(1) Gebiet der Erfindung
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Diese Erfindung betrifft ein Testverfahren und -gerät, und
insbesondere ein Verfahren und Gerät zum Testen der
Reaktionszeiten von Maschinen-Bedienpersonal auf die Vorgabe
verschiedener Einsatzzeichen hin. Es wird davon ausgegangen, daß
die Erfindung zum Training und zum Testen von
Kraftfahrzeugführern besonders geeignet ist.
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(2) Beschreibung des Stands der Technik.
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Das Messen der Reaktionszeit von Kraftfahrzeugführern ist im
Stand der Technik wohlbekannt, wobei jedoch bei
Trainingssystemen aus dem Stand der Technik bislang beispielsweise
verschiedenfarbige Lichter als Einsatzzeichen an den im Training
befindlichen Fahrer verwendet wurden, um ihm mitzuteilen,
welche Prozedur als nächstes durchzuführen ist. Zur übermittlung
von Befehlen können hierbei eine oder mehrere Anordnungen
farbiger Lichter eingesetzt werden. Durch Einschalten eines oder
mehrerer roter Lichter auf der Schaltelementtafel des
Ausbilders kann zum Beispiel der Befehl "Anhalten" übermittelt
werden; durch ein oder mehrere gelbe Lichter kann der Befehl
"Vorsicht" angezeigt werden, und ein Satz grüner Lichter kann
für den Befehl "Normale Geschwindigkeit" stehen. Die Zeit, die
zwischen der Übermittlung eines derartigen Einsatzzeichens und
dem Beginn der erforderlichen Aktion seitens des Fahrschülers
verstreicht, wird gemessen, gespeichert und später angezeigt,
um die Reaktionszeit des Fahrschülers anzugeben.
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Derartige Anordnungen sind jedoch ziemlich realitätsfern. In
Wirklichkeit teilen sich die sich ändernden
Verkehrsbedingungen vor einem in Fahrt befindlichem Fahrzeug dem Fahrer nicht
über Systeme farbiger Lichter mit, sondern durch einen Fluß
sich ständig ändernder visueller Informationen, der Vorfälle
einschließt, bei denen nach dem Auftreten einer Anzahl
harmloser oder nicht bedrohlicher Verkehrsbedingungen plötzlich eine
bedrohliche Situation entstehen kann. Ein weiterer Faktor, der
bislang im Stand der Technik unberücksichtigt geblieben ist,
ist die Änderung der Reaktionszeit bei Erhöhung der Anzahl
visueller Reize. Es ist sicher einfacher und schneller für
einen Fahrer, eine sich einstellende bedrohliche Situation zu
erkennen, wenn nur ein bzw. einige wenige Objekt(e) zu sehen
sind, im Vergleich zu der Situation, in der sichtbare Abbilder
einer großen Vielzahl von Objekten zu sehen sind, wobei sich
die Anzahl und die Position dieser Objekte beliebig und
relativ schnell ändert.
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Ein weiteres bekanntes Testverfahren und -gerät ist in der GB-
A-1 254 881 beschrieben, welche die Grundlage der Oberbegriffe
der Ansprüche 1 und 5 bildet.
AUFGABEN DER ERFINDUNG
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Dementsprechend besteht eine Hauptaufgabe der vorliegenden
Erfindung darin, ein verbessertes Testverfahren und -gerät zum
Testen der Reaktionszeit von Maschinen-Bedienpersonal auf die
Vorgabe verschiedener Einsatzzeichen hin zur Verfügung zu
stellen.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin,
ein verbessertes Fahrer-Trainingssystem zum Testen der
Reaktionszeiten von Fahrschülern von Personenkraftwagen und
anderen Kraftfahrzeugen bereitzustellen.
