DE1169936B - Verfahren zur Herstellung von Organo-siliciumverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Organo-siliciumverbindungen

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DE1169936B
DE1169936B DEU4272A DEU0004272A DE1169936B DE 1169936 B DE1169936 B DE 1169936B DE U4272 A DEU4272 A DE U4272A DE U0004272 A DEU0004272 A DE U0004272A DE 1169936 B DE1169936 B DE 1169936B
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DE
Germany
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platinum
reaction
aluminum oxide
catalyst
reactions
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DEU4272A
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George Hoyt Wagner
William George Whitehead Jun
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Union Carbide Corp
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Union Carbide Corp
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F7/00Compounds containing elements of Groups 4 or 14 of the Periodic System
    • C07F7/02Silicon compounds
    • C07F7/08Compounds having one or more C—Si linkages
    • C07F7/12Organo silicon halides
    • C07F7/14Preparation thereof from optionally substituted halogenated silanes and hydrocarbons hydrosilylation reactions
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
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    • C07F7/12Organo silicon halides
    • C07F7/121Preparation or treatment not provided for in C07F7/14, C07F7/16 or C07F7/20
    • C07F7/122Preparation or treatment not provided for in C07F7/14, C07F7/16 or C07F7/20 by reactions involving the formation of Si-C linkages

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Organosiliciumverbindungen Aus der USA.-Patentschrift 2 632 013 ist es bekannt, die Reaktion zwischen Äthylen- und Acetylenkohlenwasserstoffen und Silanen, die an Silicium gebundenen Wasserstoff enthalten, mittels Platin, Platinmohr, platiniertem Silicagel oder platiniertem Asbest zu katalysieren. Aus der USA.-Patentschrift 2 637 738 ist außerdem bekannt, daß auf feinverteilter Aktivkohle aufgebrachtes Platin einen aktiven und selektiv wirkenden Katalysator für die Addition bestimmter Silane an aliphatisch ungesättigte Verbindungen darstellt. Obwohl diese bekannten Katalysatoren für viele Reaktionen geeignet sind, hat sich gezeigt, daß sie für einige andere Reaktionen entweder wirkungslos sind oder leicht vergiftet werden oder sogenannte Katalysatormüdung zeigen, wodurch häufig eine Regenerierung durch Zugabe weiterer Katalysatormengen erforderlich ist. Es ist anzunehmen, daß dieses Versagen der verhältnismäßig billigeren und deshalb vorzugsweise verwendeten Mehrkomponentenkatalysatoren, z. B. des auf Trägerkohle befindlichen Platinkatalysators in irgendeiner nicht bekannten Weise durch die Träger kohle verursacht wird, möglicherweise durch die Ausbildung von hemmenden Filmen infolge einer durch den Träger auf die elektjischen Felder der aktiven Katalysatorzentren ausgeübten Verzerrungswirkung, da eine Ermüdung oder Vergiftung von Platin an sich nicht notwendigerweise unter denselben Verfahrensbedingungen hervorgerufen wird.
  • Bei näherel Untersuchung dieser Erscheinungen wurde festgestellt, daß ein heterogener Katalysator bestehend aus Platin, das auf dem y-Allotrop von Aluminiumoxyd aufgebracht ist, unter den gleichen Bedingungen nicht nur den bei den bekannten Katalysatoren üblichen Ermüdungsfaktor beseitigt, sondern auch im allgemeinen einen hervorragenden Katalysator für die Reaktionen von Verbindungen mit C = C- oder C C-Bindungen und Si-H-Gruppen enthaltenden Verbindungen darstellt. Die Reaktionsprodukte fallen in erhöhten Ausbeuten an. Das Verfahren läßt sich im wesentlichen kontinuierlich und bei niedrigerem Druck und niedrigerer Temperatur als bisher durchführen.
