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Hochreine
difunktionelle Organosilane, insbesondere Diorganodihalogensilane
werden zur Herstellung von Organopolysiloxanen benötigt, die
in der Herstellung von Siliconen verwendet werden. Zum Beispiel benötigt die
Herstellung von hochwertigen, leistungsstarken Siliconelastomeren,
daß das
difunktionelle Organosilan einen Mindestgehalt an trifunktionellen
und tetrafunktionellen Materialien bis zu Gehalten von ein paar Teilen
pro eine Million auf molarer Basis enthält.
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Wasserstoffhaltige
Silanmaterialien sind eine potentielle Quelle zusätzlicher
Funktionalität.
Das Wasserstoffatom auf einem Silanmolekül ist empfindlich gegenüber Abspaltung
vor allem unter den basischen Bedingungen, die während der Herstellung von Siloxanmaterialien
eingesetzt werden. Für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung wird der Begriff „Funktionalität” verwendet,
um die Fähigkeit
der Silanspezies eine lineare Struktur (Difunktionalität), eine
verzweigte Struktur (Trifunktionalität) oder eine Netzstruktur (Tetrafunktionalität) zu beschreiben.
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Bei
der Herstellung von leistungsstarken Siliconelastomeren sind difunktionelle
Silanmonomere mit einem Minimum an trifunktionellen und tetrafunktionellen
Materialien eine Notwendigkeit. Zum Beispiel würde (CH3)2SiCl2 mit einer
(C2H5)HSiCl2-Verunreinigung auf ein Dimethylsiloxanpolymer
mit wasserstoffhaltigen Siloxaneinheiten hinauslaufen. Die Abspaltung
des Wasserstoffatoms würde
auf eine Verzweigung (Trifunktionalität) auf der Siloxankette hinauslaufen.
Solch eine Verzweigung kann die gewünschten physikalischen Eigenheiten
des Siliconelastomers, das nachfolgend aus dem Polymer gebildet
wird, vermindern.
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Organosilane
werden typischerweise durch ein direktes Verfahren der Umsetzung
eines organischen Halogenids mit Silicium in Gegenwart eines Katalysators,
hergestellt. Die resultierende Mischung wird üblicherweise durch Destillation
in die einzelnen Spezies getrennt. In vielen Fällen liegen die Siedepunkte
der einzelnen Organosilankomponenten sehr eng zusammen, was einen
sehr schwierigen Destillationsvorgang verursacht. Ein Beispiel einer
solchen Kombination ist die Mischung von Dimethyldichlorsilan (CH3)2SiCl2 und Ethyldichlorsilan,
(C2H5)HSiCl2. Die Siedepunkte von Dimethyldichlorsilan
und Ethyldichlorsilan liegen ungefähr 4°C auseinander. Die Verringerung
des Ethyldichlorsilangehaltes im Dimethyldichlorsilan würde eine
Destillationskolonne von mehr als 100 theoretischen Destillationsböden und
Rücklaufverhältnisse
in einem Bereich von 100:1 benötigen.
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Das
US-A-4,297,500 (≡
DE-A-2950402 ) beschreibt
die Verbesserung des Organosilanproduktes aus der direkten Synthese
von Organochlorsilanen durch das Rochow-Mueller-Verfahren durch
Umsetzen der Organosilanmischung mit Chlorwasserstoff (HCL) und
AlCl
3, AlOCl und/oder AlBr
3 in
flüssiger
Phase bei –40°C bis +25°C. Das Journal
of Organic Chemistry, Vol.: 32, Nr.: 8, August 1967, Seiten 2470–2472 beschreibt
die durch die Gruppe VIII Edelmetalle katalysierten Reaktionen von
Organosiliciumhydriden mit Halogenwasserstoff und die Anwendung
solcher Reaktionen in der Herstellung von Halogensilanen. Besonders
Palladium-, Platin-, Ruthenium- und Rhodiumkatalysatoren wurden
unter dem Gesichtspunkt ihrer Wirkungsfähigkeit in den Organohalogensilanherstellungen
untersucht.
