-
Rohrstoßbank mit mehreren gestaffelt nebeneinander angeordneten Ziehwerkzeugen
Zur Verringerung der , Wandstärke von Hohlkörpern dienen Rohrstoßbänke. Die Arbeitsweise
dieser Maschinen ist dabei durchweg kontinuierlich, d. h. die zur Verringerung der
Wandstärke des Hohlkörpers auf ein bestimmtes Maß erforderlichen Ziehmatrizen sind
für die verschiedenen Züge hintereinander angeordnet, so daß der zu ziehende Hohlkörper
in einem Arbeitsgang bzw. in einem Hub der Maschine durch sämtlliche Ziehmatrizen
hindurchgestoßen wird. Da zur Herstellung eines Hohlkörpers gewünschter Wandstärke
durchweg mehrere Züge erforderlich sind, ergibt sich ein verhältnismäßig großer
Hub derartiger Maschinen, so daß. die Bauart unwirtschaftlich wird, zumal derartige
Maschinen in der Regel nur zur Herstellung von Formkörpern bestimmter Formgebung
verwandt werden können. Vor allem aber entsteht der Nachteil, daß die vorgewärmten
Hohlkörper während des Ziehens in den verschiedenen Zügen in ständiger Berührung
mit der Außenwand des Ziehdornes bleiben, so daß dieser übermäßig erhitzt wird.
Zwar bildet sich beim Eintreten eines Ziehdörnes in einen Hohlkörper erfahrungsgemäß
zunächst ein Luftmantel um den Ziehdorn. Dieser Luftmantel verschwindet aber bei
der durch das Stoßen des Hohlkörpers durch die Ziehmatrizen eintretenden Verringerung
der Wandstärke, so daß der heiße Werkstoff in unmittelbare Berührung mit den Ziehdornen
gelangt. Da diese Berührung bereits in der ersten Ziehmatrize eintritt, bleibt die
innige Berührung des heißen Hohlkörpers mit dem Ziehdorn beim Stoßen durch die zweite,
dritte, gegebenenfalls. folgenden Ziehmatrizen erhalten, ohne daß die Möglichkeit
zur Bildung eines Luftmantels - beim Eintritt gegeben wäre. Durch die auf diese
Weise umvermeidlich starke Erhitzung wird der Ziehdorn nach verhältnismäßig kurzer
Zeit unbrauchbar. Er muß also öfters ausgewechselt werden, so daß
hohe
Ziehdornkosten entstehen. Dazu treten die mit dem Auswechseln unvermeidlich verbundenen
Zeitverluste, so daß die Leistung der Maschine in ungünstiger Weise herabgezogen
wird.
-
Die sich damit ergebende Aufgabe; diese Nachteile zu vermeiden, wird
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einer Rohrstoßbank mit mehreren gestaffelt
nebeneinander angeordneten Ziehwerkzeugen der für sämtliche Ziehdorne gemeinsame
Schlitten, die Ziehmatrizen und die zwischen ihnen liegenden, zur Waagerechten geneigten
Führungsbahnen in demselben Maschinenbett angeordnet sind. Die selbsttätige Zentrierung
in bezug auf die Ziehwerkzeuge kann dabei dadurch in einfachster Weise erreicht
werden, daß in weiterer Durchbildung des Erfindungsgedankens Hohlkehlen mit Anschlägen
in den Führungsbahnen vorgesehen sind.
