DE69123219T2

DE69123219T2 - Ablösbares, hochtemperaturbeständiges, rückreflektierendes Markierungsmaterial

Info

Publication number: DE69123219T2
Application number: DE69123219T
Authority: DE
Inventors: Britton G C O Minn Billingsley; David A C O Minnesota M Engler
Original assignee: Minnesota Mining and Manufacturing Co
Current assignee: 3M Co
Priority date: 1990-10-17
Filing date: 1991-10-02
Publication date: 1997-05-22
Anticipated expiration: 2011-10-03
Also published as: EP0481634B1; JPH0489335U; CA2050661A1; JP2550315Y2; US5110655A; EP0481634A1; DE69123219D1

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein retroreflektierendes Markierungsmaterial, das auf ein gewünschtes Substrat aufgetragen werden kann, wodurch ein sehr gut sichtbares Erscheinungsbild vorgesehen wird, und wobei das Markierungsmaterial später auf praktische und einfache Weise wieder entfernt werden kann, selbst wenn es vorher hohen Temperaturen ausgesetzt worden ist. Die erfindungsgemäßen Markierungen eignen sich besonders zur Verwendung als Markierungen an Helmen von Feuerwehrleuten, wodurch die Gesellschaft bzw. der Auftrag eines bestimmten Feuerwehrmanns besser identifiziert werden kann, und wobei diese Markierungen sauber entfernt werden können, wenn eine andere Markierung verlangt wird.
An dem Ort eines großen Brandes ist es erforderlich, daß jeder Feuerwehrmann schnell visuell identifiziert werden kann. Im Idealfall befindet sich die Kennzeichnung auf den von den Feuerwehrleuten getragenen helmen Die Reflexite Corporation, New Britain, Connecticut, vertreibt retroreflektierende Aufkleber für diesen Zweck. Das Rückstrahlungsvermögen dieser Aufkleber sieht anfangs zwar eine gute Sichtbarkeit selbst in rauchigen bzw. qualmigen Bereichen vor, wobei die Aufkleber, wenn sie hitze und Flammen ausgesetzt sind, schnell schmelzen, verkohlen und ihr Rückstrahlungsvermögen im Laufe der Zeit verlieren, und wobei diese Aufkleber nach dieser Exposition für die Anbringung neuer Aufkleber nur schwer entfernt werden können. Es wird davon ausgegangen, daß auch andere Aufkleber bzw. Etiketten für die Kennzeichnungen von Feuerwehrhelmen verwendet worden sind, wobei gemäß dem heutigen Wissensstand bekannt ist, daß sie, wenn sie Flammen oder der Hitze eines Brandes ausgesetzt sind, Feuer fangen, und wobei die daraus resultierende Verkohlung nur schwer entfernbar ist.
Das U.S. Patent US-A-4.533.592 (Bingham) befaßt sich damit, Feuerwehrleute bei der Brandbekämpfung besser sichtbar zu machen. In dem Patent wird ein fluoreszierendes Gewebe offenbart (für eine gute Sichtbarkeit bei Tageslicht), das teilweise mit einer retroreflektierenden Folie beschichtet ist (für eine Sichtbarkeit bei Nacht bzw. im Dunkeln), wobei das Gewebe, wenn es sich über einen Zeitraum von 5 Minuten bei 260ºC in einem Umluftofen befindet, nicht verkohlt oder schmilzt, und wobei die Verkohlungslänge geringer ist als 10,2 cm gemäß einer Messung nach dem U.S. Federal Test Method Standard 191 (U.S. Prüfmethode Standard 191), Textile Test Methods, Methode 5903.
Die Minnesota Mining and Manufacturing Company ("3M") vertreibt gegenwärtig eine retroreflektierende Folie, die flammwidrig und hitzebeständig ist, wie etwa die retroreflektierenden Gewebe der Marke SCOTCHLITE mit den Nummern 8486, 8487, 8930, 8986 und 8987. Diese Gewebe werden als annähbare Gewebe vertrieben, wobei sie keine haftfähigen Rückseiten aufweisen.
Markierungen, die auf harte Substrate aufgetragen werden, wie etwa auf die Helme von Feuerwehrleuten, die für gewöhnlich aus festem Polycarbonat hergestellt werden, können nicht angenäht werden. Somit sind Markierungen erforderlich, die an derartigen Substraten fest angebracht werden können und die später von diesen Substraten auf einfache Weise abgelöst werden können, und zwar auch nachdem sie hohen Temperaturen und Flammen ausgesetzt worden sind.