  • Das Verfahren zur Herstellung von Organosiliciumverbindungen durch Addition gegebenenfalls halogenierter aliphatisch ungesättigter Kohlenwasserstoffe an Silane in Gegenwart platinhaltiger Katalysatoren, besteht erfindungsgemäß darin, daß man einen auf y-Aluminiumoxyd aufgebrachten Platinkatalysator und ein Silan der FoImel RaSiHbX4 <a + b) verwendet, wobei a = 0 oder 1 oder 2, b = 1 oder 2 oder 3 ist und die Summe von a und b weniger als 4 beträgt, R eine Kohlenwasserstoffgruppe und X ein Halogenatom oder eine Alkoxygruppe darstellt und die Reaktion vorzugsweise bei elhöhter Temperatur durchgeführt wird.
  • Der genaue Mechanismus, welcher der einzigartigen Wirksamkeit von Platin-y-Aluminiumoxyd als Katalysator bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zugrunde liegt, ist nicht bekannt, jedoch hängt er wahrscheinlich in irgendeiner Weise mit dem kubischen Kristallgitter des y-Allotrops von Aluminiumoxyd zusammen, da das o;-Allotrop von Aluminiumoxyd, dessen Kristallgitter hexagonal ist, in Verbindung mit Platin nur normale, also vorauszusehende Katalysatorwirksamkeit aufweist. Obwohl das y-Aluminiumoxyd des erfindungsgemäß zu verwendenden Katalysators als Träger für den Platinbestandteil betrachtet werden kann, so ist doch nicht auszuschließen, daß es die Reaktion in irgendeiner Weise beeinflußt. Angesichts der bei Verwendung von y-Aluminiumoxyd mit Platin bei dem Verfahren nach der Erfindung erzielten unerwarteten Ergebnisse erscheint es angezeigt, die Kombination von Platin- und y-Aluminiumoxyd als einen aus mehreren Bestandteilen bestehenden heterogenen Katalysator und nicht einfach als Trägerkatalysator zu bezeichnen.
  • Der Katalysator für das vorliegende Verfahren ist ein wirtschaftlicher Ersatz für eine nicht auf einem Träger befindliche Masse eines einfachen Platinkatalysators; er ist offensichtlich vor Vergiftung weitgehend geschützt. Seine besonderen Vorzüge dürften auf einer Kombination von Faktoren beruhen beispielsweise einer größeren Berührungsfläche oder einer gleichmäßigeren Verteilung des Platins, einer Veränderung der Adsorptionseigenschaften und der Empfindlichkeit des Platins gegenüber Vergiftung und einer Gegenwirkung zu dem Aktivitätsverlust bei höheren Temperaturen.
  • Den y-Aluminiumbestandteil des bei dem Verfahren nach der Erfindung verwendeten Katalysators kann man in an sich bekannter Weise, beispielsweise durch thermische Zersetzung von Ammoniumaluminat [Al2(NH4)2(S04)4 24 H2O] in einem Temperaturbereich von 1000 bis 10500 C oder durch Dehydrierung von Aluminiumhydroxyd in einem Temperaturbereich von 900 bis 11000 C herstellen. Den Gesamtkatalysator kann man nach verschiedenen für Platinkatalysatoren allgemein üblichen Verfahren herstellen. Für die folgenden Beispiele wurden y-Aluminiumoxydpulver von hoher Reinheit (99,99 + 0/o) mit einer wäßrigen Lösung von Platinchlorid zu einem dicken Schlamm angeteigt.
  • Der Brei wurde bei 110°C getrocknet und dann in reduzierender Atmosphäre, beispielsweise Wasserstoff oder Tempergas, auf 5000"C erhitzt, bis das Platinchlorid zu elementarem Platin reduziert war.
  • Der Katalysator enthält vorzugsweise 0,5 bis 5,0 Gewichtsprozent Platin.
