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Brennkraftmaschine mit zwei gemeinsam von der Hauptwelle aus gesteuerten
gegenläufigen Kolben Die Erfindung bezieht sich auf eine Viertaktbrennler<,ftmaschine
mit zwei gegenläufigen, von der Hauptwelle aus gemeinsam angetriebenen und derart
gesteuerten Kolben, daß letztere am Ende des Auspuffhubes ihren möglichst kleinsten
und am Ende des Ansaughubes ihren möglichst größten Abstand voneinander erreichen,
so daß am. Ende des Auspuffhubes eine fast vollkommene Entleerung des Zylinders
von verbrannten Gasen und vor öffnung des Einlaßkanals ein hoher Unterdruck im Zylinder
erreicht wird.
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Die Erfindung bezweckt die weitere Ausbildung der Anordnung nach dem
Hauptpatent 683 988, nach der bei einer an sich bekannten Brennkraftmaschine der
vorbezeichneten Art ein Kanal vorgesehen ist, der vom Arbeitskolben am Ende des
Ansaughubes, während dessen der Brennstoff, vorzugsweise Schweröl, in den hochevakuierten
Zylinderraum eingeführt und verdampft wird, freigegeben wird, so daß durch diesen
Kanal bei entsprechender Stellung des von der Hauptantriebsw'velle gesteuerten Verteilerorgans
die Verbrennungsluft in die Arbeitszylinder eintreten und sich dort mit den Brennstoffdämpfen
mischen kann, worauf das Gemisch am Ende des Verdichtungshubes durch Fremdzündung
zur Explosion gebracht wird.
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Unter sonst im wesentlichen gleicher Ausbildung der Brennkraftmaschine
nach dem Hauptpatent wird entsprechend der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen,
daß an Stelle der Zufuhr von Schweröl und Luft ein von einem Vergaser geliefertes
Brennstoffluftgemisch durch den am Ende des. Ansaughubes der Arbeitskolben freigegebenen
Kanal il den beim Ansaughub hochevakuierten-Zylinderraum strömt.
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Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung und Anordnung wird erreicht,
daß die Verdampfung des Brennstoffluftgemisches in einem von Verbrennungsrückständen
des vorausgegangenen Arbeitshubes fast völlig entleerten, hochevakuierten Zylinderraum
erfolgt: infolgedessen wird eine überraschend schnelle und vollständige Verdampfung
des Brennstoffluftgemisches bei günstigen Temperaturverhältnissen erreicht. Die
erzielte Temperaturerniedrigung gestattet, das Brennstoffluftgemisch höher, als
es sonst möglich ist, zu verdichten, ohne in den Bereich der kritischen Temperatur,
bei der leicht unerwünschte Selbstzündung eintritt, zu gelangen.
Der
Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel schematisch
in den vier charakteristischen Kolbenstellungen dargestellt, und zwar in Fig. i
am Ende des Auspuffhubes, Fig. 2 am Ende des Ansaughubes, Fig. 3 am Ende des Verdichtungshubes,
Fig.4 am Ende des Explosionshubes.
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In den Figuren bedeutet io den Motorzylinder, in welchem sich die
beiden Kolben i i und 12 gegeneinander bewegen. Der Arbeitskolben i i ist durch
eine Pleuelstange 13 mit der Hauptwelle i4 verbunden, während der den Zylinderdeckel
bildende Kolben 12 durch eine Pleuelstange 15 mit einem Exzenter 16 verbunden ist,
das auf einer Welle 17 verkeilt ist. Letztere wird durch in der Zeichnung nicht
dargestellte Übertragungsorgane von der Welle 1,4 aus derart angetrieben, daß die
Geschwindigkeit der Welle 17 halb so groß ist wie die Geschwindigkeit der Hauptwelle
14.
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Die Einrichtung ist in an sich bekannter Weise so getroffen, daß die
Kolben i i und 12 am Ende des Auspuffhubes (vgl. Fig. i) den geringsten und am Ende
des Ansaughubes (vgl. Fig.2) den größten Abstand voneinander haben. Am Ende des
Kompressionshubes (vgl. Fig. 3) befinden sich die beiden Kolben i i und i2 in ihren
äußeren Totpunktstellungen; am Ende des Explosionshubes (vgl. Fig. 4) steht der
Kolben i i ebenfalls in seinem Totpunkt, während sich der Kolben 12 halbwegs zwischen
seinen beiden Totpunkten befindet.
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Das Auslaßventil i8 wird durch an sich bekannte, in der Zeichnung
nicht dargestellte Organe bewegt, z. B. durch einen Nocken, dessen Welle von der
Hauptwelle 14 aus mit halber Geschwindigkeit angetrieben wird; das. Auslaßventil
wird so gesteuert, daß bei jeder zweiten Umdrehung der Welle 14 der Auslaßkanal
i9 am Ende des Explosionshubes (vgl. Fig. 4) geöffnet wird. Am Ende des Auslaß-@hü1ies
wird der Auslaßkanal i9, wie bekannt, :geschlossen. Iin Einlaßkanal 21, der am unteren
Ende des Zylinders i i vorgesehen ist, ist ein von der Hauptantriebswelle 14 aus
gesteuertes Verteilerorgan 2o vorgesehen, das bei jeder zweiten Umdrehung der Welle
14 den Kanalei öffnet. Die Zündung erfolgt durch eine Zündkerze o. dgl., welche
zweckmäßig an der in Fig.3 mit 23 bezeichneten Stelle angeordnet ist.
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Die Wirkungsweise der Erfindung ist dadurch bedingt, daß beide Kolben
i i und 12 zum Austreiben der Verbrennungsrückstände beitragen, indem sie sich bis
zum Ende des Auslaßhubes einander soweit als möglich nähern. Der tote Raum wird
also auf das denkbar geringste Maß herabgesetzt, während das Ansaugvolumen dadurch,
daß sich die beiden Kolben soweit als möglich voneinander entfernen, nach Möglichkeit
vergrößert wird.