DE69004852T2 - Statischer Auslöser für einen ein dreiphasiges Netz schützenden Schutzschalter, der die Bestimmung des Fehlertyps erlaubt. - Google Patents
Statischer Auslöser für einen ein dreiphasiges Netz schützenden Schutzschalter, der die Bestimmung des Fehlertyps erlaubt.Info
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Description
- Die Erfindung betrifft einen elektronischen Auslöser für einen Leistungsschalter zum Schutz eines elektrischen Dreiphasennetzes, der mit Mitteln zur Stromerfassung und Bereitstellung von den Strömen in den Netzleitern proportionalen analogen Signalen sowie mit einer elektronischen Signalverarbeitungsschaltung ausgestattet ist, die mit den genannten Signalen beaufschlagt wird und bei Überschreiten bestimmter Schwellwerte durch die genannten Signale einen Befehl zur Auslösung des Leistungsschalters gibt.
- Auslöser bekannter Art gewährleisten die herkömmlichen Schutzfunktionen, insbesondere eine langverzögerte, kurzverzögerte und unverzögerte Auslösung sowie ggf. einen Erdschlußschutz, ohne daß dabei unterschieden wird, ob ein Fehler eine oder mehrere Phasen des Netzes betriftt.
- In bestimmten Fällen bieten Auslöser bekannter Art keinen geeigneten Schutz, da sie einen asymmetrischen Fehler genauso behandein wie einen Fehler, der alle drei Phasen betrifft.
- Dieser Nachteil wird erfindungsgemäß dadurch beseitigt, daß die elektronische Signalverarbeitungsschaltung Mittel zur Erfassung des Fehlertyps aufweist, die Mittel zum Vergleich der genannten Signale mit einem ersten Schweilwert, Mittel zum Vergleich der genannten Signale mit einem über dem ersten Schwellwert liegenden zweiten Schwellwert sowie Mittel umfassen, mit denen bestimmt werden kann, ob mindestens eine erste festgelegte Anzahl von Signalen unter dem ersten Schwellwert liegt während gleichzeitig mindestens eine zweite festgelegte Anzahl von Signalen über dem zweiten Schwellwert liegt.
- Nach einer ersten Ausführungsvariante wird das Vorhandensein eines einphasigen Fehlers dadurch erfaßt, daß überprüft wird, ob zwei bzw. bei einem Dreiphasennetz mit Neutralleiter drei Netzleiter von Strömen unterhalb des ersten Schwellwerts von beispielsweise etwa 1,5 In (In entspricht dem Nennstrom des Leistungsschalters) und ein weiterer Netzleiter von einem Strom oberhalb des zweiten Schwellwerts von beispielsweise 5 In durchflossen werden.
- Das von den Mitteln zur Erfassung der Fehlerart bei Erfassung eines einphasigen Fehlers bereitgestellte Signal wird von der elektronischen Signalverarbeitungsschaltung zur Gewährleistung eines geeigneten Schutzes genutzt.
- Die auf dreiphasige Fehler gut abgestimmten Funktionen für langverzögerten und kurzverzögerten Schutz erweisen sich nämlich bei einphasigen Fehlern mit asymmetrischer Netzbelastung als zu langsam, und die elektronische Signalverarbeitungsschaltung kann bei Erfassung solcher Fehlerarten die langverzögerte bzw. kurzverzögerte Schutzfunktion überbrücken und den Leistungsschalter schneller zur Abschaltung bringen.
- Nach einer zweiten Ausführungsvariante der Erfindung wird das Auftreten eines Fehlers vom Typ "zwei Pole in Reihe" in einem Dreiphasennetz mit Neutralleiter dadurch erfaßt, daß überprüft wird, ob zwei Netzleiter von Strömen unterhalb des ersten Schwellwerts von beispielsweise In und zwei weitere Leiter von Strömen oberhalb des zweiten Schwellwerts von beispielsweise etwa 2 oder 3 In durchflossen werden.