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Eine noch weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es,
ein verbessertes Fahrer-Trainingssystem anzugeben, bei dem der
Fahrschüler der Reihe nach mit einer oder mehreren
unbedrohlichen oder harmlosen Situationen konfrontiert wird, an die sich
eine oder mehrere bedrohliche Situationen anschließen, in
denen der Fahrschüler auf bestimmte und schnelle Art und Weise
reagieren muß, um Abhilfe zu schaffen.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist darin zu
sehen, ein verbessertes Fahrer-Trainingssystem der
beschriebenen Art bereitzustellen, bei dem die Anzahl harmloser
Situationen, denen der Fahrschüler ausgesetzt wird, beliebig
verändert werden kann.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin,
ein verbessertes Fahrer-Trainingssystem der beschriebenen Art
bereitzustellen, bei dem die Anzahl bedrohlicher oder
gefährlicher Situationen, denen der Fahrschüler ausgesetzt wird,
beliebig verändert werden kann.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht ferner
darin, ein verbessertes Fahrer-Trainingssystem der
beschriebenen Art anzugeben, bei dem die Position von Bildern, die
harmlose oder bedrohliche Situationen darstellen, in den an den
Fahrschüler übermittelten Ansichten beliebig verändert werden
kann.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin,
ein verbessertes Testverfahren zum Bestimmen der Reaktionszeit
von Maschinen-Bedienpersonal zur Verfügung zu stellen, bei dem
eine zu schulende Bedienperson zunächst mit einer oder
mehreren bedrohlichen Situationen im Anschluß an eine oder mehrere
harmlose Situationen konfrontiert wird, sowie zum Messen der
Zeit, die die zu schulende Person benötigt, bis sie auf die
Konfrontation mit der/den bedrohlichen Situation(en) hin eine
vorbestimmte Handlung unternimmt.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß vorliegender Erfindung wird ein Verfahren zum Testen
einer Bedienperson zur Verfügung gestellt, welches folgende
Schritte umfaßt: kinematografisches Projizieren einer Vielzahl
von Fahrzeugbildern der Reihe nach auf einen Anzeigeschirm mit
ansonsten einfarbigem Hintergrund zur Betrachtung durch die
Bedienperson, und Messen der Zeitverzögerungen zwischen den
Projektionen ausgewählter der ikonischen Bilder und den
Betätigungen der der Bedienperson zur Verfügung stehenden
Steuerelementen durch die Bedienperson, welches sich durch das
Merkmal auszeichnet, daß die Bilder ikonische Bilder sind, wie
voranstehend definiert, die über vorbestimmte Zeitperioden
innerhalb vorbestimmter Bereiche des Hintergrunds bewegungslos
bleiben.
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Ebenfalls gemäß vorliegender Erfindung wird ein
Bedienpersonal-Testsystem zur Verfügung gestellt, welches in Kombination
folgendes umfaßt: eine Bedienerstation, die mit einer Vielzahl
von Steuerelementen ausgestattet ist; einen Betrachtungsschirm
mit einer im wesentlichen einfachen
Hintergrund-Betrachtungsoberfläche, welcher derart angeordnet ist, daß er von der
Bedienerstation aus sichtbar ist; eine Projektorvorrichtung zum
Projizieren von Bildern auf den Betrachtungsschirm und eine
Vorrichtung zur Messung von Zeitverzögerungen zwischen den
Projektionen ausgewählter Bilder und den Betätigungen
vorbestimmter Steuerelemente durch die Bedienperson, gekennzeichnet
durch das Merkmal, daß die Bilder eine Reihe ikonischer Bilder
sind, und daß die Projektorvorrichtung die ikonischen Bilder