Zusammenfassung der Erfindung

Die Erfindung sieht ein retroreflektierendes und sehr gut sichtbares Markierungsmaterial vor. Es wird davon ausgegangen, daß das erfindungsgemäße Markierungsmaterial auf ein gewünschtes Substrat geklebt werden kann, und wobei das Markierungsmaterial ferner:
1) bei großen Bränden hitzebeständig und flammwidrig ist; und
2) nachdem es derartiger Hitze und Flammen ausgesetzt war, einfach entfernt werden kann.
Die erfindungsgemäßen Markierungsmaterialien eignet sich somit gut zum Einsatz als Helmmarkierungen für die Helme von Feuerwehrleuten. Die erfindungsgemäßen Markierungsmaterialien können zum Anzeigen persönlicher Aufträge bei einem Brand durch temporäre Helmmarkierungen verwendet werden, wobei diese Markierungen einfach ausgetauscht werden können, um andere Aufgaben bzw. Zuweisungen anzuzeigen. Ferner ermöglichen die erfindungsgemäßen Markierungsmaterialien, daß verkratzte, verrußte oder auf andere Art und Weise abgenutzte Helmmarkierungen auf wirtschaftliche und einfache Weise durch neue Markierungen ersetzt werden können.
Zusätzlich zu ihrer Entfernbarkeit sollten die erfindungsgemäßen Markierungsmaterialien über den üblichen Bereich der Temperaturen, denen das Substrat und die angebrachte Markierung ausgesetzt sind, fest an dem Substrat, wie etwa an dem Helm eines Feuerwehrmannes angebracht bleiben. Die Helme von Feuerwehrleuten werden normalerweise aus Polycarbonat hergestellt.
Kurz zusammengefaßt umfassen die erfindungsgemäßen Markierungsmaterialien folgendes:
a) eine flexible, retroreflektierende Folie mit einer retroreflektierenden Schicht kennzeichnenderweise dicht gepackter retroreflektierender Elemente, wie zum Beispiel im wesentlichen transparenter Mikrosphären, die gerichtet reflektierenden Schichten optisch zugeordnet sind, wobei die Mikrosphären teilweise in der vorderen Oberfläche einer Bindemittelschicht eingebettet sind und aus dieser vorstehen, wobei hinter der Bindemittelschicht ein feuerbeständiges Gewebe angeordnet ist, und mit einer optionalen Klebstoffschicht, d.h. eines bindenden Klebstoffs, der die Bindemittelschicht mit der Vorderseite des feuerbeständigen Gewebes verbindet; und
b) eine Schicht eines druckreaktiven Klebstoffs, d.h. eines Befestigungsklebstoffs, der die Rückseite des feuerbeständigen Gewebes bedeckt.
Der Befestigungsklebstoff haftet ausreichend fest an einem gewünschten Substrat (Polycarbonat), um eine Markierung daran anzubringen, und wobei der Befestigungsklebstoff nach einer Verweilzeit von 5 Minuten bei 260ºC in einem Umluftofen und nach Rückführung auf Zimmertemperatur sauber von dem Substrat abgezogen werden kann. Die neuartigen Markierungsmateriale müssen auch nach einer direkten Flammenexposition einfach und sauber von einem Substrat abgezogen werden können.
Die erfindungsgemäßen Markierungsmateriale können eine bisher nicht erreichte Kombination aus folgenden Eigenschaften vorsehen: ein leuchtendes Erscheinungsbild; eine leuchtende, retroreflektierende Helligkeit; eine feste Bindung an einem Substrat, wie etwa an einem Helm; eine hohe Beständigkeit gegen Beschädigungen durch hohe Temperaturen und Flammen; und eine einfache Entfernbarkeit, falls dies gewünscht wird.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Die Erfindung wird in bezug auf die Zeichnungen genauer beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 eine Seitenansicht eines Feuerwehrhelms, der eine erfindungsgemäße Helmmarkierung aufweist; und
Figur 2 eine schematische Querschnittsansicht durch ein Teilstück eines veranschaulichenden Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Markierungsmaterials.
Die idealisierten Figuren sind nicht maßstabsgetreu dargestellt, wobei sie ferner ausschließlich Veranschaulichungszwecken dienen und nicht einschränkend sind.

