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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Materialien und Verfahren zum Nachweis
und zur Modulation der RNA-Aktivität. Die Erfindung betrifft im
Allgemeinen das Gebiet der „Antisense"-Verbindungen, d.
h. Verbindungen, die zur spezifischen Hybridisierung mit einer Nukleotidsequenz
einer RNA in der Lage sind. Gemäß bevorzugten
Ausführungsformen
betrifft die vorliegende Erfindung das Design, die Synthese und
die Anwendung von Oligonukleotiden und Verfahren zum Erzielen einer
therapeutischen Krankheitsbehandlung, zum Regulieren der Genexpression
in experimentellen Systemen, zum Untersuchen von RNA und RNA-Produkten
durch die Verwendung von Antisense-Wechselwirkungen mit einer derartigen
RNA, zur Diagnose von Krankheiten, zum Modulieren der Herstellung
von Proteinen und zum ortsspezifischen Spalten von RNA.
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Es
ist gut bekannt, dass die meisten der körperlichen Zustände in Säugern, einschließlich der
meisten Krankheitszustände,
durch Proteine bewirkt werden. Derartige Proteine, die entweder
direkt oder durch ihre enzymatischen Funktionen wirken, tragen den
Hauptanteil an vielen Krankheiten in Tieren und Menschen. Die klassische
Therapeutik hat sich im Allgemeinen auf die Wechselwirkungen mit
derartigen Proteinen in dem Bemühen
konzentriert, ihre krankheitsverursachende oder krankheitsverstärkende Wirkungen
zu mildern. In letzter Zeit wurden jedoch Versuche unternommen,
die eigentliche Herstellung derartiger Proteine durch Wechselwirkungen
mit Molekülen
zu bremsen, die ihre Synthese lenken, nämlich intrazellulärer RNA.
Es wurde erhofft, dass durch ein Eingreifen in die Proteinherstellung,
therapeutische Ergebnisse mit maximaler Wirkung und minimalen Nebenwirkungen
bewirkt werden können.
Das allgemeine Ziel derartiger therapeutischer Methoden ist es,
die Genexpression, die zu der unerwünschten Proteinbildung führt, zu
stören
oder diese zu modulieren.
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Ein
Verfahren zum Hemmen einer spezifischen Genexpression ist die Verwendung
von Oligonukleotiden und Oligonukleotidanaloga als „Antisense"-Wirkstoffe. Es werden
Oligonukleotide oder Oligonukleotidanaloga, die zu einer spezifischen
Ziel-Messenger-RNA,
mRNA-Sequenz komplementär
sind, verwendet. Eine Anzahl von Forschern haben über derartige
Versuche berichtet. Relevante Übersichtsartikel
um fassen C. A. Stein & J.
S. Cohen, Cancer Research, Band 48, Seiten 2659–2668 (1988); J. Walder, Genes & Development, Band
2, Seiten 502–504
(1988); C. J. Marcus-Sekura, Anal. Biochemistry, Band 172, 289–295 (1988);
G. Zon, Journal of Protein Chemistry, Band 6, Seiten 131–145 (1987);
G. Zon, Pharmaceutical Research, Band 5, Seiten 539–549 (1988);
A. R. Van der Krol, J. N. Mol & A.
R. Stuitje, BioTechniques, Band 6, Seiten 958–973 (1988) und D. S. Loose-Mitchell,
TIPS, Band 9, Seiten 45–47
(1988). Jeder der vorstehenden Verweise stellt einen Hintergrund
zur Verfügung,
der die allgemeine Antisense-Theorie und Techniken aus dem Stand
der Technik betrifft.
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Daher
betraf die Antisense-Methodologie die komplementäre Hybridisierung von relativ
kurzen Oligonukleotiden an eine einzelsträngige mRNA oder einzelsträngige DNA
so, dass die normalen, wesentlichen Funktionen dieser intrazellulären Nukleinsäuren gespalten
werden. Eine Hybridisierung ist die sequenzspezifische Wasserstoffbindung
von Oligonukleotiden an Watson-Crick-Basenpaare einer RNA oder einzelsträngigen DNA.
Derartige Basenpaaren heißen
zueinander komplementär.
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Frühere Versuche
bei der Antisense-Therapie stellten Oligonukleotide oder Oligonukleotdianaloga
zur Verfügung,
die so entworfen wurden, dass sie auf spezifische Art an eine spezifische
mRNA durch Hybridisierung binden, oder mit ihr spezifisch hybridisierbar
sind. Derartige Analoga sollen durch jeden aus einer Zahl von Mechanismen
die Aktivität
der ausgewählten
mRNA hemmen und Translationsreaktionen stören, durch die Proteine hergestellt
werden, die von der mRNA kodiert werden. Es wurde gehofft, dass
die Hemmung der Bildung der spezifischen Proteine, die die gestörten mRNA-Sequenzen
kodieren, zu therapeutischen Nutzen führt.
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Eine
Anzahl chemischer Modifikationen wurde in Antisense-Oligonukleotide
eingeführt,
um ihre therapeutische Aktivität
zu erhöhen.
Derartige Modifikationen wurden so entworfen, dass das Eindringen
der Antisense-Oligonukleotide in die Zelle zunimmt, dass sie gegen
Nukleasen und gegen andere Enzyme, die abbauen oder die Struktur
oder Aktivität
der Oligonukleotidanaloga im Körper
stören,
stabilisiert werden, dass ihre Bindung an eine Ziel-RNA verstärkt wird,
dass ein Abbruchmodus (Abbruchereignis) zur Verfügung gestellt wird, sobald
eine Sequenz spezifisch an eine Ziel-RNA gebunden hat, und dass
ihre pharmakokinetischen Eigenschaften ver bessert werden. Derzeit
wurde jedoch kein verallgemeinertes therapeutisches oder diagnostisches
Antisense-Oligonukleotid-Schema gefunden. Der schwerste Mangel bei
den früheren
Bemühungen
war das vollständige
Fehlen eines Abbruchereignisses, sobald eine geeignete Hybridisierung
stattfindet, oder das Vorhandensein von nur einem Abbruchereignis,
das so ineffizient ist, dass aufgrund der Unfähigkeit von Oligonukleotiden,
von Zellen in wirksamen Konzentrationen aufgenommen zu werden, keine
verwendbare Wirkung erreicht werden kann. Die Aktivität der derzeit
verfügbaren
Antisense-Oligonukleotide war für
eine wirksame Verwendung als Forschungsreagenz, für eine therapeutische
oder für
eine diagnostische Verwendung im praktischen Sinne nicht ausreichend.
Dementsprechend gab und gibt es weiterhin einen lange bemerkten Bedarf
an Oligonukleotiden und Oligonukleotidanaloga, die zu einer wirksamen
therapeutischen und diagnostischen Antisense-Verwendung in der Lage
sind.
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Dieser
lange bemerkte Bedarf wurde durch die frühere Arbeit auf dem Gebiet
der Antisense-Oligonukleotidtherapie und -diagnostik nicht befriedigt.
Es gelang anderen nicht, Materialien zur Verfügung zu stellen, die bei vernünftigen
Anwendungsgeschwindigkeiten gleichzeitig therapeutisch oder diagnostisch
wirksam sind.
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Anfänglich wurde
geglaubt, dass nur zwei Mechanismen oder Abbruchereignisse in der
Antisense-Methode für
eine Therapie wirksam sind. Diese sind der Hybridisierungsabbruchmechanismus
und die Spaltung der hybridisierten RNA durch das Zellenzym, Ribonuclease
H (RNase H). Es ist jedoch wahrscheinlich, dass zusätzliche „natürliche" Ereignisse mit der
Spaltung der Ziel-RNA zu tun haben.
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Diese
natürlich
auftretenden Ereignisse werden von Cohen in Oligonucleotides: Antisense
Inhibitors of Gene Expression, CRC Press, Inc., Boca Raton, FL (1989)
erörtert.
Das erste, der Hybridisierungsabbruch bezeichnet das Abbruchereignis,
bei dem der Oligonukleotidinhibitor an die Zielnukleinsäure bindet
und somit durch einfache sterische Hinderung das Binden wesentlicher
Proteine, meistens Ribosomen, an die Nukleinsäure verhindert. Methylphosphonatoligonukleotide;
P. S. Miller & P.
O. P. Ts'O, Anti-Cancer
Drug Design, 2: 117–128
(1987) und α-Anomeroligonukleotide
sind die zwei umfassendsten untersuchten Antisense-Mittel, von denen
angenommen wird, dass sie die Nukleinsäurefunktion durch Hybridisierungsabbruch
hemmen.
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Das
zweite Abbruchereignis „natürlicher" Art ist die Aktivierung
von RNase H durch den zwischen dem Oligonukleotid vom DNA-Typ und
der Ziel-RNA gebildeten Heteroduplex mit nachfolgender Spaltung
der Ziel-RNA durch das Enzym. Das Oligonukleotid oder Oligonukleotidanalogon,
das vom Desoxyribo-Typ sein muss, hybridisiert mit der Ziel-RNA
und dieser Duplex aktiviert das RNase H-Enzym zum Spalten des RNA-Strangs,
wodurch die normale Funktion der RNA zunichte gemacht wird. Phosphorthioatoligonukleotide sind
die bekanntesten Beispiele für
Antisense-Mittel, von denen angenommen wird, dass sie durch diese
Art des Antisense-Abbruchereignisses
wirksam sind. R. Y. Walder und J. A. Walder, in Proceedings of the
National Academy of Sciences of the U.S.A., Band 85, Seiten 5011–5015 (1988)
und C. A. Stein, C. Subasinghe, K. Shenozuka und J. Cohen, in Nucleic
Acids Research, Band 16, Seiten 3209–3221 (1988) beschreiben die
Rolle, die die RNase H bei der Antisense-Methode spielt.
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Zur
Erhöhung
der Wirksamkeit über
die „natürlichen" Abbruchereignisse
ist die Modifikation an den Phosphoratomen die am häufigsten
verwendete Oligonukleotidmodifikation. Ein Oligonukleotidanalogon,
das in dem Bemühen
zur Sicherung der Hybridisierungsabbrüche entwickelt worden ist,
ist ein Methylphosphonatoligonukleotid. Über derartige Analoga von Oligonukleotiden,
Analoga dem Sinne, dass die übliche
Struktur des Oligonukleotids zu einer oder mehreren Methylphosphonat-substituierten Strukturen
modifiziert worden ist, wurde umfassend berichtet. Eine Zahl von
Autoren, umfassend, K. L. Agarwal & F. Riftina, Nucleic Acids Research,
Band 6, Seiten 3009–3024
(1979); P. S. Miller, J. Yano, E. Yano, C. Carroll, C. Jayaraman,
K. & P. O. P
Ts'O, Biochemistry,
Band 18, Seiten 5134–5143
(1979); K. Jayaraman, K. McParland & P. O. P. Ts'O, Proceedings of the National Academy
of Sciences of the U.S.A., Band 78, Seiten 1537–1541 (1981); P. S. Miller, K.
B. McParland, K. Jayaraman und P. O. P. Ts'O, Biochemistry, Band 20, Seiten 1874–1880 (1981);
P. S. Miller, K. N. Fang, S. Kondo und P. O. P Ts'O, Journal of the
American Chemical Society, Band 93, Seiten 6657–6665 (1971); C. H. Agris,
K. R. Blake, P. S. Miller, M. P. Reddy und P. O. P Ts'O, Biochemistry,
Band 25, 6268–6275 (1986);
C. C. Smith, L. Aurelian, M. P. Reddy, P. S. Miller & P. O. P. Ts'O, Proceedings of
the National Academy of Science of the U.S.A., Band 83, Seiten 2787–2791 (1986),
und S. W. Ruby und J. Abelson, Science, Band 242, Seiten 1028–1035 (1988),
berichteten über
der artige Oligonukleotidmodifikationen. Bei derartigen Modifikationen
wird ein nicht bindender Phosphorylsauerstoff der Phosphordiesterkopplungseinheit
ersetzt oder die Nukleotidelemente werden zusammen entweder insgesamt
oder teilweise gegen Methylgruppen ersetzt. Diese Modifikation verleiht
dem Molekül
eine größere Beständigkeit
gegen Nukleasen. Die Hemmung der Genexpression wurde mit Methylphosphonatoligonukleotiden,
die auf mehrere mRNAs gerichtet waren, gezeigt, wie zum Beispiel
von D. M. Tidd, T. Hawley, H. M. Warenius & I. Gibson, Anti-Cancer Drug Design,
Band 3, Seiten 117–127
(1988) berichtet wurde. Die Methylphosphonat-modifizierten Oligonukleotide aktivieren
nicht RNase H bei der Hybridisierung an eine RNA und sind nur in
einem strengen Hybridisierungsabbruchmodus wirksam. Oligonukleotide
aus dieser Modifikationsklasse besitzen typischerweise eine geringere
Bindung an eine Ziel-RNA, wahrscheinlich aufgrund eines R/S-Stereoisomers
an jedem Phosphoratom, sowie eine erhöhtes sterisches Volumen um
Phosphatbindung herum.
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Andere
Mitarbeiter stellten andere Arten von Modifikationen an dem Phosphoratom
des Phosphatgrundgerüsts
der Oligonukleotide in dem Versuch her, die Wirksamkeit der Oligonukleotidtherapie
zu erhöhen. Das
bekannteste Beispiel ist die Verwendung von Phosphorthioatoligonukleotiden.
Diese sind von HCPF Roelen, E. DeVroom, G. A. Van der Marel & J. H. VanBoom,
Nucleic Acid Research, Band 16, Seiten 7633–7645 (1988) umfasst, die Methylphoshorthionate
verwendeten. S. Agarwal, J. Goodchild, M. P. Civeira, A. H. Thornton,
P. S. Sarin & P.
C. Zamecnik, in Proceedings of the National Academy of Sciences
of the U.S.A, Band 85, Seiten 7079–7083 (1988); M. Matsukara,
K. Shinozuka, G. Zon, H. Mitsuya, M. Reitz, J. S. Cohen & S. Broder, in
Proceedings of the National Academy of Sciences of the U.S.A., Band
84, Seiten 7706–7710
(1987); und C. J. Marcus-Sekura, A. M. Woerner, K. Shinozuka, G.
Zon & G. V. Quinnan,
in Nucleic Acid Research, Band 15, Seiten 5749–5763 (1987) verwendeten Phosphorthioate.
Siehe ebenfalls Biosis/CA Selects Abstrakt 110: 88603e, das die
U.S. Anmeldenummer 30,075, angemeldet am 1. September 1987 wiedergibt
und das Phosphorthioat-modifizierte Oligonukleotide betrifft. Es
wird angenommen, dass die Phosphorthioat-modifizierten Oligonukleotide
die RNA durch Aktivierung von RNAse H bei Hybridisierung an die
RNA abbrechen, obwohl der Hybridisierungsabbruch der RNA-Funktion
eine gewisse Rolle für
ihre Aktivität
spielen kann.
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Phosphordithioate
für eine
derartige Verwendung sind von W. K. D. Brill, J. Y. Yang, Y. X.
Ma & M. H. Caruthers,
Journal of the American Chemical Society, Band 111, Seiten 2321–2322 (1989)
offenbart worden. Die Phosphorthioat- und Phosphordithioat-Modifikationen
besitzen eine Antisense-artige Wirkung darin, dass sie an die Proteinfunktion
binden und diese hemmen. Die Proteinwechselwirkungen der Oligonukleotide
von diesem Typ untergraben leider das Konzept der Antisense-Methode,
die ursprünglich
Forscher zu diesem neuen Gebiet zog. Zusätzlich sind Phosphoramidate
für derartige
Verwendungen von A. Jager, M. J. Levy und S. M. Hecht in Biochemistry,
Band 27, Seiten 7237–7246
(1988); und R. L. Letsinger, S. A. Bach & J. S. Eadie in Nucleic Acids Research,
Band 14, Seiten 3487–3499
(1986) offenbart worden.
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In
Erwägung
der Anwendung von Oligonukleotiden und Oligonukleotidanaloga als
Antisense-Mittel für therapeutische
Zwecke, erfordern alle Anwendungen von Oligonukleotiden als diagnostische
Mittel, Forschungsreagenzien und mögliche therapeutische Mittel,
dass die Oligonukleotide oder Oligonukleotidanaloga in großen Mengen
synthetisiert werden, durch die Zellmembranen hindurch befördert werden
oder von Zellen aufgenommen werden, dass sie geeignet an eine Ziel-RNA
oder -DNA hybridisieren und nachfolgend die Nukleinfunktion beenden
oder zerstören.
Diese kritischen Funktionen hängen
von der anfänglichen
Stabilität
der Oligonukleotide gegenüber
Nukleaseabbau ab.
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Eine
ernsthafte Unzulänglichkeit
von Oligonukleotiden für
diese Zwecke, insbesondere als Antisense-Therapeutika, ist der enzymatische
Abbau des verabreichten Oligonukleotids durch eine Vielzahl von
allgegenwärtigen
nucleolytischen Enzymen, die intrazellulär und extrazellulär lokalisiert
sind und nachstehend als „Nukleasen" bezeichnet werden.
Es ist unwahrscheinlich, das nicht modifizierte „Wildtyp" Oligonukleotide als therapeutische
Mittel wirksam sind, weil sie schnell durch Nukleasen abgebaut werden.
Im primären
Mittelpunkt der Antisenseforschung liegt daher die Modifikation
von Oligonukleotiden, um sie gegen Nukleasen beständig zu
machen.
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Modifikationen
von Oligonukleotiden zum Erhöhen
der Nukleasebeständigkeit
fanden bis jetzt ausschließlich
an dem Zuckerphosphatgrundgerüst,
insbesondere an dem Phosphoratom statt. Es wurde berichtet, dass
Phosphorthioate, Methylphosphonate, Phosphorimidate und Phosphortriester
(Phosphat-methylierte DNA) verschiedene Grade der Beständigkeit
gegen Nukleasen aufweisen. Obwohl jedoch die Fähigkeit eines Antisense-Oligonukleotids
zum genauen Binden an eine spezifische DNA oder RNA für die Antisense-Methodologie
fundamental ist, leiden modifizierte Phosphoroligonukleotide an
minderen Hybridisierungseigenschaften, obwohl sie verschiedene Grade
der Nukleasebeständigkeit
zur Verfügung
stellen.
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Phosphoratommodifikationen,
wie zum Beispiel Methylphosphonate, Phosphorthioate und Phosphoramidate,
wie vorstehend beschrieben, verleihen dem Phosphoratom Chiralität. Aufgrund
dieser prochiralen Natur des Phosphoratoms führen Modifikationen an den
inneren Phosphoratomen der modifizierten Phosphoroligonukleotide
zu Rp- und Sp-Stereoisomeren. Da eine praktische Synthese von stereoregulären Oligonukleotiden
(alles Rp- oder Sp-Phosphatbindungen) unbekannt ist, weisen Oligonukleotide
mit modifizierten Phosphoratomen n2 Isomere
auf, wobei n gleich der Zahl der Phosphoratome in dem so modifizierten
Oligonukleotid ist. Weiterhin weisen Modifikationen auf dem Phosphoratom
eine unnatürliche
Masse um die Phosphordiesterbindung herum auf, die die Konformation
des Zucker-Phosphatgrundgerüsts
stört und
folglich die Stabilität des
Duplexes beeinflusst. Die Wirkungen der Phosphoratommodifikationen
bewirken eine mindere Hybridisierung an die Zielnukleinsäuren hinsichtlich
des an dasselbe Ziel hybridisierende nicht modifizierten Oligonukleotids.
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Die
relative Fähigkeit
eines Oligonukleotids zum Binden an komplementäre Nukleinsäuren wird durch Bestimmen der
Schmelztemperatur eines speziellen Hybridisierungskomplexes verglichen.
Die Schmelztemperatur (Tm), die eine charakteristische
physikalische Eigenschaft von Doppelhelices ist, bezeichnet die
Temperatur in Grad Celsius, bei der 50% helikale gegenüber Knäuel- (nicht
hybridisierte) Formen vorhanden sind. Tm wird
unter Verwendung des UV-Spektrums zum Bestimmen der Bildung und
des Auflösens
(Schmelzen) der Hybridisierung gemessen. Die Basenstapelung, die
während
der Hybridisierung stattfindet, wird von einer Verringerung in der
UV-Absorption (Hypochromie) begleitet. Folglich zeigt eine Verringerung
in der UV-Adsorption
einen höheren
Tm-Wert an. Je größer der Tm-Wert
ist, desto größer ist
die Bindungsstärke
der Stränge. Nicht
Watson-Crick-Basenpaarung weist eine starke destabilisierende Wirkung
auf den Tm-Wert auf. Folglich ist eine absolute
Genauigkeit in der Basenpaarung notwendig, um eine optimale Bindung
eines Antisense-Oligonukleotids
an dessen Ziel-RNA zu erhalten
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Eine
beträchtliche
Verringerung in den Hybridisierungseigenschaften von Methylphosphonaten
und Phosphortioaten wurde von Cohen berichtet. Methylphosphonate
weisen einen weiteren Nachteil darin auf, dass der mit der RNA gebildete
Duplex nicht den Abbau durch RNase N als Abbruchereignis aktiviert,
sondern stattdessen durch Hybridisierungsabbruch wirkt, der aufgrund
einer auf dem Ribosom lokalisierten Helix-Schmelzaktivität umgekehrt
werden kann. Phosphorthioate sind gegen die meisten Nukelasen hoch
beständig.
Jedoch zeigen Phosphorthioate typischerweise keine Antisense-artige
Wirkung; insbesondere die Hemmung verschiedener Enzymfunktionen
aufgrund unspezifischen Bindens. Die Enzymhemmung durch sequenzspezifische
Oligonukleotide untergräbt
genau die Basis der Antisense-Chemotherapie.
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Obwohl
gezeigt wurde, dass bekannte Modifikationen an Oligonukleotiden
eine gewisse Wirkung auf die Verbesserung ihrer Translationshemmung
aufweisen, und obwohl gezeigt wurde, dass derartige Materialien
eine gewisse hemmende Aktivität
auf die Herstellung von Proteinen, die die mRNA kodiert, aufweisen,
sind keine für
die diagnostische oder therapeutische Verwendung ausreichende Aktivitäten gezeigt
worden.
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Oligonukleotide,
die modifiziert sind, um eine Beständigkeit gegen Nukleasen aufzuweisen,
um das RNase N Abbruchereignis zu aktivieren und um mit geeigneter
Stärke
und Genauigkeit an ihre Ziel-RNA (oder DNA) zu hybridisieren, sind
für Antisense-Oligonukleotidzwecke
immer noch hoch erwünscht.
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M.
Ikehara et al., European Journal of Biochemistry 139: 447–450 (1984)
berichtet die Synthese eines gemischten Octamers, das einen 2'-Desoxy-2'-fluorguanosinrest
oder einen 2'-Desoxy-2'fluoradeninrest enthält. W. Guschlbauer
und K. Jankowski, Nucleic Acids Res. Vol. 8, Seite 1421 (1980) zeigte,
dass der Beitrag der N-Form (3'-endo, 2'-exo) mit der Elektronegativität des 2'-Substituenten zunimmt.
Daher enthält
2'-Desoxy-2'-fluoruridin 85%
des C3'-endo-Konformers.
M. Ikehra et al., Tetrahedron Letters Band 42, Seite 4073 (1979)
zeigte eine lineare Beziehung zwischen der E lektronegativität von 2'-Susbtituenten und
der prozentualen N-Konformation (3'-endo-2'-exo)
bei einer Reihe von 2'-Desoxyadenosinen.
M. Ikehara et al., Nucleic Acids Research, Band 5, Seite 1877 (1978)
transformierte chemisch 2'Desoxy-2'-fluoradenosin zu dessen 5'-Diphosphat. Dieses
wurde nachfolgend enzymatisch unter Bereitstellung von Poly(2'-desoxy-2'fluoradenylsäure) polymerisiert.
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Weiterhin
wurden ein Beweis vorgebracht, der darauf hinweist, dass 2'-substituierte 2'-Desoxyadenosin-Polynukleotide
eher eine doppelsträngigen
RNA als einer DNA ähneln.
M. Ikehara et al., Nucleic Acids Res., Band 5, Seite 3315 (1978)
zeigt, dass Poly A, Poly I und Poly C mit einem 2'-Fluorsubstituent,
die unter Duplexbildung an ihr U, C oder I-Komplement gebunden sind,
stabiler sind, als die Ribo- oder Desoxy-Poly-Duplexe, entsprechend der Bestimmung
durch Standardschmelzassays. M. Ikehara et al., Nucleic Acids Res.
4: 4249 (1978) zeigen, dass 2'-Chlor-
oder Bromsubstituenten in Poly(2'-Desoxyandenylsäure) für Nukleasebeständigkeit
sorgt. F. Eckstein et al., Biochemistry Band 11, Seite 4336 (1972)
zeigen, dass Poly(2'-chlor-2'-desoxyuridylsäure) und Poly(2'-chlor-2'-desoxytidylsäure) gegen
verschiedene Nukleasen beständig
sind. H. Inous et al., Nucleic Acids Research, Band 15, Seite 6131
(1987) beschreibt die Synthese gemischter Oligonukleotidsequenzen,
die 2'-OMe an jeder Nukleotideinheit
enthalten. Die gemischten 2'-OMe
substituierten Sequenzen hybridisierten an ihr Ribooligonukleotidkomplement
(RNA) so stark, wie der Ribo-Ribo-Duplex (RNA-RNA), was signifikant
stärker
ist, als bei dem Ribo-Desoxyribo-Heteroduplex
mit derselben Sequenz (Tms, 49,0 und 50,1
gegen 33,0 Grad für
Nonamere). S. Shibahara et al., Nucleic Acids Research Band 17, Seite
239 (1987) beschreibt die Synthese gemischter Oligonukleotidsequenzen,
die 2'-OMe an jeder
Nukleotideinheit enthalten. Die gemischten 2'-OMe-substituierten Sequenzen wurden
so entworfen, dass sie die HIV-Replikation hemmen.
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Es
wird angenommen, dass die Summe der sterischen Effekte der Hydroxylgruppen,
deren Wasserstoffbindungsfähigkeiten
und deren Elektronegativität,
im Vergleich zu den Eigenschaften des Wasserstoffatoms, für den insgesamt
strukturellen Unterschied zwischen RNA und DNA verantwortlich ist.
Thermische Schmelzuntersuchungen weisen darauf hin, dass die Reihenfolge
der Duplexstabilität
(Hybridisierung) von 2'-Methoxyoligonukleotiden
die Reihenfolge RNA-RNA, RNA-DNA, DNA-DNA aufweist. Die 2'-Desoxy-2'-halogen-, Azido-,
Amino-, Methoxy-Homopolymere mehrerer natürlich vorkommender Nukleoside
sind durch Polymeraseverfahren hergestellt worden. Die erforderlichen
2'-modifizierten
Nukleosidmonomere sind in die Oligonukleotide nicht über Nukleinsäuresynthesevorrichtungen
eingebaut worden. Daher sind Oligonukleotide mit gemischten Sequenzen
(sequenzspezifische), die 2'-Modifikationen an
jedem Zucker enthalten, mit Ausnahme von 2'-Desoxy-2'-methoxyanalgoa
nicht bekannt.
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Andere
synthetischen Abbruchereignisse, im Vergleich zu dem Hybridisierungsabbruch
und der RNase H-Spaltung, wurde in dem Versuch untersucht, die Wirksamkeit
von Oligonukleotiden zur Verwendung in der Antisense-Diagnostik
und Therapeutik zu erhöhen.
Daher wurde ein Forschungsgebiet entwickelt, in dem eine an den
Oligonukleotiden zweite Domäne,
die im allgemeinen als eine angehängte Gruppe bezeichnet wird,
eingeführt
worden ist.
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Die
angehängte
Gruppe betrifft nicht die spezifischen Watson-Crick-Hybridisierung
des Oligonukleotidanalogons mit der mRNA, sie wird jedoch durch
das Oligonukleotidanalogon mitgeführt, um als reaktive Funktionalität zu dienen.
Die angehängte
Gruppe soll mit der mRNA auf eine gewisse wirksamere Weise wechselwirken,
um die Translation der mRNA zu einem Protein zu hemmen. Derartige
angehängte
Gruppen sind ebenfalls an Moleküle
gebunden worden, die entweder auf einzel- oder doppelsträngige DNA
zielten.
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Die
Art einer angehängten
Gruppe, die als ein interkalierendes Mittel bekannt ist, wurde von
Cazenave, N. Loreau, N. T. Thuong, J. J. Toulme und C. Helene in
Nucleic Acid Research, Band 15, Seiten 4717–4736 (1987) und von J. F.
Constant, P. Laugaa, B. P. Roques & J. Lhomme, in Biochemistry, Band
27, Seiten 3997–4003
(1988) offenbart. Der offenbarte Zweck derartiger interkalierender
Mittel ist es, zu dem Hybrid, das zwischen dem Oligonukleotidanalogon
und der Zielnukleinsäure
gebildet wurde, durch Binden an den zwischen ihnen gebildeten Duplex
Bindungsstabilität
hinzuzufügen.
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Es
wurde ebenfalls offenbart, Oligonukleotidanaloga eine angehängte Gruppe
zur Verfügung
zu stellen, die zum Vernetzen in der Lage ist. Eine angehängte Gruppe,
wie zum Beispiel Psoralin wurde daher von A-T. Yeung, B. K. Jones
und C. T. Chu in Biochemistry, Band 27, Seiten 2304–3210 (1988)
offenbart. Es wird angenommen, dass nach der Hybridisierung des
Oligonukleotidanalogons an die Ziel-mRNA das Psoralin photoaktiviert
wird, um mit der mRNA unter Bildung einer kovalenten Bindung zwischen
dem Oligonukleotidanalogon und der mRNA zu vernetzen, wobei das
mRNA-Molekül
dauerhaft inaktiviert wird und die weitere Bildung von Protein,
das dieser spezielle RNA-Teil kodiert, ausgeschlossen wird.
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Es
wurde ebenfalls vorgeschlagen, ein Alkylierungsmittel als angehängte Gruppe
für Oligonukleotidanaloga
zur Verwendung in Antisense-Methoden für die Diagnostik und Therapeutik
zu verwenden, wie von R. B. Meyer in dem Journal of the American
Chemical Society, Band 111, Seiten 8517–8519 (1989) und D. G. Knorre
und V. V. Vlassov, Progress in Nucleic Acid Research and Molecular
Biology, Band 32, Seiten 291–320 (1985)
offenbart ist.
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Das
Ziel der Verwendung von Alkylierungsmitteln und angehängten Gruppen
in Oligonukleotidanaloga in Antisense-Methoden soll bewirken, dass
das Alkylierungsmittel irreversibel mit der Ziel-mRNA reagiert.
Eine derartige irreversible Bindung zwischen dem Antisense-Oligonukleotid
und der mRNA ist im Allgemeinen kovalent und führt zu einer dauerhaften Inaktivierung
der mRNA zusammen mit einem Anhalten der Proteinherstellung von
dem auf diese Weise inaktivierten Teil der mRNA.
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Eine
weitere Strategie, die vorgeschlagen wurde, ist die Verwendung chemischer
Reagenzien, die unter ausgewählten
Bedingungen eine Radialspezies zur Reaktion mit der Zielnukleinsäure erzeugen,
um eine Spaltung zu bewirken oder sie anderweitig zu inaktivieren.
Vorgeschlagene angehängte
Gruppen dieser Kategorie umfassen Koordinationkomplexe, die ein
Metallion mit assoziierten Liganden enthalten. Ein Metallion kann
den Oxidationszustand unter Erzeugung reaktiver Sauerstoff-enthaltender Radikalionen
oder anderer Radialspezies ändern.
P. L. Doan, L. Perroualult, M. Chassignol, N. T. Thuong & C. Helene, in
Nucleic Acids Research, Band 15, Seiten 8643–8659 (1987) offenbarten für diesen
Zweck Eisen/EDTA- und Eisen/Porphyrinspezies. Kupfer/Phenanthrolinkomplexe
wurden von D. S. Sigman, in Accounts of Chemical Research, Band
19, Seiten 180–186
(1986) offenbart. G. B. Dreyer und P. B. Dervan, in Proceedings
of the National Academy of Sciences, U.S.A., Band 82, Seiten 968–972 (1985)
untersuchten die EDTA/Fe-Einheit bezüglich der Spaltung von Nukleinsäuren.
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Frühere Methoden
unter Verwendung von Vernetzungsmitteln, Alkylierungsmitteln und
Radikal-erzeugenden Spezies als angehängte Gruppen an Oligonukleotiden
zur Antisense-Diagnostik und Therapeutik weisen mehrere signifikante
Mängel
auf. Die Bindungsstellen der angehängten Gruppen an Oligonukleotiden spielen
eine wichtige Rolle, die noch unvollständig bekannt ist, zum Teil
in der Wirksamkeit von Oligonukleotiden zur Therapie und Diagnostik.
Frühere
Mitarbeiter berichteten über
die meisten angehängten
Gruppen, dass sie an ein Phosphoratom gebunden sind, das, wie vorstehend
angemerkt wurde, den Oligonukleotiden schlechtere Hybridisierungseigenschaften
verleiht. Frühere
Versuche waren relativ unempfindlich, das heißt, die reaktive angehängte Gruppe
wurde nicht wirksam an Stellen auf den Messenger-RNA-Molekülen zur Alkylierung oder Spaltung
in einem wirksamen Anteil transportiert. Überdies wäre selbst wenn die Reaktivität derartiger
Materialien vollkommen wäre,
das heißt,
wenn jede reaktive Funktionalität
tatsächlich
mit einem Messenger-RNA-Molekül reagieren
sollte, die Wirkung nicht besser als stöchiometrisch. Das heißt, nur
ein mRNA-Molekül
würde für jedes
Oligonukleotidmolekül
inaktiviert. Es ist ebenfalls wahrscheinlich, dass die unspezifischen
Wechselwirkungen der modifizierten Oligonukleotide mit Molekülen, die
andere al die Ziel-RNA sind, zum Beispiel mit anderen Molekülen, die
alkyliert werden können
oder die mit Radikalspezies reagieren können, sowie die Selbstzerstörung, nicht
nur die diagnostische und therapeutische Wirkung der Antisense-Behandlung
verringern, sondern ebenfalls zu unerwünschten toxischen Reaktionen
in der Zelle oder in vitro führen.
Dies ist insbesondere bei Radikalspezies akut, von denen angenommen
wird, dass sie in der Lage sind, außerhalb des Ortes der spezifischen
Hybridisierung zu diffundieren, wobei sie einen unerwünschten Schaden
an Nicht-Ziel-Materialien, anderen Zellmolekülen und Zellmetaboliten bewirken.
Dieser erkannte Mangel, der Begrenzung der Spezifität- und Stöchiometrie
für die
Leistungsfähigkeit
derartige früherer
Alkylierungsmittel und Radikal-erzeugender Typen von Antisense-Oligonukleotiden,
ist ein signifikanter Nachteil für ihre
Verwendung.
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Dementsprechend
bleibt ein großer
Bedarf an Antisense-Oligonukleotidformulierungen
vorhanden, die zu einer verbesserten Spezifität und Wirksamkeit sowohl zum
Binden als auch zur mRNA-Modulierung oder Inaktivierung in der Lage
sind, ohne unerwünschte
Nebenwirkungen aufzudrängen.
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ZIELE DER
ERFINDUNG
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Ein
Hauptziel der vorliegenden Erfindung ist es, Oligonukleotide und
Oligonukleotidanaloga zur Verwendung in der Antisense-Oligonukleotid-Diagnose
und -Therapie zur Verfügung
zu stellen.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist es, nukleasebeständige, Zucker-modifizierte
Oligonukleotide oder Oligonukleotidanaloga zur Verwendung in Antisense-Oligonukeotiddiagnostika,
Forschungsreagenzien und Therapeutika zur Verfügung zu stellen.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, derartige Oligonukleotide
und Oligonukleotidanaloga zur Verfügung zu stellen, die wirksam
die Aktivität
einer DNA oder einer RNA modulieren.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, derartige Oligonukleotide
und Oligonukleotidanaloga zur Verfügung zu stellen, die mit geringerer
Wahrscheinlichkeit unerwünschte
oder toxische Nebenreaktionen hervorrufen.
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Ein
weiteres Ziel ist es, Forschungs- und Diagnoseverfahren und Materialien
zum Untersuchen der körperlichen
Zustände
in Tieren, insbesondere erkrankte Zustände, zur Verfügung zu
stellen.
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Ein
weiteres Ziel ist es, Mittel zum Modifizieren von Nukleinsäuren zum
Ausführen
von Substitutionen auf selektiven Teilen davon, zur Verfügung zu
stellen.
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Ein
weiteres Ziel ist es, Mittel zur selektiven Spaltung einer RNA zur
Verfügung
zu stellen.
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Diese
und andere Ziele werden dem Durchschnittsfachmann aus einer Besprechung
der vorliegenden Beschreibung und der angefügten Ansprüche offenbar werden.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden Verbindungen zum Modulieren der Aktivität einer
DNA und RNA zur Verfügung
gestellt. Diese Verbindungen umfassen einen Zielabschnitt, der mit
einer vorher ausgewählten
Nukleotidsequenz einer RNA spezifisch hybridisierbar ist. Die Verbindung
stellt weiterhin einen reaktiven Teil zur Verfügung, der zum Katalysieren,
Alkylieren oder anderweitigen Ausführen der Spaltung einer RNA,
insbesondere ihrer Phosphodiesterbindungen, in der Lage ist. Die
Verbindungen können
ebenfalls ein Halteseil, ein Mittel zum Verbinden der Ziel- und
reaktiven Teile miteinander unter Bildung der Verbindung, umfassen.
Gemäß mehrerer
bevorzugter Ausführungsformen,
werden die Verbindungen zum Anbringen des reaktiven Teils in die
kleinere Furchenstelle der aus der Hybridisierung der RNA und der
Verbindungen gebildeten Hybridstruktur, angepasst.
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Der
Zielabschnitt der Verbindungen der vorliegenden Erfindung umfasst
vorzugsweise ein Oligonukleotidanalogon, umfassend von ungefähr 3 bis
ungefähr
50 Baseneinheiten, wobei 8 bis 40 Untereinheiten bevorzugt sind
und 12 bis 25 noch bevorzugter sind. Oligonukleotide oder Oligonukleotidanaloga
mit ungefähr 15
Baseneinheiten werden zum Ausüben
bestimmter Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung bevorzugt. Entsprechend anderen bevorzugten
Ausführungsformen
ist der Zielabschnitt ein Analogon eines Oligonukleotids, wobei
mindestens einige der Phosphodiesterbindungen des Oligonukleotids
gegen eine Struktur substituiert worden sind, die ein Erhöhen der
Fähigkeit
der Verbindungen bewirkt, in die intrazelluläre Region von Zellen einzudringen,
wo die RNA, deren Aktivität
moduliert werden soll, lokalisiert ist. Es wird bevorzugt, dass
derartige Substitutionen Phosphorthioatbindungen oder kurzkettige
Alkyl- oder Cycloalkylstrukturen umfassen. Gemäß anderen bevorzugten Ausführungsformen
werden die Phosphodiesterbindungen durch Strukturen substituiert,
die gleichzeitig im Wesentlichen nicht ionisch und nicht chiral
sind.
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Gemäß anderen
bevorzugten Ausführungsformen
umfasst der reaktive Teil der Verbindung eine Funktionalität, die in
der Lage ist, die Hydrolyse, Spaltung von Phosphodiesterbindungen
in einer RNA zu katalysieren. Derartige Funktionalitäten können entweder
basisch, sauer oder amphoter sein. Heteroatomare Spezies können so
formuliert werden, dass sie für
derartige Zwecke entweder basisch oder sauer oder tatsächlich amphoter
sind.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst ebenfalls die Verwendung von alkylierenden
und freien Radikal-bildenden Funktionalitäten als reaktive Teile der
vorliegenden Verbindungen, wobei die alkylierenden oder freie Radikal-bildenden
Materialien in die kleinere Furche des zwischen den Verbindungen
der Erfindung und der zu modulierenden RNA gebildeten Hybrids abgegeben
werden.
