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Gegenschlaghamm,er mit zwei gegeneinander bewegten Schlagbären mit
mechanischem Antrieb Die Erfindung bezieht sieh auf einen Gegenschlaghammer mit
zwei gegeneinander bewegten Schlagbären mit mechanischem Antrieb. Für diesen Antrieb
ist schon angegeben worden, die Bären durch Reibung zu heben und zu senken, jedoch
ist eine befriedigende Ausführung bisher nicht dargestellt worden.
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Andere bekannte Gegenschlaghämmer arbeiten zeit Dampf, Preßluft oder
Preßwasser und haben das gemeinsame Ke=eichen, daß der bewegliche Unterbär durch
eine nachgiebig angreifende Verbindung mit dem angetriebenen Oberbär gekuppelt ist
und dadurch an dessen Bewegung im gegenläufigen Sinne teilnimmt.
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Der Verwendungsbereich dieser Gegenschlaghämmer wird eingeengt durch
die hTotwendigkeit, eine genügend bemessene Dampfkessel-, Druckluft-oderPreßwasseranlage
aufzustellexi und zu unterhalten, wobei der An--trieb mit diesen Druckmitteln infolge
der mehrfachen Energieumsetzung unwirtschaftlich ist. Dampfkessel verursachen schon
durch ihren Aufbau einen erheblichen Aufwand an Kosten; Druckluft- und Preßwasiseranlagen
erfordern für die benötigten Druckmittelmengen viel mechanische und elektrische
Energie.
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Ein Gegenschlaghammer mit unmittelbarem mechanischem Antrieb, wie
er der Erfindung zugrunde liegt, bedeutet also infolge der unannttelbaren Umsetzung.der
zugeführ@tenEnergie in Schlagenergie eine erhebliche Verringerung sowohl der Anschaffungskosten
als auch der laufenden Betriebskosten. Als Kraftquelle
dient zweckmäßig
ein Elektromotor oder eine etwa vorhandene Transmission: Der mechanische Antrieb
bei dem Gegenschlaghammex_ nach der Erfindung enthält eine Reihe 'blä= schinenelemente,
die sich schon teilweise 17ii,, ausgeführten Hämmern mit fester SchabofW und mechanischem
Antrieb und Gegenschlag-' hämmern mit Antrieb durch Dampf, Druckluft üder_ Preßwasser
bewährt haben. So besteht der mechanische Antrieb eines bekanntgewordenen Hammers
mit fester Schabotte aus einem geraden Kurbeltrieb, dessen Schubstange auf den allein
beweglichen Oberbär wirkt, wenn die Kurbel und eine fest mit ihr verbundene Kupplungsscheibe
zum Bewegen des Hammers mit einer ständig in einem Drehsinn umlaufenden mechanischangetriebenen
Kupplungshälfte gekuppelt wird. Diese Antriebsart wird in zweckmäßiger Umgestaltung'
für den mechanischen Gegens,chlaghammer übernommen, ebenso von den bekannten Gegenschlaghämmern
die nachgiebig angreifendeVerbindung zwischen Ober- undUnterbär.
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Der Oberbär, zu dem der Unterbär im Gegensinn gleichläuft, wird erfindungsgemäß
durch einen geschränkten Kurbeltrieb bewegt, dessen Schubstange beim Schlagen etwa
in die Schlagachse fällt und dessen Kurbelwelle selbst zwei Kupplungsscheiben besitzt,
die abwechselnd kurz vor und nach dem Schlag mit je einer von zwei ständig auf Gegenlauf
angetriebenen Kupplungshälften kuppelbar sind, so daß die Kurbel bei jedem Arbeitsspiel
hin und her schwingt. Infolge der Anordnung des geschränkten Kurbeltriebes entspricht
die größte Bärgeschwindigkeit ungefähr der Kurbelgesch«rindigkeit. Der Bewegungsbeginn
des Oberbären liegt dabei im :oberen Totpunkt des Kurbeltriebes, wo die Massenkräfte
beim Beschleunigen der Kurbel sich am geringsten auf diese auswirken, weil die Tangentialkräfte
noch klein sind. Kurz vor dem Schlag ist die Kupplung für den Arbeitshub bereits
ausgeschaltet. Die gegenläufigen Kupplungshälften werden zweckmäßig über Getriebe
mit Schwungradunterstützung von dem Elektromotor oder der Transimission in Umdrehung
versetzt. Die Drehzahl der Kupplungshälften für den Rückhub der Bären kann niedriger
sein als die für den Arbeitshub; außerdem soll ihr 'Obertragungsvermögen nur so
groß sein, daß ein einwandfreies Auseinanderbewegen der Bären. gewährleistet ist.
Da das Zusammenschlagen der Bären wohl stets etwas unterhalb der waagerechten Stellung
der Kurbel geschieht, d. h. wenn die Schubstange bereits wieder etwas von der Schlagachse
abgewichen ist, tritt beim Rückzug eine Beschleunigung der Bären auf dem Kurbelwege
ein, solange diese sich aus ihrer unterst erreichten Lage bis zur waagerechten Lage
zurückbewegt. Von hier an verzögert sich die Rückhubgeschwind3gkeit der Bären wieder,
wobei diese ihre `Jebendige Energie über die noch eingeschal-"@exe Kupplung an das
Schwungrad zurück-Z, Hierdurch erhält man noch eine gewisse Energieersparnis.