FR-A-1240180 betrifft
die Reinigung von Organochlorsilan mittels eines Oxidationsverfahrens,
das Permanganatchlorid, Chromchlorid, Quecksilberchlorid, Quecksilberoxid,
konzentrierte Schwefelsäure
oder Silberoxid als Oxidationsmittel in Gegenwart von Eisorthophosporsäure einsetzt
mit anschließender
Destillation, um die Organochlorsilane in der behandelten Mischung
zu trennen.
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DE-A-2805824 betrifft
die Entfernung von Siliciumtetrachlorid aus eine wasserstoffhaltigen
Silan, indem das Siliciumtetrachlorid mit Lichtstrahlen in Gegenwart
von wenigstens einem Halogen behandelt wird.
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Die
vorliegende Erfindung ist ein Verfahren zur Entfernung von Organosilanen
aus Mischungen, die aus dem Direktverfahren zur Herstellung von
Organosilanen resultieren. In der vorliegenden Erfindung werden wasserstoffhaltige
Silane, die als Verunreinigungen in der Organosilanmi schung vorhanden
sind, zu nicht wasserstoffhaltigen Silanmaterialien umgewandelt,
um ihre Abtrennung von der Organosilanmischung zu vereinfachen.
Die Organosilanmischung kann anschließend durch bekannte Verfahren,
zum Beispiel der Destillation getrennt werden, um Organosilane,
die an wasserstoffhaltigen Silanen verringert sind, zu erhalten.
Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung die wasserstoffhaltigen
Silane umzuwandeln, ohne die gewünschten
Organosilanprodukte zu verändern.
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Die
unmittelbare Erfindung ist ein Verfahren, um den Gehalt an wasserstoffhaltigem
Silan in einem, aus einer Organosilanmischung isoliertem Organosilan,
zu minimieren. Was beschrieben wird ist ein Verfahren zur Reinigung
einer Organosilanmischung durch Verringerung des Gehalts an wasserstoffhaltigem
Silan der Mischung, wobei das Organosilan organische Substituenten
enthält,
ausgewählt
aus einer Gruppe, bestehend aus Alkylresten mit 1 bis 6 Kohlenstoffeinheiten
und Phenyl und wobei das wasserstoffhaltige Silan einen Siedepunkt
nah dem des Organosilans aufweist.
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Das
Verfahren umfaßt
das Inkontaktbringen einer Organosilanmischung, eines Halogenwasserstoffs und
eines Katalysators. Die Organosilanmischung enthält als Hauptkomponente das
Organosilan und als Nebenkomponente das wasserstoffhaltige Silan.
Das in der Organosilanmischung vorhandene wasserstoffhaltige Silan
wird mit dem Halogenwasserstoff in Gegenwart des Katalysators umgesetzt,
um ein stärker
halogeniertes Silan zu bilden. Dies führt zu einem Silan höheren Molekulargewichts
mit einem höheren
Siedepunkt, folglich einer Vereinfachung der Trennung durch Destillation.
Ein Organosilan mit einem verringerten Gehalt an wasserstoffhaltigem
Silan wird isoliert und aus der Organosilanmischung gewonnen.
