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Einem Aspekt zufolge betrifft die vorliegende Erfindung eine
Presse mit einem Rahmen, einer Kurbel, die relativ zum Rahmen
drehbar um eine Kurbelachse befestigt ist, einem ersten
Stempelträger, der von dem Rahmen zur Hin- und Herbewegung entlang
einer geradlinigen Bahn geführt ist, und einem Mittel zur
Übertragung der Bewegung von der Kurbel auf den ersten
Stempelträger. Die Erfindung ist primär zum Einsatz in einer
Prägepresse ausgedacht worden, die einen zweiten Stempelträger
und einen Ring umfaßt, innerhalb welchem die jeweiligen, an
den Stempelträgern befestigten Stempel ein Werkstück in
Eingriff nehmen. Im allgemeinen wird der erste Stempelträger auf
den zweiten Stempelträger zubewegt, um den Prägevorgang
auszuführen. Anschließend wird der erste Stempelträger
zurückgezogen und der zweite Stempelträger vorwärts bewegt, so daß
der Stempel das Werkstück aus dem Ring herausstößt. Die
Werkstücke werden über eine Zuführfläche einer Position zwischen
den Stempeln zugeführt und von dieser entfernt. Es ist
wünschenswert, daß der Stempel auf dem ersten Stempelträger in
einer Weise gehalten wird, daß seine Prägefläche während des
Zuführens und Entfernens eines jeden Werkstückes zum Stempel
hin bzw. vom Stempel weg koplanar mit der Zuführfläche
ausgerichtet ist.
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In der GB 1,476,757 ist eine Prägepresse offenbart, die ein
Kniehebelgestänge zur Übertragung der Bewegung von einer
kurbelangetriebenen Pleuelstange auf einen ersten Stempelträger
aufweist. Die Pleuelstange bewegt sich mit einer einfachen
sinusförmigen Bewegung, wobei diese Bewegung jedoch von dem
Kniehebelgestänge modifiziert wird. Widerlager sind
vorgesehen, um eine Bewegung des ersten Stempelträgers mit einem
Bauteil des Kniehebelgestänges in eine von dem anderen
Stempelträger weggerichtete Richtung zu hemmen, so daß der erste
Stempel in einer Position verbleibt, in welcher seine
Prägefläche koplanar mit einer Zuführfläche ist, während das
Bauteil des Kniehebelgestänges seine von dem anderen
Stempelträger weggerichtete Bewegung fortsetzt und anschließend
zurückkehrt. Diese Anordnung schafft einen ausreichenden
Stillstand des Stempels auf dem ersten Stempelträger, wobei
jedoch jedes Arbeitsspiel der Maschine einen Stoß des Bauteils
des Kniehebelgestänges auf den ersten Stempelträger mit sich
bringt, wenn der Freiraum zwischen diesen beiden aufgehoben
wird. Dieses trägt zur Vibration der Maschine bei. Ein
weiterer, zur Vibration beitragender Faktor ist die vertikale
Beschleunigung und Verlangsamung des ersten Stempelträgers
sowie des angrenzenden Bauteils des Kniehebelgestänges. Diese
Bauteile besitzen notwendigerweise eine beträchtliche Masse.
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US-A-3,661,008 offenbart eine Presse mit einem Rahmen, einer
Kurbel, die relativ zum Rahmen drehbar um eine Kurbelachse
befestigt ist, einem ersten Stempelträger, der bei der Hin-
und Herbewegung entlang einer geradlinigen Bahn von dem Rahmen
geführt ist, einem Gestänge zur Übertragung der Bewegung auf
den ersten Stempelträger und einer Pleuelstange zur
Übertragung der Bewegung von der Kurbel auf das Gestänge. Das
Gestänge umfaßt erste und zweite Stangen, die an ihren ersten
Endabschnitten drehbar miteinander und mit einer dritten Stange
verbunden sind, während die zweiten Endabschnitte der Stangen
mit dem Rahmen bzw. dem ersten Stempelträger verbunden sind.