Genaue Beschreibung der veranschaulichenden Ausführungsbeispiele

In Figur 1 haften aus einem erfindungsgemäßen Markierungsmaterial hergestellte Helmmarkierungen 12 an einem Polycarbonathelm 10. In Figur 2 ist ein Markierungsmaterial 13 dargestellt, das eine dicht gepackte Schicht aus Glasmikrosphären 14 aufweist, die jeweils zwei transparente Überzüge 15 und 16 aufweisen, deren Brechungsindizes sich um mindestens 0,1 und vorzugsweise um mindestens etwa 0,3 unterscheiden, so daß auf der Rückseite eine im wesentlichen transparente, gerichtet reflektierende Schicht vorgesehen wird. Jede der Mikrosphären 14 ist teilweise in einer Bindemittelschicht 18 eingebettet. Die Bindemittelschicht 18 wird durch einen bindenden Klebstoff 22, der vorzugsweise einen flammwidrigen Stoff aufweist, an die Vorderseite des feuerbeständigen Gewebes 20 geklebt. Der Befestigungsklebstoff 24 bedeckt die Rückseite des Gewebes 20 und wird von einer entfernbaren Abziehschicht 26 überzogen. Nach dem Abziehen der Abziehschicht 26 kann das Markierungsmaterial 12 durch den Befestigungsklebstoff 24 an dem Substrat befestigt werden, wie etwa an dem in der Figur 1 dargestellten Helm 10.
Hiermit wird festgestellt, daß in den erfindungsgemäßen Markierungsmaterialien eine Vielzahl verschiedener bekannter retroreflektierender Elemente verwendet werden kann. Zu den veranschaulichenden Beispielen geeigneter retroreflektierender Elemente gehören Prismen und Mikrosphären mit gerichtet reflektierenden Schichten. Mikrosphären mit gerichtet reflektierenden Schichten werden bevorzugt, da sie kennzeichnenderweise weite Winkel der Retroreflektivität aufweisen.
Die ausgesetzten retroreflektierenden Elemente weisen wahrscheinlich eine gute hitzebeständigkeit und Flammwidrigkeit auf. Kennzeichnenderweise werden Glaselemente bevorzugt, da derartige retroreflektierende Elemente kennzeichnenderweise dazu neigen, eine bessere Hitzebeständigkeit und Flammwidrigkeit als Polymerelemente aufzuweisen. Ferner weisen Glaselemente kennzeichnenderweise eine bessere Haltbarkeit auf, wie etwa eine Abriebsfestigkeit, wobei die Glaselemente ferner billiger sind als viele polymere retroreflektierende Elemente.
Wenn in den erfindungsgemäßen Markierungen Mikrosphären mit gerichtet reflektierenden Schichten als retroreflektierende Elemente verwendet werden, so ist die gerichtet reflektierende Schicht vorzugsweise im wesentlichen transparent. Gemäß der Darstellung aus Figur 2 kann jede Mikrosphäre zum Beispiel zwei transparente, halbsphärische Schichten auf der Rückseite aufweisen, wobei sich die Brechungsindizes dieser Schichten um mindestens 0,1 und vorzugsweise um mindestens 0,3 unterscheiden. Vorzugsweise liegt der Brechungsindex des inneren Überzugs 15 zwischen etwa 1,2 und 1,7, und wobei der Brechungsindex des äußeren Überzugs 16 vorzugsweise zwischen etwa 1,7 und 3,0 liegt. In dem U.S. Patent US-A-3.700.305 (Bingham) werden Mikrosphären mit derartigen gerichtet reflektierenden Schichten offenbart. Diese Überzüge werden manchmal als teilweise lichtdurchlässige, reflektierende Schichten bezeichnet. Die Transparenz der Mikrosphären und die brechenden Überzüge der in dem U.S. Patent US-A-3.700.305 offenbarten retroreflektierenden Schichten ermöglichen es, daß eine leuchtende Bindemittelschicht eine gute Sichtbarkeit bei Tageslicht vorsieht, und zwar besonders dann, wenn die Bindemittelschicht ein Fluoreszenzfarbmittel aufweist. Der Standard der National Fire Protection Association (NFPA) in bezug auf Schutzkleidung für die Brandbekämpfung schreibt zum Beispiel fluoreszierende Markierungen an der Kleidung von Feuerwehrleuten vor, um eine bessere Sichtbarkeit und zusätzliche Sicherheit vorzusehen.