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Gemäß anderen
Ausführungsformen
der Erfindung werden Verbindungen zum Modulieren der Aktivität einer
RNA zur Verfügung
gestellt, die bestimmte heterocyclische Strukturen mit mindestens
einer RNA-Spaltungseinheit oder eine andere Einheit, die zum Wechselwirken
mit einer daran angehängten
RNA in der Lage ist, umfassen. Diese Verbindungen werden zum Anbringen
der reaktiven RNA-Spaltungseinheit
oder einer anderen reaktiven Einheit in die kleinere Furchenstelle
der aus der RNA und der Verbindung gebildeten Hybridstruktur durch
sorgfältige
Auswahl der Stellen zum Binden der RNA-Spaltungseinheiten angepasst.
Derartige Verbindungen können
Zucker oder zu Zucker analoge Teile und neue Nokleosidbasenteile
umfassen. Dementsprechend werden neue Nukleoside und Nukleosidanaloga
zur Verfügung
gestellt. Derartige Nukleoside oder Nukleosidanaloga können in
Oligonukleotide und Oligonukleotidanaloga, die zur Ausübung der
Erfindung verwendbar sind, eingebaut werden.
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Die
Verbindungen der Erfindung können
in Verfahren zum Modulieren der Aktivität einer RNA verwendet werden,
umfassend das in Kontakt bringen eines Organismus, der die RNA aufweist,
mit einer gemäß den vorstehenden
Erwägungen
formulierten Verbindung. Es wird bevorzugt, dass die zu modulierende
RNA, vorher so ausgewählt
wird, dass sie vorzugsweise eine Messenger-RNA umfasst, die ein
Protein, dessen Bildung moduliert werden soll, kodiert. Die Erfindung
kann ebenfalls auf eine Vormessenger-RNA, und tatsächlich auf eine
generische RNA und auf doppelsträngige
DNA angewandt werden. Der Zielabschnitt der zu verwendenden Verbindung
wird daher so ausgewählt,
dass er zu dem vorher ausgewählten
Teil der RNA komplementär ist,
das heißt,
er ist für
diesen Teil ein Antisense-Oligonukleotid.
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Die
Verbindungen der Erfindung können
in Verfahren zur Behandlung eines Organismus mit einer Krankheit
verwendet werden, die durch die unerwünschte Herstellung eines Proteins
charakterisiert ist, umfassend das in Kontakt bringen des Organismus
mit einer Verbindung entsprechend den vorstehenden Erwägungen,
vorzugsweise mit einer, die so entworfen ist, dass sie an die Messenger-RNA
spezifisch bindet, die das Protein, dessen Herstellung gehemmt werden
soll, kodiert.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls die Verwendung von Gruppen, die an
Oligonukleotide angehängt
sind, die keine reaktive Funktion umfassen. Derartige angehängte Gruppen
können
zu einer erhöhten
Oligonukleotidaufnahme, einer erhöhten Beständigkeit des Oligonukleotids
gegen Abbau durch Nukleasen und zu einer stärkeren Bindung der Oligonukleotide
an die Ziel-RNA führen.
Derartige Oligonukleotide können
die RNA durch Hybridisierungsabbruch und/oder durch Aktivierung
von RNase H, sowie durch Spaltung der RNA-Phosphodiesterbindungen
oder sie durch eine andere Zerstörung
durch andere reaktive Funktionalitäten spalten.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls Funktionalitäten, die zum Binden von Reportergruppen,
wie zum Beispiel Biotin und verschiedene Fluorophore an sequenzspezifische
Oligonukleotide für
diagnostische Zwecke dienen. Es kann mehr als eine nicht reaktive
Funktionalität
an jedes Oligonukleotid gebunden werden, zwei oder mehrere nicht
reaktive Funktionalitäten
können
an eine einzelne Nukleosideinheit gebunden werden, und eine Kombination
aus nicht reaktiven Funktionalitäten
und reaktiven Funktionalitäten
kann an eine einzelne Nukleosideinheit oder an ein einzelnes Oligonukleotid
gebunden werden. Nicht reaktive Funktionalitäten und reaktive Funktionalitäten, die
an sequenzspezifische Oligonukleotide gebunden sind, werden vorzugsweise
so entworfen, dass sie in der kleineren Furche oder auf der Seite
der kleineren Furche des Heteroduplexes liegen.
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Gemäß anderen
bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden Verbindungen, die gegen Nukleaseabbau
beständig
sind und die die Aktivität
einer DNA und RNA modulieren, zur Verfügung gestellt. Diese Verbindungen
umfassen Zucker-modifizierten Oligonukeotiden oder Oligonukleotidanaloga,
deren Zielabschnitte mit vorher ausgewählten Nukleotidsequenzen einer
einzelsträngigen
oder doppelsträngigen DNA
oder RNA spezifisch hybridisierbar sind. Die Zucker-modifizierten Oligonukleotide
erkennen und bilden Doppelstränge
mit einzelsträngiger
DNA und RNA oder Dreifachstränge
mit doppelsträngiger
DNA und RNA.
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Die
nukleasebeständigen
Oligonukleotide der vorliegenden Erfindung bestehen aus einem einzelnen Strang
von Nukleinsäurebasen,
die durch Kopplungsgruppen mit einander verknüpft sind. Die Länge des
Zielabschnitts des nukleasebeständigen
Oligonukleotids kann im Bereich von ungefähr 5 bis ungefähr 50 Nukleinsäurebasen
liegen. Jedoch ist gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung eine Zielsequenz mit einer Länge von
ungefähr
15 Basen optimal.
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Die
Nukleinsäurebasen
können
Pyrimidine, wie zum Beispiel Thymin, Uracil oder Cytosin, oder Purine, wie
zum Beispiel Guanin oder Adenin, oder beides, in einer spezifischen
Sequenz angeordnet sein. Zusätzlich können sie
jede der neuen Basen der Erfindung sein. Die Zuckereinheit derartiger
Basen kann vom Desoxyribose- oder Ribosetyp sein. Die Gruppen, die
die Basen miteinander verbinden, kann das übliche Zuckerphosphatnukleinsäuregrundgerüst sein,
jedoch können
sie ebenfalls als Phosphorthioat, Methylphosphonat oder als Phosphat-alkylierte
Einheit modifiziert sein, um zusammen mit der Entfernung einer 5'-Methylengruppe und/oder
carbocyclischem Zucker die Eigenschaften eines Zucker-modifizierten
Oligonukleotids weiter zu steigern.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist der Zielanschnitt ein Analogon eines Oligonukleotids,
wobei mindestens eine der 2'-Desoxyribofuranosyleinheiten
der Nukleosideinheit mit H, OH, Niederalkyl, substituiertem Niederalkyl,
CN, CF3, OCF3, OCN,
O-Alkyl, S-Alkyl, SOME, SO2Me, ONO2, NO2, N3, NH2, NH-Alkyl, OCH2CH=CH2, OCH=CH2, OCH2CCH, OCCH,
Aralkyl, Heteroalkyl, Heterocycloalkyl, Polyalkylamino oder substituiertem
Silyl modifiziert ist, wobei als Alkyl eine gerade oder verzweigte
Kette von C1 bis C12, mit einer Ungesättigtheit innerhalb der Kohlenstoffkette,
wie zum Beispiel Allyloxy, das besonders bevorzugt wird, verwendet
werden kann.
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Die
resultierenden neuen Oligonukleotide oder Oligonukleotidanaloga
sind gegen Nukleaseabbau beständig
und zeigen Hybridisierungseigenschaften von höherer Qualität als im
Vergleich zu Wildtyp- (DNA-DNA und RNA-DNA) Duplexen und den Phosphor-modifizierten
Oligonukleotid-Antisense-Duplexen, die Phosphorthioate, Methylphosphonate,
Phosphoramidate und Phosphortriester enthalten.
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Die
Verbindungen der Erfindung können
bei Diagnoseverfahren zum Nachweisen des Vorhandenseins oder der
Abwesenheit eines abnormalen RNA-Moleküls oder einer abnormalen oder
ungeeigneten Expression normaler RNA-Moleküle in Organismen oder Zellen
verwendet werden. Sie können
ebenfalls in Verfahren zum selektiven Spalten einer RNA, wie zum
Beispiel für
die Forschung und Diagnose und für
die somit gebildete RNA verwendet werden. Eine derartige selektive
Spaltung wird durch Wechselwirken einer RNA mit Verbindungen der
Erfindung erreicht, die reaktive Teile aufweisen, die zum Ausführen einer
derartigen Spaltung in der Lage sind, und Zielabschnitte aufweisen,
die zum Erhöhen
der Selektivität
entworfen sind.
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Die
zum Modulieren der Aktivität
einer RNA oder zum erfindungsgemäßen Nachweisen
ihres Vorhandenseins verwendbaren Verbindungen umfassen im Allgemeinen
drei Teile. Der erste Teil, der Zielabschnitt, ist ein Teil, der
mit einer vorher ausgewählten
Nukleotidsequenz der zu modulierenden RNA spezifisch hybridisierbar
ist. Es ist im Allgemeinen erwünscht,
eine RNA-Sequenz auszuwählen,
die Proteine kodiert, oder die die Herstellung der Proteine betrifft,
deren Synthese schließlich
moduliert oder vollständig
gehemmt werden soll. Der Zielabschnitt der Verbindung ist ein Oligonukleotidanalogon.
Es wird durch Festkörpersynthese
mit bekannter Methodologie bequem so entworfen und hergestellt,
dass es zu der vorher ausgewählten
Nukleotidsequenz der RNA komplementär ist oder mit dieser zumindest
spezifisch hybridisierbar ist. Nukleinsäuresynthesevorrichtungen sind
handelsüblich
und ihre Verwendung wird im Allgemeinen von dem Durchschnittsfachmann
verstanden, der zum Erzeugen von nahezu jedem Oligonukleotid mit
vernünftiger
Länge,
das erwünscht
sein könnte,
in der Lage ist.
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Die
Verbindungen der Erfindung können
bei Verfahren zum Modulieren der Herstellung eines Proteins durch
einen Organismus verwendet werden, die das in Kontakt bringen des
Organismus mit einer Verbindung, die gemäß den vorstehenden Erwägungen formuliert
worden ist, umfassen. Es wird bevorzugt, dass der zu modulierende
RNA- oder DNA-Teil so ausgewählt
wird, dass er den Teil der DNA oder RNA umfasst, der das Protein,
dessen Bildung moduliert werden soll, kodiert. Der Zielan schnitt
der zu verwendenden Verbindung wird daher so ausgewählt, dass
er zu dem vorher ausgewählten
Teil der DNA oder RNA komplementär
ist, das heißt,
dass er für
diesen Teil ein Antisense-Oligonukleotid ist.
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Die
Verbindungen der Erfindung können
bei Verfahren zum Behandeln eines Organismus verwendet werden, der
eine Krankheit aufweist, die durch die unerwünschte Herstellung eines Proteins
charakterisiert ist. Dieses Verfahren umfasst das in Kontakt bringen
des Organismus mit einer Verbindung gemäß den vorstehenden Erwägungen.
Die Verbindung ist vorzugsweise eine, die so entworfen ist, dass
sie spezifisch an eine Messenger-RNA bindet, die das Protein kodiert,
dessen Herstellung gehemmt werden soll.
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Die
Verbindungen der Erfindung können
in Diagnoseverfahren zum Nachweisen des Vorhandenseins oder der
Abwesenheit abnormaler RNA-Moleküle
oder einer ungeeigneten Expression normaler RNA-Moleküle in Organismen
oder Zellen verwendet werden.
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Die
Verbindungen der Erfindung können
in Verfahren zum selektiven Binden der RNA für Forschungs- und diagnostische
Zwecke verwendet werden. Eine derartige selektive starke Bindung
wird durch Wechselwirken einer solchen RNA oder DNA mit Verbindungen
der Erfindung erreicht, die gegen abbauende Nukleasen beständig sind
und stärker
und mit größerer Genauigkeit
hybridisieren, als jedes andere bekannte Oligonukleotid oder Oligonukleotidanalogon.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung werden neue Verfahren für die Synthese neuer Nukleosidanaloga,
die an der 2'-Position
substituiert sind und die zum Einbau in Oligonukleotide und Analoga der
Erfindung verwendbar sind, zur Verfügung gestellt. Ein derartiges
Verfahren sorgt für
die Einführung
eines 2'-Substituenten in
Abwesenheit einer Blockierung von entweder den 3'- oder 5'-Hydroxylgruppen
eines Ribofuranosylnukleosids. Derartige Verfahren verwenden eine
Behandlung mit Natriumhydrid, gefolgt von der Verwendung eines Alkylhalogenids,
oder eine Behandlung mit Uracilzinnchlorid. An den Nukleosidbasen
sind keine Schutzgruppen notwendig, außer für die exocyclische Aminogruppe
von Guanosin. Die Reaktionen werden bei oder nahe bei der Raumtemperatur
durchgeführt.
Diese Bedingungen sind gegensätzlich
zu dem früheren bekannten
Verfahren, das starke Alkylierungsmittel, wie zum Beispiel Diazomethan,
erforderte. Derartige starke Alkylierungsmittel machen den vollständigen Schutz
aller reaktiven Stellen auf den Nukleosidbasen und den 3'- und 5'-Zuckerhydroxylgruppen
erforderlich.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird ein neues Verfahren zur Synthese neuer 3-Deazanukleoside
und Oligonukleotide, zur Verfügung
gestellt, das diese Nukleoside einbaut. In diesem Verfahren werden
Verbindungen, wie zum Beispiel 5-Cyanomethyl-1-(2'-desoxy-3',5'-di-O-p-toluoyl-D-erythropentofuranosyl)imidazol-4-carboxylat
oder 5-Cyano-[reaktiver Substituent]methyl-1-(2'-desoxy-D-erythropentofuranosyl)imidazol-4-carboxylat
hergestellt. Die 5-Cyano-[reaktiver Substituent]methyl-Verbindungen
werden aus der entsprechenden 5-Cyanomethylverbindung unter Verwendung
von Natriumhydrid und einem geeigneten Alkylhalogenid hergestellt.
Die Carboxylate werden deblockiert und zu den entsprechenden Carboxamiden umgewandelt.
Dann wird die 5'-Position
der Verbindungen geschützt
und die Verbindungen werden an der 3'-Position mit einem geeigneten Phosphoramidit
oder einer anderen zur Verwendung auf einer DNA-Synthesevorrichtung geeigneten aktivierten
Phosphatgruppe derivatisiert. Ein Oligonukleotid wird mit der Synthesevorrichtung
aufgebaut. Ein derartiges Oligonukleotid schließt in seiner Sequenz eine oder
mehrere 5-Cyano-[reaktiver Substituent]methylimidazolverbindungen
ein. Die Imidazolverbindung cyclisiert zu dem entsprechenden 3-Deazapurin
oder 3-substituiertem 3-Deazapurin gleichzeitig mit der Spaltung
des Oligonukleotids von dem Träger,
der Synthesevorrichtung verwendet wird, nach Behandlung mit überschüssigem konzentrierten
Ammoniumhydroxid.
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Die
modifizierten Nukleotide (modifizierte Monomere, die die erforderliche
Funktionalität
in dem Zuckerteil und/oder dem heterocyclischen Teil besitzen, können zur
Herstellung der erwünschten
neuen Oligonukleotide und Analoga der vorliegenden Erfindung verwendet
werden. Die Struktur und Synthese der modifizierten Nukleotide waren
früher
nicht bekannt und werden hiermit zum ersten Mal beschrieben. Die
Funktionalitätsstellen
in den Zuckern und Heterocyclen sind neu und sind vorzugsweise so
entworfen worden, dass die Funktionalitäten in oder an der kleineren
Furche liegen, die durch den Heteroduplex zwischen dem modifizierten
Oligonukleotid und der Ziel-RNA gebildet wurde. Es wurde festgestellt,
dass die kleinere Seite oder kleinere Furche der zwischen derartigen
modifizierten Oligonukleotiden und der Ziel-RNA gebildeten Duplexe die besonders
bevorzugte Stelle für
eine Aktivität
einer funktionellen Gruppe ist.
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Eine
Gruppe von Verbindungen, die zum Modulieren der Aktivität eines
RNA- oder DNA-Moleküls
erfindungsgemäß verwendbar
ist, umfasst im Allgemeinen ein Zucker-modifiziertes Oligonukleotid, das eine
Zielsequenz enthält,
die mit einer vorher ausgewählten
Nukleotidsequenz eines einzelsträngigen
oder doppelsträngigen
DNA oder RNA-Moleküls
spezifisch hybridisierbar ist, und das nukleasebeständg ist.
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Es
ist im Allgemeinen erwünscht,
eine Sequenz einer DNA oder RNA auszuwählen, die die Herstellung der
Proteine betrifft oder diese kodiert, deren Synthese schließlich moduliert
oder vollständig
gehemmt werden soll. Der Zielabschnitt der Verbindung ist im Allgemeinen
ein Oligonukleotidanalogon. Es wird praktischerweise durch Festkörpersynthese
mit bekannter Methodologie so synthetisiert, dass es zu einer vorher
ausgewählten Nukleotidsequenz
der RNA oder DNA komplementär
ist oder mindestens mit dieser spezifisch hybridisierbar ist. Nukleinsäuresynthesevorrichtungen
sind handelsüblich
und ihre Verwendung wird im Allgemeinen von dem Durchschnittsfachmann
verstanden, wobei sie die Herstellung von nahezu jedem Oligonukleotid
mit vernünftiger
Länge,
das erwünscht
sein könnte,
bewirkt.
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Im
Zusammenhang der vorliegenden Erfindung bezieht sich der Ausdruck „Oligonukleotid" auf einer Vielzahl
verknüpfter
Nukleotideinheiten, gebildet in einer spezifische Sequenz aus natürlich vorkommenden Basen
und Pentofuranosylgruppen, die durch Zuckergruppen über native
Phosphodiesterbindungen verknüpft sind.
Diese Nukleosideinheiten können
Nukleinsäurebasen,
wie zum Beispiel Guanin, Adenin, Cytosin, Thymin oder Uracil sein.
Die Zuckergruppe kann Desoxyribose oder Ribose sein. Dieser Ausdruck
bezieht sich sowohl auf natürlich
vorkommende als auch synthetische Spezies, die aus natürlich vorkommenden
Untereinheiten gebildet sind.
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Die
Ausdrücke „Oligonukleotidanalogon" oder „modifizierte
Oligonukleotide",
so wie sie im Zusammenhang der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, beziehen sich auf Einheiten, die ähnlich wie die natürlichen
Oligonukleotide funktionieren, die jedoch keine natürlich vorkommenden
Teile aufweisen. Oligonukleotidanaloga oder modifizierte Oligonukleotide
können
geänderte
Zuckereinheiten, geänderte
Basen, sowohl geänderte
Zucker als auch geänderte
Basen oder geänderte
Brücken
zwischen Zuckereinheiten, zum Beispiel Phosphorthioate und andere
Schwefel-enthaltende
Spezies aufweisen, deren Verwendung in dem Fachgebiet bekannt ist.
Die Oligonukleotidanaloga der Erfindung können die Nukleasebeständigkeit
der Oligonukleotidverbindung erhöhen
und damit die Antisense-therapeutische, diagnostische Verwendung
oder Verwendung als Forschungsreagenz der Verbindungen der vorliegenden
Erfindung erleichtern.
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In
der vorliegenden Erfindung wird besonders bevorzugt, eher Oligonukleotidanaloga
oder modifizierte Oligonukleotide zu verwenden als die Oligonukleotide
selbst. In diesem Zusammenhang bezieht sich Oligonukleotidanalogon
auf eine Struktur, die im Allgemeinen zu der von nativen Oligonukleotiden ähnlich ist,
die aber auf eine oder mehrere signifikante Arten modifiziert worden
ist.
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Für die Verwendung
in einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wird im Allgemeinen bevorzugt, dass einige
Positionen der Nukleotidbasis substituiert werden, um die Nukleasebeständigkeit
der Verbindung zu erhöhen,
während
die Bindungsfähigkeiten
des Oligonukleotids unversehrt bleiben wird.
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In
einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wird bevorzugt, weitere modifizierten
Oligonukleotide zu verwenden. In diesem Zusammenhang bezieht sich
Oligonukleotidanalogon auf eine Struktur, die im Allgemeinen zu
der nativer Oligonukleotide ähnlich
ist, die jedoch auf eine oder mehrere signifikante Arten modifiziert
worden sind.
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Damit
das Eindringen in die intrazellulären Räume der Zelle verbessert wird,
in denen die Messenger RNA oder DNA liegt, die die Ziele der gesamten
Verbindung sind, stellen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
Modifikationen der Oligonukleotide zur Verfügung. Derartige Modifikationen
können
Oligonukleotide zur Verfügung
stellen, die im Wesentlichen weniger ionisch als native Formen sind.
Derartige Modifikationen erleichtern das Eindringen der Oligonukleotide
in die intrazellulären
Räume.
Jedes der bestehenden oder noch zu entdeckenden Verfahren zum Erreichen
dieses Ziels kann gemäß der Ausübung der
vorliegenden Erfindung verwen det werden. Derzeit wurde festgestellt,
vorzugsweise Substitutionen für
die Phosphordiesterbindung zu verwenden, wobei die Substitutionen
nicht nur relativ weniger ionisch als die natürlich vorkommenden Bindungen
sind, sondern auch im Wesentlichen nicht chiral sind.
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Wie
klar ersichtlich ist, ist das Phoshoratom in der Phosphordiesterbindung „prochiral". Modifikationen am
Phosphor, wie sie zum Beispiel in Methylphosphonaten und Oligonukleotiden
von Phosphorthioattyp durchgeführt
worden sind, führen
zu im Wesentlichen chiralen Struktuenr. Die Chiralität führt zur
Existenz von zwei Isomeren an jedem chiralen Zentrum, die mit den
Zellmolekülen
unterschiedlich wechselwirken können. Eine
derartige nicht getrennte Mischung von Isomeren kann den Transport
der resultierenden Verbindungen in die intrazellulären Räume hemmen
oder die Affinität
und Spezifität
der Hybridisierung an die spezifische Ziel-RNA oder -DNA verringern.
Daher wird in einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung bevorzugt, im Wesentlichen nicht ionische,
im Wesentlichen nicht chirale Einheiten anstelle einer oder aller
Phoshordiesterbindungen zu verwenden. Für diesen Zweck werden vorzugsweise
kurzkettige Alkyl- oder Cycloalkylstrukturen, insbesondere C2-C4-Strukturen bevorzugt.
Wie in einer Anmeldung mit U.S. Anmeldenummer 558,663, die einem
gemeinsam Anmelder davon übertragen
wurde, ausgeführt
ist, wobei die Anmeldung mit dem Titel „Polyamid Oligonucleotides
to Enhance Cellular Uptake" am
27. Juli 1990 angemeldet wurde, kann die Modifikation der Zuckerstruktur,
einschließlich
der Eliminierung einer der Sauerstofftunktionalitäten, die Einführung derartiger
im Wesentlichen nicht chiralen, nicht ionischen Substituenten an
dieser Position erlauben. Auf den Offenbarungsgehalt dieser Anmeldung
wird hier vollumfänglich
Bezug genommen, um derartige Modifikationen vollständiger zu
offenbaren.
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Die
Standardgrundgerüstmodifikationen
liegen innerhalb der zu verfolgenden Ziele der Erfindung, wie zum
Beispiel das Substituieren von S, Me-P, MeO-P, H2N-P,
usw. gegen P. Es wird angenommen, dass diese Substitutionen in manchen
Fällen
die Eigenschaften Zucker-modifizierter-Oligonukieotide verbessern.
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Die
Zielabschnitte der Verbindungen der vorliegenden Erfindung sind
vorzugsweise Oligonukleotidanaloga mit von ungefähr 3 bis ungefähr 50 Baseneinheiten.
Es wird bevorzugt, dass derartige Analoga von ungefähr 8 bis
ungefähr
40 Baseneinheiten und aufweisen, und besonders bevorzugt, dass sie
von ungefähr
12 bis ungefähr
25 verwendet werden. Derzeit wird angenommen, dass Oligonukleotide
oder Analoga mit von ungefähr
15 Baseneinheiten für
die Ausübung
bestimmter Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wahrscheinlich am besten sein werden.
Es ist erwünscht,
dass der Zielabschnitt so angepasst wird, dass er mit der vorher
ausgewählten
Nukleotidsequenz der zur Modulierung ausgewählten RNA spezifisch hybridisierbar
ist.
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Derzeit
umfassen die Oligonukleotidanaloga, von denen angenommen wird, dass
sie zur Ausübung einer
oder mehrerer Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung besonders geeignet sind, eine oder mehrere
Untereinheiten mit schematischen Strukturen, wie sie im Ganzen in
Formel 1 gezeigt sind.
wobei B jede der Purin- oder
Pyrimidinbasen, modifizierten Basen oder Basenanaloga, einschließlich denjenigen,
die in natürlich
vorkommenden Oligonukleotiden oder zur Verwendung in modifizierten
Oligonukleotiden bekannt sind, oder die ähnliche Funktionen aufweisen,
ist; E eine RNA-Spaltungseinheit, eine Gruppe zum Verbessern der
pharmakokinetischen Eigenschaften des Oligonukleotids, eine Gruppe
zum Verbessern der Pharmakodynamik des Oligonukleotids, N oder OH
und eine andere kleine Basensubstituentengruppe ist; S ein Zucker
oder ein Zuckeranalogon ist; und L eine Zuckerkopplungsgruppe ist.
Die Zuckerkopplungsgruppe L kann jede dieser entweder natürlich vorkommenden
oder anderweitig bekannten Strukturen sein, die in der Lage sind,
Zuckereinheiten von Oligonukleotiden oder Zuckeranaloga unter Bildung
des Zielabschnitts der Verbindungen der vorliegenden Erfindung miteinander
zu verbinden. Es wird bevorzugt, dass diese Zuckerbindungsfunktionen
entweder eine Phosphodiesterstruktur oder eine im Wesentlichen nicht
ionische, im Wesentlichen nicht chirale Struktur, wie sie hier vorstehend
beschrieben ist, wie zum Beispiel Niederalkyl und Cycloalkyl, insbesondere
C
2-C
4 Alkyl umfassen.
Es ist zu beachten, dass bei Verwendung von Niederalkylstrukturen die
5'-Methylengruppen
von einem oder mehreren Zuckern eliminiert werden können. Vorzugsweise
sind mindestens einige der Phosphodiesterbindungen des Oligonukleotids
mit Phosphorthioat, Methylphosphonat oder Alkylphosphat substituiert.
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Wie
dem Durchschnittsfachmann klar sein wird, können Variationen in den Strukturen
der Zuckereinheiten, die zur Herstellung der vorliegenden Verbindungen
verwendbar sind, hergestellt werden, ohne vom Geist der Erfindung
abzuweichen. Nochmals gesagt, ist es nicht notwendig, dass jede
Zuckerbindungsfunktion in modifizierter Form vorliegt. Eine Wesentliche
Zahl und sogar ein Vorherrschen derartiger Kopplungsgruppen kann
in der nativen Phosphodiesterform vorkommen, sofern der gesamte
Zielabschnitt der molekularen Verbindungen eine wirksame Fähigkeit
aufweist, in die intrazellulären
Räume der
Zellen des fraglichen Organismus einzudringen oder anderweitig in
Kontakt mit der Ziel-RNA zu kommen und unter Bildung eines Hybrids spezifisch
an sie zu hybridisieren, wobei er in der Lage ist, die RNA-Aktivität nachzuweisen
und zu modulieren. Natürlich
können
völlig
nicht modifizierte, native Phosphodiesterstrukturen ebenfalls verwendet
werden.
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Es
ist nicht notwendig mehr als eine oder vielleicht zwei RNA-Spaltungsfunktionalitäten, Gruppen
zum Verbessern der Pharmakodynamik der Oligonukleotide oder Gruppen
zum Verbessern der Pharmakokinetik der Oligonukleotide, an Oligonukleotide
mit einem Tether erfindungsgemäß zu binden,
um für
die Vorteile der Erfindung zu sorgen. Daher wird eine RNA-Spaltungseinheit
oder eine die Pharmakodynamik verbessernde Gruppe oder eine die
Pharmakokinetik verbessernde Gruppe vorzugsweise an einen relativ
kleinen Anteil der Untereinheiten, im Allgemeinen nur eine oder
zwei, die das Oligonukleotidanalogon umfasst und die der Zielabschnitt
der Verbindungen der Erfindung sind, mit einem Tether gebunden.
In anderen Ausführungsformen der
Erfindung können
jedoch alle Nukleotide in einem Oligonukleotid modifiziert werden,
um eine oder mehrere RNA-Spaltungseinheitsgruppen,
die Pharmakodynamik verbessernde Gruppen oder die Pharmakokinetik
verbessernde Gruppen enthalten.
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Entsprechend
der vorliegenden Erfindung umfasst das Oligonukleotid einen Zielabschnitt,
der mit einer vorher ausgewählten
Nukleotidsequenz einer RNA oder DNA spezifisch hybridisierbar ist,
wobei der Zielabschnitt mindestens ein modifiziertes Nukleotid umfasst,
dargestellt durch Formel 2:
wobei:
J N oder CR
3 ist;
R
1 OH
oder NH
2 ist;
R
2 und
R
3 H, NH
2, Alkyl,
substituiertes Alkyl, Alkenyl, Araryl, Alkylamino, Aralkylamino,
substituiertes Alkylamino, Heterocycloalkyl, Heterocycloalkylamino,
Aminoalkylamino oder Polyalkylamino ist;
X eine Zucker oder
eine Zuckerderivateinheit ist, wobei die Zuckerderivateinheit ein
substituierter Zucker ist, dargestellt durch die Formel:
wobei:
Q O oder CHR
11 ist;
R
8 und
R
9 H, Alkyl oder substituiertes Alkyl sind
R
10 H, OH, Niederalkyl, substituiertes Niederalkyl,
CN, CF
3, OCF
3, OCN,
O-C
3-C
12-Alkyl, S-Alkyl, SOMe, SO
2Me, ONO
2, NO
2, NH-Alkyl, OCH=CH
2,
OCH
2CCH, OCCH, Aralkyl, Heteroalkyl, Heterocycloalkyl,
Polyalkylamino oder substituiertes Silyl ist; und
R
11 H, OH, Alkyl oder substituiertes Alkyl
ist;
mit der Maßgabe,
dass, wenn J CR
3 und R
3 H
ist, dann X die Zuckerderivateinheit ist;
und ebenso mit der
Maßgabe,
dass, wenn J N ist, dann X die Zuckerderivateinheit ist.
-
Es
wird angenommen, dass das Binden der RNA-Spaltungsfunktionalität an die
2'-Position des Furanosylteils
eines Nukleosid-bildenden Teils der Oligonukleotide der vorliegenden
Erfindung in bestimmten Ausführungsformen
bevorzugt wird, damit dem Tetherteil gestattet wird, die reaktive
Funktionalität
der Verbindungen der Erfindung in die durch die Hybridisierung der
Verbindung mit der Messenger-RNA gebildete kleinere Furche abzugeben.
-
Die
Alkylgruppen der Erfindung umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf
C1-C12 gerad- und
verzweigtkettige Alkyle, wie zum Beispiel, Methyl, Ethyl, Propyl,
Butyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl, Nonyl, Decyl, Undecyl, Dodecyl,
Isopropyl, 2-Butyl, Isobutyl, 2-Methylbutyl, Isopentyl, 2-Methylpentyl,
3-Methylpentyl, 2-Ethylhexyl, 2-Propylpentyl.
Alkenylgruppen umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf
ungesättigte
Einheiten, die von den vorstehenden Alkylgruppen abgeleitet sind,
umfassend, aber nicht eingeschränkt
auf Vinyl, Allyl, Crotyl, Propargyl. Arylgruppen umfassen, sind
aber nicht eingeschränkt
auf Phenyl, Tolyl, Benzyl, Naphthyl, Anthracyl, Phenanthryl und
Xylyl. Halogene umfassen Fluor, Chlor und Brom. Geeignete heterocyclische Gruppen
umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf Imidazol, Tetrazol,
Triazol, Pyrrolidin, Piperidin, Piperazin und Morpholin. Amine umfassen
alle Amine der vorstehenden Alkyl-, Alkenyl- und Arylgruppen, umfassend primäre und sekundäre Amine
und „maskierte
Amine", wie zum
Beispiel Phthalimid. Amine sollen ebenfalls Polyalkylaminoverbindungen
und Aminoalkylamine, wie zum Beispiel Aminopropylamin und weitere
heterocyclischen Alkylamine, wie zum Beispiel Imidazol-1, 2 oder
4-yl-Propylamin
umfassen. Substituentengruppen für die
vorstehenden Verbindungen umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf
andere Alkyl-, Halogenalkyl-, Alkenyl, Alkoxy-, Thioalkoxy-, Halogenalkoxy
und Arylgruppen, sowie Halogen, Hydroxyl, Amino, Azido, Carboxy,
Cyano, Nitro, Mercapto, Sulfide, Sulfone und Sulfoxide. Andere geeigneten
Substituentengruppen umfassen ebenfalls Rhodamine, Cumarine, Acridone,
Pyrene, Stilbene, Oxazolpyridocarbazole, Anthrachinone, Phenanthridine,
Phenazine, Azidobenzole, Psoralene, Porphyrine und Cholesterine.
-
Die
Stellen, an die die Funktionalität
in den nukleosidischen Einheiten gebunden werden kann, die wiederum
zu dem modifizierten Oligonukleotid umgewandelt werden können, ist
für das
Design der Verbindungen zur sequenzspezifischen Spaltung oder Modulierung
der Ziel-RNA entscheidend. Die Funktionalität darf nicht in die Regeln
der Watson-Crick-Wasserstoffbindung zwischen Basenpaaren eingreifen,
da dies bedeutet, dass der sequenzsspezifische Erkennungs-/Bindungsfaktor,
der zur Auswahl der gewünschten
RNA wesentlich ist, gespalten wird.
-
Weiterhin
werden Methoden zur fehlerlosen Komplementbildung zwischen den modifizierten
Oligonukleotiden und der Ziel-RNA zu den stabilsten Heteroduplexen
führen.
Dies ist erwünscht,
weil der Heteroduplex eine ausreichende Halbwertszeit aufweisen
muss, um den reaktiven oder nicht reaktiven Funktionalitäten der vorliegenden
Erfindung zu gestatten, die Spaltung oder einen anderweitigen Bruch
der RNA-Funktion
zu initiieren.
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Die
Halbwertszeit des perfekt gebildeten Duplexes wird stark durch die
Positionierung der mittels Tether gebundenen funktionellen Gruppe
beeinflusst. Eine ungeeignete Positionierung der funktionellen Gruppen,
wie zum Beispiel das Anbringen an Stellen der Watson-Crick-Basenpaare
würde eine
Duplexbildung ausschließen.
Andere Bindungsstellen können
die sequenzspezifische Bindung erlauben, jedoch können sie
von derart geringer Stabilität
sein, dass die reaktive Funktionalität nicht ausreichend Zeit hat,
um den RNA-Bruch zu initiieren.
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Ein
weiterer wichtiger Faktor zur RNA-Inaktivierung, der das Anbringen
der mittels Tether verbundenen Funktionalität betrifft, besteht darin,
dass sie, in geeigneter Nähe
zum Empfängersubstrat
in der Ziel-RNA, insbesondere zu dem empfindlichsten „Triggerpunkt", der 2'-Hydroxylgruppe,
lokalisiert sein muss. Eine Vielzahl von Strukturuntersuchungen,
wie zum Beispiel Röntgenbeugung,
chemische Reaktion und Molekülmodellierungsuntersuchungen
lassen vermuten, dass die 2'-Hydroxylgruppe
einer RNA in einem Duplex oder Heteroduplex in der kleineren Furche
liegt. Daher sollte eine auf den sequenzspezifischen Oligonukleotiden
angebrachte Funktionalität
(über modifizierte
Nukleoside) vorzugsweise in der zwischen dem Oligonukleotid und der
Ziel-RNA gebildeten kleineren Furche liegen, nicht die Duplexbildung
und die Stabilität
stören
und eine Spaltung oder einen Bruch der RNA initiieren.
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Es
wurde nun festgestellt, dass bestimmte Positionen auf den Nukleosiden
der doppelsträngigen
Nukleinsäuren
in der kleineren Furche bloßgelegt
sind und, ohne die Watson-Crick-Basenpaarung oder die Duplexstabilität zu beeinflussen,
substituiert werden können.
An diesen Positionen erfindungsgemäß angebrachte reaktive oder
nicht reaktive Funktionalitäten
können
am besten eine Spaltung und einen Bruch einer Ziel-RNA initiieren
oder deren Aktivität
stören.
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Reaktive
Funktionalitäten
oder angehängte
Gruppen der früher
in der Literatur beschriebenen Oligonukleotide wurden beinahe ausschließlich auf
einem Phosphoratom, an die 5-Position von Thymin und die 7-Position
von Purinen angebracht. Eine Phosphoratombindungsstelle kann einer
reaktiven Gruppe gestatten, sowohl auf die Haupt- als auch auf die
kleineren Furchen zuzugreifen. Jedoch führt die innere Phosphormodifikation
zu einer stark verringerten Heteroduplexstabilität. Bindungen an den 3'- und/oder 5'-Enden sind dadurch
eigneschränkt,
dass nur eine oder zwei funktionelle Gruppen in dem Oligonukleotid
untergebracht werden können.
Eine an der 5-Position oder 7-Position des heterocyclischen Pyrimidins
beziehungsweise Purins (Basen) angebrachte Funktionalität wird in
der Hauptfurche des Duplexes liegen und wird nicht in der Nähe des 2'-Hydroxyl-RNA-Substrats
liegen. Weiterhin kann eine derartige Anbringung die Watson-Crick-Bindung stören.
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Angehängte Gruppen,
die keine reaktive Funktionalität
besitzen, aber zur Verbesserung der pharmakodynamischen und pharmakokinetischen
Eigenschaften der Oligonukleotide dienen, werden gemäß bestimmter
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ebenfalls zur Verwendung bevorzugt. Eine
Verbesserung der pharmakodynamischen Eigenschaft bedeutet in diesem
Zusammenhang eine verbesserte Oligonukleotidaufnahme, eine erhöhte Oligonukleotidbeständigkeit
gegen Abbau und/oder eine verstärkte
sequenzspezifische Hybridisierung mit einer RNA. Eine Verbesserung
der pharmakokinetischen Eigenschaft bedeutet in diesem Zusammenhang
eine verbesserte Oligonukleotidaufnahme, Verteilung, Metabolismus
oder Ausscheidung. Derartige angehängte Gruppen initiieren keine
chemischen Reaktionen. Sie umfassen vorzugsweise Alkylketten, Polyamine,
Ethylenglycole, Polyamide, Aminoalkylketten, amphipatische Einheiten,
Punkte für eine
Reportergruppenbindung und Intercalationsverbindungen, die an jede
beliebige der bevorzugten Bindungsstellen gebunden sind.
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Es
wird angenommen, dass das Binden der RNA-Spaltungseinheiten gemäß den vorstehenden
Erwägungen
es diesen Einheiten gestatten wird, in der kleineren Furche des
aus der Verbindung der vorliegenden Erfindung und der Messenger-RNA,
für die
eine Modulation erwünscht
wird, gebildeten Hybrids zu liegen. Es ist möglich, dass andere Bindungspositionen
der RNA-Spaltungseinheiten mit einer ähnlichen Wirkung gefunden werden
können,
insbesondere, wenn weitere Modifikationen an der Purin- oder Pyrimidinstruktur
vorgenommen worden sind, wie sie durch den Durchschnittsfachmann,
ohne vom Geist der vorliegenden Erfindung abzuweichen, durchgeführt werden
können.
Nochmals gesagt, es versteht sich von selbst, dass vorzugsweise eine
oder höchstens
ein paar RNA-Spaltungseinheiten im Allgemeinen zu verwenden sind.
Daher wird der Fachmann einen großen Spielraum beim Auswählen der
Mittel zum Binden der erfindungsgemäßen RNA-Spaltungseinheiten,
der die Pharmakodynamik verbessernden Gruppe oder der die Pharmakokinetik
verbessernden Gruppe haben.
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Die
RNA-Spaltungseinheiten der Verbindungen der vorliegenden Erfindung
sind so entworfen, dass sie wirksam ihre nahe liegende Aufgabe ausführen, was
zu der erwünschten
Modulation der RNA-Aktivität führt. Es
wird angenommen, dass es brauchbar ist, heteroatomare Substitutionen
in den RNA-Spaltungseinheiten dieser Moleküle, insbesondere in den Amiden
und Polyamiden, zu verwenden, und tatsächlich können manche bevorzugt werden,
um für
sogar eine engere Bindung zwischen der Ziel-mRNA und den Verbindungen der
Erfindung zu sorgen.