- Nach einer besonderen Ausführungsvariante der elektronischen Signalverarbeitungsschaltung mit Mitteln zur Gewährleistung einer Erdschluß-Schutzfunktion sowie zur Unterdrückung des Erdschlußschutzes bei Überschreiten eines festgelegten Schwellwerts durch die Meßsignale wird die Wirkung der genannten Mittel zur Unterdrückung des Erdschlußschutzes durch das von den Mitteln zur Erfassung des Fehlertyps gelieferte Ausgangssignal aufgehoben, wenn dieses aufgrund eines Fehlers vom Typ "zwei Pole in Reihe" erzeugt wurde.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der beigefügten Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung unter Angabe weiterer Vorteile und Merkmale näher erläutert. Dabei zeigen:
- - Figur 1 ein vereinfachtes Blockschaltbild eines Auslösers zur Nutzung der Erfindung:
- - Figur 2 eine besondere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Mittel zur Erfassung des Fehlertyps;
- - Figur 3 eine Darstellung der Abhängigkeit zwischen dem Ansprechwert für den Erdschlußschutz und dem Maximalstrom in den Netzleitern.
- Figur 1 zeigt ein Dreiphasennetz einer elektrischen Verteilung mit drei Phasenleitern 1, 2, 3 und einem Neutralleiter N, in das ein Leistungsschalter 10 zur Unterbrechung des Stromkreises in der Ausschaltstellung eingesetzt ist. Der Schaltmechanismus 12 des Leistungsschalters 10 wird über ein polarisiertes Relais 14 angesteuert, das die Auslösung des Leistungsschalters bei Überlast oder Kurzschluß bewirkt. Jedem Leiter (1, 2, 3, N) ist ein Stromwandler 16 zugeordnet, der ein den Strom im zugeordneten Leiter abbildendes analoges Signal liefert. Dieses Signal wird an eine Gleichrichterschaltung 18 weitergeleitet, deren Ausgänge 11, 12, 13 und In eine elektronische Signalverarbeitungsschaltung 20 beaufschlagen, deren Ausgang wiederum das polarisierte Relais 14 ansteuert.
- Der Auslöser gewährleistet die Standard- Schutzfunktionen, insbesondere den langverzögerten und/oder kurzverzögerten Schutz bei Auftreten eines Fehlers im Netz. Diese Schutzfunktionen sind unter Fachleuten gut bekannt und brauchen hier nicht im Detail erläutert zu werden.
- Erfindungs gemäß weist die S ignalverarbeitungsschaltung 20 Mittel zur Erfassung des Fehlertyps auf, die in einer besonderen Ausführungsvariante in Figur 2 dargestellt sind.
- Die die Ströme in den Netzleitern abbildenden Signale 11, 12, 13 und IN werden den Eingängen der Mittel zur Erfassung des Fehlertyps zugeftihrt.
- Gemäß Figur 2 wird jedes Signal dem nicht invertierenden Eingang eines der Operationsverstärker einer ersten Gruppe von Verstärkern 22 bis 28 zugeführt. Die invertierenden Eingänge sämtlicher Verstärker dieser ersten Gruppe sind an eine gemeinsame Spannung mit dem Schwellwert S1 angeschlossen. Dadurch nehmen die Ausgangssignale A1, A2 A3 und A4 der ersten Verstärkergruppe den Signalpegel 1 an, wenn der entsprechende Eingangsstrom I1, I2, I3 bzw. I4 den Schwellwert S1 überschreitet.
- Analog dazu werden die nicht invertierenden Eingänge der Verstärker einer zweiten Verstärkergruppe 30 bis 36 mit den Strömen I1, I2, I3 und I4 beaufschlagt, während ihre invertierenden Eingänge an einer gemeinsamen Spannung mit dem Schwellwert S2 liegen. Dadurch nehmen die Ausgangssignale A5, A6, A7 und A8 der zweiten Verstärkergruppe den Signalpegel 1 an, wenn der entsprechende Eingangsstrom den Schwellwert S2 überschreitet.
- Die Ausgänge (A1 bis A4) der Verstärker 22 bis 28 der ersten Gruppe sind über einen Widerstand (R1 bis R4) mit dem invertierenden Eingang eines Operationsverstärkers 38 verbunden, wobei dieser invertierende Eingang über einen Widerstand R9 gleichzeitig an eine Versorgungsspannung Vcc, die auch die Spannungsversorgung sämtlicher Operationsverstärker übernimmt, angeschlossen ist. Der nicht invertierende Eingang des Verstärkers 38 ist an eine Referenzspannung S3 angeschlossen.
- Die Ausgänge (AS bis A8) der Verstärker (30 bis 36) der zweiten Gruppe sind über einen Widerstand (R5 bis R8) mit dem nicht invertierenden Eingang eines Operationsverstärkers 40 verbunden, wobei dieser nicht invertierende Eingang über einen Widerstand R10 gleichzeitig an eine Versorgungsspannung Vcc angeschlossen ist. Der invertierende Eingang des Verstärkers 40 ist an eine Referenzspannung S4 angeschlossen.