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Entsprechend
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Reinigung einer
Organosilanmischung durch Verringerung des Gehalts an wasserstoffhaltigem
Silan der Organosilanmischung bereitgestellt, wobei die Organosilanmischung
als Hauptkomponente Organosilanspezies enthält, die wenigstens einen Substituenten
ausgewählt
aus Alkylresten mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und Phenyl enthalten,
und das wasserstoffhaltige Silan einen Siedepunkt aufweist, der ähnlich zu
wenigstens einer Organosilanspezies ist, wobei das Verfahren enthält:
- (A) Inkontaktbringen der Organosilanmischung,
eines Halogenwasserstoffs und eines Katalysators, wobei die Organosilanmischung
als Hauptkomponente die Organosilanspezies und als Nebenkomponente
das wasserstoffhaltige Silan enthält und wobei der Katalysator
ausgewählt
ist aus der Gruppe von Metallen, bestehend aus Palladium, Platin,
Rhodium, Ruthenium, Nickel und Verbindungen davon,
- (B) Umsetzen dieses wasserstoffhaltigen Silans in dieser Organosilanmischung
mit diesem Halogenwasserstoff in Gegenwart dieses Katalysators,
um eine abgeänderte
Organosilanmischung auszubilden, die ein stärker halogeniertes Silan enthält, und
- (C) Isolieren und Gewinnen dieser Organosilanspezies aus dieser
geänderten
Organosilanmischung.
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Die
zu reinigende Organosilanmischung wird zunächst aus wenigstens einem Organosilan
und einem als Verunreinigung vorhandenen, wasserstoffhaltigen Silan
bestehen. Vielfältige
Organosilanspezies und vielfältige
wasserstoffhaltige Silanspezies können in der Mischung vorhanden
sein. Weitere Materialien können vorhanden
sein.
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Das
beschriebene Verfahren vereinfacht die Trennung der wasserstoffhaltigen
Silanverunreinigungen aus der Organosilanmischung, wenn der Siedepunkt
der Verunreinigungen und Organosilane so ähnlich sind, so daß eine Trennung
durch Standardverfahren schwierig ist. Für den Zweck dieser Erfindung
sind Materialien in ihrem Siedepunkt ähnlich, wenn die Substitution
eines Wasserstoffatoms in dem wasserstoffhaltigen Silan durch ein
Halogen die Trennung der Materialien durch Destillation vereinfachen
kann. Zum Beispiel besitzt Ethyldichlorsilan ein Molekulargewicht
von 129,1 und einen Siedepunkt von 74–76°C. Die Trennung dieser Verunreinigung
von Dimethyldichlorsilan, Molekulargewicht 129,0, Siedepunkt 70–71°C ist durch
Standarddestillationsmittel schwierig. Die Umwandlung von Ethyldichlorsilan
zu Ethyltrichlorsilan, Molekulargewicht 163,5, Siedepunkt 100–101°C kann ein
Destillationsverfahren zum Bewirken der Trennung und Reinigung des gewünschten
Dimethyldichlorsilans, vereinfachen. Bevorzugte Mischungen für den Zweck
dieser Erfindung sind solche, die ein wasserstoffhaltiges Silan
enthalten, das einen Siedepunkt in einem Bereich von ±10°C eines Organosilans
aufweist und dieser Siedepunkt der wasserstoffhaltigen Silane durch
Substitution des Substituenten Wasserstoff durch ein Halogen um
wenigstens ungefähr
5°C erhöht werden
kann.
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Beispiele
von Organosilanen, die gereinigt werden können sind Methyltrichlorsilan,
Methyltrifluorsilan, Ethyltribromsilan, n-Propyltrichlorsilan, Dimethyldibromsilan,
Trimethylchlorsilan, Methyldiethylbromsilan, Methyldi(t-butyl)chlorsilan,
Tetramethylsilan, Tetraethylsilan, Phenyltrichlorsilan, Diphenyldichlorsilan,
Phenylmethyldichlorsilan und Diphenyldifluorsilan.
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Die
wasserstoffhaltige Silanverunreinigung in der Organosilanmischung
kann zum Beispiel Silan, Chlorsilan, Bromsilan, Fluorsilan, Methylsilan,
Ethylsilan, Dichlorsilan, Dibromsilan, Methylchlorsilan, Ethylbromsilan,
Trichlorsilan, Methyldichlorsilan, Ethyldichlorsilan, Dimethylchlorsilan,
Methyl(t-Butyl)chlorsilan oder Biphenyldichlorsilan sein.