Eine weitere Stange ist an einem Ende mit dem Rahmen
verbunden. An ihrem anderen Ende ist die Stange drehbar mit dem
anderen Endabschnitt der dritten Stange und einer Kurbelwelle
verbunden, die sich von einer Kurbel drehbar um eine Achse
nach oben erstreckt, welche unterhalb und mit seitlichem
Versatz
zu der geradlinigen Bahn des ersten Stempelträgers
angeordnet ist. Die Presse ist unsymmetrisch und unterliegt
Kräften infolge des fehlenden Gleichgewichts. Wenn das Gestänge
angeordnet ist, um den ersten Stempelträger in eine gewisse
Richtung zu bewegen, bewegt sich ein von der Kurbel
abgewandter Abschnitt der Pleuelstange im wesentlichen in die gleiche
Richtung, so daß eine aus der Beschleunigung des ersten
Stempelträgers resultierende Vibration auftritt.
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Gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung umfaßt eine
Presse einen Rahmen, eine Kurbel, die relativ zum Rahmen
drehbar um eine Kurbelachse befestigt ist, einen ersten
Stempelträger, der bei der Hin- und Herbewegung entlang einer
geradlinigen Bahn von dem Rahmen geführt ist, ein Gestänge zur
Übertragung der Bewegung auf den ersten Stempelträger und eine
Pleuelstange zur Übertragung der Bewegung von der Kurbelwelle
auf das Gestänge, wobei das Gestänge ein Paar sich
entsprechender Stangen, zwischen denen die Kurbelachse liegt, und ein
weiteres Paar sich entsprechender Stangen enthält; wobei die
Stangen von einem der Paare mit dem Rahmen verbunden und
drehbar zu diesem um die jeweiligen Achsen sind, und die Stangen
des anderen Paares mit dem ersten Stempelträger verbunden und
drehbar zu diesem um die jeweiligen Drehachsen sind, welche
sich mit dem ersten Stempelträger relativ zum Rahmen bewegen,
und jede Stange des einen Paares mit einer jeweiligen Stange
des anderen Paares drehbar verbunden ist, wobei ein Mittel zur
Antriebsübertragung von der Pleuelstange auf die Stangen
beider Paare vorgesehen ist, und die geradlinige Bahn, entlang
welcher der erste Stempelträger geführt ist - falls verlängert
- die Kurbelachse kreuzen würde, und das Gestänge angeordnet
ist, den ersten Stempelträger in eine Richtung zu bewegen,
wenn sich ein von der Kurbel abgewandter Abschnitt der
Pleuelstange im wesentlichen in eine entgegengesetzte Richtung
bewegt.
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Es ist wichtig, daß sich der Schwerpunkt der Pleuelstange
entlang einer gekrümmten Bahn bewegt. Bei einer Presse gemäß dem
ersten Aspekt der Erfindung ist diese Bahn gleichwohl so
angeordnet, daß sich diese Bahn im allgemeinen in der
Bewegungsrichtung des ersten Stempelträgers erstreckt. Eine Bewegung
der Pleuelstange in einer Richtung, die im wesentlichen
entgegengesetzt zu der Bewegungsrichtung des ersten
Stempelträgers ist, verringert die Auswirkung der Beschleunigung des
ersten Stempelträgers, insbesondere die aus der Beschleunigung
des ersten Stempelträgers resultierende Vibration.
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Es ist zu beachten, daß das Vibrationsproblem schlimmer wird,
wenn die Bearbeitungsgeschwindigkeit einer Presse erhöht wird.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht es, eine Presse mit einer
höheren Geschwindigkeit als eine in GB 1,476,757 oder US
3,661,008 offenbarte Presse arbeiten zu lassen.