- Die Ausgänge A9 und A10 der Verstärker sind jeweils an die Kathode einer ersten bzw. zweiten Diode D1 und D2 angeschlossen, deren Anoden mit dem Ausgang A der Schaltung zur Erfassung des Fehlertyps und über einen Widerstand R11 mit der Versorgungsspannung verbunden sind.
- Die Schaltung zur Erfassung des Fehlertyps gemäß Figur 2 hat folgende Funktionsweise:
- Da sämtliche mit dem invertierenden Eingang des Verstärkers 38 verbundenen Widerstände (R1 bis R4 und R9) identisch sind, nimmt das dem Eingang zugeführte Signal B1 folgende Werte an:
- B1=Vcc/5, wenn A1=A2=A3=A4 = 0, d.h. wenn alle erfaßten Ströme unterhalb des Schwellwerts S1 liegen.
- B1 = 2Vcc/5, wenn einer der Ströme über S1 liegt.
- B1 = 3Vcc/5, wenn zwei der Ströme über S1 liegen.
- B1 = 4Vcc/5, wenn drei der Ströme über S1 liegen.
- B1 = Vcc, wenn alle Ströme über S1 liegen (A1=A2=A3=A4 = 1).
- Da auch sämtliche mit dem invertierenden Eingang des Verstärkers 40 verbundenen Widerstände (R5 bis R8 und R10) identisch sind nimmt das diesem Eingang zugeführte Signal B2 entsprechend folgende Werte an:
- B2=Vcc/5, wenn alle erfaßten Ströme unterhalb des Schwellwerts S2 liegen (A5=A6=A7=A8 = 0).
- B2 = 2Vcc/5, wenn einer der Ströme über S2 liegt.
- B2 = 3Vcc/5, wenn zwei der Ströme über S2 liegen.
- B2 = 4Vcc/5, wenn drei der Ströme über S2 liegen.
- B2 = Vcc, wenn alle Ströme über S2 liegen (A5=A6=A7=A8 = 1).
- Das Ausgangssignal A9 des Verstärkers 38 weist den Signalpegel 1 auf, solange B1 unter der Referenzspannung S3 liegt, und schaltet um auf den Signalpegel 0, sobald B1 den Wert S3 überschreitet, wobei die Wahl der Referenzspannung S3 es ermöglicht, an A9 ein Signal zu erhalten, das die Anzahl der Signale A1, A2, A3, A4 mit Signalpegel 0 und somit die Anzahl der Ströme unterhalb S1 abbildet.
- Entsprechend dazu liegt das Ausgangssignal A10 des Verstärkers 40 auf Signalpegel 0, solange B2 unter der Referenzspannung S4 liegt, und schaltet auf den Signalpegel 1 um, sobald B2 den Wert S4 überschreitet, wobei die Wahl der Referenzspannung S4 es ermöglicht, an A10 ein Signal zu erhalten, das die Anzahl der Signale A5, A6, A7, A8 mit Signalpegel 1 und somit die Anzahl der Ströme über dem Schwellwert S2 abbildet.
- Die Dioden D1 und D2 wirken wie ein logisches UND-Gatter zwischen den Ausgängen A9 und A10. Der Ausgang A der Fehlererfassungsschaltung liegt nämlich nur dann auf dem Signalpegel 1, wenn beide Ausgänge A9 und A10 auf 1 liegen. Dadurch bildet Signal A den Zustand ab, daß mindestens eine festgelegte Anzahl von Strömen unterhalb des Schwellwerts S1 (A9 = 1) und gleichzeitig mindestens eine weitere festgelegte Anzahl von Strömen über dem Schwellwert S2 (A10 = 1) liegen.
- Durch geeignete Wahl der Schwellwertspannungen S1 und S2 und der Referenzspannungen S3 und S4 können unterschiedliche Fehlertypen erfaßt werden.
- Nach einer ersten Ausführungsvariante der Erfindung werden die Referenzspannungen S3 und S4 so gewählt, daß:
- 2 Vcc/5 < S3 < 3 Vcc/5,
- Vcc/5 < S4 < 2 Vcc/5.