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Das
wasserstoffhaltige Silan kann in der Organosilanmischung in einer
Konzentration in einem Bereich von ungefähr 10 Teilen pro eine Million
(ppm) bis 10% bezogen auf Gewicht, vorhanden sein. Die Erfinder
glauben das Organosilanmischungen, die weniger als ungefähr 10 ppm
wasserstoffhaltiges Silan enthalten unter Anwendung der vorliegenden
Erfindung behandelt werden können.
Dennoch kann die Wirksamkeit der Umwandlung verringert werden.
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Der
Halogenwasserstoff kann, zum Beispiel Fluorwasserstoff, Bromwasserstoff
oder Chlorwasserstoff sein. Bevorzugt ist Chlorwasserstoff. Der
Halogenwasserstoff sollte im Überschuß zur stöchiometrischen
Menge, die benötigt
wird, um mit dem wasserstoffhaltigen Silan zu reagieren vorhanden
sein, um die maximale Umwandlung des wasserstoffhaltigen Silans
zu einem Halogensilan zu bewirken.
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Das
durch die Umsetzung eines wasserstoffhaltigen Silans und des Halogenwasserstoffs
gebildete Halogensilan kann zum Beispiel Tetrafluorsilan, Tetrachlorsilan,
Tetrabromsilan, Methyltrichlorsilan, Methyltribromsilan, Ethyltrichlorsilan,
Ethyltribromsilan, Dimethyldichlorsilan, Methyl(t-butyl)dichlorsilan
oder Biphenyltrichlorsilan sein.
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Der
Katalysator ist ausgewählt
aus der Gruppe von Metallen, bestehend aus Palladium, Platin, Rhodium,
Ruthenium, Nickel und Verbindungen davon. Bevorzugte Metalle sind
Palladium, Platin, Ruthenium, Rhodium und Nickel. Der Begriff „Verbindungen
davon” umfaßt anorganische
Verbindungen zum Beispiel Metallsalze und -oxide genauso wie Organometallverbindungen.
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Das
Metall oder Metallverbindung kann auf einem festen Substrat gehalten
werden. Das feste Substrat kann jedes inerte Material von geeigneter
Größe und passender
Affinität
zum Metall oder Metallverbindung sein zum Beispiel teilchenförmiger Kohlenstoff
oder Siliciumdioxid. Das bevorzugte Substrat ist Kohlenstoff. Besonders
bevorzugt ist Kohlenstoff mit einer Oberfläche von ungefähr 1000
m2/g. Es wird bevorzugt, daß die Metalle
oder ihre Verbindungen auf dem festen Substrat in einer Konzentration
von ungefähr
0,2 bis 3 Gew.-% vorhanden sind. Die Erfinder glauben, das Konzentrationen
des Metalls oder Metallverbindung von weniger als ungefähr 0,2 Gew.-%
die Umsetzung des wasserstoffhaltigen Silans mit dem Halogenwasserstoff
vereinfachen kann, jedoch mit verringerter Wirksamkeit, wie durch
geringere Umsätze
und längere
Verweilzeiten belegt.
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Umgekehrt
können
Metall oder Metallverbindungen mit Konzentrationen von mehr als
ungefähr
5 Gew.-% des Trägermaterials
verwendet werden, jedoch wird kein wesentlicher Vorteil, mit Ausnahme
im Fall von Nickel, bemerkt. Ein anwendbarer Konzentrationsbereich
für Nickel
und Nickelverbindungen liegt ungefähr bei 5 bis 15 Gew.-% des
Trägermaterials.