-
Es sind zwar bereits Einrichtungen zum Ziehen von Hohlkörpern bekanntgeworden,
bei denen die Ziehwerkzeuge nebeneinander angeordnet und so hintereinander gestaffelt
sind, daß das Werkstück nach dem Ziehvorgang durch Querbewegungen vor das nächste
Ziehwerkzeug gelangt. In diesen Fällen handelt es sich aber lediglich um die Verwirklichung
des Folgebaues bei aus mehreren Ziehbänken bestehenden Anlagen, die so aufgestellt
wurden, daß nach einem Ziehvorgang eine selbsttätige Überführung des Werkstückes
auf das Kühlbett oder eine seitlich der Ziehbank angeordnete Fördervorrichtung erfolgte,
die das Werkstück auf die nächste Ziehbank brachte. *Schließlich hat man Vorpreßvorrichtungen
in Richtung des Arbeitshubes so hinter einer Ziehvorrichtung angeordnet, daß mit
dem ersten Teil des Arbeitshubes ein bereits vorgepreßtes Werkstück vor- bzw. fertiggezogen
und mit dem letzten Teil des Arbeitshubes ein ungepr:eßtes Werkstück vorgepreßt
wird, wobei ein weiterer Vorschlag dahin ging, die Zuführung rein mechanisch durchzuführen.
-
In der Zeichnung ist die Erfindung schematisch veranschaulicht worden.
-
Abb. i zeigt eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäß ausgebildete
Rohrstoßbank, während Abb.2 einem Querschnitt durch die Maschine gemäß der Schnittlinie
A-B der Abb. i entspricht.
-
Abb.3 zeigt einen weiteren Querschnitt durch die Maschine gemäß Schnittlinie
C -D
der Abb. i.
-
Bei dem in Abb. i dargestellten Ausführungsbeispiel, bei dem die Presse
durch Kurbeln angetrieben wird, sind die Ziehdorne 1, 2 und 3 ebenso. wie die zugehörigen
Ziehringe 4, 5 und 6 nebeneinander in einer zur Waagerechten im Winkel geneigten
Ebene angeordnet, wobei -weiterhin die Ziehringe .4, 5 und 6 in der geneigten. Ebene
stufenweise hintereinanderliegen. Hinter den Ziehringen q. und 5 sind geneigte Führungsbahnen
io (vgl. Abb.2) angeordnet, auf welchen aufgelegte runde Hohlkörper selbsttätig
abwärts rollen, bis sie mittels einer Haltevorrichtung i i genau zentrisch vor den
nächsten Zieh ringen 5 und 6 liegen. Die Ziehdorne 1, 2 und 3 sind entsprechend
der Anordnung der Ziehringe q., 5 und 6 ebenfalls stufenförmig auf dem Schlitten
der Presse angeordnet, wobei der Durchmesser des Dornes 2 kleiner als der des davorliegenden
Dornes i und größer als der des dahinterliegenden Dornes 3 ist.
-
Der Arbeitsgang bei der Herstellung edles Hohlkörpers ist nun folgender:
Der vorgepreßte und zu ziehende Hohlkörper 7 wird, wie aus Abb. i ersichtlich, zu
Beginn des Arbeitsganges auf eine vor dein Ziehring q. angeordnete Auflagefläche
8 gelegt, die ihn genau zentrisch in der Darn-(i) und Ziehring-(q.)-Mitte hält.
Nach Einrückung der Presse bewegt sich sein Schlitten und damit die Dorne 1, 2 und
3 in Richtung der Ziehringe q., 5 und 6. Das Ende des Dornes i tritt in den Hohlraum
des vor ihm liegenden Körpers 7 und schiebt bzw. drückt denselben durch den Ziehring
¢ hindurch. Bei der Rückwärtsbewegung wird der in der ersten Stufe gezogene Hohlkörper
7 durch eine hinter dem Ziehring q. angeordnete Abstreifvoi-richtung 9 festgehalten
und von dem Dorn i abgestreift, so daß er frei auf der geneigten Führungsbahn io
in die Ziehrichtung des Dornes 2 rollt. Die Führungsbahn i o ist derart ausgebildet,
daß sie ein solches Gefälle hat, das ein gutes Abrolleai des Hohlkörpers 7 gewährleistet.