Eine gute Sichtbarkeit bei Tageslicht kann alternativ auch durch die Konstruktin einer Markierung mit einem retroreflektierenden Bereich vorgesehen werden, der von einem fluoreszierenden Bereich umgeben ist, wie etwa in dem Randmaterial aus der Zeichnung des vorstehend genannten U.S. Patents US-A-4.533.592. Wenn ein fluoreszierendes Material jedoch unter einer im wesentlichen transparenten retroreflektierenden Schicht aus Mikrosphären in der Bindemitteischicht inkorporiert wird, wie dies in dem U.S. Patent US-A-3.700.305 der Fall ist, so kann ein Markierungsmaterial über dessen ganze Fläche retroreflektierend und fluoreszierend sein. Wenn somit Ziffern aus einer großen Bahn ausgestanzt werden, so kann jede Ziffer über deren ganze Fläche retroreflektierend und fluoreszierend sein, wobei die Ziffern dadurch sowohl bei Tag als auch bei Nacht gut lesbar sind. Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Markierungsmateriale ist es, daß Bahnen dieser in gewünschten Formen erzeugt bzw. in gewünschte Formen zugeschnitten werden können, wie zum Beispiel als alphanumerische Zeichen und eindeutige Formen von Logos.
Zu veranschaulichenden Beispielen anderer Arten gerichtet reflektierender Schichten, die in Verbindung mit Mikrosphären bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, gehören metallische Überzüge, wie z.B. dampfbeschichtetes Aluminium oder Silber sowie Bindemittelschichten, die metallische, perlmuttartige und andere Partikel um die Rückseite herum aufweisen können, dh. eingebettete Teilstücke der Mikrosphären. Retroreflektierende Schichten, die Mikrosphären und derartige gerichtet reflektierende Schichten umfassen, sind allgemein bekannt.
Abhängig von den Eigenschaften des Bindemittels und des Gewebes sowie von der Art und Weise, wie das Markierungsmaterial zusammengesetzt wird, kann das Bindemittel in einigen Fällen direkt an dem Gewebe selbstklebend sein. Normalerweise wird jedoch eine Zwischenschicht aus Klebstoff, d.h. ein bindender Klebstoff, dazu verwendet, eine feste Bindung zwischen der Bindemittelschicht und dem Gewebe zu erreichen.
Vorzugsweise basiert der bindende Klebstoff auf einem Polymer, das so vernetzt werden kann, daß eine gute Hitzebeständigkeit und Haltbarkeit vorgesehen werden. Die Bindemittelschicht muß eine ausreichende Flexibilität aufweisen, so daß das Markierungsmaterial auf ein gewünschtes Substrat aufgetragen werden kann. Bei Urethanen handelt es sich um eine kennzeichnende Gurppe von geeigneten Klebstoffen, die aufgrund der angemessenen Kosten und den entsprechenden Leistungsmerkmalen normalerweise bevorzugt werden.
