beschaffen sein, daß die Oberkante der Platte
8 auf der Seite des Inneren der Schalung korrekt in den
Winkel zwischen der Endplatte 6 und dem vorstehenden Rand 9
gelangt.
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Die Tragplatte 3 steht auch über den seitlichen Platten 7
hervor, die an dieser Stelle gebildeten vorstehenden Ränder
haben jedoch keine funktionelle Aufgabe.
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Die Tragplatte 3 als Ganzes trägt den Halter 4 des
Motorrüttlers und gewährleistet die Verbindung zwischen diesem Halter
und den Endplatten 6 des Anlageteils. Sie kann ggf. durch
zwei kleine Platten ersetzt sein, die jeweils mit einem Ende
des Halters 4 fest verbunden sind und jeweils an einer
Endplatte 6 angeschweißt sind und den erwähnten vorstehenden
Rand 9 aufweisen.
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Der Halter 4 ist an die Form des Motorrüttlers angepaßt, der
bei dem gewählten Beispiel ein Motorrüttler der Firma STV
entweder vom pneumatischen Typ "CP 076" oder vom elektrischen
Typ "CE 066B" ist.
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Der Halter 4 besitzt zwei zur Platte 3 senkrechte Platten 11,
deren dieser Platte entgegengesetzter Rand in einem Halbkreis
ausgespart ist, dessen Radius an den Außenradius des Rüttlers
angepaßt ist. Jede Platte 11 besitzt zwei Bohrungen 13, 14,
wobei die Bohrungen 13 einer der Platten 11 den
entsprechenden Bohrungen der anderen Platte gegenüberstehen. Die
Bohrungen 13 sind dazu bestimmt, einen Keil 15 zur Befestigung des
Motorrüttlers 10 aufzunehmen, während die Bohrungen 14 ein
verschwenkbares T-förmiges Teil 16 aufnehmen, wobei die
beiden
Enden des T in die beiden Bohrungen 14 eintreten und der
Mittelstab mit Gewinde versehen ist und eine Mutter 17 trägt,
die dazu bestimmt, den Motorrüttler 10 gegen die Platten 11
zu pressen.
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Es liegt auf der Hand, daß der Halter 4 eine Form haben muß,
die an die des Motorrüttlers angepaßt ist. Wenn es
erforderlich ist, Motorrüttler mit unterschiedlichen geometrischen
Merkmalen zu verwenden, kann der Halter 4 abnehmbar sein und
beispielsweise durch Verschraubung an der Platte 3 oder an
dem Anlageteil 2 befestigt werden.
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Das Verfahren wird folgendermaßen durchgeführt:
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- man bringt die einander gegenüberstehenden Schalplatten mit
ihrer Oberkante in dieselbe Höhe,
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- man setzt die Vorrichtung 1 auf die Oberkanten von zwei
Platten auf,
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- man spannt die Platten mit Hilfe von Gewindestangen 20
zusammen, die sich von einer Platte zur anderen erstrecken. Die
Gewindestangen können auch im oberen Schalungsteil angeordnet
sein und durch geeignete Beschläge gehalten sein,
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- man preßt die Platten mit Hilfe von auf den Stangen 20
montierten Bolzen 21 gegen die Anlageflächen 6, bis man eine
kräftige Klemmung erhält,
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- man befestigt den Motorrüttler auf der Vorrichtung, sofern
sich darauf noch keiner befindet,
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- man gießt den flüssigen Beton und setzt gleichzeitig den
Motorrüttler in Gang,
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- man läßt den Beton abbinden,
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- man nimmt die Vorrichtung beim Schalungsabbau ab.
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In Fig. 2 sind Stangen 20 dargestellt, die Schalplatten 8
durchqueren und gegen den Beton durch Kunststoffrohre 22 zum
Zweck ihrer Bergung bei dem Schalungsabbau geschützt sind.
Nichts steht dem entgegen, daß die Stangen 20 oder manche von
ihnen oberhalb der Oberkante der Schalungselemente 8
angeordnet werden und mit diesen gemäß einer bekannten Technik
durch geeignete Beschläge 23 verbunden sind, wie in Fig. 2 in
Strichpunktlinien dargestellt ist.