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Oligonukleotidanaloga,
die besonders für
die Ausübung
einer oder mehrerer Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung geeignet sind, umfassen 2'-Zucker-modifizierte Oligonukleotide,
wobei eine oder mehrere der 2'-Desoxyribofuranosyleinheiten
der Nukleosideinheiten mit N, OH, Niederalkyl, substituiertem Niederalkyl,
CN, CF3, OCF3, OCN,
O-Alkyl, S-Alkyl, SOME, SO2Me. ONO2, NO2, N3, NH2, NH-Alkyl, OCH2CH=CH2, OCH=CH2, OCH2CCH, OCCH,
Aralkyl, Heteroaralkyl, Heterocycloalkyl, Polyalkylamino oder substituiertem
Silyl modifiziert sind, wobei Alkyl eine gerade oder verzweigte
Kette von C1 bis C12 mit
einer Ungesättigtheit
innerhalb der Kohlenstoffkette, wie zum Beispiel Allyloxy, ist.
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Diese
modifizierten Basen sind miteinander verknüpft und an das restliche Oligonukleotid
oder Oligonukleotidanalogon durch eine Zucker-Kopplungsgruppe verknüpft. Die
Kopplungsgruppe kann jede der hier beschrieben Strukturen sein,
die zum miteinander Verbinden von Zuckereinheiten von Oligonukleotiden
unter Bildung des Zielabschnitts der Verbindungen der vorliegenden
Erfindung in der Lage sind. Es wird bevorzugt, dass diese Zuckerkopplungseinheiten
die Phosphodiesterstruktur oder ein Derivat davon umfassen. Derivate der
Phosphodiesterstruktur können
eine Substitution eines Sauerstoffatoms gegen Schwefel, Methyl,
Methyloxid oder gegen eine Amingruppe umfassen. Das Zuckerphosphatnukleinsäuregrundgerüst kann
als Phosphorthioat, Methylphosphonat oder als phosphatalkylierte
Einheit modifiziert werden. Die Phosphodiesterbindung kann ebenfalls
gegen eine Kohlenstoff- oder Etherbindung, wie vorstehend erörtert ist,
ersetzt werden.
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Zum
Binden getetherten Funktionalität
an die exocyclische 2-Position von 2'-Desoxyadenosinen, 2'-Desoxyguanosinen
und anderen Purinen und Purinanaloga kann das folgende beispielhafte
verfahren verwendet werden. 2,6-Dichlorpurin (Aldrich Chemical Co.)
wird mit 2,5-Di-O-(4-methylbenzoyl)-α-D-erythropentofuranosylchlorid, gemäß dem in
Synthetic Procedures in Nucleic Acid Chemistry, Band 1, Seite 521
(1968) ausgeführten
Verfahren, desoxyribosyliert und nachfolgend mit methanolischem
Ammoniak aminiert, gemäß dem Verfahren
in Journal of the American Chemical Society, Band 106. Seite 6379
(1984). Das resultierende 2-Chlor-2-desoxyadenosin wird in eine
Reihe von 2-substituierten 2-Desoxyadenosine
durch nukleophile Verdrängung
der 2-Chlorgruppe mit ausgewählten
nukleophilen reaktiven Funktionalitäten umgewandelt. Auf diese
Weise kann eine Vielzahl substituierter Spezies, wie zum Beispiel
Amine, Sauerstoffe, Schwefel und Selene direkt an das Kohlenstoffatom
in der 2-Position des bicyclischen Ringes gebunden werden. Reaktive
Funktionalitäten,
die an die 2-Position von 2'-Desoxyadenosin über ein
Kohlenstoffatom gebunden sind, können
aus 5-Amino-1-(2-desoxy-β-erythropentofuranosyl)imidazol-4-carboxyamidin
und substituierten Alkdehyden, gemäß dem in dem Journal of the
American Chemical Society, Band 90, Seite 4962 (1974) veröffentlichten
Verfahren, oder aus Palladium-katalysierten Kreuzkopplungsreaktionen,
wie sie in Nucleosides and Nucleotides, Band 8, Seite 699, (1989)
mit 2-Iod-2'-desoxyadenosin
ausgeführt
sind, erhalten werden. Siehe das U.S. Patent 4,719,295. Die 2-reaktive
Funktionalität
der 2'-Desoxyadenosine
kann mit Adenosindeaminase oder Salpetersäure deaminiert werden, um die
Desoxyguanosingegenstücke
zu ergeben. Wie in den nachstehenden ausgewählten Beispielen können 2-substituierte
2-Desoxyguanosine und 2-Adenosine in die 5'-Dimethoxytrityl-3'-cyanoethylphosphoramidite (N6-Benzoyl
für Adenintypen
und N2-Isobutyryl
für Guanintypen)
umgewandelt werden. Diese werden routinemäßig in Oligonukleotide über automatisierte
Festphasen-DNA-Synthesevorrichtungen, gemäß gut bekannter Verfahren,
eingeschoben.
-
Reaktive
Funktionalitäten,
die von der 3-Position von 2'-Desoxyguanosin
ausgehen, können
durch eine mehrstufige Synthese erhalten werden, die mit der Alkylierung
der Methyleneinheit von Methyl-5-(cyanomethyl)-1-(2-desoxy-3,5-di-o-p-toluoyl-β-D-erythropentofuranosyl)imidazol-4-carboxylat
mit halogenierten reaktiven Funktionalitäten beginnt. Das Ausgangsimidazolmaterial
kann gemäß einem
bekannten Verfahren synthetisiert werden. Journal of Medicinal Chemistry,
Band 27, Seite 1389 (1984). Die alkylierten Imidazole werden mit
methanolischem Ammoniak zum Entfernen der Tolylgruppen und zum Bereitstellen
der Imidazolcarboxamide behandelt. Diese werden in Oligonukleotide
als 5'-DMT-3'-cyanoethylphosphoramidite
durch Routine-Festkörpersynthesetechniken
eingeschoben.
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Nach
der Synthese werden die hergestellten Oligonukleotide, die in blockierter
Form vorliegen, von dem festen Träger entfernt, worauf sie beispielsweise
durch Ammoniumhydroxidbehandlung bearbeitet werden. Eine weitere
Grundbehandlung deblockiert und cyclisiert das Imidazolcarboxamid
in einen 3-Deaza-3-(reaktive Funktionalität)guaninrest innerhalb der
gewünschten
Oligonukleotidsequenz. Alternativ dazu, cyclisiert die Spaltung
von dem Träger
mit konzentriertem Ammoniumhydroxid direkt das Imidazolcarboxamid
zu dem 3-Deazaguanin.
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Die
Alkylierung des Imidazol-aktiven Methylens mit α-Halogen-α-[reaktive Funktionalität]acetaldehyddimethylketal
oder α-Halogen-methyl-[reaktive
Funktionalität]keton
mit nachfolgender Aminierung liefert Imidazolcarboxamide. Diese
können
zu 5'-DMT-3'-cyanoethylphosphoramiditen umgewandelt
und in sequenzspezifische Oligonukle otide eingeschoben werden. Ein
Grundbehandlung, wie vorstehend, cyclisiert die Imidazoleinheit
zu einem 3-Desaza-3-[reaktive Funktionalität]guanin. Weiterer Ringschluß zwischen
der resultierenden N-2-exocyclischen Amingruppe und dem Aldehyd-
oder Ketoncarbonyl liefert einen tricyclischen Heterocyclus mit
einer reaktiven Funktionalität,
(Pyrrolo[2,3-β]imidazo[2,3-δ]pyridin-2-on-(5H)-7-(oder
8)-[reaktive Funktionalität]).
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Tetherfunktionalitäten, die
an die 3-Position der 3-Deazaadenin-modifizierten Oligonukleotide
gebunden sind, können
zum Beispiel durch eine mehrstufige Synthese, die das Binden der
reaktiven Funktionalitäten an
die Methyleneinheit des Tetrahydropyranylderivats von Dimethyl-5-carboxymethylimidazol-4-carboxylaten betrifft,
erhalten werden. Siehe The Chemistry of Heterocyclic Compounds,
A. Weissberger, Herausg., Imidazol and Derivatives, Teil 1, Interscience,
N. Y. (1953). Es werden reaktive Funktionalitäten mit geeigneten Abgangsgruppen,
wie zum Beispiel Halogene, Sulfonate, Trichloracemidate oder konjugierte.
Doppelbindungssysteme verwendet. Die modifizierten Imidazole können mit
Ammonium/Wärme
unter Bildung der 3-Deaza-3-(reaktive
Funktionalität)-1(oder
3)-tetrahydropyranylxanthanine aminiert werden. Diese können mit
Phosphorylchlorid chloriert werden, woraus sich 2,6-Dichlor-3-deazapurine
ergeben, die an der 3-Position substituiert sind. Diese Verbindungen
können
mit Ammoniak selektiv aminiert werden, einer katalytischen Hydrogenolyse
zum Entfernen des Chloratoms unterzogen werden und dann mit einer
herkömmlichen
Diphenylcarbymoylgruppe geschützt
werden. Desoxyribosylierung dieser Verbindungen untergrundlegenden
Bedingungen mit 3'5-Di-O-Tolyl-α-D-erythropentofuranosylchlorid,
gefolgt von selektivem Deblockieren der Zucker-Blockierungsgruppen liefert 4-(Di-phenylcarbamoyl)-1-(2-desoxy-β-D-erythropentofuranosyl)-7-[reaktive
Funktionalität]imidazo[4,5-d]pyridine.
Diese können
auf herkömmliche
Art in ihre 5'-DMT-3'-cyanoethylphosphoramidite umgewandelt
werden und in Oligonukleotide eingebaut werden.
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Zum
Binden der getetherten Funktionalität an die 2'-Position von Ribooligonukleotiden wurden
mehrere beispielhafte Syntheseverfahren ersonnen.
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Synthese 1: Nucleophile
Verdrängung
der 2'-Abgangsgruppe
in Arabinopurinnukleosiden
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Die
nukleophile Verdrängung
einer Abgangsgruppe an der 2'-Position
nach oben (2'-Desoxy-2'-(Abgangsgruppe)arabinozucker)
von Adenin oder Guanin oder deren analogen Nukleosiden kann so verwendet werden.
Allgemeine synthetische Verfahren dieser Art sind von M. Ikehara
et al., Tetrahedron Band 34, Seiten 1133–1138 (1978); ebd. Band 31,
Seiten 1369–1372
(1975); Chemistry and Pharmaceutical Bulletin, Band 26, Seiten 2449–2453 (1978);
ebd., Band 26, Seiten 240–244
(1978); M. Ikehara Accounts of Chemical Research, Band 2, Seiten
47–53;
und R. Ranganathan Tetrahedron Letters, Band 15, Seiten 1291–1294 (1977)
beschrieben worden. Somit können β-D-Arabinofuranosylderivate
von Guanin, Adenin, Cytosin und Thymin (Aldrich Chemcial Co.) als
N2-Isobutyryl, N6-Benzoyl beziehungsweise N4-Benzoyl durch bekannte
Verfahren geschützt
werden. Der gleichzeitige Schutz der 3',5'-Hydroxylgruppen der
Arabinofuranosylnukleoside kann mit 1,3-Dichlor-1,1,3,3-tetraisopropyldisiloxan
gemäß dem in
Nucleic Acid Chemistry, Improved and New Synthetic Procedures, Methods
and Techniques, Teil 3, Seite 229 (1986) ausgeführtem bekannten Verfahren ausgeführt werden.
Die 2'-Hydroxygruppe
wird für
eine nukleophile Verdrängung
durch Behandlung mit Trichloracetonitril und Natriumhydrid, Tetrahedron
Letters, Band 23, Seiten 409–412
(1982) oder Trifluormethylsulfonsäureanhydrid und Natriumhydrid
aktiviert. Diese Abgangsgruppen können mittels Inversion durch
substituierte Heteroatome, wie zum Beispiel Stickstoff, Schwefel,
Sauerstoff oder Selen verdrängt
werden, um die getetherte Funktionalität an der 2'-Position der 3',5'-Silyl-blockierten
Nukleoside zu liefern. Dieses Nukleoside können dann, zum Beispiel durch
Fluoridionen, deblockiert und in ihre 5'-DMT-3'-cyanoethylphosphoramidiete
zum Einschub in Oligonukleotide umgewandelt werden.
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Synthese 2. Nukleophile
Verdrängung
von 2,2'-Anhydropyrimidinen
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Die
Nukleoside Thymin, Uracil, Cytosin oder deren Analoga werden in
2'-substituierte
Nukleoside über 2,2'-Cycloanhydronukleosid
als Zwischenprodukt umgewandelt, wie von J. J. Fox, et al., Journal
of Organic Chemistry, Band 29, Seiten 558–564 (1964) beschrieben ist.
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Synthese 3. 2'-Kopplungsreaktionen
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Geeignete
3',5'-Zucker und Basen-geschützte Purin-
und Pyrimidinnukleoside mit einer ungeschützten Hydroxylgruppe werden
mit elektrophilen Reagenzien, wie zum Beispiel Methyliodid und Diazomethan
gekoppelt, um die gemischte Sequenz zu liefern, die eine 2'-OMe-Gruppe N enthält, entsprechend
dem Verfahren von Inoue, et al., Nucleic Acids Research Band 15,
Seiten 6131.6148 (1987).
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Synthese 4. 2-Desoxy-2-substituierte
Ribosylierungen
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2-Substituierte
2-Desoxyribosylierung geeigneter geschützter Nukleinsäurebasen
und Nukleinsäurebasenanaloga
wurde von E. T. Jarvi, et al., Nucleosides & Nucleotides Band 8, Seiten 1111–1114 (1989)
und L. W. Hertel, et al., Journal of Organic Chemistry Band 53,
Seiten 2406–2409
(1988) berichtet.
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Synthese 5. Enzymatische
Synthese von 2'-Desoxy-2'-substituierten Nukleosiden
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Die
2-Desoxy-2-substituiertes-Gylcosyl-Übertragung von einem Nukleosid
zu einem anderen mit Hilfe von Pyrimidin und Purinribo- oder Desoxyribophosphorlysen
wurde von J. R. Rideout und T. A. Krenitsky, U.S. Patent Nr. 4,381,344
(1983) beschrieben.
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Synthese 6. Umwandlung
der 2'-Substituenten
in neue Substituenten
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2'-substituierte 2-Desoxynukleoside
wurden über
chemische Standardmanipulationen zu neuen Substituenten umgewandelt.
Zum Beispiel beschreibt S. Chladek et al., Journal of Carbohydrates,
Nucleosides & Nucleotides
Band 7, Seiten 63–75
(1980) die Umwandlung von 2'-Desoxy-2'-azidoadenosin, hergestellt
aus Arabinofuranosyladenin, in 2'-Desoxy-2'-aminoadenosin.
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Synthese 7. Freie Radikalreaktionen
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Umwandlungen
von Halogen substituierten Nukleosiden in 2'-Desoxy-2'-substituierte Nukleoside über freie
Radikalreaktionen wurden von K. E. B. Parkes und K. Taylor, Tetrahedron
Letters Band 29, Seiten 2995–2996
(1988) beschrieben.
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Synthese 8. Umwandlung
von Ribonukleosiden in 2'-Desoxy-2'-subsituuierte Nukleoside
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Geeignete
3',5'-Zucker- und Basen-geschützte Purin-
und Pyrimidinnukleoside mit einer ungeschützten 2'-Hydroxylgruppe werden in 2'-Desoxy-2'-substituierte Nukleoside
durch das Oxidationsverfahren zu der 2'-Ketogruppe, Reaktion mit nukleophilen
Reagenzien und schließlich
Desoxydierung umgewandelt. Verfahren dieser Art sind von F. De las
Heras, et al., Tetrahedron Letters Band 29, Seiten 941–944 (1988)
beschrieben worden.
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Eine
Funktionalität
in der 1'-Position
einer 2'-Desoxyribofuranosyleinheit
kann aus dem Nukleosidantibiotikum, Psicofuranin, erhalten werden,
das sich von Adenosin dadurch unterscheidet, dass es eine Hydroxylmethylgruppe
in der 1'-Position
aufweist. Die 3',5'-Hydroxylgruppen
können
durch 1,3-Dichlor-1,1,3,3-tetraisopropyldisiloxan
geschützt
werden, gefolgt von Schützen
des 1'-Hydroxymethyls mit
einer Triphenylmethylgruppe. Die 2'-Hydroxygruppe kann durch Bildung des
Thiocarbonats und nachfolgende Behandlung mit Tri-n-butylhydrid,
gemäß bekannter
Verfahren, desoxidiert werden. Siehe J. Amer. Chem. Soc., Band 105,
Seiten 4059–4065
(1983). Die N6-Aminogruppe kann benzoyliert werden, die Tritylgruppe
mit Säure
entfernt werden und die resultierende primäre Hydroxygruppe kann zu Trichloracetamidat
mit Natriumhydrid und Trichloracetonitril umgewandelt werden. Verdrängungsreaktionen
mit verschiedenen Tether/reaktiven Funktionalitäten können leicht im nächsten Schritt
ausgeführt
werden. Die Disilylblockierungsgruppe kann mit Fluoridionen entfernt
werden und das resultierende 2'-Desoxynukleosid kann
zu dem 5'-DMT-3'-phosphoramidit zum
Einschub in Oligonukleotide über
bekannte Verfahren umgesetzt werden.
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Eine
reaktive Funktionalität
an der 4'-Position
kann aus 2'-Desoxynukleotiden
(Sigma Chemical Company) durch selektives Entschützen der 5'-Hydroxylgruppe mit der t-Butyldimethylsilylgruppe
und der 3'-Hydroxylgruppe
mit der Tetrahydropyranylgruppe erhalten werden. Die Silylgruppe
wird mit Fluoridionen entfernt. Das Pfitzner-Moffatt-Oxidationsverfahren,
Journal of the American Chemical Society, Band 85, Seite 3027 (1963)
kann zum Bereitstellen der 5'-Aldehyde
verwendet werden, die dann mit Formaldehyd behandelt werden, woraus
sich die 4'-Hydroxymethylderivate
ergeben.
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Tetrahedron
Letters, 435 (1977). Diese Desoxynukleoside, so wie ihre 5'-Trityle, können zu
4'-Trichloracetamide
mit Trichloracetonitril und Natriumhydrid umgesetzt werden. Die
reaktive Funktionalität
wird dann an der 4'-Position über nukleophile
Verdrängungen
der Acetamidate angebracht. Eine Säurebehandlung entfernt die
Blockierungsgruppen an den 5'-
und 3'-Positionen.
Diese können
nachfolgend zu einem 5'-DMT-3'-cyanoethylphosphoramidit
umgesetzt werden und in die modifizierten Oligonukleotide über automatisierte
Festphasen-DNA-Synthesevorrichtungen eingeschoben werden.
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Die
Synthese von gekürzten
Guanosinnukleosiden (Monocyclen), die mit einer reaktiven Funktionalität, wie zum
Beispiel 2'-Desoxy-2-imidazolon-4-carboxamid-5-reaktive Funktionalität, substituiert
sind, kann durch die Reaktion von Ethyl-2-Brommethyl-2-imidazolon(1H,3H)-4-carboxylat
mit Nukleophilen mit reaktiver Funktionalität, wie zum Beispiel Histamin,
Hydroxyethylimidazolyl und Mercaptoethylimidazolyl ausgeführt werden.
Andere heteroatomare neutrale oder anionische Nukleophile, die mit
einer reaktiven Funktionalität verknüpft sind,
können
ebenfalls verwendet werden. Diese Verbindungen werden als 2-o-Diphenylcarbamoylderivate
mit Diphenylcarbamoylchlorid und Base geschützt und mit 3,5-Di-o-(4-methylbenzoyl)-α-D-erythropentofuranosylchlorid
2'-desoxyribosyliert.
Die 3',5'-Dihydroxygruppen
des Zuckers werden mit Base selektiv deblockiert und wieder mit
5'-DMT-3'-cyanoethylphosphoramidit geschützt. Diese
Imidazolnukleoside können in
Oligonukleotide gemäß bekannter
Verfahren eingeschoben werden. Die stark basischen Bedingungen,
die zum Entfernen der Acylblockierungsgruppen auf Cytosin, Adenin,
Guanin und Imidazolbasen erforderlich sind, wandeln das 4-Imidazolcarboxylat
in die 4-Carboxyamideinheit um.
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Eine
reaktive Funktionalität
an der 5-Position von 4-Aminoimidazol-2-on-modifizierten Oligonukleotiden
kann durch die Desoxyribosylierung von 2,5-Dibrom-4-nitroimidazol, Journal
of the Chemical Society Band 121, Seite 947 (1922), mit 3,5-o-(p-Methylbenzoyl)-α-D-erythropentofuranosylchiorid
unter basischen Bedingungen hergestellt werden. Die selektive Verdrängung der
5-Bromgruppe mit der nukleophilen reaktiven Funktionalität ergibt
eine Vielzahl von Bromnitrodesoxynukleotiden. Die Verdrängung der
2-Bromgruppe und nachfolgende Reduktion der 4-Nitrogruppe liefert
4-Amino-1-(2-desoxy-β-D-erythropentofuranosyl)imidazol-2-on(3H),
das über deren
5'-DMT-3'-cyanoethylphosphoramidite
in Oligonukleotide eingeschoben werden kann.
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Zum
Binden der reaktiven Funktionalität an die 2'-Position von α-Arabinofuranosyloligonukleotiden, können silylierte
Heterocyclen mit 1-O-Acetyl-2,3,5-tri-o-benzoyl-D-arabinofuranose
(Pfanstiehl Laboratories, Inc.) unter Lewissäure-Katalyse glycosyliert werden.
Die Benzoylgruppen des Zuckers des resultierenden α-Nukleosids
werden mit methanolischem Ammoniak selektiv entfernt; dann werden
die 3',5'-Hydroxylgruppen mit
1,1,3,3-Tetraisopropyldisiloxan entschützt. Die reaktive Funktionalität wird an
die 2'-Hydroxylgruppe über die
Mitsunobureaktion gebunden. Synthese 1 (1981). Entschützen mit
Fluoridionen ergibt dann 2'-[getetherte reaktive
Funktionalität]-1-(α-D-Arabinofuranosyl)nukleoside,
die über
ihre 5'-DMT-3'-cyanoethylphosphoramidite in Oligonukleotide
eingeschoben werden können.
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Die
Funktionalität
kann an die 6'-Position
von natürlich
vorkommenden Nukleosiden oder Basenanaloga davon durch direkten
nukleophilen Angriff geschützter
Heterocyclen auf carbocyclische 3,5-Di-Ο-benzyl-2-desoxy-α-1,6-epoxy-D-erythropentofuranose
gebunden werden, wie von K. Biggadike, et al., J. Chem. Soc. Comm.,
1083 (1987) ausgeführt
wurde. Reaktionen dieser Art werden carbocyclische 2'-Desoxynukleoside
mit einer an der 6'-Position
auf der α-Fläche des
Cyclopentanrings lokalisierten Hydroxylgruppe ergeben. Nun kann
die Funktionalität
an die ungeschützte
Hydroxylgruppe durch direktes Koppeln (das heißt, Mitsunobu Bedingungen,
Triphenylphosphin/DEAD) oder doppelte Verdrängungsreaktionen gebunden werden.
Die Debenzylierung der Verbindung dieses Typs, gefolgt von Bildung
des 5'-DMT und des 3'-β-Cyanoethoxydiisopropylphosphoramidits
durch Standardverfahren liefert Monomere, die durch automatisierte
Festphasen-DNA-Synthesevorrichtungen in Oligonukleotide eingeschoben
werden können.
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Ohne
den Wunsch, an eine beliebige spezielle Theorie über die Funktionsweise gebunden
zu sein, wird angenommen, dass die reaktiven RNA-Spaltungsfunktionalitäten, die
in der vorliegenden Erfindung beschrieben sind, über Mechanismen ablaufen, die
entweder:
- 1. Phosphodiesterbindungsspaltung über Säure/Base-Katalyse;
- 2. Grundgerüstzuckerspaltung;
- 3. Spaltung über
Basenalkylierung; oder
- 4. Zuckeralkylierung, das heißt 2'-Hydroxyl, Vernetzung, betreffen.
-
Ein
wichtiger Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Position und
Orientierung einer geeigneten reaktiven Funktionalität an der
kleineren Furche oder Seite, die zwischen dem Zielabschnitt der
vorliegenden Erfindung und der Ziel-RNA gebildet wird. Eine Zusammenfassung
davon wird in Tabelle 1 zur Verfügung
gestellt, und jede reaktive Funktionalität wird entsprechend dem vorgeschlagenen
Wirkungsmechanismus beschrieben.
-
-
Die
Spaltung der Phosphodiesterbindung kann durch strategisches Positionieren
von entweder funktionellen Protonenakzeptor-, Protonendonor- oder
Elektronenakzeptorgruppen erreicht werden, die durch X, Y beziehungsweise
Z in Schema 1 dargestellt sind und zu derartigen Phosphodiesterbindungen
benachbart sind.
SCHEMA
1 wobei B
1 und B
2 Baseneinheiten
sind. Bei manchen Anwendungen ist eine der chemischen Gruppen zum
Katalysieren der RNA-Spaltung ausreichend. Jedoch kann in anderen
Anwendungen der Erfindung die Kombination von zwei oder sogar drei
Gruppen bevorzugt sein. Der Fachmann wird einen großen Spielraum
zum Auswählen
der spezifischen reaktiven Funktionalitäten X, Y, und/oder Z haben.
Es gibt ebenfalls einen großen Spielraum
in der Wahl eine oder mehrere reaktive Funktionalitäten in demselben
Molekül
zu verwenden.
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Beispiele
von Protonenakzeptorfunktionalitäten,
die die erfindungsgemäße Phosphodiesterbindung-spaltende
reaktive Einheit bildet, umfassen heteroatomare Basen, die zur Basenkatalyse
der Phosphodiesterbindung in der Lage sind. Im Allgemeinen werden
ammoniakalische Spezies, wie zum Beispiel Alkyl- und Arylamine und
Alkyl- und Arylhydrazine
bevorzugt. Heterocyclische stickstoffhaltige Verbindungen, insbesondere
Imidazole, Pyridine, Azine, Oxazole, Thiazole und dergleichen werden
mehr bevorzugt. Von diesen Spezies werden die 1-, 2-, und 5-Imidazole
besonders bevor zugt. Jede dieser Verbindungen kann weitreichend
substituiert werden, um die Elektronegativität der verschiedenen Stickstoffatome,
die für
eine Basenkatalyse verfügbar
sind, zu variieren. Alkyl- und Arylamidiniumspezies werden ebenfalls
besonders bevorzugt.
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Eine
weitere Art von Spezies, die als Protonenakzeptorfunktion in den
Verbindungen und Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendbar
sein können,
sind Koordinationskomplexe. Sie sind als Beispiel 2 von Tabelle
1 dargestellt. Koordinationskomplexe sind dahingehend verwendbar,
dass sie ein Metallion mit Liganden aufweisen, die so entworfen
sind, dass nicht alle der Koordinationsstellen auf dem Metall durch
die Liganden besetzt sind, wodurch eine oder mehrere freie Stellen
verbleiben. In Lösung
werden die freien Stellen durch Wassermoleküle besetzt, was zu -OH-Einheiten führt, die
an das Metall koordiniert sind. Die -OH-Gruppe kann als eine Base
zum Abstrahieren des 2'-Protons
und zum Ausüben
der Phosphodiesterbindungsspaltung wirken. Die Auswahl von Liganden
zur Koordination mit den Metallionen sollte sich nach drei wichtigen Erwägungen richten.
Zuerst sollten sie in der Lage sein, das Metall nahe an der Ziel-RNA
zu halten und die Hydroxylgruppe auf dem Koordinationskomplex (die
als HO-ML dargestellt werden kann) in die Nähe des 2'-Protons,
das abstrahiert werden soll, zu „steuern". Die Liganden werden so entworfen,
dass sie mit dem zwischen den Verbindungen der Erfindung und der
Ziel-RNA gebildeten Duplex vorteilhaft wechselwirken.
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Eine
zweite wichtige Funktion der Liganden besteht darin, den pKa-Wert
des hydrolysierten Metalls zu regulieren. Der Koordinationskomplex,
HO-ML, kann die Katalyse der Spaltung der Ziel-RNA bewirken, indem er
nicht nur eine Hydroxylgruppe in der zur Protonenabstraktion richtigen
Orientierung, sondern auch den geeigneten pKa-Wert zur Verfügung stellt. Der geeignete
pKa-Wert hängt
von dem pH-Wert ab, der während
der Ausübung
der Verfahren der Erfindung vorhanden ist. Der einzuhaltende geeignete
pKa-Wert ist vorzugsweise derart, dass die Hydroxylgruppe ausreichend
ionisiert ist, um eine Protonenabstraktion zu gestatten, jedoch nicht
so niedrig ist, dass die Hydroxylgruppe keine Tendenz zur Abstraktion
des Protons aufweist. Die Liganden werden vorzugsweise erfindungsgemäß ausgewählt, um
den pKa-Wert des hydrolysierten Metallkomplexes so einzustellen,
dass diese Ziele erreicht werden.
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Die
dritte wichtige Funktion der Liganden besteht in der Regulierung
von Redoxreaktionen. Im Falle von Metallionen, die zwei oder mehrere
zugängliche
Oxidationszustände
aufweisen, stabilisieren die Liganden einen Oxidationszustand bevorzugt
gegenüber
anderen und verhindern oder verzögern
die Erzeugung diffundierbarer toxischer üblicherweise Sauerstoff enthaltender
Radikale.
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Andere
Koordinationskomplexe, umfassend einige, die diffundierbare Sauerstoff-enthaltende Radikale erzeugen
sollen, können
gemäß anderen
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, jedoch wird von diesen
angenommen, dass sie die Ziel-RNA über einen davon verschiedenen
Mechanismus, wie er nachstehend beschrieben ist, spalten.
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Die
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung bevorzugten Metallionen
umfassen Ca+2, Sc+3,
Cr+3, Mn+2, Fe+3/+2, Co+2,+1, Zn+2, Al+3, Ga+3, Rh+3, Mg+2. Liganden umfassen mehrzähnige Carboxylate,
Aminogruppen und Peptide. Liganden dieser Typen umfassen, sind aber
nicht eingeschränkt
auf EDTA, NTA, Bipyridyl, Phenanthrolin, Desferrioxamin, Enterobactin
(und deren Analoga), gly gly his und gly gly gly.
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Diese
reaktiven Funktionalitäten
werden an den Rest des Moleküls,
umfassend die Verbindungen der Erfindung, auf jede praktische Art, üblicherweise über eine
Amidfunktion gebunden. Der Durchschnittsfachmann wird keine Schwierigkeit
haben, die geeigneten Mittel zum Binden der reaktiven Funktionalitäten an die Zielabschnitte
der Verbindungen der vorliegenden Erfindung über herkömmliche Tethermittel auszuwählen.
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Gemäß anderen
Ausführungsformen
der Erfindung können
Protonen-abgebende, saure Medien als reaktive Funktionalitäten verwendet
werden, um eine saure Katalyse der Hydrolyse der Phosphodiesterbindungen
zu bewirken. Derartige Funktionalitäten sind als Gruppe Y in Schema
1 dargestellt und spezielle Ausführungsformen
sind in Beispiel 3 in Tabelle 1 dargestellt. Es wird angenommen,
dass jede aus einer großen Zahl
von Säuren
in der Lage ist, Protonen für
die Säure-katalysierte
Hydrolyse von Phosphodiesterbindungen erfindungsgemäß abzugeben.
Derartige Säurefunktionen
umfassen Carbonsäuren
und heterocyclische Säuren.
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Unter
der Klasse von heterocyclischen sauren Funktionalitäten werden
Tetrazole und Triazole bevorzugt. Es ist bekannt, dass mehrere der
Stickstoffatome in den Triazolen und Tetrazolen eine beträchtliche
Acidität
aufweisen. Es wird angenommen, dass sie zur Katalyse derartiger
Hydrolysereaktionen verwendet werden können. Die sauren Funktionalitäten werden
an den Zielabschnitt der Verbindungen gebunden, da sie alle erfindungsgemäße reaktive
Spezies sind.
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Es
wird angenommen, dass die Hydrolyse von Phosphodiesterbindungen
in Nukleotiden über
eine pentakoordinierte Struktur an dem Phosphoratom mit trigonal
bipyramidaler Geometrie und einer Ladung von –2 verläuft. Es wird angenommen, dass
das Vorhandensein einer elektropositiven Spezies, die diesen Übergangszustand
stabilisieren kann, die Spaltungsreaktion katalytisch unterstützt. Es
wird angenommen, dass derartige Spezies eine elektropositive Einheit
sind und sie wird in Schema 1 als Gruppe Z bezeichnet. Beispiele derartiger
Funktionalitäten
sind in Beispiel 4 in Tabelle 1 dargestellt. Diese reaktiven Funktionalitäten können einen
Koordinationskomplex mit zwei freien Stellen umfassen. Es wird angenommen,
dass die zwei freien Stellen an den Phosphorübergangszustand koordinieren
und diesen stabilisieren. Unter den reaktiven Funktionalitäten, die
für diesen
Zweck verwendbar sein können,
sind diejenigen, die Metallionen, wie zum Beispiel Ca+2, Sc+3, Cr+3, Mn+2, Fe+3/+2, Co+2/+1, Zn+2, Al+3, Ga+3, Rh+3, Mg+2 enthalten.
Liganden, die zur Bildung derartiger Koordinationskomplexe geeignet
sind umfassen mehrzähnige
Carboxylate, Aminogruppen, Hydroxaminsäuren, Catecholate, heterocyclische
Amine und Peptide.
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Radikal-bildende
Einheiten, insbesondere diejenigen, die Sauerstoffradikale bilden,
können
ebenfalls als reaktive Funktionalitäten der Verbindungen der vorliegenden
Erfindung verwendet werden. Werden Radikal-erzeugende Spezies als
reaktive Teile der Verbindungen der vorliegenden Erfindung verwendet,
wird angenommen, dass es notwendig ist, dass sie in die kleinere
Furche des zwischen den Verbindungen und der Ziel-RNA gebildeten
Komplexes abgegeben werden. Es wird angenommen, dass die Abgabe
in die kleinere Furche für
ihre wirksame Funktion mit hoher Ausbeute ohne nachteilige und möglicherweise
toxische Nebenwirkungen wesentlich ist. Es ist bekannt, dass die
frühere
Verwendung von Radikal-erzeugenden Spezies der Wanderung toxischer
Verbindungen entsprach, die entweder die gebildeten Radikale umfassten
oder von diesen abgeleitet waren, wobei Toxizität und Schädigung anderer intrazellulärer Spezies
resultierte. Es wird angenommen, dass die Abgabe dieser Spezies
in die kleinere Furche diese negativen Wirkungen vermeidet oder sie
zumindest wesentlich verringert. Eine große Zahl organischer Radikal-erzeugender
Spezies, wie zum Beispiel Chinone, Cumarine und andere Mittel, die
zur Herstellung von aktivem Sauerstoff in der Lage sind, können verwendet
werden.
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Koordinationskomplexe
können
ebenfalls als Radikal-erzeugende Mittel in der kleineren Furche
verwendet werden. Es ist bekannt, dass bestimmte Metalle, die mehr
als einen zugänglichen
Oxidationszustand aufweisen, wenn sie mit geeigneten Liganden und
in Gegenwart von Reduktionsmitteln und Sauerstoff komplexiert werden,
Sauerstoffradikalspezies erzeugen, die in der Lage sind, Oligonukleinsäureziele
zu spalten. Wie bei den organischen Radikal-erzeugenden Spezies
ist es notwendig, den Koordinationskomplex in die kleinere Furche
des zwischen den Verbindungen und der Ziel-RNA gebildeten Hybrids
zu transportieren.
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Koordinationskomplexe,
die zum Erzeugen von Radikalspezies in der Lage sind, umfassen Eisen-, Kupfer-
und Molybdänkomplexe
mit Liganden, wie zum Beispiel Carbonsäuren, Amine, heterocyclische
Stickstoff-enthaltende Spezies, wie zum Beispiel Phenanthroline,
Dipyridyl, Imidazol oder Peptidylliganden, wie zum Beispiel gly
gly his, gly gly his lys und gly gly gly gly und Hyodroxaminsäuren. Diese
Liganden können zum
Erzeugen von wirksameren Kombinationen innerhalb des Umfangs der
vorliegenden Erfindung gemischt werden.
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Eine
weitere Gruppe von Einheiten, die als reaktive Teile der Verbindungen
der vorliegenden Erfindung dienen können, sind Alkylierungsmittel.
Dem Fachmann sind mehrere Klassen von Alkylierungsmitteln bekannt,
umfassend die N-Senftypen, die im Allgemeinen β,β-Halogenethylamine sind. Andere
Alkylierungsmittel, wie zum Beispiel alpha-Halogenketone, Sulfonylhalogenide,
Aziridine, allylische Halogenide, Epoxide, AlkylArylhalogenide und
leicht aktivierbare Alkylierungsmittel, wie zum Beispiel Psoraline
können
ebenfalls verwendet werden. Für
die Michael-Reaktion brauchbare Verbindungen können ebenfalls bei der Ausübung der vorliegenden
Erfindung Verwendung finden.
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Eine
2'-Hydroxylgruppe
der Ziel-RNA, die in der kleineren Furch oder auf der Seite bloßgelegt
ist, dient als nukleophiles Zentrum zur Bindungsbildung mit einer
getetherten elektrophilen Funktionalität, die sich ebenfalls in der
kleineren Furche des Heteroduplexes befindet. Klassen von Elektrophilen
für die
geeignete Bindung an Nukleotide sind vorstehend aufgelistet. Die
Ziel-RNA wird durch Bildung von kovalenten Bindungen zwischen einem
modifizierten Oligonukleotid und der 2'-Hydroxylgruppe
der RNA inaktiviert.
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Aus
Untersuchungen zu Struktur-Aktivitäts-Beziehungen wurde nun entdeckt,
dass eine signifikante Zunahme in dem TM-Wert
bei der Bindung bestimmter 2'-Zucker-modifizierter Oligonukleotide
an deren RNA-Ziel (Komplement) mit einer Zunahme einer „A"-Typ Konformation
des Heteroduplexes korreliert ist. Weiterhin wird eine absolute
Genauigkeit der modifizierten Oligonukleotide beibehalten. Die erhöhte Bindung
unserer 2'-Zucker-modifizierten
sequenzspezifischen Oligonukleotide sorgt für eine überlegene Wirksamkeit und Spezifität im Vergleich
zu Phosphor-modifizierten Antisense-Oligonukleotiden, wie zum Beispiel
Methylphosphonate, Phosphorthioate, Phosphattriester und Phosphoramidite,
wie sie in der Literatur bekannt sind.
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Der
einzige strukturelle Unterschied zwischen DNA und RNA-Duplexen ist
ein Wasserstoffatom an der 2'-Position
der DNA-Ribofuranosyleinheiten gegenüber einer Hydroxylgruppe an
der 2'-Position
der RNA-Ribofuranosyleinheiten (unter der Maßgabe, dass das Vorhandensein
oder die Abwesenheit einer Methylgruppe in dem Uracilringsystem
keine Wirkung aufweist). Jedoch bestehen grobe Unterschiede in der
Konformation zwischen DNA- und RNA-Duplexen.
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Aus
der Röntgenbeugungsanalyse
von Nukleinsäurefasern,
Arnott und Hukins, Biochemical and Biophysical Research Communication,
Band 47, Seiten 1504–1510
(1979), und aus der Analyse von Kristallen doppelsträngiger Nukleinsäuren ist
bekannt, dass die DNA die Struktur der „B"-Form annimmt und, dass die RNA nur
die weitaus starrerere Struktur der „A"-Form annimmt. Der Unterschied zwischen
der Zuckerfaltung (C2'-endo
für die „B"-Form-DNA und C3'-endo für die „A"-Form-RNA) der monomeren
Nukleosideinheiten von DNA und RNA ist der Hauptunterschied in der
Konformation zwischen den doppelsträngigen Nukleinsäuren.
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Den
Hauptbeitrag zu der Konformation der Pentofuranosyleinheit leistet
die Art des Substituenten an der 2'-Position. Daher nimmt die Population
der C3'-endo-Form
in Bezug auf die C2'-endo-Form
zu, wenn die Elektronegativität
des 2'-Substituenten
zunimmt. Zum Beispiel zeigt unter den 2'-Desoxy-2'-halogenandeninnukleosiden das 2'-Fluoroderivat die
größte Population
(65%) an C3'-endo,
und das 2'-Iodderivat
zeigt die geringste (7%). Diejenigen von Adenosin (2'-OH) und Desoxyadenosin
(2'-H) betragen 36% beziehungsweise 19%.