Eine für
Nickel und Nickelverbindungen bevorzugte Konzentration liegt bei
ungefähr
10 Gew.-%.
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Metalle
und Metallverbindungen, die nicht, wie oben beschrieben, auf einem
Träger
vorhanden sind, können
ebenfalls als gleichwertige Katalysatoren in dem beschriebenen Verfahren
wirken. Der nicht auf einem Träger
vorhandene Katalysator kann in der Organosilanmischung löslich sein
oder in Form von feinverteilten Teilchen vorliegen. Ein anwendbarer
Konzentrationsbereich für
den nicht auf einem Träger
vorhandenen Katalysator liegt bei ungefähr 500 bis 10.000 ppm. Obwohl
höhere
Konzentrationen in dem Verfahren funktionieren werden, gibt es keinen
erkennbaren Vorteil. Konzentrationen von weniger als ungefähr 500 ppm
an Katalysator können
funktionieren, aber mit einer langsameren Umwandlungsgeschwindigkeit.
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Das
Inkontaktbringen der Organosilanmischung, des Halogenwasserstoffs
und des Katalysators kann entweder in der flüssigen oder in der Dampfphase
bewirkt werden. Wenn ein auf einem Träger vorhandener Katalysator
verwendet wird, ist es bevorzugt, daß sich der Kontakt und die
Umsetzung in der Dampfphase abspielt. Im allgemeinen sollte die
Kontakt- und Umsetzungstemperatur
in dem Bereich von 30°C
bis 150°C
liegen. Es wird bevorzugt, daß der
Kontakt und die Umsetzung bei einer Temperatur größer dem
Siedepunkt der Organosilanmischung vorgenommen wird. Als Beispiel
sollte die Dimethyldichlorsilanmischung aus dem Direktverfahren,
bei einer Temperatur von ungefähr
70°C bis
100°C und
einer Kontaktzeit von 5 bis 10 Minuten, behandelt werden. Wenn ein
nicht getragener Katalysator verwendet wird, ist es oftmals wünschenswert
die Reaktion bei einer höheren
Temperatur durchzuführen,
als der, die für
einen gleichwertigen getragenen Katalysator benötigt wird. Ein bevorzugter
Temperaturbereich für
nicht getragene Katalysatoren liegt bei ungefähr 100°C bis 200°C.
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Die
Umsetzung der wasserstoffhaltigen Silane mit einem Halogenwasserstoff
in Gegenwart des Katalysators ist sehr schnell. Abhängig von
der Konzentration des wasserstoffhaltigen Silans in der Organosilanmischung
kann die Reaktion innerhalb von Sekunden oder Minuten erfolgen.
Wo das wasserstoffhaltige Silan Konzentrationen von ungefähr 10 ppm
bis ungefähr
100 Gew.-% der Mischung aufweist, wird eine Kontaktzeit mit dem Katalysator
von mehr als ungefähr
einer Minute bevorzugt. Besonders bevorzugt sollte die Kontaktzeit ungefähr 5 Minuten
bis 30 Minuten betragen. Kürzere
Verweilzeiten können
verwendet werden, jedoch kann, abhängig von der Konzentration
des wasserstoffhaltigen Silans in der Organosilanmischung, ein geringerer Umsatz
des wasserstoffhaltigen Silans erfolgen. Längere Verweilzeiten zeigen
keine erkennbaren weiteren Vorteile.
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Das
Inkontaktbringen der Organosilanmischung, das als Nebenkomponente
das wasserstoffhaltige Silan enthält, mit dem Katalysator kann
in bekannten Anordnungen für
den Kontakt von Flüssigkeiten
oder Dämpfen
mit einem Katalysator, durchgeführt
werden. Beispiele für
solcher Konfigurationen sind Füffkörperkolonnen,
Flüssigbettreaktoren
und Rührkessel,
in denen der Katalysator mit einer Flüssigkeit gemischt wird. Eine
mit dem getragenen Katalysators gefüllte Kolonne, durch die die
Organosilanmischung und der Halogenwasserstoff durchströmt, ist
eine bevorzugte Ausführung.
Im Falle einer Dampfphasenumsetzung müssen Mittel zur Verdampfung
der Organosilanmischung, bevor sie den Katalysator durchströmt, bereitgestellt
werden. Verdampfungsmittel können
umfassen, zum Beispiel solch bekannte Vorrichtungen wie Kesselverdampfer,
ein Röhrenwärmetauscher
und Ähnliche.