Am Ende des Gefälles ist vor dem Anschlag i i eine Hohlkehle angeordnet, in der
sich der abrollende Hohlkörper fängt und für den zweiten Zug genau vor dem Ziehring
5 zentriert wird. Bei dem nunmehr erfolgenden Vorwärtsgang des Schlittens dringt
der Dorn 2 in den Hohlkörper 7 ein und schiebt bzw. drückt ihn sodann durch den
Ziehring 5. Da hinter dem Ziehring 5 eine entsprechende Abstreifvorrichtung 9 und
eine geneigte Führungsbahn io angeordnet sind, rollt beim Rückgang, nach Abstreifen
des in der zweiten Stufe gezogenen Hohlkörpers 7 von dem Dorn 2, dieser vor den
nächsten Ziehring. Der Ziehvorgang -wiederholt sich sodann entsprechend der zum
Fertigziehen des Hohlkörpers 7 erforderlichen Anzahl Züge, für die die Maschine
eingerichtet ist. Nach dem Ziehen des Hohlkörpers 7 durch den letzten Ziehring (beim
Ausführungsbeispiel Ziehring 3) wird der Hohlkörper ebenfalls durch eine Abstreifvorrichtung
von
dem Dorn 3 abgestreift und fällt in eine Mulde, aus der er sodann herausgenommen
werden kann.
-
Zu Beginn des Ziehens ist der Innendurchmesser des vorgepreßten Hohlkörpers
7 größer als der Außendurchmesser des Ziehdornes i der ersten Stufe. Erfindungsgemäß
werden bei den nachfolgenden Ziehvorgängen in der zweiten und den darauffolgenden
Stufen die Durchmesser der Dorne 2, 3 immer kleiner ausgeführt als der Durchmesser
des Dornes der voraufgegangenen Stufe, so daß das Verhältnis der unterschiedlichen
Durchmesser von Dorn und Hohlkörperinnerem beibehaltelnwir.dd. Diese Anordnung der
ungleichenDurchmiesser hat den Vorteil, daß der Ziehdorn nach Einrückung der Maschine
einen Teil seines Weges zurücklegen kann, ohne mit der Innenwand des erwärmten Hohlkörpers
in Berührung zu kommen. Es bildet sich also beim Eintritt des. Dornes in den Htihlkörper
gewissermaßen ein Luftmantel um die Oberfläche des Domes, wodurch die Wärmeaufnahme
des Dornes auf das kleinstmögliche Maß beschränkt wird. Eine unmittelbare Berührung
des Dornes mit dem heißen Hohlkörper tritt lediglich beim Ziehen durch den Ziehring
auf. Da aber nach jedem Zug der Hohlkörper von dem Dorn abgestreift wird, so ist
für jeden Dorn genügend Zeit vorhanden, um wieder gut abkühlen zu- können.
-
Durch die vorstehend genannten Vorgänge wird das Dornmaterial weitestgehend
geschont, so daß die Lebensdauer der Zieh-bzw. Stoßdorne i, 2, 3 bei der Presse
nach der Erfindung gegenüber derjenigen bei den bisher bekannten Maschinen um ein
Vielfaches verlängert wird. Da infolgedessen auch das häufige Auswechseln der -Dorne
i, 2, 3 wegfällt, kann mit der neuen Presse und nach dem geschilderten Arbeitsverfahren
leichter und schneller gearbeitet werden als mit den bisher bekannten Maschinen,
so daß also auch die Leistung und damit die Wirtschaftlichkeit größer ist. Dazu
kommt noch der Vorteil, daß durch die längere Lebensdauer der Dorne i, 2, 3 auch
die Glätte der Dornoberfläche besser erhalten bleibt und damit die Innenflächen
der Hohlkörper 7 glatter ausfallen als bisher.
-
Bei den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen ist der
Pressenschlitten in einer zur Waagerechten geneigten Ebene angeordnet. Selbstverständlich
könnte der Pressenschlitten selbst waagerecht ünd lediglich die Dorne i, 2, 3 auf
dem Schlitten in einer zur Waagerechten geneigten Ebene angeordnet werden.