  • Die Verwendbarkeit des Platin-y-Aluminiumoxyd-Katalysators zur Beschleunigung von Reaktionen zwischen Silanen mit mindestens einer Siliciumwasserstoffbindung und ungesättigten Kohlenwasserstoffen scheint allgemeiner Art zu sein.
  • Typische Beispiele für die Reaktionspartner sind die partiell chlorierten Silane, beispielsweise Monochlorsilan (SiH3CI), Dichlorsilan (SiH2CI2) und Trichlorsilan (SiHCl3); außerdem Alkyl- und alkoxysubstituierte Silane und Chlorsilane, wie Methyldichlorsilan (CH3SiHCI2), Äthyldichlorsilan (C2HsSiHCI2) und Triäthoxysilan [SiH(OC2Hs)3]. Typische ungesättigte aliphatische Verbindungen sind Äthylen, Acetylen, Propylen, Butene und Octene, sowie Butadien, Cyclohexen und Bicyclohepten.
  • Typisch für die von Platin auf y-Aluminiumoxyd katalysierten Reaktionen ist die Umsetzung von Äthylen und Dichlorsilan, bei der sich Diäthyldichlorsilan bildet. Wahrscheinlich verläuft sie gemäß folgenden Gleichungen: a) C2H4 + H2SiCl2 o C2H5SiHCl2 und b) C2H4 + C2HsSiHCI2 o (C2Hs)2SiCI2 Um die Wirksamkeit von Platin auf y-Aluminiumoxyd als Katalysator zu vergleichen, wurde diese Reaktion nach dem erfindungsgemäßen Verfahren und mit Verwendung verschiedener anderer platinierter keramischer Träger durchgeführt. Während Platin auf -AIuminiumoxyd und andere untersuchte Katalysatoren keine Äthylierung ermöglichten, erzielte man mit Platin auf y-Aluminiumoxyd, wie aus Tabelle 1 ersichtlich, hervorragende Ergebnisse. In dieser Versuchsreihe wurde 1,0 Gewichtsprozent Platin in üblicher Form auf die verschiedenen Träger aufgebracht und 0,1 gjedes erhaltenen Katalysators und 100 ml flüssiges Dichlorsilan in einem 300 ml Reaktionsgefäß auf l300C erhitzt. Dann wurde Äthylen mit einem Partialdruck von 21,0 kg/cm2 (Gesamtdruck 42 kg/cm2) eingeleitet und das Fortschreiten der Reaktion durch die Äthylenabsorption und den Temperaturanstieg festgestellt.
  • Tabelle 1 Vergleichsversuche mit Platin auf y-Aluminiumoxyd, Platin auf -AIuminiumoxyd und anderen platinierten keramischen Trägern bei der Äthylierung von Dichlorsilan
    Träger | Ergebnis
    1. Siliciumoxyd keine Reaktion, selbst nach
    einer Stunde bei 70 kg/cm2
    2. Siloxanpulver mit geringe anfängliche Reaktion
    großer Oberfläche bei 42 kg/cm2, keine weitere
    Reaktion bei 70 kg/cm2
    3. Siliciumoxyd- geringe anfängliche Reaktion
    hydrat bei 42 kg/cm2, keine weitere
    Reaktion bei 70 kg/cm2
    4. a-Aluminiumoxyd geringe anfängliche Reaktion
    (große Oberfläche) bei 42 kg/cm2, keine weitere
    Reaktion bei 70 kg/cma
    5. 100/o MgO 900/o mäßige Anfangsreaktion, die
    y - Al2O3 nach 20 Minuten bei 63 kg/
    (Spinel Boule cm2 abbricht. Bei 1500 C und
    Pulver) 77 kg/cm2 findetnahezu voll-
    ständige Äthylierung statt
    6. Polyvinylsiloxan- geringe Anfangsreaktion bei