Weiterhin ist die Wirkung der 2'-Fluorgruppe von Adenindinukleotiden
(2'-Desoxy-2'-fluoradenosin-2'-desoxy-2'-fluoradenosin oder -uridin) mehr mit
der Stabilisierung der gestapelten Konformationen als Ribo- oder
Desoxyribo-modifizierte Dimere korreliert. Die Forschung weist darauf
hin, dass die Dinukleosidphosphate eine gestapelte Konformation
mit einer Geometrie aufweisen, die ähnlich zu derjenigen von A-A
ist, jedoch mit einer Basen-Basen-Überlappung
in einem größeren Ausmaß als A-A.
Es wurde angenommen, dass die hoch polare Natur der C2'-F-Bindung und der
extreme Vorzug für
die C3'-endo-Faltung die
gestapelte Konformation in einer „A"-Struktur stabilisiert.
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Daten
aus UV-Hypochromie, Zirkulardichroismus und 1H
NMR weisen ebenfalls darauf hin, dass der Grad der Stapelung mit
abnehmender Elektronegativität
des Halogens abnimmt. Weiterhin gibt es mehr Platz für eine sterische
Massigkeit an der 2'-Position in einem
Duplex mit „A"-Form als mit „B"-Form.
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Es
wird daher angenommen, dass ein 2'-Substituent auf der 3'-Nukleotidyleinheit
eines Dinukleosidmonophosphats eine Reihe von Wirkungen auf die
gestapelte Konformation ausübt:
sterische Abstoßung,
Bevorzugung der Furanosefaltung, elektrostatische Abstoßung, hydrophobe
Anziehung und Fähigkeiten
zur Wasserstoffbindung. Es wird angenommen, dass diese Substituentenwirkungen
durch die molekulare Größe, Elektronegativität und Hydrophobie
des Substituenten bestimmt werden.
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Die
2'-Iod-substituierten
Nukleoside besitzen die geringste C3'-endo Population (7%) der Halogenreihen.
Nur unter Berücksichtigung
von sterischen Wirkungen würde
man daher vorhersagen, dass 2'-Iod-
oder ähnliche
Gruppen zu den die Stapelung destabilisierenden Eigenschaften betragen
würden
und somit die Bindungs-(Tm)s für Antisense-Oligonukleotide
verringern. Jedoch machen die niedrigere Elektronegativität und hohe
hydrophobe Anziehungskräfte
des Iodatoms und ähnlicher
Gruppen die Fähigkeit
zum Vorhersagen der Stapelungsstabilitäten und Bindungsstärken komplizierter.
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Untersuchungen
mit der 2'-OMe-Modifikation
von 2'-Desoxyguanosin-,
Cytidin- und Uridindinuleosidphosphaten zeigen erhöhte Stapelungswirkungen
bezogen auf die entsprechenden nicht methylierten Spezies (2'-OH). In diesem Fall
neigen die hydrophoben Anziehungskräfte der Methylgruppe dazu,
die destabilisierenden Wirkungen durch ihre sterische Masse (Hinderung)
zu überwinden.
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Es
wurde festgestellt, dass 2'-Fluor-2'-desoxyadenosin eine
ungewöhnlich
hohe Population an 3'-endo-Faltung
unter Nukleosiden aufweist. Adenosin, 2'-Desoxyadenosin
und andere Derivate weisen typischerweise eine Population unterhalb
von 40% an 3'-endo-Konformer
auf. Es ist bekannt, dass ein Nukleosidrest in gut gestapelten Oligonukleotiden
die 3'-endo-Ribofuranosefaltung
begünstigt.
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Die
Schmelztemperaturen (komplementäre
Bindung) nehmen mit den 2'-susbtituierten Adenosindiphosphaten
zu. Es ist nicht klar, ob die Bevorzugung der 3'-endo-Konformation oder ob das Vorhandensein des
Substituenten für
die erhöhte
Bindung verantwortlich ist. Jedoch, wie bemerkt wurde, kann eine
größere Überlappung
von benachbarten Basen (Stapelung) mit den 3'-endo-Konformationen erreicht werden.
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Die
vorliegende neue Methode zum Erhalten einer stärkeren Bindung besteht darin,
Antisense-RNA-Nachahmungen zur Bindung an die Ziel-RNA herzustellen.
Daher wurde eine Methode einer zufälligen Struktur-Aktivitäts-Beziehung
durchgeführt,
um nukleasebeständige
Antisense-Oligonukleotide zu entdecken, die geeignete Hybridiserungseigenschaften
behielten.
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Eine
Reihe von 2'-Desoxy-2'-modifizierten Nukleosiden
von Adenin, Guanin, Cytosin, Thymidin und bestimmten Analoga dieser
Basen wurden hergestellt und wurden als modifizierte Nukleoside
in sequenzspezifische Oligonukleotide über Festphasen- Nukleinsäuresynthese
eingeschoben. Diese neuen Antisense-Oligonukleotide wurden auf ihre
Fähigkeit
hin untersucht, einem Abbau durch Nukleasen zu widerstehend und auf
den Besitz von Hybridisierungseigenschaften untersucht, die mit
denen des nicht modifizierten Ausgangsoligonukleotid vergleichbar
sind. Anfangs wurden kleine elektronegative Atome oder Gruppen ausgewählt, weil für diesen
Typ eine Störung
der erforderliche Wasserstoffbindung für die Watson-Crick-Basenpaarung
(Hybridisierung) unwahrscheinlich ist. Jedoch können elektronische Änderungen
aufgrund der Elektronegativität
des Atoms oder der Gruppen an der 2'-Position die Zuckerkonformation stark
beeinflussen. Während
unserer Untersuchungen zur Struktur-Aktivitäts-Beziehung entdeckten wir,
dass die Zucker-modifizierten Oligonukleotide an die Ziel-RNA stärker hybridisierten
als die nicht modifizierten (2'-Desoxyribosyltyp).
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wurde eine Kopplungseinheit ersonnen,
um die direkte Bindung einer modifizierten Einheit an die endständige Position
des 3'-Endes der
modifizierten Oligonukleotide zu gestatten. Daher wird ein Ester
oder bevorzugter eine Brommethylketogruppe an die 3'-Hydroxylgruppe eines modifizierten 2'-modifizierten Nukleosids
gebunden, dessen 5'-Hydroxylgruppe mit
einer Dimethoxytriphenylmethylgruppe und dem heterocyclischen Bezoylat
des Cytosinreihe geschützt
ist. Falls die erforderliche Zielsequenz eine endständige 3'-Thymin- oder Cytosinbase
aufweist, wird die erwünschte
modifizierte Thymin- oder Cytosinbase, die den Brommethylketolinker
enthält,
als erstes Monomer zum Binden and das Kontrollporenglas als festen
Träger
verwendet, das ein über
seine 3'-Hydroxylgruppe
gebundenes normales Nukleosid enthält. Die basenempfindliche Esterbrücke, die
das 2'-modifizierte
Nukleosid and das Nukleosid bindet, das an das CPG gebunden ist,
wird unter den üblichen
Bedingungen mit konzentriertem Ammoniumhydroxid gespalten, die zum
Entfernen des Oligonukleotids von dem CPG-Träger verwendet werden. Dies
wird gestatten, dass das modifizierte Oligonukleotid eine 2'-modifizierte Einheit
an dessen Ende, dem 3'-Ende
aufweist.
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Die
Spaltung von Oligonukleotiden durch nukleolytische Enzyme erfordert
die Bildung eines Enzym-Substrat-Komplexes oder insbesondere eines
Nuklease-Oligonukleotidkomplexes.
Die Nukleaseenzyme werden im Allgemeinen spezifische Bindungsstellen,
die sich auf den Oligonukleotiden befinden, für eine geeignete Bin dung erfordern.
Falls die Oligonukleotid-Bindungsstellen entfernt oder so gehindert
sind, dass die Nukleasen nicht an die Oligonukleotide binden, werden
nukleasebeständige
Oligonukleotide resultieren. Im Falle von Restriktionsendonukleasen,
die sequenzspezifische Palindom-Doppelstrang-DNA spalten, wurden bestimmte
Bindungsstellen, wie zum Beispiel der Ringstickstoff an den 3- und
7-Positionen, als erforderliche Bindungsstellen identifiziert. Das
Entfernen von einer oder mehrerer dieser Stellen oder das Behindern
der Annäherung
der Nuklease an diese speziellen Positionen innerhalb der Erkennungssequenz
sorgte für
verschiedene Grade der Beständigkeit
gegen spezifische Nukleasen.
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Die
Oligonukleotide oder Oligonukleotidanaloga der vorliegenden Erfindung
können
in der Diagnose, Therapeutik und als Forschungsreagenzien und Kits
verwendet werden. Für
die therapeutische Verwendung wird das Oligonukleotid einem Tier
verabreicht, das an einer durch ein gewisses Protein beeinflussten
Krankheit leidet. Es wird bevorzugt, Patienten, von denen angenommen
wird, dass sie an einer derartigen Krankheit leiden, Oligonukleotidmengen
zu verabreichen, die wirksam die Symptomatik dieser Krankheit verringern.
Es liegt innerhalb des Bereichs eines Fachmanns die optimalen Dosierungen
und Behandlungspläne
für derartige Behandlungstherapien
zu bestimmen.
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Es
wird im Allgemeinen bevorzugt, die erfindungsgemäßen therapeutischen Mittel
innerlich, wie zum Beispiel oral, intravenöse oder intramuskulär zu verabreichen.
Andere Verabreichungsformen, wie zum Beispiel transdermal, topisch
oder intralesional können
ebenfalls verwendbar sein. Der Einschluß in Zäpfchen kann ebenfalls verwendbar
sein. Die Verwendung pharmakologisch verträglicher Träger wird für einige Ausführungsformen
ebenfalls bevorzugt.
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Die
folgenden Verfahren und Beispiel erläutern die Ausübung der
vorliegenden Erfindung. Diese Verfahren und Beispiel sind nicht
als die Erfindung einschränkend
aufzufassen.
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Sobald
die Nukleotide der Erfindung hergestellt sind, können sie dann nachfolgend in
die Oligonukleotide der Erfindung eingebaut werden.
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Die
Oligonukleotide der Erfindung werden durch automatisierte Standardfestphase-Nukleinsäuresynthesevorrichtungen,
wie zum Beispiel Applied Biosystems, Incorporates 380B oder MilliGen/Biosearch
7500 oder 8800 synthetisiert. Triester, Phosphoramidit oder Wasserstoffphosphonatkopplungschemie,
M. Caruthers, Oligonucleotides. Antisense-Inhibitors of Gene Expression,
Seiten 7–24,
J. S. Cohen, Herausg. (CRC Press, Inc, Boca Raton, Florida, 1989)
werden in diesen Synthesevorrichtungen verwendet, um die gewünschten
Oligonukleotide zur Verfügung
zu stellen. Das Beaucage-Reagenz, Journal of the American Chemical
Society, Band 112, Seiten 1253–1255
(1990) oder elementarer Schwefel, S. Beaucage et al., Tetrahedron
Letters, Band 22, Seiten 1859–1862
(1981) wird mit Phosphoramidit oder Wasserstoffphosphonatchemie
verwendet, um substituierte Phosphorthioatoligonukleotide zur Verfügung zu
stellen.
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Zur
Herstellung bestimmter Verbindungen der Erfindung wurden flüchtige Maskierungsgruppen
verwendet. Derartige Maskierungsgruppen gestatten eine einfache
Synthese der Verbindungen. Die Maskierungsgruppen werden nachfolgend
in die gewünschte
Funktionalität
umgewandelt. Eine derartige Umwandlung findet vorzugsweise während einem
Standarddeblockierungsschritt für
eine spätere
Reaktion statt. Ein Beispiel für
die Verwendung dieses Verfahrens ist die Verwendung einer Phthalimidgruppe
zur Einführung
einer Aminofunktionalität.
Alkylphthalimide werden an die richtige Position in einer interessierenden
Verbindung gebunden, wie zum Beispiel ein Nukleosid, über eine
geeignete Zwischenverbindung, wie zum Beispiel ein N-(halogenalkyl)phthalimid.
Nach Abschluß der
Synthese der interessierenden Verbindung wird sie dann als ein strukturelles
Nukleotid für
die Oligonukleotidsynthese unter Verwendung von Standard-Oligonukleotidsynthesetechniken
auf einer Nukleotidsynthesevorrichtung verwendet. Nachdem das gewünschte Oligonukleotid vervollständigt ist,
wird es von dem Träger
der Synthesevorrichtung abgespalten und dabei wandelt das Spaltungsmittel
ebenfalls das Alkylphthalimid zu dem gewünschten Alkylamin um. Das vorstehende
Verfahren kann ausgedehnt werden, um längerkettige Polyamino-Funktionalitäten an die
Oligonukleotide der Erfindung zu binden. Nukleotide oder Oligonukleotide
mit einer ersten Alkylaminofunktionalität werden mit einem weiteren
N-(Halogenalkyl)phthalimid behandelt. Die verlängerte Funktionalität wird dann
behandelt, woraus sich die endständige
Amingruppe ergibt. Dies kann wiederholt werden, um auf Wunsch die
Polyamino-Funktionalität weiter
zu verlän gern.
Alternativ dazu wird die verlängerte
Polyamino-Funktionalität
zuerst synthetisiert und dann mit der ersten Alkylamino-Funktionalität unter
Bildung der Polyamino-Funktionalitätumgesetzt.
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VERFAHREN 1 – Hybridisierungsanalyse
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A. Bewertung der Thermodynamik
der Hybridisierung modifizierter Oligonukleotide
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Die
Fähigkeit
modifizierter Oligonukleotide der Erfindung, an ihre komplementären RNA-
oder DNA-Sequenzen zu binden, wurde durch thermische Schmelzanalyse
bestimmt. Das RNA-Komplement wurde aus T7-RNA-Polymerase und einem
Templatpromotor einer DNA, die mit einer Applied Biosystems, Inc.
380B Nukleinsäuresynthesevorrichtung
synthetisiert wurde, synthetisiert. Die RNA-Spezies wurde durch
Ionenaustausch unter Verwendung von FPLC (LKB Pharmacia, Inc.) gereinigt.
Zu entweder dem RNA- oder DNA-Komplement wurden natürliche Antisense-Oligonukleotide oder
diejenigen, die die Modifikationen an spezifischen Orten enthalten,
in stöchiometrischen
Konzentrationen gegeben und die Extinktions-Hyperchromie (260 nm) nach einem Übergang
von Duplex zu Zufallsknäuel
wurde unter Verwendung eines Gilford Response II Spektrophotometers überwacht.
Diese Messungen wurden in einem Puffer mit 10 mM Na-Phosphat, pH-Wert
7,4, 0,1 mM EDTA und NaCl durchgeführt, um eine Ionenstärke von
10 entweder 0,1 M oder 1,0 M zu ergeben. Die Daten wurden durch
eine graphische Darstellung von 1/Tm gegen
In[ct] analysiert, wobei [ct] die gesamte Oligonukleotidkonzentration
war. Aus dieser Analyse wurden die thermodynamischen Parameter bestimmt.
Basierend auf der die Stabilität
des Duplexes des gebildeten Heteroduplexes betreffenden gewonnenen
Information wurde das Anbringen des modifizierten Pyrimidins in
die Oligonukleotide bezüglich
ihrer Wirkungen auf die Helixstabilität bewertet. Modifikationen,
die die Stabilität
des Hybrids drastisch verändern
zeigen Verringerungen der freien Energie (delta G) und über ihrer
Verwendbarkeit als Antisense-Oligonukleotide wurde befunden.
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B. Genauigkeit der Hybridisierung
modifizierter Oligonukleotide
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Die
Fähigkeit
modifizierter Antisense-Oligonukleotide der Erfindung, mit absoluter
Spezifität
an die Ziel-mRNA zu hybridisieren, wurde durch Northern-Blot-Analyse
von gereinigter Ziel-mRNA in Gegenwart der gesamten Zell-RNA gezeigt.
Ziel-mRNA wurde aus einem Vektor, der die cDNA für die Ziel-mRNA stromabwärts von
einem T7-RNA-Polymerasepromotor enthielt, synthetisiert. Die synthetisierte
mRNA wurde in einem Agarosegel einer Elektrophorese unterzogen und
auf eine geeignete Trägermembran
(das heißt
Nitrocellulose) überführt. Die
Trägermembran
wurde blockiert und unter Verwendung von [32P]-markierten
Antisense-Oligonukleotiden sondiert. Die Strenge wurde durch Wiederholungs-Blots
und Waschen bei entweder erhöhten Temperaturen
oder verringerter Ionenstärke
des Waschpuffers bestimmt. Eine Autoradiographie wurde zum Bewerten
des Vorhandenseins von Heteroduplexbildung durchgeführt und
das Autoradiogramm wurde durch Laserdensitometrie (LKB Pharmacia,
Inc.) quantitativ bestimmt. Die Spezifität der Hybridbildung wurde durch Isolierung
der gesamten Zell-RNA durch Standarttechniken und deren Analyse
durch Agarose-Elektrophorese, Membrantransfer und Sondierung mit
markierten modifizierten Oligonukleotiden bestimmt. Die Strenge
wurde für
die nicht modifizierten Antisense-Oligonukleotide vorher bestimmt
und es wurden solche Bedingungen angewandt, dass nur die mRNA, auf
die spezifisch gezielt wurde, zur Bildung eines Heteroduplexes mit
dem 2'-modifizierten
Oligonukleotid in der Lage war.
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VERFAHREN 2 – Nukleasebeständigkeit
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A. Bewertung der Beständigkeit
modifizierter Oligonukleotide gegen Serum- und zytoplasmatischen
Nukleasen
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Natürliches
Phosphorthioat und modifizierte Oligonukleotide der Erfindung wurden
bezüglich
ihrer Beständigkeit
gegen Serumnukleasen durch Inkubation der Oligonukleotide in Medium
bewertet, die verschiedene Konzentrationen an fetalem Kälberserum
oder dem Serum erwachsener Menschen enthielten. Markierte Oligonukleotide
wurden während
verschiedener Zeiten inkubiert, mit Protease K behandelt und dann
durch Gelelektrophorese auf 20% Polyacrylaminharnstoft-denaturierenden
Gelen und nachfolgender Autoradiographie analysiert. Die Autoradiogramme
wurden durch Laserdensitometrie quantitativ bestimmt. Basierend
auf dem Ort der Modifikationen und der bekannten Länge des
Oligonukleotids war es möglich,
die Wirkung der speziellen Modifikation auf den Nukleaseabbau zu
bestimmten. Für
die zy toplasmatischen Nukleasen wurde eine HL60-Zelllinie verwendet.
Ein post-mitochondrialer Überstand
wurde durch differentielle Zentrifugation hergestellt und die markierten
Oligonukleotide wurden in diesem Überstand für verschiedene Zeitdauern inkubiert.
Nach der Inkubation wurden die Oligonukleotide bezüglich eines
wie vorstehend ausgeführten
Abbaus auf einen Serum-nukleolytischen Abbau bewertet. Autoradiographieergebisse
wurden zum Vergleich mit den nicht modifizierten Phosphorthioaten
und den modifizierten Oligonukleotiden quantitativ bestimmt.
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B. Bewertung der Beständigkeit
modifizierter Oligonukleotide gegen spezifische Endo- und Exonukleasen
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Eine
Bewertung der Beständigkeit
natürlicher
und 2'-modifizierter
Oligonukleotide gegen spezifische Nukleasen (das heißt, Endonukleasen,
3',5'-Exo-, und 5',3'-Exonukleasen) wurde zum Bestimmen der
genauen Wirkung der Modifikationen auf den Abbau durchgeführt. Modifizierte
Oligonukleotide wurden in definierten Reaktionspuffern, die spezifisch
für verschiedene
ausgewählte
Nukleasen sind, inkubiert. Auf die Behandlung der Produkte mit Proteinase
K folgend, wurde Harnstoff zugegeben und eine Analyse auf 20% Polyacrylamidgelen,
die Harnstoff enthielten, wurde durchgeführt. Die Gelprodukte wurden
durch Färben
unter Verwendung von Stains All (Sigma Chemical Co.) sichtbar gemacht.
Laserdensitometrie wurde zur quantitativen Bestimmung des Ausmaßes des
Abbaus verwendet. die Wirkungen der Modifikationen wurden für spezifische
Nukleasen bestimmt und mit den aus dem Serum und zytoplasmatischen
Systemen erhaltenen Ergebnissen verglichen.
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VERFAHREN 3 – 5-Lipoxygenaseanalyse,
Therapie und Assays
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A. Therapeutik
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Zur
therapeutischen Verwendung wird ein Tier, das unter dem Verdacht
steht eine Krankheit zu haben, die durch übermäßige oder abnormale Versorgung
mit 5-Lipoxygenase
charakterisiert ist, durch Verabreichen eines erfindungsgemäßen Oligonukleotids
behandelt. Der Durchschnittsfachmann kann leicht die optimalen Dosierungen,
Dosierungsmethodologien und Wiederholungsraten bestimmen. Eine derartige
Behandlung wird im Allgemeinen fortgesetzt, bis eine Heilung bewirkt
wird oder eine Verminderung des Krankheitszustandes erreicht wird.
Für manche
Krankheiten ist die Behandlung wahrscheinlich langfristig.
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B. Forschungsreagenzien
-
Die
Oligonukleotidverbindungen der vorliegenden Erfindung sind ebenfalls
als Forschungsreagenzien verwendbar, wenn sie zum Spalten oder anderweitigen
Modulieren von 5-Lipoxygenase-mRNA unverarbeiteten Zelllysaten oder
insbesondere in gereinigten oder vollständig gereinigten RNA-Präparaten
verwendet werden. Die vorliegende Anmeldung der Erfindung wird zum
Beispiel durch Lysieren von Zellen mittels Standardverfahren ausgeführt, wobei
die RNA optimal extrahiert und dann, wie in den folgenden Beispielen
beschrieben ist, mit einer Verbindung bei Konzentrationen behandelt
wird, die im Bereich von zum Beispiel ungefähr 100 bis ungefähr 500 ng
pro 10 kg gesamte RNA in einem Puffer, bestehend aus zum Beispiel
50 mm Phosphat mit einem pH-Wert im Bereich von ungefähr 4–10 bei
einer Temperatur von ungefähr
30 bis ungefähr
50°C, liegen.
Die gespaltene 5-Lipoxygenase-RNA kann durch Agarosegel-Elektrophorese
und Hybridisierung mit radioaktiv markierten DNA-Sonden oder durch andere Standardverfahren
analysiert werden.
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C. Diagnose
-
Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung werden ebenfalls in diagnostischen
Anwendungen, insbesondere für
die Bestimmung der Expression einer spezifischen mRNA-Spezies in
verschiedenen Geweben oder der Expression von abnormalen oder mutierten
RNA-Spezies verwendbar sein. In diesem Beispiel zielt die Oligonukleotidverbindung
auf eine hypothetische abnormale mRNA, indem sie zu der abnormalen
Sequenz komplementär
konstruiert wurde, jedoch würde
sie nicht mit der normalen mRNA hybridisieren oder diese spalten.
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Gewebeproben
können
homogenisiert werden und die RNA kann gegebenenfalls durch Standardverfahren
extrahiert werden. Das Rohhomogenat oder Extrakt kann zum Beispiel
zum Bewirken der Spaltung der Ziel-RNA behandelt werden. Dann kann
das Produkt an einen festen Träger
hybridisiert werden, der ein gebundenes Oligonukleotid enthält, das
zu einer Region auf der 5'-Seite
der Spaltungsseite kom plementär
ist. Sowohl die normale als auch die abnormale 5'-Region der mRNA würden an den festen Träger binden.
Die 3'-Region der
abnormalen RNA, die durch die Verbindung der Erfindung gespalten
wurde, würde
nicht an den Träger
gebunden werden und würde
daher von der normalen mRNA getrennt werden.
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Mehrere
bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind beispielhaft gemäß den folgenden Beispielen
erläutert.
Die zu modulierende Ziel-RNA-Spezies bezieht sich auf 5-Lipogenase.
Dem Durchschnittsfachmann ist klar, dass die vorliegende Erfindung
jedoch nicht derart eingeschränkt
ist und dass sie Allgemein anwendbar ist. Es wird erwartet, dass
die Hemmung oder Modulierung der Produktion des Enzyms 5-Lipogenase
signifikante therapeutische Vorteile bei der Krankheitsbehandlung
aufweist. Zum Bewerten der Wirksamkeit der Verbindungen ist ein
Assay oder eine Reihe von Assays erforderlich.
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D. In Vitro Assays
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Die
zellulären
Assays für
5-Lipogenase verwenden vorzugsweise die menschliche promyleocytische Leukämiezelllinie
HL-60. Diese Zellen können
durch verschiedene bekannte Mittel veranlasst werden, sich in entweder
eine Monozyt-artige Zelle oder eine Neutrophil-artige Zelle zu differenzieren.
Es ist bekannt, dass die Behandlung der Zellen mit 1,3% Dimethylsulfoxid,
DMSO, die Differenzierung der Zellen in Neutrophile fördert. Es
wurde nun festgestellt, dass HL-60 Basiszellen keine nachweisbaren
Gehalte des 5-Lipoxygenaseproteins synthetisieren oder Leukotriene
(ein Produkt stromabwärts
von 5-Lipoxygenase) ausscheiden). Die Differenzierung der Zellen
mit DMSO bewirkt ein Erscheinen des 5.Lipoxygenaseproteins und die
Leukotrien-Biosynthese 48 Stunden nach Zugabe von DMSO. Daher kann
die Einleitung der 5-Lipogenaseproteinsynthese als Testsystem für eine Analyse
von Antisense-Oligonukleotiden,
die die 5-Lipoxygenasesynthese in diesen Zellen stört, verwendet
werden.
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Ein
zweites Testsystem für
Antisense-Oligonukleotide macht von der Tatsache Gebrauch, dass
5-Lipoxygenase ein „Suizid"-Enzym darin ist,
dass es nach Reaktion mit dem Substrat sich selbst inaktiviert.
Eine Behandlung differenzierter HL-60- oder anderer Zellen, die
5-Lipogenase exprimieren, mit 10 μM
A23187, ein Calcium- Ionophor,
fördert
die Translokation von 5-Lipogenase aus dem Cytosol zu der Membran
mit nachfolgender Aktivierung des Enzyms. Nach der Aktivierung und
mehreren Katalyserunden wird das Enzym katalytisch inaktiv. Daher
inaktiviert die Behandlung der Zellen mit Calcium-Ionophor die endogene
5-Lipogenase. Die Zellen brauchen ungefähr 24 Stunden, um sich von
der A23187-Behandlung zu erholen, entsprechend der Messung durch
ihre Fähigkeit
zur Synthese von Leukotrien B4. Antisense-Oligonukleotide,
die gegen 5-Lipogenase gerichtet sind, können auf die Aktivität in zwei
HL-60-Modellsystemen unter Verwendung der folgenden quantitativen
Assays getestet werden. Die Assays werden ausgehend von den direktesten
Messungen zur Hemmung der 5-Lipogenaseproteinsynthese in intakten
Zellen zu mehr stromabwärts
liegenden Ereignissen beschrieben, wie zum Beispiel die Messung
der 5-Lipogenaseaktivität in intakten
Zellen.
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Die
direkteste Wirkung, die Antisense-Oligonukleotide auf intakte Zellen
ausüben,
die leicht quantitativ bestimmt werden kann, ist die spezifische
Hemmung der 5-Lipogenaseproteinsynthese.
Zum Durchführen
dieser Technik können
Zellen mit 35S-Methionin (50 μCi/ml) während 2 Stunden bei 37°C zum Markieren
von neu synthetisiertem Protein markiert werden. Die Zellen werden
extrahiert, um die gesamten Zellproteine zu löslich zu machen und 5-Lipogenase
wird mit 5-Lipogenaseantikörper
immungefällt,
gefolgt von Elution aus Protein A Sepharosekügelchen. Die immungefällten Proteine
werden durch SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese aufgelöst und zur
Autoradiographie belichtet. Die Menge an immungefällter 5-Lipogenase
wird durch Rasterdensitometrie quantitativ bestimmt.
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Ein
aus diesen Experimenten vorhergesagtes Ergebnis wäre folgendes.
Die Menge an 5-Lipoxygenaseprotein, das aus Kontrollzellen immungefällt ist,
würde auf
100% skaliert werden. Eine Behandlung der Zellen mit 1 μM, 10 μM und 30 μM an wirksamem
Antisense-Oligonukleotid während
48 Stunden würde
die immungefällte
5-Lipoxygenase auf
5%, 25% beziehungsweise 75%, bezogen auf die Kontrolle, verringern.
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Die
Messung der 5-Lipoxygenaseenzymaktivität in Zellhomogenaten könnte ebenfalls
zum quantitativen Bestimmen der Menge an vorhandenem Enzym verwendet
werden, das zur Synthese von Leukotrienen in der Lage ist. Es wurde
nun ein radio metrischer Assay zum quantitativen Bestimmen der 5-Lipoxygenaseenzymaktivität in Zellhomogenaten
unter Verwendung von Umkehrphasen-HPLC entwickelt. Die Zellen werden durch
Beschallen in einem Puffer, der Proteaseinhibitoren und EDTA enthält, aufgebrochen.
Das Zellhomogenat wird mit 10.000 × g während 30 min zentrifugiert
und die Überstände werden
auf 5-Lipogenaseaktivität
analysiert. Cytosolproteine werden mit 10 μM 14C-Arachidonsäure, 2 mM
ATP, 50 μM
freiem Calcium, 100 μg/ml Phosphatidylcholin
und 50 mM Bis-Tris-Puffer, bei einem pH-Wert von 7,0 während 5
min bei 37°C
inkubiert. Die Reaktionen werden durch Zugabe eines gleichen Volumens
Aceton gequencht und die Fettsäuren
werden mit Ethylacetat extrahiert. Das Substrat und die Reaktionsprodukte
werden durch Umkehrphasen-HPLC
auf einer Novapak C18 Säule
(Waters Inc., Millford, MA) getrennt. Radioaktive Peaks werden durch
ein Beckman Modell 171 Radiochromatographiedetektor nachgewiesen.
Die Menge an Arachidonsäure,
die in Di-HETE und Mono-HETE umgewandelt wurde, wird als Maß für die 5-Lipoxygenaseaktivität verwendet.
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Ein
vorhergesagtes Ergebnis für
eine Behandlung von mit DMSO differenzierten HL-60-Zellen während 72 Stunden mit wirksamem
Antisense-Oligonukleotid mit 1 μM,
10 μM und
30 μM wäre folgendes.
Kontrollzellen oxidieren 200 pmol Arachidonsäure/5 min/106 Zellen.
Zellen, die mit 1 μM,
10 μM und
30 μM eines wirksamen
Oligonukleotids behandelt werden, würden 195 pmol, 140 pmol beziehungsweise
60 pmol Arachidonsäure/5
min/106 Zellen oxidieren.
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Es
wurde ein quantitativer kompetitiver Enzym-gebundener Immunosorbens-Assay
(ELISA) zur Messung des gesamten 5-Lipoxygenaseproteins in Zellen
entwickelt. Menschliche 5-Lipoxygenase, exprimiert in E. coli und
gereinigt durch Extraktion, Q-Sepharose,
Hydroxyapatit und Umkehrphasen-HPLC wird als ein Standard und als
das primäre
Antigen zum Beschichten von Mikrotiterplatten verwendet. 25 ng gereinigte
5-Lipoxygenase werden an die Mikrotiterplatten über Nacht bei 4°C gebunden.
Die Vertiefungen werden während 90
min mit 5% Ziegenserum, verdünnt
in 20 mM Tris·HCL-Puffer,
pH-Wert 7,4 in Gegenwart von 150 mM NaCl (TBS) blockiert. Die Zellextrakte
(0,2% Triton X-100, 12.000 × g
während
30 min) oder gereinigte 5-Lipoxygenase
wurden mit einer 1 : 4000 Verdünnung
von 5-Lipoxygenasepolyklonalem Antikörper in einem Gesamtvolumen
von 100 μl
in den Mikrotitervertiefungen während
90 min inkubiert. Die Antikörper
wurden durch Immunisieren von Kaninchen mit gereinigter menschlicher
rekombinanter 5-Lipoxygenase hergestellt. Die Vertiefungen wurden
mit TBS gewaschen, das 0,05% Tween 20 (TBST) enthielt, dann mit
100 μl einer
1 : 1000 Verdünnung
von Peroxidase konjugiertem Ziege-Anti-Kaninchen-IgG (Cappel Laboratories,
Malvern, PA) während
60 min bei 25°C
inkubiert. Die Vertiefungen wurden mit TBST gewaschen und die Menge
an Peroxidase-markiertem
zweiten Antikörper
wurde durch Entwickeln mit Tetramethylbenzidin bestimmt.
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Die
vorhergesagten Ergebnisse eines derartigen Assays unter Verwendung
eines 30-mer-Antisense-Oligonukelotids mit 1 μM, 10 μM und 30 μM wären 30 ng, 18 ng beziehungsweise
5 ng 5-Lipoxygenase auf 106 Zellen, wobei
die unbehandelten Zellen ungefähr
34 ng 5-Lipoxygenase enthalten.
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Eine
Nettowirkung der Hemmung der 5-Lipoxygenase-Biosynthese ist eine
Verminderung der Leukotrienmengen, die aus stimulierten Zellen freigesetzt
werden. DMSO-differenzierte HL-60-Zellen setzen Leukotrien B4 bei
Stimulierung mit dem Calcium-Ionophor A23187 frei. Das in das Zellmedium
freigesetzte Leukotrien B4 kann durch einen Radioimmunoassay unter
Verwendung handelsüblicher
Diagnosekits (New England Nuclear, Boston, MA) quantitativ bestimmt
werden. Die Leukotrien B4-Herstellung kann in HL-60-Zellen 48 Stunden
nach Zugabe von DMSO zum Differenzieren der Zellen in Neutrophil-artige
Zellen nachgewiesen werden. Die Zellen (2 × 105 Zellen/ml)
werden mit zunehmenden Konzentrationen an Antisense-Oligonukleotiden während 48–72 Stunden
in Gegenwart von 1,3% DMSO behandelt. Die Zellen werden gewaschen
und mit einer Konzentration von 2 × 106 Zellen/ml
in Dulbeccos phosphatgepufferte Salzlösung, die 1% delipidierets
Rinderserumalbumin enthält,
resuspendiert. Die Zellen werden mit 10 μM Caclium-Ionophor A23187 während 15 min
stimuliert und die aus 5 × 105 Zellen hergestellte Menge an LTB4 wird
durch einen Radioimmunoassay entsprechend der Beschreibung des Herstellers
bestimmt.
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Unter
Verwendung dieses Assays würden
wahrscheinlich die folgenden Ergebnisse mit einem 15-mer-Antisense-Oligonukelotid
(GCAAGGTCACTGAAG), das gegen die 5-LO-mRNA gerichtet ist, erhalten werden.
Die Zellen werden während
72 Stunden mit entweder 1 μM,
10 μM oder
30 μM Oligonukleotid
in Gegenwart von 1,3% DMSO behandelt werden. Man würde erwarten,
dass die von 5 × 105 Zellen hergestellte Menge an LTB4 ungefähr 75 pg,
50 pg beziehungsweise 35 pg betragen würde, wobei die unbehandelten
differenzierten Zellen 75 pg LTB4 herstellen.
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E. In Vivo Assay
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Die
Hemmung der Herstellung von 5-Lipoxygenase in der Ratte kann gemäß dem folgenden
Protokoll gezeigt werden. Die topische Anwendung von Arachidonsäure führt zur
schnellen Produktion von Leukotrien B4, Leukotrien C4 und Prostaglandin
E2 in der Haut, gefolgt von einem Ödem und Eindringen in Zellen.
Es ist bekannt, dass bestimmte Inhibitoren der 5-Lipoxygenase in
diesem Assay eine Aktivität
zeigen. Für
den Assay werden 2 mg Arachidonsäure
auf ein Rattenohr aufgebracht, wobei das auf der anderen Seite liegende
Ohr als Kontrolle dient. Das polymorph-nukleare Zellinfiltrat wird durch die
Myeloperoxidaseaktivität
in Homogenaten untersucht, die aus einer Biopsie, 1 Stunde nach
Verabreichung der Arachidonsäure,
entnommen wurden. Die ödematöse Reaktion
wird durch Messung der Ohrdicke und des Feuchtgewichts einer Stempelbiopsie quantitativ
bestimmt. Die Messung des in Biopsieproben hergestellten Leukotrien
B4 wird als direkte Messung der 5-Lipoxygenaseaktivität in dem Gewebe durchgeführt. Antisense-Oligonukleotide
werden topisch auf beide Ohren 12 bis 24 Stunden vor Verabreichung
der Arachidonsäure
aufgebracht, um eine optimale Aktivität der Verbindungen zu gestatten.
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Ein
unter Verwendung eines 15-mer-Antisense-Oligonukleotids, das gegen
Ratten-5-Lipoxygenase gerichtet
ist und den Nukleotiden 80–97
entspricht, erwartetes Ergebnis ist nachstehend angegeben. Beide Ohren
werden während
24 Stunden mit entweder 0,1 μmol,
0,3 μmol
oder 1,0 μmol
Antisense-Oligonukleotid vor der Herausforderung mit Arachidonsäure vorbehandelt.
Die Werte werden als Mittelwerte für drei Tiere pro Konzentration
ausgedrückt.
Es wird erwartet, dass die Hemmung der polymorph-nuklearen Zellinfiltration
für 0,1 μmol, 0,3 μmol und 1 μmol ungefähr 10%,
75% beziehungsweise 92% der Kontrollaktivität beträgt. Es wird erwartet, dass
die Hemmung des Ödems
ungefähr
3%, 58% beziehungsweise 90% beträgt,
während
erwartet würde,
dass die Hemmung der Leukotrien B4-Produktion ungefähr 15%,
79% beziehungsweise 99% beträgt.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1
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2'-O-(Nonyl)adenosin (1)
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Zu
einer Lösung
aus 10 g Adenosin in 400 ml Dimethylformamid wird 2,25 g 60% Natriumhydrid
(Öl) gegeben.
Nach einer Stunde wird 8,5 ml 1-Bromnonan zugegeben. Die Reaktionsmischung
wird während
16 Stunden gerührt.
Eis wird zugegeben und die Lösung
wird im Vakuum eingedampft. Wasser und Ethylacetat werden zugegeben.
Die organische Phase wird abgetrennt, getrocknet und im Vakuum eingedampft,
woraus sich ein weißer
Feststoff ergibt, der aus Ethanol umkristallisiert wird, woraus
sich 4,8 g der Titelverbindung ergeben, Smp. 143–144°C. Analyse für: C19H31N5O4.
Berechnet: C, 57,99; H, 7,94; N, 17,79. Gefunden: C, 58,13; H, 7,93;
N, 17,83.
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BEISPIEL 2
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2'-O-(Nonyl)-N6-benzoyladenosin (2)
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2'-O-(Nonyl)adenosin
(1) wird mit Benzoylchlorid auf eine Weise behandelt, die ähnlich zu
dem Verfahren von B. L. Caffney und R. A. Jones, Tetrahedron Lett.,
Band 32, Seite 2257 (1982) ist. Nach Chromatographie auf Silikagel
(Ethylacetat-Methanol) wurde die Titelverbindung erhalten. Analyse
für: C26H35N5O5. Berechnet: C, 62,75; H, 7,09; N, 17,07.
Gefunden: C, 62,73; H, 14,07; N, 13,87.
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BEISPIEL 3
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2'-O-(Nonyl)-5'-O-dimethoxytrityl-N6-benzoyladenosin
(3)
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Zu
einer Lösung
aus 4,0 g 2'-O-(Nonyl)-N6-benzoyladenosin (2) in 250 ml Pyridin wird
3,3 g 4,4'-Dimethoxytritylchlorid
gegeben. Die Reaktionsmischung wird während 16 Stunden gerührt. Die
Reaktionsmischung wird zu Eis/Wasser/Ethylacetat gegeben, die organische
Phase abgetrennt, getrocknet und im Vakuum zu einer gummiartigen
Masse eingeengt. 5,8 g der Titelverbindung wurden nach Chromatographie
auf Silikagel (Ethylacetat-Methanol-Triethylamin) erhalten. Analyse
für: C47N53N5O7. Berechnet: C, 70,56; H, 6,68; N, 8,75. Gefunden:
C, 70,26; H, 6,70; N, 8,71.