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Die Kupplungen können von der verschiedensten Bauart sein. Falls am
Aufstellungsort des Hammers eine gewöhnliche Preßluftanlage für Preßluftwerkzeuge
vorhanden ist, weidenzweckmäßig Druckluftreibungskupplungen mit Schieber-, insbesondere
Kolbenschiebersteuerung vorgesehen, die die Bedienung des mechanisch angetriebenen
Gegenschlaghammers einfach gestaltet, wie bei den bisher bekanntgew,ordenen Gegenschlaghämmern
mit Druckmittelbetrieb. Diese Preßluftanla.ge, wie sie häufig in Werkstattbetrieben
zu finden ist, kann schon wegen ihrer verhältnismäßig kleinen Liefermenge nicht
mit der für einen druckluftbetriebenen Gegenschlaghammer erforderlichen Druckluftanlage
verglichen werden, die von erheblich größerem Umfang sein muß. Der Luftverbrauch
der Kupplungen spielt praktisch keine Rolle, so daß die größere Wirtschaftlichkeit
des mechanisch angetriebenen Gegenschlaghammers durch die Verwendung der Hilfspreßluft
in keiner Weise beeinträchtigt wird.
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Eine beispielsweise Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung
ist in der Zeichnung schematisch dargestellt; es zeigt Abb. i eine Gesamtansicht
des Hammers, Abb.2 eine Ansicht des Antriebes und Abb. 3 eine Draufsicht in teilweisem
Schnitt auf Abb. 2: Die Bären i und 2 sind in üblicher Weise zwischen den Ständern
3,4 geführt und durch das Hebelgestänge 5, 6, 7 miteinander gekuppelt. Das Hebelgestänge
greift unter Zwischenschaltung von doppelt wirkenden elastischen Verbindungsgliedern
8, 9 an den Bären an. Der Oberbär 2 wird durch eine Kurbel io unter Zwischenschaltung
einer Pleuelstange ii angetrieben. Die Kurbel io erhält ihre Bewegung durch einen
Elektromotor 12 unter Zwischenschaltung eines entsprechenden Vorgeleges. Die Drehbewegung
der Kurbel io wird durch zwei raumfeste Anschläge 13, 14 begrenzt, wobei der Anschlag
14 dazu dient, ein Rundschlagen der Kurbel bei einem Gestängebruch zu verhindern.
Als. Kupplung zwischen Kurbel und Antrieb sind zwei mit Druckluftantrieb versehene
1'"eibungskupplungen 15, 16 vorgesehen, von denen die eine für den Schlag und die
andere für den Rückhub dient. Der Motor 12 treibt über einen Seil-,oder Riemantrieb
17 die Vorgelegewelle i 8 an, auf der auch eine Schwungscheibe i 9 angeordnet ist.
Die Kupplung 15 wird direkt
durch das auf der V orgelegewelle 18
sitzende Ritzel2o angetrieben, während die Kupplung 16 unter Zwischenschaltung eines
die Drehrichtung umkehrenden Vorgeleges 2 i, 22 durch das Ritzel23 angetrieben wird.
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Die Arbeitsweise des Hammers ist folgende: Nach Inbetriebsetzung des
Antrieb;smoltors 12 wird durch eine Schiebersteuerung die eine der beiden Kupplungen
zur Wirkung gebracht und so@ die in ihrer oberen Totpunktstellung gegen den Anschlag
3 liegende Kurbel angetrieben. Kurz vor Beginn des eigentlichen Schlages, also kurz
vor Erreichen des Werkstückes, wird der Antrieb von der Kurbel abgeschaltet, so
daß nur noch die den Bären mitgeteilte kinetische Energie zur Wirkung kommt. Diese
Energie wird in Verformungsarbeit des Werkstückes umgesetzt. Sofort :nach erfolgtem
Schlag wird die andere Kupplung durch entsprechende Schaltung der Schiebersteuerung
zur Wirkung gebracht, und die Bären werden wieder in ihre Ausgangsstellung zurückgeführt.
Eine weitere Arbeitsmöglichkeit besteht darin, daß die Rückwärtsenergie der Bären
nach erfolgtem Schlag dem Schwungrad zugeführt und dort für die nächste Beschleunigungsperlode
aufgespeichert wird.
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Wenn auch in vorstehendem ein Gegenschlaghammer mit Antrieb nur des
einen Bären und Kupplung des arideren Bären mit dem angetriebenen behandelt isst,
sio. besteht jedoch ohne weiteres die Möglichkeit, auch beide Bären gemäß der Erfindung
änzutreiben; im allgemeinen jedoch wird der Antrieb nur eines der beiden Bären vorzuziehen
sein.
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Es sind auch gewisse Abänderungen der dargestellten Ausführung möglich,
so kann beispielsweise die Kurbel als Exzenter ausgebildet und die Kupphingskraft
durch 01--druck, mechanisch oder elektrisch erzeigt werden. Auch kann der Antrieb
der gegenläufigen Kupplungsscheiben beliebig sein.