derart projiziert, daß diese Bilder über vorbestimmte
Zeitperioden hinweg bewegungslos innerhalb vorbestimmter Bereiche
des Betrachtungsschirms bleiben.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein
Bedienpersonal-Testsystem zur Verfügung gestellt, bei dem ein
relativ großer Anzeigeschirm vorgesehen ist, um einem oder
mehreren auszubildenden Bedienpersonen projizierte Bilder
anzuzeigen, wobei diese Personen jeweils vor einer simulierten
Maschinenbedienungsposition sitzen, die mit solchen
Steuerelementen versehen ist, wie sie sich üblicherweise im zu
simulierenden Fahrzeug befinden, d.h. beispielsweise mit einem
Lenkrad, einem Bremspedal und einem Gaspedal. Ein Vollbildfeld
mit zum Beispiel grünem Hintergrund wird auf einen
beispielsweise acht bis zwölf Fuß breiten Schirm projiziert, und
obgleich das Feld nicht sichtbar abgegrenzt ist, kann man es
sich als eine Mehrzahl von gleich großen Abschnitten oder
Sektoren vorstellen. Ein oder mehrere zur Anzeige auf dem
Bildschirm vorgehene Bilder werden auf diese Abschnitte oder
Sektoren projiziert. Die Bilder werden in beliebiger Reihenfolge
oder Sequenz auf beliebig ausgewählte Sektoren projiziert,
dauern vorbestimmte Zeitintervalle und sind durch vorbestimmte
Zeitintervalle voneinander getrennt. Die Bilder gehören zwei
Hauptkategorien an: erstens, ein harmloses Bild bzw. Bilder,
das/die eine nicht bedrohliche Situation darstellt bzw.
darstellen, wobei derartige Bilder im vorliegenden Text bisweilen
als "Symbole ohne Handlungsbedarf" ("inert symbols")
bezeichnet werden; und zweitens, Bilder, die eine gefährliche
Situation darstellen, nachstehend als "handlungsfordernde
Einsatzzeichen" ("action cues") bezeichnet. Die Symbole ohne
Handlungsbedarf und die handlungsfordernden Einsatzzeichen lassen
sich global unter dem Begriff "ikonische" Bilder
zusammenfassen und haben keinen bildlichen Hintergrund. Im Betrieb wird
nach einer Orientierungs- oder Eingewöhnungsphase ein
Testvorgang durchgeführt. Ein oder mehrere Symbole ohne
Handlungsbedarf werden der Reihe nach über vorbestimmte Zeitintervalle
hinweg auf beliebig angeordnete Sektoren projiziert. Am Ende
der Sequenz der Symbole ohne Handlungsbedarf erscheint dann an
einer beliebig ausgewählten Stelle und ein vorbestimmtes
Zeitintervall lang ein handlungsforderndes Einsatzzeichen.
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Jedes der verschiedenen Symbole fordert eine bestimmte
Reaktion seitens des Fahrschülers oder der Bedienperson. Werden
beispielsweise ein oder mehrere Symbole ohne Handlungsbedarf
angezeigt, sollte der Fahrschüler oder die Bedienperson das
Gaspedal gedrückt und das Lenkrad in neutraler oder
"geradeaus"-Stellung halten, da keine bedrohliche oder möglicherweise
gefährliche Situation vorliegt. Wird jedoch plötzlich ein
handlungsforderndes Einsatzzeichen vorgegeben, in An- oder
Abwesenheit eines oder mehrerer Symbole ohne Handlungsbedarf,
ist vom Fahrschüler oder von der Bedienperson eine sofortige
Reaktion geboten, in Abhängigkeit vom Informationgehalt des
handlungsfordernden Einsatzzeichens. Ein Bild eines
handlungsfordernden
Einsatzzeichens kann beispielsweise ein unmittelbar
auf den Fahrschüler zufahrendes Kraftfahrzeug darstellen,
wodurch dem Fahrschüler geboten ist, sofort vom Gaspedal zu
gehen und das Bremspedal zu betätigen. Andere Bilder
handlungsfordernder Einsatzzeichen können Ausweichmanöver verschiedener
Art erfordern, in Abhängigkeit von dem jeweiligen durch das
Bild übermittelten Einsatzzeichen.