Das Gewebe wird kennzeichnenderweise so ausgewählt, daß es die gewünschte Gesamtzugfestigkeit und Reißfestigkeit des resultierenden Markierungsmaterials vorsieht. Die geeigneten Gewebe können viele unterschiedliche Konstruktionen aufweisen, zu denen zum Beispiel Gewebe, Strickerzeugnisse und Faservlies gehören. Das Gewebe ist vorzugsweise hitzefest, so daß es bei einer Erhitzung auf etwa 260ºC dessen Dimensionen im wesentlichen beibehält. Das Gewebe ist vorzugsweise feuerfest, um die Flammwidrigkeit des Markierungsmaterials insgesamt zu verbessern.
Bei dem Befestigungsklebstoff handelt es sich normalerweise um einen Klebstoff, der wenigstens anfangs druckreaktiv ist, um das Auftragen eines erfindungsgemäßen Markierungsmaterials auf ein Substrat zu erleichtern. Hiermit wird festgestellt, daß in den erfindungsgemäßen Markierungen auch andere Klebstoffe verwendet werden können, die den hierin beschriebenen Leistungskriterien entsprechen. Der Befestigungsklebstoff sollte nach dem die Markierung und das Substrat Hitze und Flammen ausgesetzt worden sind, die Entfernung der Markierung von dem Substrat ermöglichen, und zwar vorzugsweise per Hand und vorzugsweise mit wenigen bzw. gar keinen Rückständen auf dem Substrat. Der Befestigungsklebstoff ist somit vorzugsweise derart beschaffen, daß die Bindung des Befestigungsklebstoffs an dem Substrat nachdem das aufgetragene Markierungsmaterial und das Substrat Hitze und Flammen ausgesetzt worden sind, eine geringere Stärke aufweist als alle Bindungen zwischen anderen Schichten des Markierungsmaterials, wie zum Beispiel zwischen dem Befestigungsklebstoff und dem feuerbeständigen Gewebe oder zwischen der Bindungsschicht und der Bindemittelschicht. Ferner ist die Bindung des Befestigungsklebstoffs an dem Substrat vorzugsweise entsprechend gering, so daß das Markierungsmaterial nach dem Auftragen per Hand mit einer Abzugskraft auf das Gewebe von dem Substrat entfernt werden kann, ohne daß das Gewebe zerreißt bzw. in kleine Stücke zerbricht, und zwar nach dem Auftragen des Markierungsmaterials auf einem Substrat und nach einer Einwirkung durch Hitze und Flammen. Die Auswahl des Befestigungsklebstoffs für bestimmte Ausführungsbeispiele von erfindungsgemäßen Markierungsmaterialien ist somit teilweise von den bestimmten Substraten abhängig, für die das Markierungsmaterial vorbereitet wird, sowie von den Eigenschaften anderer in dem Markierungsmaterial verwendeter Materialien. Kennzeichnenderweise weisen die hier verwendeten Befestigungsklebstoffe an dem Substrat eine Adhäsion bei Zimmertemperatur im Bereich von etwa 100 und etwa 3.000 Gramm/Inch-Breite auf (39,0 bis 1180 Gramm/Zentimeter-Breite), und zwar bevor und nachdem sie Temperaturen von bis zu etwa 260ºC ausgesetzt werden bzw. worden sind. Hiermit wird festgestellt, daß Klebstoffe mit Adhäsionswerten außerhalb dieses Bereichs ebenfalls in den erfindungsgemäßen Markierungsmaterialien eingesetzt werden können. Der Einsatz von Klebstoffen mit einer zu geringen Adhäsion kann dazu führen, daß sich die Markierungen zu früh lösen, wohingegen der Einsatz von Klebstoffen mit zu starker Adhäsion dazu führen kann, daß die Markierungen zu schwer entfernbar sind.