    pulver 42 kg/cm2, keine weitere
    merkliche Reaktion bei
    170°C und 70 kg/cm2
    7. y-Aluminiumoxyd sehr entschiedene und starke
    Reaktion bei 42 kg/cm2, er-
    hält sich selbst aufrecht
    vollständige Äthylierung in-
    nerhalb 25 Minuten
    Mit der gleichen Reaktion zwischen Äthylen und Dichlorsilan wurde eine weitere Versuchsreihe unter den gleichen Bedingungen wie in Tabelle 1 durchgeführt. Diese Versuche zeigen sehr deutlich die geringe Platinkonzentration, die in dem Katalysator nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Erzielung hoher Ausbeuten bei verhältnismäßig niedrigem Druck und niedriger Temperatur und innerhalb kürzerer Reaktionszeit erforderlich ist. Die Ergebnisse dieser Versuche sind in Tabelle 2 niedergelegt. Bei allen Versuchen ließ man 100 ml flüssiges Dichlorsilan und die entsprechenden Katalysatoren mit Äthylen in einem 300-ml-Reaktionsgefäß aufeinander einwirken, Tabelle 2 Reaktionen von Dichlorsilan*) und Äthylen, katalysiert mittels Platin auf y-Aluminiumoxyd oder Platin auf «-Aluminiumoxyd
    Druck, kg/cm2 Temperatur, °C Zeit Endprodukt in Gewichtsprozent
    Stunden
    Beginn Maximum Beginn Maximum C2H5SiCl3 (C2H5)2SiCl3 (C2H5)3SiCl
    0,5 g von 5,1% 25,9 58,1 149 152 1,3 - - -
    Pt - a-AI203
    0,5 g von 4,8% 29,4 49 151 228 0,3 7,1 90,6 2,3
    Pt-y-Al2O3
    0,1 g von 4,8% 28 49 149 202 0,5 7,2 90,4 2,4
    Pt-y-Al2O3
    0,1 g von 4X8 °/o 21 42 132 208 0,4 5,8 91,7 2,5
    Pt - y-Alao3
    0,1 g von 1,00/o 19,6 44,1 132 205 0,3 4,4 93,4 2,2
    Pt-y-Al2O3
    0,2 g von 0,050/o 19,6 59,5 134 172 0,8 4,8 93,8 1,4
    Pt-γ-Al2O3
    *) Enthaltend geringe Mengen HSiCI, und H3SiCI.
  • Beachtenswert ist die Tatsache, daß die erfindungsgemäß katalysierten Reaktionen ganz allein verlaufen.
  • Bisher konnten Dichlorsilanalkylierungen nur chargenweise in autoklavenartigen Reaktionsgefäßen vorgenommen werden, in denen Katalysatoren, beispielsweise platinierte Holzkohle, zugegeben werden konnten, um die Reaktion erneut in Gang zu bringen, falls sie wegen Ermüdung oder Vergiftung des Katalysators unterbrochen worden war. Das hier beschriebene Verfahren kann man auch kontinuierlich in einer für Durchfluß geeigneten Alkylierungsvorrichtung vornehmen. Ferner ist es infolge der höheren Reaktionsgeschwindigkeiten und der völligen Abwesenheit von Vergiftungserscheinungen unnötig, die Reaktionsteilnehmer in der bisher üblichen Weise zurückzuführen, was eine beträchtliche Erniedrigung der Produktionskosten zur Folge hat.
  • Platin auf y-Aluminiumoxyd katalysiert auch hervorragend die kontinuierliche Reaktion von Acetylen mit Trichlorsilan unter Bildung von Vinyltrichlorsilan.
  • Bisher verlief diese Reaktion, wie auch die entsprechende Äthylenreaktion bei Verwendung von platinierter Holzkohle, häufig sehr unregelmäßig.