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Wird ein Bild eines handlungsfordernden Einsatzzeichens
vorgegeben, wird das Zeitintervall zwischen dem Anzeigen des
Bildes und dem Beginn der erforderlichen Reaktion vom System
gemessen, und die Ergebnisse lassen sich entweder als
Reaktionszeit in Form von Sekunden oder bei einer gegebenen
Geschwindigkeit als Strecke in Form von Fuß anzeigen.
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Die die "zurückgelegte Strecke" darstellende Zahl wird für
jede Bedienperson in der Fahrerstation angezeigt und kann in
einer zentralen Aufzeichnung aller Fahrerwerte gespeichert
werden. Je kürzer die zurückgelegte Strecke ist, desto kürzer
muß die zur Reaktion auf ein handlungsforderndes
Einsatzzeichen erforderliche Zeit gewesen sein.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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In den Zeichnungen zeigt Fig. 1 eine Gesamtansicht in
Diagrammform eines Fahrertrainingssystems des Typs, bei dem die
vorliegende Erfindung verwendet werden kann;
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Fig. 2 zeigt in Diagrammform eine Form eines
Bildschirmlayouts, das für diese Erfindung bereitgestellt werden kann;
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Fig. 3 zeigt verschiedene beispielhafte Arten von Bildern, die
auf den Betrachtungsschirm der Erfindung projiziert werden
können;
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Fign. 4, 5 und 6 stellen Ansichten dar, in denen eine
Reihenfolge von drei typischen Positionsanordnungen von drei
Symbolen
ohne Handlungsbedarf gezeigt sind;
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Fig. 7 zeigt eine Diagrammdarstellung, in der eines der
Symbole ohne Handlungsbedarf durch ein Bild eines
handlungsfordernden Einsatzzeichens ersetzt ist;
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Fig. 8 zeigt eine Diagrammdarstellung, in der das Bild des
handlungsfordernden Einsatzzeichens an seinem Platz verblieben
ist, während die Symbole ohne Handlungsbedarf hingegen ihre
Position verändert haben;
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Fign. 9, 10 und 11 zeigen in Diagrammform eine Folge von drei
verschiedenen Positionen von vier Symbolen ohne
Handlungsbedarf;
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Fign. 12 und 13 zeigen in Diagrammform eine weitere Art eines
Bildes eines handlungsfordernden Einsatzzeichens in einer
Folge von zwei unterschiedlichen Positionen von drei Symbolen
ohne Handlungsbedarf;
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Fign. 14, 15 und 16 zeigen in Diagrammform eine Folge von drei
unterschiedlichen Positionen von sechs Symbolen ohne
Handlungsbedarf;
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Fign. 17 und 18 zeigen in Diagrammform ein Bild eines
handlungsfordernden Zeichens in einer Folge von zwei Position von
fünf Symbolen ohne Handlungsbedarf.
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Gleiche Bezugszeichen bezeichnen in jeder dieser Darstellungen
gleiche Teile.
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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In Fig. 1 ist eine Diagrammdarstellung einer beispielhaften
Form einer Vorrichtung gezeigt, die zur praktischen Umsetzung
der vorliegenden Erfindung geeignet ist. Zwei
Schülerstationen, S1 und S2, sind darin zu sehen, von denen jede eine
simulierte
Kfz-Fahrerstation umfaßt, einschließlich
Fahrzeugsteuerelementen wie Lenkrad 3, Gaspedal 5 und Bremspedal 7.
Innerhalb des vollen Sichtbereichs eines jeden Fahrschülers
befindet sich ein Betrachtungsschirm 9. Verschiedene Bilder werden
über einen Projektor 11 herkömmlicher Art auf den
Betrachtungsschirm projiziert. Der Projektor kann auf einer Konsole
13 eines Ausbilders angebracht sein, welche auch ein
Analysesystem des im Stand der Technik wohlbekannten Typs enthält.