Bei dem Befestigungsklebstoff handelt es sich vorzugsweise um einen Klebstoff gemäß den Lehren aus einem der folgenden U.S. Patente: US-A-4.645.711 (Winslow u.a.); US-A-4.629.663 (Brown u.a.); und US-A-4.699.842 (Jorgensen u.a.). Der druckreaktive Klebstoff aus dem U.S. Patent US-A-4.645.711 umfaßt (1) ein Mischpolymerisat aus Alkylacrylat (wie etwa Isooctylacrylat) und einer geringen Menge mindestens eines vinyl-ungesättigten, homopolymerisierbaren Emulsionsbildnermonomers, bei dem es sich um ein Tensid sowohl mit einem hydrophoben als auch mit einem hydrophilen Anteil handelt (wie zum Beispiel Natriumstyrolsulfonat), und (2) etwa 5 bis etwa 60 Gewichtsprozent eines Klebrigmacherharzes (wie zum Beispiel hydriertes Harzester). Der druckreaktive Klebstoff aus dem U.S. Patent US-A-4.629.663 entspricht dem Klebstoff aus dem U.S. Patent US-A-4.645.711, mit der Ausnahme, daß das Emulsionsbildnermonomer ein monovalentes Salz eines Styrolsulfonats umfaßt, und wobei kein Klebrigmacherharz erforderlich ist. Kennzeichnenderweise wird ein druckreaktiver Klebstoff aus dem U.S. Patent US-A-4.629.663 bevorzugt, der mit einem Klebstoff gemischt wird, der in Wasser emulsioniert wird, wobei es sich dabei vorzugsweise um einen von Kautschukarten, Silikonen, polyvinylacetatmdofizierten Acrylstoffen und Polyvinylacetaten abgeleiteten Klebstoff handelt. Derartige Zusammensetzungen sehen normalerweise eine ausgezeichnete Hitzebeständigkeit vor. Wenn ein erfindungsgemäßes Markierungsmaterial einen druckreaktiven Klebstoff gemäß den Lehren aus einem dieser drei Patente als Befestigungsklebstoff aufweist, so kann das Material sauber von einem Polycarbonathelm abgezogen weden, nachdem es während einer Verweilzeit von 5 Minuten bei 260ºC in einem Umluftofen Hitze und Flammen ausgesetzt worden ist.
Normalerweise weist mindestens der bindende Klebstoff oder der Befestigungsklebstoff einen feuerhemmenden bzw. flammwidrigen Stoff auf. Vorzugsweise ist ein derartiges Mittel bzw. ein derartiger Stoff in beiden Klebstoffen enthalten. Dieser flammwidrige Stoff sollte die Eigenschaften des Klebstoffs bzw. der Klebstoffe nicht unerwünscht verändern, zumindest nicht bei den eingesetzten Mengen. Bei einer bevorzugten Gruppe feuerhemmender Stoffe handelt es sich um bromierte Biphenyle, wie etwa decabromiertes Diphenyloxid, wobei diese Stoffe normalerweise eine optimale Kombination aus Preis und Leistung vorsehen. Beispiele für andere geeignete feuerhemmende Stoffe sind Phosphatester, Aluminiumoxidhydrate, andere bromierte Verbindungen, Chlorverbindungen und Antimonoxide.
Die befestigende Klebstoffschicht ist kennzeichenderweise mit einer entfernbaren Abziehschicht überzogen, damit die Bahnen des Markierungsmaterials zur Lagerung und zum Transport in Rollenform aufgewickelt werden können. Diese Abziehschicht kann auch zur Vereinfachung der Anwendung und des Auftragens des Markierungsmaterials eingesetzt werden. Eine Bahn des Markierungsmaterials kann zum Beispiel mit Ausnahme der Abzieschicht ausgestanzt werden, wobei die ausgeschnittenen bzw. ausgestanzten, nicht verwendbaren Stücke entfernt werden, wobei jede ausgestanzte Form in der gewünschten Paßgenauigkeit gehalten werden kann und/oder später einzeln entfernt werden kann, ohne die anderen Formen der Bahn dabei zu beeinträchtigen.
Die Erfindung wird in bezug auf das folgende veranschaulichende Beispiel näher beschrieben. Alle Mengenangaben sind in Gewichtsprozent angegeben, sofern keine anderen Aussagen getroffen werden.