  • Diese Aktivitätsveränderung ist offensichtlich eine Funktion der Dichlorsilanmenge in dem als Ausgangsmaterial verwendeten Trichlorsilan, da man verhältnismäßig gute Ergebnisse erzielte, wenn der Dichlorsilangehalt des Trichlorsilans weniger als 1,0 0/o betrug, jedoch schlechte Ergebnisse, wenn der Dichlorsilangehalt diesen Wert überstieg. Auffallend war, daß bei Verwendung von platinierter Holzkohle die Anwesenheit von 1,0 1,0°/o oder mehr Dichlorsilan im Trichlorsilan eine Ausbeuteverminderung von 50 bis 250/o auftrat. Wenn man Platin auf y-Aluminiumoxyd als Katalysator verwendete, wurden diese Unregelmäßigkeiten vollkommen beseitigt, und man erhielt eine merkliche Aktivitätssteigerung, und zwar sowohl in Gegenwart von Dichlorsilan, als auch wenn der Dichlorsilangehalt sehr niedrig, d. h. weniger als 1 0/o war. In Gegenwart von 1,3 0/o Dichlorsilan in der trifunktionellen Ausgangsverbindung erhielt man erfindungsgemäß Ausbeuten bis zu 90°/0. Ein weiterer wichtiger Vorteil der Verfahren nach der Erfindung ist also, daß man rohes Trichlorsilan verwenden kann, während bisher eine gute Rektifizierung wesentlich für hohe Ausbeuten war.
  • Die Ergebnisse der vorausgehenden Versuche sind in den Tabellen 3 und 4 zusammengestellt. Für diese kontinuierlich durchgeführten Reaktionen wurde ein senkrechtes rohrförmiges Reaktionsgefäß (2,54#50,8cm) benützt, das von einem ringförmigen Kühlmantel umgeben war. Es stand in Verbindung mit einem Zufuhrtank mit einem Rührer für die Chlorsilan-Katalysator-Suspension, einem Kompressor zur Druck-und Durchflußsteuerung für die Acetylenzufuhr und einem einfachen Sammeltank für die Reaktionsprodukte. Die Reaktionsbedingungen waren bei beiden Katalysatoren im wesentlichen die gleichen. Die Durchflußgeschwindigkeit des Chlorsilans bei den mit platinierter Holzkohle katalysierten Reaktionen (Tabelle 3) betrug etwa 19 bis 22 1 je Stunde, während sie bei den mit Platin auf y-Aluminiumoxyd katalysierten Reaktionen (Tabelle 4) etwa 19 bis 451 je Stunde betrug. Auf etwa 3,81 Trichlorsilan wurden 4g platinierte Holzkohle mit einem Gehalt von 1,0 Gewichtsprozent Platin bzw. 3 g Platin/y-Aluminiumoxyd mit einem Gehalt von 1,0 Gewichtsprozent Platin verwendet, wenn nicht anders angegeben. Die Reaktionen wurden bei einem Druck von 24,5 kg/cm2 und einer Temperatur von 150 bis 350°C durchgeführt, wobei 100/o Stickstoff als Verdünnungsmittel bei beiden Katalysatoren verwendet wurden.
  • Spätere Versuche zeigten, daß dies für mit Platin auf y-Aluminiumoxyd katalysierten Reaktionen nicht wesentlich war. Die Angaben zeigen, daß die Umsetzung von Trichlorsilan zu Vinyltrichlorsilan bei platinierter Holzkohle im Bereich von 25 bis 60°/o und bei Platin auf y-Aluminiumoxyd im Bereich von 60 bis 90 0/o lag.