- Unter diesen Bedingungen weist A9 den Signalpegel 1 auf, wenn mindestens drei Ströme unter S1 liegen, und A10 weist den Signalpegel 1 auf, wenn mindestens ein Strom über S2 liegt. Da die Schwellwertspannung S2 über der Schwellwertspannung S1 liegt, schaltet das Ausgangssignal A der Schaltung zur Erfassung des Fehlertyps also erst dann auf Signalpegel 1, wenn drei Ströme unter S1 und ein Strom über S2 liegen. Ein solches Signal zeigt daher einen einphasigen Fehler an. Die Schwellwertspannungen S1 und S2 können beispielsweise etwa 1,5 In und 5 In betragen.
- Auf analoge Weise kann ein einphasiger Fehler in einem Dreiphasennetz ohne Neutralleiter erfaßt werden. Da die Schaltung in diesem Fall nur drei Eingänge I1, I2 und I3 aufweist, muß das Signal A anzeigen, daß zwei Ströme unter S1 und ein Strom über S2 liegen. Die Referenzspannungen S3 und S4 ergeben sich dabei zu:
- Vcc/2 < S3 < 3 Vcc/4,
- Vcc/4 < S4 < Vcc/2.
- Nach einer anderen Ausführungsvariante für ein Dreiphasennetz mit Neutralleiter ergeben sich die Referenzspannungen S3 und S4 zu:
- 3 Vcc/5 < S3 < 4 Vcc/5,
- 2 Vcc/5 < S4 < 3 Vcc/5.
- Unter diesen Bedingungen nimmt das Ausgangssignal A9 den Signalpegel 1 an, wenn mindestens zwei Ströme unter S1 liegen und A10 nimmt den Pegel 1 an, wenn mindestens zwei Ströme über S2 liegen. Da die Schwellwertspannung S2 über der Schwellwertspannung S1 liegt, schaltet das Ausgangssignal A der Schaltung zur Erfassung des Fehlertyps also erst dann auf Signalpegel 1, wenn zwei Ströme unter S1 und zwei Ströme über S2 liegen. Ein solches Signal zeigt daher einen Fehler vom Typ "zwei Pole in Reihe" an, wobei ein gleicher, über S2 liegender Fehlerstrom in zwei Netzleitern und ein relativ kleiner, unter S1 liegender Strom in den beiden anderen Netzleitern fließt. Die Schwellwertspannungen S1 und S2 können beispielsweise etwa In und 2 oder 3 In betragen.
- In der oben beschriebenen besonderen Ausführungsvariante ist die Schaltung zur Erfassung des Fehlertyps als Analogschaltung aus geführt. Die Erfindung ist keineswegs auf diese Ausführungsform beschränkt. Sie kann ganz im Gegenteil mit sämtlichen Mitteln realisiert werden, die es ermöglichen, gleichzeitig zu bestimmend ob eine erste festgelegte Anzahl von Signalen unterhalb eines ersten Schwellwerts S1 und eine zweite festgelegte Anzahl von Signalen oberhalb eines Schwellwerts S2 liegen. Bei mikroprozessorbestückten Auslösern kann dies selbstverständlich durch den Mikroprozessor direkt erfolgen, der mit den die Ströme in den Netzleitern abbildenden Signalen (I1 - IN) beaufschlagt wird.
- Bei Erfassung eines einphasigen Fehlers überbrückt die elektronische Signalverarbeitungsschaltung 20 des Auslösers den langverzögerten oder kurzverzögerten Schutz und bewirkt ein schnelles Öffnen des Leistungsschalters.
- Die Erfassung eines Fehlers vom Typ "zwei Pole in Reihe" wird bei Auslösern mit Erdschluß-Schutzfunktion eingesetzt, die mit Mitteln zur Unterdrückung des Erdschlußschutzes bei Überschreiten eines bestimmten Schwellwerts durch die Meßsignale ausgerüstet sind, um die Wirkung dieser Mittel zur Unterdrückung des Erdschlußschutzes bei Erfassung eines Fehlers vom Typ "zwei Pole in Reihe" aufzuheben. Selbst wenn kein Erdschlußfehler vorliegt, ist nämlich in einem Mehrphasennetz die Vektorsumme der Ströme in den Netzleitern nicht gleich null, wenn diese Ströme einen bestimmten Schwellwert, z.B. 2 In überschreiten. Das auf diese Weise gewonnene Signal wird als scheinbarer Summen- Fehlerstrom bezeichnet. Um ein ungewolltes Auslösen der Leistungsschalter zu verhindern, das nicht fehlerstrombedingt sondern aufgrund eines solchen scheinbaren Summen-Fehlerstroms erfolgt, bieten die herkömmlichen Leistungsschalter eine Erdschluß- Schutzfunktion, die im allgemeinen ein System zur Unterdrückung des Erdschlußschutzes umfaßt. Diese Systeme ermöglichen es, entweder den Ansprechwert Sh für den Erdschlußschutz entsprechend der Darstellung in Figur 3 anzuheben, oder das Erdfehlerstromsignal abzusenken, wenn einer der Phasenströme einen bestimmten Schwellwert, z.B. 2 In überschreitet. Dieser bei einem dreiphasigen Fehler wirksame Schutz kann einen Erdschlußfehler in einem einzelnen schwach belasteten Phasenleiter verdecken, dessen Strom (z.B. 0,6 In in Figur 3) nur sehr geringfügig über dem normalen Fehlerstrom-Ansprechwert (0,2 In) liegt, wenn gleichzeitig die beiden anderen Phasenleiter, z.B. mit einem Strom von 3 In stark belastet sind. In diesem Fall unterdrücken nämlich herkömmliche Auslöser die Erdschluß-Schutzfunktion, indem sie z.B. diesen Ansprechwert Sh auf einen Wert (0,8 In in Figur 3) oberhalb des zu erfassenden Erdfehlerstroms (0,6 In) anheben.