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Das Gestänge ist so angeordnet, daß sich das Paar einander
entsprechender Stangen, zwischen denen die Kurbelachse liegt,
in Übereinstimmung auf die Kurbelachse zu und von ihr
wegbewegt. Wenn die Stangen im wesentlichen die gleiche Masse
aufweisen und in entsprechender Weise angeordnet sind, gleichen
sich die erforderlichen Kräfte zur Ausführung dieser Bewegung
aus.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren
zur Materialbearbeitung zwischen einem Stempelpaar geschaffen,
wobei sich eine Kurbel mit einer im wesentlichen
gleichbleibenden Drehzahl bewegt, und ein erstes Bauteil mit einer
einfachen harmonischen Bewegung hin- und herbewegt, wobei die
Bewegung des ersten Bauteils in eine umgewandelte, sich von
einer einfachen harmonischen Bewegung unterscheidende Bewegung
umgewandelt wird, und die umgewandelte Bewegung an einen der
Stempel angelegt wird, um diesen Stempel hin- und
herzubewegen, wobei die Bewegung von einer rotierenden Kurbel über eine
Pleuelstange und ein Gestänge auf einen ersten der Stempel
übertragen wird, wobei die Bewegung der Masse des einen
Stempels sowie der Teile, die sich mit dem einen Stempel in einer
Richtung hin- und herbewegen, durch eine sich im wesentlichen
in einer entgegengesetzten Richtung bewegende, weitere Masse
im wesentlichen ausgeglichen wird, und wobei sich der
Schwerpunkt der Pleuelstange von dem anderen Stempel wegbewegt,
während sich der erste Stempel in einer Richtung auf den anderen
Stempel zubewegt, und keine wesentliche Bewegung des
Schwerpunktes des Gestänges in einer quer zu der einen Richtung
verlaufenden Richtung auftritt.
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Bei dem bevorzugten Verfahren entsteht keine Verlustbewegung,
wie diese beim Betrieb der in GB 1,476,757 beschriebenen
Presse auftritt.
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Ein Ausführungsbeispiel einer den ersten Aspekt der Erfindung
aufweisenden Presse, die in einem Verfahren gemäß dem zweiten
Aspekt eingesetzt ist, wird im folgenden unter Bezugnahme auf
die begleitenden Zeichnungen weiter erläutert. Es zeigt:
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Fig. 1 eine schematische Darstellung der Presse, die in
Richtung entlang einer Kurbelachse der Presse
betrachtet wird, wobei ein Teil eines Rahmens der
Presse weggelassen ist,
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Fig. 2 eine schematische Darstellung der Presse, die in
Richtung auf die Kurbelachse betrachtet wird,
wobei bestimmte Teile in einer die Kurbelachse
enthaltenden Ebene im Querschnitt dargestellt sind,
und
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Fig. 3 eine graphische Darstellung der Bewegung eines
beweglichen Stempelträgers der Presse während
eines Arbeitsspiels.
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Die in den Zeichnungen dargestellte Presse umfaßt einen
Rahmen, der ein Bett 11, einen über dem Bett angeordneten
Querholm 13, und den Querholm mit dem Bett verbindende Säulen 12
enthält. Eine Kurbelwelle 14 ist um eine horizontale
Kurbelachse 15 mittels geeigneter Lager drehbar zum Rahmen gelagert.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein Lagerpaar
vorgesehen, wobei die Kurbel 16 zwischen den Lagern angeordnet
ist.
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An einem Endabschnitt der Kurbelwelle 14 ist eine Bremse und
Mittel zur Übertragung des Antriebs von einem elektrischen
Motor oder einer anderen Antriebsmaschine (nicht dargestellt)
auf die Kurbelwelle vorgesehen. Ein Schwungrad kann ebenfalls
an der Kurbelwelle befestigt werden. Die Bremse, das
Schwungrad und das Übertragungsmittel kann in bekannter Weise
konstruiert und angeordnet sein.
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In dem Rahmen 10 ist ein Führungsmittel 18 eingebaut zum
Führen eines ersten Stempelträgers 19, der in dem dargestellten
Beispiel ein unterer Stempelträger ist, bei der Hin- und
Herbewegung bezüglich des Rahmens entlang einer geradlinigen,
vertikalen Bahn, die - falls verlängert - die Kurbelachse 15
kreuzen würde. In dem in den Zeichnungen dargestellten
Beispiel ist der Stempelträger 19 über der Kurbelwelle 14
angeordnet.