Ein Beispiel eines solchen Analysesystems sind die von der
DORON PRECISION SYSTEMS, INC., Binghamton, New York, U.S.A.
vertriebenen Fahrer-Analysesysteme. Die Konsole und das
Analysegerät 13 des Ausbilders sind über entsprechende Kabel 15, 15
miteinander verbunden, die elektrische Signale zwischen der
Konsole 13 und den Schülerstationen S1 und S2 übertragen.
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In Fig. 2 ist gezeigt, wie sich der Betrachtungsschirm
beliebig in acht Sektoren unterteilen läßt. Obgleich das Gesamtfeld
nicht sichtbar abgegrenzt ist, kann man es sich als Mehrzahl
gleich großer Sektoren, wie dargestellt, vorstellen. Für
Identifizierungszwecke können die Sektoren mit den Zahlen 1 bis 8
numeriert werden.
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Die Bilder, die vom Projektor 11 auf den Schirm 9 übertragen
werden, können mehrere verschiedene Formen haben, sind jedoch
grundsätzlich in zwei Kategorien unterteilt. Erstens gibt es
ein Bild oder Bilder, das/die dem Schüler oder der
Bedienperson des Systems einen Hinweis auf eine nicht bedrohliche
Situation gibt/geben. Bei dem Beispiel eines
Fahrer-Trainingssystems kann beispielsweise das Bild ein sich vom Fahrschüler
oder von der Bedienperson entfernendes Fahrzeug auf der
Autobahn zeigen, indem in Diagrammform die Rückansicht eines
Kraftfahrzeuges angezeigt wird. Als zweites sind ein Bild oder
Bilder vorgesehen, das/die dem Fahrschüler oder der
Bedienperson des Systems eine bedrohliche oder möglicherweise
gefährliche Situation anzeigen. Im Fall eines
Fahrer-Trainingssystems kann das Bild ein sich frontal auf den Fahrschüler zu
bewegendes Fahrzeug oder ein die Fahrstrecke des Fahrschülers
entweder von links oder von rechts schneidendes Fahrzeug
zeigen.
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In Fig. 3 bezeichnet das Bezugszeichen 17 ein harmloses oder
nicht bedrohliches Bild, das ein sich vor dem Fahrschüler
befindliches Kraftfahrzeug darstellt, das sich beispielsweise
vom Fahrschüler wegbewegt. Bild 19 zeigt eine bedrohliche
Situation, in der ein Fahrzeug frontal auf den Fahrschüler zu
kommt. Bild 21 zeigt eine bedrohliche Situation, in der ein
Fahrzeug die Spur des Fahrschülers von links nach rechts
entweder kreuzt oder diese Spur schneidet, und Bild 23 zeigt eine
bedrohliche Situation, in der das gefährdende Fahrzeug, das
sich von rechts nach links bewegt, entweder die Spur des
Fahrschülers kreuzt oder diese schneidet.
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Für jedes der vier verschiedenen Bilder aus Fig. 3 ist eine
unterschiedliche Reaktion des Fahrschülers geboten. Bei dem
harmlosen Symbol oder Symbol ohne Handlungsbedarf muß der
Fahrschüler Geschwindigkeit und Richtung halten, indem er das
Lenkrad geradeaus ausgerichtet und das Gaspedal gedrückt hält.
Beim ersten Bild eines handlungsfordernden Einsatzzeichens 19
muß der Fahrschüler vom Gaspedal gehen und das Bremspedal
betätigen. Bei den Bildern der handlungsfordernden
Einsatzzeichen 21 und 23 muß der Fahrschüler vom Gaspedal gehen und
entweder nach rechts oder nach links lenken. Verschiedene
Kombinationen von Bildern von Symbolen ohne Handlungsbedarf und von
handlungsfordernden Einsatzzeichen werden der Reihe nach durch
Projektion auf den Betrachtungsschirm vorgegeben, und die
Reaktionszeit des Schülers wird gemessen, um zu bestimmen, ob
und wie schnell der Schüler auf das plötzliche Erscheinen
eines bedrohlichen Einsatzzeichen richtig reagieren kann.