- Wenn nun ein Fehler vom Typ "zwei Pole in Reihe" in einem Netz auftritt, werden zwei Phasenleiter von einem relativ hohen (z.B. 3 In) Strom gleicher Amplitude und Phasenlage durchflossen und der scheinbare Summen-Fehlerstrom ist praktisch null. Die Unterdrükkung des Erdschlußschutzes (Sh = 0,8 In bei I = 3 In) verhindert dann die Erfassung eines Erdfehlerstroms (zwischen 0,2 und 0,8 In) in einem schwach belasteten Leiter. Bei einem Erdschlußfehler muß der Leistungsschalter aber schneller ansprechen als bei dem kurzverzögerten Fehler, der die beiden Pole in Reihe betrifft. Die mit einem den Fehler vom Typ "zwei Pole in Reihe" abbildenden Signal A beaufschlagte elektronische Signalverarbeitungsschaltung 20 hebt die Wirksamkeit der Erdschlußschutz-Unterdrückung auf und ermöglicht dem Auslöser so die Erfassung eines Erdschlußfehlers in einem anderen Netzleiter. Es erübrigt sich, die für diese Aufhebung erforderlichen Mittel näher zu beschreiben, die auf herkömmliche Art und Weise entweder analog oder durch Programmierung in Verbindung mit mikroprozessorbestückten Auslösern ausgeführt werden können.
Claims (9)
1. Elektronischer Auslöser für einen Leistungsschalter zum Schutz
eines elektrischen Dreiphasennetzes, der mit Mitteln (16) zur
Stromerfassung und Bereitstellung von den Strömen in den
Netzleitern proportionalen analogen Signalen sowie mit einer
elektronischen Signalverarbeitungsschaltung (20) ausgestattet ist, die mit
den genannten Signalen (II, I2, I3, IN) beaufschlagt wird und bei
Überschreiten bestimmter Schwellwerte durch die genannten
Signale einen Befehl zur Auslösung des Leistungsschalters gibt,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische
Signalverarbeitungsschaltung Mittel zur Erfassung des Fehlertyps aufweist, die
Mittel (22, 24, 26, 28) zum Vergleich der genannten Signale (I1,
I2, I3, IN) mit einem ersten Schwellwert (S1), Mittel (30, 32, 34,
36) zum Vergleich der genannten Signale mit einem über dem
ersten Schwellwert (S1) liegenden zweiten Schwellwert (S2) sowie
Mittel (38, 40, D1, D2) umfassen, mit denen bestimmt werden
kann, ob mindestens eine erste festgelegte Anzahl von Signalen
unter dem ersten Schwellwert (S1) liegt während gleichzeitig
mindestens eine zweite festgelegte Anzahl von Signalen über dem
zweiten Schwellwert (S2) liegt.
2. Auslöser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mittel zur Erfassung des Fehlertyps ein Signal (A) liefern, das ein
Abbild eines einphasigen Fehlers darstellt, wenn die genannte erste
Anzahl dem Wert zwei und die genannte zweite Anzahl dem Wert
eins entsprechen.
3. Auslöser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei
einem Dreiphasennetz mit Neutralleiter die Mittel zur Erfassung
des Fehlertyps ein Signal (A) liefern, das ein Abbild eines
einphasigen Fehlers darstellt, wenn die genannte erste Anzahl dem Wert
drei und die genannte zweite Anzahl dem Wert eins entsprechen.