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Über dem Stempelträger 19 ist in dem Rahmen 10 ein oberer
Stempelträger 20 befestigt, der ebenfalls zur Hin- und
Herbewegung entlang einer geradlinigen, vertikalen Bahn geführt
wird. Zum Hin- und Herbewegen des oberen Stempelträgers 20 ist
auf oder in dem Querholm 13 ein Ausdrückantriebsmittel 21
befestigt, das mit der Kurbelwelle 14 über einen Gurt und einen
Scheibenantrieb 22 verbunden ist. Das Ausdrückantriebsmittel
und der obere Stempelträger können in bekannter Weise
konstruiert und angeordnet sein.
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Die Presse enthält eine Zuführfläche 23, über welche
Werkstücke in eine Position zwischen den jeweiligen auf den
Stempelträgern 19 und 20 befestigten Stempeln zugeführt und
entfernt werden können. Ein Zuführmittel zum Zuführen der
Werkstücke über die Zuführfläche 23 ist vorgesehen. Das
Zuführmittel kann eine Skalenscheibe oder ein anderes bekanntes
Zuführmittel sein, wobei Vorkehrungen getroffen werden können, um
den Antrieb in bekannter Weise von der Kurbelwelle 14 auf das
Zuführmittel zu übertragen. Ein (Walz-)Ring 24 oder ein Mahl
ring ist in einer Position über der Zuführfläche 23 gehalten,
wobei deren Abstand zur Zuführfläche geringfügig größer als
die Dicke der in der Presse zu bearbeitenden Werkstücke ist.
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Zur Übertragung der Bewegung von der Kurbel 16 zum unteren
Stempelträger 19 ist eine Kombination aus einer Pleuelstange
24 und einem Kniehebelgestänge 25 vorgesehen. Während einer
Drehung der Kurbelwelle 14 bei im wesentlichen konstanter
Drehzahl führt die Pleuelstange 24 eine einfache sinusförmige
Wellenbewegung aus. Diese Bewegung wird von dem
Kniehebelgestänge 25 modifiziert, so daß der untere Stempelträger 19 keine
einfache sinusförmige Wellenbewegung ausführt. In einem Teil
eines jeden Zyklusses verweilt der untere Stempelträger so in
einer Position, daß eine Prägefläche eines an dem unteren
Stempelträger befestigten Stempels im wesentlichen in einer
Ebene mit der Zuführfläche 23 liegt. Während die Prägefläche
des unteren Stempels mit dieser Fläche in einer Ebene liegt
wird ein Werkstück, das geprägt worden ist, von dem unteren
Stempel wegbewegt, und ein ungeprägtes Werkstück in eine
unmittelbar über dem unteren Stempel liegende Position bewegt.
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Das Kniehebelgestänge 25 umfaßt eine erste Stange 26 und eine
zweite Stange 27, welche angrenzend an erste Endabschnitte
dieser Stangen zur Relativbewegung um eine Drehachse 32
schwenkbar miteinander verbunden sind. Die erste Stange 26 ist
mit dem ersten Stempelträger 19 ebenfalls schwenkbar
verbunden. Die zweite Stange 27 ist angrenzend an ihren von der
Stange 26 abgewandten Endabschnitt mit dem Rahmen 10 zur
Relativbewegung zum Rahmen um eine Drehachse 33, die bezüglich des
Rahmens ortsfest ist, schwenkbar befestigt.
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Ein Mittel ist vorgesehen, um die Bewegung von der
Pleuelstange 24 auf die Stangen 26 und 27 zu übertragen. In dem
dargestellten Ausführungsbeispiel umfaßt dieses Mittel eine
dritte Stange 28, welche angrenzend an einen ihrer
Endabschnitte mit der ersten und zweiten Stange schwenkbar um die
Drehachse 32 verbunden ist, und welche angrenzend an ihren
gegenüberliegenden Endabschnitt mit der Pleuelstange 24
schwenkbar um eine Drehachse 34 verbunden ist.