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BEISPIEL 4
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N6-Benzoyl-5'-O-dimethoxytrityl-2'-O-(nonyl)adenosin-3'-O,N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit
(4)
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2'-O-(Nonyl)-5'-O-dimethoxytrityl-N-benzoyladenosin
(3) wird mit (β-Cyanoethoxy)chlor(N,N-diisopropyl)aminphosphan
auf eine Weise, ähnlich
zu dem Verfahren von F. Seela und A. Kehne, Biochemistry, Band 26,
Seite 2233 (1987) behandelt. Nach Chromatographie auf Silikagel
(E = OAc/Hexan) wurde die Titelverbindung als weißer Schaum
erhalten.
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BEISPIEL 5
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2'-O-(Pentyl)adenosin (5)
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Die
Titelverbindung wird wie in Beispiel 1 unter Verwendung von 1-Brompentan
anstelle von 1-Bromnonan hergestellt, Smp. 108–109°C. Analyse für: C15H24N5O4.
Berechnet: C, 53,24; H, 7,15; N, 20,69. Gefunden: C, 53,37; H, 6,86;
N, 20,51.
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BEISPIEL 6
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2'-O-(Pentyl)-N6-benzoyladenosin (6)
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Die
Benzoylierung von 2'-O-(Pentyl)adenosin,
wie in Beispiel 2, ergibt die Titelverbindung. Analyse für: C22H29N5O5. Berechnet: C, 59,58; H, 6,59; N, 15,79.
Gefunden: C, 59,34; N, 6,27; N, 15,53.
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BEISPIEL 7
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2'-O-(Pentyl)-5'-O-dimethoxytrityl-N6-benzoyladenosin
(7)
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Die
Titelverbindung wird aus 2'-O-(Pentyl)-N6-benzoyladenosin (6) wie in Beispiel 3 hergestellt.
Analyse für:
C43H46N5O7. Berechnet: C, 69,34; H, 6,22; N, 9,40.
Gefunden: C, 68,97; H, 6,07; N, 9,12.
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BEISPIEL 8
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N6-Benzoyl-5'-O-dimethoxytrityl-2'-O-(pentyl)adenosin-3'-O,N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit
(8)
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Die
Titelverbindung wird aus 2'-O-(Pentyl)-5'-O-dimethoxytrityl-N6-benzoyladenosin (7) wie in Beispiel 4 hergestellt.
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BEISPIEL 9
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2'-O-(Benzyl)adenosin (9)
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Die
Titelverbindung wird wie in Beispiel 1 unter Verwendung von Benzylbromid
anstelle von 1-Bromnonan hergestellt. Chromatographie auf Silikagel
(E = OAc-MeOH) ergibt einen weißen
Feststoff. Smp. 87–88°C. Analyse
für: C17H19N5O4·25
m H2O. Berechnet: C, 56,42; H, 5,43; N,
19,35. Gefunden: C, 56,46; H, 5,23; N, 19,50.
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BEISPIEL 10
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2'-O-(Benzyl)-N6-benzoyladenosin
(10)
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Die
Benzoylierung von 2'-O-(Benzyl)adenosin
(9), wie in Beispiel 2, ergibt die Titelverbindung. Analyse für: C24H23N5O5·25
m H2O. Berechnet: C, 61,86; H, 5,08; N,
15,03. Gefunden: C, 61,89; H, 5,01; N, 14,88.
-
BEISPIEL 11
-
2'-O-(Benzyl)-5'-O-dimethoxytrityl-N6-benzoyladenosin
(11)
-
Die
Titelverbindung wird aus 2'-O-(Benzyl)-N6-benzoyladenosin (10) wie in Beispiel 3
hergestellt. Analyse für:
C45H41N5O7. Berechnet: C, 70,76; H, 5,41; N, 9,17.
Gefunden: C, 70,84; H, 5,35; N, 8,90.
-
BEISPIEL 12
-
N6-Benzoyl-5'-O-dimethoxytrityl-2'-O-(benzyl)adenosin-3'-O,N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit
(12)
-
Die
Titelverbindung wird aus 2'-O-(Benzyl)-5'-O-dimethoxytrityl-N6-benzoyladenosin (11) wie in Beispiel 4
hergestellt. Die Verbindung ist ein weißer Schaum.
31P-NMR
(CDCN) S 151,08, 151,25
-
BEISPIEL 13
-
2'-O-(Butyl)adenosin (13)
-
Die
Titelverbindung wird wie in Beispiel 1 unter Verwendung von 1-Brombutan
anstelle von 1-Bromnonan hergestellt. Nach Chromatographie auf Silikagel
(E = Oc-MeOH) wurde
ein weißer
Feststoff erhalten.
1H-NMR (DMSO-d6): 5,97 (d, 1H, C, H).
-
BEISPIEL 14
-
2'-O-(Butyl)-N6-benzoyladenosin
(14)
-
Die
Benzoylierung von 2'-O-(Butyl)adenosin
(13), wie in Beispiel 2, ergibt die Titelverbindung als weißen Schaum.
1H-NMR (DMSO-d6):
6,11 (d, 1H, C, H).
-
BEISPIEL 15
-
2'-O-(Butyl)-5'-O-dimethoxytrityl-N6-benzoyladenosin
(15)
-
Die
Titelverbindung wird aus 2'-O-(Butyl)-N6-benzoyladenosin (14) wie in Beispiel 3
hergestellt. Nach Chromatographie auf Silikagel (E = OAc-Hexan-TRA)
wurde ein gelber Schaum erhalten. Analyse für C42H43N5O7.
Berechnet: C, 69,12; H, 5,94; N, 9,59. Gefunden: C, 69,21; H, 5,99;
N, 9,43.
-
BEISPIEL 16
-
N6-Benzoyl-5'-O-dimethoxytrityl-2'-O-(butyl)adenosin-3'-O,N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit
(16)
-
Die
Titelverbindung wird aus 2'-O-(Butyl)-5'-O-dimethoxytrityl-N6-benzoyladenosin (15) wie in Beispiel 4
hergestellt. Die Verbindung ist ein weißer Schaum.
-
BEISPIEL 17
-
2'-O-(Propyl)adenosin (17)
-
Die
Titelverbindung wird wie in Beispiel 1 unter Verwendung von 1-Brompropan
anstelle von 1-Bromnonan hergestellt. Smp. 127–128°C. Analyse für C13H19N5O4.
Berechnet: C, 50,48; H, 6,19; N, 22,64. Gefunden: C, 50,58; H, 6,21;
N, 22,56.
-
BEISPIEL 18
-
2'-O-(Propyl)-N6-benzoyladenosin
(18)
-
Die
Benzoylierung von 2'-O-(Propyl)adenosin
(17), wie in Beispiel 2, ergab die Titelverbindung. Analyse für C20H23N5O5. Berechnet: C, 58,10; H, 5,61; N, 16,94.
Gefunden: C, 58,12; H, 5,58; N, 16,79
-
BEISPIEL 19
-
2'-O-(Propyl)-5'-O-dimethoxytrityl-N6-benzoyladenosin
(19)
-
Die
Titelverbindung wird aus 2'-O-(Propyl)-N6-benzoyladenosin (18) wie in Beispiel 3
hergestellt.
1H-NMR (DMSO-d6): 6,13 (d, 1H, C, H).
-
BEISPIEL 20
-
N6-Benzoyl-5'-O-dimethoxytrityl-2'-O-(propyl)adenosin-3'-O,N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit
(20)
-
Die
Titelverbindung wird aus 2'-O-(Propyl)-5'-O-dimethoxytrityl-N6-benzoyladenosin (19) wie in Beispiel 4
hergestellt. Die Verbindung ist ein weißer Schaum.
-
BEISPIEL 21
-
2'-O-(Allyl)adenosin (21)
-
Die
Titelverbindung wird wie in Beispiel 1 unter Verwendung von Allylbromid
anstelle von 1-Bromnonan hergestellt. Die Verbindung ist nach Chromatographie
auf Silikagel (E = OAc-Methanol) ein weißer Feststoff.
1H-NMR (DMSO-d6):
S 6,03 (d, 1H, C, H).
-
BEISPIEL 22
-
2'-O-(Allyl)-N6-benzoyladenosin
(22)
-
Die
Benzoylierung von 2'-O-(Allyl)adenosin
(21), wie in Beispiel 2, ergab die Titelverbindung als weißen Schaum.
1H-NMR (DMSO-d6):
S 6,17 (d, 1H, C, H).
-
BEISPIEL 23
-
2'-O-(Allyl)-5'-O-dimethoxytrityl-N6-benzoyladenosin
(23)
-
Die
Titelverbindung wird aus 2'-O-(Allyl)-N6-benzoyladenosin (22) wie in Beispiel 3
hergestellt. Analyse für
C41H39N5O7. Berechnet: C, 68,99; H, 5,51; N, 9,81.
Gefunden: C, 68,68; H, 5,43; N, 9,70.
-
BEISPIEL 24
-
N6-Benzoyl-5'-O-dimethoxytrityl-2'-O-(allyl)adenosin-3'-O,N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit
(24)
-
Die
Titelverbindung wird aus 2'-O-(Allyl)-5'-O-dimethoxytrityl-N6-benzoyladenosin (23) wie in Beispiel 4
hergestellt. Die Verbindung ist ein weißer Schaum.
32P-NMR
(CD3CN): S 151,11, 151,32.
-
BEISPIEL 25
-
2'-O-(Propylphthalimid)adenosin (25)
-
sDie
Titelverbindung wird wie in Beispiel 1 unter Verwendung von N-(3-Brompropyl)phthalimid
hergestellt. Die Chromatographie auf Silikagel ergab einen weißen Feststoff.
Smp. 123–124°C. Analyse
für C21H22N6O6. Berechnet: C, 55,03; H, 4,88; N, 18,49.
Gefunden: C, 55,38; H, 4,85; N, 18,46.
-
BEISPIEL 26
-
2'-O-(Propylphthalimid)-N6-benzoyladenosin
(26)
-
Die
Benzoylierung von 2'-O-(Propylphthalimid)adenosin
(25), wie in Beispiel 2, ergab die Titelverbindung. Analyse für C28H26N6O7. Berechnet: C, 60,21; H, 4,69; N, 15,05.
Gefunden: C, 59,94; H, 4,66; N, 14,76.
-
BEISPIEL 27
-
2'-O-(Propylphthalimid)-5'-O-dimethoxytrityl-N6-benzoyladenosin (27)
-
Die
Titelverbindung wird aus 2'-O-(Propylphthalimid)-N6-benzoyladenosin (26) wie in Beispiel 3
hergestellt. Analyse für
C49H44N6O9. Berechnet: C, 68,36; H, 5,15; N, 9,76.
Gefunden: C, 68,16; H, 5,03; N, 9,43.
-
BEISPIEL 28
-
N6-Benzoyl-5'-O-dimethoxytrityl-2'-O-(propylphthalimid)adenosin-3'-O,N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit
(28)
-
Die
Titelverbindung wird aus 2'-O-(Propylphthalimid)-5'-O-dimethoxytrityl-N6-benzoyladenosin
(27) wie in Beispiel 4 hergestellt. Ein weißer Schaum wurde erhalten.
-
BEISPIEL 29
-
2'-O-(Butylphthalimid)adenosin (29)
-
Die
Titelverbindung wird wie in Beispiel 1 unter Verwendung von N-(4-Brombutyl)phthalimid
anstelle von 1-Bromnonan hergestellt. Die Chromatographie auf Silikagel
(E = OAc-MeOH) ergibt einen weißen
Feststoff. Smp. 199–200°C. Analyse
für C22H24N6O6. Berechnet: C, 56,42; H, 5,16; N, 17,94.
Gefunden: C, 56,31; H, 5,04; N, 17,95.
-
BEISPIEL 30
-
2'-O-(Butylphthalimid)-N6-benzoyladenosin
(30)
-
Die
Benzoylierung von 2'-O-(Butylphthalimid)adenosin
(29), wie in Beispiel 2, ergibt die Titelverbindung. Analyse für C29H28N6O7. Berechnet: C, 60,83; H, 4,93; N, 14,68.
Gefunden: C, 60,48; N, 14,41.
-
BEISPIEL 31
-
2'-O-(Butylphthalimid)-5'-O-dimethoxytrityl-N6-benzoyladenosin (31)
-
Die
Titelverbindung wird aus 2'-O-(Butylphthalimid)-N6-benzoyladenosin (30) wie in Beispiel 3
hergestellt. Analyse für
C50H46N6O9. Berechnet: C, 68,64; H, 5,29; N, 9,60.
Gefunden: C, 68,47; H, 5,12; N, 9,37.
-
BEISPIEL 32
-
N6-Benzoyl-5'-O-dimethoxytrityl-2'-O-(butylphthalimid)adenosin-3'-O,N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit
(32)
-
Die
Titelverbindung wurde aus Verbindung (31) wie in Beispiel 4 hergestellt.
31P-NMR (CD3CN):
S 150,88, 151,22.
-
BEISPIEL 33
-
2'-O-(Pentylphthalimid)adenosin (33)
-
Die
Titelverbindung wird wie in Beispiel 1 unter Verwendung von N-(5-Brompentyl)phthalimid
anstelle von 1-Bromnonan hergestellt. Smp. 159–160°C. Analyse für C, 57,26; H, 5,43; N, 17,42.
Gefunden: C, 57,03; H, 5,46; N, 17,33.
-
BEISPIEL 34
-
2'-O-(Pentylphthalimid)-N6-benzoyladenosin
(34)
-
Die
Benzoylierung von 2'-O-(Pentylphthalimid)adenosin
(33), wie in Beispiel 2, ergibt die Titelverbindung. 1H-NMR
(DMSO-d6): 6,10 (d, 1H, C1,
H). Analyse für
C30H30N6O7. Berechnet: C, 61,43; H, 5,16; N, 14,33. Gefunden:
C, 61,51; H, 4,97; N, 14,10.
-
BEISPIEL 35
-
2'-O-(Pentylphthalimid)-5'-O-dimethoxytrityl-N6-benzoyladenosin (35)
-
Die
Titelverbindung wird aus 2'-O-(Pentylphthalimid)-N6-benzoyladenosin (34) wie in Beispiel 3
hergestellt. Nach Chromatographie auf Silikagel (Ethylacetat, Hexan,
Triethylamin) wurde die Titelverbindung erhalten. Analyse für C51H48N6O9. Berechnet: C, 68,91; H, 5,44; N, 9,45.
Gefunden: C, 68,65; H, 5,45; N, 9,61.
-
BEISPIEL 36
-
N6-Benzoyl-5'-O-dimethoxytrityl-2'-O-(pentylphthalimid)adenosin-3'-O,N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit
(36)
-
Die
Titelverbindung wurde aus 2'-O-(Pentylphthalimid)-5'-O-dimethoxytrityl-N6-benzoyladenosin
(35) wie in Beispiel 4 hergestellt. Die Verbindung ist ein weißer Schaum.
-
BEISPIEL 37
-
2'-O-[Imidazo-1-yl-(propyl)]adenosin (41)
-
Die
Titelverbindung kann wie in Beispiel 1 unter Verwendung von 1-(3-Brompropyl)imidazol
anstelle von 1-Bromnonan hergestellt werden.
-
BEISPIEL 38
-
2'-O-[Imidazo-1-yl-(propyl)]-N6-benzoyladenosin (42)
-
Die
Benzoylierung von 2'-O-[Imidazo-1-yl-(propyl)]adenosin
(41), wie in Beispiel 2, wird die Titelverbindung ergeben.
-
BEISPIEL 39
-
2'-O-[Imidazo-1-yl(propyl)]-5'-O-dimethoxytrityl-N6-benzoyladenosin (43)
-
Die
Titelverbindung kann aus 2'-O-[Imidazo-1-yl-(propyl)]adenosin
(42) wie in Beispiel 3 hergestellt werden.
-
BEISPIEL 40
-
N6-Benzoyl-5'-O-dimethoxytrityl-2'-O-[Imidazo-1-yl-(propyl)]adenosin-3'-O,N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit
(44)
-
Die
Titelverbindung kann aus 2'-O-[Imidazo-1-yl-(propyl)]-5'-O-dimethoxytrityl-N6-benzoyladenosin (43)
wie in Beispiel 4 hergestellt werden.
-
BEISPIEL 41
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2'-O-(Phenylpropyl)adenosin (45)
-
Die
Titelverbindung kann wie in Beispiel 1 unter Verwendung von 3-Brompropylbenzol
anstelle von 1-Bromnonan hergestellt werden.
-
BEISPIEL 42
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2'-O-(Phenylpropyl)-N6-benzoyladenosin
(46)
-
Die
Benzoylierung von 2'-O-(Phenylpropyl)adenosin
(45), wie in Beispiel 2, wird die Titelverbindung ergeben.
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BEISPIEL 43
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2'-O-(Phenylpropyl)-5'-O-dimethoxytrityl-N6-benzoyladenosin
(47)
-
Die
Titelverbindung kann aus 2'-O-(Phenylpropyl)adenosin
(46) wie in Beispiel 3 hergestellt werden.
-
BEISPIEL 44
-
N6-Benzoyl-5'-O-dimethoxytrityl-2'-O-(phenylpropyl)adenosin-3'-O,N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit
(48)
-
Die
Titelverbindung kann aus 2'-O-(Phenylpropyl)-5'-O-dimethoxytrityl-N6-benzoyladenosin
(47) wie in Beispiel 4 hergestellt werden.
-
BEISPIEL 45
-
2'-O-[Naphth-1-yl-(propyl)]adenosin (49)
-
Die
Titelverbindung kann wie in Beispiel 1 unter Verwendung von 1-(3-Brompropyl)naphthalin
anstelle von 1-Bromnonan hergestellt werden.
-
BEISPIEL 46
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2'-O-[Naphth-1-yl-(propyl)]-N6-benzoyladenosin
(50)
-
Die
Benzoylierung von 2'-O-[Naphth-1-yl-(propyl)]adenosin
(49), wie in Beispiel 2, wird die Titelverbindung ergeben.
-
BEISPIEL 47
-
2'-O-[Naphth-1-yl(propyl)]-5'-O-dimethoxytrityl-N6-benzoyladenosin (51)
-
Die
Titelverbindung kann aus 2'-O-[Naphth-1-yl-(propyl)]-N6-benzoyladenosin (50) wie in Beispiel 3 hergestellt
werden.
-
BEISPIEL 48
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N6-Benzoyl-5'-O-dimethoxytrityl-2'-O-[Naphth-1-yl-(propyl)]adenosin-3'-O,N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit
(52)
-
Die
Titelverbindung kann aus 2'-O-[Naphth-1-yl-(propyl)-5'-O-dimethoxytrityl-N6-benzoyladenosin
(51) wie in Beispiel 4 hergestellt werden.
-
BEISPIEL 49
-
2'-O-[Anthracen-2-yl-(propyl)]adenosin
(53)
-
Die
Titelverbindung kann wie in Beispiel 1 unter Verwendung von 2-(3-Brompropyl)anthracen
anstelle von 1-Bromnonan hergestellt werden.
-
BEISPIEL 50
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2'-O-[Anthracen-2-yl-(propyl)]-N6-benzoyladenosin (54)
-
Die
Benzoylierung von 2'-O-[Anthracen-2-yl-(propyl)]adenosin
(53), wie in Beispiel 2, wird die Titelverbindung ergeben.
-
BEISPIEL 51
-
2'-O-[Anthracen-2-yl(propyl)]-5'-O-dimethoxytrityl-N6-benzoyladenosin (55)
-
Die
Titelverbindung kann aus 2'-O-[Anthracen-2-yl-(propyl)]-N6-benzoyladenosin (54) wie in Beispiel 3 hergestellt
werden.
-
BEISPIEL 52
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N6-Benzoyl-5'-Ο-dimethoxytrityl-2'-O-[anthracen-2-yl-(propyl)]adenosin-3'-O,N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit (56)
-
Die
Titelverbindung kann aus 2'-O-[Anthracen-2-yl-(propyl)]-5'-Ο-dimethoxytrityl-N6-benzoyladenosin (55)
wie in Beispiel 4 hergestellt werden.
-
BEISPIEL 53
-
2'-O-[Bis(phthalimidbutyl)-(aminobutyl)]-N6-benzoyladenosin (57)
-
Verbindung
30 wird mit TIPS-Reagenz (Tetraisopropyldisilyldichlorid) zum Blockieren
der 3',5'-Hydroxylgruppen
mit der TIPS-Blockierungsgruppe behandelt. Die Behandlung mit Ammoniumhydroxid
spaltet die Phthalimidgruppe, woraus sich ein 2'-O-Aminobutyl-blockiertes
Adenosin ergibt. Diese Verbindung kann mit n-(4-Brombutyl)phthalimid weiter wie in Beispiel
29 behandelt werden, woraus sich das 2'-O-Polyalkylamino-blockierte
Adenosin ergibt. Deblockieren der TIPS-Blockierungsgruppe mit Tetrabutylammoniumfluorid
wird die Titelverbindung ergeben. Die Titelverbindung kann wie in
den Beispielen 31 und 32 zum Bilden geeigneter blockierter Nukleotide,
die zum Einbau in Oligonukleotide geeignet sind, verwendet werden.
-
BEISPIEL 54
-
2'-O-[Bis(aminobutyl)-(aminobutyl)]N6-benzoyladenosin (58)
-
Die
Behandlung von Verbindung 57 mit Ammoniumhydroxid spaltet die Phthalimidgruppe,
um die Titelverbindung zu ergeben. Diese Verbindung kann weiterhin
entsprechend der Behandlungsweise von Beispiel 53 behandelt werden,
um die Polyalkylaminokette weiter zu verlängern.
-
Referenzbeispiel 1
-
N6-Benzoyl-9-(2'-fluor-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)-β-D-ribofuranosyl]adenin
(65)
-
N6-Benzoyl-9-(2'-fluor-β-D-ribofuranosyl)adenin (64)
(1,08 g, 2,89 mmol), das geringe Verunreinigungen enthielt, wurde
in wasserfreiem Pyridin (20 ml) unter Argonatmosphäre gelöst und trockenes
Triethylamin (0,52 ml, 3,76 mmol) wurde, gefolgt von der Zugabe
von 4,4'-Dimethoxytritylchlorid
(1,13 g, 3,32 mmol), zugegeben. Nach 4 Stunden Rühren bei 20°C wurde die Reaktionsmischung
in einen Scheidetrichter überführt und Diethylether
(40 ml) wurde unter Bildung einer weißen Suspension zugegeben. Diese
Mischung wurde dreimal mit Wasser (3 × 10 ml) gewaschen, die organische
Phase wurde abgetrennt und über
Magnesiumsulfat getrocknet. Zu der Lösung wurde Triethylamin (1
ml) gegeben und das Lösungsmittel
wurde im Vakuum (60 Torr Hg) bei 20°C verdampft, woraus sich ein Öl ergab,
das mit Triethylamin (1 ml)-enthaltendem Toluol (20 ml) eingedampft
wurde. Diese Rohprodukt wurde durch Säulenchromatographie unter Verwendung
von Silika und Ethylacetat-Triethylamin
(99 : 1, v/v), gefolgt von Ethylacetat-Methanol-Triethylamin (80
: 19 : 1) gereinigt, woraus sich das Produkt in zwei Fraktionen
ergab. Die Fraktionen wurden im Vakuum (60 Torr, dann 1 Torr Hg) bei
20°C eingedampft,
woraus sich ein Schaum ergab, der weiterhin im Vakuum (1 Torr Hg)
bei 20°C
in Gegenwart von Natriumhydroxid getrocknet wurde, woraus sich N6-Benzoyl-9-[2'-fluor-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)-β-D-ribofuranosyl]adenin
(65) als Schaum ergab (1,02 g, 52%).
-
Referenzbeispiel 2
-
N6-Benzoyl-[2'-desoxy-2'-fluor-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)]adenosin-3'-O,N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit
(66)
-
N6-Benzoyl-9-[2'-fluor-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)-β-D-ribofuranosyl]adenin (65)
(1,26 g, 1,89 mmol) wurde in wasserfreiem Dichlormethan (13 ml)
unter Argonatmosphäre
gelöst,
Diisopropylethylamin (0,82 ml, 4,66 mmol) wurde zugegeben, und die
Reaktionsmischung wurde auf Eistemperatur abgekühlt. Chlor(diisopropylamino)-β-cyanoethoxyphosphin
(0,88 ml, 4,03 mmol) wurde zu der Reaktionsmischung gegeben, die
man auf 20°C
erwärmen
ließ und
die während
3 Stunden gerührt
wurde. Ethylacetat (80 ml) und Triethylamin (1 ml) wurden zugegeben
und diese Lösung
wurde mit Kochsalzlösung
dreimal (3 × 25
ml) gewaschen. Die organische Phase wurde abgetrennt und über Magnesiumsulfat
getrocknet. Nach Filtration von dem Feststoff wurde das Lösungsmittel
im Vakuum bei 20°C
eingedampft, woraus sich ein Öl
ergab, das durch Säulenchromatographie
unter Verwendung von Silika und Hexan-Ethylacetat-Triethylamin (50
: 49 : 1) als Elutionsmittel gereinigt wurde. Eindampfen der Fraktionen
im Vakuum bei 20°C
ergab einen Schaum, der mit wasserfreiem Pyridin (20 ml) im Vakuum
(1 Torr) bei 26°C
eingedampft wurde und im Vakuum (1 Torr Hg) bei 20°C in Gegenwart von
Natriumhydroxid während
24 h weiter getrocknet wurde, um N6-Benzoyl-[2'-desoxy-2'-fluor-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)]adenosin-3'-O,N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit
(66) als Schaum (1,05 g, 63%) zu ergeben.
-
Beispiel 55
-
N6-Benzoyl-[2'-desoxy-2'-cyano-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)]adenosin-3'-O-(N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit)
(70)
-
2'-Desoxy-2'-cyanoadenosin wird
durch Ersetzen mittels freiem Radikal der 2'-Iodgruppe
von 2'-Desoxy-2'-iod-3',5'-O-(disiloxytetraisopropyl)-N6-benzoyladenosin entsprechend einem von
K. E. B. Parkes und K. Taylor, Tetrahedron Letters, Band 29, Seiten
2995–2996
(1988) beschriebenem ähnlichen
Verfahren hergestellt. 2'-Desoxy-2'-iodadenosin wurde von R. Ranganathan
hergestellt, wie in Tetrahedron Letters, Band 15, Seiten 1291–1294 (1977)
beschrieben ist, und entsprechend der Beschreibung von W-T. Markiewicz
und M. Wiewiorowski in Nucleic Acid Chemistry, Teil 3, Seiten 222–231, Townsend,
L. B.; Topsin, R. S. Herausg. (J. Wiley & Sons, New York, 1986) disilyliert.
Dieses Material wird mit Hexamethylditin, AIBN, und t-Butylisocyanat in
Toluol behandelt, um das geschützte
2'-Desoxy-2'-cyanoadenosin zur
Verfügung
zu stellen. Nach selektivem Entschützen wird dieses Material zu
seinem 5'-DMT-3'-phosphoramidit, entsprechend der Beschreibung
in den Referenzbeispielen 1 und 2, umgesetzt.
-
BEISPIEL 56
-
2'-Desoxy-2'-cyano-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)uridin-3'-O-(N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit)
(71)
-
2'-Desoxy-2'-ioduridin (oder
5-Methyluridin), das wie vorstehend beschrieben 3',5'-disilyliert ist, wird durch Behandlung
mit Triphenylphosphoniummethyliodid zu dem 2'-Iodderivat umgewandelt, wie von K.
E. B. Parkes und K. Taylor, Tetrahedron Letters Band 29, Seiten
2995–2996
(1988) beschrieben ist. Anwendung von Reaktionsbedingungen für freie
Radikale, entsprechend der Beschreibung von K. E. B. Parkes und
K. Taylor, Tetrahedron Letters, Band 29; Seiten 2995–2996 (1988)
liefert die 2'-Cyanogruppe des geschützten Nukleosids.
Entschützen
dieses Materials und nachfolgende Umsetzung zu dem geschützten Monomer,
entsprechend der Beschreibung in den vorstehenden Referenzbeispielen
1 und 2, stellt das erforderliche Nukleinsäure Material für die Synthesevorrichtung
zur Verfügung.
-
BEISPIEL 57
-
2'-Desoxy-2'-cyano-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)cytidin-3'-O-(N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit)
(72)
-
2'-Desoxy-2'-iodcytidin wird über eine
herkömmliche
Umsetzung von Keto zu Amino erhalten.
-
BEISPIEL 58
-
2'-Desoxy-2'-cyano-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)guanosin-3'-O-(N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit) (73)
-
2'-Desoxy-2'-cyanoguanosin wird
durch Verdrängung
der Triflatgruppe an der 2'-Position nach oben (Arabinozucker)
von 3',5'-disilyliertem N2-Isobutyrylguanosin
erhalten. Entschützen
entsprechend einem Standardverfahren und nachfolgendes Wiederschützen, wie
zum Beispiel entsprechend der Methodologien von den Referenzbeispielen
1 und 2, stellt das Titelmonomer zur Verfügung.
-
BEISPIEL 59
-
Herstellung von 2'-Desoxy-2'-(trifluormethyl)-modifizierten
Oligonukleotiden
-
Die
erforderlichen 2'-Desoxy-2'-trifluormethylriboside
der Nukleinsäurebasen
A, G, U(T) und C werden durch Modifikationen eines Literaturverfahrens,
das von Q. Y. Chen und S. W. Wu in dem Journal of the Chemical Society
Perkin Transactions, Seiten 2385–2387 (1989) beschrieben ist,
hergestellt. Standardverfahren, wie sie in den Referenzbeispielen
1 und 2 beschrieben sind, werden zum Herstellen der 5'-DMT- und 3'-Phosphoramidite,
wie sie nachstehend aufgelistet sind, verwendet.
- A.
N6-Benzoyl-[2'-desoxy-2'-trifluormethyl-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)]adenosin-3'-O-(N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit).
- B. 2'-Desoxy-2'-trifluormethyl-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)uridin-3'-O-(N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit).
- C. 2'-Desoxy-2'-trifluormethyl-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)cytidin-3'-O-(N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit).
- D. 2'-Desoxy-2'-trifluormethyl-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)guanosin-3'-O-(N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit).
-
BEISPIEL 60
-
Herstellung von 2'-Desoxy-2'-(trifluormethoxy)-modifizierten
Oligonukleotiden
-
Die
erforderlichen 2'-Desoxy-2'-O-trifluormethylriboside
der Nukleinsäurebasen
A, G, U(T) und C werden durch Modifikationen des von B. S. Sproat,
et al., Nucleic Acids Research, Band 18, Seiten 41–49 (1990) und
N. Inoue, et al., Nucleic Acids Research, Band 15, Seiten 6131–6148 (1987)
beschriebenem Literaturverfahrens modifiziert. Standardverfahren,
wie sie in Beispiel 1A beschrieben sind, werden zur Herstellung
der 5'-DMT- und
3'-Phosphoramidite,
wie sie nachstehend aufgelistet sind, verwendet.
- A. N6-Benzoyl-[2'-desoxy-2'-(trifluormethoxy)-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)]adenosin-3'-O-(N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit).
- B. 2'-Desoxy-2'-(trifluormethoxy)-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)uridin-3'-O-(N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit).
- C. 2'-Desoxy-2'-(trifluormethoxy)-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)cytidin-3'-O-(N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit).
- D. 2'-Desoxy-2'-(trifluormethoxy)-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)guanosin-3'-O-(N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit).
-
Beispiel 61
-
Herstellung von 2'-Desoxy-2'-(1-propoxy)-modifizierten
G, U (T) und C Oligonukleotiden
-
Die
erforderlichen 2'-Desoxy-2'-O-propylriboside
der Nukleinsäurebasen
G, U (T) und C werden durch Routinemodifikation der Beispiele 17
und 18 hergestellt. Siehe ebenfalls B. S. Sprout, et al., Nucleic
Acids Research, Band 18, Seiten 41–49 (1990) und N. Inoue, et
al., Nucleic Acids Research, Band 15, Seiten 6131–6148 (1987).
Die Verfahren, entsprechend der Beschreibung in den Referenzbeispielen
1 und 2 oder in den Beispielen 19 und 20, werden zum Herstellen
der 5'-DMT- und
3'-Phosphoramidite,
wie sie nachstehend aufgelistet sind, verwendet.
- A.
2'-Desoxy-2'-(1-propoxy)-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)uridin-3'-O-(N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit).
- B. 2'-Desoxy-2'-(1-propoxy)-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)cytidin-3'-O-(N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit).
- C. 2'-Desoxy-2'-(1-propoxy)-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)guanosin-3'-O-(N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit).
-
BEISPIEL 62
-
Herstellung von 2'-Desoxy-2'-(vinyloxy)-modifizierten
Oligonukleotiden
-
Die
erforderlichen 2'-Desoxy-2'-O-vinylriboside
der Nukleinsäurebasen
A, G, U(T) und C werden durch Modifikationen der Verfahren von Beispiel
1 hergestellt. In diesem Falle wird 1,2-Dibrommethan an die 2'-Hydroxylgruppe gekoppelt
und die nachfolgende Dehydrobromierung ergibt das gewünschte blockierte
2'-Vinylnukleosid.
Standardverfahren, entsprechend der Beschreibung in den Referenzbeispielen
1 und 2, werden zum Herstellen der 5'-DMT- und 3'-Phosphoramidite, wie sie nachstehend
aufgelistet sind, verwendet.
- A. N6-Benzoyl-[2'-desoxy-2'-(vinyloxy)-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)]adenosin-3'-O-(N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit).
- B. 2'-Desoxy-2'-(vinyloxy)-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)uridin-3'-O-(N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit).
- C. 2'-Desoxy-2'-(vinyloxy)-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)cytidin-3'-O-(N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit).
- B. 2'-Desoxy-2'-(vinyloxy)-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)guanosin-3'-O-(N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit).
-
BEISPIEL 63
-
Herstellung von 2'-Desoxy-2'(allyloxy)-modifizierten
G, U(T) und C Oligonukleotiden
-
Die
erforderlichen 2'-Desoxy-2'-O-allylriboside
der Nukleinsäurebasen
G, U(T) und C werden durch Modifikationen der Verfahren von Beispiel
21 hergestellt. Siehe ebenfalls B. S. Sprout, et al., Nucleic Acids
Research, Band 15, Seiten 6131–6148
(1987). Die in den Referenzbeispielen 1 und 2 oder in den Beispielen
23 und 24 beschriebenen Verfahren werden zum Herstellen der 5'-DMT- und 3'-Phosphoramidite,
wie sie nachstehend aufgelistet sind, verwendet.
- A.
N6-Benzoyl-[2'-desoxy-2'-(allyloxy)-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)]adenosin-3'-O-(N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit).
- B. 2'-Desoxy-2'-(allyloxy)-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)uridin-3'-O-(N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit).
- C. 2'-Desoxy-2'-(allyloxy)-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)cytidin-3'-O-(N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit).
- D. 2'-Desoxy-2'-(allyloxy)-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)guanosin-3'-O-(N,N-diisopropyl-β-cyanoethylphosphoramidit).
-
BEISPIEL 64
-
Chemische Umwandlung eines
Thymins oder Cytosins (pyrimidinartige Base) zu dessen β-D-2'-Desoxy-2'-sustituiertem Erythropentofuranosylnukleosid;
(2'-substituierte Ribosylierung)
-
Die
Thymin- oder Cytosin-artigen Analoga werden unter Standardbedingungen,
wie zum Beispiel Hexamethylsilazan (HMDS) und Säurekatalysator (das heißt Ammoniumchlorid)
trimethylsilyliert und dann mit 3,5-O-Ditolyl-2-desoxy-2-substituiertes-α-D-erythropentofuranosylchlorid
in Gegenwart von Lewissäure-Katalysatoren
(das heißt
Zinnchlorid, Iod, Bortetrafluorborat, usw.) behandelt. Kürzlich wurde
ein spezifisches Verfahren von J. N. Freskos, Nucleosides & Nucleotides Band
8, Seiten 1075–1076
(1989) beschrieben, bei dem Kupfer(I)iodid als Katalysator verwendet
wurde.
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BEISPIEL 65
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Chemische Umwandlung eines
Adenins oder Guanins (purinartige Base) zu dessen β-D-2'-Desoxy-2'-sustituiertem Erythropentofuranosylnukleosid;
(2'-substituierte Ribosylierung)
-
Die
geschützten
purinartigen Analoga werden zu ihren Natriumsalzen über Natriumhydrid
in Acetonitril umgewandelt und dann mit 3,5-O-Ditolyl-2-desoxy-2-substituiertes-α-D-erythropentofuranosylchlorid
bei Umgebungstemperatur behandelt. Kürzlich wurde ein spezifisches
Verfahren von R. K. Robins et al., Journal of the American Chemical
Society Band 106, Seite 6379 (1984) beschrieben.
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BEISPIEL 66
-
Umsetzung von 2'-Desoxy-2-substituierten
Thymidinen zu den entsprechenden 2'-Desoxy-2'-substituierten Cytidinen (chemische
Umsetzung einer pyrimidinartigen Ketogruppe zu einer 4-Aminogruppe)
-
Die
3',5'-Zuckerhydroxylgruppen
der 2'-modifizierten
Nukleosidtypen werden durch Acylgruppen, wie zum Beispiel Tolyl,
Benzoyl, p-Nitrobenzoyl, Acetyl, Isobutyryl, Trifluoracetyl, usw.
unter Verwendung von Standardbedingungen der Säurechloride oder -anhydride
und Pyridin/Dimethylaminopyridin als Lösungsmittel und Katalysator
geschützt.
Das geschützte
Nukleosid wird nun mit Thionylchlorid oder Phosphorylchlorid in
Pyridin oder anderen geeigneten Grundlösungsmitteln chloriert. Die
pyrimidinartigen 4-Chlorgruppen werden nun mit Ammoniak in Methanol
verdrängt.
Ebenfalls findet das Entschützen
der Zuckerhydroxylgruppen statt. Die Aminogruppe wird durch das
zweistufige Standartverfahren mit vollständiger Benzylierung (Zuckerhydroxylgruppen
und Aminogruppe) benzoyliert und die Acylgruppen werden durch wässrige Natriumhydroxidlösung selektiv
entfernt. Alternativ dazu kann das in situ Verfahren, wobei zuerst
das Nukleosid mit Chlortrimethylsilan und Base zum Schützen der
Zuckerhydroxylgruppen behandelt wird und anschließend acyliert
wird, verwendet werden. K. K. Ogilvie, Can. J. Chem. Band 67, Seiten
831–830
(1989). Eine weitere Umwandlungsmethode besteht darin, die pyrimidinartige
4-Chlorgruppe gegen eine 1,2,4-Triazolgruppe zu ersetzen, die während der gesamten
Oligonukleotidsynthese auf der DNA-Synthesevorrichtung intakt bleibt,
und durch Ammoniak während
des Ammoniumhydroxidschritts, der das Oligonukleotid von dem CPG- Träger entfernt,
verdrängt
wird, und die Heterocyclen zu entschützen. Weiterhin kann in vielen
Fällen
die pyrimidinartige 4-Chlorgruppen wie soeben beschrieben verwendet
werden und am Ende der Oligonukleotidsynthese ersetzt werden.
-
BEISPIEL 67
-
Methyl-5-(cyanomethyl)-1-(2'-desoxy-3,5-di-O-p-Tolyl-β-D-erythropentofuranosyl)imidazol-4-carboxylat
(82-A) und 5-Cyanomethyl-1-(2'-desoxy-β-D-erythropentofuranosyl)imidazol-4-carboxamid
(82-B)
-
Die
Synthese des Methyl-5-(cyanomethyl)-1-(2'-desoxy-3,5-di-O-p-Toluoyl-β-D-erythropentofuranosyl)imidazol-4-carboxylats
(82-A) wurde in großem
Umfang, entsprechend des Natriumsalz-Glycosylierungsverfahrens,
das von G. R. Revankar, et al., in J. Med. Chem. Band 27, Seiten
1389–1396
(1984) veröffentlicht wurde,
ausgeführt.