4. Auslöser nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß bei einem Nennstrom des Leistungsschalters von In
der erste Schwellwert (S1) etwa 1,5 In und der zweite Schwellwert
(S2) etwa 5 In betragen.
5. Auslöser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei
einem Dreiphasennetz mit Neutralleiter die Mittel zur Erfassung des
Fehlertyps ein Signal (A) liefern, das ein Abbild eines Fehlers vom
Typ "zwei Pole in Reihe" darstellt, wenn die genannte erste Anzahl
und die genannte zweite Anzahl dem Wert zwei entsprechen.
6. Auslöser nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
elektronische Signalverarbeitungsschaltung mit Mitteln zur
Gewährleistung einer Erdschluß-Schutzfunktion sowie zur
Unterdrückung des Erdschlußschutzes bei Überschreiten eines
festgelegten Schwellwerts durch die Meßsignale ausgestattet ist, und dass die
Wirkung der genannten Mittel zur Unterdrückung des
Erdschlußschutzes durch das von den Mitteln zur Erfassung des
Fehlertyps gelieferte Ausgangssignal (A) aufgehoben wird, wenn
dieses aufgrund eines Fehlers vom Typ "zwei Pole in Reihe" erzeugt
wird.
7. Auslöser nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß
bei einem Nennstrom des Leistungsschalters von In der erste
Schwellwert (S1) etwa In und der zweite Schwellwert (S2) etwa 2
oder 3 In betragen.
8. Auslöser nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die genannte elektronische
Signalverarbeitungsschaltung (20) aus einer Mikroprozessoreinheit besteht.
9. Auslöser nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mittel zum Vergleich der Signale mit einem
ersten Schwellwert aus einer ersten Gruppe von
Operationsverstärkern (22, 24, 26 28) bestehen, deren nicht invertierender
Eingang mit dem den Strom im jeweiligen Netzleiter abbildenden
Signal (I1, I2, I3 IN) und deren invertierender Eingang mit dem den
genannten ersten Schwellwert (S1) abbildenden Signal beaufschlagt
werden, und die Ausgänge (A1-A4) der genannten
Operationsverstärker über zugehörige Widerstände (R1-R4) mit dem
invertierenden Eingang (B1) eines ersten Operationsverstärkers (38)
verbunden sind, der gleichzeitig über einen Widerstand (R9) an eine
Versorgungsspannung (Vcc) angeschlossen ist, wobei der nicht
invertierende Eingang des genannten ersten Operationsverstärkers
(38) mit einer bestimmten Referenzspannung (S3) beaufschlagt wird,
derart daß sein Ausgang (A9) den Signalpegel 1 annimmt, wenn
mindestens die genannte erste festgelegte Anzahl von Ausgängen
(A1-A4) der ersten Verstärkergruppe den Signalpegel 0 aufweist, und
eine zweite Gruppe von Operationsverstärkern (30, 32, 34, 36) an
ihrem nicht invertierenden Eingang mit dem den Strom im jeweiligen
Netzleiter abbildenden Signal (I1, I2, I3, IN) und an ihrem
invertierenden Eingang mit einem den genannten zweiten
Schwellwert (S2) abbildenden Signal beaufschlagt wird und die
Ausgänge (A5-A8) der zweiten Verstärkergruppe über zugehörige
Widerstände (R5-R8) mit dem nicht invertierenden Eingang (B2)
eines zweiten Operationsverstärkers (40) verbunden sind, der
gleichzeitig über einen Widerstand (R10) an die
Versorgungsspannung (Vcc) angeschlossen ist, wobei der nicht
invertierende Eingang des genannten zweiten Operationsverstärkers (40)
mit einer bestimmten zweiten Referenzspannung (S4) beaufschlagt
wird, derart daß sein Ausgang (A10) den Signalpegel 1 annimmt,
wenn mindestens die genannte festgelegte zweite Anzahl von
Ausgängen (A5-A8) der zweiten Verstärkergruppe den Signalpegel 1
aufweist, und wobei die Ausgänge (A9, A10) des ersten bzw. zweiten
Operationsverstärkers (38, 40) jeweils an die Kathode einer ersten
und einer zweiten Diode (D1, D2) angeschlossen sind, deren Anoden
mit dem Ausgang (A) der Mittel zur Erfassung des Fehlertyps sowie
über einen Widerstand (R11) mit der Versorgungsspannung (Vcc)
verbunden sind.
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