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Der Rahmen 10 enthält ein Führungsmittel 35 zur Führung des an
die Drehachse 34 angrenzenden Endabschnittes der Pleuelstange
24 entlang einer geradlinigen Bahn, deren Mittellinie 36 mit
der Mittellinie der Bewegungsbahn des unteren Stempelträgers
19 übereinstimmt und durch die Mittelpunkte der jeweiligen
Prägeflächen der Stempel verläuft. Wenn sich die Kurbelwelle
14 dreht, wird die Achse 34 entlang dieser Bahn auf- und
abbewegt und die Achse 32 auf die Bahn zu und von ihr wegbewegt.
Folglich bewirkt die Drehung der Welle, daß sich der obere
Endabschnitt der Stange 26 nach oben und unten bewegt. Es
würde auch unter den Umfang der Erfindung fallen, die Stange
26 angrenzend an ihr oberes Ende direkt mit dem unteren
Stempelträger 19 zu verbinden. In diesem Fall würde die
Drehverbindung von der Mittellinie 36 gekreuzt werden.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel umfaßt das
Kniehebelgestänge vierte, fünfte und sechste Stangen 29, 30 und 31,
welche jeweils den ersten, zweiten und dritten Stangen
entsprechen, jedoch auf einer Seite der Mittellinie 36
angeordnet sind, die jener gegenüberliegt, auf welcher die
ersten, zweiten und dritten Stangen angeordnet sind. Die erste
und vierte Stange kann mit dem unteren Stempelträger 19 zur
Relativbewegung um eine gemeinsame, auf der Mittellinie 36
liegenden Drehachse schwenkbar verbunden werden. In dem
dargestellten Beispiel ist ein Tragbalken 37 zwischen dem
unteren Stempelträger auf der einen Seite und den Stangen 27
(26) und 29 auf der anderen Seite angeordnet.
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In einem Mittelabschnitt des Tragbalkens 37 ist der Tragbalken
mit dem unteren Stempelträger 19 zur Drehung um eine die
Mittellinie 36 kreuzende Drehachse 38 verbunden. Da der untere
Stempelträger von dem Rahmen zur Hin- und Herbewegung entlang
einer parallel zur Mittellinie 36 verlaufenden Bahn geführt
wird, wird die Achse 38 ebenfalls entlang der Mittellinie 36
bewegt, wobei sie die Mittellinie immer kreuzt. Die erste
Stange 26 ist angrenzend an ihr oberes Ende mit dem Tragbalken
37, und zwar angrenzend an ein Ende des Tragbalkens, drehbar
um eine Drehachse 39 verbunden. Die vierte Stange 29 ist
angrenzend an ihr oberes Ende mit dem Tragbalken angrenzend an
dessen gegenüberliegendes Ende drehbar um eine Drehachse 40
verbunden.
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Die vierte Stange 29 ist angrenzend an ihr unteres Ende mit
der fünften Stange 30 und der sechsten Stange 31 zur
jeweiligen Drehung dieser Stangen um eine Drehachse 41 verbunden.
Angrenzend an ein von der Drehachse 41 abgewandtes Ende ist
die fünfte Stange 30 mit dem Rahmen 10 drehbar um eine zum
Rahmen ortsfeste Drehachse 42 verbunden. Angrenzend an einen
von der Drehachse 41 abgewandten Endabschnitt der sechsten
Stange 31 ist diese Stange mit der dritten Stange 28 und mit
der Pleuelstange 24 drehbar zu diesen um die Drehachse 34
verbunden. Die Drehachsen 32, 33, 34 und 38 bis 42 verlaufen alle
parallel zur Kurbelachse 15 und sind um diese Achse verteilt
angeordnet.
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Das Gestänge 25 ist in Fig. 1 in der Lage dargestellt, die
einer OT Position der Kurbel 16 und einer UT Position des
unteren Stempelträgers 19 entspricht. In dieser Anordnung des
Gestänges sind die dritte und sechste Stange 28 und 31 im
wesentlichen kolinear. Die Drehachsen 32, 34 und 41 können auf
einer geradlinigen Linie liegen, die rechtwinklig zur
Mittellinie 36 ist. Wenn sich die Kurbelwelle 14 dreht und sich die
Kurbel 16 abwärts bewegt, bewegen sich die Pleuelstange 24 und
die Drehachse 34 entlang der Mittellinie 36 abwärts. Dieses
bewirkt daß die Stangen 28 und 31 ihre kolineare Lage
verlassen und dadurch die Drehachsen 32 und 41 zur Mittellinie 36
hin ziehen. Dieses führt zu einer Bewegung der Stangen 26 und
27 von der Fig. 1 dargestellten, gegenseitig geneigten
Konfiguration zu einer kolinearen Lage und führt ebenfalls zu einer
Bewegung der Stangen 29 und 30 von der in Fig. 1
dargestellten, gegenseitig geneigten Lage zu einer kolinearen Lage.