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Die
Organosilanmischung wird als Flüssigkeit
durch herkömmliche
Mittel, wie beispielsweise Pumpen zugeführt. Der Halogenwasserstoff
wird als Gas durch herkömmliche
Mittel des Hinzufügens
und Kontrollierens von Gasen hinzugefügt.
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Wurden
die wasserstoffhaltigen Silane in der Organosilanmischung erst einmal
durch Reaktion mit einem Halogenwasserstoff zu Organohalogensilanen
umgewandelt, kann die Isolierung und Gewinnung des gewünschten
Organosilans mit einem verringerten Gehalt an wasserstoffhaltigem
Silan bewirkt werden. Die Isolierung und Gewinnung des gewünschten
Organosilans kann durch herkömmliche
Destillation bewirkt werden.
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Das
beschriebene Verfahren kann ebenfalls verwendet werden, um Tetrachlorsilan
aus einer Silanmischung, die ein wasserstoffhaltiges Silan enthält, zu reinigen.
Die Silanmischung kann zum Beispiel Organosilane, Organohalogensilane,
Tetrachlorsilan und wasserstoffhaltige Silane enthalten. Tetrachlorsilan
ist im Verhältnis
zu den wasserstoffhaltigen Silanen, von denen die Trennung gewünscht wird,
als Hauptkomponente in der Silanmischung vorhanden.
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Damit
die Fachleute die unmittelbare Erfindung besser verstehen und beurteilen
können,
werden die nachfolgenden Beispiele dargestellt. Diese Beispiele
sind zur Veranschaulichung dargestellt und nicht gedacht die hier
wiedergegebenen Ansprüche
einzuschränken.
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Beispiel 1
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Apparatur
und Verfahren wurden eingesetzt, um die Reaktion einer wasserstoffhaltigen
Silanverunreinigung, enthaltend in einer Organosilanmischung, mit
Chlorwasserstoff in Gegenwart eines auf einem Träger vorhandenen Katalysators
zu beurteilen.
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Der
Reaktor war ein Rohr mit einem Durchmesser von 22 mm und 26 cm lang,
das eine Trägerplatte, auf
der der getragene Katalysator plaziert war, enthielt. Der Reaktor
war mit einem elektrischen Heizgerät ausgerüstet. Zwei Durchgangsöffnungen,
eine für
eine Organosilanmischungszufuhr und eine für eine Halogenwasserstoffzuführung wurden
am oberen Teil des Reaktors bereitgestellt. Eine Alkylsilan Rohmischung
wurde als Flüssigkeit
in den oberen Teil des Reaktors zugeführt. Ein Bereich im Reaktorrohr
oberhalb des Katalysators diente als Vorwärmer. Das Effluent aus dem
Reaktorrohr wurde kondensiert, gesammelt und mittels Gaschromatographie
analysiert.
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Die
Zuspeisung zum Reaktor war Dimethyldichlorsilan (Me2),
daß 133
ppm (Bezogen auf Gewicht) Ethyldichlorsilan (EtH) enthielt. Der
Katalysator war 0,2 Gew.-% Palladium auf Kohlenstoff (Pd/C). Der
Katalysator besaß eine
Teilchengröße von 4
bis 8 mesh. Der Katalysator wurde vor der Anwendung 4 Stunden lang bei
600°C getrocknet.
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Die
Me2/EtH-Mischung wurde mit einer Geschwindigkeit
von 15 ml/h dem Reaktor zugeführt.
Das Reaktionsrohr wurde bei einer Temperatur von ungefähr 30°C gehalten.
Die Analyse des Reaktoreffluenten zeigte 25 ppm EtH in Me2.
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Wenn
dasselbe Verfahren bei 85 bis 90°C
durchgeführt
wurde, enthielt die Me2-Mischung weniger
als 6 ppm EtH.