  • Tabelle 3 Kontinuierliche Reaktionen von Acetylen und Trichlorsilan katalysiert mit platinierter Holzkohle
    Zusammensetzung des Endproduktes
    Reinheit des Ausgangsmaterials in Molprozent
    in Gewichtsprozent
    Ansatz H2SiCl2 HSiCl3 SiCl4 CH2 = CHSiCl3 Schwerdestillat
    1 3,2 90,5 5,1 34,7 3,6
    2 - - - 24,4 5,1
    3 3,3 97,2 1,1 37,8 2,0
    4 1,6 97,0 1,7 37,4 3,4
    5 - - - 48,1 9,5
    6 1,4 99,4 - 26,6 2,2
    7 - 98,6 0,5 44,7 14,2
    8 0 97,6 0 60,6 4,3
    9 - - - 60,8 3,2
    10 0,4 97,6 0,9 38,6 19,8
    11 0,4 99,1 0,9 34,1 15,5
    Durchschnitt* 45,0 8,0
    * Rest: Nicht umgesetzte leicht destillierbare Anteile.
  • Tabelle 4 Kontinuierliche Reaktionen von Acetylen und Trichlorsilan katalysiert mit Platin auf y-Aluminiumoxyd
    Zusammensetzung des Endproduktes
    Reinheit des Ausgangsmaterials in Molprozent
    in Gewichtsprozent
    Ansatz H2SiCl2 HSiCl3 SiCl4 CH2 = CHSiCl3 Schwerdestillat
    1 0,4 95,1 1,7 87 12
    2 1,7 99,0 - Spur 42
    3 0,9 97,7 0,8 60 35
    4 1,1 96,6 1,3 79 18
    5 - - - 83 15
    6 - 96,0 1,8 58 24
    7 4,3 93,6 2,1 81 15
    8 2,6 93,5 - 92 3
    9* 2,1 98,5 - 90 6
    Durchschnitt **70 **19
    * Katalysatormenge halbiert (1,5 g!3,8 1 HSiCl,).
  • ** Rest: Nicht umgesetzte leicht destillierbare Anteile.
  • Ein ähnlicher Vergleich wurde zwischen platinierter Holzkohle und Platin auf y-Aluminiumoxyd bei der kontinuierlichen Reaktion von Äthylen mit Gemischen von Dichlorsilan und Trichlorsilan durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Versuche sind in den Tabellen 5 und 6 zusammengefaßt. Die hierbei verwendete Vorrichtung und das allgemeine Verfahren waren die gleichen wie bei den in Tabelle 3 und 4 behandelten Acetylenreaktionen. Die Durchflußgeschwindigkeit des Chlorsilangemisches bei den mit platinierter Holzkohle katalysierten Reaktionen (Tabelle 5) betrug etwa 11,4 bis 23 1 je Stunde, während sie bei dem mit Platin auf y-Aluminiumoxyd katalysierten Reaktionen etwa 30 bis 43 lje Stunde betrug. Die verschiedenen platinierten Holzkohlekatalysatoren enthielten jeweils 5,0 % Platin.
  • Beide wurden in einer Menge von 4 bis 5 g je 3,8 1 Chlorsilangemisch verwendet. Der bei den Reaktionen der Tabelle 6 verwendete Platin auf y-Aluminiumoxydkatalysator enthielt l,0°/o Platin und wurde in einer Menge 3 g je 3,8 1 Chlorsilangemisch verwendet. Ein erhöhter Druck blieb bei dem Versuch, mit der platinierten Holzkohle doch noch Reaktionen zu erzielen, ohne Erfolg, während man mit dem Platin auf y-Aluminiumoxydkatalysator hervorragende Reaktionen erzielte. Der optimale