Folglich werden der Tragbalken 37 und der untere Stempelträger
19 nach oben gefahren, während die Pleuelstange nach unten
gefahren wird. Die vertikale Bewegung des Schwerpunktes des
unteren Stempelträgers, des Gestänges 25, der Pleuelstange 24
und der Kurbel 16, die gemeinsam betrachtet werden, ist eine
verhältnismäßig kleine Strecke im Vergleich zu der vertikalen
Bewegung des Schwerpunktes, die in einem in GB 1,476,757
offenbarten Fall auftreten würde, bei der sich die Pleuelstange
in einer Richtung bewegt, die in erster Linie rechtwinklig zu
der Bewegungsrichtung des Werkzeugträgers verläuft. Es ist
vorteilhaft, daß sich der Schwerpunkt der Pleuelstange 24
entlang einer gekrümmten Bahn bewegt, die ein wenig von der
Mittellinie 36 abweicht, und daß sich der Schwerpunkt der Kurbel
16 entlang einer kreisförmigen Bahn bewegt. Folglich gleicht
die Bewegung der Kurbel, der Pleuelstange und der Stangen 28
und 31 nicht genau die Bewegung des unteren Stempelträgers 19
und des Tragbalkens 37 aus. Gegengewichte (nicht dargestellt)
können auf der Kurbelwelle 14 vorgesehen sein, um die Masse
der Kurbel 16 auszugleichen und möglicherweise zum Teil die
Masse der Pleuelstange 24 auszugleichen. Derartige Anordnungen
von Gegengewichten in Verbindung mit einer Kurbelwelle sind
bestens bekannt.
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Die Verschiebung des unteren Stempelträgers 19 aus seiner UT
Position während eines Arbeitsspiels ist in Fig. 3
dargestellt, wobei die Verschiebung des unteren Stempelträgers über
der Winkellage der Kurbelwelle 14 aufgetragen ist.
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Es ist zu beachten, daß jede der Stangen 26 bis 31 und die
Pleuelstange 24 während des Betriebs Zug- und Druckspannungen,
jedoch keinen Biegebelastungen ausgesetzt sind. Während
gewisser Abschnitte eines jeden Arbeitsspiels weicht die Länge der
Pleuelstange 24 von einer parallelen Lage zur Mittellinie 36
ab. Folglich üben Zug- und Druckkräfte in der Pleuelstange
eine Wirkung auf den die Drehachse 34 definierenden Drehzapfen
aus, wobei die Kräfte sowohl eine vertikale als auch eine
horizontale Komponente besitzen. Diese horizontalen Komponenten
werden von dem Führungsmittel 35 getragen und direkt in den
Rahmen übertragen.
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Es ist zu beachten, daß sich die erste und zweite Stange 26
und 27 jeweils in Übereinstimmung mit der vierten und fünften
Stange 29 und 30 bewegen. Die horizontale
Beschleunigungskomponente der Drehachse 32 ist genau gleich und entgegengesetzt
wie die horizontale Beschleunigungskomponente der Drehachse
41. Folglich tragen diese horizontalen
Beschleunigungskomponenten kaum zur Schwingung der Presse bei.