In den nachstehenden Beispielen 68 bis 70 sind die Alkylierungsprodukte
dieses Ausgangsmaterials diastereomere Mischungen, die sich in der
Konfiguration am alkylierten Kohlenstoff unterscheiden. Als solche
zeigen diese Mischungen im 1H-NMR
doppelte Resonanzen für
jedes Proton. 5-Cyanomethyl-1-(2'-desoxy-β-D-erythropentofuranosyl)imidazol-4-carboxamid
(82-B), das Produkt der Reaktion von 82A mit flüssigem Ammoniak bei 100°C wurde entsprechend
demselben Literaturverweis hergestellt.
-
BEISPIEL 68
-
Methyl-5-(cyano[nonyl]methyl)-1-(2'-desoxy-3,5-di-O-p-toluoyl-β-D-erythropentofuranosyl)imidazol-4-carboxylat
(83)
-
Eine
Lösung
aus 82-A (5,7 g, 11 mmol) in wasserfreiem Acetonitril (75 ml) wurde
mit Natriumhydrid (0,88 g, 60% in Öl, gewaschen mit Hexan) bei
Raumtemperatur und unter Argonatmosphäre behandelt. Diese Suspension
wurde während
15 Minuten gerührt
und dann mit Iodnonan (7,5 ml, 37,4 mmol) unter Verwendung einer
Spritze behandelt. Die Reaktionsmischung wurde unter diesen Bedingungen
während
6 Stunden gerührt; Dünnschichtchromatographieplatten
(Ethylacetat/Hexane, 3 : 2, v/v) zeigten das Verschwinden des Ausgangsnukleosids
und das Erscheinen von zwei schneller wandernden Produkten. Die
Reaktion wurde durch Zugabe von Eisessig auf einen pH-Wert von 5
gequencht und dann zur Trockene im Vakuum eingedampft, woraus sich ein
gelber Sirup ergab. Der Sirup wurde in Dichlormethan (150 ml) gelöst und die
Lösung
wurde mit kalter 0,1 N HCl, Wasser gewaschen und dann über Magnesiumchlorid
getrocknet. Filtration des Trockenmittels und Verdampfen des Lösungsmittels
ergaben eine gelbe gummiartige Masse, die auf Silikagel (120 g)
unter Verwendung von Ethylacetat-Hexanen (1 : 4, dann 1 : 1) Flash-chromatographiert
wurde. Die den alkylierten Produkten entsprechenden Fraktionen wurden
vereinigt und eingedampft, woraus sich 83 als gelblicher Schaum,
2,98 g (47%) ergab. 1H-NMR (Me2SO-d6): δ 8,18 und
8,15 (s,s; C-2H, 1H); 6,48 und 6,37 (t,t; H-1', 1H); 1,18 und 0,90 (2m, Nonyl, 19H).
-
BEISPIEL 69
-
Methyl-5-(allyl[cyano]methyl-1-(2'-desoxy-3,5-di-O-p-tolyl-β-D-erythropentofuranosyl)imidazol-4-carboxylat (84)
-
Eine
Lösung
aus 82-A (5,0 g, 9,7 mmol) in wasserfreiem Acetonitril (75 ml) wurde
mit Natriumhydrid (0,46 g, 11,6 mmol) und dann mit Allylbromid (2,5
ml, 29 mmol) auf dieselbe Weise, wie für 83 beschrieben ist, behandelt.
Die Reaktionsmischung wurde aufgearbeitet und auf Silikagel (75
g) unter Verwendung des vorstehend erwähnten Lösungsmittelsystems chromatographiert,
woraus sich 84 als gelblicher Schaum, 3,66 g (68%) ergab. 1H-NMR
(Me2SO-d6): δ 8,15 und 8,13 (s,s; C-2H, 1H);
6,38 (m, H-1', 1H);
5,75 und 5,08 (2m, Vinyl, 3H).
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BEISPIEL 70
-
Methyl-5-(benzyl[cyano]methyl)-1-(2'-desoxy-3,5-di-O-p-tolyl-β-D-erythropentofuranosyl)imidazol-4-carboxylat
(85)
-
Eine
Lösung
aus 82-A (5,0 g, 9,6 mmol) in wasserfreiem Acetonitril (75 ml) wurde
mit Natriumhydrid (0,46 g, 11 mmol) unter Argon behandelt und während 15
Minuten bei Raumtemperatur gerührt.
Die Mischung wurde auf 4°C
in einem) Eisbad abgekühlt
und eine Lösung
aus Benzylbromid (1,26 ml, 10,6 mmol) in Acetonitril (15 ml) wurde über 70 min
tropfweise zugegeben. Das Eisbad wurde entfernt und die Reaktionsmischung wurde
bei Raumtemperatur während
2,5 Stunden weiter gerührt.
Aufarbeiten der Reaktionsmischung und Reinigung der Produkte auf
Silikagel (100 g) ergab 85 als einen weißen Schaum, 3,4 g (58%). 1H-NMR (Me2SO-d6): δ 8,10
und 8,05 (s,s; C-2H, 1Η);
7,30–7,10
(m, Phenyl, 5H); 5,33 und 6,01 (t,t; H-1', 1Η).
-
BEISPIEL 71
-
5-(Cyano[nonyl]methyl)-1-(2'-desoxy-β-D-erythropentofuranosyl)imidazol-4-carboxamid (86)
-
Das
Nonylimidazol-Nukleosid 83 (2,98 g, 4,6 mmol) wurde in wasserfreiem
Methanol (5 ml) gelöst
und in eine Edelstahlbombe überführt. Die
Lösung
wurde in einem Trockeneis/Isopropanolbad gekühlt und dann mit wasserfreiem
flüssigen
Ammoniak (45 ml) behandelt. Die Bombe wurde dicht verschlossen und
dann auf 100°C
in einem Ölbad
während
21 Stunden erhitzt. TLC (Ethylacetat/Methanol, 4 : 1, v/v) zeigte
eine vollständige
Entfernung der Tolylschutzgruppen an. Überschüssiger Ammoniak wurde bei Raumtemperatur
verdampft und die resultierende bernsteinfarbene gummiartige Masse
wurde auf Silikagel (80 g) unter Verwendung von Ethylacetat/Methanol
(95 : 5, dann 9 : 1) Flash-chromatographiert. Die den entschützten Produkten
entsprechenden Fraktionen wurde vereinigt und im Vakuum eingedampft,
woraus sich 86 als weißer
Schaum, 1,14 g (63%) ergab. 1H-NMR (Me2SO-d6): δ 8,09 und
8,05 (s,s; C-2H,
1H); 6,14 (t, H-1',
1H); 1,40–1,05
und 0,95 (2m, Nonyl, 19H).
-
BEISPIEL 72
-
5-(Allyl[cyano]methyl)-1-(2'-desoxy-β-D-erythropentofuranosyl)imidazol-4-carboxamid (87)
-
Das
Allylimidazol-Nukleosid 84 (3,95 g, 7,08 mmol) wurde mit flüssigem Ammoniak
in einer Edelstahlbombe behandelt und auf 100°C während 8 Stunden erhitzt. Die
Produkte dieser Reaktion wurden aufgearbeitet und auf Silikagel
(80 g) auf eine zu Verbindung 86 analoge Weise gereinigt. Die deblockierte
Verbindung 87 wurde als weißer
Schaum isoliert, 1,29 g (58%). 1H-NMR (Me2SO-d6): δ 8,09 und
8,07 (s,s; C-2H, 1H); 6,15 (t, H-1'-1H); 5,75 und 5,10 (2m, Vinyl, 3H).
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BEISPIEL 73
-
5-(Benzyl[cyano]methyl)-1-(2'-desoxy-β-D-erythropentofuranosyl)imidazol-4-carboxamid (88)
-
Das
Benzylimidazol-Nukleosid 85 (3,0 g, 4,93 mmol) wurde mit flüssigem Ammoniak
in einer Edelstahlbombe behandelt und auf 100°C während 6 Stunden erhitzt. Die
Produkte dieser Reaktion wurden aufgearbeitet und auf Silikagel
(80 g) auf eine zu Verbindung 86 analoge Weise gereinigt. Die deblockierte
Verbindung 88 wurde als weißer
Schaum isoliert, 1,03 g (59%). 1H-NMR (Me2SO-d6): δ 8,03 und
8,04 (s,s; C-2H, 1H);
7,25 (m, Phenyl, 5H); 6,17 und 6,07 (t,t; H-1', 1H).
-
BEISPIEL 74
-
5-(Cyanomethyl)-1-(2'-desoxy-5'-O-dimethoxytrityl-β-D-erythropentofuranosyl)imidazol-4-carboxamid
(89)
-
Das
Nukleosid 82-B (1,95 g, 7,3 mmol) wurde durch Coverdampfung mit
Pyridin (30 ml) getrocknet. Die resultierende gummiartige Masse,
wurde in wasserfreiem Pyridin unter Argon gelöst und dann mit Dimethoxytritylchlorid
(2,90 g, 12,4 mmol) behandelt. Die Mischung wurde bei Raumtemperatur
während
2 Stunden gerührt,
worauf TLC (Ethylacetat : Methanol, 19 : 1), v/v) eine vollständige Umsetzung
des Ausgangsmaterials anzeigte. Tritylierte Produkte wurde als orangefarbene
Flecken unter Verwendung von H2SO4-Dämpfen
sichtbar gemacht. Die Reaktion wurde durch Zugabe von Methanol (2
ml) gequencht und wurde nachfolgend während 15 min gerührt. Die
Mischung wurde im Vakuum eingedampft, um einen dicken orangefarbenen
Sirup zu ergeben, der mit Toluol (3 × 25 ml) coverdampft wurde.
Der Sirup wurde auf Silikagel (100 g) unter Verwendung eines schrittweisen
Methanolgradienten in 1% Et3N/CH2Cl2 (0 bis 5% Methanol)
Flash-chromatographiert. Die passenden Fraktionen wurden vereinigt
und eingedampft, woraus sich 89 als weißer Schaum ergab, 3,64 g (87%).
1H-NMR (Me2SO-d6): δ 7,96 (s; C-2H, 1H); 6,85–7,35 (m,
DMT, 13H); 6,13 (t, H-1',
1H).
-
BEISPIEL 75
-
5-(Cyano[nonyl]methyl)-1-(2'-desoxy-5'-O-dimethoxytrityl-β-D-erythropentofuranosyl)imidazol-4-carboxamid (90)
-
Das
Nukleosid 86 (1,20 g, 3,1 mmol) wurde vollständig durch Coverdampfung mit
wasserfreiem Pyridin (30 ml) getrocknet. Der resultierende Sirup
wurde in wasser freiem Pyridin unter Argon wieder gelöst und mit
Dimethoxytritylchlorid (1,0 g, 3,1 mmol) behandelt. Die Reaktionsmischung
wurde bei Raumtemperatur während
3,5 Stunden gerührt,
wobei nach diesem Zeitraum TLC (Ethylacetat) die vollständige Umsetzung
des Ausgangsmaterials anzeigte. Die Reaktionsmischung wurde mit
2 ml wasserfreiem Methanol behandelt, während 15 Minuten gerührt und
dann im Vakuum eingedampft, wobei sich ein hellorangefarbener Sirup
ergab. Dieser Sirup wurde mit Toluol (2 × 50 ml) coverdampft und dann
auf Silika (80 g) unter Verwendung eines schrittweisen Methanolgradienten
in Dichlormethan/1% Triethylamin (0 bis 3% Methanol) Flash-chromatographiert.
Die passenden Fraktionen wurden vereinigt und im Vakuum eingedampft,
woraus sich die dimethoxytritylierte Verbindung 90 als weißer Schaum
ergab, 1,46 g (69%). 1H-NMR (Me2SO-d6): δ 7,98 und
7,93 (s,s; C-2H, 1H); 7,30 und 6,92 (2m, DMT, 13H); 6,21 (t, H-1', 1H); 1,20 und 0,92
(2m, Nonyl, 19H).
-
BEISPIEL 76
-
5-(Allyl[nonyl]methyl)-1-(2'-desoxy-5'-O-dimethoxytrityl-β-D-erythropentofuranosyl)imidazol-4-carboxamid (91)
-
Das
Nukleosid 87 (1,25 g, 4,08 mmol) wurde durch Coverdampfen mit Pyridin
getrocknet und dann in wasserfreiem Pyridim (50 ml) wieder gelöst und mit
Dimethoxytritylchlorid (1,38 g, 4,08 mmol) unter Argonatmosphäre behandelt.
Die Reaktionsmischung wurde während
2,5 Stunden gerührt
und dann aufgearbeitet und die Produkte wurden durch Flash-Chromatographie
auf Silikagel (90 g) auf eine zu Verbindung 89 analoge Weise isoliert.
Die passenden Fraktionen wurde vereinigt und im Vakuum eingedampft,
um die dimethoxytritylierte Verbindung 91 als weißen Schaum
zu ergeben, 1,86 g (75%). 1H-NMR (Me2SO-d6): δ 7,98 und
7,95 (s,s; C-2H, 1H); 7,25 und 6,93 (2m, DMT, 13H); 6,21 (m, H-1', 1H); 5,78 und 5,10
(2m, Vinyl, 3H).
-
BEISPIEL 77
-
5-(Benzyl[nonyl]methyl)-1-(2'-desoxy-5'-O-dimethoxytrityl-β-D-erythropentofuranosyl)imidazol-4-carboxamid (92)
-
Das
Nukleosid 88, 930 mg (2,6 mmol) wurde durch Coverdampfen mit Pyridin
getrocknet und dann in wasserfreiem Pyridin (50 ml) wieder gelöst und mit
Dimetho xytritylchlorid (884 mg, 2,6 mmol) unter Argonatmosphäre behandelt.
Die Reaktionsmischung wurde während
4 Stunden gerührt
und dann aufgearbeitet und die Produkte wurden durch Flash-Chromatographie
auf Silikagel (80 g) auf eine zu Verbindung 89 analoge Weise isoliert.
Die passenden Fraktionen wurde vereinigt und im Vakuum eingedampft,
um 1,5 g von 92 als rosafarbenen Schaum zu ergeben, (87%). 1H-NMR
(Me2SO-d6): δ 7,70 (s; C-2H, 1H); 7,40 und
6,70 (2m, DMT, Phenyl, 18H); 6,10 (t, H-1', 1H).
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BEISPIEL 78
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5-(Cyanomethyl)-1-(5'-O-dimethoxytrityl-3'-O-[2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl]phosphoramidit-2'-desoxy-β-D-erythropentofuranosyl)imidazol-4-carboxamid (93)
-
Das
tritylierte Nukleosid 89 (1,82 g, 3,2 mmol) wurde in wasserfreiem
Tetrahydrofuran (50 ml) unter Argon gelöst und dann mit Diisopropylethylamin
(1 ml) behandelt. Die Lösung
wurde auf 4°C
in einem Eisbad abgekühlt
und dann mit 2-Cyanoethyl-N,N-diisopropylphosphorchloridat
(1,2 g, 5,12 mmol), das auf einmal zugegeben wurde, abgekühlt. Das
Eisbad wurde entfernt und die Reaktionsmischung wurde bei Raumtemperatur
während
3 Stunden gerührt.
Am Ende dieser Zeit zeigte TLC (CH2Cl2/1% MeOH/1% Et3N)
die vollständige Umsetzung
des Ausgangsmaterials an. Reaktionsprodukte wurden unter Verwendung
von H2SO4-Dämpfen sichtbar
gemacht. Das Reaktionsgemisch wurde im Vakuum eingedampft, um einen
dicken Sirup zu ergeben, der sofort in Dichlormethan (100 ml) wieder
gelöst
wurde und mit kalter gesättigter
Natriumbicarbonat- (2 × 50 ml)
und Kochsalzlösung
(50 ml) gewaschen wurde. Die organische Schicht wurde über Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert und eingedampft, woraus sich ein gelblicher
Schaum (2,8 g) ergab. Dieser Schaum wurde auf Silikagel (75 g) unter
Verwendung eines schrittweisen Gradienten von Ethylacetat/Hexanen
(1 : 4 bis 1 : 1), 1% Et3N enthaltend, Flashchromatographiert.
Die passenden Fraktionen wurden vereinigt und eingedampft, wobei sich
93 als weißer
Schaum ergab, 1,65 g (59%). Ein Aliquot dieses Materials wurde durch
Lösen des
Schaums in einem kleinen Volumen Dichlormethan und dessen Zugeben
zu einem großen
Teil (1 : 50) Hexanen gefällt. 1H-NMR
(CD3CN): δ,
7,78 und 7,72 (s,s; C-2H, 1H); 7,25 und 6,95 (m, DMT, 13H); 6,12
(t, H-1', 1H). 31P-NMR (CD3CN): δ,
150,02, 149,98.
-
BEISPIEL 79
-
5-(Cyano[nonyl]methyl)-1-(5'-O-dimethoxytrityl-3'-O-[2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl]phosphoramidit-2'-desoxy-β-D-erythropentofuranosyl)imidazol-4-carboxamid (94)
-
Das
tritylierte Nukleosid 90, 1,46 g (2,1 mmol) wurde in wasserfreiem
Tetrahydrofuran (50 ml) unter Argon gelöst und dann mit Diisopropylethylamin
(1,5 ml) behandelt. Diese Mischung wurde in einem Eisbad auf 4°C abgekühlt und
dann mit 2-Cyanoethyl-N-N-diisopropylaminophosphorchloridit
(488 mg; 2,1 mmol), das auf einmal zugegeben wurde, abgekühlt. Das
Eisbad wurde entfernt und die Reaktionsmischung wurde bei Raumtemperatur
während
insgesamt weiteren 3 Stunden gerührt.
Am Ende der ersten und zweiten Stunde der Reaktion wurde zusätzliches
Phosphorchloridit (48 mg) zugegeben. Am Ende dieser Zeit zeigte
TLC (CH2Cl2/3% MeOH/1%
Et3N) die vollständige Umsetzung des Ausgangsmaterials
an. Die Reaktionsmischung wurde, wie für 93 beschrieben ist, aufgearbeitet
und die Produkte wurden auf Silikagel (80 g) unter Verwendung eines
schrittweisen Gradienten von Ethylacetat/Hexanen (2 : 3 bis 3 :
2), 1% Et3N enthaltend, gereinigt. Die passenden
Fraktionen wurden vereinigt und eingedampft, wobei sich 94 als farbloser
Schaum ergab, 1,37 g (73%). Ein Aliquot dieses Materials wurde unter
Verwendung des für
die Verbindung 93 beschriebenen Verfahrens gefällt. 1H-NMR (CD3CN): δ, 7,75 (s;
C-2H); 7,25 und 6,85 (2m, DMT, 13H); 6,25 und 6,20 (2m, H-1', 1H). 31P-NMR
(CD3CN): δ,
150,1 und 149,9.
-
BEISPIEL 80
-
5-(Allyl[cyano]methyl)-1-(5'-O-dimethoxytrityl-3'-O-[2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl]phosphoramidit-2'-desoxy-β-D-erythropentofuranosyl)imidazol-4-carboxamid (95)
-
Das
tritylierte Nukleosid 91, 1,86 g (3,1 mmol) wurde in wasserfreiem
THF (50 ml) gelöst
und dann mit Diisopropylethylamin (1,5 ml) und 2-Cyanoethyl-N,N-diisopropylaminophosphorchloridt
(705 mg, 3,1 mmol) auf eine zu Verbindung 94 analoge Weise behandelt.
Die Mischung wurde bei Raumtemperatur während insgesamt 3 Stunden gerührt. Am
Ende der Reaktionszeit von 2 Stunden wurde zusätzli ches Phosphorchloridit (140
mg) zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde aufgearbeitet und die
Produkte wurden unter Verwendung eines schrittweisen Gradienten
von Ethylacetat/Hexanen (2 : 3 bis 4 : 1, v/v) durch Flash-Chromatographie
auf Silikagel isoliert. Die passenden Fraktionen wurden vereinigt
und eingedampft, wobei sich 2,18 g (88%) von 95 als weißer fester
Schaum ergaben. Ein Aliquot dieses Materials wurde unter Verwendung
eines für
die Verbindung 93 beschriebenen Verfahrens gefällt. 1H-NMR (CD3CN): δ, 7,77 und
7,75 (s,s; C-2H, 1H); 7,45 und 6,85 (2m, DMT, 13H); 6,25 und 6,20
(t,t, H-1', 1H). 31P-NMR (CD3CN): δ, 150,05,
149,98 und 149,85.
-
BEISPIEL 81
-
5-(Benzyl[cyano]methyl)-1-(5'-O-dimethoxytrityl-3'-O-[2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl]phosphoramidit-2'-desoxy-β-D-erythropentofuranosyl)imidazol-4-carboxamid (96)
-
Das
tritylierte Nukleosid 92, 1,50 g (2,3 mmol) wurde in wasserfreiem
THF (50 ml) gelöst
und dann mit Diisopropylethylamin (1,5 ml) und 2-Cyanoethyl-N,N-diisopropylaminophosphorchloridt
(539 mg, 2,3 mmol) auf eine zu Verbindung 93 analoge Weise behandelt.
Diese Mischung wurde bei Raumtemperatur während insgesamt 3 Stunden gerührt. Am
Ende der Reaktionszeit von 2 Stunden wurde zusätzliches Phosphorchloridit (110
mg) zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde aufgearbeitet und die
Produkte wurden unter Verwendung eines schrittweisen Gradienten
von Ethylacetat/Hexanen (1 : 4 bis 3 : 2, v/v) durch Flash-Chromatographie
auf Silikagel isoliert. Die passenden Fraktionen wurden vereinigt
und eingedampft, wobei sich 96 1,03 g (55%) als farbloser Schaum
ergab. Ein Aliquot dieses Materials wurde unter Verwendung eines
für die
Verbindung 93 beschriebenen Verfahrens gefällt. 1H-NMR (CD3CN): δ, 7,72 (s,s;
C-2H, 1H); 7,30 und 6,80 (2m, DMT, Benzyl, 18H); 6,10 (m, H-1', 1H). 31P-NMR
(CD3CN): δ,
150,00, 149,90 und 149,85.
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BEISPIEL 82
-
Synthese von Oligomeren
-
Oligomere,
die die Nukleotide der Beispiele 78, 79, 80 und 81 einschließen, wurden
unter Verwendung von Standardphosphoramiditchemievarianten auf der
Applied Biosystems 380B Synthesevorrichtung hergestellt. Die durchschnittlichen
Kopplungsleistungsfähigkeiten
betrugen 94%, wobei ein Verfahren verwendet wurde, das auf jedem
Oligonukleotid die 5'-Dimethoxytritylgruppe
beließ.
Nach Spaltung von dem festen Träger
wurden die Oligomere mit konzentriertem Ammoniumhydroxid im Überschuß behandelt
und dann in einem abgedichteten Gefäß bei 55°C während mindestens 15 Stunden
erwärmt.
Dieses Verfahren entfernte alle Schutzgruppen der A-, G- und C-Basen
und bewirkte den Ringschluss des 5-Cyano[alkyl]methylimidazols an die 3-Deaza-3-alkyl(oder
aryl)heterocyclen. Für
jedes Nukleotid wurde das Nachprüfen
dieses Ringschlusses durch die Analyse eines 1H-NMR-Spekltrums eines
TG3C-Trimers durchgeführt,
das eine einzelne 3-Deaza-3-substituierte
2'-Desoxyguanosinbase
enthielt. Die Reinigung dieser Oligomere mit darauf vorhandenem Trityl
wurde unter Verwendung einer C-4 Waters Prepak Cassette (10 cm)
unter Verwendung eines Elutionsgradienten von Acetonitril in 50
mM Triethylammoniumacetat (pH-Wert 7,0) (4 bis 48% während 60
min) durchgeführt.
Die Tritylgruppe wurde durch Behandlung mit 15% Essigsäure entfernt
und die Oligomere wurden dann aus 70% Ethanol gefällt.
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BEISPIEL 83
-
5-(Cyano[propylphthalimid]methyl)-1-(5'-O-dimethoxytrityl-3'-O'-[2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl]phosphoramidit-2'-desoxy-β-D-erythropentofuranosyl)imidazol-4-carboxamid
(98)
-
Verbindung
82-A kann auf eine Weise wie im Beispiel 68 mit N-(3-Brompropyl)phthalimid
anstelle von Iodnonan behandelt werden. Nach Aufarbeiten wie in
Beispiel 68 kann das Produkt wie in den Beispielen 74 und 78 behandelt
werden, um die Titelverbindung zu ergeben. Zusätzlich zu dem Ringschluss nach
Spaltung von dem festen Träger
der Oligonukleosidsynthesevorrichtung wird ebenfalls wie in den
vorstehenden Beispielen das Phthalimid als Amino abgespalten. Weiterhin
kann das Alkylaminoprodukt mittels Kettenverlängerung zu einem Polyalkylamin,
wie in den Beispielen 53 und 54, umgesetzt werden.
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BEISPIEL 84
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5-(Cyano[imidazo-1-yl(propyl)]methyl-1-(5'-O-dimethoxytrityl-3'-O'-[2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl]phosphoramidit-2'-desoxy-β-D-erythropentofuranosyl)imidazol-4-carboxamid
(99)
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Verbindung
82-A kann auf eine Weise wie im Beispiel 68 mit 1-(3-Brompropyl)imidazol
anstelle von Iodnonan behandelt werden. Nach Aufarbeiten wie in
Beispiel 68 kann das Produkt wie in den Beispielen 74 und 78 behandelt
werden, um die Titelverbindung zu ergeben.
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BEISPIEL 85
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5-(Cyano[anthracen-2-yl(propyl)]methyl-1-(5'-O-dimethoxytrityl-3'-O'-[2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl]phosphoramidit-2'-desoxy-β-D-erythropentofuranosyl)imidazol-4-carboxamid
(100)
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Verbindung
82-A kann auf eine Weise wie im Beispiel 68 mit 2-(3-Brompropyl)anthracen
anstelle von Iodnonan behandelt werden. Nach Aufarbeiten wie in
Beispiel 68 kann das Produkt wie in den Beispielen 74 und 78 behandelt
werden, um die Titelverbindung zu ergeben.
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BEISPIEL 86
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2-Chlor-6-allyloxy-9-2'-desoxypurin (101)
-
Zu
einer gerührten
Suspension von 2,6-Dichlor-9-(2'-desoxy-3',5'-di-o-tolyl)purin
(10,3 g, 19,04 mmol) in Allylalkohol (150 ml) wurde Natriumhydrid
(0,8 g, 20 mmol) in kleinen Mengen über einen Zeitraum von 10 Minuten
bei Raumtemperatur gegeben. Nach Zugabe des Natriumhydrids wurde
die Reaktionsmischung in ein vorgeheiztes Ölbad bei 55°C während 20 Minuten unter Ausschluss
von Feuchtigkeit gesetzt. Die Reaktionsmischung wurde abgekühlt, filtriert
und mit Allylalkohol (100 ml) gewaschen. Zu dem Filtrat wurde IRC-50 (schwach
sauer) H⨁-Harz gegeben, bis der pH-Wert der Lösung 4–5 betrug. Das Harz wurde abfiltriert,
mit Methanol (100 ml) gewaschen und das Filtrat wurde zur Trockene
eingedampft. Der Rückstand
wurde auf Silikagel (10 g, 60–100
Mesh) adsorbiert und zur Trockene eingedampft. Das getrocknete Silkagel
wurde auf die Silikasäule
(5 × 25
cm, 100–250
Mesh), die in Dichlormethan gepackt worden war, gegeben. Die Säule wurde mit
CH2Cl2→Aceton elu iert.
Die Fraktionen mit dem Produkt wurden vereinigt und zur Trockene
eingedampft, um 6 g (96%) der Titelverbindung als Schaum zu ergeben.
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BEISPIEL 87
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2-Chlor-2'-desoxyinosin (102)
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Eine
Mischung aus (101) (6 g, 18,4 mmol), pd/c (10%, 1 g) und Triethylamin
(1,92 g, 19 mmol) in Ethylalkohol (200 ml) wurde bei Atmosphärendruck
während
Zeitintervallen von 30 Minuten bei Raumtemperatur hydriert. Die
Reaktionsmischung wurde filtriert, mit MeOH (50 ml) gewaschen und
das Filtrat wurde zur Trockene eingedampft. Es wurde festgestellt,
dass das Produkt (5,26 g, 100%) feuchtigkeitsempfindlich war und als Öl zurückblieb.
Das Öl
wurde als solches ohne Reinigung zur weiteren Reaktion verwendet.
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BEISPIEL 88
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N2-[Imidazol-1-yl-(propyl)]-2'-desoxyguanosin (103)
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Eine
Lösung
des Nukleosids 102 (10,31 g, 36 mmol) und 1-(3-Aminopropyl)imidazol
(9 g, 72 mmol) in 2-Methoxyethanol (60 ml) wurde in einer Edelstahlbombe
bei 120°C
(Ölbad)
während
24 Stunden erwärmt.
Die Bombe wurde auf 0°C
abgekühlt,
vorsichtig geöffnet
und der ausgefällte
feste Niederschlag wurde filtriert. Der Feststoff wurde mit Methanol
(50 ml) und Aceton (50 ml) gewaschen und über Natriumhydroxid getrocknet, woraus
sich 9 g (67%) reines 103 ergaben. Eine kleine Menge wurde für analytische
Zwecke aus DMF umkristallisiert. Smp 245–47°C.
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BEISPIEL 89
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N2,3',5'-Tn-O-isobutyryl-N2-[imidazol-1-yl(propyl)]-2'-desoxyguanosin (104)
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Zu
einer gut getrockneten Lösung
des Substrats 103 (1,5 g, 4 mmol) und Triethylamin (1,62 g, 16 mmol)
in trockenem Pyridin (30 ml) und trockenem DMF (30 ml) wurde Isobutyrylchlorid
(1,69 g, 16 mmol) bei Raumtemperatur zugegeben. Man ließ die Reaktionsmischung
bei Raumtemperatur während
12 Stunden Rühren
und dampfte zur Trockene ein. Der Rückstand wurde auf Dichlormethan
und Wasser (100 ml) aufgeteilt und mit CH2Cl2 (2 × 200
ml) extrahiert. Das organische Extrakt wurde mit Kochsalzlösung (100
ml) gewaschen und über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Das getrocknete organische
Extrakt wurde zur Trockene eingedampft und der Rückstand wurde unter Verwendung
von CH2Cl2→MeOH als
Elutionsmittel mittels Flash-Chromatographie gereinigt. Die reinen
Fraktionen wurden vereinigt und zur Trockene eingedampft, woraus
sich aus CH2Cl2/MeOH
1,8 g (77%) der Titelverbindung als farblose Kristalle ergaben.
Smp. 210–12°C.
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BEISPIEL 90
-
6-O-[2-Nitrophenylethyl]-N2,3',5'-Tn-O-isobutyryl-N2-[imidazol-1-yl(propyl)]-2'-desoxyguanosin (105)
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Zu
einer gerührten
Lösung
aus 104 (2,0 g, 3,42 mmol), Triphenylphosphin (2,58 g, 10,26 mmol)
und p-Nitrophenylethanol (1,72 g, 10,26 mmol) in trockenem Dioxan
wurde Diethylazodicarboxylat (1,78 g, 10, 26 mmol) bei Raumtemperatur
gegeben. Die Reaktionsmischung wurde bei Raumtemperatur während 12
Stunden gerührt
und zur Trockene eingedampft. Der Rückstand wurde durch Flash-Chromatographie über Silikagel unter
Verwendung von CH2Cl2→Aceton als
Elutionsmittel gereinigt. Die reinen Fraktionen wurden vereinigt
und zur Trockene eingedampft, woraus sich 2,4 g (96%) von 6 als
amorpher Feststoff ergaben.
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BEISPIEL 91
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6-O-[2-(4-Nitrophenyl)ethyl]-N2-isobutyryl-N2-[imidazol-1-yl(propyl)-2'-desoxyguanosin (106)
-
Eine
gerührte
Lösung
von 105 (9 g, 12,26 mmol) in Methanol (250 ml) wurde mit Ammoniumhydroxid (30%,
150 ml) bei Raumtemperatur behandelt. Die Reaktionsmischung wurde
bei Raumtemperatur während 12
h gerührt
und zur Trockene eingedampft. Der Rückstand wurde durch Flash-Chromatographie über Silikagel
unter Verwendung von CH2Cl2-Aceton
als Elutionsmittel gereinigt. Die reinen Fraktionen wurden vereinigt und
zur Trockene eingedampft, woraus sich 2,4 g (96%) von 105 als amorpher
Feststoff ergaben.
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BEISPIEL 92
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5'-O-(4,4'-Dimethoxytrityl)-6-O-[2-(4-nitrophenyl)ethyl]-N2-isobutyryl-N2-[imidazol-1-yl(propyl-2'-desoxyguanosin (107)
-
Das
Substrat 106 (5,94 g, 10 mmol) wurde in trockenem Pyridin (75 ml)
gelöst
und zur Trockene eingedampft. Dies wurde zum Entfernen von Feuchtigkeitsspuren
dreimal wiederholt. Zu dieser gut getrockneten Lösung des Substrats in trockenem
Pyridin (100 ml) wurde trockenes Triethylamin (4,04 g, 40 mmol),
N,N-Dimethylaminopyridin
(10,14 g, 30 mmol) bei Raumtemperatur gegeben. Die Reaktionsmischung
wurde bei Raumtemperatur während
12 h unter Argonatmosphäre
gerührt.
Methanol (50 ml) wurde zugegeben und das Rühren wurde während 15
Minuten fortgesetzt. Die Mischung wurde zur Trockene eingedampft.
Der Rückstand
wurde durch Flash-Chromatographie über Silikagel gereinigt, wobei
als Elutionsmittel CH2Cl2→Aceton, 1%
Triethylamin enthaltend, verwendet wurde. Die reinen Fraktionen
wurden vereinigt und zur Trockene eingedampft, woraus sich 7,2 g
(80%) von 107 als farbloser Schaum ergaben.
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BEISPIEL 93
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3'-O-[(N,N-Diisopropylamino)(β-cyanoethoxy)phosphanyl]-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)-6-O-[2-(4-nitrophenyl)ethyl]-N2-isobutyryl-N2-[imidazol-1-yl(propyl)-2'-desoxyguanosin (108)
-
Das
Substrat 107 (2,5 g, 2,7 mmol) wurde in trockenem Pyridin (30 ml)
gelöst
und zur Trockene eingedampft. Dies wurde zum Entfernen von Wasserspuren
dreimal wiederholt und es wurde über
festem Natriumhydroxid über
Nacht getrocknet. Dieses getrocknete 107 wurde in trockenem Dichlormethan
(30 ml) gelöst und
unter Argonatmosphäre
auf 0°C
abgekühlt.
Zu dieser kalten gerührten
Lösung
wurde N,N-diisopropylethylamin
(0,72 g, 5,6 mmol), gefolgt von (β-Cyanoethyoxy)chlor(N,N-diisopropylamin)phosphan
(1,32 g, 5 mmol) über
einen Zeitraum von 15 Minuten tropfweise gegeben. Die Reaktionsmischung
wurde bei 0°C
während
1 h gerührt
und bei Raumtemperatur während
2 h. Die Reaktionsmischung wurde mit Dichlormethan (100 ml) verdünnt und
mit Kochsalzlösung
(50 ml) gewaschen. Das organische Extrakt wurde über wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet und zur Trockene eingedampft. Der Rückstand wurde durch Flash-Chromatographie über Silikagel,
gereinigt, wobei als Elutionsmittel Hexan-Aceton, 1% Triethylamin
enthaltend, ver wendet wurde. Die Hauptfraktionen wurden gesammelt
und zur Trockene eingedampft. Der Rückstand wurde in trockenem
Dichlormethan (10 ml) gelöst
und zu einer gerührten
Hexanlösung
(15 ml) über
einen Zeitraum von 30 Minuten tropfweise zugegeben. Nach der Zugabe
wurde das Rühren
während
einer weiteren Stunde (1 h) bei Raumtemperatur unter Argon fortgesetzt.
Der ausgefallene Feststoff wurde abfiltiert und über festem NaOH unter Vakuum über Nacht
getrocknet, woraus sich 2 g (65%) der Titelverbindung als farbloses
Pulver ergaben.
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BEISPIEL 94
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N2-[Imidazol-1-yl(propyl)]-2'-desoxyadenosin (109)
-
Eine
Suspension von 2-Chlor-2'-desoxyadenosin
(10,68 g, 37,4 mmol) und 1-(3-Aminopropyl)imidazol (12,5
g, 100 mmol) in 2-Methoxyethanol (80 ml) wurde bei 125°C während 45
h in einer Stahlbombe erhitzt. Die Bombe wurde auf 0°C abgekühlt, vorsichtig
geöffnet
und es wurde zur Trockene eingedampft. Der Rückstand wurde mehrere Male
mit Ethanol und Toluol zusammen eingedampft. Der Rückstand
wurde in Ethanol gelöst,
worauf sich beim Abkühlen
ein Niederschlag ergab. Der Niederschlag wurde abfiltriert und getrocknet. Das
Filtrat wurde zur Trockene eingedampft und der Rückstand wurde ohne Charakterisierung
zur nächsten Reaktion überführt.
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BEISPIEL 95
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3',5'-O-(Tetraisopropyldisiloxan-1-3-diyl)-N2-[imidazol-1-yl(propyl)]-2'-desoxyadenosin (110)
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Das
Rohprodukt (14,03 g) von Beispiel 94 wurde in trockenem DMF (100
ml) und trockenem Pyridin (50 ml) gelöst und zur Trockene eingedampft.
Dies wurde zum Entfernen des gesamten Wassers dreimal wiederholt.
Das getrocknete Substrat wurde in trockenem DMF (75 ml) und trockenem
Pyridin (75 ml) gelöst
und man ließ es
bei Raumtemperatur unter Argonatmosphäre rühren. Zu dieser gerührten Lösung wurde
trockenes Triethylamin (10,1 g, 100 mmol) und Dichlor-1,1,3,3-tetraisotpropyldisiloxan
(Tipsicol) (15,7 g, 50 mmol) über einen
Zeitraum von 15 Minuten zugegeben. Nach Zugabe von Tipsicol wurde
die Reaktionsmischung bei Raumtemperatur über Nacht gerührt. Die
Reaktionsmischung wurde zur Trockene eingedampft. Der Rückstand
wurde mit Toluol (100 ml) gemischt und wieder einge dampft. Der Rückstand
wurde durch Flash-Chromatographie über Silikagel unter Verwendung
von Methylenchlorid→Methanol
als Elutionsmittel gereinigt. Die reinen Fraktionen wurden vereinigt
und zur Trockene eingedampft, woraus sich 12,5 g (54%) von 110 als
amorphes Pulver ergaben.
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BEISPIEL 96
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3',5'-O-(Tetraisopropyldisiloxan-1-3-diyl)-N2,N6-diisobutyloyl-N2-[imidazol-1-yl(propyl)]-2'-desoxyadenosin (111)
-
Man
ließ eine
Lösung
von Verbindung 110 (12,0 g, 19,42 mmol) bei Raumtemperatur mit Triethylamin (10,1
g, 100 mmol) unter Argonatmosphäre
rühren.
Zu dieser in Pyridin (100 ml) gerührten Lösung wurde Isobutyrylchlorid
(6,36 g, 60 mmol) über
einen Zeitraum von 15 Minuten tropfweise zugegeben. Die Reaktionsmischung
wurde unter Argon während
10 h gerührt
und zur Trockene eingedampft. Der Rückstand wurde auf Dichlormethan/Wasser
aufgeteilt und mit Dichlormethan (2 × 150 ml) extrahiert. Das organische
Extrakt wurde mit Kochsalzlösung
(50 ml) gewaschen und über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Das organische Extrakt
wurde zur Trockene eingedampft und der Rückstand wurde durch Flash-Chromatographie über Silikagel
unter Verwendung von Methylenchlorid→Aceton als Elutionsmittel gereinigt,
woraus sich reines 111 als Schaum ergab.
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BEISPIEL 97
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N2,N6-Di-isobutyryl-N2-[imidazol-1-yl(propyl)]-2'-desoxyadenosin (112)
-
Die
Titelverbindung wird hergestellt werden, indem man auf Verbindung
111 Tetrabutylammoniumfluorid (5 Äquivalente) in trockenem Tetrahydrofuran
bei Raumtemperatur einwirken lässt.
Eindampfen und Reinigen der Reaktionsmischung durch Silika-Säulenchromatographie wird 112
ergeben.
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BEISPIEL 98
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5'-O-(4,4'-Dimethoxytrityl)-N2,N6-di-isobutyryl-N2-[imidazol-1-yl(propyl)]-2'-desoxyadenosin (113)
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Verbindung
113 wird aus Verbindung 112 wie im vorstehenden Beispiel 92 hergestellt.