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Beispiel 2
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Dieselben,
wie die in Beispiel 1 verwendeten Apparaturen, Verfahren und Katalysator
wurden verwendet, um den Einfluß der
Zufuhrgeschwindigkeit auf die Umwandlung des EtH im Me
2 zu
beurteilen. Die Zufuhrmischung war Me
2,
das 4100 ppm EtH enthielt. Tabelle 1 ist eine Zusammenfassung der
Ergebnisse dieser Beurteilung. In Tabelle 1 wird die Zufuhrgeschwindigkeit
der Me
2-Mischung, ausgedrückt in ml/h
als „Eintragmenge” bezeichnet;
der EtH-Gehalt des Reaktoreffluenten, ausgedrückt in ppm wird als „ppm EtH” bezeichnet. Tabelle 1
Eintragmenge | ppm
EtH |
14,5 | < 10 |
32,0 | 8 |
51,0 | 58 |
88,0 | 880 |
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Beispiel 3
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Das
Reaktorsystem wurde modifiziert, um die Flußrichtung der Reaktanten im
Reaktorrohr zu ändern. Ein
Reaktorrohr mit einem Innendurchmesser von 12 mm und ungefähr 50 cm
Länge wurde
mit 30 ccm des vorhergehend beschriebenen 2% Pd/C-Katalysators beladen.
Das Reaktorrohr wurde an den oberen Teil eines 1000 ml Kolbens mit
einem ihn umgebenden Heizpilz, angeschlossen. Der gewärmte Kolben
diente als Vorwärmer
und Verdampfer für
eine flüssige
Alkylsilanzufuhr. Dämpfe
strömen
vom Kolben auf durch das Katalysatorbett.
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Eine
Zufuhrmischung, die 4100 ppm EtH in Me2 enthielt
wurde dem erwärmten
Kolben mit einer Geschwindigkeit von 88 ml/h hinzugefügt. Das
Effluent wurde kondensiert und die Analyse zeigte die Me2-Mischung, enthaltend weniger als 5 ppm
EtH.
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Beispiel 4
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Verschiedene
Gruppe VIII Metallmaterialien auf einem Kohlenstoffträger wurden
als Katalysator für
die Umsetzung der wasserstoffhaltigen Siliciummaterialien mit Chlorwasserstoff
beurteilt.
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Die
Apparatur und das Verfahren waren ähnlich denen in Beispiel 3
verwendeten.
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Fünf verschiedene
Metalle auf Kohlenstoffträgern
und ein Metallsalz auf Kohlenstoff wurden auf Katalysatorwirksamkeit
untersucht. Ebenso wurde zum Vergleich eine Probe aktivierten Kohlenstoffs, ähnlich dem für die Metallmaterialien
verwendeten Träger,
getestet. Die beurteilten auf einem Träger vorhandenen Metallkatalysatoren
waren wie folgt: Palladium (Pd/C), Platin (Pt/C), Rhodium (Rh/C),
Ruthenium (Ru/C) und Nickel (Ni/C). Das beurteilte Metallsalz war
Palladiumchlorid (PdCl2/C) auf Kohlenstoff.
Das Pd/C, PdCl2/C und Ni/C wurde von Alpha
Products Division, Morton-Thiokol erworben. Das Pt/C, Rh/C und Ru/C,
alle mit einer Oberfläche
von 1000 m2/g wurden von Engelhard erworben.
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Die
Temperatur im Verdampfungs/Vorwärmer-Kolben
reichte von ungefähr
185°C bis
200°C. Die
Organosilanmischung war Me2, enthaltend
ungefähr
330 bis 440 ppm EtH. Verweilzeiten der Organosilandämpfe im
Katalysatorbett wurden bezogen auf die Zufuhrgeschwindigkeit des
flüssigen
Organosilans und des Katalysatorvolumens innerhalb des Betts, berechnet.