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Das in den begleitenden Zeichnungen dargestellte Gestänge 25
ist für den Gebrauch einer Pleuelstange 24 arrangiert, die
sich von einer Kurbelachse 15 in einer von dem ersten
Stempelträger 19 abgewandten Richtung erstreckt. Diese Anordnung
führt zu einer verhältnismäßig kompakten Struktur. Alternativ
kann die Pleuelstange in der Weise arrangiert sein, daß sie
sich von der Kurbel nach oben erstreckt. In diesem Falle würde
die dritte und sechste Stange so arrangiert sein, daß die
Drehverbindung zwischen der erste und zweiten Stange von der
Drehverbindung zwischen der vierten und fünften Stange
weggefahren wird, wenn die Pleuelstange nach oben gefahren wird, so
daß sich der erste Stempelträger während der Aufwärtsbewegung
der Pleuelstange nach unten bewegen würde. Sowohl bei dieser
abgewandelten Anordnung als auch bei der in Fig. 1
dargestellten Anordnung wird die Masse, welche sich nach unten
bewegt, wenn sich der erste Stempelträger nach oben bewegt, von
der Kurbel, der Pleuelstange und dem Gestänge gebildet. Diese
Teile sind alle wesentliche Elemente des Mittels zur
Übertragung der Bewegung von der Kurbelwelle auf den ersten
Stempelträger. An dem Gestänge sind keine Ausgleichsgewichte
angebracht, die ausschließlich dazu dienen, die Bewegung der durch
den ersten Stempelträger gebildeten Masse auszugleichen. Es zu
beachten, daß der Antrieb derartiger Ausgleichsgewichte die
Kraft verringern würde, welche von dem ersten Stempelträger an
dem ersten Stempel zur Bearbeitung des Werkstückes angelegt
werden könnte.
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Es ist festzuhalten, daß das Gestänge 25 zwei entsprechende
Wege zur Kraftübertragung von der Pleuelstange 24 auf den
unteren Stempelträger 19 vorsieht. Folglich beträgt die Größe
der von jeder Stange des Gestänges 25 zu übertragenen Kraft
ungefähr die Hälfte von jener Kraft, die von den Stangen einer
Presse übertragen werden würde, welche die gleiche Aufgabe,
jedoch lediglich ein einziges Stangenpaar besitzt, das der
ersten und zweiten Stange 26 und 27 der dargestellten
Anordnung entspricht. Folglich können die Stangen verhältnismäßig
leicht sein, so daß die Gesamtmasse des Gestänges 25 nicht
übermäßig groß ist.
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Die Masse der Pleuelstange 24 ist beträchtlich kleiner als die
Masse des ersten Stempelträgers 19. Sogar die Summe der Masse
der Pleuelstange, der Masse der Stange 28 und der Masse der
Stange 31 sowie damit verbundener Teile, welche sich mit der
Achse 34 bewegen, kann beträchtlich kleiner als die Summe der
Masse des ersten Stempelträgers, des Tragbalkens 37, und
anderer Teile sein, welche sich mit der Achse 38 bewegen. Die
Strecke, um welche sich die Achse 34 vertikal bewegt, ist
beträchtlich größer als die Strecke, um welche sich die Achse 38
vertikal bewegt. Folglich ist die Bewegung der von den sich
mit der Achse 34 bewegenden Teilen gebildeten, kleineren Masse
in der Lage, die Bewegung der größeren Masse der Teile, welche
sich mit der Achse 38 bewegen, auszugleichen.
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Der Schwerpunkt der Baugruppe, die die Kurbel und jegliche
damit verbundene Ausgleichsgewichte, die Pleuelstange, das
Gestänge 25, den Tragbalken 37 und den unteren Stempelträger
19 umfaßt, wird während jedes Arbeitsspiels (19) der Presse
fast stationär gehalten. Die Lage dieses Schwerpunktes bewegt
sich nicht mehr als 30 mm und bevorzugt nicht mehr als 10 mm.
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Die Merkmale, die in der vorhergehenden Beschreibung oder den
begleitenden Zeichnungen offenbart sind, welche in ihrer
speziellen Gestalt oder in einem Ausführungsmittel der
offenbarten Funktion zum Ausdruck kommen, oder in einem Verfahren oder
einem Prozeß zum Erlangen des offenbarten Ergebnisses
offenbart sind, können einzeln oder in irgendeiner Kombination
derartiger Merkmale, eingesetzt werden, die Erfindung in
unterschiedlichen Formen zu realisieren.