Verschiedene Kombinationen und Folgen von Bildern sind in den
Fign. 4 bis 20 gezeigt, in denen dargestellt ist, was der
Schüler auf dem Betrachtungsschirm während verschiedener
typischer Trainingssequenzen zu sehen bekommt.
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In den Fign. 4, 5 und 6 sind drei Anordnungen von drei
Symbolen ohne Handlungsbedarf in verschiedenen Positionen gezeigt.
Die Positionen der Bilder auf dem Schirm in Fig. 4 entsprechen
den Sektoren 1, 4 und 6. Nach einem vorbestimmten
Zeitintervall, beispielsweise 2 Sekunden, erscheint eine zweite Gruppe
von Symbolen ohne Handlungsbedarf, wie in Fig. 5 gezeigt, in
den Schirmsektoren 3, 5 und 8. Wiederum nach einem
vorbestimmten Zeitintervall wird dem Schüler eine andere Gruppe von drei
Symbolen ohne Handlungsbedarf vorgegeben, wie in Fig. 6
gezeigt, wobei deren Positionen auf dem Schirm in die Sektoren
2, 5 und 7 fallen.
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Nach einem weiteren Zeitintervall erscheint an Schirmposition
8 ein Bild eines handlungsfordernden Einsatzzeichens, während
an den Schirmpositionen 1 und 6 Symbole ohne Handlungsbedarf
gezeigt werden, wie in Fig. 7 dargestellt. Diese erstmalige
Anzeige eines handlungsfordernden Einsatzzeichens bleibt über
ein vorbestimmtes Zeitintervall erhalten, beispielsweise 2
Sekunden, woraufhin sich, wie in Fig. 8 gezeigt, zwar nicht
die Position des Bildes des handlungsfordernden
Einsatzzeichens, jedoch diejenige der Symbole ohne Handlungsbedarf
ändert. Diese Anzeige wird über ein geeignetes Zeitintervall
hinweg, z.B. 5 Sekunden, beibehalten, wobei während dieser
Zeit Werte in den Schülerstationen sowie in der Konsole des
Ausbilders berechnet und angezeigt werden können. Derartige
Werte können auf bekannte Art und Weise ausgedruckt werden, um
einen dauerhaften Nachweis über die Leistung eines jeden
Schülers zu haben.
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In den Fign. 9, 10 und 11 ist die Verwendung von-vier Symbolen
ohne Handlungsbedarf in einer Folge von drei verschiedenen
Anordnungen ohne Bilder von handlungsfordernden Einsatzzeichen
dargestellt. Die Positionen der Symbole ohne Handlungsbedarf
auf dem Schirm in Fig. 9 liegen in den Sektoren 2, 4, 5 und 7;
für Fig. 10 erscheinen sie in den Sektoren 1, 4, 6 und 7; und
die Symbole in Fig. 11 befinden sich in den Sektoren 1, 3, 5
und 8.
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In den Fign. 12 und 13 ist die Verwendung von drei Symbolen
ohne Handlungsbedarf und einem Bild eines handlungsfordernden
Einsatzzeichens (Bild 23, Fig. 3) gezeigt, wobei sich in
beiden Figuren die Bilder der handlungsfordernden Einsatzzeichen
im Schirmsektor 7 befinden, wobei sich jedoch die Symbole ohne
Handlungsbedarf von den Schirmsektoren 2, 5 und 8 in Fig. 12
zu den Sektoren 1, 3 und 5 in Fig. 13 bewegen.