Beispiel

Gemäß der Beschreibung in den vorstehend genannten U.S. Patent US-A-3.700.305 wurde eine Monoschicht dicht gepackter Glasmikrosphären teilweise in dem Polymerüberzug einer temporären Trägerlage und dann einer gerichtet reflektierenden Schicht eingebettet, mit zwei transparenten dielektrischen Schichten, wobei die erste einen Brechungsindex von etwa 1,3 aufweist, und wobei die zweite Schicht mit einem Brechungsindex von etwa 2,0 darüber aufgetragen wurde. Die überzogenen Mikrosphären wurden danach mit einer Lösung aus 31,6 Anteilen Polyesterharz (Goodyear VPE-5545) plus 18,4 Anteilen fluoreszierenden gelben Pigments (DAYGLO T17 fluoreszierendes Pigment) in 18,4 Anteilen Methylisobutylketon, 15,8 Anteilen Methylethylketon und 15,8 Anteilen Toluol überzogen, um eine pigmentierte Bindemittelschicht vorzusehen. Dieser Naßüberzug mit 0,18 Millimetern wurde 3 Minuten lang bei 66ºC und 5 Minuten lang bei 93ºC getrocknet. Danach wurde eine Dispersion aus 14,6 Anteilen Urethanharz ("ESTANE" 5703), 23,8 Anteilen Titandioxid, 12,6 Anteilen eines feuerhemmenden Stoffes, 21,2 Anteilen Methylethylketon und 27,8 Anteilen Diacetonalkohol über der Bindemitteischicht aufgetragen, um eine Bindungsschicht vorzusehen. Auf diesen Naßüberzug mit 0,25 Millimetern wurde ein feuerhemmendes Polyester-Nylon- Trikotgewebe (Basisgewicht von etwa 4,25 Unzen/Quadratyard (34 Gramm/m²)) aufgetragen, woraufhin der Zusammenbau 3 Minuten lang bei 66ºC und danach 6 Minuten lang bei 107ºC getrocknet wurde.
Auf die freiliegende Oberfläche des Trikotgewebes wurden 0,25 Millimeter eines feuchten, druckreaktiven Klebstoffs aufgetragen, wie dies in dem obengenannten U.S. Patent US-A- 4.645.711 beschrieben wird, d.h. eine Lösung eines Mischpolymerisats aus Isooctylacrylat und einer geringen Menge Natriumstyrolsulfonat plus einem Klebrigmacher aus hydriertem Harzester, um dadurch eine befestigende Klebstoffschicht vorzusehen. Nach einer Trockenzeit von 5 Minuten bei 93ºC wurde die abziehbare Silikonseite eines entfernbaren Papierabziehschicht auf die befestigende Klebstoffschicht aufgetragen.
Nach der Entfernung der Abziehschicht wurden Stücke des Helm- Markierungsmaterials an die Feuerwehrhelme geklebt. Nachdem das Markierungsmaterial gemäß der U.S. Testmethode des Standards 191, Textile Test Methods, Methode 5903, Flammen ausgesetzt worden war, wurde kein Nachbrennen festgestellt, wobei die Helmmarkierung jedoch eine eingeschränkte Verkohlung aufwies.
Eine zweite Helmmarkierung brannte nach einer Verweilzeit von 5 Minuten in einem Ofen bei 260ºC nicht, wobei sie jedoch eine Farbveränderung in ein braunes Erscheinungsbild aufwies.
Eine dritte Helmmarkierung behielt nach mehreren Stunden auf einer Temperatur von -28ºC ihr ursprüngliches, fluoreszierendes Erscheinungsbild und haftete weiterhin fest an dem Helm, und zwar sowohl auf dieser niedrigen Temperatur als auch nach der Rückführung auf Zimmertemperatur.
Bei keiner dieser drei Markierungen wurden die Kanten angehoben, wobei jede Markierung nach einer Rückführung auf Zimmertemperatur auf einfache Weise und sauber per Hand von dem Helm abgezogen werden konnte, ohne daß Rückstände auf dem Helm verblieben.
Der Fachmann erkennt, daß verschiedene Modifikationen und Abänderungen in bezug auf die vorliegende Erfindung möglich sind, ohne dabei vom Umfang der Ansprüche abzuweichen.