Druck liegt bei 52,5 kg/cm2, obwohl die Reaktion in einem weiten Druckbereich durchgeführt werden kann. Die Anfangstemperatur lag bei beiden Katalysatoren bei 150 bis 260°C. Die Endtemperatur von nur 150 bis 190°C bei dem platinierten Holzkohlekatalysator läßt auf eine niedrige Reaktionswärme schließen. Im Gegensatz hierzu steht ein Temperaturanstieg auf 350°C, der eine hervorragende und schnelle exotherme Reaktion bei den mit Platin auf y-Aluminiumoxyd katalysierten Reaktionen anzeigt. Wie aus den folgenden Tabellen zu ersehen ist, betrugen die Ausbeuten an Diäthyldichlorsilan und Äthyltrichlorsilan unter Verwendung von Platin auf y-Aluminiumoxyd bis 100°/o, während man bei keiner der mit platinierter Holzkohle katalysierten Reaktionen eine Ausbeute erhielt, Tabelle 5 Kontinuierliche Reaktionen von Äthylen und Gemischen von Dichlorsilan und Trichlorsilan mit platinierter Holzkohle katalysiert
    Prozentuale Umsetzung von
    Reinheit des Ausgangsmaterials
    Ansatz Katalysator in Gewichtsprozent H2SiCl2 H2SiCl2 HSiCl3
    zu zu zu
    H2SiCl2 HSiCl3 (C2H5)SiHCl2 (C2H5)2SiCl2 (C2H5)SiCl3
    1 A 55 45 0 0 0
    2 A 55 45 0 0 0
    3 A + B 55 45 23 0 0
    4 'A+B 55 45 9 0 0
    5 B 55 45 31 0 0
    Tabelle 6 Kontinuierliche Reaktionen von Äthylen und Gemischen von Dichlorsilan und Trichlorsilan mit Platin auf y-Aluminiumoxyd katalysiert
    Reinheit des Ausgangsmaterials Prozentuale Umsetzung von
    Ansatz in Gewichtsprozent H2SiCl2 H2SiCl2 HSiCl3
    zu zu zu
    H2SiCl2 HSiCl3 (C2H5)SiHCl2 (C2H5)2SiCl2 (C2H5)SiCl3
    1 30 70 0 99 76
    2 40 60 26 73 54
    3 40 60 16 83 62
    4 40 60 35 65 50
    5 30 70 38 62 42
    6 20 1 80 0 100 100
    Auch bei den folgenden Reaktionen konnten hervorragende Ergebnisse erzielt werden: Diese Versuche, die in der Tabelle 7 mit A bis D bezeichnet sind, zeigen die allgemeine Verwendbarkeit des Platins auf y-Aluminiumoxydkatalysator bei Reaktionen zwischen Verbindungen mit den Si und C = C- oder C # C-Gruppen. Bei diesen Versuchen wurde der Katalysator und das Siliciumderivat in einem Druckgefäß vermischt und die ungesättigte organische Substanz bei dem angegebenen Druck bzw. der angegebenen Temperatur hinzugefügt. Da- nach wurde das Reaktionsgefäß gekühlt, belüftet und das erhaltene Produkt analysiert. Die in der rechten Spalte von Tabelle 7 in Gewichtsprozent angegebenen Ausbeuten zeigen nicht die verhältnismäßig geringen Mengen an leicht destillierenden Anteilen, an unumgesetztem Material und schwer destillierbaren Fraktionen, jedoch wurden diese Werte bei Berechnung der Ausbeuten berücksichtigt.