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In den Fign. 14, 15 und 16 ist die Verwendung von sechs
Symbolen ohne Handlungsbedarf in drei unterschiedlichen
Anordnungen ohne Bilder von handlungsfordernden Einsatzzeichen
gezeigt. Die Schirmposition der Symbole in Fig. 14 liegen in den
Sektoren 1, 2, 4, 6, 7 und 8; in Fig. 15 befinden sie sich in
den Sektoren 1, 3, 4, 5, 6 und 8; in Fig. 16 erscheinen sie in
den Sektoren 1, 2, 3, 4, 7 und 8.
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In den Fign. 17 und 18 ist die Verwendung von fünf Symbolen
ohne Handlungsbedarf in veränderlichen Positionen mit einem
Bild eines handlungsfordernden Einsatzzeichens (Bild 19, Fig.
3) gezeigt, das in dieser Sequenz seine Position nicht
verändert, d.h. im Schirmsektor 4 bleibt. Die Symbole ohne
Handlungsbedarf sind in Fig. 17 in den Schirmsektoren 1, 3, 5, 6
und 8 angeordnet, während sie in Fig. 18 in den Sektoren 2, 3,
5, 6 und 7 erscheinen.
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Durch Verwendung von Systemen, in denen die vorliegende
Erfindung ausgeführt ist, läßt sich eine Anzahl unterschiedlicher
Ziele erreichen. Das System kann ein Maß der Fähigkeit des
Schülers zum schnellen Erkennen kritischer Einsatzzeichen
bezogen auf (a) die Anzahl gleichzeitig mit einem Bild eines
handlungsfordernden Einsatzzeichens angezeigter Bilder ohne
Handlungsbedarf (Eingabeüberlastung), (b) die Position dieser
Einsatzzeichen innerhalb eines genormten Sichtfeldes
(Sichtfeldschwäche), (c) das Maß ihrer Nichtübereinstimmung mit
Bildem ohne Handlungsbedarf (Detailwahrnehmung), und (d) die
komplexere Aufgabe der Mehrfachreaktion, d.h. das Erkennen des
Vorhandenseins von Einsatzzeichen, die Bestimmung der
erforderlichen
Reaktion&sub1; und die Durchführung des richtigen
Ausweichmanövers (Leistungsfähigkeit für Ausweichmanöver)
liefern.
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Aus den voranstehenden Ausführungen ergibt sich
offensichtlich, daß die vorliegende Erfindung ein verbessertes
Testverfahren und ein verbessertes Testgerät zur Verfügung stellt,
mit denen die Reaktionszeit eines Fahrschülers oder einer
Bedienperson einer Maschine oder eines Systems, beispielsweise
eines Kraftfahrzeugs, auf eine sich plötzlich einstellende
Situation, die ein möglicherweise gefährliche Situation
darstellt, bestimmt werden kann, indem eine Reihe von harmlosen
Bildern auf einem vom Fahrschüler betrachteten Anzeigeschirm
angezeigt wird, gefolgt von der Anzeige eines Bilds eines
handlungsfordernden Einsatzzeichens, das den Fahrschüler nicht
nur vor einer gefährlichen Situation warnt, sondern auch die
Vornahme eines bestimmten Präventiv- oder Ausweichmanövers von
Seiten des Fahrschülers fordert. Die Reaktionszeit des
Fahrschülers wird gemessen als das Zeitintervall zwischen dem
ersten Erscheinen eines Bildes eines handlungsfordernden
Einsatzzeichens und der Zeit, zu der der Fahrschüler mit der
erforderlichen Reaktion beginnt.
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Obgleich im vorliegenden nur eine bevorzugte Ausführungsform
eines Testverfahren und eines Testgeräts, in denen die
vorliegende Erfindung ausgeführt ist, dargestellt und beschrieben
ist, ist es für den Fachmann auf dem Gebiet offensichtlich,
daß im Umfang der nachstehenden Ansprüche verschiedene
Änderungen und Modifikationen an der Erfindung vorgenommen werden
können, ohne dabei vom Prinzip und Umfang der Erfindung
abzuweichen.