Claims

1. Markierungsmaterial, wobei das genannte Markierungsmaterial (13) folgendes umfaßt:

a) eine flexible, retroreflektierende Folie mit einer retroreflektierenden Schicht dicht gepackter retroreflektierender Elemente (14, 15, 16), die aus der Vorderseite einer Bindemittelschicht (18) vorstehen, wobei hinter der Bindemittelschicht ein feuerbeständiges Gewebe (20) angeordnet ist, und mit einer optionalen Schicht eines bindenden Klebstoffs (22), der die genannte Bindemittelschicht (18) mit der Vorderseite des genannten feuerbeständigen Gewebes (20) verbindet; und

b) eine befestigende Klebstoffschicht (24), die die Rückseite des feuerbeständigen Gewebes bedeckt, dadurch gekennzeichnet, daß der genannte Befestigungsklebstoff (24) fest an Polycarbonat klebt und dabei nach einer Verweilzeit von 5 Minuten bei 260ºC in einem Umluftofen und einer folgenden Abkühlung auf Zimmertemperatur dennoch sauber von dem Polycarbonat abgezogen werden kann.

2. Markierungsmaterial nach Anspruch 1, ferner dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der folgenden Bedingungen gegeben ist:

a) der genannte Befestigungsklebstoff umfaßt (1) ein Mischpolymerisat aus Alkylacrylat und einer geringen Menge mindestens eines vinyl-ungesättigten, homopolymerisierbaren Emulsionsbildnermonomers, bei dem es sich um ein Tensid sowohl mit einem hydrophoben als auch mit einem hydrophilen Anteil handelt, und (2) etwa 5 bis etwa 50 Gewichtsprozent eines Klebrigmacherharzes; oder

b) der genannte Befestigungsklebstoff umfaßt ein Mischpolymerisat aus Alkylacrylat und eine geringe Menge eines monovalenten Salzes eines Styrolsulfonats; oder

c) der genannte Befestigungsklebstoff umfaßt eine Mischung aus (1) einem klebefreudigen Klebstoff, der in Wasser emulgieren kann, und (2) einem Mischpolymerisat aus Alkylacrylat und eine geringe Menge eines monovalenten Salzes eines Styrolsulfonats.

3. Markierungsmaterial nach Anspruch 2 c), wobei der genannte klebefreudige Klebstoff von einem Element abgeleitet wird, das aus der folgenden Gruppe ausgewählt wird: Kautschukarten, Silikonarten, polyvinylacetatmodifizierte Acrylharzderivate und Polyvinylacetate.

4. Markierungsmaterial nach Anspruch 1, wobei der genannte Befestigungsklebstoff bei Zimmertemperatur eine Adhäsion an Polycarbonat von etwa 100 bis etwa 3000 Gramm/Inch-Breite (39,0 bis 1180 Gramm/Zentimeter-Breite) vorsieht.

5. Markierungsmaterial nach Anspruch 1, wobei die genannten retroreflektierenden Elemente im wesentlichen transparente Mikrosphären (14) umfassen, die an deren hinteren Abschnitten gerichtet reflektierende Schichten (15, 16) aufweisen.

6. Markierungsmaterial nach Anspruch 5, ferner dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der folgenden Bedingungen gegeben ist:

a) die genannten gerichtet reflektierenden Schichten umfassen mindestens eine der folgenden Bedingungen:

teilweise lichtdurchlässige Überzüge, metallische Überzüge oder reflektierende Partikel in der genannten Bindemittelschicht (18); oder

die genannten gerichtet reflektierenden Schichten umfassen teilweise lichtdurchlässige Überzüge (15, 16), die aus zwei Schichten bestehen, die sich in bezug auf den Brechungsindex um mindestens etwa 0,1 unterscheiden.

7. Markierungsmaterial nach Anspruch 1, wobei wenigstens die genannte optionale Bindungsschicht (22) oder der genannte Befestigungsklebstoff (24) einen feuerhemmenden Stoff aufweisen.

8. Markierungsmaterial nach Anspruch 1, wobei die genannte Bindemittelschicht (18) ein Fluoreszenzfarbmittel aufweist.

9. Markierungsmaterial nach Anspruch 1, wobei das Markierungsmaterial zur Lagerung und zum Versand in Rollenform auf sich selbst aufgerollt ist.

10. Polycarbonathelm (10), an den das Markierungsmaterial aus Anspruch 1 durch den genannten Befestigungsklebstoff (24) geklebt worden ist.