  • Tabelle 7 Reaktion zwischen Si - H und C = C oder C # C mit Platin auf γ-Aluminiumoxyd katalysiert
    Art der Reaktion Gramm von aliphatisch Tempe-
    Reaktions-
    Druck Endprodukt
    (Gleichungen A bis D) 1%igem ungesättigter ratur dauer
    in Gewichtsprozent
    und Si-H-Verbindung Pt-γ-Al2O3 KCl-Stoff
    °C kg/cm2 Stunden
    A C2H5SiHCl2 (400 cm3) 0,1 C2H2 95 bis 100 14 1,3 C2H5(CH2 = CH)SiCl2 (86,7)
    A C2H5SiHCl2 (400 cm3) 1,0 C2H2 60 5,6 1,3 C2H5(CH2 = CH)SiCl2 (74,3)
    A C2H5SiHCl2 (600 cm3) 1,5 C2H2 80 5,6 1,5 C2H5(CH2 = CH)SiCl2 (78,8)
    B C2H5SiHCl2 (904 g) 10,0 C6H5CH = CH2* 200 - 24 C6H5CH2CH2(C2H5)SiCl2 (75,5)
    (Styrol) (728 g)
    C H2SiCl2 (400 cm3) 1,0 C2H2 80 17,15 5 CH2 = CH-SiHCl2 (41,4)
    (CH2 = CH-SiHCl2)n (37,8)
    (CH2 = CH)2SiCl2 (2,4)
    C H2SiCl2 (400 cm3) 5,0 C2H2 55 bis 84 8,75 bis 16,45 6 CH2 = CHSiHCl2 (39,0)
    (CH2 = CH)2SiCl2 (15,9)
    (CH2 = CHSiHCl2)n (34,0)
    C H2SiCl2 (400 cm3)** 1,0 C2H2 80 14 bis 19,6 4 CH2 CHSiHCl2 (38,4)
    (CH2 = CH)2-SiCl2 (6,7)
    (CH2 = CH)2SiCl2CH2CH2SiHCl2 (8,6)
    (CH2 = CHSiHCl2)n
    D HSiCl3 (542 g) 2,0 ClCH2-CH = CH2 120 7 bis 9,1 5 C3H7SiCl3 (18,8)
    (Allylchlorid) ClC3H6SiCl3 (35,5)
    (306 g)
    * Enthält handelsüblichen Hemmstoff. ** Enthält 4,8 g Di-Tertiärbutyl-p-kresol Interessant ist die Beobachtung, daß Aktivkohle, die man zur Herstellung von platinierter Holzkohle verwendet, in gewissem Maß eine Disproportionierung von Si-H- unhd SiCl-Bindungen verursacht. So wird, wenn man Trichlorsilan bei den Reaktionen der beschriebenen Art, die mit platinierter Holzkohle katalysiert werden, verwendet, etwas Dichlorsilan sowie etwas Siliciumtetrachlorid gebildet.
  • In analoger Weise wird bei Verwendung von Dichlorsilan etwas Trichlorsilan und etwas Monochlorsilan erzeugt. Eine solche Disproportionierung findet jedoch in Abwesenheit von Aktivkohle nicht statt, vorausgesetzt, daß keine Friedel-Crafts-Katalysatoren anwesend sind. Wenn man andererseits Platin auf γ-Aluminiumoxyd gemäß den Verfahren nach der Erfindung verwendet, ist die Reinheit des Reaktionsproduktes hinsichtlich der funktionellen Gruppen genau die gleiche wie die der Ausgangssubstanzen.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Organosiliciumverbindungen durch Addition gegebenenfalls halogenierter aliphatisch ungesättigter Kohlenwasserstoffe an Silane in Gegenwart platinhaltiger Katalysatoren, d a d u r c h g e k e n n z e i c h -n e t, daß man einen auf γ-Aluminiumoxyd aufgebrachten Platinkatalysator und ein Silan der Formel RaSiHbX4-(a+b) verwendet, wobei a = 0 oder 1 oder 2, b = 1 oder 2 oder 3 ist und die Summe von a und b weniger als 4 beträgt, R eine Kohlenwasserstoffgruppe und X ein Halogenatom oder eine Alkoxygruppe darstellt und die Reaktion vorzugsweise bei erhöhter Temperatur durchführt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 0,5 bis 5,0 Gewichtsprozent Platin auf das γ-Aluminiumoxyd aufbringt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als gegebenenfalls balogenierten aliphatisch ungesättigten Kohlenwasserstoff Äthylen, Acetylen, monomeres Styrol oder Allylchlorid verwendet.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1543074B1 (de) * 1964-08-05 1970-04-02 Ici Ltd Verfahren zur Herstellung von Organosiliciumverbindungen
FR2442854A1 (fr) * 1978-11-28 1980-06-27 Wacker Chemie Gmbh Procede de preparation de composes organosiliciques

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