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BEISPIEL 99
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3'-O-[(N,N-Diisopropylamino)(β-cyanoethoxy)phosphanyl)-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)-N2,N6-di-isobutyryl-N2-[imidazol-1-yl(propyl)]-2'-desoxyadenosin (113)
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Das
Phosphoramiditmonomer 113 wird aus Verbindung 112 entsprechend dem
Verfahren von Beispiel 94 hergestellt. Das Rohprodukt wird durch
Silikagel-Chromatographie
gereinigt.
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BEISPIEL 100
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N2-Nonyl-2'-desoxyguanosin (115)
-
Verbindung
115 wird aus Verbindung 112 (9,5 g, 22 mmol) und Nonylamin (9,58
g, 67 mmol) wie in Beispiel 88 hergestellt. Das Rohprodukt wurde
zur Trockene eingedampft und der Rückstand wurde mit einer Mischung
aus Ethanol und Toluol (dreimal) zusammen eingedampft. Der resultierende
Rückstand
wurde in Ethanol gelöst
und abgekühlt,
um eine kleine Menge des Produkts zu ergeben. Es wurde filtriert
und das Filtrat wurde zur Trockene eingedampft. Der Rückstand
wurde ohne Charakterisierung verwendet.
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BEISPIEL 101
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3',5'-N2-Triisobutyoyl-N2-nonyl-2'-desoxyguanosin (116)
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Die
Titelverbindung 116 wurde entsprechend dem Verfahren von Beispiel
96 unter Verwendung von Verbindung 115 (18 g, 32,9 mmol), TEA (30,3
g, 300 mmol), Isobutyrylchlorid (21,2 g, 200 mmol) und trockenem
Pyridin (150 ml) hergestellt. Das Rohprodukt wurde durch Flash-Chromatographie über Silikagel
unter Verwendung von Methylenchlorid→Ethylacetat als Elutionsmittel
gereinigt. Das Rohprodukt wurde als Schaum in einer Ausbeute von
40% erhalten.
-
BEISPIEL 102
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N2-Isobutyryl-N2-nonyl-2'-desoxyguanosin
(117)
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Eine
gerührte
Lösung
aus Verbindung 116 (5 g, 6,61 mmol) in Methanol (100 ml) wurde mit
konzentriertem Ammoniumhydroxid (30%, 100 ml) bei Raumtemperatur
behandelt. Nach 8 Stunden wurde die Reaktionsmischung zur Trockene
eingedampft und der Rückstand
wurde durch Flash-Chromatographie unter Verwendung von Methylenchlorid-Methanol
als Elutionsmittel gereinigt. Die Rohfraktionen wurden vereinigt
und bis auf einen Rückstand
eingedampft. Der Rückstand
wurde in Methylenchlorid/Aceton auskristallisiert, woraus sich 1,5
g (49%) von 117 ergaben.
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BEISPIEL 103
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5'-O-(4,4'-Dimethoxytrityl)-N2-isobutyryl-N2-nonyl-2'-desoxyguanosin
(118)
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Verbindung
118 wurde aus Verbindung 117 durch Befolgen des Verfahren aus Beispiel
92 unter Verwendung von Verbindung 117 (2,2 g, 4,75 mmol), DMTCI
(1,69 g, 5 mmol), trockenem TEA (1,01 g, 10 mmol) und trockenem
Pyridin (70 ml) hergestellt. Die Rohverbindung wurde unter Verwendung
von Flash-Chromatographie und Methylenchlorid/Methanol/TTEA als
Elutionsmittel gereinigt. 2 g (55%) Rohprodukt wurde als Schaum
erhalten.
-
BEISPIEL 104
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3'-O-[N,N-Diisopropylamino)(β-cyanoethoxy)phosphanyl]-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)-N2,N6-diisobutyryl-N2-nonyl-2'-desoxyadenosin (119)
-
Das
Phosphoramiditmonomer, Verbindung 119 wird aus 118 entsprechend
dem Verfahren von Beispiel 94 hergestellt. Das Rohprodukt wird durch
Silikagel-Chromatographie
gereinigt.
-
BEISPIEL 105
-
3',5'-O-(Tetraisopropyldisiloxan-1,3-diyl)-2-chlor-2'-desoxyadenosin (120)
-
Verbindung
120 wurde aus 2-Chlor-2'-desoxyadenosin
entsprechend dem Verfahren von Beispiel 95 unter Verwendung von
2-Chlor-2'-desoxyadenosin
(4,3 g, 15,09 mmol), 1,3-Dichlor-1,1,3,3-tetraisopropyldisiloxan
(4,74 g, 15,1 mmol), trockenem TEA (3,05 g, 30,2 mmol) und trockenem
Pyridin (100 ml) hergestellt. Das reine Produkt wurde durch Säulenchromatographie
unter Verwendung von Methylenchlorid→Aceton als Elutionsmittel gereinigt,
woraus sich 7,3 g (92%) reines 120 als amorpher Feststoff ergaben.
-
BEISPIEL 106
-
3',5'-O-(Tetraisopropyldisiloxan-1,3-diyl)-2-chlor-N6-benzoyl-2'-desoxyadenosin (121)
-
Eine
gut getrocknete Lösung
aus Verbindung 120 (8 g, 15 mmol) in trockenem Pyridin ließ man mit Triethylamin
(4,55 g, 45 mmol) und Benzoylchlorid (6,3 g, 45 mmol) bei Raumtemperatur
während
12 h unter Argonatmosphäre
reagieren. Die Reaktionsmischung wurde zur Trockene eingedampft
und der Rückstand wurde
auf Methylenchlorid/Wasser aufgeteilt und in Methylenchlorid (2 × 150 ml)
extrahiert. Das organische Extrakt wurde mit Kochsalzlösung (60
ml) gewaschen, getrocknet und zur Trockene eingedampft. Reinigung durch
eine Silikasäule
ergab 8,2 g (86%) von 121 als Schaum.
-
BEISPIEL 107
-
N6-Benzoyl-2-chlor-2'desoxyadenosin (122)
-
Zu
einer gerührten
Lösung
aus Verbindung 121 (7,9 g, 12,5 mmol) in trockenem THF (100 ml)
wurde eine 1 M Lösung
von Tetrabutylammoniumfluorid in THF (50 ml, 5 mmol) über einen
Zeitraum von 15 Minuten bei Raumtemperatur langsam zugegeben. Die
Reaktionsmischung wurde während
weiteren 6 Stunden gerührt und
zur Trockene eingedampft. Der Rückstand
ergab nach Reinigung durch Silikagel-Chromatographie unter Verwendung von
Methylenchlorid→Aceton
als Elutionsmittel 3,88 g (80%) reines 122.
-
BEISPIEL 108
-
5'-O-(4,4'-Dimethoxytrityl)-N6-benzoyl-2-chlor-2'-desoxyadenosin (123)
-
Verbindung
123 wurde aus Verbindung 122 entsprechend dem Verfahren von Beispiel
92 unter Verwendung von Verbindung 122 (2,5 g, 6,43 mmol), DMTCI
(2,37 g, 7 mmol), trockenem TEA (0,71 g, 7 mmol) und trockenem Pyridin
(100 ml) hergestellt. Das Rohprodukt wurde durch Flash-Chromatographie
unter Verwendung von Methylenchlorid→Ethylacetat als Elutionsmittel,
das 1% TEA enthielt, gereinigt, woraus sich 3 g (68%) reines 123
als Schaum ergaben.
-
BEISPIEL 109
-
3'-O-[(N,N-Diisopropylamino)(β-cyanoethoxy)phosphanyl]-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)-N6-benzoyl-2-chlor-2'-desoxyadenosin (124)
-
Das
Phosphoramiditmonomer 124 wird aus Verbindung 123 entsprechend dem
Verfahren von Beispiel 94 unter Verwendung von Verbindung 123 (2,4
g, 3,47 mmol), N,N-Diisopropylethylamin (1,22 ml, 7 mmol), 2-Cyanoethyl-N,N-diisopropylchlorphosphoramid
(1,65 g, 7 mmol) und trockenem Methylenchlorid (30 ml) hergestellt.
Das Rohprodukt wurde durch Flash-Chromatographie unter Verwendung
von Hexan→Ethylacetat
als Elutionsmittel, das TEA (1%) enthielt, gereinigt. Die reinen
Fraktionen wurden vereinigt und zur Trockene eingedampft. Der Rückstand
wurde in 10 ml trockenem Methylenchlorid gelöst und in gut gerührtes Hexan
(1500 ml) unter Argon tropfweise zugegeben. Nach der Zugabe wurde
das Rühren
während
einer weiteren Stunde (1 h) fortgesetzt und der ausgefallene Feststoff
wurde filtriert, mit Hexan gewaschen und über festem Natriumhydroxid
während
3 Stunden getrocknet. Das getrocknete Pulver zeigte auf dem 31P-Spektrum keine Spuren einer Verunreinigung.
-
BEISPIEL 110
-
N2-[Imidazol-4-yl(ethyl)]-2'-desoxyguanosin (125)
-
Eine
Mischung aus 2-Chlor-2-desoxyinosin (6,0 g, 20,97 mmol) und Histamin
(4,4 g, 40 mmol) in 2-Methoxyethanol (60 ml) wurde in einer Stahlbombe
bei 110°C
während
12 Stunden erhitzt. Die Bombe wurde auf 0°C abgekühlt, vorsichtig geöffnet und
der ausgefällte
Feststoff wurde abfiltriert. Der Feststoff wurde mit Methanol und
Aceton gewaschen und in DMF/Wasser auskristallisiert, woraus sich
6 g (79%) reines 125 ergaben. Smp. 220–222°C.
-
BEISPIEL 111
-
3',5'-O-(Tetraisopropyldisiloxan-1,3-diyl)-N2-[imidazol-4-yl-(ethyl)]-2'-desoxyguanosin (126)
-
Zu
einer gerührten
Lösung
von Verbindung 125 (2,4 g, 6,65 mmol) in trockenem DMF (50 ml) und
trockenem Pyridin (20 ml) wurde Triethylamin (4,04 g, 40 mmol),
gefolgt von 1,3-Dichlor-1,1,3,3-tetraisopropyldisiloxan (4,18 g,
13,3 mmol) bei Raumtemperatur gegeben. Die Reaktionsmischung wurde
bei Raumtemperatur über
Nacht gerührt
und zur Trockene eingedampft. Der Rückstand ergab nach Reinigung
mit Silikagel-Chromatographie unter Verwendung von Methylenchlorid→Methanol
als Elutionsmittel 3,2 g (80%) von 126 als amorphen Feststoff.
-
BEISPIEL 112
-
3',5'-O-(Tetraisopropyldisiloxan-1,3-diyl)-6-O-diphenylcarbamoyl-N2-[1-diphenylcarbamoylimidazol-4-yl-(ethyl)]-2'-desoxyguanosin (127)
-
Zu
einer Lösung
aus Verbindung 126 (12,34 g, 20 mmol) in trockenem Pyridin (50 ml)
und trockenem DMF (200 ml) wurde N,N-Diisopropylethylamin (7,74
g, 60 mmol) und Diphenylcarbamoylchlorid (11,55 g, 50 mmol) bei
Raumtemperatur gegeben. Die Reaktionsmischung wurde bei Raumtemperatur
während
12 Stunden unter Argonatmosphäre
gerührt.
Sie wurde zur Trockene eingedampft und der Rückstand wurde in Methylenchlorid
(400 ml) gelöst.
Das organische Extrakt wurde mit Wasser (100 ml) und Kochsalzlösung (50
ml) gewaschen, getrocknet und zur Trockene eingedampft. Der Rückstand
wurde durch Flash-Chromatographie über Silikagel unter Verwendung
von Methylenchlorid→Aceton
als Elutionsmittel gereinigt. Die reinen Fraktionen wurden vereinigt
und zur Trockene eingedampft, woraus sich 15 g (75%) von 127 als
Schaum ergaben.
-
BEISPIEL 113
-
6-O-Diphenylcarbamoyl-N2-[1-diphenylcarbamoylimidazol-4-yl(ethyl)]-2'-desoxyguanosin (128)
-
Verbindung
128 kann aus Verbindung 127 durch selektives Deblockieren der „TIP"-Gruppe mit Tetrabutylammoniumfluorid/Pyridin/THF
bei Raumtemperatur hergestellt werden.
-
BEISPIEL 114
-
5'-O-(4,4'-Dimethoxytrityl)-6-O-diphenylcarbamoyl-N2-[1-diphenylcarbamoylimidazol-1-yl(ethyl)]-2'-desoxyguanosin (129)
-
Verbindung
129 kann aus Verbindung 128 entsprechend dem Verfahren von Beispiel
92 hergestellt werden.
-
BEISPIEL 115
-
3'-O-[(N,N-diisopropylamino)(β-cyanoethoxy)phosphanyl]-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)-6-O-diphenylcarbamoyl-N2-[1-diphenylcarbamoylimidazol-4-yl-(ethyl)]-2'-desoxyguanosin (130)
-
Verbindung
130 kann aus Verbindung 129 entsprechend dem Verfahren von Beispiel
93 hergestellt werden.
-
BEISPIEL 116
-
Verfahren zum Binden modifizierter
5'-Dimethoxytriphenylmethylribonukleoside
der Erfindung an die 5'-Hydroxylgruppe
der an den CPG-Träger
gebundenen Nukleoside
-
Die
modifizierten Nukleoside, die sich an der endständigen 3'-Position bestimmter Antisense-Oligonukleotide
befinden werden, sind als ihre 5'-DMT-Gruppen
(die Cytosin- und Adenin-exocyclischen Aminogruppen sind benzoyliert
und die Guaninaminogruppe ist isobutyryliert) geschützt und
werden mit Trifluoressigsäure/Bromessigsäure, gemischt
mit Anhydrid, in Pyridin und Dimethylaminopyridin bei 50°C während fünf Stunden
behandelt. Die Lösung
wird unter verringertem Druck zu einem dünnen Sirup eingedampft, der
in Ethylacetat gelöst
wird, eine Silikagelsäule
durchläuft.
Die homogenen Fraktionen wurden gesammelt und zur Trockene eingedampft.
Eine Lösung
aus 10 ml Acetonitril, 10 Mikromol 3'-O-Brommethylester-modifiziertes Pyrimidinnukleosid und
ein ml Pyridin/Dimethylaminopyridin (1 : 1) wird langsam (60 bis
90 sek) durch eine ein mikromolare Säule aus CPG-Thymidin (Applied
Biosystems, INC) mittels Spritze gegeben, die vorher mit Säure, entsprechend
Standardbedingungen, behandelt worden war, um die freie 5'-Hydroxylgruppe zu ergeben. Andere
Nukleosid-gebundene CPG-Säulen
könnten
verwendet werden. Das Eluant wird gesammelt und wieder durch die
Säule gespritzt.
Dieses Verfahren wird dreimal wiederholt. Die CPG-Säule wird
langsam mit 10 ml Acetonitril gewaschen und dann an eine ABI 380B
Nukleinsäuresynthesevorrichtung
angefügt.
Die Standardbedingungen für
die konzentrierte Ammoniumhydroxidentschützung, die die Thyminesterverknüpfung mit dem
CPG-Träger
spaltet, spaltet ebenfalls die 3',5'-Esterverknüpfung, die das Pyrimidin-modifizierte
Nukleosid mit dem Thymidin verbindet, das anfänglich an das CPG-Nukleosid
gebunden war. Auf diese Weise kann jedes modifizierte Nukleosid
oder allgemein jedes Nukleosid mit Modifikationen in dem Heterocyclus
und/oder Zucker genau an das 3'-Ende
einer Oligonukleotidsequenz gebunden werden.
-
BEISPIEL 117
-
Verfahren zur Umsetzung
der modifizierten Nukleosid-5'-DMT-3'-phosphoramidite
zu Oligonukleotiden
-
Zur
Herstellung der modifizierten Oligonukleotide wird das Polyribonukleotid-Festphasensyntheseverfahren
von B. S. Sproat, et al., Nucleic Acids Research Band 17, Seiten
3373–3386
(1989) verwendet.
-
BEISPIEL 118
-
Herstellung modifizierter
Phosphorthioatoligonukleotide
-
Substituierte
5'-DMT-Nukleosid-3'-phosphoramidite,
die entsprechend den vorstehend beschriebenen Beispielen hergestellt
worden sind, werden in sequenzspezifische Oligonukleotidphosphorthioate,
entsprechend der Beschreibung von S. Beaucage et al., Journal of
the American Chemical Society Band 112, Seiten 1253–1255 (1990)
und B. S. Sproat et al., Nucleic Acids Research Band 17, Seiten
3373–3386
(1989) eingeschoben.
-
BEISPIEL 119
-
Herstellung modifizierter
Phosphat-methylierter Oligonukleotide
-
Das
Schützen,
die Tosylchlorid-vermittelte Methanolyse und die milde Entschützung, die
von L. H. Koole et al., in the Journal of Organic Chemistry Band
54, Seiten 1657–1664
(1989) beschrieben ist, wird auf substituierte Oligonukleotide angewandt,
um Phosphat-methylierte substituierte Oligonukleotide zu ergeben.
-
BEISPIEL 120
-
Die
Fähigkeit
der modifizierten Oligonukleotide der Erfindung an ihre komplementäre RNA-
oder DNA-Sequenzen zu hybridisieren wird durch thermische Schmelzanalyse
bestimmt. Natürliche
Antisense-Oligonukleotide oder diejenigen, die Modifikationen an
spezifischen Orten enthalten, wurden zu entweder dem DNA- oder RNA-Komplement in stöchiometrischen
Konzentrationen gegeben. Der Übergang
von Helix zu Knäuel
wurde durch Messen der Extinktion bei 260 nm gegen die Temperatur überwacht.
Messungen wurden in 100 mM Na+, 10 mM Phosphat, pH-Wert 7 und 0,1
mM EDTA durchgeführt,
die Oligonukleotidkonzentrationen betrugen 4 μM. Die Schmelztemperatur oder
Tm ist die Temperatur bei der sich eine
Hälfte
der Moleküle in
dem Duplexzustand befindet und eine Hälfte einzelsträngig ist.
Die berichteten Tm-Werte sind die Temperaturwerte, bei
der dExtinktion/dTemperatur maximal ist. Thermodynamische Parameter
der Duplexbildung wurden aus einer nichtlinearen Anpassung nach
der Methode der kleinsten Quadrate der Extinktion gegen Temperatur-Kurven an ein Zwei-Zustandsmodell
mit linear gekrümmten
Grundlinien erhalten.
-
Jede
Modifikation wurde in mehrere Oligonukleotidsequenzen eingebaut,
die in der Länge
von 15 bis 21 Resten variierten. Die untersuchten Sequenzen waren
verschiedene 15 bis 21-mere eines Zielorganismus, einschließlich des
Papiloma Virus, Herpes Virus, 5-LO, HIV und anderer Zielsequenzen.
-
Oligonukleotide,
die von einer bis fünf
Modifikationen enthielten, wurden zusätzlich zu vollständig modifizierten
Sequenzen getestet. Für
jedes modifizierte Oligonukleotid wurde die Tm mit
derjenigen des nicht modifizierten DNA-Analogons verglichen. Zusätzlich wurden
Vergleiche zwischen Oligonukleotiden, die über Phosphorthioatsubstitution
modifizierte Phosphodiesterbrücken
aufwiesen, durchgeführt.
-
In
dem vorliegenden Beispiel wurde die thermodynamische Stabilität bestimmter
neuer modifizierter Oligonukleotide der Erfindung durch Schmelzuntersuchungen
bestimmt. Bestimmte Untersuchungen, wie sie in nachstehender Tabelle
2 gezeigt sind, offenbaren, dass bis zu fünf angehängte Gruppen, die spezifisch
innerhalb der Oligonukleotidesequenzen mit einer Länge von
15 bis 21 Basen angebracht wurden, im Vergleich zu den nicht modifizierten
Ausgangsoligonukleotiden im Allgemeinen nur zu einer bescheidenen
Wirkung bezüglich
der Tm-Werte führten. Die Wirkungen auf die
Tm-Werte waren vom Ort in der Sequenz abhängig, wobei eine
nahe an dem 3'-Ende
angebrachte Modifikation weniger destabilisierende Wirkungen aufwies,
als am 5'-Ende angebrachte
Modifikationen.
-
Tabelle 2
-
THERMODYNAMISCHE STABILITÄT
-
- Untersuchte Sequenz A'CC
GA'C G'AT C'AT GTC GTA' CGC
- (21-mer, Positionen 1, 5, 8, 11 & 18 sind modifiziert)
-
-
- Untersuchte Sequenz CGA CTA TGC AAG TA'C
- (15-mer, Position 14 ist modifiziert)
-
-
- Untersuchte Sequenz CGA CTA TGC AAA' A'A'C
- (15-mer, Positionen 12, 13, 14 sind modifiziert)
-
-
BEISPIEL 121
-
In
diesem Test wurde die Spezifität
der Hybridisierung durch Vergleichen der Stabilität eines
Duplexes, der ein an einem einzelnen Rest modifiziertes Oligonukleotid
und dessen Komplement enthielt, mit der Stabilität eines Duplexes bestimmt,
der dasselbe einfach modifizierte Oligonukleotid und eine komplementäre Sequenz
enthielt, die eine der Modifikation gegenüberliegende nicht komplementäre Base
enthielt. Zum Beispiel wurde die Spezifität eines nicht modifizierten
Adenosins durch Messen der Tm der Sequenz
CTC GTA CCA TCC CCG TCC (X-Strang), die an die Sequenz GGA CCG GAA
YGG TAC GAG (Y-Strang) hybridisiert war, gemessen, wobei Y = A,
C, G, T oder keines war. Der Unterschied in dem Tm-Wert
für den
zusammenpassenden Duplex (Y = T) im Vergleich zu dem Duplex, der
eine einzelne Nichtentsprechung oder Bauchung enthält (Y =
A, C, G oder keines), ist ein Maß für die Spezifität des nicht
modifizierten A-T-Paars. Ähnliche
Experimente wurden mit einem modifizierten Adenosin durchgeführt, das
das A an Position 9 des X-Strangs ersetzte. Der Vergleich für die Delta
Tm-Werte (fehlende Entsprechung gegen Entsprechung)
für die
modifizierte Sequenz mit denjenigen für das nicht modifizierte Analogon
ergibt ein Maß für die Spezifität dieser
Modifikation.
-
In
diesem Test wurde die Spezifität
der modifizierten Adenosine für
das Watson-Crick-Basenpaar
mit Thymidin bestimmt, indem als Y-Strang ein 18-mer mit T (Watson-Crick-Komplement),
A, G, C (fehlende Entsprechung), oder mit der Deletion des Nukleotids
an der 9-Position (ausgebauchte Schleife) hergestellt wurde. Der
Y-Komplementstrang
enthält
ein 2'-modifiziertes
Adenosin an der 9ten Position. Die Daten sind in Tabelle 3 gezeigt.
Wie in Tabelle 3 ersichtlich ist, blieb die Spezifität der modifizierten
Adenosine erhalten, das heißt, ihre
Tm-Werte waren eher größer bei Paarung mit T als bei
Situationen mit fehlender Entsprechung bei A, G, C oder ausgebauchten
Schleifen.
-
Tabelle 3
-
Spezifität der Modifikation
-
- X-Strang 5'-CTC
GTA CCA' TTC CGG
TCC
- Y-Strang 3'-GAG
CAU GGY' AAG GCC
AGG (18-mer, 9-Position ist modifiziert)
- Y = T (Watson-Crick-Komplement)
- Y = A, C oder G (fehlende Entsprechung)
- Y = keines (ausgebauchte Schleife, „BU")
-
-
In
diesem Beispiel wird die Beständigkeit
gegen Nukleaseabbau gemessen. Aliquoten mit 10% fetalem Kälberserum
in DMEM-Medien, die 50 μM
Oligonukleotid enthielten, wurden bei 37°C inkubiert. Zu verschiedenen
Zeiten wurden Aliquoten mit 15 μl
entfernt und mit 15 μl
9 M Harnstoff in 1 × TBE
gemischt. Die Zeitpunkte wurden bis zur Analyse mit Elektrophorese
mittels 20% Polyacrylamid/7 M Harnstoff eingefroren. Die Gele wurde
mit „Stains
All" (Sigma Chem
Co., St. Louis, MO) gefärbtund
und nach dem Entfärben
unter Verwendung eines LKB-Laserdesnsitometers
gescannt. Die Scans wurden durch Integration der Peakreihe und Berechnung
der prozentual abgebauten Oligonukleotide aus den Oligonukleotiden
mit vollständiger
Länge (n)
bezogen auf den Verlust von zwei Basenresten (n – 2) analysiert. Die Daten
wurden als % Abbau gegen die Zeit aufgetragen und mit Kurven verglichen,
die für
Phosphodiester-(PO) und Phosphorthioat-(PS) Oligonukleotide erzeugt worden
waren.
-
Für dieses
Beispiel sind die Daten in Tabelle 4 gezeigt. Anhand dieser Daten
sind die modifizierten Oligonukleotide der Erfindung mindestens
so beständig
wie die nicht modifizierten Sequenzen und in bestimmten Fällen beständiger als
Phosphorthioat-modifizierte
Sequenzen.
-
Tabelle 4
-
NUKLEASEBESTÄNDIGKEIT
-
- Untersuchte Sequenz CGA CTA TGC AAG TA'C
- (15-mer, Position 14 ist modifiziert)
-
-
- Untersuchte Sequenz CGA CTA TGC AAA' A'A'C
- (15-mer, Positionen 12, 13,14 sind modifiziert)
-
-
- Untersuchte Sequenz CGA CAA TGC AAG' G'G'T
- (15-mer, Positionen 12, 13, 14 sind modifiziert)
-
-
BEISPIEL 123
-
Im
Allgemeinen ist der Delta Tm-Wert zwischen
dem modifizierten Oligonukleotid und dessen nicht modifiziertem
Analogon zu der Zahl der modifizierten Reste proportional. In einem
weiteren Test wurden die Delta Tm-Werte
pro Modifikation aufgeschrieben. Die Delta Tm-Werte
pro Modifikation wurde über
alle modifizierten Sequenzen gemittelt und sind in Tabelle 5 aufgelistet.
Die Daten sind als durchschnittliche Delta Tm-Werte
pro Modifikation im Vergleich zur Wildtyp-DNA für sowohl die DNA-Ziele als
auch die RNA-Ziele gezeigt. Weiterhin ist die Spezifität gegen
DNA-Ziele mit ei ner willkürlichen
Punktebewertung aufgeschrieben, wobei 1 spezifisch und 4 nicht spezifisch
ist.
-
Tabelle
5
BIOPHYSIKALISCHE BEWERTUNG VON OLIGONUKLEOTIDEN
-
BEISPIEL 124
-
In
weiteren Tests wurde die Beständigkeit
gegen Nukleasen in Bezug auf diejenige von Phosphorthioat und Phosphodiester
verglichen. Unter Verwendung der Protokolle von Beispiel 122 wurde
die Abbaukurve für Phosphodiesteroligonukleotide
bestimmt und wie in 5 bewertet. Für die Phosphodiesteroligonukleotide
betrug der Abbau nach ungefähr
1 Stunde ungefähr
50% und war nach ungefähr
4 Stunden vollständig.
Die Phosphorthioatoligonukleotide wurden mit 1 bewertet. Für die Phosphorthioatoligonukleotide
betrug der Abbau nach ungefähr
vier Stunden ungefähr
20% und nach ungefähr
20 Stunden ungefähr
50%. Den Oligonukleotiden, die Modifikationen enthielten, wurden
Werte, basierend auf dem visuellen Vergleich mit den Phosphodiester-
und Phosphorthioatkurven, zugeordnet. Diese Werte werden in Tabelle
6 berichtet.
-
Tabelle
6
RELATIVE BESTÄNDIGKEIT
GEGEN FETALE KÄLBERSERUMNUKLEASEN
-
BEISPIEL 125
-
Unter
Verwendung der Protokolle der Beispiele 120 und 123 wurden Oligonukleotide
der Erfindung mit neuen Nukleotiden, entsprechend der Herstellung
nach bestimmten vorstehenden Beispielen, auf ihre DNA-DNA-Duplexstabilität oder DNA-RNA-Duplexstabilität gegen
DNA- oder RNA-Sequenzen getestet. Die Hybridisierungsanalysen basierend
auf Tm, Delta Tm und
Delta Tm pro Modifikation wurden bestimmt.
Die Ergebnisse dieser Tests sind in nachstehender Tabelle 6 gezeigt.
-
Die
Testsequenzen repräsentieren
verschiedene Sequenzen, die so gewählt sind, dass sie die spezifische
Aktivität
in bekannten Pathogenen oder Testsequenzen zeigen. JM-12 ist eine
synthetische Sequenz, die selbstkomplementär ist. Da sie selbstkomplementär ist, wird
jede Modifikation zweimal exprimiert, für jedes Auftreten in den komplementären Sequenzen
einmal. HSV-21 ist eine 21-mer-Sequenz aus dem Herpes Virus. G-gekapptes
PAP ist eine Sequenz aus dem Papiloma Virus mit einem C-Nukleotid
an dem 3'-Ende,
das das Kopplungsnukleotid während
der Synthese ist. Darauf folgen drei verkappende G-Nukleotide. Dieses
Verkappen wird spezifisch zum Erhöhen der Nukleasebeständigkeit
der Sequenz hinzugefügt.
Die XY-Sequenz ist besonders zur Bestimmung der sterischen Hinderung
der Watson-Crick-Blndung zwischen komplementären Strängen verwendbar. 5LO ist ein
16-mer aus der mRNA der menschlichen 5-Lipoxygenase.
-
Für diese
Tests wurde das „2-Chlor-dA"-Nukleotid entsprechend
dem synthetischen chemischen Sequenzabbruch in vorstehendem Beispiel
109 hergestellt und das „2-Propylimidazoyl-dG"-Nukleotid wurde
entsprechend dem synthetischen chemischen Sequenzabbruch in vorstehendem
Beispiel 92 hergestellt.
-
Tabelle 7
-
DUPLEXSTABILITÄT
-
- DNA-RNA-DUPLEXSTABILITÄT
- Komplementärer
Strang – YX:
GGA CCG GAA GGT ACG AG
- Testnukleotid – 2-Chlor-dA
-
-
- Komplementärer
Strang – HSV
21: ACC GAG GAT CAT GTC GTA CGC
- Testnukleotid – 2-Chlor-dA
-
-
- DNA-RNA-DUPLEXSTABILITÄT
- Komplementärer
Strang – HSV
21 GCC GAG GTC CAT GTC GTA CGC
- Testnukleotid – 2-Propylimidazoyl-dG
-
-
- DNA-DNA-DUPLEXSTABILITÄT
- Komplementärer
Strang – HSV
21 GCC GAG GTC CAT GTC GTA CGC
- Testnukleotid – 2-Propylimidazoyl-dG
-
-
- Komplementärer
Strang – JM-12:
GCC TGA TCA GGC
- Testnukleotid – 2-Propylimidazoyl-dG
-
-
- Komplementärer
Strang – G-verkapptes
PAP: CGA CTA TGC AAG GGC
- Testnukleotid – 2-Propylimidazoyl-dG
-
-
BEISPIEL 126
-
Verbindungen
zum Modulieren der Aktivität
von Messenger-RNA, die die Produktion des Proteins 5-Lipoxygenase
kodiert, werden entsprechend diesem Beispiel und anderen nachfolgenden
konstruiert. Die Sequenz CGUUCCAGUGACUUC erscheint in der 5-Lipoxygenase-mRNA
am Nukleotid 1065 beginnend, definiert durch Zählen der Initiierung der Translation „A" bei 0. Es können ebenfalls
andere Regionen ausgewählt werden,
die wahrscheinlich zu wirksamen Antisense-Mitteln führen. Für die vorstehend
beschriebene Region kann ein Ziel-Antisense-Oligonukleotid (GCAAGGTCACTGAAG),
das auf die 5-Lipoxygenase-RNA gerichtet ist, durch Standardfestkörpertechniken
konstruiert werden, die zu einer wirksamen erfindungsgemäßen Verbindung
führen.
Die 5LO-Sequenz 5'-GAA
GTC ACT GGA ACG-3',
die spezifische Adenine enthält,
die gegen 2-Imidazolylethylamino-2-desoxyadenin ersetzt wurden,
kann entsprechend den Beispielen 94 und 99 aus 2-Chlor-2'-desoxyadenosin (5,72 g, 20 mmol), Journal
of the American Chemical Society Band 106, Seite 6379 (1984) hergestellt
werden. Geeignete Mengen dieses Materials werden in trockenem THF
gelöst
und bei der automatisierten Festphasensynthese der 5LO-Sequenz 5'-GAA GTC ACT GGA
ACG-3' verwendet.
-
Die
modifizierten synthetisierten Sequenzen werden
GaA GTC ACT
GGA ACG
GAA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC ACT GGA aCG
GAA
GTC aCT GGA ACG
GAA GTC ACT GGa ACG
GaA GTC aCT GGA aCG
Gaa
GTC ACT GGA ACG
GAA GTC ACT GGa aCG und
Gaa GTC aCT GGa
aCG sein,
wobei a = 2-(Imidazol-4-yl-ethylamino)adenin ist.
-
BEISPIEL 127
-
Die
Synthese der 5LO-Sequenz 5'-GAA
GTC ACT GGA ACG-3',
die N2-Imidazolylethylguanin
(2-Imidazolylaminohypoxanthin) an spezifischen Guaninpositionen
enthält,
wird entsprechend den Beispielen 86 und 93 durchgeführt, wobei
1-(3- Aminopropyl)imidazol
durch 1-(2-Aminoethyl)imidazol ersetzt wurde. Geeignete Mengen dieses
Materials werden in trockenem THF gelöst und in der automatisierten
Synthese der 5LO-Sequenz 5'-GAA
GTC ACT GGA ACG-3' verwendet.
-
Die
modifizierten synthetisierten Sequenzen werden
gAA GTC ACT
GGA ACG
GAA GTC ACT GGA ACg
GAA gTC ACT GGA ACG
GAA
GTC ACT gGA ACG
GAA GTC ACT GgA ACG
gAA GTC ACT GGA ACg
gAA
gTC ACT GGA ACg und
gAA gTC ACT ggA ACg sein,
wobei g
= N2-(imidazolylethyl)guanin((2-imidazol-4-ylethylamino)hypoxanthin)
ist.
-
BEISPIEL 128
-
Die
Synthese der 5LO-Sequenz 5'-GAA
GTC ACT GGA ACG-3',
die 2'-Desoxy-2'-(imidazol-4-yl-propyl)adenin an spezifischen
Positionen enthält,
wird durchgeführt.
Eine Lösung
aus 3',5'-O-(Tetraisopropyldisiloxan-1,3-diyl)-9-β-D-arabinofuranosyladenin
(10,2 g, 20 mmol) in 200 ml trockenem Pyridin wird in einem Eisbad
gekühlt
und mit Trimethylchlorsilan (6 ml) behandelt. Nach 0,5 h wird Benzoylchlorid
(6 ml) zugegeben und das Eisbad wird entfernt. Die Reaktion wird
nach zwei Stunden bei Umgebungstemperatur abgekühlt und nach 15 Min mit 20
ml kaltem Wasser, gefolgt von 20 ml konzentriertem Ammoniumhydroxid,
behandelt. Die Reaktionsmischung wird unter verringertem Druck zu
einem Öl
eingedampft, das durch Silikagel-Chromatographie gereinigt wird,
um neun g des 3',5',N6-blockierten Nukleosids
zu ergeben. Dieses Material wird in trockenem Acetonitril (200 ml)
und trockenem DMF (50 ml) gelöst,
in einem Eisbad abgekühlt
und mit Natriumhydroxid (400 mg), gefolgt von Trifluormethylsulfonsäureanhydrid
(5 g) in Acetonitril (50 ml), das 30 Min später tropfweise zugegeben wurde,
behandelt. Die Reaktionsmischung wird unter verringertem Druck eingedampft. Der
Rückstand
wird in Ethylacetat gelöst,
mit Wasser gewaschen und mit MgSΟ4 getrocknet. Entfernen des Lösungsmittels
unter verringertem Druck liefert das 2'-Trifluorsulfonat als harten Schaum.
Eine Pro be dieses Materials (4 g, 5,5 mmol) wird in trockenem Ethylacetat
(100 ml) und Diisopropylethylamin (800 mg) gelöst, in einem Eisbad gekühlt und
mit 1-(4-Imidazolyl)-3-hydroxy-n-propan
(750 mg) behandelt. Nach zwei h bei Umgebungstemperatur wird die
Reaktionsmischung mit 50 ml kaltem Wasser gewaschen und mit MgSO4 getrocknet. Entfernen des Lösungsmittels
unter verringertem Druck liefert das 2'-(Imidazolylpropoxy)adenosin,
das an den 3',5'- und N6-Positionen
blockiert ist. Dieses Material wird in 50 ml trockenem THF gelöst und mit
Tetrabutylammoniumfluorid (10 ml von 1 M in THF) bei Raumtemperatur
während
zwei Stunden behandelt. Das Lösungsmittel
wird unter verringertem Druck entfernt und der Rückstand, absorbiert auf Silikagel,
wird über
Sllikagel chromatographiert, wobei mit Chloroform/Methanol-Mischungen eluiert
wird. Das 5'-DMT-
und 3'-Cyanoethoxyphosphoramidit
dieses Materials wird entsprechend den vorstehenden Beispielen 92
und 93 hergestellt und geeignete Mengen dieses Materials werden
in trockenem Acetonitril gelöst
und bei der automatisierten Festphasensynthese der 5LO-Sequenz 5'-GAA GTC ACT GGA
ACG verwendet.
-
Die
synthetisierten modifizierten Sequenzen werden
GAa GTC CGT
GGA aCG
GaA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC aCT GGA aCG
GAA
GTC aCT GGA ACG
GAA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC ACT GGA ACG
GAA
GTC ACT GGa ACG
GAa GTC ACT GGA ACG und
Gaa GTC aCT GGa
aCG sein,
wobei a = 2'-O-(Imidazol-4-yl-n-propyl)adenin
ist.
-
BEISPIEL 129
-
Die
Synthese der 5LO-Sequenz 5'-GAA
GTC ACT GGA ACG-3',
die 2'-(Imidazol-4-yl-propyl)thymidin an
spezifischen Positionen enthält,
wird beschrieben. Eine Lösung
aus 3',5'-O-(Tetraisopropyldisiloxan-1,3-diyl)-9-β-D-arabinofuranosylthymin
(9,7 g, 20 mmol) wird in trockenem Acetonitril (200 ml) und trockenem
DMF (50 ml) gelöst,
in einem Eisbad abgekühlt
und mit Natriumhydrid (400 mg), gefolgt von Trifluormethylsulfonsäureanhydrid
(5 g) in trockenem Acetonitril (50 ml), das 30 Min später tropfweise
zugegeben wurde, behandelt. Die Reaktionsmischung wird unter verringertem
Druck eingedampft. Der Rückstand
wird in Ethylacetat gelöst,
mit Wasser gewaschen und mit MgSΟ4 getrocknet. Entfernen des Lösungsmittels
unter verringertem Druck liefert das 2'-Trifluorsulfonat als harten Schaum.
Eine Probe dieses Materials (4 g, 5,5 mmol) wird in trockenem Ethylacetat
(100 ml) und Diisopropylethylamin (800 mg) gelöst, in einem Eisbad abgekühlt und mit
1-(Imidazol-4-yl)-3-hydroxy-n-propan (750 mg) behandelt. Nach 2
Stunden bei Umgebungstemperatur wird die Reaktionsmischung mit kaltem
Wasser gewaschen und mit MgSΟ4 getrocknet. Das Material wird weiterhin entsprechend
den vorstehenden Beispielen 92 und 93 umgesetzt, um das 5'-DMT-3'-cyanoethoxyphosphoramidit
zu liefern. Geeignete Mengen dieses Materials werden in trockenem
Acetonitril gelöst
und bei der automatisierten Festphasensynthese der 5LO-Sequenz 5'-GAA GTC ACT GGA
ACG verwendet.
-
Die
synthetisierten modifizierten Sequenzen werden
GAA GTC ACt
GGA ACG
GAA GtC ACT GGA ACG und
GAA GtC ACt GGA ACG sein,
wobei
t = 2'-O-(Imidazol-4-yl-n-propyl)thymin
ist.