Die Temperatur der aus dem Katalysatorbett austretenden Dämpfe wurde
ebenfalls kontrolliert.
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Tabelle
2 ist eine Zusammenfassung der Ergebnisse dieser Beurteilung. Tabelle
2 stellt den verwendeten Katalysator, bezeichnet als „Katalysator”; das Katalysatorvolumen
in ccm, bezeichnet als „VolCat”; die Zufuhrgeschwindigkeit
der Organosilanflüssigkeit
in ccm/h bezeichnet als „Zufuhr;
die Verweilzeit in Minuten wird als „Res T” bezeichnet; die Temperatur
der aus dem Reaktor aufsteigenden Dämpfe in Grad Celsius wird als „Temp” bezeichnet
und der prozentuale Umsatz des EtH zu Ethyltrichlorsilan wird als „%Conv.” bezeichnet. Tabelle 2
Katalysator | Vol
Cat (cc) | Zufuhr
(cc/h) | Res
T (Min.) | Temp
(°C) | %Conv |
Kohlenstoff | 17 | 120 | 9 | 75 | 12 |
1%
Pd/C | 20 | 60 | 20 | 70 | 100 |
1%
Pt/C | 20 | 76 | 16 | 85 | 100 |
1%
Rh/C | 20 | 70 | 17 | 90 | 100 |
1%
Ru/C | 26 | 130 | 12 | 80 | 100 |
3%
PdCl2/C | 10 | 60 | 10 | 70 | 100 |
10%
Ni/C | 11 | 62 | 11 | 70 | 77 |
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Beispiel 5
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Nicht
auf einem Träger
vorhandenes PdCl2 wurde als Katalysator
für die
Umwandlung von PhMeHSiCl als Verunreinigung in PhMe2SiCl
bewertet.
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Die
Phenylmethylchlorsilane wurden mit PdCl2-Katalysator
in einem Reaktor gemischt und die Mischung einem HCl-Gasstrom, der
unterhalb der flüssigen
Phase injiziert wurde, ausgesetzt. Die Fließgeschwindigkeit war ausreichend
hoch, um das HCl-Sprudeln durch die Flüssigkeit aufrechtzuerhalten.
Die Mischung wurde für
spezifische Zeiträume
erwärmt
und Proben entnommen. Die Proben wurden mittels Gaschromatographie
und Gaschromatographie/Massen-spektroskopie zur Produktidenfizierung
und Quantifizierung, analysiert. Die spezifischen Bedingungen eines
jeden Laufes und Ergebnisse sind in Tabelle 3 dargestellt.
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Die
Temperatur bei der die Reaktion gefahren wurde, in Grad Celsius
wird als „Temp” bezeichnet.
Der Begriff „Laufzeit” bezieht
sich auf die Zeit nach Initiierung des Laufes, bei dem eine Probe
zur Analyse entnommen wurde. Die mit „PdCl
2” bezeichnete
Spalte listet die Konzentra tionen, in Teile pro eine Million (ppm),
an in dem Lauf eingesetzten PdCL
2 auf. Die
mit „PhMeHSiCl” beschriftete
Spalte listet die Konzentration der wasserstoffhaltigen Silanverunreinigung
auf. Die mit „%Conv.” beschriftete
Spalte gibt die prozentuale Verringerung an PhMeHSiCl unter verschiedenen
Reaktionsbedingungen wieder. Tabelle 3
Lauf
Nr.: | Temp
(°C) | Laufzeit
(Min.) | PdCl2 (ppm) | PhMeHCl (ppm) | %Conv |
2 | 100 | 245 | 10.217 | 258 | 100 |
3 | 140 | 175 | 10.353 | 163 | 100 |
4 | 185 | 275 | 11.209 | 1155 | 100 |
5 | 185 | 10 | 0 | 540 | 34 |
6 | 185 | 10 | 10.799 | 247 | 100 |
7 | 190 | 10 | 1.189 | 6866 | 100 |