-
BEISPIEL 130
-
Es
wird die Synthese der 5LO-Sequenz 5'-GAA GTC ACT GGA ACG, die 3-Deaza-3-(imidazol-4-yl-propyl)guanin
an spezifischen Positionen enthält,
beschrieben. Eine Lösung
von 5,2 g, 10 mmol 5-(Cyanomethyl)-1-(2-desoxy-3,5-di-O-p-tolyl-β-D-erythropentofuranosyl)imidazol-4-carboxylat,
Journal of Medicinal Chemistry, Band 27, Seite 1389 (1984), wird
in trockenem THF (100 ml) gelöst
und mit Natriumhydrid (840 mg) bei Raumtemperatur behandelt. Nachdem
die Entwicklung von Wasserstoff aufgehört hat, wird 4-(2-Bromethyl)imidazolhydrobromid
(2,6 g) zugegeben, Rec. Trav. Chim., Band 89, Seite 1189 (1970),
und die Lösung wird
bei Umgebungstemperatur während
5 Stunden gerührt.
Die Reaktionsmischung wird zur Trockene eingedampft. Der Rückstand
wird in Ethylacetat gelöst,
mit Wasser gewaschen und mit MgSO4 getrocknet.
Der nach Filtration und Entfernung des Lösungsmittels erhaltene Rückstand
wird in flüssigem
Ammoniak gelöst
und in einem Druckbehälter
bei Umgebungstemperatur während
24 Stunden aufbewahrt und auf 100°C
während
1 Stunde erhitzt. Der Ammoniak wird abgelassen und der Rückstand
wird zusammen mit Methanol zweimal eingedampft. Dieses Material
wird in Methanol gelöst,
auf Silikagel adsorbiert und auf eine Silikagelsäule gegeben. Die Elution mit
Chloroform/Methanol liefert 2,0 g 1-(2-Desoxy-β-D-erythropentofuranosyl)-5-(1-cyano-3-[imidazol-4-yl]prop-1-yl)-4-carboxamid.
Dieses Material wird zu dem 5'-DMT-3'-cyanoethoxyisopropylphosphoramidit entsprechend
den vorstehenden Beispielen 92 und 93 umgesetzt, woraus sich ein
harter Schaum ergibt. Geeignete Mengen dieses Materials werden in
trockenem Acetonitril gelöst
und bei der automatisierten Festphasensynthese der 5LO-Sequenz 5'-GAA GTC ACT GGA
ACG verwendet.
-
Die
synthetisierten modifizierten Sequenzen werden
gAA GTC ACT
GGA ACg
gAA GTC ACT gGA ACg
gAA gTC ACT GGA ACg
GAA
GTC ACT GGA ACg
GAA GTC ACT ggA ACG
GAA gTC ACT GGA ACG
gAA
GTC ACT GGA ACG
GAA GTC ACT GgA ACG
GAA gTC ACT GGA ACG
und
gAA gTC ACT gGA ACg sein,
wobei g = 3-Deaza-3-(4-imidazolylethyl)guanin
ist.
-
BEISPIEL 133
-
Die
Synthese der 5LO-Sequenz 5'-GAA
GTC ACT GGA ACG-3',
die 2'-Desoxy-2'-(imidazol-4-yl)ethoxyadenosin an spezifischen
Positionen enthält,
wird beschrieben. Eine Lösung
von 3',5'-(1,1,3,3-Tetraisopropyldisiloxanyl)-9-(β-D-arabinofuranosyl)adenin
in Pyridin wird durch aufeinanderfolgende Behandlung wird Chlortrimethylsilan,
Benzoylchlorid und methanolischem Ammoniak zu einem Zwischenprodukt
benzoyliert. Die resultierende Lösung
wird zur Trockene eingedampft und aus Ethanol umkristallisiert.
Das in Acetonitril gelöste
reine Produkt wird mit Trifluormethylsulfon säureanhydrid und Natriumhydrid
bei 0°C
behandelt. Die Lösung
wird bei 0°C
während
einer Stunde gerührt
und dann ließ man
sie auf Umgebungstemperatur (eine Stunde) erwärmen. Die Lösung wird zur Trockene eingedampft
und durch Silikagel-Chromatographie
(Methylenchlorid/Methanol) gereinigt. Dieses Material, N6-Benzoyl-3',5'-(1,1,3,3-tetraisopropyldisiloxanyl)-2'-trifluormethylsulfonyl-9-(β-D-arabinofuranosyl)adenin,
dient als Ausgangsmaterial für
die Synthese von Adenosinen, die an der 2'-Position mit einer Vielzahl funktioneller
Gruppen und getetherter funktioneller Gruppen substituiert sind.
Die β-D-Arabinofuranosylderivate
von Guanin, Cytosin und Thymin (Aldrich Chemical Co.) (sowie analoge
Basen), die zum Beispiel durch herkömmliche Verfahren mit N2-Isobutyryl
beziehungsweise N6-Benzoyl geschützt
sind, können
wie soeben beschrieben wurde, 2'-modifiziert
werden. Die 2'-modifizierten Ribonukleotide
können
in sequenzspezifische Oligonukleotide, entsprechend den vorstehenden
Beispielen 92 und 93 eingeschoben werden. Eine Lösung aus N6-Benzoyl-3',5'-(1,1,3,3-tetraisopropyldisiloxanyl)-2'-trifluormethylsulfonyl-9-(β-D-arabinofuranosyl)adenin
und Acetonitril wird auf 0°C
abgekühlt
und mit dem Dinatriumsalz von 2-(Imidazol-4-yl)ethanol in Acetonitril
behandelt. Man lässt
die Suspension auf Raumtemperatur erwärmen und rührt während 2 Stunden bei Umgebungstemperatur.
Die Suspension wird mit Essigsäure
neutralisiert, mit Tetrabutylammoniumfluorid während 5 Stunden bei Raumtemperatur
behandelt und zur Trockene unter verringertem Druck eingedampft.
Der Rückstand
wird in Pyridin gelöst
und, wie vorstehend beschrieben ist, zu einem Zwischenprodukt benzoyliert.
Nach Entfernen der Lösungsmittel
wird der Rückstand
durch Silikagel-Chromatographie gereinigt. Das resultierende N6-Benzoyl-2'-desoxy-2'-(1-[benzoyl]imidazol-4-ylethoxy)adenosin
wird durch vorstehend beschriebene Verfahren zu dessen 5'-DMT-3'-β-cyanoethylphosphoramidit
umgesetzt, das in die 5LO-Sequenz 5'-GAA GTC ACT GGA ACG über automatisierte
Festphasen-DNA-Synthese eingeschoben wird.
-
Die
synthetisierten modifizierten Sequenzen werden
GAa GTC ACT
GGA aCG
GaA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC aCT GGA aCG
GAA
GTC aCT GGA ACG
GAA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC ACT GGA ACG
GAA
GTC ACT GGa ACG
GAa GTC ACT GGA ACG und
Gaa GTC aCT GGa
aCG sein,
wobei a 2'-Desoxy-2'-(imidazo-4-yl)ethoxyadenosin
ist.
-
BEISPIEL 134
-
Die
Synthese der 5LO-Sequenz 5'-GAA
GTC ACT GGA ACG-3',
die 2'-Desoxy-2'-(9-[3-chlor-6-methoxyacridinyl]amino-n-pentyloxy)adenosin
an spezifischen Positionen enthält,
wird beschrieben. Eine Lösung aus
N6-Benzoyl-3',5'-(1,1,3,3-Tetraisopropyldisiloxanyl)-2'-trifluormethylsulfonyl-9-(β-D-arabinofuranosyl)adenin,
3-Chlor-6-methoxyacridinyl-9-amino-n-pentanol
und Acetcnitril wird auf 0°C
abgekühlt
und mit Natriumhydrid behandelt. Man lässt die Lösung auf Raumtemperatur erwärmen und
rührt bei
Umgebungstemperatur während
zwei Stunden und behandelt mit Tetrabutylammoniumfluorid während zwei
Stunden. Die Lösung
wird zur Trockene eingedampft und der Rückstand wird durch Silikagel-Chromatographie
gereinigt. Dieses Material wird entsprechend den Verfahren der vorstehenden
Beispiele 92 und 93 zu dessen 5'-DMT-3'-β-cyanoethyldiisopropylphosphoramiditderivat
umgesetzt, das in die 5-LO-Sequenz 5'-GAA GTC ACT GGA ACG über automatisierte
Festphasen-DNA-Synthese eingeschoben wird.
-
Die
synthetisierten modifizierten Sequenzen werden
GAa GTC ACT
GGA aCG
GaA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC aCT GA aCG
GAA
GTC aCT GGA ACG
GAA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC ACT GGA ACG
GAA
GTC ACT GGa ACG
GAa GTC ACT GGA ACG und
Gaa GTC aCT GGa
aCG sein,
wobei a 2'-Desoxy-2'-(9-[3-chlor-6-methoxyacridinyl]amino-n-pentyloxy)adenosin
ist.
-
BEISPIEL 135
-
Die
Synthese der 5LO-Sequenz 5'-GAA
GTC ACT GGA ACG-3',
die 2'-Desoxy-2'-(N1,N1,N2,trimethoxycarbonyl-N2-methylcarbamoylethoxy)ethylendiaminadenosin
an spezifischen Positionen enthält,
wird beschrieben. Eine Lösung
aus N6-Benzoyl-3',5'-(1,1,3,3-tetraisopropyldisiloxanyl)-2'-trifluormethylsulfonyl-9-(β-D-arabinofuranosyl)adenin
und Acetonitril wird auf 0°C
abgekühlt
und mit dem Natriumsalz von (N1,N1,N2.Trimethoxycarbonyl-N2-methylcarbamoylethanol)ethylendiamin
in Acetonitril behandelt. Man lässt die
Lösung
auf Raumtemperatur erwärmen,
rührt dann
bei Umgebungstemperatur während
zwei Stunden und behandelt mit Tetrabutylammoniumfluorid während zwei
Stunden. Die Lösung
wird zur Trockene eingedampft und der Rückstand wird durch Silikagel-Chromatographie
gereinigt. Dieses Material wird entsprechend der Verfahren der vorstehenden
Beispiele 92 und 93 zu dessen 5'-DMT-3'-β-cyanoethylphosphoramiditderivat
umgesetzt, das in die 5LO-Sequenz 5'-GAA GTC ACT GGA ACG über automatisierte
Festphasen-DNA-Synthese eingeschoben
wird.
-
Die
synthetisierten modifizierten Sequenzen werden
GAa GTC ACT
GGA aCG
GaA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC aCT GGA aCG
GAA
GTC aCT GGA ACG
GAA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC ACT GGA ACG
GAA
GTC ACT GGa ACG
GAa GTC ACT GGA ACG und
Gaa GTC aCT GGa
aCG sein, wobei
A 2'-Desoxy-2'-(N1,N1,N2,trimethoxycarbonyl-N2-methylcarbomyolethoxy)ethylendiaminadenosin
ist.
-
BEISPIEL 136
-
Die
Synthese der 5LO-Sequenz 5'-GAA
GTC ACT GGA ACG-3',
die 2'-Desoxy-2'-nonanoxyadenosin an spezifischen Positionen
enthält,
wird durchgeführt.
Eine Lö sung
aus N6-Benzoyl-3',5'-(1,1,3,3-tetraisopropyldisiloxanyl)-2'-trifluormethylsulfonyl-9-(β-D-arabinofuranosyl)adenin
und Acetonitril wird auf 0°C
abgekühlt und
mit dem Natriumsalz von Nonanol in Acetonitril behandelt. Man lässt die
Lösung
auf Raumtemperatur erwärmen,
rührt dann
bei Umgebungstemperatur während
zwei Stunden und behandelt mit Tetrabutylammoniumfluorid während zwei
Stunden. Die Lösung
wird zur Trockene eingedampft und der Rückstand wird durch Silikagel-Chromatographie gereinigt.
Dieses Material wird durch Verfahren der vorstehenden Beispiele
92 und 93 zu dessen 5'-DMT-3'-β-cyanoethyldiisopropylphosphoramiditderivat
umgesetzt, das in die 5LΟ-Sequenz 5'-GAA GTC ACT GA ACG über automatisierte
Festphasen-DNA-Synthese eingeschoben wird.
-
Die
synthetisierten modifizierten Sequenzen werden
GAa GTC ACT
GGA aCG
GaA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC aCT GGA aCG
GAA
GTC aCT GGA ACG
GAA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC ACT GGA ACG
GAA
GTC ACT GGa AGC
GAa GTC ACT GGA ACG und
Gaa GTC aCT GGa
aCG sein,
wobei a 2'-Desoxy-2'-nonanoxyadenosin
ist.
-
BEISPIEL 137
-
Die
Synthese der 5LΟ-Sequenz
5'-GAA GTC ACT GGA
ACG-3', die 2'-Desoxy-2'-dimethylamino-tris(ethylamino)adenosin
an spezifischen Positionen enthält,
wird beschrieben. Eine Lösung
aus N6-Benzoyl-3',5'-(1,1,3,3-tetraisopropyldisiloxanyl)-2'-trifluormethylsulfonyl-9-(β-D-arabinofuranosyl)adenin,
Dimethylaminotris(ethylamin), Ethylisopropylamin und Acetonitril
bei 0°C
lässt man
auf Raumtemperatur erwärmen, rührt bei
Umgebungstemperatur während
3 Stunden und behandelt dann mit Tetrabutylammoniumfluorid während zwei
Stunden. Die Lösung
wird zur Trockene eingedampft und der Rückstand wird durch Sllikagel-Chromatographie
gereinigt. Dieses Material wird durch Verfahren der vorstehenden
Beispiele 92 und 93 zu des sen 5'-DMT-3'-β-cyanoethylphosphoramiditderivat
umgesetzt, das in die 5LΟ-Sequenz 5'-GAA GTC ACT GGA ACG über automatisierte
Festphasen-DNA-Synthese
eingeschoben wird.
-
Die
synthetisierten modifizierten Sequenzen werden
GAa GTC ACT
GGA aCG
GaA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC aCT GGA aCG
GAA
GTC aCT GGA ACG
GAA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC ACT GGA ACG
GAA
GTC ACT GGa AGC
GAa GTC ACT GGA ACG und
Gaa GTC aCT GGa
aCG sein,
wobei a 2'-Desoxy-2'-dimethylamino-tris(ethylamino)adenosin
ist.
-
BEISPIEL 138
-
Die
Synthese der 5LΟ-Sequenz
5'-GAA GTC ACT GGA
ACG-3', die 2'-Desoxy-2'-(methoxytris-ethoxy)adenosin an spezifischen
Positionen enthält,
wird beschrieben. Eine Lösung
aus N6-Benzoyl-3',5'-(1,1,3,3-tetraisopropyldisiloxanyl)-2'-trifluormethylsulfonyl-9-(β-D-arabinofuranosyl)adenin,
Methoxybisethoxyethanol und Acetonitril bei 0°C wird mit Natriumhydrid behandelt
und man lässt
sie auf Raumtemperatur erwärmen,
rührt bei
Umgebungstemperatur während
3 Stunden und behandelt dann mit Tetrabutylammoniumfluorid während zwei
Stunden. Die Lösung
wird zur Trockene eingedampft und der Rückstand wird durch Sllikagel-Chromatographie
gereinigt. Dieses Material wird durch Verfahren der vorstehenden
Beispiele 92 und 93 zu dessen 5'-DMT-3'-β-cyanoethyldiisopropylphosphoramiditderivat
umgesetzt, das in die 5LΟ-Sequenz 5'-GAA GTC ACT GGA
ACG über
automatisierte Festphasen-DNA-Synthese
eingeschoben wird.
-
Die
synthetisierten modifizierten Sequenzen werden
GAa GTC ACT
GGA aCG
GaA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC aCT GGA aCG
GAA
GTC aCT GGA ACG
GAA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC ACT GGA ACG
GAA
GTC ACT GGa AGC
GAa GTC ACT GGA ACG und
Gaa GTC aCT GGa
aCG sein,
wobei a 2'-Desoxy-2'-(methoxytrisethoxy)adenosin
ist.
-
BEISPIEL 139
-
Die
Synthese der 5LO-Sequenz 5'-GAA
GTC ACT GGA ACG-3',
die 2'-Desoxy-2'-(N1,N1,N2-trimethoxycarbonyl-N2-methylcarbamoylethoxy)ethylendiaminadenosin
an spezifischen Positionen enthält,
wird beschrieben. Eine Lösung
aus 2-Chlor-2'-desoxyadenosin, Journal
of the American Chemical Society, Band 106, Seite 6379 (1984), DMF
und Kaliumthiomethylat wird bei 100°C während einer Stunde erwärmt, auf
Raumtemperatur abgekühlt
und mit Meta-chlorperbenzoat behandelt. Nach Rühren bei Raumtemperatur während drei Stunden
wird die Lösung
unter verringertem Druck zur Trockene eingedampft. Der Rückstand
wird einer Reinigung durch Silikagel-Chromatographie unterzogen.
Das resultierende 2-Methylsulfonyl-2'-desoxyadenosin wird über das
transiente Verfahren, entsprechend den vorstehenden Beispielen 107
und 108, benzoyliert. Das somit hergestellte N6-Benzoyl-2'-desoxy-2-methylsulfonyladenosin
dient als Ausgangsmaterial für
die Herstellung einer Vielzahl von 2'-Desoxyadenosinen und 2'-Desoxyguanosinen,
die an der 2-Position substituiert sind. Eine Lösung von N6-Benzoyl-2'-desoxy-2-methylsulfonyladenosin
in DMF wird mit einer Lösung
des Natriumsalzes von (N1,N1,N2-Trimethoxycarbonyl-N2-methylcarbamoylethanol)ethylendiamin
in Acetonitril behandelt. Die Lösung
wird auf 100°C
während
30 Min erhitzt und unter verringertem Druck zur Trockene eingedampft.
Umkristallisieren des Rückstands
ergibt N6-Benzoyl-2'-desoxyadenosin
mit dem Ethylendiaminderivat an der 2-Position. Dieses Material
wird durch Verfahren der vorstehenden Beispiele 107 und 108 zu dessen 5'-DMT-3'-β-cyanoethylphosphoramiditderivat umgesetzt,
das in die 5LO-Sequenz 5'-GAA
GTC ACT GGA ACG über
automatisierte Festphasen-DNA-Synthese eingeschoben wird.
-
Die
synthetisierten modifizierten Sequenzen werden
GAa GTC ACT
GGA aCG
GaA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC aCT GGA aCG
GAA
GTC aCT GGA ACG
GAA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC ACT GGA ACG
GAA
GTC ACT GGa AGC
GAa GTC ACT GGA ACG und
Gaa GTC aCT GGa
aCG sein,
wobei a 2'-Desoxy-2'-(N1,N1,N2-trimethoxycarbonyl-N2-methylcarbamoylethoxy)-ethylendiaminadenosin
ist.
-
BEISPIEL 140
-
Die
Synthese der 5LO-Sequenz 5'-GAA
GTC ACT GGA ACG-3',
die 2'-Desoxy-2'-(9-[3-chlor-6-methoxyacridinyl]amino-n-pentylamino)adenosin
an spezifischen Positionen enthält,
wird durchgeführt.
Eine Lösung aus
N6-Benzoyl-2'-desoxy-2-methylsulfonyladenosin,
Ethyldiisopropylamin, 9-[3-Chlor-6-methoxyacridinyl]amino-n-pentylamin und
DMF wird während
30 Min auf 100°C
erwärmt
und unter verringertem Druck zur Trockene eingedampft. Umkristallisieren
des Rückstands
ergibt N6-Benzoyl-2'-desoxyadenosin mit
dem Aminoacridinderivat an der 2-Position. Dieses Material wird
durch Verfahren der vorstehenden Beispiele 92 und 93 zu dessen 5'-DMT-3'-β-cyanoethylphosphoramiditderivat
umgesetzt, das in die 5LO-Sequenz 5'-GAA
GTC ACT GGA ACG über
automatisierte Festphasen-DNA-Synthese eingeschoben wird.
-
Die
synthetisierten modifizierten Sequenzen werden
GAa GTC ACT
GGA aCG
GaA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC aCT GGA aCG
GAA
GTC aCT GGA ACG
GAA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC ACT GGA ACG
GAA
GTC ACT GGa AGC
GAa GTC ACT GGA ACG und
Gaa GTC aCT GGa
aCG sein,
wobei a 2'-Desoxy-2-(9-[3-chlor-6-methoxyacridinyl]amino-n-pentylamino)adenosin
ist.
-
BEISPIEL 141
-
Die
Synthese der 5LΟ-Sequenz
5'-GAA GTC ACT GGA
ACG-3', die 2-Dimethylamino-tris(ethylamino)adenosin
an spezifischen Positionen enthält,
wird beschrieben. Eine Lösung
aus N6-Benzoyl-2'-desoxy-2-methylsulfonyladenosin,
Ethyldiisopropylamin, 2-Dimethylamino-tris(ethylamin) und DMF wird
während 30
Min auf 100°C
erwärmt
und unter verringertem Druck zur Trockene eingedampft. Umkristallisieren
des Rückstands
ergibt N6-Benzoyl-2'-desoxyadenosin
mit dem Polyaminderivat an der 2-Position. Dieses Material wird
durch Verfahren der vorstehenden Beispiele 92 und 93 zu dessen 5'-DMT-3'-β-cyanoethyldiisopropylphosphoramiditderivat
umgesetzt, das in die 5LΟ-Sequenz
5'-GAA GTC ACT GGA
ACG über
automatisierte Festphasen-DNA-Synthese eingeschoben wird.
-
Die
synthetisierten modifizierten Sequenzen werden
GAa GTC ACT
GGA aCG
GaA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC aCT GGA aCG
GAA
GTC aCT GGA ACG
GAA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC ACT GGA ACG
GAA
GTC ACT GGa AGC
GAa GTC ACT GGA ACG und
Gaa GTC aCT GGa
aCG sein,
wobei a 2-Dimethylamino-tris(ethylamino)adenin ist.
-
BEISPIEL 142
-
Die
Synthese der 5LO-Sequenz 5'-GAA
GTC ACT GGA ACG-3',
die 2-(Methoxybisethoxyethylamino)adenin
an spezifischen Positionen enthält,
wird beschrieben. Eine Lösung
aus N6-Benzoyl-2'-desoxy-2-methylsulfonyladenosin,
Ethyldiisopropylamin, Methoxybisethoxyethylamin und DMF wird während 30 Min
auf 100°C
erwärmt
und unter verringertem Druck zur Trockene eingedampft. Umkristallisieren
des Rückstands
ergibt N6-Benzoyl-2'-desoxyadenosin
mit dem Ethylenglycolderivat an der 2-Position. Dieses Material wird
durch Verfahren der vorstehenden Beispiele 92 und 93 zu dessen 5'-DMT-3'-β-cyanoethylphosphoramiditderivat
umgesetzt, das in die 5LO-Sequenz 5'-GAA GTC ACT GGA ACG über automatisierte
Festphasen-DNA-Synthese eingeschoben wird.
-
Die
synthetisierten modifizierten Sequenzen werden
GAa GTC ACT
GGA aCG
GaA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC aCT GGA aCG
GAA
GTC aCT GGA ACG
GAA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC ACT GGA ACG
GAA
GTC ACT GGa AGC
GAa GTC ACT GGA ACG und
Gaa GTC aCT GGa
aCG sein,
wobei a 2-(Methoxybisethoxyethylamino)adenin ist.
-
BEISPIEL 143
-
Die
Synthese der 5LO-Sequenz 5'-GAA
GTC ACT GGA ACG-3',
die 2-Octanoxyadenin
an spezifischen Positionen enthält,
wird beschrieben. Eine Lösung
aus N6-Benzoyl-2'-desoxy-2-methylsulfonyladenosin,
Ethyldiisopropylamin, Octanoylamin und DMF wird während 30
Min auf 100°C
erwärmt
und unter verringertem Druck zur Trockene eingedampft. Umkristallisieren
des Rückstands
ergibt N6-Benzoyl-2'-desoxyadenosin mit
der Kohlenstoffkette an der 2-Position. Dieses Material wird durch
Verfahren der vorstehenden Beispiele 92 und 93 zu dessen 5'-DMT-3'-β-cyanoethyldiisopropylphosphoramiditderivat
umgesetzt, das in die 5LO-Sequenz 5'-GAA GTC ACT GGA ACG über automatisierte
Festphasen-DNA-Synthese eingeschoben wird.
-
Die
synthetisierten modifizierten Sequenzen werden
GAa GTC ACT
GGA aCG
GaA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC aCT GGA aCG
GAA
GTC aCT GGA ACG
GAA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC ACT GGA ACG
GAA
GTC ACT GGa AGC
GAa GTC ACT GGA ACG und
Gaa GTC aCT GGa
aCG sein,
wobei a 2-Octanoylaminoadenin ist.
-
BEISPIEL 144
-
Die
Synthese der 5LO-Sequenz 5'-GAA
GTC ACT GGA ACG-3',
die 2'-Desoxy-6'-(imidazol-4-yl-ethoxy)-carbocyclisches
Guanosin an spezifischen Positionen enthält, wird beschrieben. Eine
Lösung
aus 2'-Desoxy-3',5'-di-O-benzyl-6'-α-hydroxy-N6-methoxyethoxy-carbocyclisches Guanosin,
Journal of the Chemical Society, Chemical Communication, London,
Seiten 1083–1084
(1987), wird durch das transiente Verfahren (Pyridin, Chlortrimethylsilan,
dann Isobutyrylchlorid, dann Methanol(Ammoniak) isobutyryliert.
Dieses Material wird mit 2-(1-Benzoylimdiazol-4-yl)ethanol, Triphenylphosphin/DEAD und
Acetonitril bei Raumtemperatur während
drei Stunden umgesetzt. Die Lösung
wird unter verringertem Druck zur Trockene eingedampft. Der Rückstand
wird unter Bereitstellung des Produkts aus Ethanol umkristallisiert,
das mit Palladium/Holzkohle, Wasserstoff und Salzsäure debenzyliert
und deblockiert wird, um 2'-Desoxy-6'-α-(imidazol-4-yl-ethoxy)-N2-isobutyrylcarbocyclisches
Guanosin zur Verfügung
zu stellen. Dieses Material wird durch Verfahren der vorstehenden
Beispiele 92 und 93 zu dessen 5'-DMT-3'-β-cyanoethylphosphoramiditderivat umgesetzt,
das in die 5LO-Sequenz 5'-GAA
GTC ACT GGA ACG über
automatisierte Festphasen-DNA-Synthese eingeschoben wird.
-
Die
synthetisierten modifizierten Sequenzen werden
gAA GTC ACT
GGA ACg
gAA GTC ACT gGA ACg
gAA gTC ACT GGA ACg
GAA
GTC ACT GGA ACg
GAA GTC ACT ggA ACG
GAA gTC ACT GGA ACG
gAA
GTC ACT GGA AGC
GAA GTC ACT GgA ACG
GAA gTC ACT GGA ACG
und
gAA GTC ACT ggA ACg sein,
wobei g 2'-Desoxy-6'-(imidazol-4-yl-ethoxy)-carbocyclisches
Guanosin ist.
-
BEISPIEL 145
-
Die
Synthese der 5LO-Sequenz 5'-GAA
GTC ACT GGA ACG-3',
die 2'-Desoxy-6'-α-(N1,N1,N2-trimethoxycarbonyl-N2-methylcarbamoylethoxy)ethylendiamin)-carbocyclisches Guanosin
an spezifischen Positionen enthält,
wird beschrieben. Eine Lösung
aus 2'-Desoxy-3',5'-di-O-benzyl-6'-α-hydroxy-N6-methoxyethoxycarbocyclisches
Guanosin, Journal of the Chemical Society, Chemical Communication,
London, Seiten 1083–1084
(1987), wird durch das transiente Verfahren, Pyridin, Chlortrimethylsilan,
dann Isobutyrylchlorid, dann Methanol(Ammoniak), isobutyryliert.
Das gereinigte Material wird mit N1,N1,N2-Trimethoxycarbonyl-N2-methylcarbamoylethoxyethylendiamindiphenyldiazin
und Acetonitril bei Raumtemperatur während drei Stunden umgesetzt.
Die Lösung
wird unter verringertem Druck zur Trockene eingedampft. Der Rückstand
wird unter Bereitstellung des Produkts aus Ethanol umkristallisiert,
das mit Palladium/Holzkohle, Wasserstoff und Salzsäure debenzyliert
und deblockiert wird, um 2'-Desoxy-6'-α-(N1,N1,N2-trimethoxycarbonyl-N2-methylcarbamoylethoxy)ethylendiamin)-N2-isobutyryl-carbocyclisches
Guanosin zur Verfügung
zu stellen. Dieses Material wird durch Verfahren der vorstehenden
Beispiele 92 und 93 zu dessen 5'-DMT-3'-β-cyanoethylphosphoramiditderivat
umgesetzt, das in die 5LΟ-Sequenz
5'-GAA GTC ACT GGA
ACG über
automatisierte Festphasen-DNA-Synthese eingeschoben wird.
-
Die
synthetisierten modifizierten Sequenzen werden
gAA GTC ACT
GGA ACg
gAA GTC ACT gGA ACg
gAA gTC ACT GGA ACg
GAA
GTC ACT GGA ACg
GAA GTC ACT ggA ACG
GAA gTC ACT GGA ACG
gAA
GTC ACT GGA AGC
GAA GTC ACT GgA ACG
GAA gTC ACT GGA ACG
und
gAA GTC ACT ggA ACg sein,
wobei g 2'-Desoxy-6'-α-(N1,N1,N2-trimethoxycarbonyl-N2-methylcarbamoylethoxy)-ethylendiamin)-carbocyclisches
Guanosin ist.
-
BEISPIEL 146
-
Die
Synthese der 5LO-Sequenz 5'-GAA
GTC ACT GGA ACG-3',
die 2'-Desoxy-2'-(imidazo-4-yl)ethoxy-α-D-adenosin
an spezifischen Positionen enthält,
wurde durchgeführt.
Die 3',5'-Positionen von N6-Benzoyl-α-adenosin
werden mit 1,3-Dichlor-1,1,3,3-tetraisopropyldisiloxan,
entsprechend dem bekannten Verfahren, gleichzeitig geschützt. Nucleic
Acid Chemistry, Improved and New Synthetic Procedures, Methods and
Techniques, Teil 3, Seite 229 (1986). Die 2'-Hydroxygruppe
wird an (1-Benzoylimidazo-4-yl)ethanol, entsprechend dem Mitsunobu-Verfahren
mit Triphenylphosphin/DEAD gekoppelt. Synthese 1 (1981). Das gereinigte
Produkt wird mit Tetrabutylammoniumfluorid von der Silylgruppe entschützt und
das resultierende Nukleosid wird durch Verfahren der vorstehenden
Beispiele 92 und 93 zu dessen 5'-DMT-3'-β-cyanoethylphosphoramiditderivat
umgesetzt, das in die 5LΟ-Sequenz
5'-GAA GTC ACT GGA
ACG über
automatisierte Festphasen-DNA-Synthese eingeschoben wird.
-
Die
synthetisierten modifizierten Sequenzen werden
GAa GTC ACT
GGA aCG
GaA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC aCT GGA aCG
GAA
GTC aCT GGA ACG
GAA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC ACT GGA ACG
GAA
GTC ACT GGa AGC
GAa GTC ACT GGA ACG und
Gaa GTC aCT GGa
aCG sein,
wobei a 2'-Desoxy-2'-(imidazo-4-yl)ethoxy-α-D-adenosin
ist.
-
BEISPIEL 147
-
Die
Synthese der 5LΟ-Sequenz
5'-GAA GTC ACT GGA
ACG-3', die 2'-Desoxy-2'-(N1,N1,N2-trimethoxycarbonyl-N2-methylcarbamoylethoxyethylendiamin)-α-D-adenosin an spezifischen
Positionen enthält,
wurde durchgeführt.
Eine Lösung
von N6-Benzoyl-3',5'-(1,1,3,3-tetraisopropyldisiloxanyl)-2'-trifluormethylsulfonyl-9-(7-α-arabinofuranosyl)adenin
wird mit (N1,N1,N2-Trimethoxycarbonyl-2-methylcarbamoylethanol)ethylendiamin
entsprechend dem Mitsunobu-Verfahren gekoppelt. Dieses Material
wird mit Fluoridionen, entsprechend den vorstehenden Beispielen
92 und 93 entschützt.
Das resultierende Material wird durch vorstehende beschriebenen
Verfahren zu dessen 5'-DMT-3'-β-cyanoethyldiisopropylphosphoramiditderivat
umgesetzt, das in die 5LO-Sequenz 5'-GAA GTC ACT GGA ACG über automatisierte
Festphasen-DNA-Synthese eingeschoben wird.
-
Die
synthetisierten modifizierten Sequenzen werden
GAa GTC ACT
GGA aCG
GaA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC aCT GGA aCG
GAA
GTC aCT GGA ACG
GAA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC ACT GGA ACG
GAA
GTC ACT GGa AGC
GAa GTC ACT GGA ACG und
Gaa GTC aCT GGa
aCG sein,
wobei a 2'-Desoxy-2'-(N1,N1,N2-trimethoxycarbonyl-N2-methylcarbamoylethoxyethylendiamin)-α-D-adenosin ist.
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BEISPIEL 148
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Die
Synthese der 5LΟ-Sequenz
5'-GAA GTC ACT GGA
ACG-3', die 2'-Desoxy-2'-(9-[3-chlor-6-methoxyacridinyl]amino-n-pentyloxy-α-D-erythropentofuranosyl)adenin
an spezifischen Positionen enthält,
wird durchgeführt.
Eine Lösung
von N6-Benzoyl-3',5'-(1,1,3,3-tetraisopropyldisiloxanyl)-2'-trifluormethylsulfonyl-9-(β-D-arabinofuranosyl)adenin
wird mit Chlor-6-methoxyacridinyl-9-amino-n-pentanol entsprechend
dem Mitsunobu-Verfahren gekoppelt. Die Disilylschutzgruppe wird
mit Fluoridionen entfernt und das resultierende Material wird durch
Verfahren der vorstehenden Beispiele 92 und 93 zu dessen 5'-DMT-3'-β-cyanoethyldiisopropylphosphoramiditderivat
umgesetzt, das in die 5LO-Sequenz 5'-GAA GTC ACT GGA ACG über automatisierte
Festphasen-DNA-Synthese eingeschoben wird.
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Die
synthetisierten modifizierten Sequenzen werden
GAa GTC ACT
GGA aCG
GaA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC aCT GGA aCG
GAA
GTC aCT GGA ACG
GAA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC ACT GGA ACG
GAA
GTC ACT GGa AGC
GAa GTC ACT GGA ACG und
Gaa GTC aCT GGa
aCG sein,
wobei a 2'-Desoxy-2'-(9-[3-chlor-6-methoxyacridinyl]amino-n-pentyloxy)adenosin
ist.
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BEISPIEL 149
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Die
Synthese der 5LO-Sequenz 5'-GAA
GTC ACT GGA ACG-3',
die 2'-Desoxy-2'-[dimethylamino-bis(ethylamino)ethoxy]-α-adenosin
an spezifischen Positionen enthält,
wird durchgeführt.
Eine Lösung
von N6-Benzoyl-3',5'-(1,1,3,3-tetraisopropyldisiloxanyl)-2'-trifluormethylsulfonyl-9-(β-D-arabinofuranosyl)adenin wird
mit Dimethylamino-bis(ethylamino)ethanol entsprechend dem Mitsunobu-Verfahren gekoppelt.
Die Disilylschutzgruppe wird mit Fluoridionen entfernt und das resultierende
Material wird durch Verfahren der vorstehenden Beispiele 92 und
93 zu dessen 5'-DMT-3'-β-cyanoethyldiisopropylphosphoramiditderivat
umgesetzt, das in die 5LO-Sequenz 5'-GAA GTC ACT GGA ACG über automatisierte
Festphasen-DNA-Synthese
eingeschoben wird.
-
Die
synthetisierten modifizierten Sequenzen werden
GAa GTC ACT
GGA aCG
GaA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC aCT GGA aCG
GAA
GTC aCT GGA ACG
GAA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC ACT GGA ACG
GAA
GTC ACT GGa AGC
GAa GTC ACT GGA ACG und
Gaa GTC aCT GGa
aCG sein,
wobei a 2'-Desoxy-2'-[dimethylamino-bis(ethylamino)ethoxy-α-D-adenosin
ist.
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BEISPIEL 150
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Die
Synthese der 5LO-Sequenz 5'-GAA
GTC ACT GGA ACG-3',
die 1'-(Imidazo-4-yl)ethoxymethyladenosin
an spezifischen Positionen enthält,
wurde durchgeführt.
Psicofuranin, Carbohydr. Res., Band 44, Seite 112 (1975) wird über das
transiente Verfahren, entsprechend der Ausführung von R. A. Jones in Oligonukleotide
Syntheses – A
Practical Approach, M. J. Gait, Herausg., (IRL Press, Washington,
DC, 1985), benzoyliert und nachfolgend werden die 3',5'-Hydroxylgruppen
mit 1,3-Dichlor-1,1,3,3-tetraisopropyldisiloxan,
entsprechend einem bekannten Verfahren, gleichzeitig geschützt. Nucleic
Acid Chemistry, Improves and New Synthetic Procedures, Methods und
Techniques, Teil 3, Seite 229, (1986). Die 1'-Hydroxymethylgruppe
wird mit Triphenylmethylchlorid in Pyridin behandelt, woraus sich
der geschützte
primäre
Alkohol ergibt. 2'-Desoxygenierung
wird entsprechend der Beschreibung von M. J. Robins, et al., in
J. Am. Chem. Soc., Band 105, Seite 4059 (1983), durchgeführt. Das
resultierende 2'-Desoxynukleosid
wird selektiv mit verdünnter
Trifluoressigsäure
detrityliert. Die 1'-Hydroxymethylgruppe
wird mit 1-(Benzoylimidazo-4-yl)ethanol,
entsprechend den Mitsunobu-Bedingungen gekoppelt.
-
Entfernen
der Silylschutzgruppe und nachfolgende Umsetzung des resultierenden
Nukleosids zu dem 5'-DMT
und dem 3'-Cyanoethyldiisoproyplphosphit,
entsprechend den Verfahren der Beispiele 92 und 93, wird Monomere
ergeben, die zum Einschub in die 5LO-Sequenz 5'-GAA GTC ACT GGA ACG über automatisierte Festphasen-DNA-Synthese geeignet
sind.
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Die
synthetisierten modifizierten Sequenzen werden
GAa GTC ACT
GGA aCG
GaA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC aCT GGA aCG
GAA
GTC aCT GGA ACG
GAA GTC ACT GGA aCG
GaA GTC ACT GGA ACG
GAA
GTC ACT GGa AGC
GAa GTC ACT GGA ACG und
Gaa GTC aCT GGa
aCG sein,
wobei a 1'-(Imidazo-4-yl)ethoxymethyladenosin
ist.
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BEISPIEL 151
-
Die
Synthese der 5LO-Sequenz 5'-GAA
GTC ACT GGA ACG-3',
die 4'-(Imidazo-4-yl)ethoxymethylthymin
an spezifischen Positionen enthält,
wurde durchgeführt.
4'-Hydroxymethylthymidin,
J. Org. Chem., Band 44, Seite 1309 (1979) wird selektiv mit der
TIPS-Gruppe 4',5' geschützt und
dann zu dessen 3'-THP-Derivat umgesetzt.
Dieses Material wird mit Fluoridionen Silyl-entschützt und
anschießend
selektiv 5'-trityliert. Die 3'-Hydroxygruppe wird
an 2-(1-Benzoylimidazo-4-yl)ethanol über die Mitsunobu-Reaktionsbedingungen
gekoppelt. Dieses Material wird zum Entfernen der Trityl- und THP-Gruppen
mit Säure
behandelt und nachfolgend, entsprechend den vorstehenden Beispielen
92 und 93, zu dessen 5'-DMT-
und 3'-β-Cyanoethoxydiisopropylphosphoramiditgruppen
umgesetzt. Dieses Material wird in die 5LO-Sequenz 5'-GAA GTC ACT GGA ACG über automatisierte
Festphasen-DNA-Synthese
eingeschoben.
-
Die
synthetisierten modifizierten Sequenzen werden
GAA GtC ACT
GGA ACG
GAA GTC ACt GGA ACG und
GAA GtC ACt GGA ACG sein,
wobei
t = 4'-(Imidazo-4-yl)ethoxymethylthymin
ist.